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Dresdner Journal : 08.09.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-09-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186709082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-09
- Tag1867-09-08
- Monat1867-09
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 08.09.1867
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O20S. Sonntag, den 8. September. 1867 L»«nkr«r»t-»rrtsr: MlrUeil^ ^'rülr.'—N»r. ^Mrliek- 1 ,. 1» .. Ilonstliod:— » t» „ L1o»eIo«Ki>Mw«iil: 1 » lm Lull»«»« tritt ?o»t- «. 8tewp«I- ivicül«x Kim«. , " »«serateupreisr: kür 6«o k»vm einer ^eepeltenen Heiler 1 ^xr. Unter „Lioxesenät" äis 2eii«: 3 Kxr. erschein en: l^jslied, mit Xv«n»km« ä«r Koon- nn<i k'elertex«, ^tdeoäe tiir äen kolgsilävu Snseratenannahm» an-wsrli^ I-e!x»!^: r». v»-«o,r»r„», L»min>»«looLr äo» vre»6o«r aonrnel,; edeocl», ! N knor.ie. Lvorn konij Leoidnr,-L,rU»> V!»o kreolreiirt » >l . tttL-m-rsii, L Vooi.»»; Lerllnr Oeoriv»'»cl>« linekk, lisr-irri»'» Luree», Lreinen, ?!. 8cni.or^«i Lreilen: L,.8rmo»!k<'»^»llone«ni>ure»n, ä-x»- L k^ir.iionLveeni kreolcrnrt» H r^eore nek» Uuoük., Xöln ^o. Lto»»>in;r»ri»: itvol.ix» jr tlo , (8, ?Ince 6e I» Lvuree); ?i»z k'« Lnitrlv»', tjuvbd., Vien Orr«r.i». - VerantwoEcher Redacteur: I. G. Hartmann. Her-wieder- lkönigl Hipeäitlon ä«i Vreickovr Foyruel^, l>lv»6on, itlerivnetrese« tie. r i ... V .—. - ... > Ämtlichrr Theil. Dresden, 6. September. Se. Königliche Majestät haben dem Einnehmer bei dem Untersteueramte in Ca- menz, Johann Georg Adam Müller, die zum Albrecht« orden gehörige Medaille in Gold zu verleihen geruht. Bekanntmachung, die Handdarlehne betr. vom 6. September 1867. In Bezug auf dir Erhebung der am 30. September d. I. fälligen Zinsen der Handdarlehne wird Folgende- bekannt gemacht: 1. Diese Zinsen können bereit- vom 16. laufenden Mo nat- an bet der Finanzhauptkafse zu Dre-den erhoben werden. 2 Die Zahlung derselben erfolgt daselbst, Sonn- und Feiertage ausgenommen, alltäglich in der Zeit von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags. 3 Um die Abfertigung der Bctbciligten zu erleichtern, hat jeder, welcher drei oder mehr Zinsquittungen zur Einlösung überreicht, ein Verzeichniß beizusügen, in welchem ». die Nummern derselben, d. die einzelnen Zinsbeträge, v. die Summe der letzter» übersichtlich zusammengestellt find. 4. Denjenigen Gläubigern, welche die- wünschen und die unterschriftlich vollzogenen AinSquittungen unter ge nauer Angabe ihrer Adresse beziehentlich mit dem vor erwähnten Verzeichnisse an die Finanzhauptkafse einsen den, werden die Zinsen nebst den Formularen zu den Quittungen für den nächstfolgenden Zin-termin durch die Post zugesendet werden. Die Abfertigung dieser Postsendungen feiten der Finanzhauptkafse kann jedoch nur in der Maaße erfolgen, wie die übrigen Geschäfte derselben eS gestatten. 5. Die darauf bezüglichen Postsendungen andieFinanz- hauptcasse werden, dafern sie auf der Adresse mit der Bezeichnung: „Handdarlehenszinsen betreff." versehen sind, im Jnlande portofrei befördert. 