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Weißeritz-Zeitung : 13.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189703138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18970313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18970313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-13
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 13.03.1897
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Die .Weißeritz-Zeitung" ^.scheint wöchentlich drei- inal: Dienstag, Donners» tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 85 Psg., zweimonatlich 84 Psg-, einmonatkch 42 Via. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. MHtlitz -Mmg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei da bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden nut 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raunr berechnet. — Ta bellarische und complicirtr Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 2» Pfg- Amtsblatt für die Königliche UmtshauptmannschafL, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten UuterhaltungSblatt". Mit land- und hauSMirthschaftlicher Monattzbeilagr. Nr. 29. Lokales und Sachstsches. Dippoldi^valde. Die hiesige unter dem König!. Ministerium des Innern stehende Handelsschule, die aus der erweiterten Fortbildungsschule hervorgegangen ist, beendet mit diesem Schuljahre das 6. Jahr ihres Bestehens. Während dieser Zeit hat sie ihre Existenz berechtigung durch den anhaltend regen Besuch voll ständig erwiesen. Sie findet daher seit 5 Jahren eine namhafte pekuniäre staatliche Unterstützung und erfreut sich des vollen Vertrauens aller Jntereffenten. Sie wird nicht nur von hiesigen, sondern auch von aus wärtigen jungen Fortbtldungsschulpflichtigen Leuten besucht, deren Beruf es erforderlich macht, sich eine Bildung anzueignen, die über das Ziel der Fort bildungsschule hinausgeht. Sie sucht außer einer Mten allgemeinen Bildung besonders eine auf die Forderungen des kaufmännischen und gewerblichen Be rufslebens gerichtete Fachbildung zu vermitteln; sie kann aber auch jungen Landwirthen empfohlen werden, die den immerhin kostspieligen Besuch einer landwirth- schastlichen Schule scheuen, denen aber die Bildungs ziele einer einfachen Fortbildungsschule nicht genügen. Der Unterricht dieser Lehranstalt erstreckt sich auf Deutsch (insbesondere Geschäftsaussatz und Korrespon denz), kaufmännisches und gewerbliches Rechnen, Buch führung, Handels- und Wechsellehre, Französisch und Handelsgeographie. Dippoldiswalde. Von einflußreichstem erzieherischem Ginfluß auf unfern hochseltgen Kaiser Wilhelm war .unstreitig dessen Mutter, die Königin Louise. Wie man sich in den nächsten Tagen zur würdigen Feier des 100. Geburtstagsfestes des ersteren rüstet, so war auch eine Erinnerungsseter an die hochselige Königin Louise ganz angebracht. Diesen Akt pietätvoller Ver ehrung hat der Verein „Glück zu" ausgesührt durch Veranstaltung eines Gesellschastsabends mit den Vereins damen und deren Eltern am 10. d. M., dem 121. Ge burtstage Luisens, in dem von Herrn Gasthossbesitzer Stenzel aus's Geschmackvollste d korirten Vereinslokal. Den Mittelpunkt der Feier bildete ein Vortrag des Herrn Stadtrath a. D. Bucher, welcher ein getreues Lebensbild der edelsten aller Fürstinnen, der Königin Louise, entwarf. Schon durch das wechselvolle Schick sal ihrer Jugendzeit, sowie durch ihre vorzügliche Er ziehung erhielt Luisens Charakter jenen Halt und jene unerschütterliche Festigkeit, welche der edlen Frau nachmals in den Zeiten der Noth und der schwersten Prüfung die Achtung und Liebe, ja die Bewunderung des gesammten deutschen Vaterlandes erwarb. Nach 13 glücklichen Jahren, die Louise an der Seite ihres -hohen Gemahls, des Königs Friedrich Wilhelm III. «erlebte und auS welcher der Vortragende manches in tereffante Beispiel der Wohlthätigkeit, Herzensgüte und des Edelmulhs Louisens anführte, erfolgte Deutschlands Bedrückung durch Napoleon I., und aus dieser Er niedrigung hebt sich die erhabene Gestalt Louisens als Preußens guter Engel hervor. Ihr felsenfestes Gott vertrauen bewahrt sie ohne Wanken, alle Tage singt sie am Klavier Gerhardts Lied: „Befiehl Du Deine Wege", und in ihr Tagebuch schreibt sie die Worte: .