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Dresdner Journal : 31.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186708316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-31
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 31.08.1867
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202. Sonnabend, den 31. August. 1867. I »dmmr»eMM»rrtse: 1» »—L>«: HlbrU°k! «rbte. — tt-v. ^MrUok: I .. iS .. MEtlick:- „ 1» ,. Lli»««Io«kk»mia«r»: 1 „ I» sa»I»vs» tritt koit o. 8temp«I- ,u»clil»g di»»«. 1 »»serateupreise: Kür ä«o 8««m «iv«r g«»p»It«oeo 2eil«: 1 Kxr. Vnt«r „Liox«i«oät" 6iv Leite: S Kxr. Erscheint«! TlgUol», mit »«»«»kio« 6«r Koon- voil kelvrl»^- »d««ä» kur äeu kolx«uä«u Teg. DreMtrÄom nal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. »«leralnunmah«» au,»-r1-- L«ix»tU! 8>^»v,r»vr»», 6o«uul»«tooLr V äs« Or,»äu«r ^ouru»I», «beaä»» H ksoi.«», Lvo» k-»»», L»wd«iA->»rU»t V1e» VrAokNirl» M: L Vooi.»»; Z«rU>: O»oriv»'»ed« Unelik , ltvr»«»»»»'» voce»«; Ur,»»»: L. Svui-oer»; Nr«»I»o ^,. 8^na»«'»>ono«ee»dure»i>, » 8x»«io«tv»>»; Rnuck«^» M>. ^^»aie»'»<!k» Uuebk , «üt» ilo. 8Lv»»»i,,r»rj»: kl^va», Lvl.l.1»» L 6o , (8, ?I«o« ä» I» Lours»); kr»« S'n. L«»l.>vn» Unvlik.j V»«»i »r Oeeiiri« chnauagever < LSiU-i L»p»6it»oo ä«5 vr«,6o«r ^uuru»!». 0i»»ä««, Sl»rk«o»tr»8»» kk«. V. Amtlicher Theil. Dresden, 30. August. Seine Königliche Hoheit der Prinz Gustav von Wasa ist gestern Nachmittag Ä3 Uhr nach der Schweiz abgereist. ^Dresden, 17. August. Se. Königs. Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Hofprediger-Supp lent an der katholischen Hoftirche zu Dresden, Ludwig Wahl, den ihm von Er. Majestät dem König von Preußen verliehenen Königlich Preußischen Rothen Ad ler-Orden IN. Clafse annehme und in hiesigen Lan den trage. Dresden, 21. August. Se. Königliche Majestät haben den zum Schweizerischen Consul in Leipzig er nannten DerlagSbuchhändler I. I. Weber daselbst in dieser Eigenschaft anzuerkennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. LageSgeschichte. Dresden: Fahnenverleihung.— Ber lin: Uebersicht der GcschäflSangelegenheiten der Bun- deSrathSausschüfse. Umgestaltung der Gymnasien. Ver schollene aus dem vorjährigen Kriege. Acceß»ertrag mit Waldeck. Vermischtes. — Kiel: Justizbeamtea- gehaltc. — Lübeck: Militärisches. — Wien: Rang erhöhung des Reichskanzlers. Uebergabe der böh mischen Kroninsignien. Von den Ausgleichsdeputa tionen—Brünn: Tschechendrmonstration. — Prag: Empfang der Kroninsignien. — München: Ju- ristentag. Militärgcsetzentwurf. Beschlüsse der Würz burger Conferenz. — Darmstadt: Der Groß herzog zurück. Der Unfall auf dem Erercirplatze. Cholera. — Worms: Gustav - Adolph - Verein. — Baden: Budget. Graf v. Sponneck. — Paris: Congreß der Freunde der Abschaffung der Sclaverei. Tagesbericht. Ereignisse in Spanien. — Bern: Thierärztlicher Congreß. Bodenseeconferenz.— Lugano: Cholera im Verschwinden. — Florenz: Garibaldi. Aar Kirchengüterliquidation. — Ma drid: Ministerialcircular. Neuer Generalcapitän von Aragonien. — Liverpool: Mexikanischer Oberst angekommen. — Konstantinopel: Cholera in Tehe ran. Festlichkeit. — Athen: Griechische Nachrufe für König Ottto. — New-Port: Protest Au- Mexico. — Neugranada: Zur Situation. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienst. