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Dresdner Journal : 18.05.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-05-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186505182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-05
- Tag1865-05-18
- Monat1865-05
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 18.05.1865
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O113. »-«««-»nffier StidrUek: - DKIr. — Ik-r. l» l» »—>— .. t» .. ., „ ko"- «1 »louatliek io 0r—<i». Id Kss». ( 8r«u>s>«lm>- tAn»«l»« Umoiosr»: 1 kk^r. 1 »«K1«U ll»«». JistrlktrRPrktst: kür ck«o Kaum «io«r »««pAltooeo ü«u«: 1 lstIr, Vottr <U« L«U«: T »ssr. rrschtva»: TL»Uvk, mit Krwnakm« ü«r Komi- m>ä k»i«rt»G«, Kd«ck» tür «l«v kolx«o<i«o L»U. DonnnMq. dn> 18 ML 18«». DrrsdnerIMNMl. VeranLwonlichcr Nedacteur: I, G. Hartmann. H»lrr«triuiallatz»u «l»»ün». ll-Mpitff: t ». La^noiriw»», Oommiiiiooll« <l«, I)e«»<ln«r ckourual«; «brock».: N. Lool.»ir, L. lr.r.o»n; Uambmss - Alt»»» L Vuol.»»; L«rlio: Ooorivs'seb« lluok- k»uckl.. iim»» rr>»', ltursau; Lr«m»a: L. 8c»l.vrr»; Lr«»i»a: Ooni, 8r^n<,u«; LrLoickurr «. N.: ^a«oi!>«'»<:k- Uuckk.; Kola: Avol.« liäv-:«»:»; kart«: v. I.öi«i!»rii.» (28, ro« cke von, eai»aol; kr»?: t'a. bluar-rcu» Luodk. z Vt»o: Looiptoir ck. I». VVieuvr Heituo?, 8t«I«o»pI. 8Ü.. chcraurgrvrr: Uöoi?I. Lip«äitioo ck«, l)r«,cko«r ckomDal«, Dr«»ck«o ül»r»»o»tr»i» Ko. ÄmNicher Theil. Verordnung, die Aufhebung der Weinsteuer von inländischem Wein betreffend, vom 3. Mai 1865. Wir, Johann, von Göltet Gnaden König von Sachsen rc. re. rc. verordnen untrr Bezugnahme auf die von Unfern ge treuen Ständen dazu «rthrilte Ermächtigung hierdurch wie folgt: K. 1. Dir Steuer von dem im Lande erzeugten, aus Wein trauben gekelterten Wein (vgl. Gesetz, die Branntwein-, Bier-, Wein« und Tabakssteucr betreffend, vom 4. De- cember 1833, S. 279 deS Gesetz und Verordnungsblat tes vom Jahre 1833) wird vom 1. Juli dieses Jahre- an nicht weiter erhoben. Bon diesem Zeitpunkte an treten daher die Ktz. 33. bis mit 45. de- Ges tzcS vom 4. December 1833, in gleichen die, die Weinsteuer von inländischem Weine be treffende Verordnung vom 23. September 1834 (S. 201 deS Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1834), endlich dir, die Auslegung deS §. 45 deS Branntwein-, Bier, Wein- und Tabakssteuergesetzes vom 4- December 1833 betreffende Verordnung vom 17. November 1835 (S. 636 d«S Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1835) außer Kraft. §. 2. Die in die Register der Steuerbehörde eingetragenen Beträge von Weinsteuer, welche am 1. Juli dieses Jah- rrS noch nicht fällig sind, gelangen nicht mehr zur Er hebung. Hiernach haben sich Alle, die eS angrht, zu achten. Urkundlich ist diese Verordnung von UnS eigenhän dig vollzogen und Unser Königliche- Siegel-beigedruckt worden. So geschehen Dresden, den 3. Mai 1865. (I,. 8.) Johann. Richard Freiherr von Friesen. vrr-dea, 17. Mai. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Amalie hat Sich gestern Vormittag nach Jahnishausen begeben und ist Abends von da nach Wies baden gereist. Nichtamtlicher Theil Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zklkuugtschuu. (Neue Preußische Zeitung. — Frank, furter Journal. — Conft. Oesterreichsche Zeitung. — Presst.) Tageögrschichte. Wien: Verlobung in Brandet«. Vom Sltuerrrformausschusse. — Berlin: Commission-be» rathungen über den Zoll- und Handelsvertrag mit Oesterreich und den Mrlitäretat. Vertrag mit Olden burg. AuS der