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Dresdner Journal : 22.09.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186709222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-09
- Tag1867-09-22
- Monat1867-09
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 22.09.1867
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OSSI Abmmmnriüoprrtser ^lkrUok: «rllr.—»-r. ^MrUob: I ., 15 „ Üoll»Uivd:— „ lb „ Ltnr«lo,N»illiil«n>: 1 „ »aseratrapretstr ä«v 8«oo> «i»«r L«U«: 1 N-r. vQwr <U« Leit»: S li«- «rschttnea: 7A,Uob, »Ut Lo-a-km« ä»r 80Q0- ooä k«l«rt»g», Ld«»ä» kür ä«a kol^,oü«o 1»^. I» «, tritt ?v»t «. 8t»»»P«I Sonntag, den 22. September. 1867. »asrrnteammntz»» «o»ürw. l^lxilU: t» 8«^»o,r»i-r»», voouLiowon»» ä«l Dr»län»r ^»ari»»li; «b«»ä», : N L»«L»n, Lv«n»k'<»»,- Vt-»-Lr»»tckatt «. L.I V»»,.»»; Sm>riv» »eb« Luebb., L»r»»»o»»', N»r—a; Lr«»«,, L. So»l.or-r»i >r—8r^»««,',^LL0»»nt>ur.»^ ^»»»» L 8L»io»^v,»>; Loobt».; Lil»: Xo. Llon»»;k»rt»: Lvl.l.1»» t6o., (O, kl»«« ä« I» So»»«); kr»,i I», L»»i.«»'» k»«üü.; Ml««; Orr»i^». Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. AvnEr. >»p»aitto» a«. vr»«a»«r 5<»«r»»i«, - vr«—l»», tt»r1«»-tr»—« 8«. V. DresdnerIoumal. Abonnements - Einlabung. Auf da- mit dem I. October d. I. beginnende neue vierteljährige Abonnement de- „Dresd ner Journal-" werden Bestellungen für au-- wärt- bei allen Postanstalten, für Dresden bei der unterzeichneten Expedition angenom men. Der Preis beträgt in ganz Sachsen vierteljährlich L Lhlr. iS Rar.; im Au-- lande tritt Postzuschlag und Stempelgebühr hinzu. Ankündigungen aller Art finden im „Dresdner Journal" (Auflage «000 Exem- plare) eine sehr geeignete Verbreitung. Die Jnfertiousgebühren werden im In- seratentheile mit I Rgr. für die gespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für In- serate unter der Rubrik „Eingesandtes" find die JnsertionSgebühren auf 3 Rgr. pro Zeile festgestellt. Köiißi. Lrpeditioa des Dresdner Journals. (Marienstraße Nr. 7.) Amtlicher Theil. Dresden, 21. September. Seine Hoheit der Her zog von Nassau ist am 18. Koj. früh A4 Uhr hier eingetroffen, im „Hotel de Sare" abgetreten und ge stern Abend !tz12 Uhr nach Görlitz abgereist. Dresden, 16. September. Seine Majestät der König haben allergnädtgst geruht, dem Friedensrichter, Ritter- gut»befitzer Friedrich August Ludwig vonZehmen auf Schleinitz daS Ritterkreuz vom Verdienstorden zu ver leihen. Nichtamtlicher Theil. Leberstcht. Telegraphische Nachrichten. 8ei>«ngSsch»u. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung. — Neue Preußische Zeitung.) TagrSgeschickt«. Berlin: Vom BundeSrathSauSschufse. Programm des bundeSstaallich-constttuttonellen Ver eins. Die schlrSwig-holsttinschen Vertrauensmänner. Mtlitärconventionen. Postalische-. Vermischte-. — Falkenberg: Rinderpest au-gebrochen. — Hanno ver: Prinz Friedrich Karl eingetroffen. Die AmtS- und KreiSverfassung. ProvinziallandtagSmarschälle. — Wiesbaden: Zur Sptelfrage. — Kiel: Circular in Kirchensachcn. — Frankfurt a. M.: Von der Naturforscherversammlung. Städtische Angelegenheiten. — Arolsen: Vom Landtage. — Hamburg: Etempelsteuerbefkeiung der Allonar Bancowechsel. — Wien: Hilfsvereine für verwundete Krieger. Hof- Nachrichten. Rückkehr mericanischer Freiwilliger. Mi litärisches. — Pesth: Superintendentenwahl. — München: Dementi. Justizminister ernannt. Fürst Metternich abgereist. Journalistisches. — Stutt gart: Zollangelrgenheiten. — Karlsruhe: Der Mianzvertrag mit Preußen. — Paris: Hofnachrich- ten. Dementi. Tagesbericht.