6. Im Uebrigen wird auf die in der Bekanntmachung des Finanzministeriums vom 14. März d. I., die Hand darlehne betreffend, unter Pkt. 6 ff. ersichtlichen Be stimmungen verwiesen. Alle Zeitschriften der in § 21 de- PreßzesetzeS vom 14. März 1851 gedachten Art haben diese Bekannt machung rechtzeitig in ihren Blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 6. September 1867. Finanz - Ministerium. Für den Minister: von Schimpfs. Goldfriedrich. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern. DaS Ministerium des Innern hat auf Grund deS von dem Besitzer der Rittergüter Flößberg oberen und untcren ThcileS gestellten Anträge- in Gemäßheit der Bestimmungen in § 38 des Gesetzes über die Berich tigung von Wasserläufen re. vom 15. August 1855 und § 4 der zu diesem Gesetze erlassenen Ausführungsver ordnung den Regierungsassessor Oskar Martens in Leipzig zum Commissar für Berichtigung der Eula innerhalb Flößberger Flur, und zwar zunächst von der dasigen Chausseebrücke über die Eula abwärts bis zur Flöß- berg-Beuchaer Flurgränze ernannt. Dresden, am 31. August 1867. Ministerium de- Innern, Für den Minister: Korner. Strauß. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung..) TagrSgeschichte. Berlin: Von den BundeSrathSaus- schüffen. Eisenbahn nach Küstrin. Neues DiScipli- narverfahren. — Kiel: Die Vertrauensmänner. Kirchliches. — Frankfurt a. M: Preßstrafver fahren eingestellt. Neuter'S telegraphisches Büreau geschloffen. — Hamburg: Senatserwiderung bezüg lich der VerfaffungSrevision. — Wien: Zur Salz burger Entrevue. Reichskanzler v. Beust. Gesetz entwurf bezüglich der Trennung der Schule von der Kirche. Von den Ausgleichsdeputationen. — Pesth: Ein verunglückter russischer Consul. — München: Erzherzogin Sophie. Preßangelegen heit. Cholera. — Darmstadt: Urtheil refor- mirt. — Karlsruhe: Wortlaut der Thronrede. — Paris: Die Note über die Salzburger Zusammen kunft. Militärisches. Die Zahl der Deputaten von Paris vermehrt. — Luremburg: AbschiedSschretben des bisherigen preußischen FestungSgouverneurs. — Beilage. Chemnitzer Gewerbe- u. Industrieausstellung. XXII. EingrsandteS. Inserate. LtlegraMsche Nachrichten Berlin, Sonnabend, 7. September, Nachmittag» ^3 Uhr. (W. T. B) Der Reichstag wird von Sr. Majestät dem Könige nächsten Dienstag um 1 Uhr i« weißen Saale de» königlichen Schlöffe» eröffnet. Vor her findet Gottesdienst in der Schloßkapelle und in der St. HedwigSkirche statt. Wiesbaden, Freitag, 6. September, Nachmitt. (W.T. B.) Die Generalversammlung der Aktionäre der hiesigen Spielbank hat die Vorschläge der Regierung einstimmig abgclehnt und mit 341 gegen 50 Stimmen beschlossen, eine Commission von 7 Mitgliedern nie- derzusetzen, welche wegen einer Aenderung des Ver trages mit der Regierung unterhandeln und, fall» Uebereinstimmung erzielt wird, definitiven Beschluß soffen soll. Wien, Freitag, 6. September, Abend». Die „Neue freie Presse" meldet in ihrem Abendblatte: „Was das Ministerium betrifft, so ist nach un fern Nachrichten der Plan, die (eisleithanische) Minister präsidentschaft dem Fürsten Carlos Auersperg zu übertragen, vorherrschend; ferner wäre Vr. Giskra zum Minister des Innern, Vr. Berger zum Justizmimster auserschen, vr. Herbst würde milder höchsten Aufgabe, das Concordat zu bewältigen, betraut und also Unter- richtSminister werden. Von den Finanzen weiß unser Gewährsmann nichts. Die Sache ist keinesfalls schon reif, aher so weit gediehen, daß, wie unS