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Weißeritz-Zeitung : 30.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188408308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-30
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.08.1884
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>cr«n Verantwortlicher Redacteur: Carl Ikhne Nr. 103 „Wei-erth-Zeitung" «rsckrmt wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis »ierteljichrlich 1 M. Ai Pfg., zweimonatlich 84 Psg-, einmonatlich 4L Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — All« Postan- «alten, Postboten, sowie oie Agenten nehmen B«- stellungrn an. stellung stattgefunden. Der Feier wohnten die Mi nister der öffentlichen Arbeiten, des Innern und des Krieges, mehrere Senatoren und Abgeordnete, der französische und der japanesische Gesandte, die Mit glieder der ausländischen Kommissionen und andere Notabilitäten bei. Nach der Ansprache des Präsidenten der Exekutiv-Komitee'?, Sickesz, hielt der Handels minister eine Rede, in welcher er das Bedauern des Königs, wegen der Trauer um den Prinzen von Ora nten der Eröffnung nicht beiwohnen zu können, wteder- gab und dann den fremden Ausstellern für ihre Mit bewerbung dankte. Die zahlreich beschickte Ausstellung wurde hirauf im Namen des Königs für eröffnet erklärt. Belgien. Die parlamentarischen Kämpfe in der belgischen Repräsentantenkammer um das neue Schul gesetz haben den Liberalen zunächst eine Niederlage gebracht. Mit 78 gegen 50 Stimmen hat die Kammer am Dienstag den grundlegenden ersten Artikel des Gesetzes angenommen und ist nicht zu zweifeln, daß sie auch das Schulgesetz im Ganzen annehmen wird. Es dürste indessen dieser Umstand nur dazu beitragen, die in Belgien gegen das klerikale Regiment im Gange befindliche Agitation zu verstärken. Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage deS Blattes ein« sehr wirk same Verbreitung." werden Mit 10 P Spalten,«» oder Raum berechnet. - bellarische und complieirt« Inserate-mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, un redaktionellen Theile, die Spallenzeile W Pfg- Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nachdem am letztvergangenen Dienstag das bisherige herrliche Erntewetter einem regnerischen trüben Wetter Platz gemacht, vertrockneten Feldern und Wiesen den sehnlichst er warteten, nothwendigen Regen brachte, hellt sich seit Donnerstag das Wetter wieder auf und der Landmann kann den reichen Erntesegen wieder in die schützenden Scheuern bergen. — Die Nächte sind schon recht em pfindlich kühl und die Abenddämmerung tritt zeitig genug ein; man merkt doch schon recht fühlbar, daß die schönste Zeit des Jahres vorüber und mit Riesen schritten dem Herbst und Winter entgegengeht. — Zur Entgegennahme von Vorträgen hatte sich König Albert am Donnerstag nach Dresden begeben und kehrte heute Freitag mittelst Extrazug nach Nehe- feld zurück. Die Abreise in Dresden erfolgte um 2 Uhr, in Hainsberg um 2.20, Dippoldiswalde wurde um 3.12 durchfahren und Schmiedeberg um 3.33 er reicht, von wo die Reise mit Wagen fortgesetzt wurde. — Mit der Vertretung des Bezirksarztes vr. Eras in Pirna während dessen Beurlaubung ist Herr Be zirksarzt vr. Erl er in Dippoldiswalde beauftragt. — Wer in diesem Frühjahre die Waldungen durch streifte, der konnte seine Freude haben über die an dem Heidel- und Preißelbeerkraut bemerkbare Blüthen- fülle. Da hing doch Glöckchen an Glöckchen und eine Blüthentraube an der andern. Die Spätfröste, die in den Thälern die Noggenblüthe vernichteten, haben anch die Beerblüthen größtentheils geknickt und es den armen Leuten schwer gemacht, durch die Heidelbeerernte sich einige Groschen zu verdienen. Schlimmer noch sind die Aussichten für die Preißelbeerpslücke, die sonst immer schon Ende August begann, Heuer aber wahr scheinlich gar keinen Anfang nehmen wird, daPreißel- beeren nur in so verschwindender Anzahl sich vor finden, daß es nicht der Mühe lohnt, sie so vereinzelt zusammenzusuchen. Für unsere Gegend bedeutet dies einen großen Kapitalsverlust, denn die alljährlich für Preißelbeeren hierher geflossenen Beträge werden dies mal