Denkschrift zur KriegSkostenvorlagr. Interpellation. —Posen: Candidaten zur ErzbischofS- wahl. — Köln: Ankunft der Majestäten. — Mün chen: Ausschußbericht über den Antrag auf Erwei terung der Kammer der Reichsräthe. — Kassel: Un terdrückung der Spielbanken. — Darmstadt: Die Beschwerde deS Abg. Kuhl erledigt. — Karlsruhe: Kam- mrrverhandlungen. — Meiningen: Ein Prinz geboren. — Braunschweig: Etänteversammlung geschlossen. — Paris: Nachrichten vom Kaiser. College de France in Pokahama. — Turin: Uebcrsiedlung nach Flo renz. — London: Hofnachricht. Ein großes neue» Dampfschiff. ParlamentSverhandlangen. — Belgrad: Reorganisation der Donauprovinz. — Mexico: Pro visorischer Verfassungsentwurf. Damenorden. Vom Kriegsschauplätze. Schleimig - Holstein. (Die Verhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen. Norddeutsche Schiffsbau« -grsellschast^) Feuilleton. Dante, Goethe und Adolph Wagner. Der weltgeschichtliche Dtchtergetst deS Dante Alighieri, der seiner Zeit und seinem Volke eine Fackel war, unS aber eine Leuchte nach dem mittelalterlichen Rückwärts ist, die alle gleichzeitigen Aufzeichnungen übe, flammt und durch so gewonnene historische Erkenntniß Überhaupt ein unschätz bares Licht der Geschichte geworden, dieser einzige gewal tige Dichtergeist regt in diesen Tagen beim 600jährigen Gedächtniß seiner Geburt auf da- Lebhafteste unsre Dank barkeit an. Wenn die lebendige italienische Nation, wie eS ihr gebührt, gewiß eine würdige Nationalfeier zu Ehren ihn- groß n Poeten veranstalten wird, wohl ebenbürtig unsrer deutschen Echillerfeier von 1859, so scheint nach ihr die deutsche zu besonders reger Thrilnahme aufgcfor« dert. Welche» Volk hat, außer den Italienern selbst, sich durch Erklärung und Urbersetzung so verdient ge macht um die Verbreitung italienischer Literaturschätze; welches hat überhaupt mehr Beruf, fremdes Groß - seinem innersten Geiste nach zu würdigen? ES ist t»eS einmal unsre Naturmitgabr, deren wir wohl mit Selbstbewußt« sein froh werden dürfen, ohne unS zu überhrbrn, wovon wir dekanntltch weit entfernt find. Wir dürfen unS aber mit unfern großen Dichtrrheroen den Italienern eben bürtig erachten, und rin gleiche» Gefühl wie Jene für di« ihrigen begeistert un» für unsre großen Dichter. Die Größe versteht und erkennt sich gegenseitig an. Im Jahr« 1859 kam auch in Turin, »rotz gespannter Verhältnisse, auf Anregung de» König», eine Echillergrdächtnißfeler zu Stande; während im germanischen Kopenhagen eine solch« verboten wurde I Di« schönsten Früchte von unfern Bemühungen um italienisch« Literatur hat die Entwickelung unsrer eigenen Dicht«- davon getragen. Nachdem wir jene mtldhar- Dresdner Nachrichten. Vrovinzialturchrichtev. (Leipzig. OelSnitz.) Verwischtes. Eingesandt«-. Statistik und LolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tageskaleudrr. BLrseu- uachrichteu. Lcltgrnphijche Uachrichtcil. Berlin, Mittwoch, 17. Mai. Rach einer Meldung der Brüsseler „Jabüpendance Helge" bat der König von Preußen gelegentlich der Ratifica tion des Handelsvertrages mit Frankreich dem franzökschen Ministrr-Staatssecretär des Aeußern, Drouyn de Lhuys, den schwarzen Adlerorden ver liehen. New Dork, 6. Mai. Es heißt, daß ein Flt- bustirrzug nach Mexico vorbereitet werde. Ferner wird versichert, die Regierung beabsichtige die Auf hebung der Blokade der südstaatlicheu Häfen Die Truppen der Conföderirten fahren fort sich zu er geben. Der Präsident der Conföderirten, Jefferson Davis, ist in Dorkville (Südcarolina) angelangt und wird vom Union-general Stoueman verfolgt. Eine Rede deS Präsidenten Johnson verkündigt die strengste Bestrafung der Führer der R-bellen. Eine Proklamation desselben bezüchttgt Jefferson Davis der Mitschuld an der Ermordung Lincoln'- und schreibt eine Belohnung von 1VN,VW Dollars für dessen Ergreifung auS. Wechselest»- auf London 156'4; Goldagio 43^; Bonds 1V52; Baumwolle 47—48. Dresden, 17. Mai. Die eingctrctene preußisch« Verstimmung gegen Oesterreich wegen dessen Haltung in der schlcswig« holstetnschen Angelegenheit gicbt sich besonder- in den neuesten Leitartikeln der „Neuen Preußischen Zeitung" kund. Diese Zeitung brachte in ihrer vor letzten Nummer pikante Enthüllungen über angebliche Aeußerungen d«S Herrn v. Halihubcr, welche auf den gegenwärtigen Charakter des Kondominiums in Schles wig ein „interessantes Licht' zu werfen bestimmt zu sein schienen. Eie sagte darüber: „Die Träume deS Herrn v. tzalbhuber wollten wir ja gewiß nicht stören, wenn er fie nur einsam hegte auf seinem Lager, wenn fie be schloffen blieben innerhalb der stillen Wände seiner Schlum- merstätte. Aber wozu auf den Markt bringen, was in daS Kämmerlein gehören mag? Was sollen die leichten Reden dieses Herrn über einen großen Schlag, den er gegen Preußnr aussühren werde? Was wollen diese losen Andeutungen, daß er uns die Wege weisen würde auS den Hcrzogthümern heraus und nach Olmütz? rc " — Gestern brachte dasselbe Blatt einen neuen Artikel, der sich gegen Herrn v. Schmerling wendet und zugleich da durch ein besonderes Interesse erhält, daß er die preu ßischen AnnerionsgUüste dcsavouirt. „Auch das Wiener Cabinet — so schreibt die „Kreuzzcitung" — hielt den Satz fest, daß allein in den Händen der Großmächte, denen da- Land abgetreten, die Entscheidung über die Zukunft verbleiben müsse. Graf Rcchberg sprach es seiner Zeit oft genug auS, daß nur auf diesem Wege die Frage grlöst werden könne. Heute steht es nicht mehr so in Wien. Allmählich sind auch in der auswärtigen Politik die Ansichten deS Herrn v. Schmerling mehr zur Gel tung gekommen, — ein Staatsmann, der als Liberaler rrrcht einen Weg gehen mag mit dem konservativen Preu ßen, und der wohl auch darauf rechnet, die Opposition, die seine eh.maligcn Freunde im Nrrchsrathe gegen sein „büreaukratisch absolutistisches Regiment" erheben, durch eine „freisinnige Politik" nach außen hin zu beschwich tigen. Soll in der That dieser Minister, dessen Siaats- spiel im Innern schon auf qaaranto-sept steht, sein Ex periment auch ins Ausländische übersetzen? Oder wer glaubt noch in Oesterreich, daß dies der Mann sei, dem Kaiscrstaat die Güter zu wahren, die er besitzt, die Kräfte manische südliche Cultur in unser Fleisch und Blut ver wandelt, ward der originelle Geist Gocthe's (ter im Uebrigen z. B. Dante nicht mehr zu danken hat, als etwa dieser dem Virgil) doch erst DaS, was er zu werden hatte. Sein „Faust" aber und die „göttliche Comödie" gleichen sich in ihrer weltgeschichtlichen Leuchtkraft. — Ehre den deutschen Männern, die sich um den tiefsinnigen Dante verdient gemacht. Ihre Zahl ist groß; nach Shakespeare find wohl keinem fremden Dichter so gründliche Studien gewidmet worden. Bekannt und berühmt sind die Namen Philalethes (König Johann von Sachsen), Streckfuß, Kannegießer, Witte, Schlosser, Bähr u. A. Auch in unserm Elbflorenz leben mehrere gelehrte und geschmackvolle Dante- kenner. Heute aber drängt mich die Dankbarkeit, an einen verdienstvollen Literaler zu erinnern, an den