berichtet wird, Reichskanzler Freiherr v. Beust gerade im Augenblicke bei Sr. Majestät die Ermächtigung eingeholt hat, um zur Bildung eines neuen Ministeriums zu schreiten." Wien, Freitag, 6. September. (Tcl.d.Doh.) Der RegiernngSvorschlag über den Ausgleich der Staats schuld geht dahin, 800 Millionen Gulden von der Grsammtstaatsschuld ausschließlich zu Lasten CiSlritha- nienS auSzuscheidrn, dagegen ungarischersrit» eine hö- hrrr Verzinsungsquote der übrigen Schuld zu über nehmen. London, Freitag, 6. September, Nachmittags. (W.T.B) Ein Telegramm de» englischen Consul» in Alexandrien an da» auswärtige Amt theilt mit, daß daselbst von der Freilassung der abysfinischen Gesan- genen gestern noch nichts bekannt gewesen sei. Nach telegraphischen Berichten au» New-Park hat dir Totalschuld der Vereinigten Staaten sich im ver flossenen Monat um 11 Millionen Dollar» vermindert. London, Sonnabend, 7. September. (W.T.B.) Die „Time»" bringt rin Trlrgramm eine» ihrer Pa riser Corrrspondcnten, welche» meldet, daß General Feuilleton. Die Dresdner Kunstausstellung von 1867. VI. Wie die Landschaft, da- Thierstück, wird auch da» Architekturbild neuerdings mit Vorliebe cultivirt, nach dem es wie jene erstgenannten DarstellungSgebiete eine Erneuerung im realistischen Sinne erfahren hat. Auch hier geht man auf möglichste Wahrheit der Erscheinung au» und faßt die Baulichkeiten in ihrer landschaftlichen Umgebung, sowie in der abdämpfenden Hülle durch leuchteter Luft auf. Betrachten wir die ausgestellten Bilder, so lernen wir durch sie einige recht tüchtige Architrkturmaler kennen. Keiner freilich hat die groß breite BrhandlungSweise und zugleich frische, feine Farbe der Canaletto'S oder die sorgsame und liebevolle Dar stellung eines van der Heyden erreicht, der den Be schauer so heimlich auf die Plätze und Canäle hollän discher Städte versetzt, jede Einzelheit ihm vor» Auge bringt und doch wieder der Massenwirkung und dem Einklänge deS Ganzen in einem klaren, warmen Luft ton unterordnet. Al» eine» der gelungensten Architek« turstücke der Ausstellung ist ein venetianischer Straßen« prospeet, der schmale Canal Benedetto, von L. Meck lenburg in München, hervorzuheben, welche» eine recht malerisch behandelte Linearperspeetive wie jenen dufti gen Schmelz der Töne zeigt, dem die milde Feuchte der Seeluft «m Verein mit dem Strahlenscheine eine« son- nig klaren Himmel» um die altersgrauen Palastfara- dr« Venedig« webt. Auch Th. Choulant und Prof. Hell ft in Berlin malten venetianische Anfichten. Letz terer den großen Canal, doch ist in dem Bilde die Farbe zu trocken und nüchtern, um den Eindruck jene» poetischen Reize» auf un» au»,»übe«, dem wir un» so gern bei lebendigen Schilderungen venetianischer Canal- scenerien hingeben. Noch reizloser und veraltet in der Malweise ist eine von Prof. Schultz in Danzig ge lieferte Ansicht auf Rom, von den farnestschen Gärten deS Palatin aus. Geschickter und interessanter behan delt sind zwei Bilder von Ed. Gerhardt u. F. Eibner in München, welche unS nach Spanien führen. Der erstgenannte Künstler läßt unS einen Blick in den be rühmten Löwenhof deS Alhambra-Granada werfen. Hohe, luftige, von zierlichen Säulen getragene Hallen laufen um den Hof, in dessen Mitte, zwischen Rosen- u. Olean derbeeten, rin