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Dresdner Journal : 04.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186705042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-05
- Tag1867-05-04
- Monat1867-05
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 04.05.1867
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Aios. Atmnlr»eitt,preise: 1»t>rli°5: 5'rblr.—Hgr. ^Mrliok: 1 „ 15 „ 5loll»tliod:— „ 15 „ LtuielosKruruoeru: 1 „ I» tritt ?o»1 ». Stempel »oiet>l»x kioia. Illsrratrnprrisr: kLr 6«o kmiw einer ^eepelt^neo 2eii«: 1 Unter „Linx«»nn6t" cliv Leile: Ä Hxr. erscheine«: Ulplleb, mit Xnenniims 6«r Sonn- nol k'eiortnx«, Lbsnä» kür <ien kolxenäen kex. Sonnabend, der» L Mai. DreMcrZournal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. I8«7. ralerntemnmah« rmvwäri«: Lelpni,: t ». kn^nveT-n^r»», 6omw1,Monlle äe« vreeünsr ^onrnnl»; edenä»,.: N. Luar.»», Los»» ko»,; Lnmdnr, Vi»a-rr»nKenrt».N.: Hn»»»»,»i» L Vooi.»»; L,rH»: Ü»oeiv» ,oü» knekk., L«r»»e»r»»'» Sor«»n; Lrem^i L. 8onl.oi„; Lr«,1»n! L,.8,»»»i»'»Xnooll<:«odnr«»^ 1«»»» t 8^e»ionLv»»i,; kr»nkkart».N.^»»o»»'»«5« vockb.; L»1»:Xi>. SLo»»»»;k»rt»: L»,»», l.»»»i,», Lvl.r.r»» L0o., (8, ?l»ce 6« l» Sour—); kr»«! k». Ln»i.ivn , Lnoül».; Vien: Xi. Orr»r-i». chermmgrdrr > Löni^l Lrpeüition riv» Dreeüner ^onrnnl«^ vresäen, 5l»rl«Q»ir»»e« Lo. 7. Amtlicher Thrkl. Dresden, 3. Mai. Allerhöchstem Befehle zu Folge wird wegen erfolgten Ableben» Ihrer Durchlaucht der verwittweten Fürstin zur Lippe, Emilie Friederike Caroline, gebornen Prinzessin zu Schwarzburg-Sonder»- hrusen, am Königlichen Hofe eine Trauer auf drei Tage, von heute an bis mit dem 5. dieses Monats in Verbindung mit der bereits angcordneten, getragen. Dresden, 2. Mai. Seine Majestät der König haben dem Skaatsminister und Minister des Krieg-, General» leutnant van Fabrice, zcitherigm Comthur zweiter Elassc dcs Verdienstorden?, das Grvßkrcuz dieses Or dens zu verleihen geruhet. Nichtamtlicher Theil. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgrschichte. Dresden: Vom k. Hofe. Kammer verhandlungen. — Berlin: Stimmung bezüglich der Kriegsfrage. Ordensverleihung. Herrenhaussitzung. Ehrengeschenk für General v. Moltke. Jnseraten- placate straffällig. Effektivstärke der Marine. — Han nover: Verurtheilung. Ruhestörungen beim Gottes dienste. — Frankfurt: Von der BundcsliquidationS- eommission. — Schwerin: Landtag einberufen. — Weimar: Choleracongreß.—Lü b e ck: Die Zollvereins angelegenheit im Bürgcrschaftscollegium. — Wien: Die Londoner Conferenz. Vorlagen an den ungar. Landtag. Fünfkirchen: Comitatscommission versammelt. — Pesth: Von der Deputiitentafel. — Agram: Land- tagscröffnung. — Lemberg: Polnische Lehrkanzeln. — Karlsruhe: Gencralsynode eröffnet. Militä rische Angelegenheiten. — Paris: Luremburgscher Geschäftsträger accreditirt. Die luremburger Frage und die Conferenz. Preßproceß. — Haag: Aus der Ersten Kammer. Luremburger Adresse. — Brüs sel: AuS der Deputirtenkammer. — Florenz: De kret aufgehoben. Aus den Kammern.— Madrid: De ficit. Aus dem Senat. Die Herzogin v. Montpensier. Lissabon: Brasilianische Post. — London: Fe nieranführer zum Tode verurthcilt. Reformmeeting. — Kopenhagen: Die nordschleswigschen Flücht linge. Innere Angelegenheiten. (In Sachen der KrregSschä- denvergütungen.) Ernennungen u. Brrsehungrn im öffentlichen Dienst. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Meißen.) EingrsandteS. Statistik und BolkSvirthschaft. Brtrieböübersicht der königl. sächsischen StaatSeisrn- bahnen vom Monat Februar 1867. Feuilleton. Inserate. TagrSkalrndrr. Nörsrnnoch- rlchtr«. MegraMsche Nachrilislen- Pari«, Donnerstag, 2. Mai, Abends. (W.T.B.) Aus Barcelona vom gestrigen Tage wird gemeldet, daß eine allgemeine Währung in Catalonien herrsche. Gegen den dortigen Grneralrapitän, Generalleutnant Gaffet hätten gelegentlich der Gtiergefechte feindselige Kundgebungen stattgefundrn. Truppen seien schleu nig nach der tarragonischen bampana und nach den Gebirgen von FigueraS admarschirt, wo sich bewaff nete Znsurgrntrnbanden gebildet haben mit dem Feld geschrei: Bivat General Prim und die Republik! Nieder mit der Königin und dem Ministerium Narvaez! London, Donnerstag, 2. Mai, Nachts. (W.T.B.) In der heutigen Sitzung drS Oberhauses erklärte der Premierminister Graf Derby, daß die Conferenz, ob wohl die Präliminarbasen drrselben noch nicht defini tiv festgestellt seien, spätesten« nächsten Dienstag, den 7. d. M., hier rusammentrrirn werde. Er bezweifle nicht, daß eine friedliche und für die militärische Ehre Frankreich« und Preußen« befriedigende Lösung z» Stande kommen werde. Im Untrrhause wuroe bei der Reformdebattr der RegirrungSvorschlag, welcher zweijährige Ansässigkeit zur Bedingung drö Stimmrechl« macht, mit 278 gegen 197 Stimmen vrrworfen. Der Schatzkanzlrr Disrarli erklärte hierauf, daß, bevor er sich äußern könne, eine Berathung mit seine» Collrg n nöthig sei. London, Freitag, 3. Mai. (W.T.B.) Die Kö nigin ist nach OSborne gereist. Dem „Morning-Herold" zufolge würde die Re gierung das Resultat der gestrigen Abstimmung drS Unterhauses in der Rrformfrage arreptiren. Bei dem auf nächsten Montag anberaumtrn Re- formmreting im Hydepark werden allgemein Ruhe störungen befürchtet. (Vgl. unter ,.TageSgrschichte".) Eagesgeschichte. Dresden, 3. Mai. Ihre königl. Hoheiten der Kron prinz und die Frau Kronprinzessin haben Sich gestern Nachmittag nach Jahnishausen begeben. Se. königl. Hoheit der Kronprinz ist-heute Vormittag zurück gekehrt, während Ihre königl. Hoheit die Frau Kron prinzessin einen mehrtägigen Aufenthalt daselbst nehmen wird. Dresden, 3. Mai. Für die heutige Sitzung der Zweiten Kammer, welche in Anwesenheit fämmt- licher Herren Staaisminifter und bei vollständig besetz ten Tribünen stattfand, war gemäß des Kammcrbeschlus- ses vom 30. April die allgemeine Debatte über die Verfassung des Norddeutschen Bundes und Be schlußfassung über unveränderte Annahme oder völlige Ablehnung derselben auf die Tagesordnung gesetzt. An der vierstündigen allgemeinen Debatte bcthciligten sich für Annahme der Verfassung die Abgg. Vicepräsident Oehmichen. v. Reinhardt, Bering, Günther, v. Criegern, Seiler, vr. Hertel und Sachßc, während die Abgg. Riedel, Fahnauer, Mammen und Schreck geg en dieselbe sprachen. Von Seiten der k. Staatsregierung ergriff nur zu wie derholten Malen Siaatsminrster Frbr. v. Friesen das Wort. Bei der Abstimmung, die mittelst Namensauf rufs stattfand, stellte Präsident Haberkorn „Nimmt die Kammer die Berfassunq des Norddeutschen Bundes, wie solche ihr