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Weißeritz-Zeitung : 30.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189511306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18951130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18951130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-30
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.11.1895
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61. Jahrgang. Sonnabend, den 30. November 1895 Nr. 140. »e r. ester ehlt t - Verantwortlicher Redacteur: Dättl Ithnt in Dippoldiswalde. Mauaisbeilaae Inserat«, welche bet der bedeutenden Auflage d«S Blatte- eine sehr wiÄs« same Verbreitung findens werden mit 10 Pfg. di» Spalte»,eile oder d«m Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.—Einge sandt, im redaktionelle» Tbeile, die Spaltenzeile SO Pfg. Tagesgeschichte. Berlin. Es ist nunmehr als sicher zu betrachten, daß der Kaiser den Reichstag am 3. Dezember in Person eröffnen wird. DaS entspricht nicht allein dem bisherigen Herkommen seit dem letzten Thronwechsel, sondern auch der Bedeutung der bevorstehenden Tagung, für deren wichtigste Aufgabe, das Bürgerliche Ersetz« buch, sich der Kaiser persönlich im höchsten Maße in- temsirt. Auch die internationale Lage, namentlich die augenblicklich im Vordergründe der allgemeinen Auf merksamkeit stehende Orientfrage, dürfte es dem Kaiser wünschenSwerth erscheinen lassen, die Thronrede, die hierüber nicht mit Stillschweigen hinweggehen dürfte, selbst zu verlesen. Die Eröffnung d?s Reichstages wird daher am nächsten Dienstag im Beiseln veS Kaisers und aller zur Zeit hier wellenden Prinzen mit jenem Glanze vollzogen werden, der in den letzte» Jahren bei solchem Anlässe entfaltet zu werde» pflegte und der lediglich im vorigen Jahre mit Rücksicht auf den damals noch nicht vollendeten Umbau des Weißen Saales im hiesigen Schlöffe eine Mnschränkung er fahren hatte. Die Thronrede, deren einzelne Theile gegenwärtig in den ReichSSmtern entworfen werden, um alsdann dem Kaiser zur Genehmigung bezw. zur Abänderung unterbreitet zu werden, wird aller Voraus sicht nach diesmal noch weniger Ueberraschungen ent halten, al» dir» bei den gleichen Kundgebungen der letzten Jahre der Fall gewesen ist. Selten ist dqS Arbeitsprogramm für den Reichstag in allen seinen -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die nächste der im deutschen Reiche aller 5 Jahre erfolgenden Volkszählungen ist für den 2. Dezember ausgeschrieben. Die zur Erhebung nothwendige Haushaltungslist« wird in den letzten Tagen des November an die HauShaltungS- vorstände, sowie an alle einzeln lebenden Personen, die eine besondere Wohnung inne haben und eigene Wirthschaft führen, vertheilt werden. Die Fragen der Haushaltungsliste sind der überwiegenden Mehrzahl der Bewohner keine fremden. Es sind saft dieselbe», wie bei den früheren Volkszählungen; nur insofern ist die Erhebung vereinfacht, als die vorübergehend Abwesenden diesmal nicht aufgesührt zu werden brauchen, und auch die Frage nach dem Geburtsort in Wegfall gekommen ist. Möge man nicht einwenden, daß durch die Berufs- und Tewerbezählung vom 14. Juni dieses Jahres die Volkszählung unnöthig ge worden sei. Diese Berufs- und Gewerbezählung konnte einen zutreffenden Vergleich mit der Volks zählung am 1. Dezember 1890 nicht erbringen, da in der warmen Jahreszeit auch die sonst seßhafte Be völkerung in starker Bewegung zu sein pflegt. Die Volkszählungen sollen aber möglichst getreu die wirk liche Wohnbevölkerung nachzuweisen im Stande sein. In einer wichtigen Beziehung lehnt sich aber die be vorstehende Volkszählung an die Berufs- und Ge werbezählung an. Letztere hat die am ZählungStage Beschäftigungslosen zu ermitteln gesucht und deshalb eine besondere Frage eingestellt. In der Haushaltungs liste für die Volkszählung wird dies« Frage wieder holt. Die Beantwortung soll dis Möglichkeit biete», die Beschäftigungsarten der im Sommer eineStheilS und im Winter