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Dresdner Journal : 08.12.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-12-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186512081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-12
- Tag1865-12-08
- Monat1865-12
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 08.12.1865
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O284. ZlbmumneM-Pretse: MrUcb: k 1ktr. — Kxr. ill Im ttn»I»»a» ^Mrl.: 1 „ 1b ,. „ „ i tritt?o,tnock «»»»ttied iu vr—ä«: 1ü Kxr. I 8t«mp«I- Lu»—tu« Kitmmvro: 1 Kxr. /ru»vi>I»a buuiu. -«seratrapreisr: kür ä«ll k»um «io«r «»p»Iteoeil 2«u«: I Kssr. v»t«r „Lia^»»»uät" äi» L«U«: 3 Kxr, Lrscheianr: lA^Ucir, mit Xll»o»km« ck«r 8ona- uoä ^b«QL» tUr ä«o kolgsQäsu 1°»g. 18«S. Fnttag, den 8 Dmmbrr DresdmrÄlmrmll. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »nseratraaunatzmr auswürt«: l^ip«tG: K» k»»in>-rirri«, 6owmi,«io»8r 6«, vre-äner ckvurn»!»; »d«iick»«.: U k. Il.l.0«»; 8»wburx-3ltoiut: ttni»»»r«l» L Vool.««: Lsrlto: Oi«<>i>kv»'ic>io Uuok- d»il<il, ttrrnurr»», liurvicu; Lrsweo: L. 8oili.»iri; Nr—I»o: I.0L1«, 8r-»«ci>!>i i Nr»ollkurt ». H: 3L«oii«'»<:ks Luckii i lülll: Xvoi-r tttvrmir; k»rii^ v. I^ürroirrr.» (29, ru«äe,don,ens»o»)! ?nv: 1'». Lu«l-iou'» vuebb.; Visa: Lomptoir ä. Il.tVivoer Leituox, 8tes»n»pl. 8K7. Herausgeber: Ilöulgl. kl»p«äilioi> äs» Orssäoer ckouro»!», Orsiäsu, bl»ri«llslr»»»s Ko. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 7. Decembrr. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg sind ge- ftern Abend von Frankfurt a./M. wieder hier ringetr offen. Dresden, 2. Decembrr. St. Königliche Majestät heben dem Aufwärter und Boten bei der Kanzlet de» ZustizministertumS Heinrich Mahler in Anerkennung feiner langjährigen treuen und gewissenhaften Pflichtrr- Muog und jederzeit bewährten Dienstwilligkeit die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen huldreichst geruht. Nichtamtlicher Tlleit lletersicdt. kelegrapdische Nachrichten. fla-es-eschichte. Dresden: Ein alterthümlicher Altar schrein. — Wien: Verordnung wegen Zulassung aus ländischer Aktiengesellschaften. Die kroatische Landtags frage. Adresse vom Landtage angenommen. Richter liche Functionen unverträglich mit dem LandtagSman- datr. — Brünn, Klagenfurt, Arad, Klausen burg: Don den Landtagen. — Triest: Cholera er loschen. — Berlin: Keine Verhandlungen mit Wien in der Herzogthümerangelrgenhcit. Neubau für daS Abgeordnetenhaus. Da» kronprinzlicht Paar zurück. Prrßproceß — Stettin und BreSlau: Pro vinztallandlag. — Köln: Zur ErzbtschofSwahl. — München: Hofnachrichten. Graf Hompesch. Zeitungtkrieg über da« CabinetSsecretariat. — Karlsruhe: Kammerverhandlungen. — Lörrach: Proceß gegen Pfarrvrrwesrr Haas. — Darmstadt: Kammerverhandlungen. — Frankfurt: Fürstliche Gäste. — Pari»: Die angebliche Mission Ehofield'S. DaS Bombardement von Hakti. — Florenz: Bu den Kammern. Brigantenführer erschossen. — Ma drid: Wahlen. — Kopenhagen: AuS dem VolkS- thtng. Hrfenanlage zu Helstngör. — Stockholm: Eisenbahnvorlagea an den Reichstag. — New-Bork: Kriegsbudget. Finanzlage der Union. — Merico: Kämpfe. Gchleswiü-Holstein (Professor Weinmann au» Lon don. Dir Spiongeschtchte. OsfizirrScasino in Schles wig. Vcrurtheilungen in Eckernförde.) Pnsdver Nachrichten. ßroviazü»lnach«1chten (Leipzig. Zwickau. Werdau. Ostritz) Rrmischtes. Statistik und Lolkswirtbschaft. Krililletou. Inserate. Tageskaleuder