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Dresdner Journal : 28.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186707285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-07
- Tag1867-07-28
- Monat1867-07
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 28.07.1867
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^173 Sonntag, den 28. Jnlt. - L»«w»«t-»r»tse: ' >»,«,«: »drUod: «VUr—»-r. Zj^Uvk. t „ 1» „ woll»Utcd:— „ 1L „ Ltu»«I»»Nu»»>«r»: 1 „ Im KWütT»A» tri'.t ko»1- «. 3t«wp«I- Klo»« , »iser«trilPrrisr: k'ür ck«o R»um »ioer -o,p»It«o«o H«U«: 1 Nxr. , votor „Lioss«»»oät" äl« 2eU«! 3 N^r. Grschetueu: VR^Uok, roll Xoiookw» ä«r 8000- uoä ^b,od, «tr ä«o kol^oockso Dres-nerMurM. Verantwortlicher Redactenr: I. G. Hartmann. 1867. »«seruterunnraiMt au«, Sri«: äo» vr«»äo«r ^vuroolij «dsoä»».: kl L»al.»o, Lv«»» ko„: Lo»d«r,->«U»r Vt»»-ro»»ktl»r1». U.- -r Voai.»»; I,rU», V»o»lv,'»ok« Noekd , Nor»«»»»»'» Sor«»o; L. 8o»r.or,»; >r«^»»!^,.8v»»»»i,',Loooov«odor«««, ^»»»» -r 8t»»i»otv»»>; kr»oktor1». N.s: ^»»«»» »vk« Lookk ; Lilo - ^0. LLo»«»;r»ri»: LckVL», k-L»»»,, Soor.»» t vo., (8, kl»«» ä« l» Soor»«); kr»G: U» Lo»l.io»'l 8»obb ; Vlo»: ^i.. O»»»U» Heruusgtber > Nöulgl Lrpaältloa ö»» vriäu« vraaäoo, Nurwortri— So. 7. Abonnements - Einladung. Nachbestellungen auf das „Dresdner Jo urnal" für die Monate August und Tep tember werden für Dresden in unsrer Ex- -editio», für auswärts bei den zunächst ge legenen Postanstalten angenommen. Für Dresden und den Bereich der k. sächsischen Postverwaltung beträgt der Preis auf diese beiden Monate 1 Thlr. DieJnsertionSaebühren betragen beim „Dresdner Journal" für die Petitzeile oder deren Raum im Jnseratentheile L Ngr., unter „Eingesandt" L Rar. König!. Erpk-itiou -es Dresditr Ioana ls. (Marienstraße Nr. 7.) Ämtlichrr Theil. Dresden, 23. Juli. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Fabrikbesitzer Johann Zimmermann in Chemnitz das von des Kaisers der Franzosen Majestät ihm verliehene Ritterkreuz der Ehren legion annehme und trage. Dresden, 26. Juli. Se. Königliche Majestät haben allerguädigst geruht, dem Leutnant Gottschald des 3. Infanterieregiments Nr. 102 die wegen erlangter Anstellung im CivilstaalSdienste erbetene Entlastung au» der Armee zu bewilligen. Nichtamtlicher Theil. Utbersicht. Telegraphische Nachrichten. Aeitnaglscha«. (Norddeutsche Allg. Zeitung. Opiniov Nationale.) TageSgefchichte. Dresden: Reise des Minister» deS Innern. Berichtigung au» Bautzen. — Berlin: Der Sultan in Koblenz. Französische Depesche in der nordschleSwigschen Frage. Graf v. BiSmarck geht nicht nach Biarritz. Vermischte».—Neustadt: Kirch liche Conferenz für Schleswig-Holstein. — Hamburg: Falsche Zeitungsnachricht. — Wien: Die Concor- datSfrage. Ueberreichung de» Hosenbandordens. Mexi kanische Nachrichten. Zur orientalischen Frage. Reichs- rath»verhandlungen. Tagesbericht. — Agram: Verein geschloffen. — München: König Otto von Griechen land erkrankt. Landtagsangelegenheit. Verurteilung wegen Habrrfeldtreiben. — Nürnberg: Zur An wesenheit de- Sultan».