„Wer nie sein Brod mit Thränen aß, — der kennt euch nicht ihr himmlischen Mächte," unter denen nach Meinung des Vortragenden Glaube, Liebe und Hoff nung zu verstehen seien, die den Grundgedanken des Lebens und Handelns Luisens ausmachten bis zu ihrem am IS. Juli 1810 allzufrüh erfolgten Tode. Sechzig Jahre später am Todestage Louisens erfolgte die Kriegserklärung Frankreichs und Wilhelm l. stand am Sarge seiner Mutter. Noch wußte er nicht, daß Theodor Körners prophetisches Dichterwort sich so glänzend erfüllen würde: „Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache: dann ruft Dein Volk; dann deutsche Frau erwache, ein guter Engel für die gute Sache". Herr Stadtrath Bucher, durch dessen herzlichen Vortrag eine weihevolle Stimmung über die Sonnabend, den 13. März 1897. Anwesenden gekommen war, erntete lauten Beifall, wie auch die Versammlung in ein Hoch, das der Präses, Herr Giesemann auf Kaiser Wilhelm II., Herr Stadt rath Bucher aus König Albert und Herr Stadtrath Reichel aus Bismarck und Deutschland ausbrachten, kräftigst einstimmten. Nach und nach ging man zu dem fröhlichen Theile des Abends über, der durch Gesang, verschiedene Bierreden und komische Vorträge aufs Heiterste auSgefüllt wurde. — Am nächsten Montage wird Herr Lehrer Unger im hiesigen Gewerbevereine einen Vortrag über Reclame halten, der gerade für Gewerbetreibende und Geschäftsleute gewiß von größtem Interesse setn muß und zu welchem eine gleich zahlreiche Versamm lung wie beim letzten Vortrage zu wünschen ist. — Der Katalog der hiesigen Volksbibliothek hat sich wiederum um '42 Npmmern vermehrt. Da die neuen Werke nächsten Sonntag mit zur Ausgabe gelangen, wollen wir hierdurch darauf aufmerksam machen. So wird z. B. unter Lebenskunde von Interesse sein: Fcagstein: „Die Berufswahl unserer Töchter" und Krebs: „Lerne ein Handwerk." Unter L. Geschichte, sind u. A. wieder einige Bände von dem gern gelesenen Tanera über den siebziger Krieg neu- angrschafft worden. Zu Abtheilung v. sind lesens- werthe Werke über die deutschen Kolonien gekommen und unter L. dürfte Manchem Waßmuth: „Die Elektrizität und ihre Anwendung" willkommen sein. Am reichhaltigsten ist dem Bedürfnisse und der Nach frage des Leserkreises entsprechend Abtheilung 6., Unterhaltungsschristen, ausgestattet worden, u. A. durch Werke von Ebers, Stinde und Eschstruth. — Für rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatz und erfolgreiche Löschthätigkeit gelegentlich des Brandes bei dem Gutsbesitzer Brelschneider in Döbra, am 30. Januar d. I., hat die Kgl. Brandversicherungskammer der Spritze der Gemeinde Waltersdorf, sowie der Ge meindespritze Berthelsdorf Prämien nach Höhe von 30 Mk. und beziehentlich von 25 Mk. bewilligt. — Zum Schwurgerichtsvorsitzenden für die im zweiten Kalendervierteljahre 1897 beginnende Sitzungs periode ist beim Landgerichte Freiberg Landgerichts direktor vr. Stohwasser ernannt worden. Poffendorf. Der landwirthschaftliche Verein Poffendorf und Umgegend feierte am Mittwoch sein Stiftungsfest mit Concert und Ball. Das Concert wurde in trefflicher Weise von der Dippoldiswalder Stadlkapelle ausgesührt. — Beim hiesigen Standesamts sind im Monat Februar 5 Aufgebote, 1 Eheschließung, 17 Geburten (9 männl., 8 weibl., 6 uneheliche), 13 Sterbesälle (5 Kinder, 8 erwachsene Personen) zur Anmeldung gekommen. Schmiedeberg. Der Schulvorstand hier hat am 10. d. M. Herrn Lehrer Robert Paul Kadner in Oberreichstädt zum Kirchschullehrer von SchMtedeberg erwählt. Niederpöbel. Durch den Edelsinn des seligen Herrn Rittergutsbesitzers Oekonomierathes Otto aus Naundorf ist unserer Amenkaffe eine Stiftung von 1500 Mk. zugefloffen, dessen Zinsen theils für be dürftige Konfirmanden, theils zur Unterstützung anderer armer Leute der Gemeinde verwendet werden sollen. Frauenstein. In Abtheilung 36 des