Börsev- vachrichtrn. Telegraphische Nachrichten. * Lira, Donnerstag, 7. December. Es wird heute al» zuverlässig versichert, daß iu dem Eon- ßicte zwischen den streitenden Parteien de» kroa tischen Landtag» ein Compromiß erfolgt sei vnd daß der Bann» in seinem Amte verbleiben werde. * Flensburg, Donnerstag, 7. Decembrr. Die hiesige „Rorddrntsche Zeitung" fordert die schles- »igsche Landesregierung auf, den Magistrat von r-nuiug seine» Amt» zu entsetzen, weil derselbe auf zweimalige Aufforderung de» Amtmann» von Husum, Loui» Rrventlow, und trotz erfolgter An- drohuug von Geldstrafen sich geweigert habe, zu diese« auf da» Rathhaus zu kommen. Pari», Mittwoch, 6. December, Abend». Au» »sficiöser Quelle verlautet, daß der amrrikanische General Shosield nicht in einer besondern Mis- fau, sondern vor zur Wiederherstellung seiner Ge- seudheit nach Europa gekommen sei, wo er sich liege aufzahalteu gedenke. Fruilleton. Dre»deu, 7. December. Zum Besten der unbemittel te» Eholerakranken in Werdau gab gestern im Saale de» „Hotel d« Sare" die junge Pianistin Fräulein Dort» Löhme rin große» Concert. DieConeertgekerin, die rin« Kchtlerin d«S Leipziger Mustkconservatoriu«» war, hat fich utt fleißiger Bildung ihre» Talent» eine tüchtige, cor- int auSgearbettetr Technik erworben; ihre Behandlung besitzt gefällige Leichtigkeit und Sicherheit und ihr must« klisch empfundener, hübsch nüancirtrr Bortrag zeigt eine solide und geschmackvolle Durchbildung. Besonder» er freulich ist tu ihre« Spiel rin« formell klare und deut liche, von verständiger Auffassung geleitete Haltung und «ich et« maßvoller Gebrauch de» Pedal». Fräul. Böhme bewährte dies« Eigenschaften in den Vorträgen von Ro- «anze und Rondeau au» Chopin'» L-moll-Concert, der Serenade und Allegro xiojoeo Mendelsohn - Bartholdy'» (beide mit Orchester), einer Phantasie von Thalberg über Don Juan-Motive — worin sehr egale TonletterauS- fiihruagtn brillant hervortrate» — und gemeinschaftlich ait dem jungen Georg Lrttert im rracten säubern Au- lawmensptel eine» Impromptu von C. Reinecke für zwei -lüge! über rin Motiv au» R. Schumann'» Manfred. Herr Hofopernsängrr Degrlr unterstützte da» Concert durch sehr ansprechend« und grlungrnr Lirdervorträgr (R. Schumann, Fr. Schubert) und da» Wttttng'sch« Mufikchor Rhrtr die Begleitung zu de« ConcertptSeen au» und er- isfnrt, da» Programm mit der Ouvertüre zu „Leonore" (Ar. A) von Beethoven. Dies« Orchestrleistunge» unter Dtrectto» de» Herrn Musikdirektor» Strauß zeichnete« sich dnrch möglichst, Präetfio«, Schatttruag und frische Selebnng «u» »nd bekundete« di« musikalisch gewaudte «d sorgfältige Leitung de» Dirigenten. L.«. Brüssel, Donnerstag, 7. December. Der heu tige „Moniteur beige" bringt folgende», ans Lar- kea vom gestrigen Lage datirtr» und von vr Wim mer und Professor de Roubaix unterzeichnete» Bul letin: „Schwäche ist daSjruige Symptom, welche» im Zustande Sr. Majestät de» Königs fortwährend vorherrschend ist." Florenz, Mittwoch, 6. December, Abrad» Rach zweimaliger vallotag« zwischen de» Abgg. Mazt und Mordini hat dir Deputirtrnkammer den couservativru Eandidatea Mazi mit 141 gegen 132 Stimmen zum Präsidenten gewählt. Rom, Mittwoch, 6 December, Abend». Ein päpstliche» Decket verbietet alle» Agio auf römische Münze. Rew-Aork, 25 November, Abend». Nach richten au» Brown»ville vom 15 d. M. zufolge, haben kaiserlich mexikanische Truppen «in