— Landau: FestungSdemo- lirung. — Paris: Revue. Dekrete. Sessionsschluß des gesetzgebenden Körper». Finanzbeamter flüchtig. Die rimische Mission deS General» Dumont. — Brüssel: Die Familie Orlean». Vom Hofe. — Florenz: Bankangelegenheit. — Rom: Ansprache de» General» Dumont. — Lissabon: VertragS- publication. — London: Abreise der Kaiserin Eu genie. — Kopenhagen: Das Justizministerium. Französische Journalisten erwartet. — Stockholm: Flottenexpedition. Rettungsstationen. — Konstan tinopel: Nachrichten aus Kandis. — New-Bork: Die Leiche de» Kaiser» Maximilian nach Veracruz. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentliche« Dienst. Beilage. Lhemnitzer Gewerbe- a. Industrie«u»stellu«-. XIV. vrtrieb»überficht der kinigl. sachfischen Etaattrisrn- »ahnen pro Mai 1867. Eingesandte». Inserate. Uelegrapyische Nachrichten. Wien, Sonnabend, 27. Jnli. (W. T. B.) Der Snltan ist heute Morgen 7 Uhr hier antzekommen und wurde van dem Kaiser und den Erzherzogen aus dem Bahnhöfe empfangen. Die Truppen bildeten Spalier bi» Schönbrunn, wo der Sultan abstieg. Die „Presse" erfahrt über die französische Depe sche an die preußische Regierung in der nordschlt-wig- schen Frage, daß ditse Dtptschr zwti Hauptpunkte ent halte. Der erste derselben erkläre, Frankreich habe eia Interesse sowie da» Recht und die Pflicht, sich um die Auisührung de» Prager Frieden» zu kümmern. Der zweite Hauptpunkt bezeichne die preußische Be dingung, welche eine Garantie sür die deutsche Ra tionalität bei Abtretung eine» Theile» von Rord- schle»wig fordert, al» unerfüllbar. München, Sounabend, 27. Juli. (W. T. B.) König Otta von Griechenland, welcher seit Montag iu Bamberg an den Maseru erkrankt war, ist gestern Abend ^7 Uhr daselbst verstorben. (König Otto l. von Griechenland, könlgl. Prinz von Bayern — Sohn de- greisen König- Ludwig l. und »Lchstältrster Bruder des 1864 verstorbenen Königs Maximilian II. von Bayern — war geboren am 1. Juni 1815. Von der griechischen Nation zum König erwählt, nahm derselbe am 5. Octbr. 1832 die königliche Würde an, bestieg am 6. Februar 1833 unter einer Regentschaft den griechischen Thron, trat nach erlangter Volljährigkeit die Regierung selbst an am 1. Juni 1835, vermählte sich am 22. November 1836 mit der Königin Amalie, geborne Prinzessin von Oldenburg, und verließ Griechenland am 24. October 1862 infolge eine- ausgebrochenen Aufstande». Er hin terläßt keine Kinder.) Florenz, Freitag, 26. Juli. (W. T. B ) Rach der hiesigen „volkrzeitung" ist eine Depesche de» ita lienischen Gesandten in Pari» hier eingetroffen, in welcher namens der französischen Regierung Aufklä rungen über die Anwesenheit de» fraazöfischen Ge neral» Dumont iu Rom (vergl. die „TagcSgeschichte" unter Pari» und Rom) gegeben werden. Moustier habe Nigra gegenüber erklärt, daß Du mont, nachdem er der Regierung angezeigt, er gehe in Privatangelegenheiten nach Rom, den Auftrag erhalten habe, sich über die wahren Zustände der Legion von Antibr» zu unterrichten. Der General habe den Um fang seiner Misston übertrieben und ihr eine weit pro- noncirtere Bedeutung beigelegt, indem er seine Ansich ten als die der Regierung hinstellte, welche ihn jedoch hierzu nicht autorifirt habe. Im Uebrigen habe Mou stier erklärt, daß nach seiner Ansicht die durch die ita lienischen Zeitungen über diese Angelegenheit verbrei teten Gerüchte vielfach übertrieben seien. London, Freitag, 26. Juli, Rächt«. