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Dresdner Journal : 02.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186710027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18671002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18671002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-02
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 02.10.1867
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^sss. 1867 Mittwoch, dm 2. October. Äpmwnmttmwetftt cklkrUck 61'älr — »xr. 1 .. l» .. S1oo«rlirl»:— „ lb „ Lü»»eti»«KaMo>«ri»: 1 „ l» Lail»,»« > tritt ko»t ». 8t«wp«I- »niokl»^ dis»». Insrratnipleise: ^ür A«I» 8«nm «io«r ^«»p»It«oeo Teil«: 1 Mxr. , v«»»r äi« L«il«r 3 Xxr. Lrschrt«n>: VRTU«I>, nU« »u»a»l>w« ä«r 8oo»- »»ck kelvri»«», ^d«ori» Nir ä«a kc»Ix«a<i«o 1°»^. Dres-llerZMrnal. Verantwottlicher Redakteur: I. G. Hartmann. Safer attnan«ahm« au»wärt»i L«ix^Ul SL»»»,!»,»»», 6omoU,»looIr ä«> I)r«-<iu»c ckonn»»!,; «Vovä», N Lnac.«», Lvo»» ko»», «»»dar, >««U»- Vl»» kr»»ke<irt » N H»t,»»»r»i» S Vo«,.»»; I,rU»> O»oriv» »cd« 8uelik, li»r»»»r»»'» 8ure»o; >r,»«»! L 8o»i.orr»; Lr»»I»u- L,.8r»i«<,,!,'»Xol>ooc«lldur»»«, ^»»»» L 8x»»lo»tv»»«; kr»»kknr1».U.^»»»»»',ok» Loedk i LSI»: -io. 8xo»»»»;k»rti: 8»rt», 8vr.e.»u t 6o , (8, kl»o« kl» I» 8oar»»); kruU-l?«. L»»i.io«'i 8«obk.; Vt«»: ^l.. Vrr»r<l». Hn«t«rd«k ir Lünl^l. 8»p»<Utloo ä», vroockoo» ^o«r»»I^ - vr«»a»o, U»r1»n»tr»»«» 8». 7. Ämtlicher Theil. Drelbe«, 1. October. Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Amalie haben heute da- Sommerhoflager zu Pillnitz verlassen, Ihre Majestäten haben das Schloß Weesenstein, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Amalie daS königliche Restdenzschloß zu Dresden bezogen. Dresden, 25. September. Sc. Königliche Majestät haben dem EanonicuS des Domstift» Et. Petri in Budisfin, emerittrten Confistorialrath und Pfarrer Peter Nowack zu Dresden, bet Gelegenheit seines fünfzig jährigen PritsterjubiläumS, daS Ritterkreuz vom Albrecht - ordrn zu verleihen allergnädigst geruht. Dresden, 30. September. Dem bei dem Königlich Preußischen KreiSgerichte zu Liegnitz beschäftigten Re ferendar Heinrich Mar vonRour ist für die von dem selben, bei Gelegenheit seiner Anwesenheit allhier im Monat Juni diese» Jahre», mit eigener Gefahr be wirkten LebenSrettung die Rettungsmedaille in Silber mit der Erlaubniß zum Tragen in hiestgen Landen ver liehen worden. Dresden, 30. September. Seine Königliche Maje stät haben die Versetzung deS Vorstand» drS GerichtS- amt» Scheibenberg GerichtSamtmann» Karl Ferdinand Wiltsch in gleicher Eigenschaft zum Gerichtsamte Roch litz zu beschließen und den zeilherigrn Assessor beim Ge- rtcht»amte Neusalza Theodor Belzing zum Gerrcht-- amtmann bei dem Gerichtsamte Scheibenberg zu er nennen gnädigst geruht. Dresden, 30. September. Seine Königliche Maje stät haben die Versetzung der GertchtSamtleute Hein rich Wilhelm Buchner bei'm Gerichtsamte Schönfeld und Ernst Gustav Bernhardt bei'm Gerichtsamte Gottleuba in gleicher Dienststellung, des Ersteren zum GrrichtSamte Mügeln, deS Letzteren zum Gerichtsamte Schönfeld, zu beschließen, auch den zeilherigrn Assessor bei m Gerichtsamte Schneeberg Karl Ovenzel zum Ge- richtSamtmann bei dem GrrichtSamte Gottleuba zu er nennen gnädigst geruht. Dresden, 1. October. Seine Königliche Majestät haWn dem Vorstande des GerrchtSamIS Rochlitz GerichtS amtmann Wilhelm Eduard Wimmer die nachgesuchte Versetzung in Ruhestand mit Ler grsttzUchen Pension unter