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Weißeritz-Zeitung : 20.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188412208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18841220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18841220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 674-675 als Seite 675-674 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-20
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.12.1884
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nun Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehnr in Dippoldiswalde, hervorgebra, am uurechp cuue die Zü., peHeWK'HW,. . . , . WI dem Reichskanzler und dem Rüche mit gleicher Un versöhnlichkeit erttgegenarbeiten. Wir haben diesen charakteristischen Auslassungen eines so angesehenen auswärtigen Preßorgans nichts hinzuzufttgen. — Auch bei der an» Dienstag fortgesetzten Berathung des Etats des Auswärtigen Amtes zeigte sich das Vor walten der klerikal-freisinnigen Majorität, denn eine ganze Reihe wichtiger Forderungen wurden gegen di- .MelSeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis »ierteljShrlich 1 Pt. 25 Pfg-, znximvnatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — All« Pvstan- stylten, Postboten, sowie vi« Agenten nehmen Be stellungen an. Stimmen der Konservativen und der Nationalliberalen abgelehnt, so oie Summen, welche für die Errichtung eitle» deutschen Generalkonsulats in der Kapstadt, so wie eines Konsulats und dreier Vizekonsulate in Apia (Kongo-Inseln) gefordert worden waren. Bewilligt wurden für Apia nur ein Konsul und ein Vizekonsul, sowie je ein Konsul für die Kapstadt und für Korrea; dagegen nahm das Haus die für Errichtung eines General-Konsulats in Sydnei geforderte Summe an und erledigte nach unerheblicher Diskussion den Rest des Etats des Auswärtigen Amtes. Der vor dem Reichsgericht zu Leipzig begonnene Hochverrathsptozeß gegen den Anarchisten Reinsdorf und Genossen zieht begreiflicher Weise die Aufmerk samkeit der weitesten Kreise auf sich. Handelte es sich doch vor Allem um jenes wahrhaft teuflische Unter nehmen einiger von dem Gifte der anarchistischen Ideen vollständig durchtränkter Wahnwitziger, der erhabenen Festversammlung, welche, Kaiser Wilhelm an der Spitze, der Einweihung des Nationaldenkmals auf dem Nie derwalde am 28. September 1883 beiwohnte, durch Dynamit den Untergang zu bereiten! Glücklicherweise ist die Ausführung dieses gräßlichen Planes durch eine gütige Fügung des Geschicks vereitelt worden, und auch die denselben Verbrechern zur Schuld zu legenden Dynamit-Attentate in Elberfeld und Rüdesheim haben wenigstens keine Personell zu Schaden gebracht. Heute stehen nun die Urheber und Mitwisser dieser Thaten, acht an der Zahl, vor dem obersten Gerichtshof Deutsch lands; bereits haben verschiedene der Angeklagten sich zu einem theilweisen Geständnisse ihrer Schuld be quemt. Nur der Hauptangeklagte Reinsdorf, der eigentliche Urheber aller jener Unternehmungen, als welcher er von seinen Genoffen selber bezeichnet wird, leugnet Alles; er leugnet auch, den Vorschlag gemacht zu haben, das Kriegerdenkmal auf dem Markte in Elberfeld in die Lust zu sprengen und im Kursaale zu Wiesbaden ein Dynamit-Attentat zu begehen, ob wohl die drückendsten Aussagen gegen ihn vorliegen. — Am Dienstag wurde, nachdem die Beweisaufnahme wegen der Attentate in Elberfeld und in der Festhalle zu Rüdesheim geschloffen worden war, dieselbe bezüg lich des Niederwalddenkmal-Attentats begonnen. Die beiden Angeklagten Rumpsch und Küchler sagten aus, daß sie hierzu von Reinsdorf angestiftet worden seien, Rumpsch behauptete hierbei, das Attentat vereitelt zu haben, indem von ihm die Zündschnur der Dynamit büchsen durchschnitten worden sei. Oesterreich-Ungarn. Die österreichischen Anar chisten scheinen ihren Sitz von Wien und Umgebung — wohl infolge der Ausnahmegesetze, nach Ober- Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. (lieber die