fiskalischen Forstreoieres ist am Dienstag, den 9. d. M., des Vormittags in der 8. Stunde, der 53 Jahre alte Waldarbeiter Traugott Kupsch von hier beim Ver suche, einen bereits abgesägten Baum zum Fallen zu bringen, von letzterem tödtlich getroffen worden, indem derselbe einen Schädelbruch und innere Verletzungen der Brustorgane erlitt. Der Unglückliche hinterläßt Frau und 6 Kinder. Lauenstein. Am Dienstag, den 9. d. Mts., des Morgens in der 6. Stunde, brannte hier der im Hof 63. Jahrgang. raum des Gutsbesitzers Ernst Hesse befindliche Holz schuppen nieder. Derselbe diente zur Aufbewahrung von Holz, Kohlen und Asche und erscheint eS nicht ausgeschlossen, daß der Brand durch noch glimmend gewesene Asche entstanden ist, falls dessen Ursache nicht auf irgend eine» anderen unglücklichen Umstand zu- rückzusühren ist. Dresden. Prinz Albert, der seine Studien beendet hat, trifft in den nächsten Tagen von Leipzig in Dresden ein, woselbst er wiederum als Lieutenant im 2. Jägerbataillon Nr. 13 Dienste thut. Der Prinz hat im Ganzen 4 Semester studirt, von denen zwei auf Freiburg und zwei auf Leipzig entfallen. — Der Personenbahnhof an der Wettiner Straße wird voraussichtlich Anfangs Mai eröffnet werden. Leider erweisen sich die Entschädigungs ansprüche einzelner Anlieger, deren Grundbesitz zu Straßenanlagen gebraucht wird, so ungeheuerlich, daß der Rath bei der Regierung um Einleitung des Ent eignungsverfahrens eingekommen ist. Königsbrück. Der neue Staatsbahnhof erhält elektrische Beleuchtung, theils Bogen-, theils Glühlicht. Den Strom liefert das der Firma Oskar Beyer, Dresden, Generalvertretung der Elektrizität-» aktiengefellschast „Helios" gehörige Elektrizitätswerk; genannte Gesellschaft führt auch die Anlage aus. Leipzig. In der Landedverrathssache gegen den ehemaligen Depolfeldwebsl Meinecke ist die Vor untersuchung abgeschloffen worden. Das Hauplver- sahren ist noch nicht eröffnet, Meinecke jedoch von Metz bereits hierher gebracht worden — ein Um stand, der mit Gewißheit darauf schließen läßt, daß in den nächsten Tagen der Eröffnungs-Beschluß erfolgt. Oschatz. Dem Proviantamt des hiesigen Ulanen- regtmentS stand bisher nur ein Magazin zur Ver fügung. Dies reichte natürlich nicht aus, um die bedeutenden Vorräthe unterzubringen. In verschiedenen Theilen der Stadt, in Privat- und städtischen Ge bäuden mußten dieselben daher aufbewahrt werden. Das ist natürlich für die Verwaltung ein grober Uedelstand. Derselbe wird aber in diesem Jahre be seitigt werden. Zu diesem einen Gebäude, welches sich in oer Leipziger Straße befindet, kommen jetzt noch drei. Jedes Magazin erhält eine Länge von 80 Meter und eine Breite von 22 Meter. Die neuen Gebäude sind für die Unterbringung von Hafer, Heu und Stroh bestimmt. In dem bereits bestehenden Gebäude sollen Mehl und Konserven Ausnahme finden. Herr Stadtgutsbesitzer Lochmann läßt diese Magazine bauen und verpachtet sie dann an das Proviantamt. Bis 1. Oktober d. I. sollen diese Bauten bereits fertig gestellt sein. Die Kosten der Errichtung dieser Gebäude betragen ca. 100000 Mark. Burgstädt. Das Vorhaben des hiesigen Ve teranenverbandes, anläßlich des hundertjährigen Ge burtstages des Kaiser Wilhelm I. durch freiwillige Beiträge einen Fonds zu begründen behufs Unter stützung hilfsbedürftiger Veteranen im Amts bezirke Burgstädt, findet lebhaften Anklang in weitesten Kreisen unserer Bürgerschaft. Die eben begonnenen Sammlungen weisen zahlreiche Namen von Zeichnern kleinerer und gröberer Beträge auf, sodaß erfreulicher weise schon jetzt die Ausführung des Planes ge sichert ist. AuS dem oberen Vogtlande. Kaum hat die milde Witterung der letzten Wochen die dichte Schnee decke, welche in den vogtländischen Waldungen mit besonderer Zähigkeit und Ausdauer liegen zu bleiben pflegt, gelüftet, so findet man in den Waldlichtungen bereit« reife Beeren. Es sind die sogenannten Winter zecken, Preißelbeeren, welche im Herbste blühten und unter dem wärmenden Schnee Früchte ansetzten
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