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Dresdner Journal : 18.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186701188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-01
- Tag1867-01-18
- Monat1867-01
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 18.01.1867
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nrien Wolke beschNeßen: 1) ein« Unzahl Petitionen al» Matettal bei der wettern Revifion der Posttaren der kvatgl. Sta«t»rcgierung zu überweisen; 2) die Staat»« regiern», anfzusorder«, einen einheitlichen Portofatz von 1 Sgr. für frankirtr und von 2 Sgr. für unftankirtr Briefe z» normirrn; auch da» Stadtbriefporto auf 4 Pf. . zu ermäßigen", — »erden abgelehnt. — E» folgt der dritte Segenstand der Lagesordnung, der Bericht der Commtsfion für Finanzen und Zille über den Gesetz« entwarf, betreffend die den gemeinnützigen Actienban- gesellschasten zu bewilligende Sportel» und Stempekftei- hett. Da» ganze Gesetz wird ohne jede Dtlcusfion an« genommen. (R P. A.) Da über da» gestern im Herrenhause angenommene Gesetz wegen Vermehrung der Mitglie« derzahl de» Abgeordnetenhaus«», weil e» eine AbLn» derung der Berfaffungturkunde (künftig 432 statt jetzt 352 Mitglieder der Zweiten Kammer) enthält, noch ein« mal auch im Herrenhause «bgesttmmt werden muß, und zwar nach 21 Tagen, so kann der Landtag frühesten» am S. Februar geschloffen werden. — Die in verschiedenen Blättern enthaltene Be hauptung, der Ministerpräsident Graf Bismarck habe von vorn herein erklärt, daß er kein Mandat für da» Norddeutsche Parlament aunehmen werde, wird von der „N. A. A." al» unbegründet bezeichnet. vießtzntze«, IS. Januar. (Fr.J.) Professor Bam berger ist wieder von Rumpenheim nach Würzburg zu- rückgeretst, da die Genesung der Herzogin Adelheid von Nassau andauernde Fortschritte macht. — Wir vernehmen au» guter Quelle, daß die au» dem ehe maligen Kurheffen den an Preußen abgetretenen Thei- len von Oberhrffen und Bayern, ferner Nassau, Hom burg und Frankfurt neu gebildete Provinz „Hessen und Franken" da» Oberpräfidium in Kaffe! und Re gierungssitze in Kassel, Fulda und Wie»baden haben soll. Der hiesige Regirruug»bezirk wird da» ehemalige Herzogthum Nassau, Frankfurt, Krei» Wetzlar, die ab getretenen Gebiet»theile von Oberhrffen, Homburg und Amt Bockenhrim umfassen. Eckernfiirdr, 15. Januar. Dir hiesige Zeitung mel det, der Civilingenirur Hansen sei in diesen Tagen in Angelegenheit de» Nordostseecanal» hier anwesend. E» seien günstige Aussichten vorhanden für die Eckern- förder Linie mit dem Windeby-Noor al» Endpunkt. Arnnkfnrt a. M., 16. Januar. Da» „Fr. I." bringt heute die ersten Mittheilungen au» den Ver handlungen der Sitzung der ständigen Vürgrrrepräsen- tation vom 1b.Jan. 1867. Die ständige Bürgerreprä« srrttation ist damih einverstanden, daß die Einkommen steuer und die Wohn- und Miethsteuer nach Maßgabe der Gesetze vom 26. Jan. 1866 al- außerordentliche städtische Abgaben auch für da» Jahr 1867 forterhoben werden. — (Frkf. Z.) Wir haben neulich mitgetheilt, daß in hiesigen Kreisen eine Petition an da- Abgeordneten hau» wegen der sechs Mill tonen-Angelegenheit an geregt worden sei. Man theilt un» heute mit, daß die Sache ausgegrben und dafür eine Eingabe an den Mi nisterpräsidenten Grafen Bi»marck in» Werk gesetzt sei, welche bereit- zur Unterschrift in Circulatton gesetzt sei. * Bremen, 16. Januar. Der Kaufmann-eon- brnt hat in einer gestrigen, zahlreich besuchten Ver sammlung die Mäklerfrage behandelt und die von der Handelskammer vorgelegten Fragen verneint, dage