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Dresdner Journal : 24.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186212243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18621224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18621224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-24
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Dresdner Journal : 24.12.1862
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V 2Ä7 1862 Mittwoch, drtt 2L Decemder. - -?-4 -. LdvmMurntsprrlse-. ^Stzelleb: ü 1H,. 10 ktrr. io >»,»,«« s 1 „ 10 .. ,. ,. »<>n»tU«b io «»«»«»»! 15 kigr ^ioioloe 8lLwo>»oH> > 1 ' tritt t"»»« uv» bioeu. Inseratenpreise: k'Itr <1«o ktoum vio«r a> »p--fi--u<!ii üttil«: I >i^r. l.ot«r ,,L1ox»»»l»at ' -t'^ Xeii«: ^>ge. «rschrut«: mit Lor 8ooo «oL koiorloU*, ^>,—Nir Loo kol^ooäoo 1»^. IresdnerZomnal. K . I . i Verantwortlicher Redacleur^ I. G. Hartmann. »»serateuaiuatzme a>,wi>Ns: l^tpoiU: ko. »»»«oororr«», Oomnlieeiooitr <l,i I.>rr,Lnr, Uvllrooi»! »t>r»<i»,.: N. i:»<iioi,. I>.i.<»»>«; Loordur^-Nt»o, 1loLtt>!tt»rii>i L i'ooi.r.o^ Lorlio: ioxoril-o wode t!u»:l- iionrit.. Ikr-ri-ourti«', Itorv!.>>, vrewoo: 8< »l oir«^ Irotloo: I.<»i i» .8r»oo»ix kr»2>tNtrt ». ti ! ichroo o »ek^ itouUil.j ldto: ^o«i.r IiXio»«»», V. I.v>^^o»»t0 >28 ru« L« t>oo» ros.,», ; kr»E: t «. L tvlt^/,: Vioo: Oooiptoir >t. it. tVi>^u<-> Xoiiuu^, 8toloo»^1. 807. Heraungeber: XvoiAl. L,p«<Iitioo Le» l>re»<ioer Loarooi», l)re»<i«u, ^toriooitr»»»» LI». 7. .Amtlicher Theil. DreKtzeu. 20. December. Sein« Küntglich« Majrstät habe« den erste« Rath im Justizministerium, Srheimru Rath 0r. Moritz Christian Hä ne l, seitherigen Eomttzur N. Elaste de» Verdienstorden», zum Comthur l. Elaste gedachte« Orden» zu befördern huldreichst geruht. Nichtauülicher Theil. llederstcht. «»I»*ra»tzif^ M»Gricht<». Z,tt»«Gsfch»»». (Allgemeine Preußische Zeitung. - Rational - Zeitnng. — Schlesisch« Zeitung. — Weser- Zertuem) T»«»lG<7chicht«. Berlin: Prinz Albrecht zurück. . Gtandeserhöhung Diplomatische Ernennungen. Preß- proeeff« Audienz de» französischen Botschafter». Auf höven der Sternzeitung. Adresse an die Abgeordneten Merlin». Vermischte». — Stuttgart. Die Neckar- bahnangrlegenheit. — Darmstadt: Aus der Kam mer. — Altenburg: Verhandlungen der Landschaft. — Hamburg: Die neue Bürgerschaft constituirt. — — Paris: Der französische Vrrmittelu«g»v«rsuch in Amerika. — Turin: Diebstahl. Tristany'» Bande zerstreut. Die Commission wegen de» Brigantaggio constituirt. — Neapel: Tumult. Schreiben Gari baldi» an neapolitanische Damen. — Rom: Fran zösisch« Erklärungen. Municipalwahlen. Rentencou- pou»zahlung. — Lissabon: Eisenbahnunglück. — Warschau: Der Proceß vor dem FeldkriegSgericht. Verhaftungen. Bonaard'S Proceß erledigt. — Nrw- Pork: Die,»vN Weneral M'Rril verfügten Hinrich tungen in Palmyra. Grue»u»naeo «atz versetz««,en. t retzvuer tzt chrtchti». Pro»i»ztal««chrietztr« (Leipzig. Ehrmnitz. Freiberg. Plauen. Pirna. Rohmain Schöneck. Hohenstein.) S rmtschtet. Stuttstik «at L,lk»»irttzschuft Juserute Trttgraphische Uachrichtcn. Lasset, «»»Laß, rr. LeuMher, Rachwittag«. Za der heattge« Götz«», tztzr Otikedeversamml»», muyde seiteat de» Bersassuugtuaöschuffe» brau- trugt, dir Staaktregierung am eine Gesetzvorlage za ersuche«, auch »elcher die Gtavdeshrrrea und dir Re>ch»ritterschaft mit