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Weißeritz-Zeitung : 24.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188407246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-24
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.07.1884
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mden. >erm V-ran«°°rllich-r R-da-t-ur: «ml Ichm i» Dippoldiswald. — Im Einverständnis, des königl. Ministeriums des Innern wird auch für den zweiten Termin dieses Jahres bei der Gebäude-Versicherung der Erlaß eines halben Pfennigs von jeder Beitragseinheit eintreten, und daher die Einhebung der Brandversicherungsbei träge am 1. Oktober 1884 nur mit einem Pfennig voil der Einheit erfolgen. Bei der Abteilung für freiwillige Versicherung findet dagegen eine Ermäßigung der Versicherungsbeiträge nicht statt. Leipzig. Ueber den weiteren Verlauf des deut schen Bundesschiebens ist Folgendes mitzutheilen: Noch während des Festbanketts begann am Sonntag Abend das Konkurrenzschießen, bei dem 10 Ehrenbecher zu gewinnen waren. — Am Montag früh wurde nach einer Neveille Sr. Majestät dem König ein Morgen ständchen gebracht; um 9 Uhr begab sich derselbe nach dem Festplatze und in die Schießhalle, woselbst die Büchsen bereits seit 7 Uhr knallten. Am Stande der Jagdscheiben gab Se. Majestät 3 Schüsse ab, von de nen 2 vortrefflich saßen, so daß die Menge der Schü tzen in laute Hochrufe ausbrachen. Sodann wurde das Schiebbureau mit seinen Einrichtungen in Augen schein genommen; hierauf begann er einen Rundgang durch die verschiedenen Etablissements auf dem Fest platze, geruhte auch, in dem Restaurant der Vereins brauerei einen frischen Trunk entgegen zu nehmen. Nach vollendeter Besichtigung alles Dessen, was der Festplatz bietet, begab sich der König nach der Fest halle, woselbst mittlerweile ein Frühstück hergerichtet worden war. Hierauf fuhr er nach dem zoologischen Garten und dann zum Diner in's Palais, Nachmittags aber nach Schimmels Teich, um dem Fischerstechen bei zuwohnen, und schließlich zum Bahnhof behufs der Ab reise nach Dresden und Pillnitz. Der Besuch des Festplatzes war auch am Montag sehr stark, ebenso die Betheiligung am Schießen selbst. Was das Treiben auf dem Festplatz anlangt, so giebt dasselbe dein auf dem Münchener Festplatz nichts nach, insbesondere auch was den Zuspruch in den Restau rants und den Konsum der Getränke anbelangt. Die Bedienung, so ausreichend sie schien, kann nicht dem kleinsten Theil der Anforderungen genügen, und das Publikum hat sich schnell der Münchener Sitte anbe quemt, sich selbst zu versorgen. Allein am Montag Nachmittag wurden in der Restauration von Sedlmayer verschenkt 154 Hektoliter (ä Glas 30 Pf.), in derje nigen von Henninger 134 Hektoliter (ä Glas 30 Pf.), in den Lagerbieretabliffements der Brauerei von Rie- beck L Ko. 86 Hektoliter, der Vereinsbrauerei 94 Hek toliter und der Gohliser Aktienbrauerei 84 Hektoliter (ä Glas 20 Pf.). Mit diesem Umsatz an einem Tage dürften die Wirthe wohl zufrieden sein. Ueber die Schießeinrichtungen und den dabei ge handhabten Schießbetrieb dürften nachstehende Mit theilungen von allgemeinem Interesse sein: Die Schieß halle ist 200 Meter lang und enthält im Ganzen etwa 100 Schießstände. Die Länge der Schießstände ist verschieden. Die sogenannten Standscheiben sind 176 Meter von der Aufstellung der Schützen entfernt. Sie sollen theils ein schwarzes Zielfeld auf weißem Grunde und theils ein weißes Zielfeld auf schwarzem Grunde habe». Das Ziel- und Trefffeld auf der Standscheibe hält 30 Centimeter im Durchmesser. Die Feldscheiben dagegen sind vom Schießstande auf eine Entfernung von 300 Meter aufgestellt. Ihr Ziel- und Trefffelo besteht in einem Oval von 90 Centimeter Höhe und 45 Centimeter Breite. Es sind etwa die gleiche Zahl Stand- und Feldscheiben aufgestellt. Außerdem giebt es auf Stand und Feld je drei sogenannte Meister scheiben und je drei Festscheiben. Für die 2 Haupt festscheiben „Deutschland" und „Heimath" sind nach den Satzungen des deutschen Schützenbundes '/« der Ehrengaben auszusetzen. Endlich giebt es noch eine besondere Wildbahn, wo auf 3 