gen folgenden Antrag mit großer Mehrheit angenommen: »Der KaufmauuSconveut erklärt sich für vollständige Frei- aebuua der Berechtig»»- zur Betreibung deS Maklergeschäfts. Er ist aber der Ansichr, daß gewisse allgemeine Vorschriften für den Betrieb im Interesse und zur Rechtssicherheit deS Ge schäft» zweckmäßig und erforderlich sind. Da die Gesetzgebung diese vorzugsweise die Kauimonnlchast berührende Frage, wie allerdings vollkommen berechtigt, der Mitwirkung der Kauf mannschaft und ihrer Organe einftweileu entzogen hat, em pfiehlt der KaofmannScouveut der Handelskammer vou wei- tern Schritte« ru dieser Angelegenheit ab»»sehe», und »er- traut, daß gmeu etwaige nachtheilige Folgen der Beschlüsse vou Senat «ud Bürgerschaft eintretendenfalls die Karrfmannschast sche durch eigene Hilfe im Wege freier Vereinbarung werde * Wien, 1b. Januar. AuS Anlaß der bevor stehenden Landtag-Wahlen hat der Fürsterzbischos von Wien Cardinal v. Rauscher an die gesammte Geistlichkeit seiner Diärese ein Schreiben erlassen, in welchem er sie auf die durch die Einberufung de- außer ordentlichen Retch-rath» gesteigerte Bedeutung dieser Wahlen aufmerksam macht, und sie auffordert, den Wählern ihre Pflichten gegen Gott, Thron und Va terland vor Augen zu halten. Man wäre — heißt es darin — schlimmer Wirrsale ledig, wenn di« Reicht- Vertreter die Furcht vor Tagetblättern, Kaffeehäusern, Schenken überwänden. Die Pfarrer sollen sich de» Eingehen» auf einzelne politische Fragen enthalten. — Zu den schwebenden inner« Fragen hebt die „W. Abdp." heute einen Artikel der „Gazeta Narodowa" hervor, der die Stellung, welche die Polen zunächst . tH--s-iSi.su und Pauken in sich vereinigte. Mit seinem Sohne Friedrich Theodor Kaufmann (geb. 1823) unternahm er 1842—1844 eine neue Kunstreise durch Oesterreich, Bayern, Rußland und Dänemark. Auf der Rückreise von Kopenhagen erlitten die Reisenden Schiffbruch; Vater und Sohn wurden gerettet, hatten aber den Ver lust stmmtticher Instrumente zu beklagen. 1844 bi» 18b1 beschäftigten sich Beide mit Neubau der verlornen Instrumente unter Anwendung neuer Ideen und Er fahrungen; so entstand da» „Orchestrion" nach dem Plane de» jüngern Kaufmann. Während der Jahre 1851 — 18S2 unternahmen Vater und Sohn abermal» eine Reise und zwar die letzte nach England, Irland und Schottland. Von da an lebten Bride ruhig in Dre»den, fortwährend mit dem Neubau immer mehr vervollkommneter selbstspielender Instrumente und Har monium- beschäftigt. Da- sogenannte akustische Cabi- nrt von F. Kaufmann n. Sohn wnrde von den vielen, die sächsische Hauptstadt besuchenden Fremden selten un beachtet gelassen »nd so gestaltete sich der Ruf dieser treff lichen Künstler gewissermaßen zu einem europäischen. Im mer wieder erfreute Kaufmann »«. dir dankbaren Hörer durch sei« seelenvollr» Spiel de» Harmonichord», wie denn derselbe durch seine milde, humane, von köstlichem Humor durchwehte Art «nd Weise sich eine unendliche Zahl von Freunden und Verehrern zu erwerben wußte. I» sel tener geistiger und körperlicher Frische feierte der ehr würdige Veteran im Jahr« 1864 seinen 86. Geburt»- tag unter allgemeiner Thrtlnrhme. Se. Maj. König Johann ehrte ihn durch Ertheilnng de» Ritterkreuze» von» Albrechtordrn. Nach länger« Leiden entschlief, wie bereit» erwähnt, am 1. December 1866 der liebeaswür- dtg« Gret» sanft »nd ruhig, ergebe» und hoffend, wie er gelebt. M F. 00 einzunehmen gedenken, in sehr'klarer und offener Weis« bezeichnet. E» heißt u. A. darin: „Die Masse der deutsche« Bevölkerung beginnt zu erkennen und zu be