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Weißeritz-Zeitung : 21.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189701219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18970121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18970121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-21
- Monat1897-01
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.01.1897
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>eren Mit land, und hanSwirthschaftlicher MonatVbeUage Mit achtseitige« ,^Jllustrir1eu UnterhaltungSblatt^ 63. Jahrgang -Lokales und Sächsisches ver- Pirna. Für eine elektrische Eisenbahnlinie Dresden - Pirna sucht man jetzt Stimmung zu machen. Bekanntlich erachtete der vorige Landtag es sür noth- wendig, auszusprechen, daß zwei neue Geleise nach Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichnc in Dippoldiswalde Resolution annahm Januar im Gasthauses zur Linde i» Chemnitz sammelten Verleger sächsischer Provinzialzeitungen Döbeln. In hiesiger Zuckerfabrik wurden be deutende Zuckerdiebstähle entdeckt. Eine Haus suchung bet in der Fabrik beschäftigten Arbeitern führte zu den gewünschten Entdeckungen. Dresden. Das beträchtliche Legat von 600000 Mark ist der Stadtgemeinde von dem kürzlich ver storbenen Fabrikbesitzer Hampel zugesallen und zwar soll dasselbe zur Erbauung einer protestantischen Kirche in der Wilsdruffer Vorstadt verwendet werden. Zum Testamentsvollstrecker ist Herr Konsistorialrath Superin tendent I)r. Dibelius ernannt worden. Für den Fall, bah der Grundstein zu dieser Kirche innerhalb fünf Jahren nach dem Tode des Erblassers nicht gelegt sein sollte, fällt das Vermächtnisi an die hiesige katho lische Kirchengemeinde. Aus diesem Grunde wird in der Wilsdruffer Vorstadt eine neue kirchliche Parochie gebildet werden. Pirna zur Bewältigung deS steigenden Verkehrs nöthig seien, daß dieselben aber vorerst bis Reick gelegt werden sollten. An diesen Umstand anknüpfend, glauben die Befürworter der Idee, daß die zwei Ge leise, sich sehr gut zur Anlegung einer vom Staate erbauten elektrischen Eisenbahn eignen würden. Die Interessenten heben bet dieser Gelegenheit noch ganz besonders hervor, daß die Anlagekosten verhältniß- mäßig gering und die Betriebskosten nicht hoch sein würden. Durch Abgabe von Elektrizität seitens der Kraststation an der betreffenden Linie zu Beleuchtungs zwecken der an der Linie gelegenen Orte könnte die Rentabilität des neuen Unternehmens nur gewinnen. — Der hiesige Zitherverein „Erato" feierte am vorigen Sonntag sein 15. Stiftungsfest im „Kaiserhos Stadt Dresden". Die Vorträge bestanden aus gut geschulten Chören und Duos mittelst dieser eine eigenartige Klangwirkung bietenden Instrumente, sowie gute Ab wechslung gebenden Gesangs-Quartett und Solo-Vor- trägen. Eine äußerst zahlreiche Zuhörerschaft belohnte die Darbietungen der Vortragenden. — Bielen Wünschen nachzukommen, hat der hies. Turnverein nach I3jähriger Pause wieder einmal einen Maskenball arrangiert. Derselbe soll den l. Februar in den Räumen des Hotel „Kaiserhos" statt finden. Der Reinertrag ist zum Besten des Turn- Hallev-Bausonds bestimmt. Gäste, von Mitgliedern eingesührt, sind willkommen. Wie man hört, wird die Bethciligung eine zahlreiche. — In Berlin hat sich jetzt eine Kommanditgesell schaft unter der Firma „Hachseld, Schmitz u. Ko." gebildet. Diese Gesellschaft hat sich die Ausgabe gestellt, in Hunderten von deutschenStädtenZeitungen zu gründen oder bestehende Zeitungen mit ihrem Unternehmen zu verschmelzen, was fast einer Ueber- nahme derselben in das Eigenthum der Gesell,chaft gleichkommt. (Nach der uns zugegangenen direkten 'brieflichen Mittheilung der genannten Gesellschaft ist auch Dippoldiswalde ausersehen, vom 1. April ab mit der neuen Zeitung beglückt zu werden. D. Red.) Die Gesellschaft hat zugltich den Druck übernommen; dies geschieht dadurch, daß sogenannte kopflose Zei tungen in großem MaaWabe durch Lieferung fertiger Platten hergestellt werden. Dies dürste jedoch eine schwere EchWgung der gesammten deutschen Zeitungs presse, des Luchdruckgeüierbcs