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Dresdner Journal : 25.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 76 als Seite 78 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-01
- Tag1866-01-25
- Monat1866-01
- Jahr1866
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- Dresdner Journal : 25.01.1866
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SeMnAMm. (N-urPreußischr Atg. - Norddeutsch« Allgemeine Zeitung — Conft. Oesierreichisch« Atg. — Daily-Rem») L«esßeschfthtr. Wien: Die Staatspapirrgeldgerüchtr. Lynchjustiz i» Galizien. Banket der „Concordia", vom Landtage. Oppolzer erkrankt. — Laibach, Pesth und Agra«: Bon den Landtagen. — Ber lin: Kammrrangelegenhrite«. Hannover und der italienische Handelsvertrag. Ausschußversammlung des Rationalvereins. vr.Lenn» s.—Duisburg: Arbei- trrvrr. aufgelöst. -München: »Koch'« Leichenbegängo niß. — Amorbach: Ein Prinz geboren. — Au» Thü ringen: Convention bezügl. Pattonatspfarrstellen. — Altenburg: Reise des Herzog». Eisenbahnangr- legenheit. — Palis: Erposs über die Lage des Reiches. Zur Kammerrröffnung. — Bern: Ab- stimmungsresultat. — Florenz: Prinz Odonr Masfimo d'Azeglio's letzte Stunden und Lrichrnbe- gängniß.— Rom: Meuchelmord. — London: Lord LostuS. Oberst Maclean j-. Aus Melbourne. — Stockholm: Handelsvertrag mit Frankreich. JndustrteausstrllungsgebSude. — Mitau: Kurlän discher Landtag. — Athen: Kammrrverhandlungrn. Hinrichtungen. Räuber. — Rem-Bork: Warnung an Auswanderer. Dir Eorrespondenz mit Frank reich wegen Mexico. Vermischtes. Gchles»iß« Holstein. (Der neue Proceß gegen May. Massenversammlung. Dementi.) Innere Angelegenheiten. (Das HauptstaatSarchi» be treffend.) Ernennungen, Versetzungen rr. i« öffentliche« Dienste. Dresdner Nachrichten. Peuninziulnnchrichten. (Leipzig. Chemnitz. Budisstn. Löbau.) »tattstik und vnttsmirthschuft. Ttltgrnpyifchr Unchrichten. Alt»«», Mttmnck, L4 Lunnur Die gestern Atzend stuttgrhutte Maffendersummlnng der schleimig» hulstrinsche» »nd Sampsgenaffennereinr »ur stark tze» sucht. Der Barsttzende Zeffrn thriltr mit: Dagrsard- »nng sei dir Besprechung der puUtische» Luu« des Landes; die Gtändeeinderusnng könne zmnr bespra chen, uns dieseltzr hiuzieleade Nesulntiune» dürften «time nicht gesüßt »erde«, du sich z« dieser Beschran» knng der engere Ausschuß der Lundesregiernug gegen» nter verpflichtet Habe. Als Gäste murr» unwesend Sigmund Muller, Metz, Lultz und Preeturin» uns Alzey. De« nun mehrer« Urnern ansgesprachenr» Ltnnsche «ich Eintzerusnng der Stunde stimmte die versu«»l»«g »it grüße« vetsull zu. Lunda«, Dtenstuu, M Zunuur, Atzend». „Ven ter'» vsstre" «eldet: Ne»-H»rk, Ist. Aunuur. De« „ New-York Heruld " znsulge fall Prafident Zahns«« stch entschlaffr« Huben, lei« Catzinrt zu Luder«. Bau de» gegenmärtigrn Minister« fülle« zwei in du» »eue Mutste^u« ützertretru, der Arieg»«i«ister Stuntan den Sesundtrn Adu«» in Landau ersetze». — Der Senerulprarnrutur Hut stch in eine« Berichte duhin «»»grsprache«, duß es stch e«psehle, de» Prareß gegen Dupt» su lange uuszusetzeu, tzi» dir Libilautarituten in den Stuute«, »» dir verbrechen tzrganur», »irder- hergrstellt leie«. — Aaurnule dun Galveftou sprechen »u« zahlreichen vundessaldute», die »ns de» Marsche »ach de» Via-Grunde tzegriffea