greifen, daß andere Völker den Deutschen gar keine Uebermacht »ufdrtngr« wollen, daß diese Völler nur um ihre eigene Existenz und nicht um Vie Hegemonie über di» Lentfihen kämpfen, und daß demnach den Deutschen die Verständigung mit ihnen aus einer ge rechten Bast» nicht nur möglich, sondern anch für die innere und äußere Wohlfahrt de» Reiche» Heils an, ist. Kanu denn irgend ein Deutscher, der unparteiisch die öffentlichen Angelegenheiten betrachtet, etwa denken, daß die Polen den Deutschen die volnische oder eine andere slawisch« Nationalität aufdringen wollen, daß sie sich in ihre inner« Angelegenheiten zu mischen und die Thätigkeit ihrer Landtage zu verkürzen beabsichti gen? Sann denn «in gewissenhafter Deutscher folgern, daß die Polen in der außerordentlichen ReichsrathSvrr- sammlung gegen liberale Grundsätze, gegen Garantien einer parlamentarischen verantwortlichen Regierung und für Unterdrückung der deutschen Nationalität sprechen und stimmen werden- Die Polen find Gegner der Centralisation und unterstützen die Decentralisation, die Autonomie der Kronländer und den größer« Wirkungs kreis der Landtage; diese Opposition gegen den Centra- li-mus ist aber keine Opposition gegen echt konstitutio nelle Grundsätze. Die Polen wrrdrn trachten, daß die Constitution, die an die Stelle der Februarverfaffung zu treten hat, nicht so schwach, beschränkt, fiktiv wie die de» Februar werde, sondern daß sie eine wahrhafte Constitution sei. Zu einer Verständigung zwischen den Polen, die im Neich»rathe über 38 Stimmen verfügen werden, und zwischen den liberalen Deutschen kann e» sehr leicht kommen, wenn nur die liberalen Deutschen gerecht und der Sucht «ach Uebermacht und Herrschaft über die andern historischen Nationalitäten für immer entsagen werden. Zu dieser Verständigung wird eS aber im unehrlichen Wege nicht kommen. Wenn die Deutschen glauben, daß die Polen, wenn ihnen die Deutschen eine weite Autonomie und eine Ausnahme stellung im Reiche zugestrhen, um diesen Preis mit den Deutschen halten und stimmen werden zum Nach theil der andern historischen nichtdeutschen Nationali täten, und daß die Polen also den Deutschen zur Herr schaft über jene Nationalitäten verhelfen wollen — so find sie sehr im Jrrthum. Die Polen werden die Grund sätze der Gerechtigkeit um den Preis der JudaSstlber- !inge nicht verläugnen, und wie sie im ReichSrathe nicht erlauben werden, daß eventuellen Fall- durch die Ueber macht der slawischen Stimmen Beschlüsse zur Verkürzung der Deutschen gefaßt würden, ebenso werden sie nie erlauben, daß den andern historischen Nationalindivi- dualitäten in Oesterreich Unrecht geschehe, sollten die Deutschen selbst goldne Berge versprechen." — Die Reform der politischen Verwaltung im Herzogthume Salzburg zur Durchführung einer vollständigen Trennung der Rechtspflege von der Ver waltung und zur Erzielung von Ersparnissen im Staatshaushalte wird in dem auSgegebenen Reichr aesetzblatte publtcirt. Nach dieser Verordnung sind die Angelegenheiten der politischen Verwaltung im Herzog- thume Salzburg, welche derzeit von der Landesbehörde und dem politischen Bezirksamt« in Salzburg, dann von neunzehn gemischten Bezirksämtern besorgt werden, künftighin unter der Leitung eine» Lande-Präsidenten von der Landesregierung in Salzburg und von vier Bezirksämtern zu besorgen, welche in Salzburg, Zell am See, St. Johann und TamSweg ihren Sitz haben werden. Die Abgrenzung der neuen Verwaltungsbe zirke hat der altherkömmlichen Eintheilung deS Lande in Gaue zu folgen, und der Personalstand der neu zu