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Meißen.) vermischtes. Eingesandtes. Statistik und VollSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalrndcr. Börsennach- richtcn. LtltyrlwlMlu -Nachrichten Wien, Donnerstag, 29. August. (Del. d. „Bob.") Die Meldung, daß Preußen hierher seine Bereitwillig keit erklärt habe, die Zollverhandlungen aus Grund lage des Zollsatzes von L'L Thlr. für österreichische Weine wieder auszunehmen, wird von kompetenter Seite dementirt. — Da» „Neue Fremdenbl." meldet: Morgen wird unter Vorsitz des Kaisers ein Minister- rath beider Ministerien adgehalten werden, in welchem definitive, den Deputationen vorzulegrnde Beschlüsse über die Staatsschuld gefaßt werden sollen. Stuttgart, Freitag, 30. August. (W. T. B.) Der „StaatSanzriger für Württemberg" meldet als authentisch, daß bei der Salzburger Zusammenkunft die Einmischung in die süddeutschen Angelegenheiten und die Bildung eine» süddeutschen Bundes keines wegs Gegenstand der Besprechung gewesen sei. (Das. selbe haben wir in einem Wiener Telegramm in unsrer vorgestrigen Nummer bereits gemeldet. D. Red.) Feuilleton. Betrachtungen und Gedanken vor auSerwahlten Bil dern der Dresdner Galerie. Unter diesem Titel hat der geisteSfrische Veteran unsrer Kunstfreunde, der treffliche C. G. Caru», eine Reihe von Aufsätzen über die verschiedensten Werke unsrer Gemäldegalerie zum ersten Male gesammelt und herau»gegeben*), die von allen Verehrern und Freun den der Kunst, namentlich aber auch von den Künstlern gewiß mit wahrhafter Freude begrüßt werden. Die einzelnen Aussätze stammen meist aus früherer Zeit und danken vrrt .iedenen Anlässen ihre Entstehung; zunächst wohl alle oer innern Anregung eines bcsvn- dern Eindruckes diese- oder jenes Werke-, welchen der Autor in seinen Tagebuchblättern niederschrieb und dann wohl gelegentlich einem befreundeten Kreise zu guter Stünde vorzulesen pflegte. Mit Recht hat der Verfasser selber den Aufsatz über di« Sixtinische Madonna, wie dem Bilde auf der Galerie, den Ehrenplatz an der Spitze seiner Sammlung gegeben, und man kann wohl sagen, daß, wenn überhaupt da» Wort versuchen darf, eine so erhabene Pinselschrist za deuten, die- nicht mit mehr Glück und Geschick, mit . mehr Wärme und poetischer Tiefe geschehen könnte, als in diesem Aufsatze. Die eigenthümltch neue Auffassung eine» unbewußten Verlassens der gewöhnlichen perspek tivischen Gesetze, seiten deS großen Urbtner», in dieser seiner vielleicht größten Schöpfung, ist al» geniale» Mittel zur Erklärung de- so einzig hohen und geistigen Eindruckes diese- Werke-, von tiefer Bedeutsamkeit und gewtß -«eignet, finnige Beschauer auch an manchem an- *) Der»»««. in Lommisfio» der ISuigl. Hofbuchhmdlun,, Herman» vurdach. Pari-, Donnerstag, 29. August, Abend». (W T. B.) Aus Lille vom heutigen Tage wird gemeldet, daß da» Kaisrrpaar erst morgen da» Norddepartement verläßt. Der König der Belgier weilt seit gestern in Lille. Au» Madrid erfährt der „Etendard", daß die Städte Bejar und Avila in der Insurrektion begrif fen feien infolge de« Einrückrn» dr« Jnsurgentensüh- rerS Torre« in Alteastilien. Die königlichen Truppen feien gegen denselben in Anmarsch. Nach einer brief lichen Meldung wäre Andalusien in Belagerungszu stand erklärt worden. Konstantinopel, Donnerstag, 29. August. (W. T B.) Wie der „Levant Herald" meldet, hat Ge neral Jgnatieff (dcr russisch« Gesandte) dem Minifier- rath, welcher vorgestern unter Vorsitz de» Sultans stattsand, beigrwohnt. Tagesge schichte. Dresden, 30. August. Se. Majestät der König, Allerhöchstwelchcr