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Dresdner Journal : 23.12.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-12-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186512233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-12
- Tag1865-12-23
- Monat1865-12
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 23.12.1865
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287. Sommknd, de» 23. Dmmber 18«» 2U>»a,e«e>ta»rrts»: r»».elloil: « Tlllr. — Kxr io a»-^-X i Iw Lxxlx»s» z^j»t>rl.:1 „ IS „ ,. » ltrltt ko,» n»4 «»»xtlick io vr»»<t.»E lb ttxr- I 8t«mp«l- tiionlo» tiuioioeru: 1 di^r. - xuxeblx^ tüuxu. rnseraleupreise: kür ck«o K»um einer ^«»polteoeo 2,U«: 1 ttxr. Hüter „tllnxexxuat" cki« 3 tt^r. Lrscheiara: TS^Iieb, mit Xuznxllm« äer 8ono- ooä ksixrix^x, Ldenck» Nir ä«o kolxruäoo Txx. DresdnkrIMrml. VerantwoMcher Redacteur: I. G. Hartmann. ralerateaamuchnu auswärts: Ix Lxxxoxrxrrxx, komiuixiixxLr äe» vrexckoer ckouruxlx; xbenck«, tt kxil.ro, L 1l.l.ox«; Sxwdorx-LItxo»: Hnxxxerxix L Vuoi-L«; LsrUo: Oxoi>cvi',cll, üuol»- äxii-O, ttxrxx- rxx » ttureuu; Nr«m«n k. 8vm.or^; »rxilxo: kui >,e kiixurx krookkurt». w: ckxxaxx'xoll« Luebb Kolo >vui.x Ü^uxxrx; ?xriü v. l,örrxxMxi.» (2i>, nie -t< »>---ri»eos»ll», krxz: kx.koxl.ic»'» üuetlk.; Viox: Lompioir <1 II Wiener Leituvx, 8t,sxo»pl. 387. Herausgeber: Läoigl Lxpeckitioo ckee vrexckoer ckonroxl», Orexckeo, Hxrieoxlrxxx« Ko. 7. — ^stz-UlWs« Ämtlicher Theil. Dresden, 15. December. Seine MajestLt der König haben allergnädtgft geruht, den Referendar bei der Kreis» dttrctio« zu Leipzig Mariens, Assistenten und Stell vertreter drS Comwtffar» für die Regulirung von Was» ferläufe«, zum Regirrung»-Affeffor zu rrnrunru. Drrsdeu, 20. December. s«. Königlich« MajestLt habe« de» Pfarrer und Superintendenten Trust Wil- Helm Martini zu Radeberg da» Ritterkreuz de» Ul» brechtorden» zu verleihen geruht. Bekanntmachung. fit-'^Nachdem von dem Finanzministerium den Unter stützungen, welche für dir von der Cholerarpidemie be ttoffene Stadt Elsterberg an den dortigen Stadtrath oder an rin etwa zusawmentrrtende» HülfScvmitö daselbst oder, dafer« die Kreisdirection zu Zwickau zu Annahme sol cher Unterstützungen sich bereit erklären sollte, an dies« gerichtet und mit der Bezeichnung „Unterstützung für Elfterberg" versehen find, sowie den darüber ausgestellten und zu- rückzehrndrn Empfangsbescheinigungen die Portosreihrtt in dem bet ähnlichen Fällen bewilligten Umfange gewährt worden ist, so wird Solche» andurch zur öffentlichen Kennt- aiß gebracht. DrrSderr, am Ist. December 1865. Ministerium de- Innern. Für den Minister: Lohlschüttrr. Schmiedel. Nichtamtlicher Theil» llederficht. TrlegraphischrzNachrlchtru Ta-rt-rschtchte. Wien: Die Frankfurter Angelegen» hrtt. — Aussig: Bethau» der evangelischen Gemeinde. — Lemberg, Salzburg, Jnu»bruck, Bregenz: Bon den Landtage«. — Prsth: Kaiserliche» Abschied»- schreiben. Landtag»angelegrnheitrn. — Berlin: Hof nachrichten. Geschenke au» Japan. Baron v. Wem- boldt. Krankheiten unter den Garntloalruppen. — München: Kvch z. StaatSmintstrr de» Jauern ernannt. Nürnberg: Volksversammlung.— Hannover: Pro- r.ß Behren»beendet.—8 t«rnbrrg: Landtag.—K arl«- rnb«: Baven» neueste Politik. — Ratzeburg: Schlä gerei mit Soldaten.