organifirenden Behörden ist auf da» strengste Bedürf nis deS Dienste- zu beschränken. — Die „Pr." schreibt: In Pesth hat gestern eine Versammlung der Deakpartei stattgefunden, an welcher nur die hervorragender» Mitglieder theil- nahmen. Graf Julius Andraffy wohnte derselben gleichfalls bei, befindet sich aber bereit» wieder in Wien. Diese beiden Thatsachrn stehen mit einander, da» liegt auf der Hand, im innigsten Zusammenhang«. Wie wir vernehmen, hatten Graf Andraffy und Genossen eS übernommen, die Resultate deS hier gepflogenen Meinungsaustausche» ihrer Collegen in der Siebenund- sechzigercommisfion vorzulegen, um von ihnen zu hören, ob der Modu», über welchen man hier beiderseits über eingekommen, Au-ficht habe, im Schooße der Commis sion die Majorität zu erlangen. Sie waren ermäch tigt, zu erklären, die Regierung würde, fall» die Com mission sich dazu verstände, die Forderungen de- Re skript» vom 17. November mit den Vorschlägen der Fünfzehn«commission zu »erschmelzen, eine hinreichende Garantie erblicken, um da- Ministerium auch ohne Votum de- Plenums zu bewilligen, da die Commission der Majorität im Hause sicher sei. In der gestrigen Zusammenkunft nun soll e» noch nicht zu einem voll ständigen Etnverständntffe mit den Resultaten der Wie ner Conferenzen gekommen sein, allein »an soll sich doch dew Wiener Ideen einigermaßen genähert haben. Graf Andraffy ist nun beauftragt, da- Resultat den Herren v. Brust und Belrredi zu übermitteln und die Unterhandlungen weiterzuführen. Prßh, 15. Januar. (W. I.) In der heultgen Un- terhaussitzung ergriff Ti-za, nachdem Madaraß sei nen bekannten Antrag zurückgrnommen, da» Wort. Er erklärt den unbedingten Beitritt zur Adresse Drak'S und entwickelt die Ansicht der Linken über da- HeereS- ergänzung-patent. Tisza hofft Erfolg von der Adresse, sonst müsse der Landtag seine Wirksamkeit beenden und die Verantwortlichkeit den Urhebern, welche da- Pa tent veröffentlicht und durchgeführt hätten, zuwälzen. Da kein weiterer Redner mehr vorgemerkt ist, so er folgt die Abstimmung. Bei der General- und Spe- eialdrbatte nimmt da» ganze Hau» einstimmig dir Adresse au, welche der nächsten Oberhaussitzung übermittelt werden wird. MLacheu, 14. Januar. (A. Z.) Zur Berathung der künftigen Formation der bayerschen Armee, wie sich die selbe nach der eventuellen Einführung der allgemeinen Wehrpflicht zu gestalten haben würde, ist vom königl. Krieg-Ministerium eine höhere militärische Com mission niedergrsetzt, zu welcher auch die «u-wärtigen Geueralcommandanten berufe» wurden. Die Commis sion wird bereit» morgen ihre Thätigkeit beginnen. Pari», 15. Januar. (Fr. I.) Gestern wurde eine Generalversammlung de» Kredit-mobtlier abgehalten. In derselben wurde jedoch nur die Wahl zweier neuen Administratoren vorgrnommen. Ein Rechenschaftsbericht wurde nicht vorgelegt. — Da» spanische Anlehen ist durch Subskription nicht gedeckt worden. — Die Ausstellungscommtsston sucht einen Entrepreneur für ein großartige-, wie e» heißt, vom Kaiser selbst an geregte» Projekt. E» handelt fich um dir Errichtung einer Monstrespeiseanstalt in der Nähe der Au-stellung, welche täglich 406,066 Couvert» zu möglichst ntedern Preisen zu liefern hatte. Die Regierung trägt fich nämlich mit der Idee, au» allen Commune« Frankreich», deren Zahl sich auf 36,000 beläuft, Gruppen von je 5—10 Personen, für welche die Ausstellung ein be sondere» Interesse hätte und deren Mittel für eine Reise nach Pari» nicht au-reichen, auf Staatskosten dahin kommen zu lassen. Diese sollen nun in jenem Pha- lanstöre möglichst