heute Vormittag von Pillnitz im hie sigen Residenzschloffe einlrafen, geruhten daselbst Mit tags 12 Uhr tn Gegenwart des AlmeecorpScomman- dantcn Kronprinzen Albert, königliche Hoheit, und de» Kriegsministers Generalleutnants v. Fabrice Ercellenz den die zweite, dritte und vierte Infanterirbrigade bil denden Regimentern Nr. 102 — 107 ihre neuen Fah nen zu verleihen. Die Uebergabe dieser Fahnen fand tn der zweiten Etage des königl. Schlosses statt, und waren zur Empfangnahme derselben aus den Händen Er. Majestät, die Regiments- und Bataillovscomman- danten, begleitet von Deputationen (bestehend au» Offi zieren. Unteroffizieren und Mannschaften) der betreffen den Regimenter hier tingetroffev. Zur Erweisung dcr Honneurs war im Schloßhofe eine Compagnie des Leib- grcnadierregiments mit der Regimentsmustk aufgestellt, welche nach stattgefundener Uebergabe der Fahnen diese unter den Klängen der Musik nach dem GouvernementS- gebäude geleitete, wo dieselben bis zum Abgänge nach den Standquartieren der betheiligten Regimenter auf bewahrt werden. Berlin, 29. August. Ueber die GeschäftSangelcgen- heiten dcr Ausschüsse des BundeSrathS giebt die ,.N. A. Z." eine Uebersicht, indem sie die in der Bundesveefaffung aufgeführtrn BNndeSangrlegenheiten mit Rücksicht auf dir Ausschüsse, denen ihre Bearbeitun zufallen wird, wie folgt, zusammenstellt: >. Ausschub für das Landbeer and die Festungen. Das Mititärwesen des Bundes (Art. 4 Nr. 14). Behufs Er- haltnng der unentbehrlichen Einheit in der Administration, Verpflegung, Bewaffnung und Ausrüstung aller Truppeutheile des Bundesderres sind die bezüglichen, künftig ergehenden An ordnungen für die preußische Armee den Commaudeuren der übrigen Bundescontmgente durch den Art. 8 Nr. 1 bezeichne ten Ausschuß für das Landbeer uud die Festungen zur Nachach tung in geeigneter Weife mitzuthcilcn. (Art. V3.) 2. Ausschuß für das Seewesen. Die Kriegsmarine. (Art. 4 Nr 14.) 8. Ausschuß sürZoll- und Steuerwesen. »)DieZoll- gesetzgebung. d) Die für Buudeszwecke za verwendenden Steuern. (Art. 4 Nr. 2.) 4. Ausschuß für Handel und Verkehr. Gewerbebe- trieb und Versicherungswesen. (Art. 4 Nr. 1.) Handelsgesetz- gebung. (Art. 4 Nr 2.) Die Ordnung des Maß , Münz- und EewichtSsystews, nebst Feststellung der Grundsätze über die Emission von sundiriem und unfuudirtem Papiergelde. (Art. 4 Nr. ».) Allgemeine Bestimmungen über das Bankwesen (Art. 4 Nr. 4.) Die Erfindungspatcnte. (Art. 4 Nr. 5.) Orgamsation eines gemeinsamen Schutzes des deutschen Handels im Aus- lande, der deutschen Schifffahrt und ihrer Flagge zur See und Anordnung gemeinsamer und konsularischer Vertretung, welche vom Bunde auSgestattet wird. «Art. 4 Nr. 7.) — Die Bun- deScovsuln werden von dem Bundesprasidium nach Vernehmung deS Ausschusses für Handel and Verkehr angestellt. (Art. i>t>.) Der Flößerei- und Schiffsahrtsbeirieb auf den mehrer« Staa- ten gemeinsamen Wasserstraßen uud der Zustand der letzter«, sowie die Fluß- und sonstigen Wafferzölle. (Art. 4 Nr.9.) Co- lonisation und die Auswanderung nach außerdeutscheu Län dern. (Art. 4 Nr. l.) — Paßwesen und Fremdenvolizei. (Art. 4 Nr. 1.) — Maßregeln der Medicioal- und Beteriaärpolizei. (Art. 4 Nr lb.) b) Ausschuß für Eis«nbahnen, Poft und Telegra phen. Das Eisenbahnwesen uud die Herstellung vou Land- und Wasserstraßen im Interesse der Landesvertheidigung und des dern Bilde alter Meister ähnlichen Betrachtungen zu- ,«führen. Außer