—Turin: Erklärung Kossuth'S. — L ondon: Prinz Arthur. Sir Bruce-f. Tumult in Manchester. AuS Abysstnien. — St. Petersburg: Militärbefehl in Sachen de- Russi schen al- GeschäftSsprache. — Athen: Kandiotische Nachrichten.— New-Pork: Aus der neuesten Post. — BuenoS-AlreS: Vom Kriegsschauplätze. Ernennungen, versetznnge» re. im Öffentlichen Dienst. Dresdner Nachrichten. Telegraphische Nachrichten Berlin, Sonnabend, 21. September, Bormit- tag». (W.T.B.) Die Verhandlungen über die Adresse schweben noch. Gras Eberhard zu Stolberg-Werni- gerode, p. Blankenburg, «ras Bethusy-Hur, Aeaidi, Evelt, v. Forckrnbeck und Planck beriethen grsirrn Abend eine» neuen Entwurs, welcher hente de» Lon- srrvativen, de« Freieonservativev, dem Centrum und der Fraktion der Nationalen vorgrlrgt werden soll. Man hofft aus Zustimmung. Berlin, Sonnabend, 21. September, Nachmit tag». (W. T B.) I« dem Adreßrntwurs der Couser« validen heißt e«: Nach der staatlichen Einigung Norddeutschlands habe man die erhöhte Pflicht, jedem Wunsche der Süd deutschen nach Erweiterung und Befestigung der na tionalen Beziehungen mit dem Bestreben entgegen zu kommen, alle Schranken der Trennung zu beseitigen. DaS deutsche Volk, indem e» Frieden mit allen Völ kern wünscht, verlange frei und unabhängig seine eigenen Angelegenheiten zu ordnen und werde die Motive seines Handeln- nur dem eignen Bedürfnisse und seinem Berufe entnehmen. Au- dem beredten Schweigen der Thronrede über die auswärtigen Ange legenheiten habe man mit Befriedigung entnommen, daß die verbündeten Negierungen gewiß nicht befürchten, daß andere Nationen un- da- Recht nationaler Exi stenz erfolgreich streitig machen können. Frankfurt a. M., Freitag, 20. September, Nach mittag». (W.T.B.) Die Natursorschrrversammlung hat für da» Jahr 1868 Dresden zu ihrem BersammlungS- art auserlesen und zu Geschäftsführern die Geh. Räthe Laru» und Weinlig bestimmt. Frankfurt ». M., Sonnabend, 21. September. (W. T. B ) Da» heute erschienene „Amtsblatt" bringt eine Bekanntmachung de» Rechveiamte» vom gestrige» Tage, betreffend die Prolongation der am 1. d. vrr« sallenrn temporären städtischen Anleihe von 1,20V,V0K Fl. aus weitere sechs Monate, mit der Aufsorderuug an dir Gläubiger, deren Zustimmung vorausgesetzt, ihre Schuldscheine znr Abstempelung vorzuweisen. München, Sonnabend, 21. September. (W. T. B ) Die Urbernahme de» baherschrn GesaudtschaflS- postrn» in Berlin durch den Grafe» Hegnrnberg-Dux ist zveiselhaft geworden. Stuttgart, Freitag, 2V. September, Abend». (W. T. B.) Der »wischen Württemberg uud Preußen abgeschlossene Alliouzbrrtrag ist behufs »erfaffung»- «aßiger Berathung durch die Ständrkammrr gestern de« ständischen Au»schuffe mitgrthrilt worden. Karlsruhe, Freitag, 20. September, Abend». (W T. B.) Die Adresse der Zweiten Kammer wurde heute dem Großherzoge durch eine Deputation über reicht. Der Großherzog sprach der Deputation seinen Dank und seine Freude auS, daß sowohl in den Fragen der inner» Verwaltung wie in der nationalen Frage die