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de» Unterhauses zeigte der StaatSseeretär des Aeußeru, Lord Stanley, an, daß indische Offiziere beauftragt worden seien, den Plan zu einer Expedition gegen Abyssinien auSzuarbeitrn. Au» New-Hork meldet eine Kabeldepesche, daß »och 10 Generäle der kaiserlich mexikanischen Armee erschaffen worden find. London, Sonnabend, 27. Juli. (W. T B.) Die „Mornina-Post" hält KrirgSbesorgniffe für unbegrün det und behauptet, e» werde in Berlin unter Theil- «ahmr Rußland» und Frankreich» über die schle«- wigsche Frage in freundschaftlicher Weise verhandelt. Drelden, 27. Juli. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", welche heute den Eingang einer die nordschleSwigsche An gelegenheit betreffenden französischen Depesche in Berlin bestätigt (vgl. unter „TagcSgeschichte"), kommt in der selben Nummer nochmal» auf die dänische Agitation gegenPreußen zurück. Sie leitet ihren Artikel ein durch einen Hinweis auf die in der Periode der Ruhe nach 1851 künstlich geschaffene neapolitanische Agitation, „welche sich als eine gute Speculation sür die Jour nalistik erwies und viel Geld einbrachte". „Man er fand — sagt sie — den „Rt Bomba", eine Art von politischem Oger, das Schlachtopfer Pokrio und noch viele andere Schlachtopfer, und Europa konnte täglich die aufregendsten Schauergeschichten auS unterirdischen Kerkern Neapels und aus den Geheimnissen der dor tigen Inquisition lesen, Geschichten, welche englische und französische Correspondcnten für fünfundzwanzig Cen times die Zeile dem Geschmack des Publicum« darboten" (und welche — wie wir beifügen wollen — auch viele deutsche Zeitungen ganz vortrefflich auizubeuten ver standen). In ähnlicher Weise werde jetzt die dänische Agitation betrieben. „Eö giebt wenige Nummern der für diese Agitation bestimmten Zeitungen, in denen wir nicht täglich dem stereotypen Bilde eines gemaßregelten Hannemanns begegnen, der bald halbverhungert sich mit seinem Stabe weiter schleppt oder, auf einem Grenz stein sitzend, sehnsüchtig hinüber blickt nach der fernen Heimath, wo er Weib und Kind zurückgelassen, um den Verfolgungen seiner Tyrannen zu entgehen. Subskrip tionen für diese Schlachtopfer der Phantasie werden in Dänemark aller Orten und unter allen erdenklichen Formen gesammelt, auch in französischen Blättern. Und um die Unterstützung zu lohnen, welche diese Agitation übcrhaupt in der französischen Presse gefunden, soll in Kopenhagen ein großes Banket für die Journalisten und politischen Agitatoren Frankreichs stattfinden, zu welchem bereits die Einladungen ergangen sind." Jene Agitation in Neapel aber, von der wir oben sprachen und welche heute die dänische Agitation imitirt, sei in dessen in ihrer Basts gänzlich von dieser unterschieden gewesen. Dort agitirte eine Partei gegen die andere. In Dänemark aber habe sich, vermögt deS parlamen tarischen Regimes die Partei deS Staate» bemächtigt, und die Parteiagitation zur Agitation de» StaateS gemacht. Und da» sei ein gefährliches Beginnen, weil r- der Agitation an einem Gegengewicht fehle, um sie in den Grenzen der Ueberlegung zu halten, welche die Parteien so leicht überschreiten. „So erwiderte neulich — fährt die „N. A. Z." fort — sogar die officielle „Berling'sche Zeitung" auf unsern Artikel, in welchem wir einzelne Proben von den Auslassungen de» dänischen Fanatismus brachten, in dem einen Fall«: daß diese Leute mehr Idioten als Patrioten seien; — und in dem andern Falle: daß die Zeitschrift, aus welcher wir jene Citate entnommen (Blätter für den gemeinen Mann), eingegangen wäre. Aber da» find Antworten, die eines Partriblatte», doch nicht Regierungsblatte» würdig sind. Denn jene „Blätter für den gemeinen Mann", die sonst nur gelegentlich erscheinen, werden seit dem 1. Ja nuar v. I. unter demselben Redactenr al» Wochen schrift herauSgegeben, und was den Idiotismus anbr- trifft, fo entschuldigt man sich nicht damit, sondern man legt ihm eine Zwangsjacke an. Wa» soll man also von dänischen Zuständen sagen, wenn eine Zeitung von der Stellung wie die „Berling'sche Zeitung" mit solchen Ausflüchten antwortet." Auch die französischen Blätter beschäftigen sich noch mit besonderer Vorliebe mit der nordschleS wigschen Angelegenheit. Neuerdings war es die „O pinion nationale", welche die französische Regie rung auffordert, Preußen energisch an die Ausführung des Prager FriedensvertragS zu erinnern, um einer be waffneten Verwickelung mit Deutschland vorzubeugen. Sie sagt darüber: „ES handelt sich um Verbindlich keiten, die Preußen übernommen hat, und deren Er füllung zu fordern man verpflichtet ist. ES handelt sich besonders darum, in einem Augenblick, wo dies noch möglich ist, ohne einen allgemeinen und von allen Ge sichtspunkten auS furchtgebietenden Krieg hervorzurufen, Preußen ganz deutlich die Grenzen zu bezeichnen, welche man ihm unter keinem Vorwande zu überschreiten er lauben darf. Man hat ihm Deutschland überlasten, sei e» darum! Hier konnte eS doch wenigstens den Vor wand geltend machen, daß die Frage, die im Spiele war, eine Frage innerer Reorganisation war, und daß sein kriegerisches Auftreten den seit langer Zeit jenseit» de» Rhein» ausgedrücktrn Einheitswünschen entspreche. ES ist nothwendig, Preußen daran zu erinnern, daß, wenn man ihm Deutschland überlasten hat, es sich doch doch damit wenigsten» begnügen sollte, und daß heute Dänemark, morgen Holland nicht» von seinem Ehrgeiz zu befürchten haben durfte. In Schleswig liegt dem nach eine Frage deS absoluten Rechts vom Gesichts punkte der Principien an», und eines sehr hohen In teresse- vom Gesichtspunkte der Thatsachen au- für ganz Europa. Preußen hat positiv versprochen, die Bevöl kerung zu befragen und Dänemark einen Theil de» Herzogthum» zurückzuerstatten. ES ist nothwendig, daß Preußen dies Versprechen halte, seine Verpflichtung er fülle. Die Unabhängigkeit Dänemarks im Norden ist für das europäische Gleichgewicht eben so nothwendig, al- die jetzige Existenz des Kaiserreich» Oesterreich im Südwrsten." Tagesgeschichte. Dresden, 27. Juli. Se. Ercellenz der Herr Staats minister v. Nostitz-Wallwitz ist heute früh nach Chem nitz und Elster gereist. — In Betrest der zuerst von der Berliner „Post" gebrachten und sachlich bereit» berichtigten Mittheilung aus Bautzen über Verletzung von Soldaten beim Ba den rc. haben wir nun auch noch die Angabe der „Post" zu berichtigen: jene Mittheilung sei ihr „von einem in Bautzen