Raphael ist eS noch Correggio, Luca Sig norelli, Paul Veronese, Ferd. Bol, Rembrandt, und von den Landschaften Claude Loriain, VorstcrmanS, Everdingen und Ruysdael, welche jeder in besondern Abhandlungen neu und interessant, oft von den über raschendsten Gesichtspunkten aus besprochen werden. In einem „Symbolische Rhapsodien" benannten Auf sätze werden Köpfe, Hände und Füße in Bildern ver schiedener Meister in Bezug auf di« Symbolik mensch licher Gestalt, welcher Carus von jeher ein, seiner Fach wissenschaft naheliegendes Interesse gewidmet hat, ein gehend kritisch gewürdigt und zu VergleichungSpunkten der nationalen und individuellen Verschiedenheiten der be sprochenen Meister und ihrer Werke in sinnigster Weis« benutzt. ES würde für den Zweck dieser Zeilen viel zu weit führen, wollte man aus diesem Schatze emzelne der fein- und tiefsinnigen Bemerkungen anzuführcn versuchen, die in überreicher Fülle in das bescheidene Büchlein von kaum mehr als hundert Seiten gedrängt find, was viel mehr jedem gebildeten Leser nicht bloS zu augenblick licher Unterhaltung, sondern mehr noch zu nachhaltigem Studium und al» trefflichste Anleitung für den Genuß unsrer einzigen Galerie empfohlen werden muß. Nur ein Gefühl, mag e» auch ein mehr persönliches sein, mag dem Berichterstatter zum Schluß dieser Zeilen auszusprechen noch erlaubt sein, wie e» sich seiner un willkürlich nach Lesung de» Büchlein» bemächtigt hat. E» ist da» Gefühl, daß die Persönlichkeiten unter uns immer seltner werden, welche mit so reine» und be geistertem Antheil wte unser Caru», den religiösen Cultu» der Kunst und ihrer Werke einer schon »ergan genen Zeit rrpräsentirea. allgemeinen Verkehrs (Art 4 Nr. 8). — Der niedrige Special- tanf (Eisrnbahntarif) bei eiutretenden Nothständen ist von dem BundeSpräfidium ans Vorschlag des betreffenden BundeSrntbS- anSschnffeS („für Eisenbahnen, Post- und Telkgrophenwesen") sest,«stellen. Art. SS. — Das Post- und Tetegrapheuwesen. (Art. 2 Nr. lv.) «) Ausschuß für Justizwesen: Die Bestimmungen über die Freizügigkeit, Heimaths- und Niederlaffungsverhältniffe, EtaalSbürgerrecht. (Art. 4 Nr. l.) Der Schutz des geistigen EiaeuthumS. (Art. 4 Nr. k.) Bestimmung über die wechsel seitige Vollstreckung von Erkenntnissen in Eivilsachen und Er ledigung von Requisitionen überhaupt. (Art. 4 Nr. I). Die Bestimmungen über die Beglaubigung von öffentlichen Urkun den. (Art. 4 Nr. 12.) Die gemeinsame Gesetzgebung über daS Obligationenrecht, Strafrecht, Handels- und Wechselrccht und daS gerichtliche Verfahren. (Art- 4 Nr. 13). 7) Ausschuß für Rechnungswesen. ». Die Ouartal- rrtracte und die Finalabschlüffe der Erhebungsbehörden (für Zölle uud Verbrauchssteuern) sind vou den resp. Directivbehör- den der einzelnen Bundesstaaten an den Ausschuß des Bun- deSrathS für daS Rechnungswesen eiuzuseadcn ; d. der genannte Ausschuß stellt auf Grund der eiugeganaenen Uebersichten von drei zu drei Monaten den vou der Kaffe jedes Bundesstaates der BuvdeSkaffe schuldigen Betrag vorläufig fest, und giebt von dieser Feststellung dem Bundesrathe und den Bundesstaaten Kenntniß; o. der genannte Ausschuß legt weiter alljährlich die schließliche Feststellung der geuannteu Beträge mit seinen Be merkungen dem BuudeSrathe zur Beschlußfassung vor (Art. 39.) — Dcr Ausschuß des BundeSraths für Post und Eiscnbahnen trat heute Mittag zu einer Sitzung zu sammen, wie die „N. Pr. Ztg." hört, zur Beratbung des