mittelst königl. Decrets vom April vorgelegt morden ist, unverändert an, und ermächtigt sie die Staatsregierung zur Ausführung der in der Verfassung enthaltenen Bestimmungen, soweit es einer solchen Ermäch tigung bedarf?" Diese Frage wurde bei 73 Anwesenden von 67 mit Ja und von 6 mit Nein beantwortet. (Mit „Nein" stimmten die Abgg. May, Schreck, Fahnauer, Mammen, Tempel und Riedel.) Präsident Haberkorn verkündete dieses Resultat mit der Bemerkung, daß sonach alle Bedingungen für die Giltigkeit des Beschlusses zur An nahme der Regierungsvorlage erfüllt seien, indem die Zahl der anwesenden Abgeordneten noch mehr als die verfassungsmäßig erforderliche Zahl (drei Viertheile fämmtlicker Mitglieder) betrage und auch die Annahme durch mehr als zwei Drittheile der anwesenden Abge ordneten erfolgt sei. (Näheres über die Debatte wer den wir morgen berichten, wo auch bereits die Erste Kammer über denselben Gegenstand berathen wird.) Berlin, 2. Mai. Die „Prov.-Corr." weist in ei nem länger» Artikel unter der Aufschrift „das preu ßische Volk und der Krieg" aus den großen Un terschied hin, der sich herausstcUt, wenn man die Stim mungen, die im vorigen Frühjahre sich in Preußen kundgaben, mit denen vergleicht, die gegenwärtig allent halben hervortreten. „Wiederum — sagt sie — ist von Krieg und drohenden Rüstungen die Rede. Die Na tion, auf welche die Blicke sich dabei richten müssen, gilt von jeher als die erste Militärmacht Europas, durch Tapferkeit sowohl, wie durch kriegerische Gewandt heit, Uebung und Erfahrung; in der Hand einer mäch tigen Regierung ist sie zu rascher, entschlossener That stets kräftig gerüstet. Unser Volk kennt und würdigt die Bedeutung eine« solchen Gegners, — und doch wel cher Unterschied beute gegen die Stimmung im vorigen Jahre! Unser Volk wünscht gewiß den Frieden ebenso wie damals; so tapfer es ist, so hat es dock niemals Lust zum Kriege blos um des Krieges willen. Ein Volk, dessen Heer aus allgemeiner Dienstpflicht hervor geht, wo jede Familie theure Angehörige en den bluti gen Kampf entsendet, kann den Krieg an und für sich nicht wollen; ein Volk, das in den Arbeiten und Er folgen des Friedens so heimisch ist, wie unser deutsches Volk, und das klar erkennt, daß der Wettstreit in die sen friedlichen Erfvlgen der einzig würdige Wettstreit unter den Völkern ist, wird den Krieg immer nur füh ren, um sich den bedrohten oder gestörten Frieden zu sichern, — ein Volk, das in den letzten Jahren so Gro ßes, so Ungehofftes errungen hat und das die Frucht seiner Erfolge jetzt vvr Allem sorglich pflegen und zur Reife bringen möchte, ein solches Volk sucht und ver langt nicht nach neuen Kämpfen. Gewiß also, Preu ßen und Deutschland, Fürsten und Volk wollen den Krieg nicht, und werden es als eine neue Gnade Got tes erkennen, wenn die Wolken, welche den Gesichtskreis trüben, sich durch die gemeinsame Fürsorge der Regie rungen wieder zerstreuen. Aber so ernst und tief bei uns auf allen Seiten der Wunsch nach Frieden auch diesmal ist, wie anders änßert sich doch des Volkes Ge sinnung, als bei der Kriegsgefahr des vorigen Jahres. Wo sind die Friedensadressen, die den freien Entschluß der Regierung zu lähmen versuchen, wo hört man Vor würfe und Zweifel des Mißtrauens und des Klein- muthes? ... In allen öffentlichen