—Hamburg: Bürgermrrstrrwahl. Pari»: Au»liefrrungSv«rtrag mit England gekündigt. Ruhestörungen durch nach Mexico bestimmte Truppen. Aufregung in der Studentenangelegenheit. — Brüssel: Da» Cabinrt bestätigt. — London: Tagesbericht. — Ne«,Uork: Au» der neuesten Post. — Bur« no»-AlrrS: Keine Revolution. Zustände in den Provinzen. Der Krieg gegen Paraguay. Schleswig-Holstein. (Freiherr v. Gablrnz in Rends burg. Der Protest de» Eckernsürder Deputirten- collrgiu«».) »rnrnuuuaen, Versetzungen rc iw -ffrvtl. D teufte. Dresdner Nachrichten. Provinzialvachrichten- (Leipzig.) vermischte« Eiugesandtes. Trlcgrapl)ische Nachrichten. Wiesbaden, Arettag, 2L December Die Lasiaogrsellschast hat in ihrer -estrigen General- nersammlnng den von 11 der Gesellschaft angehö rigen Offizieren grstrlltra Antrag auf «vtschlie- -nag de« Abg vr. Siebert in geheimer Abftim- «aag abgelehat. Klorenz, Donnerstag, 21. December, Nach mittag«. Vas Ministerium bat den Kammern d,e Anzeige gemacht, daß sein Entlaffnvasgesnch von de» Ksnige angenommen morden sei. Man glanbt, daß an Stelle de« gegenwärtigen Ministerium« m M — — Xattazzi mit einigen Mitgliedern der Linken eia neue« Eabinet bilden werde. Nach eine« Telegramm der Wiener „Presse" an« Klorenz vom heutigen Lage, hätte der König, der heute daselbst eiugrtroffeu, Lanza mit der Bil dung de« neuen Eabtaett beauftragt. Klorenz, Donnerstag, 21. December, Abend«. Ja der heutigen Sitzung der veputirteakawmer erklärte der Kivauzmiaister Sella sein Eiuverstan deaseia mit dem Anträge de« Abg. Maaciui auf Einsetzung einer parlamentarischen Untrrsuchnngs- commisfiou von IS Mitgliedern, um die Dokumente säuttutltcher Lerwaltung«zwrige au« de» letzten 5 Jahren zu prüfe» und danach ernste Ersparnisse in Vorschlag zu bringen. Die Kammer verweist hierauf den Antrag Mancini « an eine Commission, beschränkt die Dauer de« provisorischen Budget« auf zwei Mouate nud nimmt den dasselbe betrrf feudeu Gesetzentwurf mit 173 gegen 23 Stim men an. London, Kreitag, 22. December. Au« New- Kork find per „North American' Nachrichten vom V. December Nachmittag« eingetroffen. Der Wrchselcour« stand 1Sv4; Doldagio 44A; Bond« 1V2X: »aumwolle 48'4. Tagesgeschichte Wien, 20. December. Gegen die (in 'Nr. 294 de» „Dr. I." erwähnte) Auseinandersetzung der „N. P. A." bezüglich deS Frankfurter Handels bemerkt die offi- riöse „Wiener Abendpost": .Al» eine Entstellung mutz e» füglich anaesehen werben, wenn von einer .direkten Belehrung de» Franksurier Senat»' oder gar von einer .Ermahnung' gesprochen wird, welche die kaiserliche Regierung .für drn Fall', al» ein gemeinschasilich rin- zubrtngender Antrag am Bunde abgelrhnt würde, proponut haben soll. Die Sach« steht unser» Wissen» einfach so, daß sich die kaiserliche Regierung unter allen Umständen schon durch die di plomatische Usance bewogen finden mußte, der nach Wien gerich teten Note dr» Frankfurter Senat» eine Antwort folgen zu lasten, in welcher immerhin zu constatiren gewesen wäre, daß die Be hauptung de» Senat«, al» habe derselbe allen Bunde»vorschristen genügt, der Wirklichkeit nicht entspreche. Bon einer .Belehrung' oder .Ermahnung', welche in der Absicht der österreichischen Re gierung gelegen sein soll, kann da eben so wenig die Rede sein, al» von einer Identität der von den beiden Eabineten adzusen- dendrn Antworten. Eine solche war ja schon durch den Umstand vorweg ausgeschlossen, daß auch die von Wien au« zu beantwor tend« Note de« Frankfurter Senat» nur an die Adresse de» Wie ner Eabinet» gerichtet war. Diese Erwägung mußte wohl auch maßgebend dafür sein, daß die diesseitige Regierung keinen An laß fand, auf da» Ansinnen de« preußischen Eabinet», eine