seien. Der Wechsel»«» uns Landon stund l-v'tz, Gold, ugi» MH, Bund» 1V4H, v»n«»ulle S1. Dresden, 24. Januar. Die Berliner ministeriellen Blätter enthalten Aus lassungen über dir von Wien au» in Ausficht gestellte Eventualität, daß die Großmächte stch Mieder mit der Hrrzogthümerangelegenheit beschäftigen würden, um dieselbe in einer der Erklärung in der Londoner Eon- ferraz am 28. Mai entsprechenden Weise zu fördern. Die „Neue Preußische Zeitung" ruft, indem sie an einen, auch von un» erwähnte« Artikel der Wiener „Presse" anknüpft, in etwas wrhmüthigem Tone Oester reich dazu auf, das Bündniß mit Preußen festzuhalten, welche« allein im Stande sei, Oesterreich „stark" zu mache«! Die „Norddeutsche Allgemeine Ztg." geht hitziger zu Werke: „Wenn Oesterreich," sagt sie, „die Intervention des Auslandes anrufen sollte, würde Preußen eben nur der Großstaat Preußen sein, den man von der Zwangsjacke der Verträge befreit hat, die es nur zu sehr gegen seine eigenen, d h. -egen seine preußischen Interessen eingegangen ist, und die es, trotz der ihm dadurch erwachsenen Opfer für dieses „Rein deutschland", treulich gehalten hat um seines gegebenen Wortes willen. Und dieses Preußen, dem man dann seine ganze Elasticität, seine ganze Kraft wiedergegrben haben wird, würde in der glücklichen Lage sein, ohne andere Rücksicht als die seines eigenen Nutzen», seine Freunde zu »Lhlen und den Machinationen seiner Feinde entgegen zu treten". So die „Ndd. Allg. Ztg." Man darf wohl annehmen, daß auch in diesem Falle, wo Preußen- Austritt aus dem Deutschen Bunde in Aus sicht gestellt wird, die „Ndd. Allg. Atg." nicht die Mei nung der preußischen Regierung ausgedrückt hat. Die Zeit, wo »an damit drohen konnte, um auf Deutschland und Oesterreich eine Pression auSzuüben, ist längst vor bei. Der Deutsche Bund ist für Preußen mindesten» ebenso wichtig, wie für jeden andern Bundesstaat, denn ohne seinen Zusammenhang mit ihm wäre Preußen eine allen andern Großstaaten weit nachstehende Macht. Daß mit Lösung des BundeSvrrhältnisse- feiten Preußen» in Deutschland ein System de» Umsichgreifens ausgestellt werden könnte — damit läßt sich Niemand mehr schrecken. Das europäische Staatensystem wirkt noch mächtig genug auf den Einzelnen, um dir» zu verhindern. Eine Intervention des Auslandes in der Herzogthümer- angrlegenheit wäre gewiß an sich rin von keinem deut schen Baterlandsfreundr freudig begrüßte« Ereigniß. Daß Oesterreich sie hrrausfordert, ist kaum anzunrhmen. Wenn sie aber rintreten sollte — wer wäre daran Schuld? Doch gewiß Derjenige, der verhinderte, daß die Hrrzog- thümerfrage in einem dem deutschen Rechte entsprechen den Sinne Abschluß fand durch Mitwirkung der geord neten Rechtssactoren: des Bundes, des Landes, der Fürste«? Doch gewiß Derjenige, der diese Angelrgein hrit fortwährend auf das Forum der europäischen Groß machtpolitik verwiesen hat, indem rr dem Lunde früher das Recht absprach, sie als rein-deutsche Sache zu be handeln, und später ein Eroberung-recht aufstelltr, das als solches schon dir Machtfrage vor Europa hinstellt, abgesehen davon, daß es, um ein solche- nur möglich zu machen, auf einen Vertrag gestützt werden mußte, der lediglich einem Arrangement der europäischen Groß mächte sein Dasein verdankte. Daß die „Ndd. Allg. Ztg." wieder damit droht, Preußen werde sich seine Freunde nach feinem, von denen Deutschlands verschie dene» Interesse wählen, ist nur eine Wiederholung Dessen, was andere preußische Blätter schon seit einem Jahre und länger gegen Diejenigen geltend gemacht haben, welche die Rechte der Hrrzogthümer gewahrt sehen wollten. In der Zeit vor der Gasteiner Convention, einer selbst nach dem Aussprüche der officiellen preußi schen „Provinzial-Corrrspondenz" sehr ernsten Zeit, in der es sich, um kriegerische Vorbereitungen Preußen» gegen Oesterreich handelte! — war es ein stehender Satz in preußischen Blättern, daß Preußen gegen Oesterreich Italien zu Hilfe rufen werde, um von dem „Alliirten" dir Ueberlassung der Herzogtümer zu erpressen. Wenn Oesterreich sich gegen die Wiederholung einer solchen kritischen Situation dadurch zu schützen sucht, daß es sich des Einvernehmens mit Frankreich versichert, so mag das den preußischen annrrionistischen Federn unangenehm sein, undeutsch ist aber gewiß nichts daran. Auch im vorigen Herbst haben wir wieder viel in preußischen Blättern gelesen, Preußen habe zur Durchsetzung seiner V'.'. ' ....... FrrüLletsn. vichurb vnrt». Die in Rio-de-Janeiro in englischer und brasiliani scher Sprache erscheinende „Times" vom 7. November » I. giebt eine interessante Mitteilung über den be kannten Afrikarerfenden Capttän Richard Burton, der im März 1866 in der Hauptstadt von Brasilien einige Vorlesungen über seine verschiedenen Reisen zu geben beabsichtigt. Da derselbe als britischer Consul zu Santos angestrllt ist, sein« Biographie vielleicht vielen Lesern unsrer Zeitung noch nicht bekannt sein dürfte, lassen wir dieselbe nachstehend folgen: Richard Francis Burton wurde am 18. März 1821 zu Braham House (Braham-Haus) in Irland geboren. Seine Erziehung zu einem Reisenden und Sprachfor scher begann mit seinem fünften Jahre, wo er in die Schule zu Richmond in der Grafschaft Surrey kam und dort bis zu seinem 19. Jahr« blieb, um dann auf Reisen durch Frankreich, Schweiz, Deutschland und Ita lia« mit der praktischen Sprachwissenschaft de« moder ne« Europas bekannt zu werden. Im Jahre 1840 wurde er Student des Dreieinig - kritseollegiums zu Orford und blieb dort di» 1842, und seine Studien waren zum Eintritt in den Kirchendirnst gerichtet. Indessen wurde ihm eine Stell« in der in dische« Armee angebotea, diese nahm er an, erreichte Bombay und wurde im 18 Infanterieregimente, da mals in Barvda, angestrllt. Dies ereignete sich wäh re«d de» afghanischen Krieges. In dem ersten Jahre seiner Urbrrfiedelung nach Indien bestand er sein« Exa mination in den Hindostan- und Guzeratrsprachen I« atm« später« Zett «achte dieser unermüdlich- Schüler und Soldat i« vier ander« Sprachen und Dialekten — dem persischen, Maharatten, Sindhen und Punjaube seine Examen. Im Jahre 1844 ging Leutnant Burton mit dem 18. Infanterieregimente nach Sindh, wo er bald in dem Stabe von Sir Charles Rapier unter Oberst Walter Scott angestrllt wurde. Mit der Ausnahme eines Be suchs in Goa war er fünf Jahre mit der Aussicht des Sindhranals betraut und sammelte dort viele Mate rialien zu seinem später« Werke „Die Geschichte von Sindh", sowie „GindH und das unglückliche Thal". Mit der Aussicht zu Beschäftigung