Kundgebungen tritt die Zuversicht hervor, daß die Regierung das Wobl des Volkes und die Macht und Ehre beS Vaterlandes ernst auf dem Herzen trage und zur Erreichung ihrer Ziele die richtigen Wege einzuschlagen wissen werde. Vor nehmlich aber beruht die veränderte Stimmung auf dem freudigen Bewußtsein, daß jeder feindliche Angriff das deutsche Vaterland jetzt geeinigt und unter Preußens Führung zu kräftiger Abwehr entschlossen und bereit finden würde. Diese gehobene zuversichtliche Stimmung erfüllt alle Herzen vom Meere bis zu den Alpen: sie läßt die Unterschiede der Parteien zurücktreten und hat bereits mächtig dazu gewirkt, auch die Gemüthcr in dcn neu gewonnenen Provinzen Preußen-, sowie in der uns jüngst noch entfremdeten Bevölkerung Süddeutsch- lands fester und inniger mit uns zu vereinigen. Die Gefahr, die zu drohen schien, hat die Bedeutung dcS neu erstarkten Vaterlandes tiefer empfinden lassen und ist ein Kitt für alle patriotischen Herzen geworden. Ganz Deutschland wünscht mit uns vor Allem, die Seg nungen des Friedens und freundschaftliche, ersprießliche Beziehungen zu unfern mächtigen Nachbarstaaten auf recht zu erhallen, — aber getrosten Muthes und mit festem Vertrauen geht das preußische und deutsche Volk den Geschicken entgegen, die Gottes Rathschluß uns senden mag." — Der „St.-A." meldet, daß Sc. Maj. der König dem Fürsten Heinrich XXIl. Reuß zu Greiz den rothen Adlerorden erster Klasse zu verleihen geruht haben. — In der heutigen Sitzung des Herrenhau ses, welcher die Minister Graf v. Jtzenplitz und Graf zur Lippe beiwohnten, brachte der Präsident, Graf Eberhard zu Stolberg Wernigerode, neben den Mit- theilungen über die Constituirung der Abteilungen, die Wahl der Gcschästsordnungscommisfion und das Re sultat der Wahl der Schriftführer zwei Schreiben deS Ministers des Innern Grafen zu Eulenburg, über die statistischen Ermittelungen in dem Ressort dieses Mi nisteriums und über dcn Personalbestand des Herren hauses zur Kenntniß der Mitglieder, und theilte dann noch mit, daß Er. Majestät dem Könige von der Con stituirung der beiden Häuser deS Landtages Mitteilung gemacht sei. Dann tritt da- Haus in die Tagesord nung: die Berathung deS Bericht- der Grschäft-ord- nungscommission. Dieselbe beantragt zuerst, die Zahl der in jeder Session zu wählenden Schriftführer von acht auf zwölf zu erhöhen. Nach einer kurzen Befürwor tung durch den Referenten, Grafen Rittberg, wird der Antrag ohne Debatte angenommen. Der zweite An trag der Commission geht dahin: hinter § 24 der Ge schäftsordnung drei Paragraphen einzufügen, welche die Vorberatung und Schlußberatung bei den Verhand lungen des Herrenhauses einsühren. Letztere soll jedoch nur dann zulä'sig sein, wenn nicht mindestens 10 Mit- aliedcrdagegen Widerspruch erheben. Nachdem der Referent Graf Rittberg und Herr v. Meding diesen Antrag befür wortet haben, wird derselbe von dem Hause ohne jede wettere Diskussion angenommen, ebenso auch der 8 16 der Geschäftsordnung in dem entsprechenden Sinne ge ändert. Der Präsident stellt nunmehr auS Rücksicht auf diesen Beschluß den Antrag, die zu erwartende Vorlage der Reichsverfassung des Norddeutschen Bundes durch die Schlußberathung zu erledigen, und ernennt, da daS Haus damit einverstanden ist, Herrn vr. Hefster