mächtiges alabasternes Wasserbecken steht, getragen von zwölf Löwen au» schwarzem Marmor. Die düstern, streng stilistrtrn Thiergestalten contrastiren selt sam mit der lichten Heiterkeit, der Anmuth der umge benden Räume. Da» Ganze athmet den Genuß eine» träumerisch-poetischen Dasein», wie e» nur unter süd licher Sonne sich gestaltet; labender Schatten, erquickende Kühlung in phantastisch geschmückten Räumen bietet sich dar, und beim Pläischern der Brunnen, beim Spielen de» Sonnenlicht» durch die ArabeSkenmuster der durch brochenen Bogengarnituren, beim Hauch« köstlicher Wohl gerüche, mußte wohl die Seele ringewiegt werden in hindämmernde» Traumleben. Ebenfalls von einem phan tastisch romantischen Zauber umflossen erscheint da» Bau werk, welche» von dem Eibnrr'schrnBilde vorgeführt wird; die Kathedrale von BurgoS, ein Hauptwerk der spanischen Gothtk. DerEindruck, welchradievon einem deutschen Bau meister, Johann von Köln, herrührend« reiche Westfa^ade, in Verbindung mit dem über dem Qurrschiff befindlichen, von mtnarrtartig ausschießende« Spitzen flankirtr Kuppel thurm «acht, beruht, ähnlich wie die Wirkung maurischer Banwerkr, weniger auf rein architektonische« Vorzüge«, al» auf der wuchernde« Pracht der Dekoration «ad dem ptttore»krn Retz einer phantastischen Combtnation zahl- Prim, welcher unlängst noch in Valencia war, Spa nien verlassen habe und jetzt in Genf sei. St. Petersburg, Freitag, 6. September. Mit tag». (W.T.B.) In einem längern Artikel spricht sich der „Russische Invalide" für die Sache de» bulgari schen Ausstande» au». Um für Bulgarien die Frei heit zu erringen, heißt r» in demselben, müssen alle südslawischen Völker Partei ergreife». Dresden, 7. September. Wir haben gestern aus der „Patrie" den Wortlaut der Circularnote mitgetheilt, welche der französische Minister der auswärtigen Angelegenheiten,Hr. v.Moustier, an die auswärtigen Vertreter Frankreich» hinsichtlich der Salzburger Zusammenkunft gerichtet hat. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt über dieses Aktenstück: „Die Bereitwilligkeit der fran zösischen Regierung, hierdurch der öffentlichen Meinung rntgegcnzukommen, ist ebenso anzuerkennen, als der be ruhigende Charakter deS Actenflücks selbst. Die Cir cularnote Herrn v. Moustier's, fern davon, den diplo matischen Vertretern Frankreichs in Betreff einer etwa eingetretenen neuen politischen Phase besondere Verhal tungsmaßregeln zu geben, beschränkt sich im Gegentheil darauf, den über die letzter« in der Presse verbreiteten aufregenden Gerüchten entgegenzutreten. Die Note reiht sich also den in dieser Beziehung schon von officieller Seite wiederholt gegebenen beruhigenden Versicherungen an und ist somit geeignet, die an jene Zusammenkunft geknüpften vielfältigen Muthmaßungen und Reflexionen überhaupt zum Abschluß zu bringen." — Ferner constatirt das Berliner osficiöse Blatt, „daß auch von feiten der österreichischen Regierung nicht- unterlassen worden ist, um jene beunruhigenden Gerüchte zu widerlegen," indem dasselbe darauf binweist, daß von dem Reichskanz ler v. Beust auch der bayerschen Regierung die bestimmte Erklärung abgegeben worden ist, daß speciell die süd deutschen Angelegenheiten nicht Gegenstand diploma tischer Erörterungen in Salzburg gewesen seien (vgl. Wien unter „Tagesgeschichte"). Tagesgeschichte. Berlin, 6. September. Der „St.