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Dresdner Journal : 28.10.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-10-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186510281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-10
- Tag1865-10-28
- Monat1865-10
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 28.10.1865
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-hau«) <gt !ed. ^ütt, -r-»u >. j« UQlj s 6i, -ld- ark« srrnl Tt>Ir. -riii5. > 4«. pr. 1882 r Dann- mer Lan- mnandil. Eerar- E.; mei- nk.-LMb. sächsische Ä. »rch Hamburg ,G.; Lori- 80^E; Nt. ü«,ru Breoien > »» B.: 8«k e,, oetgl a».-schlrl- Lanbnds. Dre-dn. )he VS-j, preubrschr E.; öft. N«l.» Lasse v. ,.-Dre»d. au Leipzig« ank - Act. 2lS^ leldschtih' !j-; >äch>- . Ehamp-- ! Dread- r. 88 12« E.i Priiei- ikK.btj.i ! Wl E. ioril. W2 Thode'sche dner Pa- Hypolh.. ähamp.» Amfterd. >11», E.: S.i Ham- S,22ji i. 8 VZH :rr. Baiu- Ubez. : - Thlr. 17 Nqr. 1 b Rbu: cS-Slücke: a: S THir. zlr. 8 Ngr. vrv.enttg« b.SOj 8^ 8; üScrr. I-mcdilier 42». rumwolle: Amenka- MiSdUng lleiab i«, 18, ügyp- nbärse.) taggen cdr. 47A, 450 aet. aco 14'/^ Kov.-Dec. ,ck. Nüböl 1», tiprU» ich. »uciea- 7» Lgr.; »4 Lgr.; SV <§gr.; c« Rüdöl 0>X> Trail. v. o-vd: 7tu. 4t», 74^- ». 8. iä?. 7tz7. t?> ich". ich7,^11. 47.)chU. 'o«l> bl» Um. 1, » Nm. I, 5- o ac b °>. ^ir, 1» Gott :d«n: r Samm- t Wein- u.Prie«- i. M. S. rlber,24: ». und 1 r. » Ps. -drderung ehr gern «rmüo. esr en. .P 251. Smnabciid» den 28. Oktober. 18«S. Nbe1i°l>- « "Nele. - n»e 1» —Im ch-1—^ U MrI : l „ 15 ., .. 1»nt»I»o»» u»L Moimtliek i» ve»«0«»: 15 Nxr. I Lill»«1ll« Nummara: 1 NUr. -iu»cbl»js lünin. »»seretrilprril'e: kHe ck-L 8»ilin ,1o«r r«u«: 1 Xzr. v»r»e „Lucz»»»l>at" <U« 2,il,: S Nxr. «rschettmr: Dlzli«!», mit Xanabin« <i«r 8ono- uock H»rx1» klir <I,o kolb,»<1,o T»z. Dres-nerIoumal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »«srratkuamkasMt em «wärt,: L,lP«lU: k». N»^»o,e'»rr»», 6oinmi„l«»Lr cksi Ureigner ^ourn»I-; ,d«o6»,.: S Nnol-iii, L. le.!.»»»; N-wd-iA-slt«»! L Vooi,«»! I,rU«: 6»on>v» »cb« vuot>- d»n61., ttaruuir«» » ltuivau; vr»»«»: L. 8v«i.orr»; >r«»l»o: r,c>v»l 8r^«oil»i; xr»llicNlrt «. U.: s,»o»>l'»cb» vucbk.j Lblnt Xvoi-i- l:Li>ü»>!,; ?»rt»- v. Lüerui,»»!., (29, rveüeidonien.nn»); kr»x: b'». L«»l.ic»'» öuckb.; Vt«»: Oowptoir 4. le. iViener Leitung, 8t«s»n»pl. 8S7. Herausgeber: Lönigl. Lapeckitioo 6«, vr«»ckner Journal», vr«»ä«u, L1»risn»tr»,^ No. 7. Amtlicher Thril. Vrrtdea, iS. Oetobrr. Se. Kdnigliche Majrstit habe« tze« -trchschullehrtr Sotthrlf Traugott O»Wald ta Kra kau, au« Lolatz seine» fünfzigjährigen AmUjubiläum», die zu« Verdienstorden gehörig« goldene Medaille zu »er« leihen geruht. Vresdea, LS. Oktober. Se. KSuigliche MajestLt haben de« Domherrn und Professor der Theologie, vr. Earl Friedrich August Kahni» und de« Professor der klas sischen Philologie, vr. pkil. Georg Eurtiu» zu Leipzig da» Ritterkreuz de» Verdienstorden» zu verlrihru geruht. Bekanntmachung, dir ErHffnung de- Betriebs auf der voigtländischen Staat--Eisenbahn betr. vom LK. Oktober 186b. Nachdem der Bau der voigtländischen Staat» Eisen« bahn in ihrer ganzen Länge von Herla»grüu bi» Eger so weit vollendet ist, daß sie dem Betriebe übergebe« »«den kann, hat da» Finanz-Ministerium beschlossen, lktzterra für Personen- und Güter-Verkehr am 1*" November ds». Jahre» eröffnen zu lasten. An dieser Linie stad die StaatS-Eisenbahn-Jaspection