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Weißeritz-Zeitung : 11.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188409114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 465 (Titelseite) in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-11
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.09.1884
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Chemnitz. Während bis Ende des Jahres 1883 das meteorologische Institut in Chemnitz unter Leitung des Vr. Paul Schreiber nur versuchsweise be stand, und von Letzterem die Leitung desselben als Nebenamt verwaltet wurde, ist es seit Anfang d. I. in die Reihe der dauernden Staatseinrichtungen ge treten. Das künigl. Ministerium des Innern hat des halb den Direktor vr. Schreiber aus seinem Lehramts an den dortigen königl. technischen Lehranstalten ent lassen und ihm am 1. April d. I. die Leitung des Instituts definitiv übertragen. — Das Jahrbuch des Institutes von 1883 enthält außer über besondere Beobachtungen des Pflanzen- und ThierleMs auch eine Zusammenstellung der Extreme aus dem Jahre 1882. Nach solcher war die Blüthe des Schneeglöckchens in Grüllenburg am 14. Februar, in Reitzenhain am 17. März; des Veilchens in Grüllenburg am 20. Febr., in Nehefeld Ende März; der Ostheimer Kirsche in Hinterhermsdorf am 27. April, in Reitzenhain an: 24. Mai; die Ankunft der Staare in Oberwiesenthal am 22., in Hinterhermsdorf am 27. Februar; der Rothschwänzchen in Reitzenhain am 13. März, in Grüllenburg am 12. April. Plauen i. V. Für die hier auszuführende Cen tralfernsprecheinrichtung haben sich gegen 40 Theil- nehmer gemeldet, und es dürfte nunmehr wohl bald mit der Ausführung der Anlage begonnen werden. Tagesgeschichte. Berlin. Allseitig wird nunmehr bestätigt, daß die Dreikaiserzusammenkunft am 15. September in Skierniewice stattfinden wird, und daß derselben auch die drei Minister des Auswärtigen: Fürst Bismarck, Graf Kalnocky und von Giers beiwohnen werden. Skierniewice liegt am Knotenpunkte der Wien-War schauer und der Thorn - Warschauer Eisenbahn. Das daselbst befindliche, prachtvolle Schloß gehörte früher der Fürstin Lowitsch, der Gattin des Großfürsten Con stantin, jüngeren Bruders des Kaisers Nicolaus. — Für die deutschen Hochseepanzerschiffe ist nach einer Mittheilung der „Deutschen Heereszeitung" der Ersatz resp. die Umänderung ihrer Maschine nach einem verbesserten Compound-Maschinensystem in der Ausführung begriffen. Die Fahrgeschwindigkeit der selben soll dadurch sehr bedeutend, man erwartet bis durchgehends 14 bis 15 Seemeilen in der Stunde, ge steigert werden. Für die stärksten derartigen Schiffe, den „König Wilhelm", den „Kaiser" und „Deutsch land", ist zugleich eine sehr bedeutende Steigerung ihrer Geschützausrüstung angeordnet, welche für die beiden letztgenannten Panzer-Fregatten zu den bisher schon geführten 26 om-Geschützen in je sieben 15 ow- Ring-Geschützen bestehen wird und wozu deren Ober deck neu überdeckt worden ist. — Die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiff brüchiger" versendet ihren Jahresbericht, welcher Zeug- niß ablegt von der erfolgreichen Wirksamkeit dieses unter dem Protektorat des Kaisers stehenden gemein nützigen Unternehmens, sowie von dem zunehmenden Interesse, welches ihm allerorts im Reiche zugewandt wird. Die Zahl der von der Gesellschaft errichteten Rettungsstationen beläuft sich jetzt auf 88 (41 an der Nordsee und 47 an der Ostsee). Durch dieselben sind im vergangenen Jahre in 14 Fällen 88 Personen ge rettet worden. Die Gesammtzahl der Personen, welche der Gesellschaft die Rettung ihres Lebens verdanken, belief sich bis Ende März 1884 auf 1482. — Im nächsten Etat für das Reichsheer wer den die Anforderungen im Ordinarium sich sowohl für das preußische, als sächsische und württembergische Kontingent in verschiedenartigem Maßstabs erhöhen. Die Mehrforderungen werden jedoch angeblich nur mäßig sein und dem Vernehmen nach im Ganzen eine Million nicht viel überschreiten. Dagegen dürfte sich der Etat für außerordentliche Ausgaben, der im lau fenden Rechnungsjahre 6,592,272 M. beträgt, nicht unbedeutend steigern. Bremen. Wie die „Wes.