Anschauungen der Kammer sich in Uebereinstimmung mit denjenigen der Thronrede befänden. Insbesondere gereiche eS ihm zu großer Befriedigung, daß er sich mit der Volksvertretung einig wisse in dem Anstreben deS großen nationalen Ziele», dessen Erreichung zwar mit großen Opfern für da» Land verbunden sein werde; doch seien diese Opfer um so lohnender, als dieselben für die langgehegten höchsten Wünsche der Nation in Betreff einer gesicherten Stellung nach außen und freier Entwickelung im Innern rrngesetzt würden. Wie man auf ihn vertrauen dürfe, daß er festhalten werde an dem vorgesteckten Ziele, so vertraue auch er auf die Unterstützung seines getreuen Volkes. Der Erzbischof vou Freiburg hat gegen eine Mi- »isterialvrrordnung protrstirt, welche für die Ausfüh rung des KircheagesetzeS erlösten war und den prote stantischen wir den katholischen Theologen eine StaatS- prüsung über ihre allgemeine viffeaschaftliche Vorbil dung ausrrlegt hatte. Der Erzbischof hat gleichzeitig den katholischen Theologen untersagt, sich dleser Prü fung zu unterziehe«. Eia Artikel der heutigen „Karls ruher Ztg." kündigt an, daß die Regierung für die Feuilleton. Die Dresdner Kunstausstellung do« 1867. VlU. Die Plastik ist auf der diesjährigen Ausstellung nur durch wenig« Arbeiten vertreten, darunter sind zwei zum Wormser Lutherdenkmal gehörende Relief» von G. Kietz und A. Donndorf hervorzuheben. Da» eine behandelt die Bibelübersetzung und Predigt, da» andere den Anschlag der Thesen zu Wittenberg. Außer dem Relief hat Gustav Kietz noch ein in Marmor auf- geführtes Porträtmedaillon geliefert, da» in seiner fei nen naturgemäßen Durchbildung de» trefflichen Künst ler» bildnerische» Talent von Neuem im Hellen Lichte erscheinen läßt. Auch ein Bruder de» genannten Künst ler», LH. Kietz in Berlin, hat eine sorgsam au»ge- führte Büste Sr. Majestät de» König» Wilhelm von Preußen «»»gestellt, deren Aehnlichkeit gerühmt wird. Don sonstigen dem Porträtfach angehörenden Sculp- turen sind noch die bald mehr bald weniger gelunge nen Arbeiten von A. Breymann, W. Fritsche, R. Tänzler, Frl. Maschkovtzeff und O. Rossau zu nennen. Ferner finden wir eine Marmorstatuette, Christa» al» Tröster, von Wilhelm Schwenk, die, wahrscheinlich für rin Grabmal bestimmt, zweckentspre chend und würdig aufgefaßt und behandelt ist. We niger glücklich, in ihrem Mangel an jeder feiner« künst lerischen Empfindung, erscheint die unter der Bezeich- vung „Faulpelz" im Katalog aufgesührte Statuette eine» gähnenden und sich dehnenden Knaben von I. Ungerer. Dir Komik hat nur in sehr beschränkter Weise ihr« Berechtigung in der Plastik; sie war und bleibt für immer nur ein Wagniß. Die französischen Chargen find nicht viel «ehr al» bloße Curtofitäte«. A« glücklichsten und »nerrrtchtesten ist in diesem Wagniß die Kunst der Griechen, wie so manche kecke, Comödien- motive behandelnde, an die niederländische Genremalerei ««klingende Relief» bezeugen. Besonder» aber war c» der bacchische Kreis, in welchem die Komik der Alten sich niederschlug. Aber wie gedämpft, wie fein gemil dert tritt selbst hier die Rohheit und Gemeinheit auf, angeglüht von einem idealrn Schönheitsschimmer, mottvirt und entschuldigt gleichsam durch die Verwandtschaft mit der Thierwelt, welche man in den