garnisonirenden, ihr al» glaub würdig bekannten Militär zugegangen." — Die von der k. prcuß. Militärbehörde dieserhalb an- gestellten Recherchen haben nämlich — wie uns von derselben mitgetheilt wird — jetzt ergeben: „daß ein „auf Urlaub in Sachsen befindlich gewesenes Mit» „glied der Rrdaetion der „Post" die qu. Mit- „theilung einem Tischgespräch entnommen hat, wel- „ches unbekannte Militärpersonen neben ihm in einer „Restauration geführt haben." Bemerkt mag hier noch sein, daß die nächstbetheiligte Redaction der Berliner „Post" dem von der Militärbehörde an sie gerichteten Ersuchen um Aufnahme dieser Berichtigung nicht ent sprochen hat. * Berlin, 26. Juli, lieber den vorgestrigen Em pfang Sr. kaiserlichen Majestät de- Sultan» und die demselben zu Ehren stattgehabten Festlichkeiten inKoblenj entnimmt der „St.-Anz." der „Kobl. Ztg." folgende nähere Mittheilungen: Um 11 Uhr begann die Auf stellung de» Militärs der Eisenbahnstraße entlang am Löhrrondell vorbei durch di« Schloßftraße nach dem könig- lichrn Schloff«. Gegen 1 Uhr Mittag» begaben sich Se. Majestät der König in Husarenunisorm mit der Ge neralität, unter dem Jubel der zahlreich versammelten Menge, zu Pferde nach derb Bahnhofe. Der Donner der Kanonen von sämmtlichen umliegenden Forts ver kündete die Ankunft des festlich geschmückten Zuges. Auf dem Perron des Bahnhofes von Er. Majestät dem Könige begrüßt, bestieg der Sultan den königlichen Wagen. Ihm zur Linken nahm der König Platz. Beide Majestäten waren begleitet von dem türkischen Gesandten am preußischen Hofe, Aristarchi Bey. Hinter dem könig lichen Wagen folgten die Prinzen de» Sultan», so wie -das Gefolge desselben. Beim Passtren der Schloßstraße spielte das Mustkchor der Königshusaren die preußische, die Kapelle des 4. Gardegrenadierregiments die türkische Nationalhymne. Unter dem SLulengange deS könig lichen Schlosses ward der Sultan von Ihrer Majestät der Königin Augusta bcwillkommt, worauf fämmiliche Truppen vor dem königlichen Schlöffe vorbeimarschirten. Der Empfang selbst, so wie die im Schlöffe zu Ehren de» hohen Gastes veranstalteten Festlichkeiten waren von dem günstigsten Wetter begleitet. Gegen Abend erst überzog sich der Horizont mit schweren Gewitterwolken. Der bald darauf stark herabströmende Regen brachte jedoch glücklicherweise keine wesentliche Störung in der für den Abend bestimmten Feier hervor. Nur mußte die, anfangs auf ^7 Uhr anberaumte Festfahrt nach dem Schlosse Stolzenfels etwa eine Stunde später stattfi«- den. Unter Kanonendonner begann daS Schiff seine Auf fahrt bi- Stolzenfels. Bei der Rückfahrt ging die Be leuchtung in der brillantesten Weise vor sich. Die be nachbarten Ortschaften, namentlich Lahnstein und Horch heim, waren glänzend erleuchtet, und einen prächtigen Anblick gewährte da- Schloß Lahneck, da- in benga» FeuiUeton. Dresden. In der Sitzung der mineralogisch-geolo gischen Sectton der „Isis" vom 18. d. M. legte zu nächst Herr Assistent vr. Fränkel eine größere Anzahl von Geognosilien und Petrefacten au» der Krim vor und schloß hieran einen Vortrag über die geognostischen Verhältnisse dieser Halbinsel. Herr Prof. vr. Geinitz hielt sodann einen sehr ausführlichen Vortrag über das sächsische Kreidegebirge, wobei