Rücksicht aaf die hohe Bedeut,», der grmachtra Lortagr« sch»« ia der jetzige« Session Vertretung finden solle«. (Ein Telegrammder „Berliner Börsrn-Aeitung" besagt: „Um de« verlangen de» Bund»Stage» zu genü ge«, beautragtr in der Gtändeversammluna der vorläufig über den Wahlgesetzentwurf deritytrnde LerfaffungS Ausschuß, die Staatsregieruaa um Vorlage emrS Gesetzentwurfs wegen alsbaldiger Zuziehung der Ttandeshrrren und Reichsrilker zur Stäudevrrsawmlung zu e:suchen. Außerdem wurde eine Interpellation wegen der in Frankfurt beabsichtigten Delegirtenversammlung angrkündigt und rin Aatra, auf Gewerbefrriheik eingebracht ") Parts, Montag, 22. December AbendS. Der „Toustitutiouurl" bedauert gleich der „France die bei der «exicanischrn Debatte im spanischen Senate gescheheueu Leußerungen. Dir französische Regier«»-, sagt er, könnte gegen die Worte des Mmistrr» Lostautei, deren Tina allerdings in der nächstfolgende« Sitzuug von ihm adgeschwächt ward», nicht unempfindlich dleibeu. Die „Aiance" schreibt: Der französische Ge- saudtr in Madrid habe sich Erklärungen über dir Netze d«S Herr« EvllaateS auSgebeten, worin der- selbe s»gte: Herr Barrot habe m seinen Depesche» die ihm gemacht,» Mittheiluvge« nicht genau wie öergegebe. Darauf habe nun wieder der Mini ster erklärt, die Journale hätten seine Worte nicht genau wtedergegeben.» RichtS liege seinen Idee« ferurh als die Autorität der offtcirlleu Berichte des französischen Gesandten beeiuträchtiaen zu »olle». Diese Erklärung wurde für vollkommen ,«»ügrnd erachtet. Mehrere andere Blätter sprechen ebenfalls von Schwierigkeiten, die sich »m Verhältnis zur spani schen Regierung ergeben hätten, ohne hiuzuzufü- gen, da- der Confliet beigrlegt sei. Larin, Montag, 22. December, Abends. Im Senate und in der Deputirtenkammrr erfolgte heute die Verlesung des königlichen DecrrtS, wo durch daS Parlament vertagt wird In Kurzem wir» die ofsiclelle Zeitung das Drcret über orn Schluß der Session veröffentlichen. — Ricasoli lehnt dir Theilnahmr au der Eaquote über daS Brigan taggio ab. St. Petersburg, Dienstag, 23. December. Die heutigen officirstrn Blätter veröffentlichen da kaiserliche Dekret, welches die Entlassung des Aeldmarschalls Fürsten v. Bariatmski und die Erne«auug des Großfürsten Michael (als dessen Nachfolger) zum kaiserliche» Statthalter i« Kau kasus, sowie die des General» Anueukoff zum Geueralgouverueur von Podolien und Wolhynien euthält. DreSdeu, 23. December. Es wuidr schon gestern an dieser Stelle beiläufig erwähnt, daß die von der preußischen Regierung dem Delegirtrnp la ne gegenüber eingejchlagenr Bunbespoli- tik nicht die gewünschte Unterstützung in der preußischen Presse zu finden scheine. Wir citiren hier zur Illu stration dieser Bemerkung Blätter mehrer Parteien. Aus der „Allgemeinen Preußischen Zeitung" sehen wir zu nächst, daß ein Artikel der demokratischen Berlmer„Vo l ks- zeitung" sich folgendermaßen äußert: In dem Dele- Stchale»" Preußen von der „Allg. Preuß. Zig." ver leumdet sind. — Die „National,Zeitung" äußert sich über die Stellung ihrer Partei zu dem Drlegirten- plckne also: „ES lag unS natürlich fern, zu befürwor ten, daß Preußen sich den Plänen der Würzburger unter werfen und wie 1850 zu Kreuze kriechen soll. Wir ver missen nur jede» positive Programm in der deutschen Frage und meinen, daß mit