uuioui- stische» Schiff auf dem Rio Grande beschossen. Der Unioa»grueral Weitzel hat eine Erklärung über diesen Vorgang verlangt. — Der Edes der Werbe station in Prnnsylvanirn hat den Befehl erhalten, 45V Mann Cavalerie nach dem Militärdeparte- ment de» Golf» von Mexico zu entsenden. — Der Gouverneur von Mississippi erklärt fich dafür, da» Zeugniß der Neger vor Gericht zuzulassen, auch sollen dieselben eme besondere Steuer für die Un terstützung umherziehendrr Reger zahlen. Der Gou verneur von Alabama empfiehlt der Lrgi»latur, die Sklaverei abzuschaffrn vnd den Negern Schutz zu gewähren. — Der „New Kork Time»" zufolge har die Regieruug keinen Grund, die Auslieferung der Equipage de» „Sheuandoah" zu verlangen. Der Wrchselcour» auf Loudon stand ISO; Gold agio 47'-ß; Bond» 1V1H; Baumwolle 53, fest. Tugesgr schichte, Dre»deu, 7. December. Se. Majestät der König geruhten gestern Mittag den großen, reich mit Bildern und Sculpturen geschmückten Altarschrcin vom Jahre 1428, welcher der in der königl. sächs. Enklave unweit Gera gelegenen Kirche zu Niebra gehört und zufolge allerhöchster Anordnung von dem hiesigen Historienmaler Andreä restaurirt worden ist, nach Vollendung dieser Restauration in Augenschein zu nehmen und hierbei Allrr- höchstihre volle Zufriedenheit über da» mühsame Restau- rattonSwerk auözusprechen. Wie wir hören, ist dicser Altarschrein nächsten Sonntag und Montag, den 10. und 11. d. M., in der Zeit von 11 bi» 1 Uhr in dem süd westlichen Zwingerpavillon zu Jedermanns Ansicht aus gestellt. * Wien, 6. December. Die „W. Z." veröffentlicht heute eine (bereits telegraphisch erwähnte) vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten contrasignirte kaiserliche Verordnung vom 29. November über die Zulassung ausländischer Aktiengesellschaften und Comman- ditgesellschasten auf Aktien, mit Ausschluß von Ver sicherungsgesellschaften, zum Geschäftsbetriebe in Oester reich. Die Einleitung und der die Hauptbcstimmung ent haltende § 1 derselben lauten: , Um Verzögerungen zu vermeiden, welche eine Einlei tung diplomatischer Verhandlungen mit den einzelnen Staaten zur Folgt hätte, finde Ich in Würdigung der staalS- und volkS- wirlhschafllichen Interessen des Reichs mit Bezug auf den zwei ten Artikel Meiner Patent» vom 20. September 1865 nach An hörung Meiner Minifterrath» zu verordnen, wie solgt: Art I. Jede ausländische Actiengesellschaft und Eommandit- gesellschast aus Actien, mit Ausschluß der VersiLerungrgesellschaf- ten, wird in Oesterreich als rechtlich bestehend anerkannt und zum gewerbsmäßigem Betriebe ihrer Geschäfte unter ihrer Firma gleich den hterländigen Gesellschaften derselben Art zugelasseu, wenn ») dieselbe nachweist, daß sie in dem Staate, in welchem sie sich gebildet hat, nach dessen Gesetzen rechtlich bestehl und sich dort rn wirklicher und regelmäßiger GeschäftSthätigkeit befindet; tr) die Regierung de» Staat«, dem sie angrhört, die hierländigen Gesell schaften gleicher Art zum gewerbmäßigen Geschäftsbetriebe und zur Verfolgung ihrer Rechte vor Gericht im dortigrn Staatsge biete, auf Grundlage der Gegenseitigkeit gleich den einheimischen Gesellschaften zuläßt, wcnn ferner c) die Zwecke der Gesellschaft den hierländigen Staatrinteressen und dre Statuten derselben den öl. Freiberg, 5. December. Seit einigen Tagen haben wir hier den seltnen Genuß einer wenn auch kleinen, aber durchaus nicht uninteressanten Kunstausstellung. Auf