Satyrn, Panisten re. andeutete. Die ausgestellte Arbeit dagegen hat in ihrem rohen Naturalismus nichts Versöhnende» und wirkt aus den Beschauer ebenso widerlich wie di« Räke- l«i «ine» faulrn Jungen in der Wirklichkeit. Noch find zwei verdienstliche Arbeiten von Hähnel'schen Schülern, von F. Ga stell und I. G. Benk hervorzuhrben; na mentlich ist die Gruppe de» letztgenannten Künstler», eine „Ruhe der h. Familie auf der Flucht" hübsch com- ponirt. Einzelne», wie die Armbewegung der Mari« müßte noch freier, lebendiger, flüsfiigrr sein, aber die meisten Motive besonder» der Gewandung find gut durchgeführt und ebenso da» Ganze in de« Linien re. mit a«erkennen»werther Einsicht ia die Gesetze der Grup- penbildung abgerundet. Mit Wohlgefallen wird da» Auge de» Ausstellung»- besuchte» auf «tnigrn keramischen Erzeugnissen von A. Sältzer in Eisenach weilen, in deren Mehrzahl mit Glück antik« Gtfäßformen nachgebtldet sind. Auch die Decorirung, röthltche Figuren auf schwarzem Grund, wie sie die zweite, reifer« Epoche der griechische« Thon malerei liebt, zeugt vo« Berftändniß der Stilgesetz« antiker Keramik. Za de« vafenbitdern stad etaig« Co«pofltto«e« von Thorwaldsen paffend verwendet wor be«. Die a«sprach»losen Gefäße sprechen vva Neuem wieder von der Unverwüstlichkeit «nd ewige« Muster- giltigkeit der einfache» schöne« Forme« der Rattke and strengste Durchführung der Verordnung Sorge trage» werde. London, Freitag, 2V. September, Rachmittag». (W.T.B.) Nach Berichten, welche au» Mexiko über New-Pork per Dampfer „Cuba" hier eingetroffen find, hat Admiral Tegetthoff, der am 26. August ta Vera- Cruz angelangt «ar, die Leiche de» Kaiser» Maximi lian daselbst nicht vorgefundrn. Die Augabr, daß dieselbe verstümmelt worden sei, wird entschiede» ia Abrede gestellt. Die ia Queretaro gefangenen kai serlichen Generäle find jetzt begnadigt worden. Dre»den, 2l. September. Wir habe« in Nr. 218 unser» Blatte» ein Rund schreiben mitgetheilt, welche» Graf Bismarck au» An- jaß der Salzburger Entrevue unlängst an die diplo matischen Vertreter Preußen» gerichtet hat, in welchem «amentlich auch der nationalen Beziehungen zwi schen dem Süden und dem Norden Deutschland» in eingehenderer Weise gedacht worden ist. Mit Bezug hierauf sagt heute die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" in einem, jenem Rundschreiben deS Grafen BiSmarck gewidmeten Leitartikel: „Der Standpunkt, welchen die preußische Regierung den süddeut schen Staaten gegenüber eingenommen hat, beruht auf der Erkenntniß, daß den süddeutschen Staaten und nicht dem Norddeutschen Bunde die Aufgabe zufalle, auf engere Verknüpfung dieser beiden Theile Deutschland- hinzuarbeiten. Nicht Zwang oder Ausnutzung der mäch tiger« Stellung, welche durch die Natur der Dinge dem Nordbunde gegeben, nur der freie Wille der süddeut schen Staaten wird darüber entscheiden, ob ein weite ret oder ein engere» Band die deutsche Nation umfassen soll. Nur auf diesem Wege können wir wirkliche Bun desgenossen an de» Süddeutschen gewinnen, und gleich zeitig bewegen wir uns auf diesem Wege innerhalb der Grenzen weiser Mäßigung, die auch dem Auslande nicht den Schein eine» Anlasse« zum Mißtrauen gewährt, denn ein auf diesem Wege geeinigtes Deutschland ge währt nicht nur Befriedigung deS nationalen