dem blosen Entschlüsse, in Frankfurt a. M. nicht mehr mitzutagen, sehr wenig auS- gerichtet ist. Schlimm genug, daß sich Preußen dort be reit» wieder ganz auf die blose Defensive hat zurückdrän- grn lassen, und statt andern Regierungen ihre Stellung zu schaffen, sich darauf beschränken muß, in der „Vorge fundenen", die man ihm gemacht, die „drohende Gefähr dung abzuwehren". Wo aber wäre irgend eine schöpfe rische Idee zu erblicken, welche die unerläßliche Mitwir kung der Nation gewinnen und deren moralische Macht durchgreifende Erfolge verbürgen könnte? Der tiefe Wi derwille aller deutschen Bevölkerungen gegen einen über greifenden Einfluß Preußens, so lange dies nur die lieber lieserungen des Fcudalwesrn- und des Militärstaates über seine Grenzen zu tragen droht, ist nicht ein Phantasie bild, sondern eine leider sehr greifbare und aller Orten in auffallendster Weise zu Tage tretende Thatsache." — Die „Schlesische Zeitung", ein der liberalen Mittel Partei angehöriges Blatt, schreibt: ^Preußen würde aus dem Bund« ausscheiden! In der That ein gewichtiges Wort, welches auch eine mächtige und für Deutschland ersprießliche Zukunft haben könnte. Aber heute? Vor vier Jahren war ein solches »ut-»ut vollkommen ange zeigt. Man hat es umgangen, man hat den Eindruck aller Opposition gegen österreichisch-würzburgische Machi- nation abgeschwächt. Aber heute, wo keine Harmonie zwischen Regierung und Volk in Preußen besteht, wo die deutschen Völker eben nicht mit Begeisterung auf und nach Preußen sehen — wie soll heute von einem solchen Austritte eine große Wirkung zu erwarten sein? Sie könnte es sein, wenn wir jede deutsche Politik in die Schanze schlügen und nur eine großartige europäische Eomdination eingingen, ein Wagniß, bei dem nicht blos Deutschland, sondern auch Preußen seinen Untergang finden könnte. Wir glauben, der deutsche Geist unsers Herrscherhauses und unsers Volkes wird uns vor einer selchen halsbrechenden Politik bewahren, so viel man — Der bisherige Gesandte in Dresden, Herr v. Sa- vignh, ist — wie nun dasselbe Blatt bestätigt — zum Ge sandten in Brüssel und der Geh. Rath Graf Rantzau, bisher im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, zum Gesandten in Dresden ernannt worden. — Di« Anlage einer Eisenbahn von Deutz nach Arnsberg (mit Zweigbahn von Wickede nach Soest) ist'von der Regierung genehmigt. — ES soll neuerdings ein Staats- ministerialbeschluß erfolgt sein, nach welchem amt liche Insertionen, insoweit nicht besondere Bor schriften es anders erfordern, ausschließlich im Staats- Anzeiger, in den Regierungsamtsblättern und in den amtlichen KreisanzeigeblLttern erscheinen sollen. — Die vierte Eriminaldeputation deS Stadtgerichts erledigte vor gestern wiederum vier Preßprocesse gegen au-wärtige Blätter: Der Berner „Bund" wurde in seinen Rum mern 305 und 325 wegen Majeftätsbeleidigung (wir jetzt konsequente PrariS, unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit) zur Vernichtung verurtheilt, dagegen die Augs burger „Allgemeine Zeitung" und die Leipziger „Deutsche Allgemeine Zeitung" von dcr . Anklage der Amtsehrver- letzung des Ministerpräsidenten v. Bismarck freigcsprochrn und die erfolgte Beschlagnahme rrsp. der Nummern 298 und 253 wieder aufgehoben. — Aus Potsdam wird der „Berl. Res." mitge theilt, daß am 18. December die Sammler