über einstimmend« Fassung der Antwort Platz grelsen zu lassen, ein- zugehen. In letzterm Umstande wird man wohl auch dre Ursache dafür suchen dürfen, daß die bezüglichen Verhandlungen, die von »ornherein nur den Zweck einer gegenseitigen Verständigung hat ten, nunmehr al» beendigt anzusehen find. Ausfällig mag man allerding» an der oben citirten Au»lassung de« Berliner Blatte» die deutlich hervorstechende Tendenz finden, dem die»seitigen Ea- binete die Rolle de» Mephisto zu unterschieben.' * Ausfig, 21. December. Ein große» Werk für unsre evangelische Schulgemeinde ist vollendet. Der Verwaltungsrath derselben ist in den Stand gesetzt, seine Glaubensgenossen zur Weihe de» evangelischen Bet Hau se» zum ersten Gottesdienste für drn 27. December in unsrer Stadt einladen zu können. Der vom evangeli schen VerwaltungSrathe veröffentlichten Festordnung ent nehmen wir Folgend«»: E» ist nun 3 Jahre her, da fühlte da» klein« Häuflein evangelischer Christen unsrer Stadt immer dringender da» Bedürsniß nach einer eige nen Schule. Wohl forderte e» bedeutende Opfer, um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen, doch freudig strengte Jeder seine Kiifte an, und zum größten Theil unter den Angehörigen der Gemeinde selbst wurde der zu deponirende Fond von 5100 Fl. in Staattpapieren aufgebracht. In anerkcnncnSwrrther Theilnahme räumte die Stadtgemetnd« Aussig unsrer Schule zwei Lehrzim- mer rin, und so gedeiht sie denn seit dieser Zeit; 45 bi» 50 Kinder besuchen sie und zwei Lehrer sind an ihr thä- ttg. Nachdem für Schulbildung unsrer Kinder gesorgt war, wurde da» Verlangen nach einem eigenen Belhause immer lauter. Mußten doch die «eisten Mitglieder unsrer Feuilleton. s Anast. „Die sieben Sacramentr in Bildern von Joh. Frtedr. Overbeck. Sieben Blätter in Quer» Folio nebst Tert. Photographtrt von Jos. Albert, kgl. bayer. Hofphotograph Dresden, August Gaber. Verleger." Bei Gelegenheit der letzten Dresdner Kunstausstellung ist in diesem Blatte ein neue» Werk Overbeck'»: „die sieben Sakramente", au»führlich und mit großer Anerkennung besprochen worden. Gegenwärtig ist dasselbe in trefflichen Photographien au» dem Atelier Albert'» in München, von August Gaber in Dresden herauSgegrben, im Kunst- handel erschienen. Da» gut auSgrstattete Werk ist Ihrer Maj. der Königin Mari« von Sachsen gewidmet. Sieben den schönen Lompofltionen, welch« dir Vorzüge dr» be rühmte« Künstler» in Hellem Lichte zeizeu, ist auch der Tert von Interesse, indem derselbe von Overbeck selbst »bgefaßt ist »ad nicht nur eine Erläuterung der Bilder gtebt, sondern überhaupt eine Darlegung, wir der ge nannte Meister die Aufgabe seiner Kunst aufsaßt. Da» Werk ist tu zwei Ausgaben, zu 40 Lhlr. und zu 8 Thlr., erschienen, und der Tert in vier Sprachen, in deutsch«,, englischer, französischer und italienischer Sprach«, den Ausgaben beigegeben. Bet dem bevorstehenden Feste dürft« da» Werk al» eine fromm« und zugleich künstlerisch werth voll« Gab« der Berücksichtigung zu empfehlen sei«. Mt»sik. von G. F. Händel'» Werken — AuS- gab« der deutschen Händelgesrllschaft — ist die 20. und 21. Lieferung (Dresden bet B. Friedel zu finden) er« schiene«. Die erstere enthält da« allegorisch« Oratorium „Steg der Zeit und Wahrheit", et« fast anbekaautr» Werk Händel»; fein letzte», größere», welch«» er in der Zett seiner Blindheit compontrtt, Zugleich in der Ge- sammthett weniger bedeutend und formell schematisch, ob- wohl sich in den Chören die alte Kraft