Her ausgeber deS 1826 in Leipzig bei Fleischer erschienenen ?»en»»»o Italiano: Adolph Wagner (beiläufig der Oheim Richard Wagner'S). Diesel feinsinnige undgeistreich gelehrte, ästhetisch und philologisch durchgrbildete Mann war ein Literator im ausgedehntesten Sinne. Er war sinniger sprachvergleichender Etymolog und hat sich sonst durch gute liebersetzungen bekannt gemacht, wie von Sophokles' „Kö nig OedipuS", von Julius Cäsar'- „Gallischem Krieg" (welche sehr originell ist) und de- Byron'schen „Man fred". Besonder» bedeutend jedoch und rastlos thätig war er in seinen Studien der italienischen Literatur und ist dadurch den Italienern vielleicht ebenso ersprießlich geworden, al» den Deutschen. Denn, im Besitz der ita lienischen Sprache gleich rimm Eingrbornen, hat er nicht nur seine feinsinnigen » tk«i und Commentarien zu Dante, Petrarca, Ariosto und Taffo im italienischen Idiom ge schrieben, sondern auch, wie er überhaupt jede Gelegen heit wahrnahm, den welschen Nachbarn Kenntniß und vcrständaiß unsrer Literatur zu erschließen, manche» Ireff- liche deutsch« W«rk, z. B. Fouque'» „Undine", in» Jta- zu gewinnen, deren er bedarf? Man spricht dort von Annexion, nach der Preußen trachte. Nun, wir dür fen gewiß frei reden hierüber; denn wir zählten allezeit nicht zu den Lobrednern der Politik Cavour. Dem Rechte nach kann e» nicht im Mindesten zweifelhaft sein, daß Oesterreich jetzt die Herzogthümer unter gleichem Titel be sitzt wie Preußen, und baß wir nicht befugt sind, die selben an unS zu reißen. Dazu kommen die Erbansprüche der Prätendenten, denen wir je nach dem Ergebniß der Prüfung gerecht werden müssen. Aber hat denn die preu ßische Regierung jemals die Forderung gestellt, daß die Herzogthümer annectirt werden müßten? Oder — da daS nicht der Fall ist — wollen etwa die Organe deS Hrn. v. Schmerling unS ungerechte Postulate aufschwärzen, um so auch unsre gerechten Ansprüche adweisen zu können?" Recht treffend wird die Schwenkung, welche in der offictösen preußischen Presse bezüglich der schleswtg- holsteinschen Frage jetzt hervortrttt, in einem Artikel „Au- Schleswig - Holstein" im „Frankfurter Journal" gekennzeichnet. ES heißt m demselben: „Man traut kaum seinen Augen, wenn man in der osficiösen preußischen Presse jetzt Tag für Tag der ganz und unverhüllt auf tretenden Behauptung begegnet: „„Wir haben es ja immer gesagt und ohne Unterlaß befürwortet, zuerst Ver ständigung mit den Hcrzogthümern, alsdann Einigung mit Oesterreich; nur auf diesem Wege ist das Ziel zu erreichen."" ES ist wirklich geradezu erstaunlich, was daS Papier, dem dieses Heer von osficiösen Korrespon denten seine Gedanken auvertraut, sich Alles gefallen und was das Lrsepublicum dieser vielen „osficiös inspirirlcn" Preßorgane sich Alles bieten lassen muß. Wann hätte man von dieser Seite wohl jemals etwas von der Nolh- wendigkeit, ja auch nur von der Billigkeit einer „Ver ständigung" mit dem Lande selbst, um dessen Zukunft e» sich doch handelt, vernommen? Hieß eS nicht vielmehr ohne Unterlaß: „„DaS und das sind die preußischen For derungen; ob Schleswig-Holstein dieselben gutheißen will oder nicht, ist unS ganz gleichgiltig; dafür werden wir selbst schon Sorge tragen, und bevor allen diesen unsern Ansprüchen Genüge geleistet, lassen wir überhaupt daS Land nicht zur Ruhe kommen, erlauben wir gar die Exi stenz eines Schleswig Holsteins nicht!"" Die Wandlung ist in Wirklichkeit zu außerordentlich und zu überraschend, als daß man ohne Weiteres an den