billig beköstigt werden. Urbrigen» hält e» die AuöstellungScommission für nöthtg, nochmal» durch den „Moniteur" zu versichern, daß die Eröffnung der Solennität unwiderruflich auf den I. April festge setzt bleibt^ London, 16. Januar. (Tel.) Gestern brach da» Ei» auf dem Teiche in Regents-Park, aus welchem sich etwa 200 Schlittschuhläufer befanden. Gegen 20 Personen ertranken. — Die Kälte hält im ganzen Lande an. Kopenhagen, 14. Januar. (H. N.) Die neue Ein kommensteuer, in Betreff welcher die Regierung ein Gesetz, dem LandSthing zuerst, vorgelrgt hat, steht heute daselbst zur ersten Behandlung.. Durch dieselbe soll eine bleibende Staatssteuer geschaffen werden. Die Steuer soll von den Commune« und unter deren Verantwort lichkeit erhoben werden. Die Größe der jährlichen Ein nahmesteuer soll durch die Finanzgesetze (da- Budget) gesetzlich festgestellt werden. Der Finanzminister schlägt die steuerpflichtige Gesammteinnahme der Unterthanen auf 90 bi» 100 Mill. Thlr. R.-M. an, weshalb also deren Ausschreibung mit 1 Procent die Einnahmen der Staatskasse um 1 Mill. Thlr. vermehren würde. St. Petersburg, 13. Januar. (H. N.) Laut Befehl deS Generaladmirals sollen mit dem heutigen Tage die beabsichtigten Reformen im Marineressort ins Leben treten. Infolge dessen werden das SchiffSbau- und da» CommiffariatSdepartement, die Bau- und die Artillerieverwaltung aufgehoben und deren Geschäfte den betreffenden Häfen übergeben; der technische SchiffSbau- und der wissenschaftliche Comitö werden zu einer Insti tution uuter dem Namen „Technischer MarinecomitS" vereinigt, und der St. Petersburger Hafen wird zu einem Hafen ersten Range- erhoben. Zugleich sollen die am 31. December bestätigten temporären Re glement» für die Equipagen de» schwarzen und kaSpi- schen Meere» in ihrem verminderten Bestände heute in Wirksamkeit treten. FarrdtagsverhaMurrgerr Erste Kammer. Sitzung vom 7. Januar. Bekanntlich hat der Abgeordnete der Universität Leipzig, Prof Oe. Heinze, in der Sitzung der Ersten Kammer vom 7. d. M. folgenden Antrag etagebracht: .Slandr dmMeagkn voß Hotz« «1aat«reaierung »och »ährend der oegenwättiae» Berliner MMÜereönseren^n ans Errich- tm», ckr» standr», VnnbeSUebicht» fn, d... äividdruijchen Bund ft» «nlchlnb an ». 1«» de« Rnchsvfrfasiung^nlwuUö vou 1840 hinwlrkeu wolle. - Nachdem nna dieser Antrag, sowie die über densel ben am gedachten Tage in der Ersten Kammer ftattgr- habte Verhandlung mehrfach zu Besprechungen in der TageSpresse Veranlassung gegeben haben, hierbei aber, und zwar besonder» feiten der „Neuen Preußischen" und der „National-Zeitung" au» dem Zusammenhänge gerissene, zum Theil nicht ganz genaue Sitze au» der Rede de» Grafen Hohenthal Ercell. mitgetheilt wor den sind, welche möglicher Weise zu Mißdeutungen An laß geben könnten, so sehen wir un« veranlaßt, noch mals auf diese Angelegenheit zurückzukommen, zumal e» un» durch ein Zusammentreffen von Umständen un möglich gemacht worden war, über den Verlauf dieser Sitzung vom 7. d. M. ein specielle» Referat zu geben. Wir beschränken un» hierbei au» nahe liegenden Grün den auf die Mittheilung der Begründung seine» An trag» durch vr. Heinze, wenigsten» ihrem Hauptinhalte nach, und aus die Wiedergabe der in Frage befange nen Rede de» Grafen ». Hohenthal, indem wir hierbei die »fficiellen stenographischen Mittheilungen zu Grunde legen. Prof. vr. Heinze gma bei der Begründung seine» An trag» davon au», daß da- Wenige, wa» er von den Berhand- luiigSgegenfiandeu der Berliner Conscrenzeu wisse, hinreiche, nm ipn zu der Annahme zu