zum Referenten. DaS Haus entbindet ferner den Präsiden ten von der Verpflichtung, die Schlußberathung erst dann anzuberaumcn, wenn die Vorlage sich 4 Tage in den Händen der Mitglieder befunden haben wird, und stellt der Präsident diese Schlußberathung, die er mit Bestimmtheit jetzt noch nicht ansagen könne, da die Vor lage von der Staatsregierung noch nicht eingebracht sei, für den Schluß der nächsten Woche in Aussicht. Dann wird die Sitzung um 1 Uhr 5 Minuten ge schlossen. — (B. Bl.) Dem General Freiherrn v. Moltke wurde am 20. April, aus Anlaß seiner silbernen Hoch zeit, von denjenigen Offizieren, welche unter den Be» fehlen deS General- stehen oder seit seiner Ernennung zum Chef des Generalstabes der Armee unter ihm ge standen hatten, cin vom Professor Oskar Bega- auS- geführtes Gemälde verehrt, welche- im Vordergründe den General v. Moltke in Lebensgröße zeigt. Mit dem Bilde wurde Sr. Erccllenz ein Album überreicht, wel ches die Photographien der betheiligten Generalstabs offiziere enthält. — Die hier herauskommende Zeitung „Die Post" hatte, ihrer Ankündigung gemäß, ihre Inserate zugleich durch Placate an den Anschlag säulen verbreitet. Die Steuerbehörde betrachtete diese Placate als zeitungsstempelpflichtig und verfügte gegen die Verleger der „Post" eine Geldstrafe von 70 Thlr. 6 Sgr. 8 Pf., wogegen die Letzter» auf gerichtliche- Grhör antruqrn. Infolge dessen ist ebenso, wie in dem Steuerresolute entschieden, zugleich eine Solidarität angenommen und für jeden der beiden Angeklagten eine zwölftägige Gcfängnißstrafe substituirt worden. — (N. A. Z.) Ueber die gegenwärtige Effektiv» stärke der Marine an Offizieren und Mannschaften gehen uns aus zuverlässiger Quelle folgende Angabe« zu: 1) Stammdivision der Flotte der Ostsee: Seeoffi ziere 153, Mannschaften incl. Schiffsjungen 2736; 2) Werfldivision: Mannschaften 670; 3) Seebataillon: Offiziere incl. der « I» »uii« stehenden 30, Mannschaften 673, Stabswacht 37; 4) Seeartillerieabtheilung: Offi ziere 14, Mannschaften 448; 5) Artilleriedepot der Hafen befestigung von Kiel: Offiziere 2, Mannschaften 4; außerdem Marinezeugleutnants 2. — Wie die „Rh. u. Ruhrztg." verläßlich vernimmt, hat die Regierung vor wenig Tagen 31,000 Thlr. zu den Hafenbauten bet Ruhrort angewiesen. Hannover, I. Mai. (Fr. I.) Vor der gestrigen Straf' kawmer des hiesigen Obcrgcrichts stand der Schneider' meister Brüggen von bier wcgenBcihilfezumAuS» tritt Militärpflichtiger. Derselbe hat den früher« hannöverschen Soldaten Wöhler und Lmne einen ihm angeblich unbekannten Mann nachgewiesen, der ihre Be förderung nach Hamburg übernahm, um von dort aus nach England zu entkommen, wo ihrer Meinung nach eine Legion für König Georg angcworben wurde. Beide Militärpfl chtigc kehrten nach genommener Rücksprache Feuilleton. Literatur. F. Naumann, Literatur über Les sing'- Nathan. Dresden 1867. in 8. Diese un vorliegende interessante Monographie ist nicht als selbst ständige- Druckwerk erschienen, sondern füllt den größten Theil (125 SS.) deS Programm- der Osterprüfung der Abiturienten der Dresdner Annenrealschulr, welche» in der k. Hofbuchhandlung von H. Burdach zu haben ist (20 Ngr.). Sie bildet eine Art Vorläufer zu des Herrn Verfassers projectirter Literatur über G. E. Lessing (in der Wolfenbüttlrr Periode). Herr N. ist bet derselben ander- verfahren, al- Herr Reg.