Veranlassung de» hiesigen Gewerbeverein» sind näm lich dir vom hiesigen Kunstverein angekausten und zur nächsten Berloosung bestimmten 41 Gemälde, welche dis jetzt in Chemnitz ausgestellt Warrn, auf einige Tage im hiesigen Etadtvrrordneteasaale ausgestellt. So dankbar wir für die gebotene Gelegenheit sind, so nahe liegt der Wunsch nach periodisch wiederkehrenden größer« Ausstel lungen, die in den mittler» Städten Sachsen» durch Ver einigung derselben wohl ebenso gut in» Leben zu rufen sein müßten, wie in den Städten Thüringen», di« doch sämmtlich von mäßigem Umfange sind. Literatur. „Leben-ertnnerungen und Denk würdigkeiten von Karl Gustav Caru». Leipzig, »rockhau». 186b. Th. N. In 8°. (421 S )." — Der vorliegende zweit« Band der LebrnSertnnerungrn unser» berühmten LandSmanne» ist dem ersten in sehr kurzer Zeit gefolgt, und wir dürfen un« der Hoffnung hingeben, daß auch die übrigen nicht auf fich warten lasten werden. Derselbe enthält da» 4., 5. und 6. Buch. Erstere- be schäftigt fich mit der Reise desselben nach Genua, die am 17. Juli 1814 »«getreten ward. Kurz und lebendig schildert er ua» mit seiner gewohnten geistreichen Manier die Eindrücke, welche er auf seiner Reise durch Bayern, die Schweiz, Oberttalien, da» Genuesisch«, Savoyen, die französisch« Schweiz, die Rheingrgenden, Württemberg «nd Franken in Bezug auf Naturschönhetten »nd Kuastge- nüffe in sich ausnah«, und r» ist ihm gelungen, auch hier selbst bei Orten, die wir schon ost geschildert gelesen haben, wie die» z. B. bet Mailand und Genua der Fall ist, stet» einige neue interessante Geficht»punkt« für sein« Beobachtungen herau-zufinden. Der Herr verfaffer kehrte für die Sicherheit de» Verkehr» maßgebenden Grundsätzen der hterländigen Gesetzgebung nicht widerstreiten, und wenn endlich ä) die Gesellschaft durch einen statutenmäßigen, erforderlichen Falls von der Regierung ihres heimathlichen Staats genehmigten Beschluß sich giltig verpflichtet, bei der Ausübung ihre» Geschäfts betrieb» in Oesterreich, nebst den allgemeinen Gesetzen, in»beson- derr den Bestimmungen der gegenwärtigen Verordnung nachzu kommen. (Es folgen nun die einzelnen Bestimmungen, darun ter auch die, daß dre zugelassene ausländische Gesellschaft für ih ren gesammten Geschäftsbetrieb in Oesterreich eine au» einer oder mehren, Personen bestehend», der Staattverwaltung in Oester reich zur Genehmigung anzuzeigende und durch die öffentlichen Blätter kund zu machende Repräsentanz zu bestellen hat, deren Mitglieder an dem Orte der hierländigen Hauptniederlassung ih ren bleibenden Wohnsitz haben oder nehmen muffen) — Die „Dcb." dementirt die Nachricht, daß gestern ein« Conferrnz wegen der Streitfrage de« kroati schen Landtag» im Staatsministerium stattgefunden. Dir Unterhandlungen, welche einer definitiven Beschluß- nähme naturgemäß voranzugehcn haben, seien noch immer in der Schwebe, (Lgl. oben die telcgr. NLchrichten.) * Wien, 6. December. (Tel.) Der niederöstrneichische Landtag hat die von der Majorität deS Ausschusses beantragte Adresse an den Kaiser «o bluo angenommen. Dir namentlich: Abstimmung ergab 46 Stimmen für, 10 gegen. — Der Oberstaatsanwalt Wascr ist seines Amte» enthoben und in da» obcrlandeSgerichtliche Nichtcrcolle- gium versetzt worden. Die „Pr." bemerkt hierzu: „Die betreffende kaiserlich: Entschließung datirt vom 3. d. M. und «floß infolge der Initiative der Regierung, da in derselben von keinem Ansuchen deS Herrn v. Waser um Versetzung von seinem Posten die Rede ist. Die Sitzung de» striermärkschen Landtags, in welchem sich Ritter v. Waser gegen die Sistirung der Verfassung ausgespro chen hatte, fand am 2 d. M. statt. Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man in dem Allen einen innern Zusammenhang sucht." Ein Artikel der „Wiener Abend post" über die Unverträglichkeit richterlicher Functionen mit dem Landtagsmandate spricht die Ansicht auS, daß, wenn der Richter selbst wenigsten» noch geltend ma chen könne, daß er nur an das Gesetz gebunden sei, der Staatsanwalt, insbesondere der Oberstaatsanwalt, abge sehen von seinem amtlichen Berufe, auch noch da» Or gan de» JustizministrrS und diesem für die ihm ertheil- ten Instructionen verantwortlich sei. Die Regierung könne unmöglich dulden, daß sich Denjenigen, welche im Septemberpatente eine vom Ministerium auSgcgangene Rechtsverletzung erblicken, auch Männer beigesellen, die berufen sind, die politischen Grundsätze eben dieses Mi< nisteriumS zu vertreten. — Die „Generalcorrespondenz" meldet: Da» Gerücht, Gras Belcredi beabsichtige die Leitung de» PoltzetministeriumS abzugcben, entbehrt sammt allen daran geknüpften Combinationen jeder Begründung. * Brünn, 6. December. (Tel.) Der mährische Land tag lehnte in heutiger Sitzung den Antrag GiSkra's auf Fassung einer Resolution bezüglich deS Scptemberpaten- tes mit 51 gegen 43 Stimmen ab. Alagenfnrt, 5. December. (Pr.) Die im Land tage heute vertheilte Adresse enthält die Bitte, die Si stirung aufzuhebrn und den RcichSrath baldigst in seine verfassungsmäßige Wirksamkeit treten zu lassen. Don nerstag beginnt die Adreßdebatte. Arad, 5. December. (W. Z.) Im Arader Comitat haben gestern die Wahlen für den ungarischen Landtag stattgefunden; sämmtltche Deutsche und der größte Theil der Ungarn haben sich der Abstimmung enthalten und in sämmtlichen Wahlbezirken wurde vngarischerseitS Pro test eingelegt. * Alausrvburg. 6. December. (Tel.) Der Land tag hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, dem Kai ser in einer Adresse für die Wied rherstcllung der RechtS- continuität zu danken und darin auszusprechen, daß der UntonSartikel vollkommene» Gesetz sei, dessen Revision nur in Pesth möglich. Der Kaiser wird in der Adresse gebeten, die Vertreter Siebenbürgens nach Pesth einzu berufen. Ein Passus wegen Wahrung der Rechte der sächsischen Nation soll in die Adresse mit ausgenommen werden. — Die Sachsen und Rumänen haben einen be sonder» Entwurf angemcldet. am 7. October desselben JahreS von seiner Reis« nach Dresden zurück. Da» nun folgende 4. Buch berichtet über die seit dem Jahre 1823 so außerordentlich ver mehrte Thätigkeit CaruS' al» praktischer Arzt (im Jahre 1827 ward er zum Leibarzt Sr. Mas. wz König» er nannt), erwähnt die von ihm gemachten großartigen Ent deckungen im Gebiete der vergleichenden Anatomie (z. B. über die Circulatton der Blutflüssigkeit in den Jnsecten), und weiht un» nebenbei in sein Verhältniß zu Goethe und Tieck näher ein. DaS nun folgende 6. Buch wird von ihm selbst bezeichnet al»: Größerer Wirkungskreis nach außen und stillere» Leben nach innen. ES würde zu weit führen, hier alle die interessanten Episoden näher aufzuführen, an denen auch dieser Band so reich ist, ich will daher hier bloS noch auf die Seite 201 u. flg. befindliche höchst poetisch empfundene Sage vom verlorenen Monde*) Hinweisen, welche zu den vor trefflichsten Leistungen auf diesem Felde der menschlichen Phantasie gehört. vr. Gr äße. *) Etwa» Aehnliche» thrilte da» Mag. f. d. Lit. d. Au»land» 1863. S. 2Sö flg. au» dem Finnischen nnt. Untex-attungtliteratur. Au» den Papieren eine» Todten. Zeitroman au» den Jahren 1848, 1849 und 1850. Von Eduard Rüffer. Prag, Verlag von A. G. Steinhäuser. 