vollen Ernst der selben glauben kann." Die neuesten Wiener Blätter weisen die oben an geführten Angaben der „N. Pr. Z." übuu Herrn v. Halb huber entschieden zurück. Die „Konst. Oesterreichsche Zeitung" sagt: „Die „Kreuzzeitung" legt dem k. k. Civilcommissar Aeußerungen in den Mund, die derselbe niemals gethan hat. Nichts charakteristrt besser diejenige Partei, deren vornehmstes Organ da- genannte Blatt ist, als daß sie es nicht verschmäht, zu Verleumdungen ihre Zuflucht zu nehmen, denn Verleumdung der schlimmsten Sorte ist es, waS die „Kreuzzeitung" über Herrn v. Halb huber sagt. W-r diesen hohen Beamten, dessen Umgangs formen die feinsten sind, zu kennen Gelegenheit hat, konnte übrigens im Voraus überzeugt, sein, daß er sich streng an seine Instructionen halten und selbst dann, wenn er gezwungen gewesen, den zu weit gehenden For derungen deS preußischen Civtlcommissars entgegenzutre ten, dafür die möglichst gelinde Form wählen würde." Aehnlich äußert sich die „Presse": „Da bei der be kannten Vorsicht der österrrichschen Staatsmänner Herr v. Halbhuber kaum etwas Aehnliches geäußert haben dürste, so kann der Aitikel der „Krcuzzeitung" nur wegen der possirlichcn Wuth, welche sich in demselben über die ge hemmte Ausführung der preußischen Pläne auSspricht, Beachtung finden." Tagesgeschichte WikN, 16. Mai. Die ,,W. Z." meldet heute amt lich, daß am 3l. März d. I. zu BrankeiS a. d. Elbe die Verlobung Ihrer kaiserlichen Hoheit der Erzher zogin Marie Louise, jüngsten Tochter Lr. k. Hoheit des Großherzogs Leopold ll. .von Toscana, mit Sr Durch laucht dem Prinzen Karl Victor Amadeus, Sohn wei- lienische übertragen. Wie durchdrungen er war von der Größe seiner vaterländ»chen Dichtung, unter deren Son nenhöhe er lebte, belegt da- schöne italientchc Terzinen gedicht an den Altmeister Goethe («ui il aom« immortal« orn, it no»tiv?»in»,5o, wie er onderwäitS sagt), womit er den diesem gewidmeten ?«rn«»,o eröffnet, welches wir hier dem größern Theil nach in möglichst getreuer reim loser Verdcutichung mitzuihellen für nicht unpassend hal ten. Möge cs, würdig der Dantefeier, daS Andenken erneuern an diesen lhätigen, internationale Cultur ver mittelnden geistigen Pionnier. 2lir de« Fürste« der Dichter, Goethe. O Lerche, Botin Du un» Geist des Lenze», Die Du mit frohem Sang zur Höhe steigst, Den Schöpfer dieser Welt zu loden. Bon D.inem Liede durch und durch bewegt Fühlt' ich mich frei, der Erdenhülle ledig, Ausstkigend streckte ich de» Geiste» Flüg.l Und welchen holden Garten ich da oben Sich mir erschließen sah — den Sitz der Dichter — Zu sagen die» ist all« Gluth zu wenig. Wie heiter groß war mir entzückt der Sinn Und welche Wunder ward ich dort gewahr Im Vogelsang de» Hain», in Blülhenauen rc. Der Dichter wird in den Parnaß erhoben und er blickt den heiligen Verein (i> »ovro oonoiotoro) der vier großen italienischen Dichterheroen heiter zusammen. Von ihrem Anblick entzückt, kann er, so betroffen er ist, sich doch nicht enthalten, fie anzuredrn, weil er namentlich die Bemerkung nicht unterdrücken kann: daß fie (die großen Dichter), ob auch in verwandelter Gestalt, noch fortlebrn in Eine«, der noch in Erdenlüften athmet, und dort ein freundlichere» Jahrhundert gefunden, al» fie «inst. Er, den Natur sich schuf so wahr und klar Gleich einem wei»heit»v»llen Geistkrystalle. land de» Fürsten Victor zu Jsenburg-Birstein und der Prinzessin Marie geb. Fürstin v. Löwenstetn-Wertheim- Rosenberg, stattgefunden hat. Die Vermählung wird ebenfalls