anverentheils als arbeitslos angege benen Gewerbetreibenden kennen zu lernen. Mögen die Zähler, wie dies bisher anzuerkennen gewesen ist, auch diesmal gern und umsichtig ihres Amtes wallen und den Bewohnern, soweit dies nöthig ist, bereitwillig bei der Beantwortung der Fragen beistehen. Möge aber auch jeder Haushaltungsvorstand sich der ihm obliegenden Pflicht bewußt sein und die ihm vor gelegte Haushaltungsliste gewissenhaft ausfüllen. — Bei der am Mittwoch vorgenommenen Stadt« verordneten-Ergänzung-Wahl machten von 369 wahlberechtigten Bürgern überhaupt 279 (d. i. 7ö,6 vom Hundert) von ihrem Wahlrechte Gebrauch, Als gewählt gingen au» der Wahlurne hervür die Herren väckermstr. Wallter mjt 261, Lohgerbermstr. Ulbricht mit 259, Fabrikbes. Schnabel mit 150,! Echuldir. Rasche mit 134 Stimmen; wettere Stimmen erhielten noch die Herren Schneidermstr. E. Heinrich 131 und Wetßgetbermstr. Th. Müller 123, während sich die übrigen sehr zersplitterten. — Wir machen darauf aufmerksam, daß nächsten Sonntag (1. Advent), Abends 6 Uhr, in hiesiger Stadt kirche die letzte Lbendkommunibn dieses Jahres stattfindet. — Nächste» Montag findet im RathhauSsaale eine Versammlung des hiesigen Gewerbeverein- statt, bei welcher eine Vorführung von Lichtbildern„Ejne Reise um die Erbe* mit erläuternden Textworten er folgt. Die nöthigen Apparate gehören der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung in Leipzig, welcher de: Verein als Mitglied angehört. Die Sitzung wird sicher feiten der Mitglieder seht zahlreich besucht werden und haben zu derselben auch Gäste Zutritt. i — Eine sehr erfreuliche Anerkennung wurde Herrn Eteueraufseher Petz old hier zu Theil, indem derselbe aus Anlaß des non ihm komponirten und dem Zittauer Infanterie-Regiment Nr. 102 („Prinz-Regent Luitpold von Bayern*) gewidmeten Veteranen - Marsche- von Melih -ZkitiW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Miglich- Umt-hauptm-mschaft, das MUich- UmtsgerW und dm Stadtrath za Dippoldiswalde Halle a S. wird in seinem Bortrage „Hackfruchtbau* behandeln. Der Name deS als landwirthschaftlichs Autorität anerkannten Redner- bürgt uns dafür, daß sein Vortrag etwas Hochinteressantes, Belehrende» bringen wird, welche- dazu geeignet sein dürste, den praktischen Landwtrthen Fingerzeige zu geben, wie unter den heutigen ungünstigen landw. Verhältnissen eine größtmöglichste Rentabilität de-Grund und Boden» zu erzielen ist. Ostrau. In der Nacht zum Freitag wurde auf dem Rittergute Roschkowitz eine Person ergriffen, die sich schon wiederholt eingeschlichen hatte, um zu näch- Ligen. Kaum hatte man sie im OrtSgefängniß hinter Schloß und Riegel gebracht, al» man kurz hinter- einander fünf Schüsse fallen hörte. Beim Oeffnen der Thür sielen noch zwei, sodaß man nicht einzudringen wagte. Da es aber ruhig blieb, sah man nach und fand den Menschen mit fünf Schüssen in der Stirn und zwei Schüssen in der Brust nicht nur bet voller Besinnung, sondern auch noch widerstand»- und flucht fähig. Die Kugeln in der Stirn saßen sämmtltch außen am Schädelknochen, die eine an der Brust auf dem Brustknochen, während die siebente etngedrungeu zu sein schien. Der sofort benachrichtigte Gendarm brachte den Verwundeten mittels Eisenbahn an da» Amtsgericht Döbeln, hatte aber unterwegs Müh«, fich der Widersetzlichkeit deffelben zu erwehren. > Gckueeberg. Dl« hiesige Braugenossenschast, an der 367 Besitzer von Hausgrundstücken Schneeberg» betheiligt sind, hielt dieser Tage eine äußerst zahlreich besuchte außerordentliche Generalversammlung ab. Da die Differenz mit den hiesigen Wirthen noch nicht aus geglichen ist, so wurde beschlossen, den Gasthof „zur Sonne* Hierselbst anzukaufeu. Die Genoffenschaft will sich dadurch den Absatz ihrer Biere sichern. Der Reihe schank wird daher noch fortbestehen. Wie bereit» mit- getheilt wurde, wollen die Wirthe nur unter der Be dingung Bier von der Genoffenschaft kaufen, daß der Reiheschank aufgehoben wird. An der Senoffeuschaft ist