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Weißeritz-Zeitung : 26.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189910260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18991026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18991026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-26
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.10.1899
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Die ..Weißeritz-Zeitung" ^..-scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. äb Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlw) 42 Ma. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie vie Agenten nehmen Be stellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bet tzer bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder der« Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen den, Aufschlag.—Einge sandt, im redaktionellen »heile, die Spaltenzeil» 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche KmLshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrath zu MppoldisValde. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirteu Unterhaltungsblatt". Mit land- und hanswirthschastlicher Mouattbeilage. Nr. 124. Donnerstag, den 26. Oktober 18SS. 65. Jahrgang. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der RathSexpeditiouSräume können Donnerstag, den 2«. Oktober ISSN, nur wirklich dringliche Geschäfte erledigt werden. Dippoldiswalde, am 25. Oktober 1899. «Lokales und Kächftfches. Dippoldiswalde. An Stelle des nach Glauchau versetzten Herrn Bez.-Steuer-Jnsp. Liebers wird am L. November Herr Sekretär Stenzel, zu: Zeit in Leipzig, als Bez.-Steuer-Jnsp. nach hier versetzt. — Wie im vorigen Jahre schon, so erfreute sich auch bei ihrem diesjährigen Besuche am Dienstag in der Reichskrone die Künstlerfamilie Drescher aus Leip zig deS vollsten Beifalls des leider nur schwach er schienenen Publikums. Das originelle aber sehr an genehm wirkende Orchester ist zusammengesetzt aus drei Violinen, einem Cello, einer Flöte, einem Piston, Schlagzeug und Klavier. Alle Mitglieder dieses En semble» leisten Anerkennungswerthes, insbesondere zeigte sich Fräulein Doris Drescher nicht nur als sichere Dirtgevtin, sondern auch als Meisterin auf der Violine, während zwei Brüser derselben, Alfred und Kurt, als Virtuosen auf der Flöte sich produzirten. Auch daS Xylophon wurde mit staunenswerther Technik gehandhabt. Notenblätter verschmähten die Künstler gänzlich, jede Nummer wurde frei vorgetragen. — An die jetzt entlassenen Reservisten sei folgendes Mahnwort gerichtet: Wer den Wunsch hat, die während der aktiven Dienstzeit gepflegte treue Kameradschaft auch weiterhin zu bethätigen und seine Erinnerungen an das Soldatenlebev lebendig zu er halten, der trete ein in den Krieger- und Militir- verein deS HeimathSortes. Was wollen diese Vereine? Eie wollen „die Liebe zu Fürst und Vaterland, Kaiser und Reich stärken und bethätigen, treue Kameradschaft unter ihren Mitgliedern pflegen, hilfsbedürftigen Kameraden und ihren Wittwen und Waisen mit Rath und Thal helfen, die Bestrebungen deS „Rothen Kreuz" unterstützen. Welche Vortheile bieten diese Vereine? Ihre Mitglieder weroen in Krankheit und Noth unterstützt. Dank den Bestrebungen der Krieger fechtschulen können die Waisen verstorbener Kameraden in den Kriegswaisenhäusern erzogen werden. Die Vereine gewähren ferner Vortheile durch die Sterbe kaffe. — Wer alle diese Vortheile genießen will, wer mit Kameraden die Erinnerung seiner Dienstzeit Pflegen will, wer ein geselliges Zusammenleben wünscht, der trete ein in den Krieger- und Militärverein seines HeimathSortes! — Die 5. Klaffe der 136. kgl. sächs. Lotterie wird vom 6. bis mit 27. November, mit Ausnahme deS IS., 19., 32. und 26., gezogen werden. Die Er- Neuerung der