-Ztg." hört, hat Lüderitz telegraphisch aus Kapstadt die Nachricht erhalten, daß die durch ihn geschehene Erwerbung des ganzen Küstenstriches nordwärts von seiner jetzigen Besitzung Angra-Pequena bis zum Kap Frio (mit Ausschluß der von den Engländern besetzten Walsischbai), eine Strecke ron etwa 120 geographischen Meilen, durch Aufhissen der deutschen Flagge anerkannt worden ist. Damit ist aber den Engländern dasselbe passirt, was sie der deutschen Kolonie zugedacht hatten: ihr Gebiet in der Walfischbai ist von den Deutschen vollständig um schlossen worden; sie sind trocken gesetzt. Schweiz. Der Friedenskongreß in Genf, von kaum 20 Personen besucht, beschloß die Neutralisation von Elsaß-Lothringen. (!!) Belgien. Die Manifestationen der katholischen Partei in Brüssel am vergangenen Sonntag wurden sofort nach ihrem Beginne gestört, und der Zug von 466 o 34.50 31,50 29,50 25,50 20,50 16,00 24,50 23,50 22,50 19,50 17,00 13,50 10,00 11,50 50,50 Mark. 175-180 180-185 165-172 174-180 Das Blumenmädchen. * Ein amerikanisches Lebensbild. (Fortsetzung.) Um Mittag trennten sie sich und eine Stunde später zogMacolm die Klingel anEllen Vrownlee's do. do. do. do. do. do. Roggen, inländischer neuer. . rnslisch . fremder . galizisch. Hausthür. Natürlich ward er eingeladen, einzutreten. — Er bestellte ein halbes Dutzend 'Flaschen Wein, und war baP in eifriger Unterhaltung Mit einer Dame der Gesellschaft. Durch geschickt gestellte Fragen brachte er denn auch gar bald von ihr heraus, daß Madame Brownlee den Abend vorher ein junges Blumen mädchen mitgebracht habe, daß sie sich aber nicht er innere, gesehen zu haben, daß dasselbe das Haus wieder verlassen habe. Mit dem Versprechen, seinen Besuch bald wiederholen- zu wollen, verließ Macolm das Haus, seine Tasche um fünfzig Dollar leichter, aber im Besitze von Nachrichten, für welche er gern das Zehnfache gegeben hätte. „Elender Schurke," knirschte er, als er auf die Straße hinaustrat. „Ich bräche ihm am liebsten die Knochen im Leibe entzwei. Macolm, wenn Du das nächste Mal nicht ordentlich zuschlägst, dann laß Dir die Finger abhacken!" Was war nun zu thun? Ein Versuch, sie gewalt sam zu entführen, war nicht möglich, denn bei dem unausbleiblichen Tumult und der Schlägerei, die ein solcher Versuch Hervorrufen würde, war es vorauszu sehen, daß die Polizei sich einmischen und ihn und Mary, und alle die Bewohner des Hauses am nächsten Tage vor daD Polizeigericht bringen werde. Die Hilfe der Polizei anzurufen, paßte ihm auch nicht, denn er und sie waren keine Freunde, und deshalb schien es ihm gerathener, dieselbe aus dem Spiele zu lassen. „Ich mag es aber überlegen wie ich will," rief er plötzlich in Heller Verzweiflung, „das Gesetz wird doch auf alle Fälle seine Nase hineinstecken, und da ist es am Besten, wenn ich selbst die Polizei benachrichtige. Ja, das will ich, so wahr mein Name Macolm ist." Nachdem er sich die Sache noch reiflich überdacht hatte, begab er sich zu einem Friedensrichter und er stattete ihm Anzeige, daß Ms. Brownlee ein Blumen mädchen, gegen deren Willen, bei sich im Hause fest halte. Ehe aber