berechtigen, daß dre Errichtung eine» BnndeSgerichte» in Berlin entweder gar nicht, oder in sehr bescheidenen Dimensionen auf der Tagesordnung der Berathungen stehe. Wer aber mit ihm die Ueberzengung theile, daß ein StaaiSgerichtshof in großem Stile rin nolhwcndlge», un erläßliche» Erforderniß für da» Gedeihen deS neuen Bundes sein werde, der würde nicht wohl daran thuo, die Entschei dung darüber, ob ein derartiaer Slaai^gerichtsliof eingerichtet werden solle, einzig und allein dem künftigen Reichstage an- heimrustelleu- ES werde vielmehr rathsam sein bereits gegen- wärtig die Errichtung eines solchen Bundesgerie-'tiS anzuregen, damit dessen Herstellung womöglich noch Aufua.me tu die Re- gierungseiitwürfe finde, somit die Chancen der Annahme durch den Reichstag verdoppelt werden, damit »och vor Zusammen- tritt de» Reichstages gewissermaßen ein provisorischer Besitz- stand in dieser Beziehung geschaffen Werve. Was die Stel lung der sächsischen Stände anlaogr, so gehr ihm darüber kein Zweifel bei, daß die Stäudeversammlnng nach Annahme der Bundesverfassung durch deu Reichstag nicht mehr in der Lage sein werde, materielle Aenderungeu der Bundesverfassung her- beizuführen. Wolle die Stäudeversammlung auf den Inhalt der Bundesversaffulia einwirken, so müsse sie gegenwärtig ihre Stimme erheben. Nachdem nun Redner ausführlich dre ele- mentaren Eriahrungssatze entwickelt, au- denen sich die Noch- Wendigkeit eine» BoudeSgerichteS ergebe, bemerkt derselbe, daß auch über die Auslegung der Grundgesetze de- Norddeutschen Bunde- bei der Anwendung auf die einzelnen Fälle Zweifel und Streitigkeiten auftauchru würde». Vielleicht, ja wahr scheinlich würden diese Hemmnisse und Schwierigkeiten bei dm Grundgesetzen de» Norddeutschen Bunde» und deren dereinsti- gem Vollzüge in erhöhtem Grade hervortreteu. Weuu ei« Reichsgericht, ein BuuLeSgerichi im großen Maßftabe auSge- führt, fehle, so werde bei den nicht ausbleibendeu Differenzen zwischen Buodesgewalt und BundeSgliederu nur die Alterna tive gegeben sein: entweder Lähmung der Bundesgewalt oder Unterdrückung der Eiuzelstaaten. Er stehe nicht an, zu beken nen, daß er weder in dem einen, noch in dem andern An gange ei« Heil für unser großes oder engeres Vaterland fin den könne. Der Genius Deutschlands deute weder auf deu Einheitsstaat, noch auf den Staatenbund hin, sondern auf etwa» Mittlere-, auf einen ehrlich gemeiuleu, ehrlich durchgesüb-tcn Bundesstaat. Aber, um den Bundesstaat ehrlich durchzufüh- reu, dazu bedürfe mau unzweifelhaft eine» BundeSgerlchl s, dos mit der für Menschen erreichbar höchsten Unparteilichkeit, Fachlande, Unabhängigkeit,Unbefangenheit alle künftigen Recht-- streitigkeitrn »wischen dem Bunde und den kiuzelnen Staaten schlichte. Gan» auf dasselbe Verlangen führe eine Rücksicht auf die tiesinuersteu nationalen Züge unser» Volkes hin. Es sei ein Charakterzug der germanischen Welt, eine Eigeuthümlich kett de- germanischen Dolksgeistes, daß man Richter gesetzt seheu, daß mau die Kompetenz des Gerichte» erstreckt wissen wolle auch über ein weite» Gebiet staatsrechtlicher Fragen. Nie sei dieser Grundsatz prägnanter ausgesprochen wo>den, al» in der bekannter», bi» zum Ende de» Reiches im Jahre 1808 festge- haltenen These, daß auch der oberste Fürst der Christenheit, d. h. der deutsche Kaiser einen Richter über sich habe, nämlich da» kaiserliche und ReichSkammergericht, sowie den Reichshos- rath. Auch auf dem Wiener Kongresse sei die Einrichtung eine» BoudeSgerichteS neben der Bundesversammlung von mehr al» einer Seite verlangt worden, vou