de» Meister» offenbart. Zu Grunde liegt demselben -ein frühere» 1708 zu einem ursprünglich italienischen Texte geschriebene» Werk. Band 21 enthält größere und kleinere, früher nur in Stimmen gedruckte „Jnstrumentalcompofittonen" Händel'», die un» in Dresden teilweise durch vorzüg liche Ausführungen de» Tonkünstlerverein» bekannt wur den. Sie nehmen durch ihren musikalischen Gehalt in der historischen Entwickelung ter Instrumentalmusik eine wichtige Stellung rin, und behaupten zum größten Theil noch jetzt die volle geistige Macht ihrer charakteristischen und schönen Tonwirkung auf die Hörer. E» find di« 6 voncorti xroaai für Quartett und einige Blasinstru mente in verschiedener Zusammenstellung (unter dem Namen Oboeconcerte bekannt) — «in Oonoarto groaao 0-<lor (1736), welche» im Aleranderfkst zuerst aufgeführt wurde —, zwei kleine Concerte in 8 dar, ein Concert 6-moIl au» Händel'» Jugendzeit und eine Sonate, die bi»hrr noch uicht gedruckt war. Noch folgende Werke au» älterer Zeit und sprciell au» der Elavterltteralur, welch« bei B. Senfs in Leip zig erschienen find, mögen hier zur Empfehlung für dir Musikfreund« Erwähnung finden. Mortirr d« Fontaine hat «ine bisher unbekannte kar- tit» für da» Clavter von G. F. Händel (Saito, Folge von Piecen in alte« Tanzformen) rdirt; sie ist äugen- schriultch treu nach einem, Herru Smith zugehörigen Ma- nuscript wiedergegeben. Der vorzüglich« Pianist E. Pauer in London, der sich mit künstlerischer Vorliebe in ver dienstvoller Weise der Aufgabe Widmete, Cowpofittonen älterer Claviercomponisten aufzusuchen und neu bekannt »u mache«, hat sechs Heft« alter Clavtermusik in chrouologtscher Folg« herau»geg«brn. Wir finden daViik ktälienische, deutsche und französisch« Cla- virrmetstrr vom Ende de» sechzehnten bi» End« de» Gemeinde auf drn Gottesdienst verzichten, weil sie nicht in der Lage waren, die 3 Meilen entfernte Kirche unsrer Muttergemeind« Teplitz zu lesuchen! Wie konnten wir jedoch ander» diese» Werk auSführcn, al» indem wir abcr- mal» die oft erprobte Opserwilligkeit der Gemeinde an riefen? Im Jahre 1864 war dereitö durch Sammlun gen ein Capital aufgebracht warten, um sich in der Neu stadt Aussig» einen paffenden Bauplatz zu sichern, und Anfang diese« Jahre» wurde der Bau de» Hauses immer lebhafter verlangt. Wiederholt wurden Sammlungen ein geleitet und sie ergaben namhafte Resultate, so daß wir im Stande waren, im Juni d. I. drn Bau zu begin nen. E» hatte unsre Gemeinde, welche nicht ganz 70 stimmberechtigte Mitglieder und gegen 300 Personen, eia schließlich der Kinder, zählt, da» Möglichste geleistet. Nahe an 1000 Fl. waren zusammengckommen und viele Ma terialien, sowie unentgeltliche Dienstleistungen beim Baue zugrsagt. Wir fanden bruderfrrundliche Unterstützung beim Hauptoerein der Gustav-Adolph Stiftung in Leip zig, der uns 40 Thlr. übersandte, sowie auch bei dem Hauptoerein derselben Stiftung in Wien, welcher uns 100 Fl. in zlmt Jahresraten spendete. Auch Bewohner Aussig», die nicht unserm Glauben angrhören, z.igten un» ihre Theilnahme, indem auch sie ihr Scherflein bei trugen Doch so bescheiden wir auch unser Bethaus an legten, so fehlten un» doch zur Vollendung desselben noch 2800 Fl. Abermals mußten wir die Opserwilligkeit der schon oft so stark in Anspruch genommenen Gemeinde mitglieder anrufen, und sie ließ unS auch diesmal nicht im Stich. ES wurden von Einigen derselben 600 Ft. auf zwei Jahre zin-lo» vorgestreckt und wettere 2200 Fl. gegen