1865." E» läßt fich nicht ge rade viel Günstige» über diese» Buch sagen, da» weniger rin Roman, al» vielmehr rin Album von Genrebildern und Situation-gemälden ist. E» werden darin nicht nur die bekannten Vorgänge au» den BewegungSjahrrn ge schildert, sondern auch verschiedene Geheimnisse Prag», über deren geschichtlich« Wahrheit un» kein Urthril zu- steht, «ttgrthetlt. Wie schon der Titel, so deutet auch di« ganze Darstellung-weise auf jene betriebsame Buch« macheret hin, di« mit künstlerischen Intentionen nicht» Triest, 4. December. (W. Bl.) DaS StaatSministe- rium hat die Choleraepidemie in Triest für er loschen erklärt und die durch dieselbe veranlaßten An ordnungen wieder aufgehoben. Die für Provenienzen au» angesteckten Gegenden in Kraft bestehenden Contu» mazmaßregeln dauern jedoch fort. ll Berlin, 6. December. Die Verhandlungen über die schleSwig-holsteinsche Angelegenheit zwischen Preußen und Oesterreich haben — nach der n.inisteuellen „Prov Corr." — seit dem Abschlüsse der Uebereinkunft von Gastein in jeder Beziehung vollständig geruht. Ebenso seien alle Mittheilungen über eine jetzt beabsich tigte Wiederaufnahme ter Verhandlungen seilen Preußen» und über eine zu diesem Zwecke in Aussicht genommene außer ordentliche Sendung nach Wien durchaus grundlos. Alle übrigen Mittheilungen deS ministeriellen BlatteS betreffen innere Angelegenheiten. ES geht daraus hervor, daß kein ParlamcntSgebäude, sondern nur ein Neubau für da» Abgeordnetenhaus aufgeführt werden soll, da daS Gebäude für da» Herrenhaus noch neu und zweck entsprechend befunden worden ist. Dann wird mitgcthcilt, daß da» neue Abgeordnetenhaus an Stelle der jetzigen Pvrzellanmanufactur neben dem Herrenhause entstehen soll. — Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin sind heute von London hierher zurück gekehrt. — DaS Obertribunal erkannte gegen Or. Grävcll, daß durch Uebersendung von Druckschriften an Mitglieder deS Abgeordnetenhauses eine Veröffent lichung im Sinne des § 33 deS PreßgcsetzeS herbeigeführt sei. Grävell hatte von einer Petition in Sachen der Elbheizogthümer 350 Eremplare an das Abgeordnetenhaus gerichtet. Zwei Instanzen nun hatten ihn wegen schrift licher Beleidigung deS Ministeriums zu vierwöchcntlicher Gefängnißstrafe vcrurtheilt. Auf die Nichtigkeitsbeschwerde deS Oberstaatsanwalts vcrurthcilte das Obertribunal vr. Grävcll wegen „öffentlicher" Beleidigung zu seckrS- wöchentlichem Gefängniß. Stettin, 5. December. (Osts.-Z.) In der heutigen (2.) Plenarsitzung de» Provinziallandtags wurden in Betreff der Ausbringung der auf die Provinz fallen den Quote der BeranlagungSkosten der Grundsteuer von der Commission folgende Anträge gestellt: 1) die Rück erstattung dicser Quote ist für eine Provinztallast zu er klären. 2) Die Summe ist in der Art von allen Steuer zahlern zu ertragen, daß 3) H auf Alt-Pommern und auf Neuvorpommern kommen. 4) Die weitere Vcr- theilung dieser Last bleibt den Communallandtagen über lassen. 