Eger, dir Etsenbahnverwaltungen: O«l»nttz und Lotter»- rruth, dir Eisrabahnerprdittonrn: Treuen, Lengenfeld, Auerbach, Falkenstrta, Udorf, Elster (Mühlhausen) und Franzen»bad, die Güterstatioa Brambach und die za be schränktem Güterverkehr eingerichteten Haltestellen: Ber gen und Unter-Marrgrün errichtet worden, wogegen vom Lag« der Eröffnung an die dermalige Eisenbahnerpedition Herla»grüa an der sächs. bayerischen Staat»-Eisenbahn linie ringezogen und in ein« Haltestelle verwandelt wird. Di« voigtländisch« Staats-Eisenbahn ist drm E,m- pler d«r westlichen Staat»-Eisenbahnen zugethrilt und die Lrrwaltung de» Betrieb«» auf derselbe« der Staat»- Eisenbahndirrrtton zu Leipzig übertragen worden. Auf derselben kommen die Vorschriften für Personen , Gepäck«, Equipagen-, Leichen- und Thierbeförderung voar Lst. De- cember I8bv und der provisorisch« Nachtrag dazu vom l. März 1862, sowie da» allgemeine Güterbeförderung»- R'glemrnt von demselben Tage mit den von der genann ten Direktion bekannt gemachten besonder« Bestimmun gen dazu in Anwendung. Die Tarifbestimmunge« und die Fahrpläne wird die StaaM-EFmidahnMmeli«« g« L«ip«1g veröfftnllichen. Dagegen v«> bleiben die Abwickelung der Bauangelr- geuheitrn und dir Regulirung der Grunderwerbung»ver- hällnist« bi» auf Weitere» drm für den Bau d«r voigt- iäudtschen Staat»-Eisenbahn bestellten Eommiffar, Di- rrUton»rath Opelt in Chemnitz. Dresden, den 26. Oktober 1865. Finanz-Ministerium. Krh. von Krirsen. Schreiner. Nichtamtlicher Tkeil. Ueberstchl. ArltßKPhtsche Skachrichte«. elettungsschau. (Diener Abendpost.) La-rsgeschichte. Wien: Dir StaatSschuldenrontrol« kommtsfion. Keine Reorganisation der ungarischen Leib garde. Handelspolitische Verhandlungen. Di« Ant wort de» Frankfurter Senat». — Prag: Befinden de» Kaiser» Ferdinand. — Jnn»bruck: Statthalterriab- thrilung für Südtirol. — Berlin: NationalvrreinS« Versammlung. Anträge auf Untersuchung gegen Ak- geordnete abgelehnt Falsche Kastenanwrisungrn. Zur Anwesenheit de» König» in Westfalen. — München: Lufbefferungde» Einkommen» d. Gendarmerir.—Kassel.: Ledderhose Finanzmtnister. — Wtr»baden: StLndrvslg. Part»: Besuch der Kaiserin in de^r Choleraspitälern. Cholera im Lbnehmen. — Madrid: Abnahme der Cholera, von der Flottenstation in den peruanischen Gewäfferrr. — Loadou: Vermählung. — Koastan« ttuopel: vermischte». Fortschritte der Insurgenten in Hemer». — Bukarest: Dt»eoatobank. — Ost indien und China: Rrurste Ueberlandpost. — Alexandrien: Oesterrrtchische« Geschwader.h— New- Hork: Zur Negerfrage. P«koleu«feurr»brunst. ver mischte». SchletVtß-HplKelA. (v. Manteuffel » Ansprache tu Apeurad« an di« Geistliche». Di« finanzielle« Au»- etaandersrtzunge» mit den Dänen. Ein Lehrer su»- prudtrt.) Eruenuuuanr, Berfrtzuugru x i» öffeutl. vieustr. Drr»duer Nachrichten. VroviuzialuLiprichte». (Lu» d«m Dresdner Krei»« directionlbeztike. Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Zittau. Schandau.) Vermischte». Eiugrsarrdtet. Statistik und volttmirthschast. Kenilletou. Inserate. TageSkalellder Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Sie», Kreitag, K7. Oetvder. Vie henti»eu MaraendlLtter melden bezüglich der Kraakfurter Lugeleaenheit, die drntschen vro-mLchte würden, de»»r fie Ach au deu Buud wendeten, ihre diplo matischen Vertreter bei der freien Stadt Krank- fart nochmal» beauftragen, hahia zu wirken, Ka der dortige Senat auf die