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Weißeritz-Zeitung : 19.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189509198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-19
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.09.1895
- Autor
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Wchtrih-Mung Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Berbreitunoi finden, «erden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Die „Wetteritz-Zeit«»," erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich I M. 2b Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Hmlaksnfs M d« Königliche Amlshauptmamischast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtiath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem ^llustrirteu Unterhaltung»«-«". Mit land, uud hauswirthschastlicher Monat,beilag-. Nr. 110. Donnerstag, den 19. September 1895. 61. Jahrgang. Vor fünfundzwanzig Jahren. I«. S-pt-mb-r. Die beiden Armeen des preußischen und sächsischen Kronprinzen, zusammen 155000 Mann mit 600 Ge schützen, vollenden die Einschließung von Paris. Sie werfen die sich vor der Weltstadt ihnen entgegen stellenden französischen Truppen hinter die Forts zu rück und schließen die durch Stadtumwallungen und 16 vorgeschobene Forts, armirt mit 2627 Geschützen, befestigte Stadt vollständig ein. Die 3. Armee ver blieb auf dem linken, die Maasarmee auf dem rechten Ufer der Seine und Marne. Die deutsche Vorposten linie vor den FortS hatte eine Länge von 87 Kilo meter oder säst 11>/» deutschen Meilen. Das große deutsche Hauptquartier befand sich von diesem Tage an in Ferneres. König Wilhelm besichtigt zu Pferde die Stellungen des Garde- und sächsischen Armee- Korps, welche die Ostfront besetzt halten. Die Bayern, 3. Jägerbataillon, Theile des 14. Infanterie-Regiments, 2 Batterien und I Chevauxleger-Regiment vom 2. Korps, nehmen nach längerem Gefechte die erste Pariser Schanze Lloulin la ll?our, welche der Feind unter Zu rücklassung von 8 Geschützen geräumt hatte. Diese Schanze war vortrefflich zum Einblick in die Stadl Paris geeignet. Die westlichen Theile derselben, Champ de Mars, die Umgebung des Dom der In validen, das Boi« du Boulogne, di« LongchampS, vie ChampS Elisöes boten sich dem Auge des Beschauen den mit so plastischer Deutlichkeit dar, daß er die ört lichen Verhältnisse bis in die einzelsten Details ver folgen konnte. Deutscherseits wurde daselbst sofort ein Beobachtungsposten eingerichtet. 2V. September. Der Kronprinz von Preußen beglückwünscht in dem zwischen Longjumeau und Paris gelegenen Flecken Chalenay, berühmt als Ansiedelung des Templerordens mnd Geburtsort Voltaires, den General v. Hartmann für die wesentliche Mitwirkung des 2. bayrischen Korps zu dem TagS vorher erfochtenen Siege vor Paris, verlegt sein Hauptquartier nach Versailles, wo 2000 Mobilgarden gefangen genommen werden, und senvet seiner Mutter, der Königin Augusta, nach Berlin bas nachstehende Telegramm: „Dre Einschließung von Paris auf der Linie Versailles bis bei Vincennes sieg reich durch meine Armee unter Zurückweisung des Feinde» und Eroberung einer Schanze mit 8 Geschützen ausgeführt. Verluste gering-. Vor Straßburg wird Nachmittags 4 V» Uhr Lünette 53 vom Lieutenant v. Müller des Garde-Füsilier-Re giments mit Mannschaften des Garde-Landwehr- BataillonS Cottbus durch überraschenden Angriff über den eben fertig gewordenen Damm genommen. Der Feind eröffnete ein äußerst lebhaftes Jnsanterieseuer, welches gegen 8 Uhr zum Schweigen gebracht war. In Straßburg trifft der von der provisorischen Regierung zum Präfekten des Departements des Nieder rheins ernannte Ed. Valentin ein. Er gelangte schwimmend und von den Schüssen der deutschen Vor posten verfolgt unter Lebensgefahr in die Stadt. -Lokales nnl> Sächsisches. Dippoldiswalde. Die diesjährige amtliche Haupt konferenz der Lehrerschaft der Volksschulen des hiesigen Fnspektionsbezirks findet Dienstag, den 24. September, Vormittags 10 Uhr, im Rathhaussaale hierselbft statt. Aus