5) ES ist in Betreff der Zeit der Rückerstattung dahin zu petitioniren, daß — weil in der Provinz seit mehrern Jahren schlechte Ernten stattgehabt — es ge stattet sein möge, dieselbe statt auf 10 auf 15 Jahre zu verthrilen, obgleich der Finanzministcr sich schriftlich bereit» dahin ausgesprochen, daß von der gesetzlichen Be stimmung der Rückzahlungsfrist nicht wohl abgegangen werden könne. Gegen Annahme deS 2. Antrags pro- tcstirte der Vertreter Stettin», Herr Saunier, indem er dagegen den Antrag stellt, die Last den Grundstcurrpflich tigen allein aufzuerlcgen. Da ihm aber nur die städtischen Vertreter zustimmtcn, so wurde der CommissionSantrag unverändert angenommen. Breslau, 5. December. (B Z.) Sicherm Vernehmen nach hat heute der hier versammelte Provinzialland- tag mit mehr als H Majorität beschlossen: Se. Maj. den König zu bitten, durch das Staatsministerium die Initiative zur Ucbcrnahmr der Kosten der Grundsteuer veranlagung auf die Staatskasse im Wege der Gesetz gebung zu veranlassen. Köln, 2. December. (A.Z.) Ein Mitglied des Dom» capitel» hatte gleich nach der Aufstellung der Kandi datenliste für die erzbischöfliche Wahl, in Uebcrcinstim- mung mit der Mehrzahl seiner Kollegen, sich an die Nun tiatur in München gewandt und durch ihre Vermittelung eine Auskunft von Rom erbeten, was zu thun sein dürfte, wenn die Staatsregierung nur zwei Candidatcn auf der Liste stehen lasse. Die Weisung Sr. Heiligkeit ging dahin, daß für solchen Fall eine Wahl unstatthaft sei. Daher konnten die Bemühungen deS Oberpräsidcnlen v. DüeSberg am 3. November, die Domherren zur Vor ¬ gemein hat. Der romanhafte Theil von ziemlich lock im Gefüge scheint hauptsächlich deshalb in die Zeitschildcrung verwebt zu sein, damit derjenige Kreis von Lesern nicht zu kurz komme, welcher «un einmal in einer Unterhal- tungSschrift die „Lltest-neueste, einzige Weltbegcbenhcit" nicht wohl entbehren mag. Diese LiebeSepisodc besteht darin, daß rin armer Student ein reiches Mädchen auS der höchsten Aristokratie liebt. Iwan endet auf dcm Schlachtfeld- in Ungarn, während Elisabeth nach ärzt licher Versicherung an gebrochenem H-rzen stirbt. Einzelne Partien de» RomanS, wie z. B. da» Wiener Intermezzo, find übrigen» ganz unterhaltend und fesselnd geschrieben. — „Humoristische Soldaten-Novcllcn für Gopha und Wachtstube von A. v. Winterfeld. Zwölfte» Bändchen. Berlin, B. Behr'» Buchhandlung (E. Bock). 1866." Wir haben schon früher die Stufe de» Humor» bezeichnet, welche A. v. Winterfeld'» Soldaten novellen einnehmrn. Die vorliegenden Geschichten find (mit Ausnahme von „AuS Hochkirch» Nacht") nicht schlechter und nicht besser, al» die früher an dieser Stelle besprochenen. Man lese beispielsweise „Apollo mit dcm rothen Kragen". Da ist rin borntrter Leutnant v. Bim bam, auf dessen Bekanntschaft der Commerzienrath M yer Jagd macht. Wir müssen e» un» hier versagen, den Zweck näher zu bezeichnen, zu welchem der junge KriegSgott in da» Meyer'sche Hau» geladen wird. Wer aber biese Er zählung liest, wird gestehrn müssen, daß durch solche und ähnlich« Geschichten nur da» allerordinärste Unterhalt tungödedürfniß befriedigt werden kann. — „Deutsche Abende. Eine Novellen-Samm lung. Achter Band. Leipzig, Verlag der Dürr'schrn Buch handlung. 1865." Da» beste Kriterium für Erzählungen, die auf Bestellung und für den täglichen Bedarf der Leihbibliotheken geschrieben werden, ist ohne Zweifel die», daß man nicht da» vedürfntß zu einem nochmaligen Le«
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