-Anz." meldet über die Thätigkcit der Ausschüsse des BundeSrathS: Der Ausschuß für Handel und Verkehr versammelt sich heute zur Berathung über den Gegenstand, betr. Ent wurf eines Gesetzes über das Postwesen. Ebenso ver sammeln sich heute die vereinigten Ausschüsse für Zoll« und Stcuerwesen und für Handel und Verkehr zur Bc« rathung über die Verordnung wegen der Abgabe von Salz. Endlich halten heute die Ausschüsse für da» Rech nungswesen und für das Seewesen, sowie für Handel und Verkehr zur Berathung des Etats der Post- und Telegraphen-, der Marineverwaltung, sowie der Bun- desconsulate eine gemeinsame Sitzung. — (N. Pr. Atg.) Nach einer Verfügung de» kgl. Generalpostamts liegt es in der Absicht, die Eisen bahn zwischen Berlin und Küstrin am 1. October d. I. zu eröffnen und von demselben Termine ab die Züge der Ostbahn nicht mehr über Frankfurt a. O., sondern auf der neuen Strecke nach Berlin und von Berlin zu leiten. Die drei durchgehenden Züge zwi schen Berlin und Eydtkuhnen werden vorerst mit etwas verändertem Gange beibehalten. — Die Abgeordneten LaSker und Tw esten waren zum 5. d. vor einen Commissar deS KammergcrichtS ge laden, um sich in einem neuen Disciplinarver» fahren wegen eines von ihnen mitunterzeichnrten Wahl aufruf- der national-liberalen Partei zu verantworten. Die ,,B. A. C." hört, daß Beide in dem Termine nicht erschienen sind, wie sie sich auch bereits in den letzten DiSciplinaruntersuchungen vor dem Plenum deS Kam mergerichts nicht mehr vcrtheidigt hatten. Kiel, 5. September. (H. N.) Die schlcSwig-holstein« scheu Vertrauensmänner werden, analog den han növerschen, auS den früher» Mitgliedern der Provinzial stände der Herzogthümer ernannt .werden. — Neben den loser, in dem leuchtenden Steine von Ontaria au-geführ- ter Einzelformen, welche, wenn sie auch daS künstlerische Gefühl nicht völlig befriedigen können, doch den Geist märchenhaft umstricken. Zwei Bilder vom Professor Hahn führen in sorgfältiger, in das Wesen der Ar chitekturmalerei eingehender Behandlung unS in den Norden zurück. DaS eine Bild führt den Henkersteg, den konl» ck«i ,o»piri der Nürnberger, mit der Aussicht auf die Burg der alten fxxien Reichsstadt vor, während daS andere Bild ein recht malerische- Motiv auS dem Schlöffe Kriebstein behandelt. AuffassungS« und Be handlungsweise deS halb in Schnee gekleideten alten Burghofes erinnern an die trefflichen Prospekte Hasen- pflug'S. Auch L. Kergel giebt eine Architektur in winterlicher Umgebung. In unserm Norden ist da» Winterkleid vorzugsweise dazu geeignet, da» Malerische in der Architektur zu accentuiren. In der dickern Luft verschwinden die scharfen Linien, die Farbe tönt sich ab und tritt au» der weißen Umgebung doch mit vollerer Geltung hervor, Morgen- und Abendröthe glüht rvther und in wärmer« Farbentinten. Von erstarrender Na tur umgeben, gewinnt rin Bauwerk größere Bedeutung, wärmere» Leben und weckt und nährt in dem Beschauer da» Gefühl der Heimlichkeit und Menschennähe auf der wie feindlich vrrschlofsenrn Erde. Trefflich vertreten auf der diesjährigen Ausstellung ist die Darstellung de» Innern der Architektur, da» so genannte Inter irurbtld, dessen Wirkungen ebenfalls