Gefühl-, sondern gleichzeitig Sicherung des internationalen Frie den». Ein so geeinigte» Deutschland, welche» neben der gebotenen Zusammenfassung der Kräfte auch dem berechtigten Individualismus freien Spielraum gestat tet, hegt keine weitergehrnde« Aspirationen des Ehr geize»; sich selbst genügend wird «» ohne Neid neben sich andere mächtige Nationen sehen; durch gemeinsame Interessen de» Frieden» mit ihnen verbunden, wird eS nur zur Erhaltung des Frieden», wenn die Noth solche» gebietet, niemals aber zur Erschütterung diese- segens reichen Zustande- von seiner Kraft Gebrauch machen. Unerschütterlich fest auf dem Rechte der Nation behar rend, die eigenen Angelegenheiten nach eigenem Willen und ohne Beeinflussung deS Auslandes zu ordnen und doch gleichzeitig Alles vermeidend, waS dir Empfind lichkeit de- Auslandes verletzen könnte, geht Deutsch land seiner glücklichen Zukunft auf dem Wege deS Frie dens entgegen. Gewiß, eine Nation, die mit solcher Mäßigung vorgeht, wie unter preußischer Führung die deutsche, eine Nation, die jedes fremde Recht so willig respectirt, wie die unsre, eine solche Nation giebt sich mit Recht der Erwartung hin, daß auch ihr Recht von andern Nationen ia gleicher Weise geachtet werde." Die „Neue Preußische Zeitung" tritt heute sehr entschieden der dänischen Forderung auf Rückabtre tung von Düppel und Alsen entgegen. „Wer sich nur einigermaßen um die wirkliche Lage der Dinge kümmert und diese in Betracht ziehen will, sagt fie, der muß doch gestehen, daß eine solche Abtretung auf preu ßischer und deutscher Seite zu den baren Unmöglichkei ten gehört." Die „N. Pr. Z." weist darauf hin, daß Decennien hindurch Dänemark in den Elbherzogthü- mern die unerhörtesten Bexationen gegen die Deutschen au-geübt hat, und wiest die Frage auf, was wohl die ses Dänemark thun würde, wenn es sich im Besitze von Düppel und Alsen befände, falls Deutschland in einen großen Krieg verwickelt würde? Selbst der Däne zeigen zugleich, mit wie geringen Mitteln sich Geschmack volle» Herstellen läßt. Unter den architektonischen Arbeiten, welche die Aus stellung bietet, find von hervorragendem Interesse die zehn Entwürfe zu einemKünstlerateliergebäude, nach gegebenem Programm und gegebenem Bauplatz, welche im Verfolg de» von dem k. Ministerium de» In nern i« vorigen Jahre erfolgten Preisausschreiben- eingegangen waren. Die Entwürfe, unter denen sich einige recht geschickt«, phantaflevolle Lösungen der Auf gabe befinden, find bereit», gelegentlich einer früher« Ausstellung, in diesem Blatte ausführlich besprochen worden. Werfen wir schließlich noch einen Blick auf die aus gestellten Arbeiten der vervielfältigenden Künste, so finden wir auch auf diesem Gebiete manche» BeachtenSwerthe, manche» Blatt, da» entweder durch seine technische Aus führung oder doch wenigsten» durch da» reproducirte Original Aufmerksamkeit verdient. Unter den Kupfer stichen ist zunächst Prof. Mandel'» „Madonna della Sedia" ,a nennen, eine der herrlichsten Madonnen Raphael'», welche sich bekanntlich gegenwärtig im Palast Pitti zu Florenz befindet; so schwierig auch die Wieder gabe de» Bilde» sein mag, so ist dasselbe doch schon oft und einigemal trefflich gestochen Word««. Der Man del'sch« Stich geht writ in «in«r gtwiffrn Wrichhrit