PostgesetzeS für den Norddeutschen Bund. Dasselbe beruhe zwar, wie die „N. Pr. Z." hinzufügt, auf dem preußischen Postgesetze, dieses werde jedoch einige Ab änderungen erfahren. — (B. Dl) Die Leitung der vierten Abteilung im Ministerium für Handel und Gewerbe, dcr Handels- abthcilung, ist, nachdem Präsident Delbrück aus seiner Stellung als Director derselben ausgeschieden, provi sorisch dem Director der zweiten Abtheilung dieses Ministeriums, der Abtheilung für das Eisenbahnwesen, wirk!, geh. OberregierungSrath Frhrn. v. d. Reck, über tragen. — Von ten 50 Offizieren deS Hamburger Contingent» haben sich, der „Voss. Z." zufolge, 16 für den Eintritt in die preußische Armee entschieden. Die übrigen werden die verhältnißmäßig hohen Sätze des Hamburgschen PenfionsgesctzeS beanspruchen; einige Se kondleutnants beabsichtigen, das Studium der Juris prudenz durchzumachen. — Die „Köln. Ztg." meldet: Für die neuen LandcStheile steht eine Umgestaltung der Gymnasien in sofern bevor, als dieselben nach der ausgesprochenen Willensmeinung des Unterrichts Minister» denselben Anforderungen wie jenen dcr höher« Lehranstalten der alten Lande zu genügen haben sollen. Für die Einführung der Abiturientenprüfungsordnung ist eine bestimmte Frist in Aussicht genommen und den Directoren die Anweisung zugegangen, über etwaige Modifikationen sich gutachtlich zu äußern. Auch erhält sich die Ansicht noch immer, daß die juristischen Staats prüfungen einer Umgestaltung entgegen geführt werden. Bis jetzt bestehen bekanntlich drei, von denen die erste seiten der Rechtscandidaten bei ihrem Uebergange zur AuScultatur abgelegt werden muß; die zweite eröffnet die Berechtigung zum Referendariate, die dritte und letzte endlich macht den Referendar zum Assessor und eröffnet ihm die höchsten Richter- und ähnliche Stellen. Auch wird Niemand zum Rechtsanwalt (Advocatanwalt) und Notar ernannt, dcr nicht diese dritte Prüfung bestan den hat. Die mittelste Prüfung soll, wie es heißt, nach dem deshalb ausgestellten Plane für die Folge Wegfällen. — Der Minister für die landwirthschaftlichen. Ange legenheiten, Hr.v.Selchow, hat seine bereits erwähnte Inspektionsreise in die Clbherzogthümcr angetreten. — Der königl. Botschafter am sranzöstschen Hofe, Graf v. d. Goltz, ist heute von Kissingen hier cingetroffcn. — Das Staatsmini st crium war gestern Abend im Ministerium dcr auswärtigen Angelegenheiten zu einer vertraulichen Besprechung zusammen. Wie wir hören, wird dasselbe heute Abend zu einer Sitzung zusammeu- trrten. — Noch fortwährend forschen verschiedene Regi menter nach Verschollenen aus dem vorjährigen Kriege. Von den in dem preußischen Hecre vermißten 2925 Militärpersoncn haben über 2198 sicher- Ermit- Namen wie Quandt, Ludwig Tieck und Carus wer den für immer die Epoche bezeichnen, wo noch ein sol cher priesterlicher Dienst im Heiligthume dcr Kunst, rin höhere» Erleben und Genießen möglich war, wozu unsre von den widerstrebenden Interessen der höchsten poli tischen und persönlichen Angelegenheiten bewegte Zeit nicht mehr Raum und Sammlung findet. Wir wollen sie deshalb nicht etwa getadelt wissen, denn jeder Zeit wird ihre beson' re Aufgabe, und nur auS den Kämpfen der Gegenwart kann dcr rechte Friede einer bessern Zukunft hcrvorgchcn. Aber wer gern ein mal zurückschaut aus -der staubigen Arena nach hei tern Ruhepunkten auf seligen Inseln der Vergangen heit, der lese diese „Betrachtungen und