für den Na tionalfond: Schulze-Delitzsch, Rechtsanwalt Naud«, Oberlehrer Meißner und Kaufmann Eltze, vom Gericht freigesprochen find, dagegen ist Herr Leist, der für die Graudenzer Familien sammelte, zu 3 Thlr. Polizei strafe verurtheilt. — Den Redaktionen d«r Bre»laurr Zeitungen ist die folgende Bekanntmachung zugegan- gen: „Der Redaction unterlasse ich nicht, ergebcnst mit- zutheilen, daß von nun an jede Zeitungsnummer, welche Aufrufe bez. Bekanntmachungen über Sammlungen für den sogenannten Nationalfond oder für die Familien der in Graudenz verurtheilten Unteroffiziere enthält, polizeilich mit Beschlag belegt werden wird. Breslau, den 19. Decbr. 1862. Der Polizeipräsident v. Ende." — Am 18. d. M. ist dcr Redacteur der „In sterb. Ztg.", Herr Otto Hagen, wiederum verhaftet wor den. Der deshalbige Beschluß des Berliner Obertribu- nalS sagt, daß, da in der Hagen'schen Vorstellung nicht- Neues sei, es lediglich bei der Verfügung vom 5. No vember c. sein Bewenden behält. „Wenn Sie aber — heißt es weiter — jetzt anscheinend auch darüber aus drücklich beschieden zu sein wünschen, wie lange da- wider Sie eingeleitete Zwangsverfahren noch dauern solle, so gehört eS nicht zum Beruf des Obertribunals, über künf- 20. v. M. nur mit der Frage befaßt worden, ob her Beschluß deS dortigen königlichen AppellationsgrrichtS vom 14. October d. I., wodurch Ihre Wiederverhaftung an- girtenproject der „Würzburger Regierungen" liege wirk lich „ein Fortschritt, eine Reform, die einmal bedeutsam wcrden und zu einem bessern Ziele führen könnte", ivLH- read Preußen sich „auf den faulsten und unerträglichsten Punkt der Bundesverfassung", aus das Erforderniß der SlimmeneinheMgkeit Pütz- , d« „Würzbu*g«"-s«—- die heutigen Reformer; wenn sie sie-len, so brächten sie Deutschland „rin Stückchen Reform und eine Art von Parlament", und wenn sie dann „Preußen zwangsweise dem reformirtcp Bunde beigeselllen", so werbe dieses für uns auch von der Schwungkraft vorfabelt, welche dazu gehöre und welche in einem staatsmännischen Kopse reich lich dazu vorhanden s«i." — Auch dir nichtpreußischrn Blätter, welche der gothaischen Partei angehörrn, bieten keine Unterstützung d«r preußischen Politik. So schreibt G-. -W«1e,-^e it«»g": ..Einen Grund fich zu «dopen tsge Eventualitäten »um Vorau» rin« Entscheidung zu hat hier Niemand, und so würde auch Herr v. Bismarck neffen-, dasselbe ist vielmehkr dirtch Ihr« Äeschtvrrdr vo«l gut thun, alle Schreckschuss«, wie Abberufung des preu ßischen Gesandten und dergleichen langsam und am besten gar nicht abzufeurrn. Wenn ein Gesandter abreist, so Deutschland „ein keineswegs schlimme» Resultat" sein, »ährend man über einen Sieg Preußens „im deutschen Sinne nur trauern könne." — Der „Allgemeinen PreußischenZeitu ng" sind natürlich solcheArußcrungen sehr mißliebig und sie sagt unter Andrrm darüber: „Wenn die Gegner einer Regierung die Maske deS Patriotismus abnehmen und es unumwundeu zu erkennen geben, daß sie den Operationen der Feinde des Staates Erfolg wün schen, so ist ein solcher Abfall vom Lande zwar eine höchst bedauerliche Thatsache, die offenkundige Darlegung der selben aber kann für jede Regierung nur von Vortheil sein. Eine Opposition, welche einer Niederlage des Staates mit Gleichgiltigkeit oder gar mit Freude entgegen sieht, bricht über sich selbst den