hypothekarische Sicherheit zu 5 Proc. aus unbe stimmte Zeit dargeliehen. Nur dadurch waren wir im Stande, unfern Bau zu vollenden. Wir dürfen stolz sein auf dieses Werk, denn e» giebt Zcugniß, daß in unsrer Gemeinde Eintracht und Gemrinsinn herrscht. Möge e» immer so bleiben! Lemberg, 20. December. (W. Z.) Im Landtage wurde heute das Resultat der CommisfionSwahl für die Regierungsvorlage, betreffend die politische Etnthcilung Galiztenö, kundgcgeben. ES wurden blvs Polen ge wählt. ES ward sodann die Wahl einer Commission behufs Begutachtung der neuesten Vorlagen deS LandcS- auSschuffe» vorgenommen. Pawlikoff erklärt namens der Ruthenen, wegen Nichtberücksichtigung derselben bei fiühern Commtsstonswahlcn sich der Abstimmung zu ent halten, und die Ruthenen erklären beim Namensaufruf nicht zu stimmen. Der RegterungSrommissar entschul digt die Landesregierung wegen der ihr vorgeworfenen, mangelhaften Nothstanbserhebungen. E» folgt die Spe- cialdebatte über den Bericht deS NothstandsausschusseS (Nach einem spätern Telegramm der „Deb." hat der Landtag nach llstündigcr Bcrathung den Auischußgrsetz» antrag in Betreff der Nothangelegenhctten angenommen und der Landmarschall sodann die Sitzungen bi» 28 December vertagt.) Salzburg, 20. December. (W. Z.) Der Landtag hat heute in Betreff der Regierungsvorlage, betreffend die politische Terrttorialeinthetlung des HerzogthumS Salz burg in 8 Bezirke, den Antrag des OrgantsirungsauS- schusses angenommen: „das motivirte Gutachten des Hru- srS ablehnend abzugeben und die Bitte an die Regierung zu stellen : die bestehenden 20BezirkSgerichte bei der Justizorgani- strunz zu belasten, sowie, daß der Landesvertretung vor Feststellung dieser Eintheilung deS Landes die Gelegen heit zur Meinungsäußerung geboten werde." Innsbruck, 20. December. (W Bl.) Die Regie rungsvorlage, betreffend die Gemeindeordnung und Ge meindewahlordnung, gelangte heute im Landtage zur Verhandlung. Vom Comits liegen ein MajoritätS- u. MinoritätSantrag vor. Ersterer nimmt die Regierung« Vorlage mit geringen Modifikationen an. Letzterer theilt die Gemeindcglieder (§ 7 der Regierungsvorlage) in Ge- meindeangehörigr u. Gcmeindegenofsen und verlangt Mo difikation der §K 10 u. 33 zum Schutze der Gemeinde genoffen. Bei der Abstimmung wird tz 7 der Regie rungsvorlage mit 32 gegen 17 Stimmen angenonunen. Der Antrag der wclschtiroltschen Abgeordneten, die 88 7 18. Jahrhundert» mit geschmachvoller Auswahl vertreten, darunter Namen, die für das größere musikalische Pu blicum aus der Clavterliteratur gänzlich verschwunden sind. So z. B. FreScobaldt, Organist an der PeterS- kirche und berühmter Contrapunktist; Lully, zuerst Kü chenjunge, dann Intendant der königl. Musik nnd Oper in Part»; Porpora, drn neapolitanischen GesangScowpo- nist; den Operncomponist Galuppi, Schüler Lotti's; Fro- berger, drn Wiener Hosorgantst, der erste Deutsche, der mit Geschmack für vas Clavter schrieb; MaUheson in Hamburg, den vorzüglichsten musikalischen Schriftsteller seiner Zeit; Hasse, den oaro 8x»»oi>«; drn von S. Bach hochgeschätzten Fr. Couperin und Andere mehr. Diese Sammlung ergtcbt einen wichtigen und charakteristischen Beitrag sowohl für die Erkrnntniß der geistigen und for mellen, al» der technischen historischen Entwickelung der Claviercowposition und deS ClavierspielS; sie bietet neben bildenden Studien musikalische» Interesse und Förderung de» Geschmack». Jeder Productrende in der Kunst, in jedem Zweige derselben — und