seine» Dienstes in Mooltan, veröffentlichte er 1849 in dem Journal von Bombay der asiatischen Gesellschaft „eine Gram matik der Mooltanspracht" nebst andern philologischen Beiträgen. Er folgte seinem Regimente nach Mooltan, um die Shik» anzugreifrn. Die heiße Jahreszeit und die Märsche in dem Jndusthale waren dir Ursachen großer Leide« für den braven Soldaten. Bon einer bösartigen vpbtbolmi, befallen, die infolge zu großer körperlicher Anstrengung nebst sonstiger Krankheit ein trat, veranlaßtr ihn 1849 über da» Cap nach Europa zurückzukrhren. Nach seiner Rückkehr sich besonder» in Frankreich aufhaltend, war er dort bald als ei« tüchtiger Soldat bekannt. Es ist beobachtet worden, daß Capitän Bur ton als Reiter, Krieger und Schütze von keinem Sol daten übertroffen und wenige ihm gleich kommen. Im Jahre 1853 veröffentlichte er rin neues System des Bayonnetfrchtrns, welches damals unterschätzt, seitdem aber bei den Horse-Guards (Garde zu Pferd«) in A« würdung gekommen ist. Im April 1863 durch dir königl. geographische Gesellschaft freigebig unterstützt, bereitete stch R Burlo« zu einer Reise nach Arabien ««ter besonders schwierigen Umständen vor, da er be sonders das üiurre Leben des Islams siudirru wollte. Politik in den Herzogthümern auswärtige Freunde ge funden, ohne daß dabei eine Entrüstung gegen solche „Intervention des Auslandes" gezeigt wäre. Jndeß wa ren alle jene Nachrichten falsch. Und darin, daß sie falsch blieben, liegt die verbesserte Chance für die Herzog- thümer. Wir glauben übrigen- annehmen zu dürfen, daß rin Artikel der „Coast. Oesterreichischen Zei tung" vom 23. Januar präcisrn Aufschluß giebt über den Standpunkt, welchen Oesterreich in der Herzog- thümerfrage einnimmt. Es wird darin zunächst gesagt: man wisse nicht, ob und wie die Westmächte eine Action in dieser Sache wieder aufnehmen würden. Jedenfalls würden sie dabei die Thatsache anerkennen müssen, daß Oesterreich und Preußen durch völkerrechtlichen Vertrag in Besitz aller Rechte der Krone Dänemarks in den Herzogthümern gekommen sein. Damit falle namentlich jeder rechtliche Anspruch auf die Abtrennung auch nur des kleinsten Theilrs von Schleswig zu Gunsten Däne marks. Anders liege dir Sache gegenüber den Rechten oder Ansprüchen des Hauses Augustenburg. Es gehöre ebensoviel juristische Wortklauberei dazu, zu behaupten, ein Augustenburgsches Recht existier gar nicht, al-, dieses Recht erstrecke sich auf den ganzen Inbegriff der beiden Herzogthümer. Wenn cs aber, gleichviel in welcher Begrenzung, eristire, so habe die Krone Däne mark, so weit es existirt, ein Recht auf die Herrschaft in den gesammten Herzogthümern weder gehabt noch an Dritte übertragen können; es constituire sich viel mehr das volle Recht erst durch die vereinigten Rechts titel der Krone Dänemark und des HauseS Augusten burg, deren erstere auf Oesterreich und Preußen über gingen, die letzter» nicht. Das Blatt fährt fort: „ES scheint un», al» ob diese Auffassung für die bisherige Haltung Oesterreichs in der Hrrzogthümerfrage bestim mend gewesen, und wir haben keinen Grund, anzu nehmen, daß seitdem eine andere Auffassung Platz ge griffen. Und wenn nun Oesterreich niemals die Ab sicht gehabt hat, im Norden der Elbe irgend welche Vortheile für sich zu erringen, wenn