Vorstellungen Oester reich» und Preußen» auch in sachlicher Hinsicht antworte, indem die vom Senate unter« 23. d. -K. erlassene Rote über eine allgemeine Verwahrung nicht hiaau»gehe. Kraukfurt, Freitag, 27. October. Gegenüber der gestrigen Nachricht, die arschäft»leiteude Tom mi sfiou de» Sechsunddreißigerausschuffe» habe am 26. October beschlossen, der Orgautsatto« de» Lbgeordueteutage» für Gesammtdeutschlaud neu zu belebe«, bemerkt die „Reue Franks. Ztg.", da- die gedachte Commission seit de« 1. Oktober überhaupt nur ein Mal zusammen getreten sei, um wesentlich über Uutrrstütznug»grs»che zu der al he«. Kopeuhageu, Kreitag, 27. Oktober, „vag- bladet" meldet, da- da» Dtiuisteriu«, welche» al» geheimer Staat»rath zusammeugetretev war, ge stern drm Köuige die Erklärung abgegeben hat, da- e» auf den Gruudgrsrtzvorschlog de» gemein- samrn Ausschuss»» beider Thinge in der Berfas- su«g»frage nicht eiugeheu köuue. Stockholm, vouuer»tag, 26. October. Die hiesigen Blätter veröffentlichen deu Sortlaut der Lhrourrde bei Eröffnung de» Netch»tag». E» hei-1 in derselben: „Unter wechselnden und thrilweise bedaurrnöwerthe« Zuständen genoß Schweden und Norwegen die Segnun gen de» Frieden». Die Beziehungen der Regierung zu allen au»wärtigen Mächten tragen da» Gepräge der Freundschaft. Der 56. Jahrr»tag der Vereinigung Schwe den» und Norwegen» ist in beiden Ländern mit Jubel gefeiert worden, wodurch die Band« zwischen den Bru dervölkern fester geknüpft wurden. Ein niedergesetzter Comitä wird drn Unionövertrag vervollkommnen. Zu nächst ist mein Vorschlag zur Umbildung der Repräsen tation zu prüfen. Ich hoffe, daß Ihr bet freiem Willen und bei freier Handlung Eure «hreavolle« Missionen au»- führt." Die Thronrede ueuut unter den Vorlagen die Umbildung de» Heer» und der Klette, sowie die Vollendang der schwedtsch-norwegschrv Verbindung»- bahne«. Drr»den, 27. Oktober. Die offiktösr „Wiener Abendpost" vom 25. Oct. bringt folgenden Artikel über di» verhältniß Oester reich» in und zu Deutschland: „Die großen schwe bende« inner« Fragen Oesterreich« haben für dessen Ent wickelung eine so hohe Bedeutung, daß sich zur Zett die allgemeine Aufmerksamkeit vorwaltend jedem Vorgang« zuwendrt, welcher zu der sich aubahnenden Lösung in Beziehung steht. Dies« so natürlich« Erscheinung hat mehrfach die vrrmuthung erregt, »S sei rin Wechsel oder eine Wandelung in der Bedeutung ringetreten, welche «an in Oesterreich der Stellung de» Reiche» in und zu Deutschland und zum deutschen Volk« beilegt. Da» ver- hältniß za Deutschland kann jedoch für Oesterreich an Bedeutung nie abuehmen, sondern höchsten» zunrhmen, denn r» ist maßgebend für dessen gesammten Weltgang. Mit dem Sein und Werden Deutschland» und de» deut schen Volke» ist Oesterreich seit einem Jahrtausend so innig verwachsen, daß eine Trennung für da» Gedeihen beider Thetle die äußersten Gefahren Hervorrufen würde. Die» wird in Oesterreich so klar erkannt, daß e» die Verbindung mit Deutschland al» eine Leben»brdin- gung für sich selbst betrachtet, und unerschütterlich und auf jede Gefahr hin an derselben festhalten würde, auch wenn di« Geschichte e» nicht zur Präsidial macht und damit zur schirmenden Spitze de» Bunde» der deutschen Staaten gemacht hätte, welche früher der Reif der deutschen Kaiserkrone zusammenhielt. In diesem Ver- hältniß erkennt Oesterreich nicht blo» ein historische» Recht, welche» zu wahren die Pflicht gegen