Loose hat vor Ablauf de» 38. Oktober su geschehen. Reinhardtsgrimma. Tödtlich verunglückt ist am Sonnabend Nachmittag der hiesige Viehmakler und Hausbesitzer Kretzschmar. Derselbe war genannten TageS ausgefahren, um ein Pferd, ein junges, nicht ganz dreijähriges Thier, zum Verkauf zu bringen. Auf der von Plochwitz bergab nach Dohna führenden Straße wird da» Thier scheu und geht durch. Dem zweite» Insassen deS Wagens, Bruno V. aus HauS« dorf, gelingt es, rechtzeitig au» dem Wagen zu springen, ohne Schaden zu nehmen. Kretzschmar jedoch ist ver- muthltch durch Umsturz ober Anprall de» Wagens her- auSgeschleuoert worden. Blutüberströmt und mit ein gedrückte: Hirnschale ist derselbe von herbeigeholten Leuten aufgehoben und in da» Stadtkrankenhaus zu Dohna tranSportirt worden, woselbst er am Sonntag verstorben ist. Glashütte. Der Ausschuß der Vereinigung für Chronometrie hielt am 31. und 33. Oktober a. c. hier eine Sitzung ab. Die Sitzung am 23. Oktober Vor mittags sand in Gemeinschaft mit dem Aussichtsrath der deutschen Uhrmacherschule statt, da es sich darum handelte, mit dieser Schule eine Versuchsanstalt zu verbinden, die bezweckt, das für die Martnechronometer röthige Material zu prüfen, ebenso die etwaigen Ver besserungen in der Konstruktion u. s. w. vorzuschlagen. Da die nöthigen Mittel hierzu auS Interessenten kreisen bald zusammenkommen dürften, auch die Kgl. Staatsregierung diesem Unternehmen sympathisch gegenüber steht, eventuell sogar Beihilfe gewähren würde, so dürste vielleicht Ende nächsten Jahres, nach dem die langwierigen Vorarbeiten hierzu beendet sind, die Anstalt ins Leben treten. — Am Sonntag Nachmittag feierte der Uhr- macherverein „Urania", der in der Hauptsache nur sachwiflenschastltche Zwecke verfolgt, sein 20. Stiftungs fest. Die den Ausschuß der Vereinigung für Chrono metrie mitbtldenden Herren Geh. Rath Professor vr. Förster, Direktor der Kgl. Sternwarte-Berlin, Geh. Reg.-Rath Prof. vr.Reuleaux-Berlin, sowie vr. Göpel, Ingenieur an der physikalisch-technischen Reichsanstatt in Charlottenburg, hatten die Liebenswürdigkeit ge habt, je einen Vortrag zuzusagen. Die „Urania" hatte zu diesen Vorträgen öffentliche Einladungen er gehen lassen, so daß der Saal des Hotels „Kaiserhof" dicht besetzt war. Herr Geb. Rath Prof. vr. Förster behandelte das Thema: „Himmelskunde und Uhr macherkunst" und sühne in überaus spannender, etwa I stündiger Rede die Entwickelung d r Himmelskunde wie auch der Zeitmessung, von den ältesten geschicht lichen Zeiten bis zur Gegenwart vor Augen, zeigte dir innigen gegenseitigen Beziehungen beider und wie die Fortschritte der einen Wissenschaft auch regelmäßig der anderen Nutzen brachten und ihr einen neuen Impuls gaben. Der hochgeschätzte Redner erntete lebhafte Zustimmung bei Beendigung seines Vortrags. Herr Geh. Reg.-Rath Professor vr. Reuleaux hatte sich den Titel: „Hemmungen" für seinen Vortrag ge wählt. Der weltbekannte Gelehrte zeigte in seinem Vorträge an der Hand von Skizzen die Hemmung in ihrer ursprünglichsten Gestalt mit einfachem und doppeltem Hemmhaken und führte dann im Laufe seines Vortrages in humoristischer und überzeugender Weise aus, daß die Hebewerke der Kanäle (Schleusen), daß ferner die Wassersäulenmaschine und die Dampf maschine in ihrer Grundidee nichts andres als Hemm werke seien und daß die Hemmwerke in ihrer kleinsten Anwendung, in der Taschenuhr, sich ihren großen Vettern, die die Welt beherrschen, würdig zur Seite stellen können. Reicher Beifall lohnte die hoch interessante Rede de» liebenswürdigen Gelehrten. — Herr Ingenieur vr. Göpel gab zum Schluß noch die iele und Bestrebungen der Vereinigung für Chrono metrie bekannt. Abgesehen von der ideellen Sette, ist e» hauptsächlich das Bestreben, uns, wie in so vielen anderen Sachen, unabhängig