zu Brandeis vollzogen werden. — (O. P.) Der Ausschuß in Sachen der Perma nenz des Steuerrcformauöschusses hielt gestern Abend eine Sitzung. Ein vermittelnder Antrag: „Der Ausschuß für die Reform der direkten Steuern wird er mächtigt, seine Arbeiten auch während der Dauer de« engern Rcichsrathcs der diesjährigen Session fortzusctzen und in der nachfolgenden ReichsrathSsession dieselben wieder aufzunehmen und dem Hause Bericht zu erstat ten", blieb in der Minorität und cs wurde schließlich das Gesetz über die ununterbrochene Thätigkcit diese» Ausschusses bis zum Beginn der nächsten Session be wettern Reichsrathes ganz so angenommen, wie eS der Eleuerresormausschuß beschlossen hatte (Permanenz bi» zur nächsten ReichsrathSsession). Berichterstatter ist vr. v. Mahlfeld. ll Berlin, 16. Mai. Nachdem die vereinigten Com missionen für Handel und Finanzen im Abgeordneten haus« die Prüfung des mit Oesterreich abgeschlos senen Zoll- und HandelSvertrags gestern zu Ende geführt, ist heute über den Verlauf derselben Folgende- zu melden. Am 12. d. M. war die Regierung vertreten durch die geh. Regierungsrtithc Philippsborn, Moser und Hasselbach für die Ministerien de» Auswärtige», des Handel» und der Finanzen. Referenten waren die Abgg. Michaelis, Prince-Smith und Krieger (Berlin). Rcgierungscommissar Philipp»born bemerkte vorweg, e» seien Geiüchlc durch die Zeitungen gegangen, als eriftirten zu dem Vertrage noch geheime Artikel. DaS rühre vielleicht daher, daß zwischen der preußischen und österreichlchen Regierung Verhandlungen über die wechselseitige gleichmäßige Ver folgung gewissernut der Zollgesetzgebung zusammenhängender Ueber- trelungen schwebten. Was verhandelt worden, übergebe er hier mit. — Abg. Michaelis hebt hervor, daß die, durch den Ver trag gewährten Bortheile die Erleichterung deS Grenzverkehrs und die Erleichterung der beiderseitigen Zolltarife allerdings nicht un beträchtlich seien. Dagegen knüpften sich an die Fassung des 3 25 des Vertrags wiederum die Bedenken einer zukünftigen Zoll einigung mit Oesterreich, welche die materiellen Vortheile de» Vertrags fast auswögen. — Abg. Löwe (Bochum): Man müsse sich hüten, in irgend eine zu enge L-rbincung mit Oesterreich zu treten. — Abg. Röpell stimmt ihm bei und führt au», er könne dem Vertrage, der ein Ganze» bilde und Amcndirungen nicht zu lasse, seine Genehmigung nicht erlheilen. Artikel 25 könne für Oesterreich ein Mittel werden, da», znm Freihandelrsystem endlich bekehrte Preußen in seinem ferne»» Fortfchrcilen zu behindern; nach diesem Artikel könne Oesterreich immer von Neuem Verhand lungen über die allgemeine deutsche Zolleinigung beginnen. SS komme nicht darauf an, daß und ob das wenige Günstige, welche- der Vertrag für den Zollverein enthalte, sofort erlangt werde. Oesterreich bedürfe dringend eine» ZollcaNelr mit Preu ßen, daher würde es in kurzer Zeit unzweifelhaft genöthigt sein, einen eben so günstigen Vertrag, auch ohne die gefährliche Be stimmung des Artikels 25, zu gewähren. — Regierung-commissar Philippsborn bemerkt, daß Artikel 25 nichts Bedenkliche» ent halte. D rselbe bestimme Nicht» weiter, al» die Pflicht Preußen», auf Verlangen Oesteirelchs einen Eommissar zu Unterhandlungen zu ernennen. Ob dies öfter als einmal zulässig, finde seine Grenze in der Natur verständiger Unterhandlungen. Die Ver werfung de» 8 25 komme der Verwerfung des ganzen Vertrags gleich. — Abg. Krieger (Berlin) macht, ohne damit sein schließliche» Votum abgebcn zu wollen, aus