sich und gegen den Bund gebietet, sondern auch rin durch da» ewige Gesetz der Geschichte vorgezeichnete» Prtncip zur Regelung sei ne» staatlichen Leben». Gerade weil die dadurch gege benen Normen für die Haltung Oesterreich» und für seine politischen Bestrebungen nicht die Selbstsucht zur Quelle haben, sondern da» Resultat der Natur der Dinge und eine» von jeder willkürlichen Beeinflussung freien histo rischen Proceffe» find: darum können dieselben auch nie in «inen Widerspruch mit den Bedingungen und Forde rungen der natürlichen Entwickelung Deutschland» in Macht und Freiheit, in Bildung und Gesittung gerathen, sondern nur dazu dienen, da» Wohl der einzelnen Thetle wie der großen Gesammtheit zu fördern und zu verbür gen. Die» ist an sich so klar, so gewiß, so berechtigt, daß selbst dir stürmischsten und bewegtesten Perioden in der Geschichte Oesterreich» wie Deutschland» nie einen Zweifel daran haben auskormnca lassen. Welche Ver änderungen auch die allgemein« Entwickelung der Dinge herbeiführea mag, wie sehr sich auch die äußern Formen umbilden, di« maßgebenden Momente verschieben, neue Kräfte auf- und alte abtreten mögen: die Beziehungen Oesterreich» zu Deutschland und zum deutschen Volke können dadurch wohl inniger gestaltet, aber nicht ge lockert, geschweige denn gelöst werden. Bride Thetle find aufeinander angewiesen und find außer Stande, sich von einander zu trennen, selbst wenn sie e» wollten — fie find mit einander geworden! Wenn «an sich in Oester reich über diese» Verhältniß nur selten äußert, so rührt die» daher, weil man von der Ueberzeugung au»g«ht, daß man nicht mit Worten zu erklären braucht, wa» mit dem Begriff „Oesterreich" selbst gegeben ist." Tagesgeschichte. Wien, 25. Oktober. (Pr.) Die Bedingungen, welche die Staat»schuldrnkontrolcommtssion al» Dor- au»setzungen für ihr fernere» Verbleiben gestellt, sollen durchau» nicht in jenem Maße berücksichtigt worden sein, al» man anfang» annehmen zu dürfen glaubte, und sol len deshalb mehrere Mitglieder ihre Absicht an drn Tag gelegt haben, dem Beispiele de» Grafen KinSky zu folgen. Daß in den neuesten GesetzrSpublicationen de» Reich«- rathc» auch nicht mit einer Eylbe gedacht ward, scheint nicht, ohne Rückwirkung geblieben zu sein. — Die „W. A." widerspricht heute dem Gerüchte, daß eine Rrorga- FeuiUetsn. Vie Erllertfeirr tu Hainichen. j Zu denbesten, edelsten Söhnen Sachsen», zu den Volk»- thümlichsten Schriftstellern Deutschland» gehört Christian Fürchtegott Gellert. Ein Nam« von so reinem, Hellem Klang wie frommer Glockeaton am Soantagmorgen; eine Persönlichkeit, durch ihre milde, warme Menschenliebe und echte, rechte GotteSfmcht von mächtiger Wirkung auf di« Hemüther ihrer Mitwelt. In rührender Weis« gab sich einst die Sympathie seiner Zeitgenosse« kund und uch heut« üben seine Lieder und Fabän ihre alte Macht sä». Roch heute erklingen Gellert'» Lieder im Hause Herrn und finden den innigsten Wtedrrklang in from men Herzen, ebenso wie seine Fabeln und Erzählungen noch immer in Aller Gedächtniß find und, den Samen de» Guten au»streuend, unzählige Kindergrmüther erfreuen und veredel«. Sachsen ist in dem Cultu» de» Gellert'» schm Gentu» nie ermüdet und hat da» Andenken seine» Landtmannr» immer hochgehalten. Leipzig, di« Stätte, wo er einst wirkte und dichtete, hat ihm in dankbarer Verehrung rin Denkmal errichtet, und Haintchen, die Stadt, wo Gellen'» Wieg« stand, hat keine