von England zu machen. Wenn auch di, Uhrentechnik in Deutschland hoch da steht und selbstverständlich auch Martnechronometer gemacht werden können, so hat sich doch bis jetzt noch Niemand gefunden, der bei dem verhältnikmäßig geringen Bedarf in Deutschland und bet den ganz bedeutenden Einrichtungskosten daran ging, Chrouo- meter-Rohwerke zu fabriziren. Man muß aber damit rechnen und das ist der Hauptgrund, daß es doch einmal England, von woher jetzt die Rohwerke bezogen werden müssen, bei seinen bekannten Raubthiergelüsten und seiner Krämerpolitik, einfallen könnte, den Kontt- Der Stadtrath. Voigt. nent für Marinechronometer zu sperren und um die» hintanzuhalten, soll eben diese Industrie in Deutsch land eingeführt werden, wenn auch vorläufig mit pekuniären Opfern. — Der Vorsitzende de» Verein» „Urania", Direktor der Uhrmachrrschule Straßer, sprach den Herren Vortragenden den Dank der Ver sammlung aus und bat auch die Anwesenden die» durch Erheben von den Plätzen noch besonder» zu bekunden. — Die Stadtgemeinde Glashütte ist vor einige« Tagen wieder in den Besitz einer alten interessanter» Urkunde gelangt, in welcher vom Churfürke« „Johann Georg dem Andern" die Privilegien und Freiheiten aufs Neue bestätigt werden, die seine Vor fahren der Stadt Glashütte bewilligt hatten. Die seinerzeit, im Jahre 1612, hierüber ausgestellte Ur kunde war während der Wirren deS 30jähr. Kriege» abhanden gekommen. Ausgestellt ist die Urkunde unter« 9. Juni 1686. Das angehestete WachSstegel ist das „große Jnsiegel" deS Churfürsten; e» befindet stch in einer Holzkapsel. Wittgensdorf. Sonntag Nacht '/,11 Uhr ging hier die mit Heu und Weizen gefüllte Feldscheune Otto Jährlichen« in Flammen auf. Ein darin auf» gestellter Dampfdrescher verbrannte mit. Brandstiftung wird vermuthet. Dresden. Nach den bis jetzt getroffenen Be stimmungen wird der König den sächs. Landtag Dienstag, 7. November, mit einer feierlichen Thron rede eröffnen. Dem Eröffnungsakt gebt ein öffentlicher Gottesdienst in der evangelischen Hof- und Sophien» Kirche voraus, worauf die Vereidigung der Präsidenten der beiden Etändekammern erfolgt. Abend» 6 Uhr reiht sich dann wahrscheinlich die übliche Galatafel im kön'gl. Schlosse an. — Kommerzienrath Hopffe wurde am 34. Oktbr. zu 4 Jahren 9 Monaten Gefängniß und 5 Jahre» Ehrenrechtsverlust vrrurtheilt, 3 Monate der Strafe gelten durch die seit dem 36. Mai andauernde Unter suchungshaft für verbüßt. Lofchwitz. In Unruhe wußte der 13 Jahre alte Schulknabe H. in Cunnersdorf die Einwohner der dortigen Gegend zu versetzen durch seine fortgesetzte« Erzählungen von Anfällen, die er allabendlich bei den ihm obliegenden Transporten von Milch nach Pappritz überstehen mußte. Um der Sache aus den Grund zu gehen, machten stch an verschiedenen Abenden mehrere Gutsbesitzer und Einwohner auf die Suche, doch blieben die Recherchen erfolglos, da sich an solche« Abenden nichts Verdächtiges zeigte. Die Sache wurde dem Geudarmeriebrigadier übergeben, der aber de» Jungen durch Fragen so in die Enge trieb, daß er gestehen mußte, die ganze Geschichte nur ersonnen zu haben, weil er das Milchsahren satt habe und einer anderen Beschäftigung obliegen wolle. Freiberg. Vom kgl. Landgericht wurde an» 33. Oktober der Mühlenbefitzer und Schankwirth Karl August Geier in Spechtritz wegen Veranstaltung öffent licher Ausspielungen beweglicher Sachen ohne obrig keitliche Erlaubniß aus Z 386 de» R.-Str.-S.-V. zu 20 Mk. Geldstrafe und Einziehung de» Apparate» vrrurtheilt. Schandau. Im benachbarten Altendorf ist am Sonntag die Familie deS Echtffmann» Her«. Friedel durch einen unvorsichtigen Radfahrer in tiefe Be- trübntß versetzt worden. Der sech-jährige Soh« Friedel» wurde von dem Radfahrer U. au» Ehrenberg
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