Stab; sie verwirkt ihren Platz unter den politischen Parteien d«S Landes, sie zwingt jede Partei, welch« dem Staate dienen will, oder ihm dienen zu wollen vorgiebt, eine dem Lande so sehr ent fremdete Gesinnung als ein mit ihrer Aufgabe absolut unverträgliches Element auSzustoßen." — So die „Allg. Preuß. Zeitung". Man muß dem Eifer etwas zu Gute halten; wir können aber die Bemerkung zu machen nicht Unterlasten, daß die Bundesstaaten, welche den Delegir- tcnplan befördern, mit der Bezeichnung „Feinde des reist er nach einer Weile wieder zurück; dies hat man im diplomatischen Verkehr der deutschen Staaten schon s» oft erlebt, daß die Wiederholung dieses Falles kaum mehr interessant ist. Unser Minister des Auswärtigen soll glauben, daß die Liberalen sich über eine gegen den Bundestag gerichtete „That" freuen würden; er unter schätzt die preußischen Volksvertreter noch immer." — Wenn so Blätter sehr verschiedener Parteien, welche bisher niemals unterlassen haben, Angriffen auf die Bun desversammlung zu applaudiren, jetzt der preußischen „Action" ihre Sympathien versagen, so muß anderer seits anerkannt werden, daß die der Partei der „Neuen Preußischen Zeitung" angehörige Presse es an feurigen Acclamationcn nicht fehlen läßt. Tagesgcschichrc. Berlin, 22. December. (B. Bl.) Sr. k. Hoheit der Prinz Albrecht ist gestern von seiner Reise nach dem Kaukasus über St. Petersburg hierher zurückgekehrt. — Der zum Gesandten in Rom ernannte bisherige Bun destagsgesandte, Herr v. Usedom, wird, wir die „N. Pr. Z." hört, in den Grafen stand erhoben werden. geordnet worden, bei jetziger Lage der Sache gerechtfertigt gewesen oder nicht. Diese Frage hat muffen bejaht wer-' den und damit ist der Gegenstand erledigt." — Die einem, zur Unterstützung von Beschlüssen de- Abgeord netenhauses in Trier gebildeten „verfassungstreuen Ver ein" angehörigen Herren Bankier L. Lauh und Kauf mann Val. Rautenstrauch, Beide Cavalerieleutnants der Landwehr 2. Aufgebots, wurden feiten des dahier commandirenden Divisionsgenerals Herrn v. Arnim auf gefordert, durch eine öffentliche Erklärung aus dem Vereine auszutretcn, und als sie sich dessen weigerten, vor einem aus Offizieren des 40. Linienrrgiments gebildeten Ehren rath cictrt. Letzterer hatte gestern statt und verwies dem Vernehmen nach die Sache ans Ehrengericht. Berlin, 23. December. (A. Pr.Z ) Der Empfang des zum kaiserlich französischen Botschafter am hiesigen allerhöchsten Hofe ernannten Barons v. Tal- leyrand-P<-rigord bei Ihren Majestäten dem Könige und der Königin hat gestern Nachmittags im königlichen Palais mit demselben Ecrcmoniell stattgefunden, welches bei dem Empfange des königlich großbritannischen Bot schafters beobachtet wurde. Se. Majestät der König nahm von dem. Herrn Botschafter dessen BeglaubigungS- Fe uittetou. 's DrrSdea. Dir am Sonnabend den 20. December vorgenommene Vrrloosung der vom sächsischen Kunstverrine angekauften Kunstwerke leitete der Vorsitzende, Prof. Or. Wagner, durch einige Mitthri- lungen rin. Au» denselben ergab sich, außer Dem, was schon in Nr. 292 d. Bl. gemeldet wordeu ist, daß die Zahl der Mitglieder des Vereins, wie sie jetzt erst hat festgestellt werden können, auf 1650 gestiegen ist (1856: 1315, 1858: 1394, 1859: 1460, 1860: 1513, 1861: 1560), daß noch jüngst in Warschau durch die verdienst lichen Bemühungen