eingeschrie ben e n H i l f s ka s s e n.) Die Königl. Kreishauptmann schaft zu Dresden hat bis jetzt soviel den Bezirk der hiesigen Königl. Amtshauptmannschaft anlangt 1) die Unterstützungskaffe „Eintracht" zuSeifersdorf, 2)die Unterstützungskaffe der Handwerker und Arbeiter zu Liebenau, 3) die Unterstützungskaffe für Arbeiter und Gewerbetreibende zu Dorf Bärenstein, 4) den Krankenunterstützungsverein der Uhrmacher zu Glas hütte und 5) die Unterstützungskaffe „Eintracht" zu Schlottwitz auf Grund der eingereichten Statuten als eingeschriebene Hilfskassen zugelaffen, be ziehentlich ferner zuzulaflen beschlossen und denselben zugleich die Bescheinigung ertheilt, daß die Kaffe den Anforderungen des H 75 des Reichsgesetzes, die Kranken versicherung der Arbeiter betreffend, entspricht. Sofern Personen, welche der Versicherungspflicht unterliegen, auf Grund dieser letztgedachten Bescheinigung Befreiung von der Verpflichtung zur Zahlung von Beiträgen für die Gemeindekrankenversicherung beanspruchen wollen, haben dieselben durch Vorlage einer Beurkundung des Vorstandes der betreffenden eingeschriebenen Hilfskaffe oder durch Vorlage der Quittungen über die zuletzt gezahlten Kaffenbeiträge die Mitgliedschaft bei dieser Kaffe nachzuweisen. Außerdem ist für — voraussichtlich nur vereinzelt vorkommende — Fälle, in denen auf Grund der Mitgliedschaft bei einer anderen, als den eingangsgenannten, außerhalb des hiesigen amts- hauptmanuschastlichen Bezirkes ihren Sitz habenden eingeschriebene Hilfskaffe, deren einschlägliche Verhält nisse dem Vorstand der gemeinsamen Gemeindekranken versicherung nicht näher bekannt sind, Anspruch auf Befreiung vom Beitritt zu letzterer erhoben wird, auch noch der Nachweis beizubringen, daß diese HilsSkasie ihren sämmtlichen Mitgliedern mindestens diejenigen Leistungen gewährt, welche in der Gemeinde, wo die Amtsblatt für-die Königliche Umishauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die StadtrÄße zu Dippoldiswalde und Irauenstein österreich verlegt zu haben. Wenigstens deutet hierauf die jüngst in Urfahr bei Linz vorgenommene Verhaf tung von vier Anarchisten hin; in den Wohnungen presse, Projektile, Flugschriften, Korrespondenzen u. s.w. vorgefunden. In Linz wurden Haussuchungen bei 7 verdächtigen Personen vorgenommen, doch ergab sich nichts Gravirendes. — In dem Kübeckschachte des Aninaer Kohlenbergwerkes, derMerreichisch-ungarischen Staatsbahn gehörig, hat eine Explosion stattgefunden; 50 Leichen von Arbeitern sind bis jetzt aus dem Schutte hervorgezoge» worden. Ost-Afirn. Nach längerer Pause ist von For mosa wieder eine Siegesdepesche des Admirals Cour- bet eingelaufen. Dieselbe besagt, daß Kommandant Lacroix die neuen Werke der Chinesen, Mche die französischen Stellungen bedrohten, genommen hat, wobei die Chinesen 200 Mann an Tobten und Ver wundeten verloren, während die Franzosen ihren Ver lust auf nur 1 Tobten und 7 Verwundete beziffern«. Eine weniger angenehme Nachricht kommt aber gleich hinterher, indem eine Anzahl chinesischer Kreuzer mit noch unbekannter Bestimmung ausgelaufen sind; wahr scheinlich haben dieselben Ordre, einen Angriff auf die demnächst zu erwartenden Transportschiffe mit den französischen Verstärkungen zu unternehmen. West-Afrika. Während die Kongo-Konferenz in Berlin versammelt ist, bringen Pariser Blätter eine Nachricht, welche die praktische Ausführung der Kon ferenzbeschlüsse illusorisch machen würden. Die afri kanische Gesellschaft soll davon verständigt worden sein, daß an der afrikanischen Küste 11 Schiffe mit portu giesischen Truppen gelandet seien, um Besitz von dem unteren Kongolande zu nehmen. Es ist schwer zu glauben, daß Portugal auf diese Weise seine vermeint-, lichen Ansprüche apf den unteren Kongo durchzusetzen im Begriff sei und nian darf wohl einem baldigen Dementi der betreffenden'Nachricht entgegensehen. Politische Wochenschau. Deutsches Reich. Die parlamentarische Nieder lage, welche