und Glätt«, zu w«tt jrdtnfall» ia einer nur noch punctiren- den Modelltrung, namentltch kann man bezüglich der Zeichnung, wenigsten» einzelner Theile, einige der vor handenen Stiche über die Ma«del'sche Arbeit stellen, immerhin aber bleibt dieselbe eine sehr verdienstliche und jedenfalls die hervorragendste ihre» Fache» auf hiesige, Ausstellung. Boa sonstige« mittelst der Sunst de» Grabstichel» reproduetrte« älter» Gemälden ist noch die ans der hiesigen Galerie befindlich« „Kreuztragung" de» werde eingestehen müssen, daß dann sein erster Gedanke sein würde, über Schleswig herzusallen und, je nach den Umständen, vielleicht auch über Holstein. „Aber auch hiervon abgesehen — fährt die „N. Pr. Z." dann fort —, man sollte denn doch nachgerade allerseits wis sen, daß das preußische Heer kein Söldnerheer ist, da» man nach Willkür verwendet. Vielmehr ist e» da» Volk in Waffen, daS man nur zur Vertheidigung de» vater ländischen Bodens und zur Wahrung der preußischen Ehre verwendet. Nun hat diese Armee, diese» Volk in Waffen, die Höhen von Düppel u»d den Loden Al se«» mit seinem besten Blute düngen müssen — und da sollte man e» allen Ernste» noch für denkbar erach ten, Preußen könnte seinen kriegerischen Söhnen sagen: „Ihr habt mit Euerm Hrrzblute Düppel erobert; nun aber, nachdem e» von Dänemark hat abgetreten wer den müssen, wollen wir eS wieder zurück geben; sollte eS nöthig werden, so werdet Ihr e» ja schon wieder erobern." So kann nimmermehr eine preußische Re gierung sprechen. ES hieße die Ruhe der Todten stö ren, die in schlcSwigscher Erde begraben liegen; eS wäre da» ein Verbrechen gegen die Mütter, die im ge rechten Kriege für daS Vaterland ihre Söhne verloren haben. Und weil die preußische Regierung nicht so sprechen kann, so kann auch Niemand billtgerweise an Preußen da» Ansinnen stellen, daß r» so spreche und handle. Der Prager Friede — wir haben da- schon oft genug ausgeführt — wird von Preußen erfüllt wer den; aber nicht in der Weise, wie eS unsre dänischen Feinde fordern, sondern wie es mit den Interessen Deutschlands und der deutschen Bevölkerung in SchjeS- wig vereinbar ist. An etwas Weitere- hat man auch beim Abschluß deS Prager Friedens sicherlich nicht ge dacht und deshalb wird man auch heute nicht an etwa» Weiter«- denken." Tagesgeschichte. v. Berlin, 20. September. Der Bunde»,ath»« au-schuß für Handel und Verkehr trat heute zu einer Sitzung zusammen, in welcher der Gesetzentwurf über dir Freizügigkeit Gegenstand der Berathung gewesen ist. — Wie bereit- gemeldet, hat sich im Reichstage unter dem Vorsitze deS Abg. Oehmichen (Sachsen) eine neue Fraktion gebildet. Dieselbe bezeichnet sich al» „bua- deSstaatlich-constitutioneller Verein" und tritt soeben mit ihrem Programm hervor, welche» wie folgt lautet: »Nachdem der Norddeutsche Bund durch die Auuahme der Verfassung vom t6. April d. I. eine bestimmte Gestalt»»« er halte» hat und durch den Zollverein-Vertrag vom 8. Juli b- I. tur wichtige gemeinschaftliche Interessen eine Vertret»»« aa»z Deutschland» mit Ausnahme der deutschcu Provinzen Oester reich- geschaffen ist, sehen die Unterzeichneten hierin die Grund lage uud den Ausgangspunkt ihrer Thätigkert im Reichstage und Zollparlameute. „Sie betrachten eS als ihre Hauptaufgabe, nach Kräfte» dazu