die nöthigen Papiere ausgefertigt und den betreffenden Beamten ausgehändigt waren, vergingen mehrere Stunden, so daß es schon anfing, Nacht zu werden. Macolm fluchte nicht wenig über die Langsamkeit des Beamten, der augenscheinlich zu wünschen schien, die Expedition bis zur späten Abend stunde hinausschieben zu können. Endlich erklärte er sich bereit und begab sich dann, von Macolm be gleitet, nach des Weibes Wohnung. Natürlich stellte Madame Brownle.e die Anwesen heit des Mädchens in ihrem Hause entschieden in Ab rede und erbot sich sogar, ihnen behilflich zu sein, falls sie das Haus zu durchsuchen wünschten. „Zu spät. Sie langsamer Tölpel!" rief Macolm, seine Faust gegen den saumseligen Beamten schüttelnd. „Ich glaube fast. Sie zögerten so lange, um hierher eine Nachricht gelangen lassen zu können. Wenn ich das wüßte, dann bräche ich Ihnen Ihr nichtsnutziges Genick. Hinaus, und seid verwünscht!" und der wüthende Bowery-Junge gab dem nachsichtigen Be amten einen Tritt, daß dieser die Haustreppe hinab und der Länge nach auf die Straße fiel. „Der Teufel hole das Gesetz," murrte der auf gebrachte Macolm, als er das Haus verlassen hatte. „Wäre ich nur allein gegangen, ich hätte Alles kurz und klein geschlagen, und Mary wäre nicht so rasch fortgeschafft worden." Schnell begab er sich nach Nevere-House und frug nach Mr. Whitney. „Abgereist, Sir," sagte der Kellner, „mit dem Nachtzuge nach Baltimore." „Der Teufel." „Ja, Sir, er bezahlte, und reiste vor drei Stunden schleunigst ab." „Ist Mr. Whitney zu Hause?" fragte jetzt eine andere Stimme hinter ihm. „Nein, Sir; abgereist mit dem 8 Uhr 15 Minuten Zuge, nach Baltimore," erwiderte der Kellner. Macolm wandte sich um, denn die Stimme hinter ihm kam ihm bekannt vor, und er blickte in das Ge sicht des alten Jakob Hardinge. 12. Wenige Tage, nachdem er Macolm mit der Ueber- wachung Whitney's beauftragt hatte, saß der alte Jakob Hardinge in seiner Bibliothek, die Morgen- Zeitungen lesend, als ihm ein versiegelter Brief, aber ohne Poststempel, übergeben wurde. Nachlässig nahm er denselben an; als er aber die Unterschrift gelesen, fuhr er auf, als habe ihn eine Wespe gestochen. „Was soll das bedeuten?" murmelte er, blaß und roth werdend, wobei er das Schreiben überflog, daS also lautete: Nevere-House, New-Jork, 18. 6. 18 ... Mr. Jakob Hardinge! Mary Hardinge ist wieder in meiner Gewalt, und Sie auch, wenn Sie nicht ehrlich handeln. Wenn Sie nicht mit mir theileu, werde ich die Sache den Gerichten übergeben, und Sie zwingen, ihr Alles her auszugeben. Was sagen Sie dazu? Da Sie früher do. do. dv. do. Gerste, inländ. do. böhm.u.mähr. do. Futter . . Hafer, inländ.. . do. neüer *7 r Mais, Einquantine do. rumän. alt do. amerik.. . do. rumän. »en Erbsen, Kochwaare do. Futterwaare Saaterbsen. . . Bohnen.... Wicken .... Buchweizen, Inland. Weizen, weist, inl. fremd weiß qelb inl. . fremd gelb engl. Äbk. neu, inländ. 159 -165 weiß . . 162-170 " " 138-142 136- 140 138-144 140-150 155—180 130-140 137— 142 127-135 145-155 129-135 138 18-21 16-18 20-22 160 145-150 Sparkasse in Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditions-Tag: Sonntag, den 14. September, Vormittags 11—'/,! Uhr, Nachmittags 3-5 Uhr. Sparkasse in Schmiedeberg. Nächster Erpeditions-Tag: Sonnabend, den 13. Septbr., Nachmittags 4—7 Uhr. Sparkasse in Pretzschendorf. Erpeditionstage: Sonntag, den 14. und 28. September, Vormittags von 10—11 und Nachmittags von 2—4 Uhr. Sparkasse zu Kreischa, Jeden Sonntag geöffnet von Bonnittags 11—>2 Uhr und Nachmittags von 3—V-5 Uhr. Dresdner Schlachtvirhmarkt vom 8. September. Auf dem heutigen Schlachtviehmarkte