haupt sächlich auf eine malerische Behandlung der Linear« und Luftpersprcttve, auf die Dämmerung de» Helldunkel», worin künstliche» Licht oder etndringende» Naturlicht an de« Massen und Wölbungen hinlanfend sich ahnung»- voll verliert, zurückzuführrn find. Durch Geschlossen heit der Stimmung zeichnet sich eine sorgsam durchgebil- dete, interessante Partie au» der vetstube auf de« schle»- öffentlichen Verhandlungen deS Kirchentage» gehen, wie berichtet, die Privatversammlungen der LandeSgeist- lichen her und nehmen ein vorwiegendes Interesse in Anspruch. Ich berichtete, daß die am Dienstag von der Versammlung der frei evangelischen Richtung an die unionsfeindlichen „Lutheraner" gesandte Deputation ohne Antwort geblieben sei, welche gestern Abend er folgen sollte. Sie ist dahin gegeben, daß man eine Verwerfung der Neustädter Beschlüsse, die als der Union günstig angesehen werden, forderte und statt dessen zwei Sätze angenommen haben wollte, dahin gehend, daß er klärt werde: „Wir wollen nicht unter den Kirchenrath, und wir sind eine lutherische Kirche und Wünschenals solche eine Verfassung mit Consistorium, welche das Weitere zu veranlassen hat". Dies konnte natürlich die frei evangelische Richtung nicht annehmen; aber im Streben nach Einigung schlug man vor, einfach zu erklären: „Wir wünschen beiderseits eine Verfassung und wollen, daß, bi- diese ins Leben getreten ist, nach keiner Seite hin etwas präjudicirt werde". Die erstgenannten Sätze waren von Pastor Andersen au» Grundhof, Propst Bo- lemann aus Oldenburg und Pastor Kedenburg auS Sa- rau überbracht. Zur Begründung des Gegenvorschlags wurden Pastor Hansen auS Kiel und Pastor Sierck auS WabS abgesandt, aber dieser VermittlungSoorschlag ward von den Confesstonellrn verworfen. Ob die Spaltung jetzt noch zu überbrücken ist, steht dahin. Frankfnrt a. M„ 6. September. Durch Urtheil der Anklagekammer deS Appellationsgerichts vom 29. August ist das gegen den Herausgeber des „Wahren Jakob", Friedrich Etoltze, wegen Nichterlegung deS ZeitungS- stempelS eingeleitete Strafverfahren, wie die „Frkf. Ztg." mitthcilt, eingestellt worden, weil das betref fende, unregelmäßig erscheinende Witzblatt nicht unter den Begriff einerZeitung im Sinne des den Zeitungsstem pel betreffenden Gesetze- vom 3. Mai 1853 falle. — (Fr-J-) Das telegraphische Büreau für Mittel-, West- und Süddcutschland (Reuter'» Tele gramme) dahicr wurde heute Vormittag auf Antrag des Civilcommissars v. Madai polizeilich geschlossen, die von den städtischen Behörden ertheilte Genehmigung zum Gewerbebetrieb für annullirt erklärt und dem genannten Büreau bei 10 Thlr. Strafe pro Depesche untersagt, weiter Depeschen auszugeben. Hamburg, 6. September. Der „H. C." bringt den Wortlaut der Erwiderung des Senats auf den An trag der Bürgerschaft, betr. Revision der Verfas sung, an deren Schluffe es heißt: „Es ist möglich, daß die Weiterentwickelung der neuen Bun deseinrichtungen künftig auch zu wesentlichen Modifikationen unsrer staatlichen Zustäode führen wird, aber so lauge noch nicht zu sagen ist, worin sie bestehen werden, wäre es jedenfalls voreilig, auf solcher Grundlage eine Umarbeitung der Verfassung von 1860 vorzuuehmen. Die gegenwärtig vorliegenden Bestim mungen der Bundesverfassung vom 24. Juni, so