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Weißeritz-Zeitung : 02.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189709027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18970902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18970902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-02
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.09.1897
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Wchnitz-ZitW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Kmtshauplnmnnschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. 63. Jahrgang. Donnerstag, den 2. September 1897 Nr. 100 .i .W U Mark, wie hoch sie ursprünglich angemeldet waren, nur auf 2706498 Mark belaufen. Davon konnte die Summe von 71207 Mark sowohl in Bezug auf die Höhe des Schadens, als in Betreff des Grades der Hilssbedürstigkeit des Geschädigten als feststehend angesehen werden, während sich im klebrigen noch Erörterungen durch Rückfrage an die betheiligten Be hörden erforderlich machen. Inzwischen sind schon ansehnliche Summen diesen Behörden vom LandeS- hilsskomitee zur Beifügung gestellt worden und weiter werden gleichzeitig mit den Rückfragen für einzelne, besonders hilfsbedürftige Personen, die sehr erhebliche Schäden erlitten haben, gröbere Beträge angewiesen werden. Man hofft, bereits Ende September die vollständige Ausschüttung der eingegangenen Hilfs gelder vornehmen zu können. Bei der Sächsischen Bank zu Dresden waren bis Sonnabend, den 28. v. Mts., 1056412 Mark 03 Psg. eingegangen. Die Sammlung soll am 20. September geschloffen werden. Staatsminister von Metzsch theilte dem geschäfts führenden Ausschüsse des Landeshilsskomitees mit, daß auch die König!. Staatsregierung die dringendsten Bedürfnisse nach Vergütung der Schäden an Grund stücken und Gebäuden unverzüglich bis zu einem ge wissen Prozentsätze deS gewürderten Schadens zu be friedigen beabsichtige und daß zu diesem Zwecke an die betheiligten Behörden die erforderlichen Mittel angewiesen wo den seien. ES soll damit vor Allem den Kalamitosen ermöglicht werden, daß sie die für die Bauten günstige Jahreszeit noch nach Kräften be nutzen können. — Die sächsischen Staatswaldungen umfaßten nach den neuesten Veröffentlichungen deS statistischen Bureaus im Jahre 1895 175407 Hektar. Die Ge- sammtveranschlagung an Derbholz betrug 813014 Fest meter, mit Einschluß von 645888 Festmetern oder 79 Prozent Nutzholz, was für das Hektar der Holzboden fläche von 168 689 Hektar 4,82 Festmeter ergiebt. Der Reinertrag betrug überhaupt 7403 381 Mk. 40 Pf., wonach 1 Festmeter Derbholz 9,11 Mk., ein Hektar der Gesammlfläche aber 42,21 Mk. gewährt hat. Die Aufbereitungskosten für Hölzer haben sich aus 1508642,40 Mk., demnach für das Festmeter Derb holz, einschließlich deS Stock- und Reisigholzes, durch schnittlich auf 1,86 Mk. gestellt. Der Gesammtaus- wand an ForstverbesserungS-, Betriebs- und Ver waltungskosten beziffert sich auf 36,78 Prozent der Einnahme. — Einen Blick hinter die Coulissen der modernen Bauwirthschast gewährt sder amtliche Theil des „Dresdn. Anz." Gegen den Bauunternehmer Gustav Adolf Riedel in Dresden, offenbar nur ein Strohmann, werden nicht weniger als fünf Klagezustellungen öffent lich erlassen, weil Riedel verschwunden ist. Da klagt der Tischler mit einer Forderung von 5571 Mk., der Schlosser mit 3660 Mk., der Maler mit 1590 Mk., der Gärtner mit 900 Mk. und schließlich der Jaloussien- sabrikant mit 390 Mk. Das ganze Haus ist, wie man sieht, zusammengepumpt; idie Handwerker habe» das Nachsehen und die Geldleute, die sich sicherten, lachen sich ob des guten Geschäftchens ins Fäustchen. Freiberg. Wie anderwärts scheinen auch in unserer Stadt die czechtschen Arbeiter nach Mög lichkeit durch einheimische Arbeiter ersetzt worden zu sein. An den städtischen Bauten sind zur Zeit über haupt keine böhmischen Arbeiter beschäftigt und auch am BahnhofSerweilerungsbau arbeiten gegenwärtig neben einheimischen Arbeitern nur noch italienische Arbeiter uud Arbeiterinnen, während die früher an dem Bau beschäftigten