Gelegenheit »orübergrhen lasten, da» Gedächtniß seine» berühmten Sohne« zu ehren. Die» zeigte dir Feier, welch« am 4. Jalt 1815 zum Andenken an seinen vor 160 Jahren stattgrfundenen GeburlNag veranstaltet worden, an wel che« Festtage der Grund zur „ Gellertsttftung", einer milde» Stiftung, gelegt worden. Außer de» segensreichen Wirken dieser Stift»»-, welche da» Bl-denke» Gellert'» in der Bevölkerung Hainichen» wach hielt, w»rdr viel« Jahre hindurch de» frommen Dichter» Geburt»tag dadurch ausgezeichnet, daß «a» »nter Gesang seiner Lieder die Gelleriltad« mit Kränze« schmückte, «in laute» Aeugntß, wie seh, man Gellert t» seiner vatmßM liebt »ad z» ehren sucht, ist endlich die bet Gelegenheit seine» 150jäh- rigrn Geburtstag« erfolgte Grundsteinlegung zu einem Denkmal, da» am 26. Oktober feierlich enthüllt wurde. Ehr wir über diese EnthüllungSfeier berichten, schicken wir noch einige Notizen über da» Denkmal und seine Geschichte vorau». Gellert'» Vater, der al» Pfarrer in Hainichen lebte und starb, pflanzte am Geburt»tage sei ne» fünfte« Sohne», unser» Christian Fürchtegott Gel lert, im dortigen Pfarrgarten zwei Linden an. Letzterer erwähnt diese Linde« in einem seiner auf un» gekomme nen Briefe. Er schreibt: „Ich fitze eben jetzt unter den beiden Linden, die mein Vater im Jahre meiner Geburt hat setzen laste», damit fie mit mir aufwachsea sollten. Wa» für unschuldige Freuden fühle ich unter diesen freundschaftlichen Bäumen, die mit Fleiß heute mehr Schatten geben, die heute süßer auf mich herabduftrn, «eil e» «ei« Geburtstag ist." Dir eine dieser Linden wurde berrit» zu Anfang diese» Jahrhundert» umgehauen, di« ander« stürzte im Jahre 1833 ein Sturmwind um. Da «ach der Zerstörung dieser Bäume kein äußere» Zei chen «ehr in Hainichen an Gellert erinnerte, kam man auf den Sedankrn, ihm ein Denkmal au» Erz zu errich ten. Man hoffte die nöthigrn Geldmittel durch freiwil lige Beiträge zu erlangen und erließ zu diesem Zweck einen Aufruf an die zahlreich«» Verehrer Gellert'» in Deutschland; der sächsisch« Kunstverein bewilligte eine Summ«; auch ein „Gellrrtbuch" (von Ferdinand Nau mann heran»gegeben) erschien zum Bestem de» Denkmal fond»; doch kamen di« Sammlungen in» Stocken und da» Unternehmen r»hte seit dem Jahre 1857. Erst neuerdings nah« man da» Projekt wieder auf, und da fich da» k. Ministerium de» Innern auf Befürwortung de» akadrmtsche» Rathe» zu Dresden bereit erklärte, durch eine Beihilfe aw» dem Fond für »ffentlich« Kunstzwecke da» Unternehmen fördern zu wollen, so wurde r» möglich, letztere» drm erwünschten End« zuzuführen. Mit der Model- ltrung de» Standbilde» Gellert'» wurde der Bildhauer Herr W. Schwenk in Dre»den betraut. Der verewigte Rietschel hatte einen in seiner feinen Charakteristik meisterhaften Entwurf zu einer Gellertstatue hintrrlaffrn, welcher Ent wurf von de« Hainichener Drnkmalromits erworben und al» Grundlage für die Echwenk'sch« Arbeit bestimmt wurde. Den Intentionen de» genannten Meister» folgend und mit Hilfe eine» trefflichen Porträt» von Ant. Graff hat Schwenk in sehr gelungener Weise den gefeierten Dichter lebenswahr dargestrllt. Schlicht und einfach steht er da, «ine etwa» hagere Gestalt, nicht ohne einen leisen Anflug der. Leiden, die ihn durch sein Leben begleiteten, und au» denen mancher Zug seine» Charakter» zu erklären ist. Da» gutmüthige Antlitz blickt still zur Erd«. Die beiden Arme sind vorn