überaus wich tig und tieseingreifeud sie auch siud, bieten zu einer solchen Re vision noch keine Handhabe, man mühte sich den« damit begnüaeu wollen, zwischen den einzelnen Artikeln der bamburaschen Ber- fassnng die einen analogen Gegenstand betreffenden Bestimmun gen der norddeutschen einmschalten, was eiue zwar einfache, aber auch ziemlich überflüssige Arbeit wäre. Der Senat kann zur Einsetzung einer gemischten Commission noch keine Veran lassung finden und eine Revision unsrer Verfassung auf Grund des neuen BuudesverhältuisseS erst dann für thunlich halten, wenn Letzteres sich weiter entwickelt und ausgebildet haben wird." * Wien, 5. September. Dte „N. fr. Pr." brachte ein Telegramm aus München, welchem zufolge Freiherr v. Beust daselbst habe erklären lassen, daß die Salz burger Verhandlungen sich nicht auf Süddeutsch land bezögen, und daß Frankreich und Oesterreich dar über einig seien, sich von Eingriffen in die Verhält nisse anderer Staaten fern zu halten. Hierzu bemerkt die osficiöse „Wiener Abdp.": „Wir glauben gut un terrichtet zu sein, wenn wir den Inhalt der vom Frei herrn v. Beust nach München gegebenen Erklärung da hin fcststcllen, daß eine Einmischung in die Angelegen heiten der süddeutschen Staaten in keiner Weise Gegenstand der Besprechungen in Salzburg gewesen sei." (Diese Erklärung stimmt wörtlich überein mit den Angaben, die auch dem „StaatSanz. sür Württem berg" zugegangen waren.) wigschen Schlosse Goltvrff von Heinrich Heger in Kiel aus, ferner ein Inneres aus dem Schlosse zu Schleißheim von Konrad Hoff in München, dem die Arbeiten von Professor Gemmel in Königsberg und Professor Mayer in Nürnberg anzureihen sind. Fein im Ton ist ein Bild deS Letztgenannten, wel ches den Beschauer in die spätromanische, an die Aegidienkirche zu Nürnberg angebaute EuchariuS- kapelle führt. Die Innenansicht einer der größten und schönsten gothischen Kirchen Nürnberg-, der Et. Lorenz kirche, malte in sehr geschickter, flotter, fast zu flotter, an das Dekorative streifenden Weise Otto Dörr. Eine zartere und klarere Abtönung der Farbe, eine zusam- mrngehaltnrre Stimmung würde jedenfalls die Wirkung deS Bilde- noch erhöht haben. WaS die übrigen DarstellungSgebiete betrifft, so ist ein Seefiück von dem verstorbenen Prof P. I. Echo te! hervorzuhebcn, einem seiner Zeit sehr geschätzten bel gischen Marinemaler. ES ist kein desttlltrteS Wasser, da» auf seiner Leinwand hin- und.herwogt, sondern echte» Meerwaffer. Das Blumen- und Fruchtstück so dann wird durch Arbeiten von F. Starke und einigen Damen, unter denen Elise Puyroche - Wagner, Friederike Frey, Auguste Reichelt und Helene Roack zu erwähnen find, vertreten. Durch Freiheit der Be handlung, warme leuchtende Farbenwirkung zeichnet sich namentlich «in kleine» Fruchtstück der Frau Puyroche- Wagner au». Im Ganzen freilich vermißt man auf diesem DarstellungSgebiete zu sehr die zarte vollendend« Hand der alten Holländer, welche die Gebilde der Pflan zenwelt, ihren unfaßbaren Flaum mit so wunderbarem Schmelz zur Erscheinung zu bringen wußten. Aber noch mehr und wohl am augenfälligsten bleiben unsre Künstler aus dem Gebiete de» Stillleben» hinter den alten Meistern zurück. Nur ei« äußerlicher Sinn für
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