den» Reichskanzler am Montag durch die Ablehnung der, für die zweite Direktorstelle im Aus wärtigen Amte geforderten Position Seiten der klerikal freisinnigen Reichstagsmehrheit bereitet worden ist, hat in weiten Kreisen der deutschen Nation schmerzliche Entrüstung und selbst im Auslande Staunen erregt. Gerade jetzt, wo die äußeren Umstände des Reiches ohne Gleichen dazu angethan sind, den» leitenden Staats manns Vertrauen entgegenzubringen und ihm die Ar beitslast so erträglich wie möglich zu machen, gerade jetzt,'wo unsere auswärtige Politik wieder die glän zendsten Proben ihrer Leistungsfähigkeit abgelegt, wo Deutschland die größte Seemacht zur Anerkennung der Gleichberechtigung aller Nationen auf „herrenlosem" Gebiete zux See gezwungen hat, wo ferner unter der Aegide des Fürsten Bismarck ein Völker-Areopag in der Neichshauptstadt versammelt ist — gerade in die sem Momente findet sich in unserem obersten Parla mente wieder eine Majorität, die es, den eindringlich sten Vorstellungen des Kanzlers zum Trotz, ablehnte, eine neue dingirende Arbeitskraft im Auswärtigen Amte aufstellen zu lassen! Es ist freilich dieselbe Majorität, die sich schon mehrfach in der neuen Ses sion des Reichstages zur Bekämpfung wichtiger Inter essen des Reichs zusammengesunden hat, und das gelegentliche Vorhandensein dieser Majorität ist ein schlagender Beweis für die Misere unserer parteipoli tischen Zustände. Wie man im Auslande eine derar tige Opposition auffaßt, davon zeugt ein Artikel des Wiener „Fremdenblattes" über den erwähnten Reichs lagsbeschluß, worin es u. A. heißt: Es kann nur tief beklagt werden, daß gerade auf dem Gebiete der aus wärtigen Politik unmittelbar unter dem gewaltigen Eindruck, den die Verösfentlichnng der Aktenstücke über die westafrikanische Kolonialpolitik in Deutschland wie in ganz Europa zu Gunsten des Fürsten Bismarck hervorgebrachtz^hat, das deutsche Parlament so ganz und zur unrechten Zeit seiner Ran gen ließ und bewußt oder unbewußt en Heeressolge geleistet hat, welche Wir haben diesen Mit Nr. 154 (30. Dezember) schließt das 4. Quartal und der Jahrgang 1884 unseres Blattes, zugleich aber auch ein wichtiger und erfreulicher Zeitabschnitt desselben, denn die „Weißeritz-Zeitung" besteht am Schluffe des Jahres nunmehr seit S« Jahren. Bei der üblichen Einladung zum neuen Abonnement an unsere geehrten Leser, die wir heute bereits ergehen lassen, machen wir denselben zugleich die ihnen gewiß angenehme Mittheilung: daß mit dem neuen 51. Jahrgang eine Erweiterung des Blattes insofern ein treten soll, als der unterhaltende Theil in einer, aller 14 Tage der „Weißeritz-Zeitung" beizu gebenden „Unterhaltungs-Beilage" (je 4 Seiten in Quart) dargeboten werden soll, und werden wir dieselbe stets mit guten, interessanten und spannenden Erzählungen rc. füllen. Der neue Jahrgang beginnt mit einer solchen von A. Butscher: „Der Holderhof." — Es wird durch diese Einrichtung das Aufbewahren der Erzählung gar sehr erleichtert werden. Die Monatsbeilage (Mittheilungen aus den Gebieten der Land- und Hauswirthschaft, des Obst- und Gemüsebaues, der Heimathskunde, sowie für Handel und Gewerbe) wird wie bisher auch ferner unserem Blatte beigegeben werden. Wir hoffen zuversichtlich, daß der Leserkreis der „Weißeritz-Zeitung" sich auch im neuen Jahre wieder erweitere, daß die bisherigen Abonnenten uns treu bleiben und viele neue hinzu treten mögen. Dippoldiswalde, im Dezember 1884. Die Nr-Mo« -rr „Wcißkrih-Zcilung." Carl Jehne. Jnf-nU-, Elch« r.i bedeutenden Auflage deL Blatte« eine sehr wirk, same Verbreitunä finden, »erden nist 10 Pfg. die Spaltenzelle oder deren Kaum »«rechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen den, Aufschlag. Einge sandt, nn redaktionellen Theil«, di- Spaltenzeile M Pf«. E der Vechafteten wurden Bestandtheile einer Drucker- MW ' l. In Linz wurden Haussuchungen bei In dem Kübeckschachte des plosion stattgefunden
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