übereinandergelegt; in der linken Hand hält er rin Buch. Au» der ganzen Erscheinung spricht jene mild« Demuth und Frömmigkeit, welch« da» Wesen Gellert'» bilden. Und unwillkürlich erinnert die Statue an die schönen Worte Klamrr-Schmidt'» vor Gellert'» Bilde: .Die» find die abgehärmten Wangen, auf welchen nie ein Morgenrot- von leidenschaftlichem verlangen und froher Thorheit aufgegangen. Die« ist die Miene, die den Tod al» einen lieben East empfangen. Sein hohle» Geisteraug« liegt tief in dem warnenden Gesichte, erzählt de» Herzen» rührend« Veschichte, spricht Engeltoleranz und rügt die Laster mehr durch eine weich« Zähre, al» Rabener oder Swift durch seingedrehtrn Spott.' Da» 7 rhein. Fuß hohe Standbild ist in dem Hüt tenwerk zu Lauchhammer gegossen und erhebt fich auf eine« ungefähr ebenso hohen Postament au» Kamenzer Granit, welch«» Steinmetzmeister Rtrtscher in Hennersdorf nisation de» Institute» der ungarischen Leibgarde bevorsteh«. — Die „Drb." schreibt: Die handelspolitischen Verhandlungen mit England find, wie wir au» sehr verläßlicher Quelle vernrhmrn, in neuerer Zeit nicht wei ter fortgeführt worden, die Verhandlungen mit Frankreich haben noch nicht begonnen. Der Herzog v. Grammont soll tndeß mit dem Hinwei», daß der Monat Oktober, der für den Beginn dieser Verhandlungen ausdrücklich in Aussicht genommen worden, fich zu Ende neige, bereit» der bestimmten Hoffnung Ausdruck gegeben haben, daß die diesseitige Regierung demnächst wenigsten» im Stand« sein werde, die in Part» bereit liegenden Eröffnungen entgegrnzunrhmen. — E» stimmt mit den schon vernommenen Aeußr- rungen in hiefiger officiöser Presse überein, wenn der „Allz. Ztg." von hier telegraphirt wird: Oesterreich lehne die Ablehnungsantwort de» Frankfurter Senat» von fich ab, weil dieselbe mit der nach Berlin gerichteten iden tisch sei, dir Eröffnungen Oesterreich« und Preußen» aber nicht identisch waren. Oesterreich hab« weder gesagt, daß der SechSunddreißigerauöschuß nicht länger mehr zu „dul den" sei, noch rin „eigene» Eingreifen" erwähnt, worauf die Antwort fälschlich fich beziebe. Prag, 27. Oktober. (Boh.) lieber da» Befinden Sr. Majestät de» Kaiser» Ferdinand wurden gestern fol gende Büllrtin» auSgrgebrn: „Ploschkowitz, 26. Oct., 7 Uhr früh. Se. Majestät haben in der Nacht ziem lich gut geschlafen; die Erscheinungen der Zellgeweb-ent- zündung nehmen stetig ab; Pul» 80; da» allgemeine Be finden befriedigend" — „Ploschkowitz, 26. Oktober. Da» Befinden Sr. Majestät de» Kaiser» Ferdinand ist fortschreitend in der Besserung begriffen." — Herr Mint- sterialrath vr. Löschner ist gestern Abend aus der Rück reise von Ploschkowitz nach Wien hier durchgrretst. Jllttöbrack, 23 Oktober. Die Gründung einer eige nen Statthaltereiabthetlung für Südtirol wird in dem amtlichen „Boten für Tirol und Vorarlberg" ge-en die „Tiroler Schützenzeitung" vertheidizt. Der „Ttrolerbote" verweist auf den einstimmigen Landtags beschluß vom 2. Mai 1864. welcher die Errichtung einer Statthalterriabtheilung in Trient befürwortet hatte. * Berlin, 26. Oktober. Die „National-Zeitung" berichtet ausführlich über rin« gestern hier stattgrhabte Versammlung dr»„Nattonalverein»". Dieselbe würde in Rücksicht auf die geringe Theilnahme, welchr fie fand — «» waren nur etwa 200 Personen da —, sowie dar auf, daß die einzigen beiden Redner, da fich trotz aller Auf forderungen nicht mehr meldeten, die beiden Einladen und