da» sei auch namentlich in Bezug aus Händel'» Jnstrumentalwerke gesagt — steht bewußt oder auch unbewußt auf dem Terrain, da» seine Vorgänger errungen; von ihnen empfängt er die Keime, die er in dividuell und im Geist seiner Zett weiter pflegt, vielleicht zur Blüthe entfaltet. Dir älter» bessern Werk« eine» Kunstgrnre» bergen in sich jene befruchtenden Anfänge be schaffenden Geiste», die von einem Nachlebenden Genie ausgenommen zur Vollendung erwuchsen. Diese zu ent- decken und aufzufaffen rrgtebt die sichere leitend« Wissen schaft der Kunst, dte über drn schwachen Dilettantismus hiuauShebt. Durch dte rückwärt» gewandte Betrachtung der Kunsterschetnungea und ihrer historischen Fortbildungge- Winnen un» dte großen und innerlich reichern Werke der Neuzeit in ihrer Bedeutung und Eigenheit, werdrn unser« und 10 wenigsten» für Welschtirol nach dem Anträge der Minorität gelten zu lassen, wurde mit 30 gegen 20 Stimmen verworfen. Bregenz, 20. December. (Pr.) Landtagssitzung. Bei der Schuldrbaite bezeichnete Ganahl da» Concordat al» Htnderniß der Volksschulenentwicklung; da» Concor dat sei einer jener Krebsschäden, welche zur Missre unsrcr Zustände wesentlich beitragen. Bischof Amberg protestirt feirrlichst in höchster Erregung gegen diese dem Concor dat, der Vereinbarung der zwei höchsten Gewalten, zuge fügte Schmach und fordert alle Katholiken auf, mit ihm zu protestiren. Kein einziger Abgeordneter folgt. In schneidiger Rede bespricht Seyffertiy die ConcordatSfrage und lehnt den Protestanschluß ausdrücklich ab. Die Echulcomiteanträge werden angenommen Prsth, 20 December. (W. Z.) Se. Majestät hat das folgende allerhöchste Handschreiben erlassen: »Lieber Hofkanzler v. Majlath! Indem Ich die LandeS- hauplstadt Meine« geliebten Königreiches Ungarn verlasse, drängt es Mich, auch diesnial dem lebhaftesten Gefühle der Anerkennung Ausdruck zu geben, welche sowohl die herzlichen Beweise treuer Anhänglichkeit als auch die durch da« freiwillige Zusammenwirken aller Bewohner der beiden SchwesterstLdte ermöglicht« musterhafte Ordnung in Mir erweckten. »Vertrauensvoll bin Ich gekommen, mit erhöhtem Vertrauen und der Hoffnung baldiger Wiederkehr scheide Ich; denn eS be seelt Mich der feste Glaube, daß durch die Beihätigung der ge äußerten Gefühle und de» gegenseitigen Vertrauen« diese frohen Tage mit Gottes Hilfe den Beginn einer segensreichen Zukunft bezeichnen werden. »Ich wünsche, daß Mein Tavernicus allen Bewohnern den Ausdruck Meiner tiefgefühlten Befriedigung mit der Versicherung bekannt gebe, daß Mrr die Stunden, welche Ich in deren Mitte weilte, stets in freudiger Erinnerung bleiben werden. »Ofen, 20. December 1865. Franz Joseph.' * Prsth, 21. December. (W. Bl.) Dte Abreise Er. Majestät d-:S Kaisers ist gestern Abend 10 Uhr crfolgt. Obwohl jede officiellc Verabschiedung untersagt war, hatte sich doch ein sehr zahlreiche» Publicum, dar unter viele Magnaten und Deputiere, am Bahnhofe eingefunden. — In Dcputirtenkreisen verlautet, Deak sei mit Esterhazy und Majlath über einen ActionSplan vollständig übercingckowmcn. — „Mag. Vil." schreibt: Die beste Antwort auf die Thronrede wäre, wenn die Fragen de» Jnauguraldiploms, der Revistvn und der ge meinsamen Angelegenheiten auf einmal gelöst würden. Wenn die Nation auf der Höhe des Momente» stehe, so könne im Mai die Krönung sein. — „Hirnök' sagt: In Regtcrungdkreifen sei man geneigt, die Revision des siebenbürgschen Unionsge setze» dem Pesther Land tage zu