der Tagesordnung der Versammlung, die mit Ge sang und Gebet eröffnet und geschloffen wird, steht neben der Ansprache und Mittheilungen des Herrn Vorsitzenden und Verhandlung über etwaige Anträge noch ein Vortrag des Herrn Schuldirektor Rasche-Dip- poldiswalde über: „Die Herbarl-Zillerfchen Unterrichts grundsätze in ihrer Anwendbarkeit für die Volksschule". Behörden, Ortsschulinspektoren, Mitglieder de: Echul- «orstände und Freunde Und Gönner der Schule sind Pebeten, den Verhandlungen beizuwohnen. — Wir verweisen hiermit auf die Einladung des hiesigen KreiSoereins für innere Mission zu seinem JahreSsest im Jnseratentheil d. Bl. Daffelbe findet nächsten Sonntag in Hennersdorf bei Schmiedeberg statt und beginnt mit Festgottesdienst Nachmittags 2 Uhr. Jedermann ist herzlich willkommen. Der Kreisverein unterhält seit vielen Jahren eine Wander- bibliothek und Hal im Jahr- 1893 die hiesige Herberge zur Heimath gegründet. — Zwei der größeren Restaurants der Stadt, der Gasthof „Zur goldnen Sonne" sowie das Concert- und Balllokal „Zur Neichskrone" werden in nächster Zeit ihre seitherigen Besitzer wechseln, da beide Etablisse ments durch Verkauf in andere Hände übergingen. Kreischa. In der Nacht zum vergangenen Sonn tag konnte die hiesige Kirche sehr leicht ein Raub der Flammen werden. Gegen 2 Uhr Morgens wurde in einem an die Kirche angebauten Arbeitsschuppen, in welchem die Werkzeuge des Todtenbettmeisters auf bewahrt werden, Feuer bemerkt und schon schlugen die Flammen über das Dach der Altarplatzes empor. Es war zu dieser Stunde nicht leicht, schnelle Hilse herbei- zubringen; doch ist es gelungen, den Schuppen nieder- zureißen und nach einer Stunde war die Gefahr be seitigt. Wasser war nur in geringer Menge zu be schaffen. Die Scheiben des Fensters, das über dem Schuppen angebracht ist und dem Altarplatze Licht zu führt, sind sämmtlich gesprungen. Es ist bestimmt an zunehmen, daß das F.uer böswillig angelegt worden ist. Hänichen. Die Absatzoerhältniffe des Hänichener Steinkohlenbauvereins zu Dresden in den ersten 6 Monaten des am 30. Juni abgelaufenen Betriebs jahres waren mittelmäßiger Natur, erst in den Mo naten Januar und Februar hob sich der Verkauf so erfreulich, daß mit dem damaligen Bestände bis auf ein geringes Quantum aufgeräumt werden konnte. Die Bkuttoförderung betrug 1060885 Hektoliter gegen 1067 520 im Vorjahre; die Betriebsausgaben für Löhne betrugen 465277 Mk., für Material 135008 Mark, d. h. 59,6 Pf. pro Hektoliter gegen 58,2 Pf. pro Hektoliter im Vorjahre, der Erlös betrug 77 Pf. pro Hektoliter gegen 76,8 Ps. im Jahre 1893/94. Die Kokesanstalt ergab einen Gewinn von 7697 Mk. gegen 4183 Mk., die Schneivemühle erbrachte nur einen Ueberschuß von 344 Mk. gegen 533 Mk. DaS Besitzthum umfaßt einschließlich der durch Flötzstörungen als unabbauwürdig zu betrachtenden Flächen 403,68 Hektar Kohlenfeld, von welchen 179,85 Hektar ab gebaut sind, von durchschnittlich 3 Meter Flützmächtig- keit, die Anleihen betrugen am Abschlußtage noch 105 900 Mk., durch Tilgung am l. Juli in Höhe von 45,600 Mk. ermäßigt sich der Betrag auf 60300 Mark, welche planmäßig im Jahre 1896 zur Aus lassung gelangen sollen. Der Ueberschuß beträgt 97 380 Mk., nach Vornahme der Abschreibungen im Betrage von 49047 Mk. verbleiben 48333 Mk. oer- theildar, davon sollen 2416 Mk. zur Dotirung deL Reservefonds, 3900 Mk. als Tantieme für den Auf- sichtsrath, 2416 Mk. für die Direktion und 39 600 Mk. als Dividende von 5'/, Proz. (im Vorjahre 5 Proz.) dienen. Dresden. Die Umbauten om königl. Residenz schlosse sind in dieser Bauperiode an der Schloß- straßensront bis an das Georgenthor fertig gestellt worden. Auch diese Front zeigt schönen steinbildne rischen Schmuck, der besonders im Erkerbau an der Ecke des Taschenberges wie am Hauptportale in her vorragender Weise in dir Augen fällt. Eine Anzahl alter unscheinbar gewordener Skulpturen sind durch die Auffrischung wieder zur Geltung gekommen und durch die Ergänzung verwitterter Theile und Er weiterung der Gebilde sind hier einige Neuschöpfungen entstanden, die das Interesse weiter Kreise auf sich lenken werden. — Der Ueberfluß an theologischen Kandidaten ist in der Landeskirche noch immer nicht gehoben. 