Re- solution-vorschläger, Hr. Duncker und Hr. Löwe, waren, keine Aufmerksamkeit verdienen. Jndrß find einige der dabei gefallenen Aeußerungrn immerhin interessant genug für die Kennzeichnung der hiesigen politischen Zustände, und sodann verdienen die Beschlüsse deshalb einiger Her vorhebung, weil fie von den ministeriellen Blättern etwa» kühl belobt, von den liberalen aber sehr hitzig getadelt werden. Die Resolutionen stellten natürlich wieder die ParlamrntSforderung mit einheitlicher Centralgewalt auf, sprachen sodann die Erwartung au», daß die letztere von der „deutschen Nation" nicht „wegen vorübergehender Zustände" in Preußen diesem vorenihalten werden würde, und stellen im letzten Satz« den schwer zu entwirrenden Gedanken hin, daß den SchleSwtg-Holsteinern da» Selbst- besttmmung»recht bleiben soll«, daß Preußen aber berech tigt sei, in den Herzogthümern die der 1849er Reich»- Verfassung entsprechenden Rechte für sich in Anspruch zu nehmen. Eine sehr launige Kritik dieser Beschlüsse liegt tarin, daß die „Ndd. Allg. Ztg." sich mit ihnen ein verstanden erklärt und bemerkt: unter den „vorüberge henden Zuständen in Preußen" versteh« fie die Politik der Fortschrittspartei! Mehrere hiefigc rich?.» annerio- nistischr radikale Blätter haben in der Lhat die Auf richtigkeit, der „Ndd. Allg. Ztg." darin Recht zu geben, daß al» etwa» „vorübergehende»" in Preußen nur der Liberalismus zu betrachten sei. Uebrigen» wollten die Herren Duncker und Löwe fich auch nicht verhehlen, daß ihre Resolutionen in Frankfurt wenig Anklang finden würden und der Nationalverrin an innerer Uneinigkeit bet Kamenz autgeführt hat. Die Stufen, welche da» Postament herauSheben, find au» braunem Granit. Die vier Seitenflächen de» Postament» tragen paffende In schriften. Auf der »ordern Sette liest «an: Christian Fürchtegott Gellert, geb. 4. Juli 1716, gest. 13. Deebr. 1769; auf der Rückseite: Dem deutschen Fabel« und Lie derdichter, in Petitschrift darunter: Errichtet im Jahr« 1865; auf der dritten Seit«: O Gott, wie muß da» Glück erfreu'n, der Retter einer Seele srinl Und auf der vierten Seite: Auf Gott und nicht auf meinen Rath will ich wein Glücke bauen. Da» Monument ist von eine« Eisengitter umgeben. Die Enthüllung»feier fand am 26. Oktober statt. Am Abend vorher wurde da» Fest mit allen Glocken ein geläutet; ebenso war am Abend de« 25. al» Vorfeier eine geistliche Mufikaufführung in der festlich erleuchteten Kirch« veranstaltet. Da» Concert bot einige trefflich« Orgel vorträge von dem rühmlich bekannten Herrn Organisten Fischer au» Dresden. Ferner brachte die wohlgeschulte, schöne, sympathisch« Altstimme einer Sängerin au» Dres den zwei Arien von S. Bach und A. Früh zur vollen Wirkung. Und in ebenfalls recht gelungener Weise wur den verschiedene Männrrchör« von der Liedertafel zu Frei berg und drei Hainichener Gesangvereinen autgeführt. Ja der Mitte der musikalischen Vorträge hielt Herr Pastor Leuchte eine Red«, in welcher er Gellert'» Bedeu tung für di« Kirch« al» Liederdichter feiert«, und so den Grund darlegt«, warum diese Vorfeier eine kirchlich« Feier sei. Den eigentlichen Festtag, den 26. Oktober, begrüßten am frühe» Morgen ein Choral, vom Thur« herab ge blasen, und Reveille und Böllersalven. Gegen 9 Uhr versammelten fich di« Ehrengäste, die königliche, und städtische« Behörden, die Geistlichkeit, Lehrer und Schul,
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