Preußen wiederholt und auf da» Augrlegeutlichuc. Ja einer Note, unterzeichnet vou W. v. Humboldt und Fürst Hardenberg vom 10. Fehr. 181L sei gesagt worden: „so ist e» nuläugbar, daß, wenn eS der künftigen Verfassung au einem Buudesgerichte fehlt, man nie wird die Ueberzm- ouug aushebeu können, daß dem Rcchisgibande in Deutsch land der letzte und uothwendiaste Schlußstein mangele, und die Unterzeichneten theilen selbst vollkommen diese Ueber- zeuzuug." Seit 1848 sei das Verlangen nach Einrichtung eines Bun- deSgrricht» nach einander von der großen Mehrzahl der deutsche» Staaten anerkannt worden und überhaupt nie wieder von der Tagesordnung verschwunden. Bei Befriedigung dieses na- tioualeu Bedürfnisse» müsse man fich an -. 128 der ReichSver saffuna vom 28. März lv4» halteu, und zwar so, daß nicht etwa die einzelnen Bestimmungen im §. 128 deS ReichSver- faffuogseutwurf» wörtlich herübergenommen würden, sondern nur ein Vorbild bieten könnte», nach welchem die Compcteaz de» ueuen Buiidrsgericht festqe,telll werden möge. Dieser g. 12« lautet, soweit er hierher gehört: „Zur Zuständigkeit des Reichsgericht» gehören ») Klagen Die „N. ft. Pr." in Wien brachte neulich einen Artikel Alfred Meißner'» über neue Romane öster reichischer Schriftsteller, dem wir Folgende» entlehnen: In diesem Augenblicke versendet eine Pesther Buchhand lung den Prospekt zu den hei ihr erschienenen Werken Alexander Duma»', und mit Staunen steht man einen Autor, der die Reihe seiner Romane in ein lange alphabetische» Register bringen kann, wobei von A bi» Z kein Buchstabe leer au»geht. Aber da» Wunder dieser Produktivität ist seit lange gelöst. E» ist ja eine aus gemachte Sache, daß der berühmte Franzose da» Princip der Thetlung der Arbeit auch in der Literatur einzu führen wußte «nd oft nur die letzte Hand an Romane legte, deren Material ihm mehr oder minder vorbereitet auf den Tisch kam. Aber ein andere» Wunder begiebt fich in unsrer Nähe, tritt un- immer wieder vor Augen und ist nur einerseits durch rastlose Thätigkeit, anderer seits durch ein nur zu häufig unterschätzte» unläugbare» Talevt erklärlich: da» ist die Production Julius Gundling'». Es giebt eigentlich nur noch einen Schriftsteller, der productiver und ihm «in gefährlicher Concurrent ist: da» ist Lucian Herbert. Allerdings ist dieser LuctanHerbert wieder kein Anderer al» Gund ling. Dennoch gehen Beide streng geschiedene Wege. Während Gundling die bürgerliche Welt schildert, hat fich Herbert die moderne Geschichte zur Domäne gewählt und wird kaum früher rasten, al- bi- er, ein zweiter Luca fa Presto, da- Tableau der Zeitgeschichte von 1830 bi» auf die Gegenwart zu Eude geführt. Er hat in der verhäinnßmäßig kurzen Zett seit seine« literarischen Ausgang seinem „Lout- Napoleon" (18 Bänd«) dm „Karl Albert" (4 Bänd«) und „Victor Emanuel" (4 Bände) folgen lasse«, und schon ist etu „Kaiser Niko la«»" augemeldet, und damit da» Gegenstück, da» Re lief nicht fehl«, ei» ,L»Nu» Cäsar" in Vlu-nch'. Kaum minder thätig al» Herbert ist Julius Gundling, der un» eben „Die todte Hand" (4 Bände), „Zwischen Leben und Sterben" (1. Band) bringt; „Badegeschich ten" folgen demnächst. Lucian Herbert'» historische Ro mane möchte ich dabei mit den „TranSscriptionen" ver gleichen, welche manche Musiker neben ihren eigenthüm- lichern Productionen in die Welt hinauSschickeu. Die Tageägeschichte selbst ist eine große, schwerfällige Par titur; hier aber hat eine gewandte Hand die hervor ragendsten Themata geschmackvoll eingekleidet, umspielt; da» Ganze ist die Geschichte der