Ständen nach Zug scheiben auf 60 Meter geschossen wird, welche Wild in der Bewegung darstellen. Jeder Schützenstand in der für die Kömgkch- Amtshauptmannschaft MMiswalde, sowie für du Amtsgerichte und die Stadtmthe Inserate, welch« bei der bedeutenden Auslage de« Blattes ein« sehr wirk same Verbreitung " «erden mtt 10 P Spaltenzeile oder Raum berechnet. - bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen den, Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theil«, die Spaltenzeile M Pfg- Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Ueber die am Sonntage in Hennersdorf stattgehabte Feier des Jahresfestes des hiesigen Gustav-Adolf-Vereines berichten wir in nächster Nr. — In Seifersdorf sind die Fleischer Traugott und Karl Querner kürzlich am Milzbrand erkrankt. Traugott Querner ist am 18. d. M. am Jmpfmilz- brand gestorben, während sich Karl Querner in ärzt licher Behandlung befindet. Beide haben sich beim Ausschlachten einer milzbrandkranken Kuh in Seifers dorf vergiftet. Das Fleisch dieser Kuh wurde genossen und zum Verkaufe ausgeboten, denn der Gemeinde vorstand hatte das Fleisch als genießbar erklärt. — In dem mächtigen Getriebe der Gegenivart ist es dem Einzelnen nur höchst selten möglich, seine In teressen nach allen Seiten hin zu wahren und für die Zukunft zu sorgen; hier muß die Vereinigung von Berufs- und Standesgenossen helfend eingreifen. Jeder Verein, der diesen Humanitären Zweck verfolgt, ist daher als ein Faktor zur Beförderung des Volkswohles besonders anzuerkennen; so auch der Sächsische Mi- litär-Lebens-Versicherungs-Verein, der eben seinen 8. Rechenschaftsbericht ausgiebt. Wie alle In stitutionen, die das sächsische Militär-Vereinswesen in's Leben rief, vom Geiste echter Kameradschaft durch drungen sind, so such der Lrbens-Berficherungs-Berem, der unter der aufopfernden, selbstlosen Leitung der an der Spitze stehenden Kameraden einen ganz bedeutenden Aufschwung genommen hat, wie der vorliegende Be richt ausweist. Im abgeschlossenen Geschäftsjahre sind allein rund 2664 neue Mitglieder mit einer Versiche rungssumme von 288,480 M. ausgenommen worden. 50 Personen verstürben, und der Verein war in der Lage, sofort die hierdurch fällig gewordenen Versiche rungssummen von 14,863 M. 86 Pf. an die betr. Angehörigen auszahlen zu können; denn nach der Bi lanz sind die Vermögensverhältniffe sehr günstige. Das Gesammtvermögen beträgt hiernach 102,328 M. 73 Pf. Die Prämien-Rescrve, welche zur größeren Sicherheit von dem Vereinsmathematiker festgestellt worden ist, konnte mit 97,924 M. 92 Pf. eingestellt werden. Der Verein hat neben der Versicherung auf den Todes und Erlebungsfall und der Aussteuerversicherung eine Central-Begräbniß-Kaffe in's Leben gerufen, wo ganze Militärvereine Aufnahme finden. Dieses Institut ist ganz besonders den Vorständen der Militärvereine zum Anschlüsse zu empfehlen; denn hier kann auch der ärmste Kamerad eine kleine Summe, 10 bis 100 M., versichern, wofür die Prämie sehr gering ist; auch wird Eintrittsgeld durchaus nicht erhoben. Indem wir es im Interesse aller sächsischen Militärpersonen denselben empfehlen, sich und die Angehörigen zu versichern, ver weisen wir auf die im heutigen Blatte stehende Annonce. — Auch Heuer ist hier die Wahrnehmung zu machen, daß Kinder schon jetzt an das Abnehmen der sehr zahlreich vorhandenen Haselnüsse gehen, obschon diese Früchte als noch ganz unreif Niemand etwas nützen können. Es wäre sehr angemessen, wenn Eltern eine diesbezügliche energische Mahnung an die Jugend richten wollten. — Nächsten Sonntag, 27. Juli- wird wieder ein Extrazug von Dresden nach Berlin abgehen, nnd zwar ftüh 5 Uhr 50 Min. vom Böhm. Bahnhofe ab. Die Billetpreise sind die bekannten billigen und zwar 6 M. in dritter Klasse und 9 M. in zweiter Klasse, bet 8 tägiger Giltigkeit zur Rückfahrt mit allen Per- sonenzügen. Rabenau. Der Verbandstag der Bezirksfeuer wehren „Dresden und Unigegend" fand am Sonntag in unserm festlich geschmückten Städtchen statt. 