ausbleiben. Die armen Familien, die gewöhnlich die Beschaffung von nothwendigen Kleidungsstücken re. bis zur Beerernte, wo die Kinder sich selbst etwas ver dienen können, verschoben haben, werden diesen Uebel- stand am meisten beklagen. Dresden. Auf der Durchreise nach Schlesien weilte in der Nacht vom 27. zum 28. August General feldmarschall Graf Moltke in Dresden. — Das Denkmal August des Starken in der Neu stadt geht der Vollendung seiner Renovation entgegen. Politische Wochenschau. Deutsches Reich. Unser Kaiser erfreut sich zu Babelsberg auch nach der Rückkehr aus der Sommer frische des besten Wohlseins. Er wird sich auch in diesem Jahre nicht nehmen lassen, an den bevorstehen den Manövern persönlichen Antheil zu nehmen; nur wird er den Truppenübungen nicht mehr zu Pferde sitzend beiwohnen, sondern sich eines dazu bequem her gerichteten offenen Wagens bedienen. Was seine Be gegnung mit dem Kaiser von Rußland anbelangt, so zweifelt man nicht mehr daran, daß dieselbe in den ersten Septembertagen stattfinden wird, obschon über den Ort der Zusammenkunft auch jetzt noch nichts Be stimmteres verlautet. — Die Taufe des jüngsten Sohnes des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von Preußen wurde am 31. August wegen der Erkrankung der Prinzessin Wilhelm bis auf unbestimmte Zeit ver schoben. Die täglichen Berichte über das Befinden der hohen Patientin lauten im Allgemeinen beruhigend; der Scharlach-Ausschlag verbreitet sich in regelmäßiger Weise und ist erfreulicher Weise auch keine Steigerung des Fiebers zu konstatiren. — Der deutsche Kronprinz weilt zur Zeit in Süddeutschland behufs Truppen- inspizirungen. Am Montag stattete er, von Mainau kommend, in Begleitung des Großherzogs und der Großherzogin von Baden dem württembergischen Königs paare in Friedrichshafen einen Besuch ab. — Aus Varzin kommen private Nachrichten, denen zufolge sich Fürst Bismarck des besten Wohlbefindens erfreut. Der Reichskanzler hat auch in den Parlamentsferien sich auf seinem Sommersitze zunächst wenig Erholung zu gönnen vermocht. Er hat der Entwickelung, die sich gegenwärtig am Congo vollzieht, die ernsthafteste Aufmerksamkeit gewidmet; der bisherige Verlauf der egyptischen Frage ist von ihm gelenkt worden und den Abmachungen zwischen der englischen Regierung und der Kapkolonie gegenüber ist er nicht theilnahmlos geblieben. Die Konferenz mit Graf Kalnoky kam hinzu, welche von Neuem das Einvernehmen der beiden mitteleuropäischen Kaiserstaaten besiegelte, und in der Mngsten Zeit ist die Thätigkeit des leitenden deutschen Staatsmannes augenscheinlich auch durch die franzö sisch-chinesische Streitaffairc in Anspruch genommen worden, denn darauf deutet wenigstens der Besuch, welchen der französische Botschafter de Courcel am Dienstag dem Fürsten Bismarck in Varzin abgestattet hat, hin. Man bringt diesen Besuch mit einer Ver mittlerrolle, welche Deutschland in dem Streite zwischen Frankreich und China angeblich zugedacht sein soll, in Verbindung, und obwohl hierüber noch keine näheren Mittheilungen vorliegen, so ist es doch nicht unwahr scheinlich, daß der deutsche Reichskanzler seinen mäch tigen Einfluß zu Gunsten einer Vermittelung zwischen Frankreich und China geltend machen wird. — Das Ableben des englischen Botschafters in Berlin, Lord Ampthill, hat in den diplomatischen Kreisen Berlins «nd auch darüber hinaus allgemeine Theilnahme er regt. Ein Unterleibsleiden hat dem verdienten Diplo maten, welcher England seit dreizehn Jahren bei der deutschen Regierung vertrat, nach nur kurzer Krank heit ein plötzlich Lebensziel gesetzt. In dem dahinge- schiedenen Botschafter starb seinem Vaterlande einer Ler bedeutendsten Staatsmänner, und auch an dem Berliner Hofe wird man seinen Verlust lebhaft be klagen, gerade in dem gegenwärtigen Momente, da Lord Ampthill es stets verstanden hatte, gute Be ziehungen zwischen den Kabineten von London und Berlin zu unterhalten. Sein Haus war ein Stütz punkt edelster Geselligkeit und unter den diplomatischen Salons der Hauptstadt jedenfalls der erste; es braucht wohl kaum gesagt zu werden, daß die kaiserlichen Majestäten und sämmtliche