-Rath Wenzel in seiner vortreff lichen Bibliographie Goethe'S und Schiller'-. Er hat nämlich nicht wie dieser blo- die Titel der betreffenden, seinen Gegenstand behandelnden Schriften angeführt, waS eben bei einer größer» Arbeit, wie das Wenzel'» sche Buch ist, nicht ander» geht, sondern überall Aus züge au» den Erklärungsschriften und Urthrile der ver schiedensten Gelehrten und Kritiker mitgetheilt. Zeigt die» auf der einen Seite von großer Belesenheit, so hat es auf der andern doch weniger Nutzen, al- r» scheint. Ist die Schrift nämlich für Literarhistoriker bestimmt, so werden dieselben doch allemal die citirten Urthetle selbst nachlesen müssen, denn es kommt immrVvtel dar auf an, in welchem Zusammenhänge fir stehen; soll aber der Late sich durch dieselben eine Meinung bilden, so wird eben die Verschiedenheit der Ansichten, die er hier ausgesprochen sieht, ihn verwirren und er zu einer Selbstständigkeit nicht gelangen. Außerdem wird aber dadurch der Umfang der Schrift ohne Noth bedeutend vergrößert, wie dies z. B bei dem Wurzbach'schen Schillerbuche der Fall ist. Die Einthetlung der Mo» «ographie ist nun aber folgende: Entstehung de» Nathan. 8. Druck der Einzelausgaben der Dichtung. 0. Lessing'- eigene Urthnle über seinen Nathan, v. Nächste Wirkung und Folgestücke. 6. Urthrile der Freunde und Gegner über da- Stück in chronologischer Aufeinander» folge, und zwar über da» Stück im Allgemeinen, die Natur der Dichtung, die Grundidee der Dichtung, die Charaktere derselben, und endlich die Verse im Nathan, k. Uebersetzungen deS Siück. 6. Nathan auf der Bühne. — Auf Sette 5 bemerkt Herr N. bei der Aufzählung der Einzelausgaben der Dichtung, er wisse nicht gewiß, ob seine Angaben ganz richtig seien, da seine chc-fallsige Anfrage von den betreffende« Leipziger und Berliner Buchhandlungen unberücksichtigt geblieben sei. Dazu habe ich zu bemerken, daß er cs allerdings bequemer hätte haben können, wenn er sich zu Herrn Reg.-Rath Wenzel Hierselbst bemüht hätte, der bekanntlich eine vollständige Lesstngbibliothck besitzt, die al» Grund lage zu seiner großen, bereits seit einem Jahre druck fertigen Bibliographie der Lesfinglitrratur dienen soll und ihm jedenfalls von dem Herrn Besitzer mit seiner bekannten Liberalität zur Verfügung gestellt worden wäre. Daß aber Herr N. diesen Schatz nicht benutzt hat, ist der Hauptmangel seine- Buche», denn nur so hätte er die gewünschte Vollständigkeit erreichen können. Ich will die» au» seiner Aufzählung der Uebersetzungen de» Nathan beweisen. Er nennt (S. 112 rc.) lieber- setzungen in» Französische von Friedel (1783), von M. Jos. de Chenier (ohne Ausgabe drS Datum»), von Cubisre» Palmezeau (1806), von varante (1823), von H. Hirsch (1863), und Arth. Arnould (1864); in» Englische von RaSpe (1781), Taylor (1830) und Reich (1860), eine holländische (1781*), von einem Ungenannten), eine dänische (von Rahbeck 1799) *) 1780, und nicht 1781 (s. meine» Vesaor 7. IV p. 1tt>). und erne neugriechische (von Kalivurgos 1840*'). Herr Reg. Rath Wenzel besitzt nun aber außer diesen, deren Titel übrigen» Herr Naumann nicht bibliographisch genau angegeben hat, was darauf schließen läßt, daß er sie nicht selbst gesehen hat, noch folgende: eine zweite holländische U Versetzung vom Jahre I86l (Amsterdam, in 8"), eine polnische (von einer Dame, M. Rosalie Fe- lirow Saulsonowej. Leipzig 1867. in 8"), eine zweite dä nische vom Jahre 1846 (Kopenhagen), eine schwedische von D. D. (Etockh. 