84 Kandidaten haben im Laufe des letztrn Jahres das Wahlfähigkeitsexamen bestanden; während dieser Zeil wurden 45 Stellen erledigt. Die Zahl der Bewer bungen um einzelne vakante Stellen übersteigt nicht selten di- hundert. Freiberg. Behufs Ergänzung der Spruchliste für die am 23. September beginnende und voraussichtlich 4 Tage andauernde Sitzungsperiode deS Schwur gerichts zu Freiberg wurden Dienstag Vormittag an Stelle der am 3. September mit ausgelooken, zufolge begründet erachteter Befreiungsgesuche wegfallenden Kaufmann K. R. Päßler in Freiberg, Rittergutsbesitzer Kühne in Stockhausen und Fabrikbesitzer Gaudich in Kreischa folgende Namen aus der Urne gezogen: Franz Robert Herfurth, Kaufmann in Haintchen, Traugott Wilhelm Scadock, Lederhändler in Frauenstein, Walther Rothe, Rentier in Döbeln. Riesa. Eine neue Art schwindelhaft gearbeiteter goldener Herren-Remontoiruhren taucht eben auf und hat bereits zu Täuschungen Anlaß gegeben. Dieselben sind aus anscheinend starkem Golde gearbeitet und be sitzen die Form sogenannter (dreikapseltger) Savonnette- Uyren. Um den Glauben zu erwecken, als sei die Legirung eine echte 14karätige, besitzt die eine Kapsel den Stempel „14 «/« Garant". Nun hat gemäß Gesetz auf goldenen Geräthen, zu denen auch Uhren gehören, der Stempel sitr 14karätigeS Gold vie Tausendtheile dieser Legirung anzuzeigen; er muß in diesem Falle 585 bezw. bis 560 lauten und eine Krone aufweisen. Diese Schwindeluhren jedoch bestehen aus Kupfer und sind nur mit Gold dünn doublirt. Leipzig. Der Gebäudewerth der städtischen Schulen stellte sich im Jahre 1894 aus 13 553753 Mk. 61 Pfennig. Von diesem Werthbetrage entfielen 2440881 Mk. 74 Pf. auf die Gebäude der höheren Schulen (einschließlich des AlumneumS der ThomaS- schule) und 11 112972 Mk. 87 Pf. auf die Gebäude der Volksschulen (einschließlich der Fortbildungsschule für Mädchen). Der Betrag für die Volksschulgebäude vcrtheilt sich mit 5025156 Mk. 71 Pf. auf Alt-Leipzig und 5087816 Mk. 16 Ps. auf die angeschloffenen Vororte. Bemerkt sei hierbei, daß es sich bet den vorstehenden Werthen allenthalben um Buch-, bezw. Bauwerthe handelt, die, soweit ältere Schulgebäude in Betracht kommen, sehr niedrig bemessen sind. So steht die I. höhere Bürgerschule mit nur 109 380 Mk., die II. höhere Bürgerschule mit 130623 Mk. und die Rathsfreischule mit 199942 Mk. zu Buche. Der wirk liche Werth dieser Gebäude ist zweifellos bedeutend hoher. — In der Nacht zum Montag überfuhr ein Güterzug, von Köstritz kommend, bei Eutritzsch einen Kremser, mit 12 Personen. Der Kaufmann Platz aus Gohlis wurde sofort gctödtet. Fünf Personen sind verletzt worden. Der Kutscher und die Pferve blieben unverletzt. Die Barriere war nicht geschloffen. Mittweida. Der in der Aktienweberei beschäftigt gewesene, ca. 25 Jahr alte, aus Mähren gebürtige Fabrikweber Richter war am Sonntag Abend in der Restauration „zur Hoffnung" mit seinem früheren Quartierwirthe, Korbmacher Pannier, zusammengetroffen. Richter, der seither beabsichtigte, mit der Tochter deS Letzteren die Ehe einzugehen, die Einwilligung aber von dem Vater nicht erhielt, benutzte die Zusammen kunft mit P. zu Streitigkeiten, welcher sich P. aber durch Verlassen des Lokals zu entziehen suchte. R., welcher als sehr jähzornig geschildert wird, fing darauf Händeleien mit einem Fabrikarbeiter an, dem N., als er in der Hausflur stand, durch die Gaststudenthür zuries: „Dich erschieß ich". Der an dem Thürgerüst lehnende Fabrikarbeiter antwortete: „Da schieß nur". Sofort feuerte R. fünf Schüsse durch die offene Thür, wovon eine Kugel einen am Buffet stehenden Gast in den rechten Oberarm, eine zweite Kugel einen anderen Gast in das Gesäß traf, eine dritte Kugel über den Kopf eines Spielers durch den Glasverschlag, eine
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