eS aber anderer seits kein denkbares Interesse hat, für eine Erweite rung der preußischen Machtsphäre einzutreten, die nicht zugleich und unter,allen Umständen eine Erweiterung der deutschen Machtsphäre bedeutet, und wenn die Consti- tuirung eines selbstständigen SchleSwig-Holstrins unter dem Hause Augustenburg zweifellos in den Wünschen der Herzogthümer selbst sowohl als der weit überwie genden Zahl der deutschen Bundesregierungen liegt, so hat Oesterreich jederzeit die Ansicht vertreten, daß die einfachste und zugleich befriedigendste Lösung in der Uebrrtragung der von ihm und Preußen giltig erwor benen RechtStitel König Ehristiqn's >X. an den Erb prinzen von Augustenburg und in der dadurch bewirk ten Completirung des Augustenburgschen Rechtes zu einem vollen und unanfechtbaren Rechte aus den gan zen Compler der Herzogthümer zu finde« sei, unbe- schadet im Uebrigen der Gewährung der einen oder der andern Forderung, welche Preußen im Namen und zu Gunsten der deutschen Gesammtintereffcn zu begrün den vermöchte." — Jedenfalls kann eine Auslassung wie die vorstehende unter den jetzigen Umständen nur mit Genugthuung ausgenommen werden. Freilich wird man sich in Wien wohl auch der Bettachtung jetzt nicht mehr verschließen wollen, daß eine gewisse deutsche Regierung nicht ganz Unrecht hatte, als sie unmittelbar nach den Wie ner Friedenspräliminarien dir Abtretung der Rechte als Aufgrbung von Ansprüchen präcifirt zu sehen wünschte. Hätte der Wiener Frieden anstatt der Uebrrtragung der „Rechte" festgestellt, daß König Christian auf ferne An sprüche an die Hrrzogthümer verzichte, so wurde in ganz gleicher Weise den übrigen Mächten jede Handhabe der Einmischung entzogen. DaS fernere Endziel aber, nämlich die Einsetzung des Bestberechtigten im Sinne de- vorstehenden Artikel», war jedoch viel leichter und sicherer zu erreichen, sobald nur das Lusgcben der dä nischen Ansprüche, nicht die Uebrrtragung von Rechten ausgesprochen war, welche, wie sich vorhrrsrhrn ließ, der eine Acquirent keineswegs al» ein Depositum, son- und diese Expedition gewährt einen höchst romantischen Abschnitt in der Geschichte diese» hervorragenden Mannes. Die Fähigkeiten sowohl geistig wie körperlich besaß er zu einer Expedition in so gefährliche Regionen, wo der Zugang so schwierig war. Durch seine Erziehung zu dergleichen Unternehmungen vorbereitet, praktisch und weiter sehend, sich in dem neuen Berufe in den großen wir kleinsten Dingen auSzubildrn, hatte er bei einem Schmidt nicht nur den Husbrschlag gelernt, son der« konnte auch im Falle der Roth dir Hufeisen selbst anfertigen. Damit der Reisende unter möglichster Sicherheit nach Arabien eindringen konnte, mußte er sich zu mas- kiren suchen, und es scheint, daß er unter verschiedenen orientalischen Charakteren ausgetreten ist. In der Tracht eines Persers »erließ er London und reiste bi» South ampton mit Capitän Grindlay als Dolmetscher. In Alexandrien angekommrn, wurde er von John Larking ausgenommen und diesem theilte Burton seine gefähr liche Expedition als Geheimniß mit. Rach Kairo ging ex al» ein Derwisch, dort bis zur Abreise der Einge- boruen zur Pilgerreise lebend. Wegen de» russichen Krieges war es ihm unmög lich, durch ganz Arabien zu ziehen, aber die Pilger reise