und des Publikums sein. — Eine in dieser Angelegenheit bezeichnende Stellung hat eine am 10. Januar in Chemnitz statt- gesundene Versammlung, sächsischer Buchdruckeretbesitzer und Zeitungsverleger eingenommen, welche folgende Resolution annahm: ^Die am Sonntag den 10. Dippoldiswalde. In der Zeit vom 1. bis 15. Januar ist innerhalb des Verwaltungsbezirkes der Amlshauptmannschast Dippoldiswalde ein Auftreten von ansteckenden Thierkrankheiten nicht zu kon- staliren gewesen, wohl aber trat im Königreiche der Milzbrand in 13 Gehöften ebensovieler Ortschaften in 12 AmtShauptmannschasten und die Tollwuth in einem Gehöfte auf. Die Maul- und Klauenseuche nahm in der Berichtszeit etwas an Umfang ab, doch trat sie neben S Ausbrüchen in Schlachtviehhösen, immer noch in 55 Gehöften, in 45 Ortschaften in 18 Amtshaupt- mannschasten auf. — Theater. Ein paar überaus heitre Stunden wurden den Besuchern am Montag durch den aus gelassenen Schwank „CharleyS Tante" bereitet. Lach salven wechselten mit Beifallklatschen den ganzen Abend ab. Das Stück wurde aber auch gut und flott gespielt. Die urkomische und anstrengende Rolle „Lord Babber- ley", die verkleidete Tante, wurde von Herrn Neu meister besonders ausdauernd drastisch bis zu Ende durchgesühr«. Sollte dieses Stück zur Wiederholung gebracht werden, so kann es warm empfohlen werden, denn auch der ärgste Hypochonder wird dabei in eine heitre Stimmung versetzt werden. Settun«" -^scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. M Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., sinmonatluy 42 Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Inserate, welch« beider bedeutenden Auflage deS Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 P' Spaltenzeile oder Naum berechnet. - . bellarische und complicirle Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.—Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. blicken in dem von der Berliner Firma „Hachseld, Schmitz u. Ko." unternommenen Versuche, kopflose Zeitungen in großem Maaßstabe mittelst Herstellung und Versenkung stereolypirter Platten einzusühren, be ziehentlich neue Druckereien und Agenturen zu diesem Zwecke zu errichten, sowie in der mitbcabsichiigten monopolisirten Handhabung des Anzeigenwesens eine schwere Schädigung der gesammten deutschen Zeitungs presse, des Buchdruckergewerbes und des Publikums. Denn I) würde das Ausdrängen einer unter dem Einflüsse gewisser Interessengruppen nach Schablone fabrikmäßig herqestelllen Zeitungslilteratur einen ver derblichen Einfluß auf das gesammte Leserpublikum zur Folge haben und somit zu einer Schävigung der allgemeinen volkswirlhschaftlichen Interessen und der Moral führen; 2) würde durch Verwirklichung des erwähnten Vorhabens eine große Zahl von Zeitungs betrieben schwer geschädigt, wenn nicht vernichtet und deren Arbeiter brotlos gemacht, zum Mindesten aber die ohnehin schon auss Aeußerste getriebene Konkurrenz noch mehr verschärft und damit dir Ertragfähigkeit des Zeitungsgeschäfles in der Provinz gänzlich herab gedrückt werden; 3) würde die beabsichtigte Mono- polisirung des Anzeigenwesens zu Gunsten einer einzelnen Gesellschaft auch eine schwere Schädigung der soliden Annoncenexpeditionen zur Folge haben und überdies zu einem unwürdigen Abhängigkeitsverhält- niß der Ze'lungsbesitzer von dieser Gesellschaft führen." Glashütte. Inder ersten diesjährigen Gemeinde- ratbssitzung, in welcher die neugewählten Mitglieder verpflichtet, sowie die Wahlen zu den verschiedenen Ausschüssen vollzogen worden sind, wurde auch Herr G. Geffner, dessen Amtsperiode mit Schluß 1896 ab gelaufen war, auf fernere 6 Jahr als 2. Stadtrath wiedergcwählt. — In hiesiger Sparkasse betrug « im Monat Dezember 1896 die Einlagen 7104 Mk. 45 Psg., die Rückzahlungen 7074 Mk. 7 Psg. Im ganzen Jahre wurden eingelegt 101154 Mk. 59 Pfg., erhoben 75 442 Mk. 20 Pkg. Im Jahre 1895 beliefen sich die Einzahlungen nur auf 79000 Mk., 1894 auf 51000 Mk. Döbeln. Auf dem Niedermarkte fand am Mon tag Nachmittag eine Gasexplosion statt. Aus de- Schleußenöffnung an der Ecke