jüngsten Zeit im Cla- vterau»zug arrangirt. In den Romanen, welche Gund ling signirt find, ist der Verfasser mehr er selbst. Die realistische und humoristische Schilderung de» bürgerlichen Leben» wiegt vor. In dieser Welt ist der Verfasser mit Herz und Seele zu Hause und findet oft die grotr-kesten Gestalten, die er mit einem Hogarth'schen Pinsel zu malen weiß. f Au» Florenz berichtet die „Nazione", daß Pro fessor Karl Vogel v. Vogelstein au» Sachsen, der seit einer Reihe von Jahren in München lebt, vom Kö nig von Italien mit dem Ritterkreuz de» St. Mauri- tiu»orden» decortrt worden. Motivtrt wird dies« Au»- zeichnung durch dessen Thätigkeit auf dem Gebiete de» Dantecultu», indem er nicht «ur di« Divina-Eommedia mit eine« großen Gemälde, da» in der öffentlichen Sammlung moderner Kunstwerke in Florenz aufgestellt ist, illustrirt, sondern auch di« Feier de» 600jLhrtgen Jubiläum» de» großen Rationaldtchter» durch eine Dar stellung der Feierlichkeit auf dem Platze von St. Croce veihcr, licht hat. f Au» Rom vom 2. Januar berichtet man der „Allg. Ztg.": „Im dritten unterirdischen Gejchoff« der Ba silika San Elemente fand man bet der Wegräumung de» Schutte» vor wenigen Tagen ei« Mtthr»»denkmal »«»SU . — in gutem Stil der Zeiten de» Kaiser» Trajan. E» ist ein marmorner Altar, dessen Vorderseite den Mithra» zeigt, der mit dem Dolch einen Stier ersticht, recht» und link» die bekannten zwei auf den Lichtcultu» hin deutenden Jüngling»gest«lten mit Fackeln und phrygi- schen Mützen. Auf der Rückseite sieht man eine Schlange. Hat r» mit der Tradition seine Richtigkeit, daß hier da- Hau- de» heiligen Clemens von Rom stand, so ist rin spätere» MithraSdelubrum unter demselben schwer zu erklären." * Au» Wien wird der „Boh." geschrieben: Hof rath ». Raymond, bekannt al» diejenige Persönlich keit, deren Einfluß auf die Leitung der beiden Hofthea ter seit Jahren rin maßgebender war, ist in den Ruhe stand versetzt worden, rin Ereigniß, da» hier nicht ge ringe» Aufsehen machen wird. s Rach einer Notiz der „Jllustr. Ztg." haben im Lause de» Jahre» 1866 auf dem Leipziger Stadt theater 354 Vorstellungen stattgefunden. Unter den 290 zur Aufführung gebrachten Stücken waren »No vitäten. Bezüglich de» neuen Theater» soll fick» die Meiuung der Sachverständigen dahin geltend machen, daß dasselbe nicht wieder der Privatspecalatto» zu über geben, sonder« von der Stadt selbst mit Zuziehung eine» besoldete« artistischen Direktor» zu verwalten sei. f Wie man au» London schreibt, wird über der Ernst de» Cardinal» Wtseman in Kenfal-Green ein -roße» Monnment errichtet, da» später, wenn die projectirte katholisch. Kathedrale in der Hauptstadt vollendet sein »ird, iu dieser Knchc eine» angemessenen Platz erhal te» soll. Die künstlerische Au-sübrung de» Denkmal» ist dem Bildhauer Mr. Willy Pugie übertragen, die Kosten werde» von. einer Anzahl persönlicher Freund« de» vrrstorbene» Prälaten bcstriucn ei S l<t Kl R. dur reu Art ges. Rei kett a Re «e em Lai wer der fta «P Herr« de»; deut bere kleir selb, taff» 1841 zelu dem« an d kann dur» Mit. !.ch 1 llusc. werd nicht ftaat« die 1 heiter schäft sprnö lrch , durch Eutsk ritten er, d dieser unser L auch. de» S gerichi dci be rüge 1 aber . greiser könntl man . von e wohl Einri. scheine es mö richts geruht heil et deutsch nco L Einzel Bunde daß ül und i, weit v heft d< Nordd. in seft das At Anssuf desaeri Wirme ruugen Bund E er ein irgend» verlauj Rechts N. den 2 lasse. motivu erste is eben > Ich ur wir ar »» bell daß di. 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