ausführend, welche 1856 «nter dem Titel „Pil gerreise nach Mekka und Medinah" veröffentlicht ist, hat jenen kühnen Engländer „als einen Getreuen" dir heilige Stadt sehen lassen, und er studirtr das religiös« Leben der fanatischen MoslimS, ohne seinem eigene« Glauben untreu zu werde«. Unter seinen verschiedenen orientalischen Charakteren trat er ass halb Araber oder halb Iraner aus, deren Brüder dir nördlichen Ufer des persischen Golf- bewohne«. Mit langen Haaren bis auf dir Schultern fallend, langem Bart, Gesicht, Hände, Arme und Beine mit Henna (grlbrvthlich) gefärbt, orten der» als eine Erwerbung betrachten und behandeln konnte. „Daily News" enthält brmerkenswerthe Aeußerun- gen über die Hrrzogthümerfrage. Das liberale englische Blatt giebt sich der Hoffnung hin, daß die Elbherzogthümerfrage endlich doch eine den Wünschen Englands mehr entsprechende Lösung erhalten werde; sie hofft eine Vereitelung der preußischen Pläne und den Triumph de- Herzog» von Augustenburg. Sie stützt sich dabei auf ein diplomatisches Factum, das rm Verlauf des Artikels wie folgt angegeben wird: „In einer Erklärung vom 28. Mai 1864 machte die öster reichische Regierung kund, daß sie den Herzog von Au gustenburg für den „bestberechtigten Bewerber um die Herzogskrone" halte . . . Nun haben wir guten Grund zu glauben, daß dir österreichische Regierung auf eine ausdrückliche Anfrage einer unparteiischen Macht (Eng lands?) jüngstens geantwortet hat, daß sie vollkommen an ihrer früher« Erklärung festhalte und den Herzog von Augustenburg noch immer als den rechtmäßigen Erben der schleswig-holfteinschcn Krone betrachte. Diese Erklärung würde den Ideen Englands und Frankreich vollständiger entsprochen haben, wenn sie eine andere Form angenommen: d. h. wenn Oesterreich gerade her aus gesagt hätte, daß Derjenige, den das zu regierende Volk vorzieht, der bestberechtigte Fürst ist. Für den unmittelbaren praktischen Zweck aber hat die österrei chische Erklärung denselben Werth, wie die Anerkennung einer solchen Doktrin . . . Wenn nun die österreichische Regierung den Zeitpunkt zur Lösung der Frage gekom men glauben und eine damit übereinstimmende Politik öffentlich ankündigen sollte, so wäre die erste Wirkung eines solchen Schritt- die, jene Einigung mit der gro ßen Masse des deutschen Volks wieder herzusteüea, welche zu Grunde ging, al- Oesterreich so unklug war, die Mittel- und Kleinstaaten Deutschlands im Stich zu lassen und stch auf Preußens Seite zu schlagen .... Eine so weise und hochherzige Politik würde nicht ver fehlen im AuSlande gewürdigt zu werden und der öster reichischen Regierung Freunde zu verschaffen. Die Be dürfnisse Europas und die Gesinnung seiner mächtig sten Regierungen würden zusammen diese Wirkung Her vorbringen, wir sie in der Thal schon Fragen und Winke veranlassen, deren Ergebniß in Kurzem ans Licht treten dürste." Ferner thrilt dasselbe Blatt mit, daß der Kaiser Napoleon sich wieder angelegentlich mit der Hrrzogthümerfrage befasse; daß er« Wiederzusam mentritt der Londoner Eonferrnzen durchaus nicht un möglich sei, und daß England bei all' seiner Unlust, sich in die Angelegenheiten des Festlands einzumischen, diesen Consrrcnzen seine Brtheiligung nicht gut würde versagen können. Es heißt da u. A.: „Die