Gedanken". Julius Hübner. Litenttur. „vr. I. A. E. Köhler, Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andere Ueberlie- ferungen imVoigtlande mit Berücksichtigung deSOrlaganeSunddeSPleißnerlande». Leipzig, Fr. Fleischer 1867. In 8°. (VI und 652 S.)" Mit dem uns vorliegenden Buche wird manchem Be wohner unsers sächsischen Vaterlandes eine große Freude bereitet worden sein; es ist von einem Manne geschrie ben, der den Theil de» Königreich» Sachsen, welchen er zu dieser Monographie wählte, vollständig kennt, und darum darf dasselbe auch in keiner Bibliothek fehlen, aber auch jeder gute Voigtländer sollte <S sich anschaffen, denn «» enthält vollständig Alles, was von alter Sitte, Herkommen und Sage heute noch in jener Gegend cxi- stirt. Darauf deutet schon der reich« Inhalt hin: l. Ger manen und Slawen in Sachsen; II. Die Ramen vvn Bergen, Steinen, Flüssen und Bächen, Fluren, Wäl dern und Ortschaften; Ul. Die wüsten Marken de- Voigt- lande» nebst einem Anhänge von Namen einzelner Orts- telungen gewonnen werden können. Der Verblcib der übrigen 727 Militärs ist bisher nicht sestzustcllen ge wesen, während die übrigen theils von ihren Truppen- tbeilen abgeschnitten oder als Verwundete in Privat- pflcge übergcgangen waren. Auch von österrcichischcr Seite wird noch nach Vermißten gesucht. — (K. Ztg.) Dcr AcccssionSvertrag zwischen Preußen und Waldeck wird bereits am 1. October d. I. in Kraft treten. Die Genehmigung desselben feite« des waldeckschen Landtages steht gegen Mitte September bevor, indem die waldeckschen Stände auf den 9. Sep tember dicscrhalb einberufen sind. Die Genchmigung des preußischen Landtages wird im November oder De- cembrr, da sie wohl nicht zu bezweifeln ist, nachträglich eingeholt werden. Der 1. October ist darum hierfür tn Aussicht genommen, weil von diesem Zeitpunkte an die BundcSlasten für die einzelnen Bundesstaaten zur Erhcbung kommen und man die Berechnungen vermeiden will, welche die Hinausschiebung deS Termins auf den 1. Januar 1868 zur Folge haben würde. Zu den Can didaten des Amtes eines „LandesdircctorS" oder „Statt halters" von Waldeck Pyrmont, von denen bekanntlich der König von Preußen drei Männer vorzuschlagen hat, von welchen dann der Fürst von Waldeck den ihm ge nehmsten wählt, gehört, glaubwürdigem Vernehmen nach, auch dcr Staats- und Finanzminiftcr a. D. Freiherr v. Bodelschwingh auf Haus Heide bci Unna. Derselbe hat sich bei seinem Rücktritte vom Ministcriam die Ober» Präsidenten stelle von Westfalen ausgcbcten, und wird solche auch später, wenn dieselbe vacant wird, erhalten. — Die aus Anlaß der Kriegsereignisse im vorigen Jahre unterbliebene 25. Versammlung deutscher Philo logen und Schulmänner wird demnächst mit Geneh migung Sr. Majestät des Königs in Halle stattfinden, und es ist zur Bestreitung dcr Kosten des Empfanges der Theilnehmer die Summe von 1000 Thalern aus Staatsmitteln gewährt worden. Kiel, 28. August. Wie der „Hamb. Corr." hört, wird vom 1. September an sämmtlichen Justizbeam- ten vorerst der etatmäßige preußische Gehalt ge zahlt werden, vorbehältlich eventueller späterer Er höhung, sei es infolge gehabter Sporteleinnahmen oder vordem bezogener höherer Gage. Lübeck, 27. August. Man schreibt dem „Hamb. Corr.": In diesen Tagen ist der preußische Oberstleut nant v. Albedyll hier gewesen, um den Offizieren unsers Continge n 1s ihre künftige Stellung tn der preußischen Armee zu bezeichnen. Sämmtliche