auch di« Stadt, sowie der Militärfiskus, al» Be sitzer der Kaserne, betheiligt. Eine Braugerechtigkeit hatte bisher den Werth von etwa 400 M. (Fortsetzung de« Sächsischen in der 2. Brtlagr.) Seiten des Obersten und Kommandeur- de« gedachten Regimentes -in eigenhändiges, in hohem Grade ehren de- Dankschreiben erhielt. Herr Petzold gehörte vor seiner Anstellung im Steuerdienst längere Jahre der Kapelle fraglichen Regiment- al- Hautboift an. — Heute Freitag Mittag gegen 12 Uhr wurde die Landspritzen-Abtheilung der hiesigen Freiwilligen Feuer wehr allarmtrt und rückte nach dem benachbarten Elend ab, wo da- am Eingangs des OrteS gelegene Haus de» Fabrikarbeiter» Ullrich in Flammen stand. DaS Feuer selbst soll beim Schwefeln von Geflechtstroh entstanden sein. ES war außer der OrtSspritze nur noch die vorher erschienene OrtSspritze von Reinholds hain am Brandplatze anwesend. JohnSbach, 28. Novbr. M«t dem gestern Abend im hiesigen Gasthofe zur Aufführung gelangten Cvncert deS Herrn Musikdirektor Johne au» Bärenstein war den Besuchern ein hier seltener Kunstgenuß geboten und verdienen die ganz vorzüglichen Leistungen der Kapelle volle Anerkennung. — Nächsten Sonntag nach dem VormittagSgotteS- dienste findet hier die diesjährige Ktrchenvorstands- ErgänzungSwahl statt. Luchau. Das am vergangenen Mittwoch von der Etadtkapelle deS Herrn Musikdirektor Jahn in Dippol diswalde im hiesigen Gasthof gegebene Concert war in allen seine» Theilen al» ein recht gelangen?- zu be zeichnen, sowohl die Aufstellung des Programm-, als auch die Ausführung. Herr Jahn erwies sich al- tüchtiger Dirigent und wenn das Chor auch viel jüngere Kräfte aufweist, so war Fleiß und Mühe nicht zu ver kennen. Der Besuch konnte tn Anbetracht des Ge botenen zahlreicher sein. Altenberg. Den langjährig bei Vereinigt Feld im Zwitterstock zu Altenberg in Arbeit stehenden Ar beitern: Friedrich August Feuereisen in Allenberg, Karl Hermann Berger in Geising, Karl Friedrich August Eichler in Altenberg, Friedrich Hermann Bernhardt in Geistng, Krankeykaffenlchreiber Friedrich August Kästner in Altenberg, Karl August Göbel in Geising, Friedr. Wilhelm Schwenke daselbst, August Wilhelm Püschel in Altenberg und Zinnschmelzer Friedrich August Mutze daselbst (letzterem ti» Wege des Umtauschverfahrens) ist durch Vermittelung der Bergbehörde das Ehren zeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. Diese Auszeichnungen find den Genannten am 26. ds. Mts. Nachmittag» von Herrn BerqamtSdirektor vr. Wahle im Faktortegebäude in Gegenwart des Herrn Berg- inspektorS AnShelm de- Dir-ktoriums und der Betriebs direktion deS genannten Erzbergwerkes unter feier licher Ansprache überreicht worden. Dresden. Die Zweite Kammer nahm in der Sitzung am 28. November den ihr mit Dekret Nr. 6 vorgelegten Gesetzentwurf über Abänderung von Z 1 des Gesetzes über Gewährung von Entschädigung für die wegen Milzbrand gefallenen oder getödteten Rinder ohne Abänderung an. Aus eine Anregung des Abg. Zeidler stellt« Herr Staat-Minister v. Metzsch einen Gesetzentwurf, der die Viehverstcherung auch auf andere Krankheiten auSdehnen soll, i» Aussicht. Gegen die Äu-dehnung der zwangsweise» Viehoersicherung sprach Abg. Kockel, für di« Ausdehnung die Abgg. Memann- Görlitz, Zeidler und Kluge. — Sodann wurden ohne Debatte die Kapitel 102 und 103 de- Etat-, Ministe rium deS Auswärtigen und Gesandtschaften, gegen die Stimmen der Sozialdemokraten nach der Vorlage be willigt. — Freitag, den 6. Dezember, Nachm. 4 Uhr, wird die Oekonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen ihre zweite ordentliche VortragSversammlung im Winterhalbjahr 1895/96 tn der Deutschen Schänke zu den „3 Raben*, Dresden-«., Marienstraße 20, ab hallen. Herr Geheimer Rath Professor vr. Maercker- Mettzer^zett«»^ erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1» Pfg. — Alle Postan- stabtim, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. 84
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