schleswig- holsteinsche Frage ist ihrer Lösung jetzt eben so fern, wie vor 18 Jahren, und in manchen Beziehungen ist * dem europäische» Frieden gefährlicher, als fricher . . . Das Publicum hat sich gewöhnt, die ersten Schritte zur Ausgleichung großer europäischer Fragen vom Kaiser Napoleon zu erwarten; und wenn wir recht berichtet sind, beschäftigt sich dieser Souverän gegenwärtig mit Erwägung dieses besonder« Gegenstands. Unter diesen Umständen ist es wenigsten- denkbar, daß man in nicht ferner Zeit die Hauptmächte Europas befragen wird, ob es nicht »ünschenSwerth wäre, die Angelegenheiten Schleswig-Holsteins wie früher auf einer Confereaz zu erörtern. Die Trennung der Herzogthümer von Dä nemark ist nicht mehr rückgängig zu machen, obgleich das Ereigniß in seinen Einzelnheiten, namentlich in Bezug aus die Nordgrenze von Schleswig, einer Be richtigung fähig ist. Damals suchten wir vergebens im Namen der Heiligkeit der Verträge die Herrschaft eines Königs zu verlängern, der in Schleswig-Holstein, ohne seine Schuld, sehr unbeliebt war; jetzt ist der Vor schlag, demselben Volke bei der Befestigung seiner Un abhängigkeit unter einem Fürsten seiner Wahl beizu stehen. Damals hatten wir da« Volk und die Fürste» Deutschland» gegen unS; jetzt würden, mit Ausnahme Preußens, Alle das »orgeschlagrne Werk mit Beifall aufnehmen .. . Und wofern wir nicht entschlossen find. talischem Speer, Pistolen im Gürtel, so sah R. Burton aus, unter dem Namen Mira Abdallah jenes uner forschte Land durchziehend, ohne sich >n Gebräuchen, Form u. s. w. zu verrathen, da dann augenblicklicher Tod ihn durch di« fanatischen Bewohner ereilt hätte. Einige Monate später nach Aegypten zurückkehrend, ging rr nach Bombay und durch Lord Elphinftone unter stützt, organifirte er eine Expedition nach dem Somali lande in Ostafrika und nahm Leutnant (später Capitän) Speke al- zweiten Commandeur mit Der beabsichtigte Besuch war nach Harar gerichtet, dem Timbuktu Ost- afrika-, dessen Erforschung von dreißig Reisenden ver geblich versucht war. Als Araber verkleidet war rr erfolgreich und kehrte nach Aden mit den ersten ge nauer» Nachrichten über jene geheimnißvolle Stadt zu rück. Die Somali-Erpedition endete sehr traurig. Durch dir Eingcbornen angegriffen, wurde eins der Mitglie der getödtet, Burton und Speke gefährlich verwundet, furchtbare Leiden in der Wüste ertragend und «egen Mangel an Wasser und Nahrung dem Tode nah« ge bracht. Durch die schwere Wunde veranlaßt, müßte Leutnant Burton nach England zurückkehren. Dort hielt rr vor der königl. geographischen Gesellschaft in London eine« Vortrag über seine Forschungen und verließ sein Vaterland wieder, um nach der Krim zu gehen, wo er i« Balaklawa eine« Tag vor Lord Raglan'S Tod lan dete. In der Krim «ar rr bei dem Stabe der irre gulären Cavalerce beschäftigt und hat zu deren Orga nisation viel beigetragen. Auf Befehl des Generals Beathon ging er freiwillig zu Lord Stratford de Rcd- cleffe, um eine bedeutende PrvvistonScvlonnr zur Hilfe nach Kar« zu bringen Aber Kars wir schon gefallen General Beathon und sein Stab waren genölhigt, in folge kleiner complicirter Jntriguen, abzudanken u«h hierüber wurde rin Mrmoire nach England gesendet.
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