Mitglieder des Kaiserhauses den innigsten Antheil an diesem Todesfall nehmen. Der „Reichs- und Staatsameiger" widmet dem Ver dorbenen folgenden Nachruf: Die Kaiserliche Regie ¬ rung beklagt den unerwarteten Tod dieses ausgezeich neten Staatsmannes, welcher während einer nahezu dreizehnjährigen Wirksamkeit die Beziehungen Groß britanniens zu Deutschland vermittelte und sich durch seine reiche Bildung in weiten Kreisen zahlreiche Freunde erworben hat. Oesterreich - Ungarn. Die Kolonisationsbestre bungen Deutschlands scheinen auch in Oesterreich eine Bewegung in der angedeuteten Richtung hervorgerufen zu haben. Hierfür spricht die bevorstehende Aussen dung von vier österreichisch-ungarischen Kriegsschiffen zu einer überseeischen Expedition, von welchen drei dem Vernehmen nach zunächst nach der Congoküste gehen würden. Wie weiter verlautet, würden diese vier Kriegsschiffe u. A. auch die Instruktion erhalten, eventuell an geeigneten Punkten eine koloniale Besitz ergreifung vorzunehmen. Frankreich. In Frankreich hat man selbstver ständlich nur für die kriegerischen Ereignisse an der chinesischen Küste Auge und Ohr. Mit besonderer Un geduld sieht man den weiteren Nachrichten von der Flottcnaktion des Admirals Courbet entgegen, da dem Anscheine nach der französische Admiral mit dem größten Theile seiner Flotte auf dem Flusse Min, welcher bei dem vielgenannten Hafen Foutchou in's Meer mündet, in eine kleine Klemme gerathen ist. Wie sich nämlich jetzt herausgestellt, ist Admiral Courbet mit einem Theile seiner Flotte den Min aufwärts gegangen und hat vom Flusse, nicht aber vom Meere aus, Foutschou bombardirt. Jetzt muß er sich nun die Rückkehr nach der Küste durch die unterhalb Foutchou's an beiden Seiten des Min gelegenen chinesischen Forts — oder vielmehr an denselben vorbei — erzwingen, die ihn zuerst hatten unbehelligt passiren lassen und das wird nicht so leicht sein. Die französische Flotte soll jedoch noch unversehrt sein, und wollen die Franzosen bei der ganzen Aktion vor Foutchou nur vier bis fünf Mann verloren haben, während angeblich die gesammte chine sische Flotte von ihnen zerstört worden ist. England. Die französische Aktion an der chine sischen Küste wird in den leitenden Londoner Blättern in einer für den französischen Nachbar nichts weniger als liebenswürdigen Weise besprochen. Die „Times", welche jetzt von ihrer Vorliebe für die Franzosen ganz zurückgekommen zu sein scheint, giebt hierbei den Ton an und unterzieht besonders das Bombardement von Foutchou einer für Frankreich sehr übelwollenden Kritik. Daß die Engländer bei dem Bombardement von Alexan drien viel schonungsloser, ja geradezu brutal vorge gangen sind, das scheint man an der Themse ganz vergessen zu haben! Italien. Die Cholera hat sich jetzt im Lande der Citronen in einer Weise häuslich eingerichtet, welche die italienische Negierung vorläufig zwingt, ihre Auf merksamkeit auf diesen Gegenstand zu richten. In den Städten Spezzia und Busca ist die Epidemie in geradezu schreckenerregender Art aufgetreten und dezi- mirt förmlich die Bewohnerschaft. König Humbert selbst hat in Begleitung des Ministerpräsidenten De- pretis der letztgenannten Stadt einen Besuch abge stattet und hierbei sowohl die Hospitäler, als auch die Privatwohnungen, in denen sich Cholerakranke befinden, mit seiner Anwesenheit beehrt und dieses Beispiel der Furchtlosigkeit des Königs kann nur ermuthigend auf die etwas herabgedrückte Stimmung in den verseuchten Städten einwirken. Bei seiner Abreise hinterließ der König eine Spende von 10,000 Fr. für arme Kranke. Dänemark. Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß der Minister des Innern, van Meel, aus Gesundheits rücksichten sein Entlaffungsgesuch eingereicht habe. Vielleicht ist dies unter Hinblick auf die politischen Verhältnisse in Dänemark nur als eine Einleitung zu weiteren Veränderungen im dänischen Ministerium zu betrachten. Holland. In Amsterdam hat am Dienstag die feierliche Eröffnung der internationalen Ackerbau-Aus- j .ochsinK jsck rjimjou Dippoldi-walde. Nachdem am letztvergangenen das den
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