er zunächst einen Blick auf die früher« Forschungen warf und dann die Resul tate der neuesten Forschungen gründlich beleuchtete. Hieran schloß sich eine Eharakterifirung der neuesten Arbeiten über die Kretdeformation Böhmen» und die Besprechung hierauf bezüglicher vorliegender Schriften. Herr Apo theker Bl«y legte eine poooiä— au» den Quadersand- steine vor. — In der Hauptversammlung d. 25. M. hielt Herr Prof. vr. Willkomm aus Tharand einen sehr gründlichen Dortrag über Hallier's Forschungen über die Gährungsrrscheiaungen. Sodann berichtete er über seine n«ursten Untersuchungen einer Krankheit der Lärchen, welcht durch einen Parasiten, eine Prziza, her» vorgerufrn worden ist und in Sachsen, Bayern, Hessen und am Harze bereit» viel Schaden gebracht hat. Eine Reihe von Zeichnungen und andere Vorlagen vervoll ständigte de« so interrffanten Vortrag. Herr Maler Fischer gab de« meteorologischen Bericht vom Jahre 1866. Herr Maler Wegner zeigte einen Rtesenbovist, Herr Hauptmann ». Schlieben hatte einen von ihm «u Rothstein gefundenen Xganc» (von 11 Zoll Durch messer «ud mit 6-700 Lamellen) eingesandt, Herr Apo» lheker Bley berichtet« über schwefelwafferstosshalttges Wasser der Brunnen der Jägerstraß« ,. s. w. X. Kunstliteratur. Im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig ist eine von Justus Brinckmann besorgte deutsche Ausgabe der „Abhandlungen über die Gold schmiedekunst und die Sculptur von Benvenuto Cel lini" erschienen. Treffend weist Brinckmann in seinem Vorworte darauf hin, daß die gegenwärtigen Bemühun gen um Neubelebung de» Kunsthandwerker nur dann einen nachhaltigen Erfolg erzielen werden, wenn mit dem Streben nach Wiedervereinigung und wechselseitigem Durchdringen von Kunst und Gewerbe Hand in Hand geht die Erweckung so vieler technischer Derfahrungs- wetsen, deren Erzeugnisse ist Museen uud Sammlungen zwar viel bewundert werden, aber den Bedürfnissen des Handwerkers gegenüber meist todt«» Capital sind. Sicher dürften Cellini» Abhandlungen zurHebung diese» Schatze» beitragen. Sie erschienen hier zum ersten Male in einer deutschen Uebersetzung; Goethe hat in seinem „Cellini" nur Bruchstücke mitgetheilt. Brinckmann hat sich nicht blos mit der Rolle des Uebersetzers begnügt, sonder« macht zugleich den der Technik und ihrer Geschichte kun digen Interpreten. Geleitet von dem Gedanken, daß zwischen dem früher« Mittelalter und der Zett Cellini» eine direkte Tradition in verschiedene« Zweigen der Tech nik bestanden habe, zog er zur Erklärung des Cellini die durch Lessing bekannt gewordene Schrift des Theo philus Presbyter „<li—rvm »rtiom avl-äow" h«rb«t und gelangte so zu manchen schätzbare« Aufschlüsse« über die Geschichte der Technik. Der klaren, sich möglichst an die Sprache des Originals haltende« Uebersetzung ist «t«e kurz« Lebensbeschreibung Eelltnt's vorausgrschickt. Sehr richtig rrschrtnt, was Brinckmann in der Einlei tung zur Fellung des Uriheil» über Cellini sagt, deffrn Ansehen t« der Kunstqcschichte die wechselvollfte Be- urtheilung gefunden hat; auch der vergleich Cellini s und des Theophilus, wie Beide, und zugleich mit ihnen ihre Zeit, sich in ihren Schriften spiegeln, ist inter essant. Aber, wie oben schon angedeutet, nicht nur ein