25 Korporationen der Feuerwehren halten sich dazu ein gefunden; auch waren Herr Amtshauptmann vi. Schmidt, der Verwaltungsrath der Nabenauer Holz industrie rc. als Ehrengäste erschienen. Am Festzuge »Wet-eriS J«ttun-" «scheint wöchentlich drei mal: DtenStsg, Donners tag und SoNnabend. — Preis »ierteljtihrlich 1 M. 2b Psg., zweimonatlich 8s Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — All« Postan- ktalten, Postboten, sowie vie Agenten nehmen Be stellungen an. nahmen der Turn- und Militärverein und gegen 32 Jungfrauen Theil, welche Sträußchen an die Mit glieder vertheilten, und waren wohl an oOO Personen nebst Musik in demselben. Herr Kommandant Kellmg begrüßte die Gäste und schloß mit einem Hurrah aus die Feuerwehr. Auf der Albertshöhe fand dann eine Delegirten-Versammlung statt, in welcher Vereins- ongelegenheiten debattirt und beschlossen wurden. Herr Branddirektor Nietz aus Dresden hob die Verdienste des Herrn Amtshauptmanns um die Feuerwehr her vor, welcher dann dankte und mit einem Hoch auf den guten Geist der Rabenauer Feuerwehr schloß. Die Hebungen an einem Gebäude der Stuhlfabrik, bei denen auch Sprungtuch, Nettungsschlauch und Rettungs leine angewendet wurden, gingen sämmtlich sehr zu friedenstellend vor sich. — Der nächste Verbandstag wird im nächsten Jahre in Löbtau stattfindeu. Frauenstein. Nächsten Sonntag wird im Saale zum „Stern" Hierselbst Herr Paul Riesen, Gesangs lehrer, im Verein mit dem Violoncellisten Herrn Müller aus Dresden, sowie mehrerer musikalischer Kräfte, ein Concert geben, auf welches Hiesige wie Auswärtige aufmerksam zu machen, wir nicht unterlassen. Dresden. Sonntag fand die Generalversammlung von Sachsens Militärvereinsbund in Bach's Sälen in Dresden statt. Nach einer Begrüßung durch den Präsidenten Tanner wurde Bericht erstattet über die Gesammtthätigkeit des Bundes. Nach demselben gehörten am Jahresschlüsse 1882 dem Bunde 826 Vereine mit 81,587 Mitgliedern an;.im Laufe des Jahres 1883 sind hinzugetreten 60 Vereine mit 6929 Mitgliedern, so daß am Ende desselben Jahres ein Bestand von 886 Vereinen mit 88,516 Mitgliedern zu registriren war. Rechnet man hierzu die im ersten Semester 1884 bereits wieder eingetretenen Vereine und das inzwischen erfolgte Wachsthum der einzelnen Vereine, so ergiebt sich, daß Sachsens Militärvereins bund jetzt über ein Heer von nicht viel weniger als 100,000 alten gedienten Soldaten als Mitglieder ge bietet. Diese Ziffer giebt beredtes Zeugniß für die gesunde Basis des Bundes. Allerdings steht dem Vereine ein mächtiger Faktor, das Protektorat Sr. Maj. des Königs Albert, zur Seite, ebenso mag zum Auf blühen desselben auch der Wunsch Sr. Maj. des Königs beigetragen haben, der bekanntlich dahin ging, daß alle sächsischen Militärvereine dem Bunde beitreten möchten. Es ist auf diese Weise erreicht worden, daß nur noch wenige Vereine getrennt vom Bunde ihre Ziele verfolgen. — An Unterstützungen wurden zu sammen 2422 M. gewährt. Von den Zinsen der Wilhelm-Augusta-Stiftung konnten 34 Wittwen be dacht werden. Aus dem umfänglichen Jahresberichte sei nur noch erwähnt, daß die von dem Bunde in die Hand genommene Angelegenheit der Errichtung des König-Johann-Denkinals ihrer Verwirklichung rasch entgegen geht. Prof. Or. Schilling ist mit der Aus führung des Entwurfes beauftragt worden. Der dazu verfügbare Fonds beträgt zur Zeit ca. 160,000 M. Den nicht unbeträchtlichen Fehlbetrag bat das königl. Ministerium des Innern auf den Fonds für öffentliche Kunstzwecke übernehmen zu wollen erklärt. Die den König Johann als einen Fürsten des Friedens dar stellende Reiterstatue in mindestens doppelter Lebens größe mit den allegorischen Figuren für den Unterbau des Denkmals soll bis I. Juli 1887 auf dem Theater platze zur Aufstellung gelangen. — Seit einigen Tagen ist hier eine Ausstellung von künstlerisch ausgeführten Frauenarbeiten aller Art eröffnet worden. Den Haupttheil bilden dabei die Nadel- und Filetarbeiten, sowie Stickereien; es sind aber auch in der Porzellan-, Glas- und Holz malerei, sowie in der Ausschmückung von Majoliken, sehr hübsche Sachen vorhanden. Der Besuch dieser eigenartigen Ausstellung kann Allen nur lebhaft em pfohlen werden.
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