des Hotels Stadt Altenr bürg hatte man einen Gasgeruch wahrgenommen. Als Jemand ein brennendes Streichholz an die Oeff- nung hielt, erfolgte im Augenblick ein dumpter Knall, einem Kanonenschuß ähnlich, und ein in der Nähe der Plakatsäule, ca. 15 Meter entfernt liegender eiserner runder Schleußenschachtdeckel wurde in die Höhe ge worfen, wobei gleichzeitig eine mächtige Flamme aus dem Schleußenschlot ausloderte. Penig. Am Freitag ereignete sich in der Dampf ziegelei von Theodor Schreiber ein entsetzlicher Un glücksfall. Die Ziegelarbeiter Landgraf und Schulze waren mit Reparaturarbeiten im Köllergange beschäftigt, als letzterer einstürzte, wodurch dem Landgraf der Brustkasten eingedrückt und beide Beine gebrochen wurden, so daß der Tod des BedauernSiverlhen augen blicklich eintrat. Schulze kam glücklicherweise mit einer kleinen Hautschürfung am Beine davon. Leipzig. Die Ankündigung der Verhängung einer Geschäslssperre ist vom hiesigen Landgerichte als Versuch einer Erpressung betrachtet und mit Gefängniß in der Dauer von 10 Tagen bestraft worden. In Frage kam ein Vorkommniß beim vorjährigen Buch- binderstreik, wo der Vorsitzende der Lohnkommtssion, Kloth, einem Prinzipale mittheilte, daß über seine Offizin die Sperre verhängt würde, falls die streikenden Arbeitskräfte nicht vollzählig wieder eingestellt und die Streikbrecher entlassen würden. Buchholz. In einer Holzbildhauerei hier hat sich am vergangenen Sonnabend ein sehr beklagens- werther Unglücksfall zugctragen. E'N 16 Jahre alter daselbst beschäftigter Lehrling kam beim Auflegen des TranSmissionSriemens zu einem Schleifstein da durch zu Schaden, daß ihm die rechte Hand abgerissen wurde und er noch mehrere Acmbrüche erlitt. Dem Tiesbeklagenswerthen mußte im Krankenhause zu Buch holz der rechte Arm oberhalb des Ellbogengelenkes abgelöst werden. Dem jungen Menschen ist die Brockwih. Eine sonderbare Hochzeitsfeier wurde hier kürzlich begangen. Als Schmauß und Tanz, die bis zum grauenden Morgen gewährt hatten, vorüber waren, erhob sich der Hochzeitsvaler zu seinem ersten Toaste — bisher hatte eitel Schweigen geherrscht — und dieses Toastes Inhalt war: „Meine lieben Gäste und Freinde! Ich dächte, 's wäre nu genug. Nu woll'n mer Jeder bezahlen!" Staunend und — seufzend zahlten die HochzeirStheilnehmer ihren Theil. Es kamen auf den Kopf gegen 5 Mark. Roßwein. Der hiesigen Stadtgemeind« ist seitens der Frau Christiane Wilhelmine verw. Grase geb. Reichel zum Besten des städtischen Krankenhauses eine Schenkung von 3000 Mk. vermacht worden. Die städtischen Kollegien haben nun beschlossen, die Zinsen dieser Stiftung bis aus unbestimmte Zeit dem Stamm kapital zuzuschlagen, damit aus dem Zinserträge später größere Ausgaben bestritten werden können. — Fußend aus die Erläuterungen in seinem ersten Vortrage über die Grundgesetze cher Elektrizität und die zum Messen derselben angewendelen Maße, er klärte Herr Lehrer Buckel am Montage im Gewerbe- Verein an großen Buntzeichnungen den Vorgang beim Telegraphiren, bei der Elektrizitätserzeugung durch die Dynamomaschine und beim Laden der Akkumulatoren, sowie die Fabrikation der Glühlampen und setzte dabei einen Telegraphenapparat und einen Elektromotor, bez. eine Dynamomaschine in Bewegung. Durch ein fache, ost vergleichende Redeweise wußte der Vor tragende die immerhin nicht leicht begreiflichen Kapitel der Elektrizität allgemein verständlich zu machen und erntete dafür allseitige Anerkennung. — In der Nacht vom Sonntag zum Montag, zum Anschluß an den Sonntag den 24. Januar Abends 11.40 in Dresden abgehenden Personenzug, verkehrt auf der Linie Hainsberg-Kipsdorf wieder ein sogenannter Theatersonderzug. Derselbe dürste für Viele, die in der Woche keine Zeit zum Besuche der Residenz und der dortigen Vergnügungslokale haben, sehr erwünscht sein und werden sicher die kgl. Theater, Zirkus und Viktoriaialon zahlreiche Besucher anziehen. — Wir bemerken ausdrücklich, daß eine erneute Bekanntmachung der kgl. Bahnverwallung diesen Extrazug betreffend, nicht erfolgt.
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