Czechen an den Bahnbauten bet Klingenberg u. s. w. verwendet werden. Leisnig. Von der Königlichen Kceishauptmann- schasr Leipzig ist die von den städtischen Kollegien aus gearbeitete Ordnung, betreffend die Einführung einer Umsatzsteuer für Aktiengesellschaften, Konsumvereine Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauSwirthschastlichrr Monattbeilage. und sonstige Großbetriebe zurückgegeben worden unter Beifügung einer Verordnung deS Königlichen Mini steriums des Innern, in welcher die Grundsätze, die bei Ausstellung einer solchen Ordnung maßgebend sein 'ollen, eingehend ausgeführt worden sind. Hiernach soll bei Ausstellung einer solchen Ordnung vorzugs weise das örtliche Bedürfniß in Betracht gezogen und die zu erhebende Steuer nur so hoch bemeffen werden, daß lediglich ein Ausgleich staltftndet zwischen dem Vortheil, welcher den Großbetrieben aus ihrer Kapital kraft gegenüber den Kleinbetrieben erwächst, keineswegs aber darf eine Unterbindung der Großbetriebe bezweckt werden. Der hiesige Rath erkannte in seiner Sitzung vom 25. vor. Mts. nach wie vor das Bedürfniß zur Einführung der vorerwähnten Steuer für die Stadt Leisnig an unter Hinweis darauf, daß insbesondere der hiesige Konsumverein mit seinen 900" Mitgliedern beinahe die Hälfte der sämmtlichen städtischen Haus haltungen in sich vereinigt und hierdurch einen schwere« Druck auf die Kleinbetriebe auSübt. Die Höhe der Steuer beschloß man auf 2 Prozent vom Jahresumsatz festzustellen. Grimma. Unsere Fürstenschule zu St. Augustin erhielt neulich in den Wandgemälden der Aula eine« künstlerischen Schmuck von hohem Werth. Das Haupt gemälde bedeckt eine Fläche von ca. 20 Quadratmeter und stellt dar, wie Paulus in Athen predigt; flankirt wird das Gemälde durch Darstellungen deS gute« Hirten und des barmherzigen Samariters. Die gegen überliegende Wand schmückt ein Gemälde, welches die Zusammenkunst Schillers und Goethes zeigt, sowie Theodor Körner, seinen Kameraden vor Beginn der Schlacht ein Kampflied deklamirend. Luther und Melanchthon, sowie das königliche und kursächstsche Wappen füllen dir freien Stellen aus. Leipzig. Die Gebeine Johann Sebastian Bachs und Christian Fürchtegott Gellerts sind bis jetzt noch nicht in die Kryple gebracht worden, die dafür in der Johanneskirche gebaut worden ist. EL wird dies jedoch in nicht zu ferner Zeit erfolgen, da auch die Denkmalsangelegenheit bald eine raschere Förderung erfahren soll. Leipzig. Am 31. August Mittags erfolgte in Anwesenheit von Vertretern der königlichen Staats behörden, Vertretern der Stadt und zahlreichen aus wärtigen Meßbesuchern im Kaushause die Eröffnung des Meß-Jubiläums durch Enthüllung des Stand bildes Kaiser Maximilians, der vor 400 Jahren der Stadt die Rechte des Meßprivilegiums verlieh. Ober bürgermeister 0r. Georgi begrüßte die Anwesenden und gab einen kurzen geschichtlichen Rückblick. Der Stadt sei das Privilegium vor 400 Jahren verliehen, es sei also auch Pflicht der Stadt, die Messe zu er halten. Daß sie ihre Pflicht gethan, beweise das neue Kaufhaus und auch der Umstand, daß die Messe keinen Rückgang erlitten habe. Er schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch. Das überlebensgroße Standbild stellt den Kaiser Maximilian in großer Naturtreue dar. Der Schöpfer ist der Leipziger Scffner, gegossen wurde es bei Bierling in Dresden. Die Kosten des Standbildes belaufen sich auf etwa 8000 Mk. Ehemnih. Der 19jährige Kommis Mauersberger leugnet, den Mordanfall an dem Geldbriesträger Sieber ausgesührt zu haben. Ec beschuldigt eine zweite, ihm unbekannte Person des Verbrechens. Eine Gegenüberstellung mit seinem Opfer konnte bis jetzt noch nicht vorgenommen werden, da Sieber infolge des groben Blutverlustes so schwach ist, daß er noch nicht vernommen werden kann. Gegen Mauersberger aber liegen die Beweise für seine Schuld klar zu Tage. Eibenstock. Die hiesige kunstgewerbliche Bib liothek, die sich der steten Fürsorge der Landes regierung erfreut, hat wiederum eine Staalsbeihilse von 1000 Mk. erhalten. -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Auch für das lausende Jahr hat die Kgl. Staatsregierung der hiesigen Deutschen Müll er sch ule nicht nur eine Unterstützung von 5000 Mk. gewährt, sondern auch noch eine solche von 3000 Mk. zur Einrichtung der Unterrlchtsmühle ver- willigt. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkaffe wurden im Monate August 835 Einzahlungen im Be trage von 59 770 Mk. 84 Psg. gemacht, dagegen er folgten 258 Rückzahlungen im Betrage von 49103 Mk. '09 Psg. — Der Wohlthätigkeitsverein „Erzgebirger" zu Dresden sandte für Hochwassergeschädigte an die Ge meindebehörden von Schmiedeberg i. Erzgeb. 300 Mk., Geising 100 Mk., Lauenstein 100 Mk., Thiemendorf 400 Mk., Olbernhau 100 Mk. und Gottleuba 100 -Mark, während der Verein noch 200 Mk. zu oben genanntem Zwecke besonders vertheilt, worüber erst noch Erörterungen stattfiaden. Der Verein spendet demnach 1000 Mk. — Das Klingenberger Sommerheim des Gemeinnützigen Vereins ist auch noch gegenwärtig von 100 Kindern, und zwar von 25 Knaben und 75 Mädchen, bewohnt. Es sind dies solche Kinder, die an den Ferienkolonien schon betheiligt waren, sich aber nach ihrer Rückkehr als noch sehr erholungsbedürftig und schwächlich zeigten, so daß für sie eine Nachpflege Vorgesehen wurde. Die Kinder verbleiben bis zum 41. September in dem Heime, alsdann wird es bis zum nächsten Frühjahre geschloffen. — Am I. Oktober 1897 zu besetzen: Die Stelle deS Kantors und zweiten ständigen Lehrers in Frauenstein. Kollator: Das König!. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Das Ein kommen beträgt außer den gesetzlichen Alterszulagen und freier geräumiger Wohnung im Schulhause: 1014 Mk. 54 Pf. vom Schuldienste und 409 Mk. -vom Kirchendirnste. Gesuche sind mit allen ersorder- lichen Beilagen bis zum II. September bei dem kgl. Bezirksschulinspektor vr. Lange in Dippoldiswalde .einzureichen. — Zum Kapitel „Widerstand gegen die Staats gewalt" hat das Reichsgericht eine bemerkenSwerthe Entscheidung getroffen. Ein Lehrer befahl einem Fort- dildungSschüler während des Unterrichts, die Bank zu .verlassen. Der Schüler widersetzte sich der Aufforderung des Lehrers. Dies zeigte der Lehrer beim Straf richter an und der Bursche wurde zu 14 Tagen Ge- sängniß verurtheilt. Auf eingelegte Berufung kam die Sache vor das Reichsgericht, und dieses entschied wie folgt: Der Lehrer, der in der Fortbildungsschule das Aussichtsrecht ausübt, ist als Beamter anzusehen, der zur Vollstreckung der Anordnungen der Obrigkeit berufen ist. Demgemäß ist der einem solchen Lehrer bei Ausübung dieses Rechts geleistete Widerstand gegen ödie Staatsgewalt nach 8 136 des Strafgesetzbuches zu bestrafen. In dem vorliegenden Falle war daher die vorschriftsmäßig eingelegte Berufung deS Fortbildungs schülers zu verwerfen und die ihm vom Gericht zu- diktirte Gefängnißstrafe aufrecht zu erhalten. Altenberg. In Folge deS häufigen Auftretens der Masern, besonders unter den kleineren Schul kindern mußte hier die 6. (Elementar-) Klaffe der hiesigen Volksschule bis auf Weiteres geschloffen werden. Im Allgemeinen verläuft diese Kinderkrankheit gut artig. Dresden. In einer am 30. August stattgehabten Sitzung deS geschäftsführenden Ausschusses des LandeS - Hilfskomitees, welcher Minister von Metzsch bei wohnte, wurde mitgetheilt, daß die Schäden, welche die Hochwässer des Monats Juli an Mobiliar-Eigen- thum angerichtet haben, einschließlich der geschäftlichen Schädigungen, insoweit eine Vergütung derselben in Aussicht zu nehmen sei, sich anstatt auf 4 366 403 Inserate, welche bei da bedeutende». Auslage des Blatte« eine -sehr wirb s»me Verbreitung finden, werden mit 1V Pfg. die Spaltenzeile oder deren Maum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Di« tzMüSeritz -Zeitung" ^scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- iäz und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Psg., einmonatllch 42 Via. Einzelne Nummern i0 Pfg. — Ave Postan- stalte», Postboten, sowie . rie Aqenten nehmen Be stellungen an.
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