die Bortheile des Vertrags aufmerksam. Die Verlegenheiten, die au« K 25 ent stehen könnten, seien nicht so groß, daß man die Bortheile um deshalb auS der Hand geben solle. Die Bedenken lägen über haupt auf einem andern, durch den Vertrag, wenigsten» nicht un mittelbar berührten Gebiete, und seien auch durch Beseitigung des Art. 25 nicht zu beben Der Vertrag mache eine Bresche in das bl-hcrige österreichsche Schutzzollsystem. Sei der erste Schritt gethan, so müsse es aus dieser Bahn fortschreiten, zumal seine Finanzen dies dringend verlangten. — Abg. Prince-Smith findet den Vortbeil des Vertrags darin, daß seine Annahme e» der Lsterreichfchen Regierung erleichtere, auf der Bahn de« Frei handels sorlzuichrerien, gerade die Freihändler in O.sterreich wünschten die Annahme des Vertrags. Ein bedeutender Einfluß Oesterreichs aus Preußens Handelspolitik lasse Art. 25 nicht be fürchten. — Rkn>erung»commissar Moser bemerkt, die Herab setzung des Tarrs» sei für viele Artikel bedeutend. — Abg. v. Benda für Annahme des Beitrags trotz A>t 25, der lmm.rhin eine Ver besserung gegen d n Beitrag von l853 »nihalle. — Regierungs- commissar Philippsborn erklärt, cs ser entschieden nicht die Absicht gewei.n, durch Art. 25 Politik zu treiben, werde der Ver trag verwvifen, so sei Oesterreich lein rweg» genöthigt, einen neuen zu schließe», e» sei d r Abschluß eine» solchen sehr zweifel haft. — Regierungtcommissar Geh. Rath Hasselbach weift aus dre UngesLdrlichkeit de» A,t. 2a hin, einer Zoll.inigung nut O>sterie,ch stänoc schon das dort etislirende Tabaksmonopol rnt- gcgen. Abg. v. Bonin erkiärl sich für den Vertrag. Die Be- Jhr treuergebner, größter Liebling hat Er dankbar ohne Fehle sie geschildert; Hat kül n, doch schiichtlin ihien Leib enthüllt So w c der Bräutigam der k ufch.n Braut. Nun wird crsliahleii eine HochzeUsackel Für Alle, die den Drang der Wahrheit sühlen. Sich in des Leben» Tieren zu versenken. Uno also unveränderlich und fest Steht seine Größe mir in'» Herz gegraben. Daß ich in ihm mit Euch, Ihr Genien, lebe. »Ich lobe", sagte Dante, »Deine Liebe, »Denn er verdient und er belohnt sie reichlich, „Ein Baum des Süd.n«, Blüth' und Frucht zugleich; „Die Liebe, die dein Busen h.gt und nährt „Ist Swahl von jenem ew'geu Himmelslichte „Von welch m Keiner unbenoffin wandelt; „Und blendet Viele auch sein scharfer Glanz, „Auch dunlel unaushöilich saßt uns Alle „Der Dichtung Stroin, der Strom des ew'gen Leben». „Dech er, den du bezeichnest, war vertraut „Der großen Macht, uno unsern Kreis verließ er „Auf Zett nur, dessen schönster Schmuck er war, „B.rfügte sich in eure ird'lche Wohnung, „Euch werth erachtend jener heil'gen Gluth -.Womit ibn unser gnäd'ger Gott beseligt. „Ein strenger Richter der verworrnen Zeit „Ward er im „Faust' — der meinem Lied verwandt, „Da» mich für viele Jahre einst erschöpfte.'*) „Gehalt und Geist der süßen Poesie,' Ergänzt« Tasso, „hat in meinem Bild „Er bi» zum kleinsten Nerven dargestillt.' — „Er hat wie Welt und Leben ich gemalt,' Sprach Ariosi, „so schön mir nachgerühml, „Er selbst von Pracht de» Orient» umleuchtet.' — „Und gleich wie meine Lieder haben seine „Die Herzen stet» bewegt', versetzt Petrarca; „Denn ihm enthüllte sich da- Innerste.' — „So grüß' ihn un»!' — so sprach in edlem Tone Jetzt wiederum der Patriarch d-r Dichter. „Und schon errieth ich es, wohin du steuerst: *) Dante « eigene Worte: «»cro, OK« m'k» giä katto p«r plü »uni waora".
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