mitzuwirken, daß baldmöglichst die völlige Einigung aller deutschen Staate» unter einer und derselben Ber- fassung, welche in bundesstaatlich coaftitutioueller Form eine selbstständige, dem Parlamente verantwortliche Eeutralgewalt gleichmäßig über alle Staaten organifirt, auf friedliche« Wege erfolge. „Dir Unterzeichneten finden daS beste Mittel zur Errei chung diese- Ziel- iu der wahrhaft freisiuuigeu Ent wickelung der Verfassung deS Norddentschen Baude-, namentlich dnrch Sicherung eine- umfassenden Selbstverwal- tuog-rechts der Provinzen, Kreife uud Gemeinde», sowie durch Fennllung vou Garantien der politischen und kirchliche» Frei- heit, welche allen Aogrdörigeu deS Norddentschen BnndeS »a ge währen ist, in der Forderung der gewerblichen und geistigen Jotereffco, in der Schonung der persönlichen und materiellen Kraft de- Volks und in der Wahrung möglichster Selbftstäa« digkeit und Selbstbestimmung der einzelnen Staaten in alle» inner» Aoaelegenheiten, soweit die» nnt der Handhab»»- einer kräftigen Centralgewalt vereinbar ist. „Die Unterzeichneten vereiaigen sich deshalb zu regelmäßi gen Vorbesprechungen über alle dem Reichstage und de« Zoll- Parlamente zu machenden Vorlagen mit dem Bestrebe«, die vorsteheadeu Gruudsätze möglichst zur Geltung zu bringen." — Die Berathungen derschleSwig-holsteiasche« Vertrauensmänner find gestern, nach Erledigung aller Vorlagen, durch den Ministerialdirektor wirkliche« geh. Oberregierungsrath v. Klützow geschloffen worden, da der Minister deS Innern, Graf Eulenburg, durch Paolo Veronese von A. Glaser und ein Stich »ach einem kleinen Gemälde deS Han- Holbein von Fr. Weber aufzuführen. DaS Holbein'sche Gemälde, rin anmuthigeS Frauenbildniß, nach einer darauf befind lichen Inschrift „bais eorintkiooa" benannt, ist kurz vor de- Künstler- Reise nach England gemalt und wkd gegenwärtig im Bastler Museum aufbewahlt. E» soll, nach Woltmann, dem neuesten Biographen Holbein'», zu dem Schönsten gehören, wa» un« von Letzter« er halten ist ; dabei muthe e» dem Beschauer an, al» läge et« etgenthümliche» Geheimniß unter ihm verborge«, rin Gehrimniß, weicht» auf den Künstler selbst Bezug habe und in welche» die eigene Person desselben hiaeiaspiel«. Von interessanten Kupferstichen sodann nach neuer» Künstlern ist I. Burger» „Raub der Europa" nach Genelli hervorzuheben, welche» Blatt der sächs. Kunst- verein al» Prämienblatt für da- Jahr 1866 erwählt hat, und tbrnso eia Stich von Th. Langer „Sommer" und „Herbst" nach WiSlicenu». Wa- die ausgestellte« Holzschnitte betrifft, so verdienen besonders zwei solch« von G. Dietrich Erwähnung, welche ia treffÜcher Weise die für die Terraffentrepprn bestimmten Gr»pp« Schtlling'S: „Abend" und Nacht" wiedergebe«. End lich muß noch alS einer sehr wirkungsvollen Photogra phie von Hecker und Edlich, der „DiSputatio« vr. Luther'S mit Vr. Eck" nach der bekannten Eomposttio» Prof. I. Hübner'S, gedacht werde«. Die -enan«t« Compofition hat bereits hier Besprechung gesunde«. C. Clauß. » Juuiu»' Briefe, durch da» Schauspiel „D«r Statthalter von Bengale«" «euerding» i«'» G«dächt»tß' zurückgerufen, find gegenwärtig ia dritter Aaflag« er- ich enen. Die deutsch« Uebersetzung rührt »o« Arnold Ruge her.
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