überlasskn. ..Hirnök" ist für die Revision durch den Klauienburgcr Landtag und spricht wiederholt gegen eine schroffe Durchführung der Union. U Berlin, 21 December. Aus dem königl. Schlöffe wehte h ure Mittag die KönigSflagze und iu Prachtcaroffcn begaben sich dahin Ihre Majestäten der Köniz und die Königin, die sämmtlrchen hier anwesenden königl. Prinzen und Ihre Hoheiten der Herzog von Braunschweig wie der Erbprinz und die Erbprinzessin von Anhalt nebst Gefolge, um der Taufe deS jüngsten Sohne» Gr. kgl. Hoheit deS Prinzen Friedrich Karl und später einem De jeuner im Schlöffe beizuwohncn. — Die Geschenke, welche vom Taikun von Japan Sr. Majestät dem Könige übersendet worden sind, bestehen in 5 Schwer tern, circa 50 Rollen Seide, Sammet und Gazen, 2 lackirten Cabarettcn, 2 Kasim, einem Schreibtisch und einem Bijoutcrietisch, 2 rothcn Porzellrntöpfen, einem sechseckigen Porzcllankasten, Porzellanservice rc., Kry- stallkugeln und mehrern Statuetten. — In Kurzem wird hier der neu ernannte Vertreter für den großherzoglich Hessen darmstädtischcn Hof, Baron v. Wemboldt, er wartet, der bisher in gleicher Eigenschaft in Paris accre« ditirt war. — Heute ist eine Compagnie de- Kaisrr- Alerander-Regiments auf etwa 14 Tage in die Umgegend, und zwar nach dem Dorfe Lichtenberg, verlegt worden, weil in ihrem hiesigen Cascrnemcnt Krankheiten auS» gebrochen und Ventilationen der Wohnungen nöthig ge worden waren. * München, 21. December. (Tel.) Die „Bayersche Zeitung" meldet, daß der König den Kultusminister Koch, welcher bisher das Portefeuille dcs Innern provisorisch verwaltete, definitiv zum Staatsminister des Innern er- Verständniß vollständiger erschlossen. Da» Fertige, zu« höchsten KunstauSdruck Erhobene, erscheint klarer, wen« wir die Spuren seines W rden« übersehen. Und zugleich wird Gefühl und Urtheil geschärft, mn auch in den mu sikalischen Productionen unsrer Zeit das in Gedanken und Gestaltung geistig neu lebendige und dauernde zu unterscheiden, und dagegen die Modefabrikate, Repro duktionen und forcirten Experimente, welche jede Gegen wart und die unsrige mit industrieller Dreistigkeit bringt, um so deutlicher in ihrer Armuth, Nüchternheit und prr« tenfiösen Hohlheit zu erkennen. E. Pauer hat in der genannten, übrigen» elegant auSgrstatteten Sammlung die Cowposttionen der 18 alten Meister höchst sorgfältig und corrcct redigirt und genaue VortragSbezeichnuvgen mit künstlerischem Geschmack« bei gefügt. Ganz besonders seien hier unter Anderen fol gende Piecen hervorgrhobrn: Sonate von Galuppi; Mar tini'- zierliche Gavotte; Sonata von Paradist; Prälu dium von Marpurg; Courante, Gavotte von Kirnberger ; Courante und Sarabande von Kirnberger; La Favorite rc. von Fr. Couperin. Auch ein Jnstrumentalwerk späterer Zeit sei hier noch genannt, da» Ferdinand David durch ein treffliche» Arrangement für Pianoforte und Violine dem Genüsse der Dtlcttantenkrcise zugänglich gemacht hat: Mozart'» reizende» Divertimento (v clar) für Quartett und zwei Hörner. Di« Pianosortepartie bietet musikalischen Spie lern keine Schwierigkeiten; eine künstlerische Ausführung verlangt indeß die Violinsitmme, deren Besetzung sich aber jedenfalls leichter Herstellen läßt, al» eine gute Production dr» Werk» in der Originalqestalt. B. « von einem neuen Unternehmen der, durch da» von ihr hrrau»gegebene „Untvr. sallertkon" bekannten Ber- lag»handlung H. A. Pierer in Altenburg liegen un» dte
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