184l), eine böhmische von I. Maly (Prag 1865) und eine serbische (Neusatz 1861. in 8"). Natürlich würde sich auch die Literatur der Gegenschriften, Reccnsto- nen, Kritiken rc. auf gleiche Weise durch die Wenzel'sche Bibliothek vervollständigen lassen. Endlich will ich noch bemerken, daß die Zusammenstellung der Genealogie de» Gleichnisses von den drei Ringen (bekanntlich nach kooeaooio Veeamvrone l. 3.) sich weit vollständiger, al» in den von Herrn Naumann S. 5 angegebenen Quel lenschriften dritten und vierten Ranges find.t bei: Fr. W. Val. Schmidt, Märchen de» Straparola S. 356. Ou lüseil, lliit. 6» I» poseiv Scaackiaav« p. Z44. Dun- lop, Gcsch. d. Prosadicht, übers, v. Liebrecht S. 488 vk. S. 221. vr. Gr äße. ") Ist soviel ich weiß, nicht gedruckt, sondern uur (1842, und nicht 1840) zu Konstaotiuopel ausgeführt worden. s In Stuttgart wollen die dortigen Künstler am Geburtshaus de» Maler» Gottlieb Schick, der nächst Carsten» einer der Hauptrrgrnrratorrn der neuer« deutschen Kunstaera war, eine bronzene Gedenktafel auf stellen. Man hofft, daß sich die ganze deutsche Sunst- genoffenschaft mit Beiträge« an dem Unternehmen be- theiligt. s Dir kürzlich erschienene 35. Lieferung von Rud. Weigel'» Kunstlagerkatalog bringt in seinem Vor worte die Nachricht von dem Aufhören dieser nun bis zum Schluffe des 5. Bandes gediehenen Publikation. Die trüben politischen Verhältnisse, die im Vorjahre über Deutschland hereinbrachcn, werden al» ausschlag gebender Grund angeführt, den Katalog nicht weiter erscheinen zu lassen. Derselbe diente seit beinahe 30 Jahren in vollkommenster Weise den Interessen der Bibliophilen, Kunstfreunde und Sammler. -j- Am 28. d. veranstaltete in Berlin die königliche Akademie der Künste eine Gedächtnißfeier für Peter v. Cornelius. Die Singakademie sang einen Theil des Mozart'schen Requiems, worauf der Sekretär de» Institut-, Prof. vr. Gruppe, die Gedächtnißrede hielt, und darin das Wesen und Wirken deS geschiedenen Künstler-, Das, waS er war und sein wird, hervorhob. Er betonte wiederholt die Nothwendigkeit der Aus führung der in Berlin von Corneliu- geschaffenen Entwürfe. -j- Ein „hieroglyphisch-demotische-Wörter buch", das die gebräuchlichsten Wörter und Gruppen der Heiligen- und der Volkssprache und Schrift der alten Aezypter sowie eine Erklärung derselben in französischer, deutscher und arabischer Sprache enthält und von H. Brugsch verfaßt ist, erscheint gegenwärtig Lieferung»» weise in der Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. Die unlängst von un» nach der Augsburger „Allg. Atg." gebrachte Notiz, daß Freiltgrath von der Cotta'schen Verlag-Handlung eine Pension bezieht, soll, wir die „K. Z." wissen will, auf einem Jrrthume beruhen s In Rüschlikon bei Zürich hat man allemannt» sche Gräber aufgefunden. Dieselben find zum Theil noch gut erhalten, in vielen befand sich da« bekannte allemanntschr Schwert und ein kürzere» schwertähnlich«» Instrument mit langer Handhabe.
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