waren 390 Rinder, 693 Land- und 233 Ungarschweine oder in Summa 926 Schweine, 938 Hammel und 168 Kälber ansgetricben. Lcr heutige Markt war von hiesigen wie auswärtigen Fleischern mittelmäßig besucht, doch fehlten heute, da fett vergangener Woche ein Eintrittsgeld von 25 Pi. von allen unberufenen Personen erhoben wird, die Kinder und halbwüchsigen Burschen, die seit Jahren den Platz vertraten und vielfach Allotria trieben, ganz. Das Geschäft selbst verlies in der Hauptsache weniger aninürt, als in der Vorwoche, doch mnßtcn die letztnotirtcn Preise angelegt werden. Rinder waren in besserer Waare ziemlich gut vertreten, doch war die Nachfrage eine geringe, so dass in allen Sorten erhebliche Quanten unverkauft bllcbe». Für den Ccntncr Schlachtgewicht von Prima waare wurden 66—69 Mark, für Miltclsorlc 59-62 Mark, für- geringe Qualität 36 Mark beansprucht. Der Hammelhandel verlief zu gleichfalls vorwöchigcn Preisen schleppend und wurden für das Paar der wenig vertretenen englischen Lämmer im Ge wichte zu 50 Kilo Fleisch 63— 66 Mark, für Laiidhammcl in der selben Schwere 60 - 63 Mark, für Bracken 36 Mark angelegt. Schweine langten zu und verblieben in weniger zarten Stücken größere Posten am Platze. Landschweinc englischer Kreuzung galten pro Ccntner Schlachtgewicht 54—57 Mark, Schlesier 51—54 Mark, 70 Stück Mecklenburger von Hamburg imporlirt — noch vor wenig Wochen wurden von hier aus »ach Hamburg erhebliche Posten Schweine crportirt — wurden bei 40 Pfund Tara mit 54 — 55 Mark, Bakonicr bei 35—45 Pfund Tara mit 51—54 Mark pro Ecutncr lebendes Gewicht nvtirt. Sehr flott verlief der Kälbcrhandel bei einer Preissteigerung von ca. 10"/o. Für gute, schwere Stücke wurden pro Kilo Fleisch 115 Pf. und darüber bezablt, während leichtere Waare unter 95 Pf. nicht ab gegeben wurde. In den Schlachthäusern des Etablissements sind während der letzten Woche 263Rindcr, 420Ha»imel, 692 Schweine und 481 Kälber oder in Summa 1856 Stücke geschlachtet worden. den ihn begleitenden Menschenmassen durchbrochen. Obgleich die Polizeimannschasten, Gendarmerie und be rittene Abtheilnngett der Bürgergarde die Ruhd witder Herstellen müllten, kam es doch zu Schlägereien, bei denen gegen 100 Personen, darunter mehrere schwer, verwundet wurden. Italien. Die Quarantäne an der österreichischen und schweizerischen Grenze ist am 9. September auf gehoben worden. Rußland. Das russische Kaiserpaar, der Thron folger und die Großfürstlichkeiten sind am 8. Septbr. Vormittags wohlbehalten in Warschau angekommen und haben sofort nach der Ankunft dem Gottesdienste in der griechisch-katholischen Kirche beigewohnt. Egypten. Die englische Regierung beabsichtigt, demnächst den Mächten einen Entwurf zur Zahlung der Entschädigungen für die durch das Bombardement von Alexandrien Betroffenen vorzulegen. Nach dem selben soll den betheiligten Personen entweder eine so fortige Zahlung der ihnen zugesprochenen Summen abzüglich 25 »,'o angeboten werden, oder die Zahlung der ganzen Summe in Akonto-Zahlungen, welche auf 10 Jahre vertheilt werden. Dresdner Produktenbörse vom 8. September. Mark Wiuterraps. . . 230-235 Winterrubscn, inl. Leinsaat, feine. . do. mittel. . Rüböl, raffiuiri Rapskuchen, inländische 13,50 Lo. runde . Malz Kieesaat, roth . . - do weiß. . - do gelb . . - Ttzmoihec . . . - Weizenm., Kailerausz. Gries! er-AuSzug . Semmelmehl . . Bäcker-Mundmehl Gricslcr-Mundm. Pohl-Mehl. Ropqenmchle, Nr Nr. 0/i . Nr. 1 . . Str. 2 . . Nr. 3 . . Futtermehl . . Weizcnkicie. . Roczyeukleie . . Spiritus per 100 Liter 220-225 240-250 220-235 60,00 13,25 25-28
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