de» dortigen DirectionSmitgliedrs, des Herrn Generalkonsul» Lesser, zu dieser ansehn lichen Vermehrung brigrtragen worden ist, und daß untrr den angekauften 86 Kunstwerken diesmal nur 17 von auswärtigen Künstlern herrühren, von denen 10 in München, 3 in Düffeldorf, je 1 in Hamburg, Weimar, Karlsruhe und Villach wohnhaft sind. Dir Verloosung begünstigte von auswärtigen Orten, wir in den letzten Iadren fast zur Regel geworden, vornehmlich Chemnitz, wohin 16 Gewinne fielen (darunter 9 der ansehnlichsten), während Leipzig und Schwerin mit je 3, Zittau, Weimar, Großenhain und Zwickau mit je 2 und 19 andere aus wärtige Orte (darunter Pari«, Warschau, Kglisch, Prag, Berlin, München) mit je einem Gewinne bedacht wur den. Dir Gewinnliste kann von den Mitgliedern im Ausstellung-locale oder bei dem Vereinssecrctär, Advocat Niese, erholt werden. f DreShe». In seiner sechsten und letzten Vor lesung (am 11. December) sagte Herr Hofrath vr. Schleiden: Nur die Philosophie giebt uns einen vollständigen Ueberblick unsrer Erkenntniß. Ihre feste Grundlage hat auch sie in der Wahrnehmung, dir wir Bewußtsein nennen. Da tritt uns zuerst die Uetzer zeugung von unserm Dasein al» Grundlage de» Ver ¬ trauens auf die Wahrheit unsrer Erkenntniß entgegen. Wir finden aber beobachtend, daß das Bewußtsein uns nur die unmittelbaren Erkenntnisse vorsührt, unmittelbar oder durch Denken. Durch Ordnung aller so erhaltenen Elemente erhalten wir zunächst eine Theorie von der Organisation unsrer Seele und finden dabei, daß sie zu aller Wahrnehmung gewisse Formen für sich leer mit hinzubringt; dies sind Raum und Zeit und dir meta physischen Grundsätze, dre Kant dir Principien der Mög- keit der Erfahrung nannte. Den Gehalt für diese Formen geben uns nur die sinnlichen Anregungen. Die so erfüllten Formen bilden unser Wissen. Aber dieses Wissen erkennen wir auch sogleich als beschränkt, ja al- nichtig, wenn wir eS für unbeschränkt nehmen. Schranken setzen aber mit Nothivendigkeit ein Jenseits voraus. Wenn wir nun die Schranken, d. h. Raum und Zeit, aus jenen metaphysischen Grundsätzen hinwrgnehmen, so erkennen wir di« Ideen Geist, Freiheit, Unsterblichkeit. Diese Erkenntniß jenseits der Schranken des Wissens nennen wir Glauben. Dadurch wird uns die Welt der Natur zur Erscheinung, in der wir das wahre Wesen nur unter der Form der Schönheit erkennen, und diese dritte Erkenntniß nennen wir Ahnung. So bildet sich unsre vollendete Erkenntniß der Welt: Wir wissen nur daS Endlich«, wir glauben an da- Ewige, wir ahne« da- Ewige im Endlichen. Diese Ansicht, di« wir in weniger schulgerrchter Sprache auch beim Apostel Paulu» finden, wurde zurrst von Kant begründet und dann von Frir» vollendet. Literatur. „Die Kunst »atz di« Künstler deS 1b., 17. und 18. Jahrhundert-. HerauSgegedrn von A. Wolsgang Becker. 6.-9. Lieferung. Leipzig, Verlag von C. A. Seemann. 