historische» Interesse hat da» Buch; auch in praktischer Beziehung ist e» bei der Bedeutung der Geschichte der Technik sür da» heutige Kunstgewerbe willkommen zu nennen. C. C. t Jllustrirte Literatur. Don dem im Verlage von F. A. Brockhau» in Leipzig erscheinenden „Jllu strik ten Katalog der Pariser Industrieausstellung" liegt die 3. Lieferung vor. Die deutsche Industrie ist darin mehr berücksichtigt, al» es bi»her der Fall gewe sen, und wir können dabei Hinweisen auf die guten Ab bildungen von Porzellanwaaren von Tielsch u. Comp. in Altwasser, Möbel von Stoevesandt in Karlsruhe und Türpe in Dresden, GlaSwaaren von Lobmeyr, Bronze- artikel von DziedzinSki und Hanusch und Hollenbach, Kirchengeräthe von Rasek und Teppiche von Haa» und Söhne, letztere Firmen sämmtlich in Wien. Daneben bringen die circa 100 Holzschnitt« di«s«r Lieferung Ab bildungen von Stickerei-, Spitzen- und Damastmustern, Buchbinder- und Juwelierarbeiten, Uhren, Marmor- u. Steinmetzarbetten, Eisenguß- und Glaswaaren, Por zellane au» den berühmten Fabriken von Sevres und Worcester, u. s. v. Der einlettrnde Artikel über Cha rakter und Ziele der Pariser Ausstellung findet in die ser Lieferung setuen Abschluß; i« der nächsten Lieferung soll die Reihe der in Au-ficht gestellten Essay» mit einem Aufsatz über „das Glas zu Rutzungszw«cken u. Luxus- -egeuständen" «röffnet werde«. von dem in demselben Verlage iu einer neueu wohl feile« Ausgabt erscheinende» „Jllustrirte« Haus und Famtltenlextkon", auf welches wir kürzlich al» auf ein empfehlenswerthes Handbuch für das praktisch« Lebt« hingewiese« habe«, liegen fünf »eitere Lieferun gen vor, und zwar Lfrg. 6—10, welche die Artikel: „Annuitäten" bis „Barytsaze" behandeln. Am 10. August wird da» Denkmal feierlich ent hüllt werden, welches dem geh. Hofrath Prof. vr. Friedrich Gottlob Schulze, dem Begründer und ersten Direktor der landwirthschaftlichen Akademien zu Jena und Eldena von seinen zahlreichen Schülern und Verehrern zu Jena errichtet wird. Da» Monument besteht au» einer vom Prof. Drake modellirten, kolossalen Erzbüste auf hohem Sockel. 's Der Breslauer Künstlerverei« veranstaltet eine Lotterie, um einen Fond zur Gründung eines Ga- leriegebäude» in BreSlau zu gewinnen. E» werden 110,000 Loose t 1 Thlr. autgegeben. Die Gewinne bestehen in Oelgemälden, Handzeichnungen, Kupfer stichen, plastischen und andern Kunstwerken. * Die Werke Sr. Majestät des verewigten Kai ser- Maximilian I. von Mexico werden unter dem Titel „AuS meinem Leben. Reisrskizzen, Aphoris men und Gedichte" im Verlage von Duncker und Hum- blot zur Herausgabe gelangen. Die ersten vier Bände, denen «ine wtitere Fortsetzung von drei Bänden im Spät sommer folgen soll, liegen bereits, wie die genannte verlagshandluug zur Kenntniß bringt, zum Versende« fertig vor. 1- I« Bonn ist d«r ordentliche Professor d«r Phi losophie, geh. Regterungsrath vr. Chr. Aug. Bran- dis, am 24. d. M. infolge eines Schlaganfalls ge» storb««. s Nagler » „Künstlerlerikon" ist aus de« Ver lag der C. A. Fleischmann'schrn Buchhandlung in de« Lefitz von I. Grosser in Wir« übergegange«, wrlcher eine neue vollständig umgearb«it«tr Auflage de» W«r» kr» vorbereitet.
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