Offiziere werden nach verschiedenen preußischen Garnifvustädtrn verseht, um den preußischen Militärdienst praktisch zu üben, selbst die verheiratheten werden nicht hier bleiben, obwohl die Lübcck'schc Militärconvention mit Preußen den hiesigen Militärpflichtigen gestattet, hier ihre Mi litärdienste zu leisten. Bis heute haben die hiesigen Offiziere sich wegen Uebertritts in die preußische Armee erklären sollen. Die verheiratheten Offiziere haben c» abcr rorgezogen, eine Supplik beim Senate einzurei- chcn, um ihre Rechte wahrzunehmen, welche in der Lübecker Militärconvention nicht so vortheilhaft gewahrt sind wie in der Hamburger Militärconvention. Die jüngcrn unvcrhciraihcten Offiziere werden in die preu ßische Armee eintreten. * Wien, 29. August. Die heutige „W. Z." bringt unter ihren amtlichen Nachrichten auch die Meldung, daß S. k. k. apostolilche Majestät mit Cabinetschreibcn vom 31. Juli d. I. dem k. k. Reichskanzler Frhrn. v. Beust nach dem k. k. ersten Obersthofmeister den ersten Rang am k. k. Hofe zu verleihen geruht hat. — Die Uebergabe der in der k. k. Schatzkammer aufbewahrten königlich böhmischen Kroninsignien behufs deren Uebersührung nach Prag hat gestern Abend stattgefunden. Zu der für die Uebergabe bestimmten Stunde fanden sich die Mitglieder der zur Abholung dcr Kroninsignien von Prag entsendeten Deputation in der k. k. Schatzkammer ein, in welcher der k. k. Oberstkämmercr und der k. k. Schatzmeister anwesend waren. Die Kiste, in welcher sich die Insignien befinden, wurde gcöffnct, die Insig nien wurden von den Deputationkmitgliedern agnoS- theil«; IV. Die Dorsanlage, daS HauS und die Wohn stube; V. Körperliche Beschaffenheit und Charaktereigen- thümlichkeiten der Voigtländer; VI. Sitten undGcbräuche; vil. Nahrung und Tracht; HU. Sprache des Voigt länders; IX. VolkSliedrr; X. Bauernregeln, Sprich wörter und Räthscl; XI. Volksheilmittel; XII. Aber glaube; XIII. Sagen (348 an der Zahl). Man sicht, cs ist Nichts vergessen, was zur Culturgcschichte de- Voigtländers gehört- Philologisch interessant und mit großem Fleiß ge sammelt ist daS Derzeichniß der im Voigtlande gebräuch lichen Idiotismen (S. 286 flg ). Mit großer Sorg falt sind auch die Volkslieder, Volks- und Kinderreime, DolkSsprüche und namentlich der Aberglaube zusam mengestellt. Was endlich die Sagen anlangt, so hat der Herr Verfasser sehr viele dem VolkSmunde nach- erzählt, andere aber bereit» gedruckten Sagensammlun- gen, doch stets mit Angabe der Quelle entnommen, z. B. auch meinem Sagenschatz deS Königreichs SaLsen. Hierzu will ich nun aber bemerken, daß daS Nr. 176 (S. 561) erwähnte alte Schloß in Treuen untern Theil» schon seit ungefähr 25 Jahren von dem Vater deS vorletzten Besitzers, Hrn. E. v. Feilitzsch weggeriffen worden ist. Man hat unter den Steinen nicht» gefunden, wohl aber sagt man, daß der fragliche Schah in der Felsengrotte hinter dem Garten de» jetzt noch bestehenden Rittcrgute» liegen solle, wo man auch zuweilen weiße Gestalte« wahrnchme. Nicht angcmerkt habe ich dir Volkssage über Kürbitz bci Plauen, dem Sitze einer andern Lmie de» uralten Geschlechts der Feilitzsche, gefunden, nach welcher in der dortigen Kirche in derselben Gruft ein dieser Familie angehöriger Ritter und der von diese» getödtete Lindwurm liege« fyll; wahrscheinlich ist damit die mit einem eisernen Gitter uwgeben« Grabstätte ge meint.
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