18SL." — Bereit» ist diese» Wer ke» beim Erscheinen der ersten Lieferungen hier aner kennend gedacht worden. Tie uns gegenwärtig vor liegende Fortsetzung des Werkes hält, was die ersten Lieserungen versprachen. Ja, es will uns scheinen, als waren die Lebensbilder der Künstler, die Becker in diesen letzten Lieferungen giebt, noch abgerundeter als früher. Dieselbe behandeln die Caracri und ihre Schule, die Naturalisten und die deutschen und niederländischen Meister des 16. Jahrhunderts. Besonders gelungene Partie» sind hier di« Charakteristiken von Dürer, Cranach und Holbein; daß der Verfasser für unsre deutschen Meister den Rahmen der Erzählung verhältnißmäßig etwa- weiter spannt, finden wir seinen deutschen Lesern gegenüber gerechtfertigt. Ohne gelehrte PrLlensionen, aber auch ohne schöngeisterische Salbaderei hat er mit großer Liebe zur Sache und mit ebensoviel VerstLndniß daS vorhandene Material in einer allgemein verständ lichen, geschmackvollen und anziehenden Form bearbeitet. Für den Künstler, der sich nur zu leicht durch eine streng wissenschaftliche Form abschrecken läßt, wie für den Dilettanten und überhaupt Kunstfreund, für welche die Künstlergeschichte oft mehr Reiz hat al- die Kunst geschichte, ist das Werk zu empfehlen. Die gegebenen Lebensbilder der einzelnen Meister, die übrigen- durch aus nicht eine- kunsthistorischen Zusammenhanges ent behren, werden den Leser zu einem ernster» Studium der Kunstgeschichte anrrgen. — Bei dieser Gelegenheit sei überhaupt auf den kunstlitrrarischen Derlag der See- mann'schen Buchhandlung in Leipzig aufmerksam ge macht, welcher in einer Reihe trefflicher Bücher die WeihnachtSbedürsniffe de» für Kunst sich interrsstrrnden Publicum» zu decken vermag. Ein „Jllustrirtrr Festkatalog", welchen die genannte Verlagsbuchhand lung auSgegeben hat, wird dabei die Auswahl er leichtern. Im Verlag« von Otto Spamrr in Leipzig erscheint ferner ein „Jllustrirtr» Bau - Lrrikon", vom Architekten O. Mothe- herausgegeben. Nach der ersten Lieferung zu urtheilen, dürfte es ein praktisckeS Hilfs- und Nachschlagebuch für Künstler, Handwerker und Kunstfreunde werden. Das „Bau - Lrrikon" ist eine gänzlich nmgr- arbeitete zweite Auflage des „Allgemeinen deutschen Bau- WörterbucheS". ES ist auf zwei Bände, zusammen in etwa 25—30 Lieferungen, berechnet und soll gegen 1000 in den Tert gedruckte Holzschnitte erhalten. 0. 6. s Thraker. Alphonse Royer hat seine Demission als Director der großen Pariser Oper genommen und Emile Perri wist an seine Stelle gekommen. Die Direktion der komischen Oper ist noch nicht beseht. Wir man ferner auS Paris meldet, soll in der komischen Oper eine» der ersten Werke von Herold, „die Täuschung", ganz um gearbeitet und mit Recitativen versehen, demnächst zur Aufführung kommen. Auch eine neue komisch« Oper des gcgenwärtig in Pari- anwesenden Herrn v. Flotow, „die Nacht der Betrogenen", wird dort bereits einstudirt. — Die Sängerin Marie Garcia ist in Paris im 28. Jahre mit Tode abgegangen. — Frau Jachmann-Wagner soll für dir königl. Schauspiele in Berlin mit einem Gehalte von 4000 Thlr. und 10 Thlr. Spielgeld und dreimonatlichem Urlaub engagirt sein. s Im Verlage von Mitschrr und Röstrll in Berlin ist gegenwärtig ein lithographische« Porträt deS Staat-Minister- F. C. v. Savigny (gemalt vom Prof. Krüger, gezeichnet von Rohrbach) rrschmnrn. Bisher eristirte, so viel wir wissen, von dem berühmten Rechts lehrer kein einzige- ähnliche» und gut ausgrführte» Por trät. Da» vorliegende wurde mit Sorgfalt und Gr nauigkrit nach einem Originale ausgeführt, »elche- der bekannte Porträtmaler Krüger auf Befehl de» König» Friedrich Wilhelm IV. für dessen Privatgaleri« «»fertigte. Da» zu mäßigem Preise erschienene, sprechend ähnlich«
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