Belastung seine» Titels nnd Range» huldreichst bewilligt. Dresden, 1. October. Seine Königliche Majestät haben die Versetzung der GerichtSamtleute Karl Gustav Zumpe bei'm Gerichtsamte Kirchberg und Hermann Albrecht Steinberger bei'm Gerichtsamte Oberwiesen thal in ihrer zeitherigen Diensteigenschaft, deS Ersteren zum Gerichtsamte Stollberg, deS Letzteren zum Gerichts- amte Kirchberg gnädigst genehmigt und den Assessor bei'm Gerichtsamte Annaberg Friedrich Weidauer zum GerichtSamtmann bei dem Gerichtsamte Oberwiesenthal huldreichst ernannt. Verordnung, die Steuerbefreiung der Handelsreisenden aus und nach den freien Hansestädten Lübeck und Ham burg betreffend, vom 30. September 1867. Auf Grund von Art. 40 der Bundesverfassung de» norddeutschen Bunde- wird hiermit Folgende» verfügt: § 1- Kaufleute, Fabrikanten und andere Gewerbtreibende au» den freien Hansestädten Lübeck und Hamburg, welche für da» von ihnen betriebene Geschäft persönlich oder durch in ihren Diensten stehende Reisende Ankäufe machen, oder Bestellungen, nur unter Mitsührung von Mustern oder Proben, suchen, haben in hiestgen Lan den Befreiung von der Gewerbesteuer zu genießen, wenn sie sich über die Berechtigung zu dem Gewerbe betriebe in ihrem HeimathSorte durch eine Gewerbe- legilimationSkarte in der Fassung, wie sie von Han delsreisenden auS der freien Hansestadt Bremen nach § 3 der Verordnung vom 30. Juni 1864 (Gesetz- »nd Verordnungsblatt vom Jahre 1864 Seite 240) und nach § 5 der Verordnung vom 19. November 1866 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1866 Seite 246) zu führen find, auSweisen. r 2. Hirrländischen HandelSretsenden steht für den be zeichneten Gewerbebetrieb auf Grund der ihnen nach Z 5 der vorerwähnten Verordnung vom 19. November 1866 ausgestellten GewerbelegitimationSkartrn auch in den Gebieten der freien Hansestidte Lübeck und Ham burg Befreiung von gewerblichen Abgaben zu, dafern diese Städte auf den Karten mit benannt find. Hinsichtlich deS hiernach erforderlichen Eintrages auf den Karten haben die Paßpoltzeibehörden nach Mass gabe der Vorschriften, welche im zweiten Abschnitte von K 6 der nurgedachten Verordnung vom 19. No vember 1866 ertheilt sind, zu verfahren. Hiernach haben sich Alle, die es angeht, gebührend zu achten. Dresden, am 30. Sepfember 1867. Die Ministerien des Innern und der Finanzen. Für den Minister: von Rostrtz-W-llwitz. „„ Schimpft. Strauß. Bekanntmachung, Nachdem der seitherige Adoocat und Notar Christian Friedrich Ackermann in Riesa in Folge deS Ausgang» einer wider ihn geführten Untersuchung der Acmter der Advocatur und de» Notariat» entsetzt worden ist, so wird solche» hierdurch vorschriftmäßig bekannt ge macht. Dresden, am 25. September 1867. Ministerium der Justiz, Or. Schneider. Rosenberg. Nichtamtlicher Theil, lleberslcht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichtr. Berlin: ReichStagSfitzung. BundeS- stagge der Kriegsmarine.- Großfürst va» Rußland. Allerhöchste Erlasse für Frankfurt, Hannover «. Heften. Abkommen mit König Georg. Vermischte-. — Han nover: Vom Provinziallandtage. — Frankfurt a. M.: Unglücksfall. — Wien: Leiche Maximilian'». Beust nach Ischl. Kein neues franz. Rundschreiben.— München: Kammervcrhandl. Fröbel'» Programm.— Neustadt: Protestantentag. — Karlsruhe: Kam- merverhandlungcn. — Pari»: Gesetzgebende Session. Königin Christine. Regelung d. meric. Entschädigungs forderungen. Die Befestigungsarbeiten in Straßburg.— Florenz: Unruhen. Proklamation Garibaldi'S. — Madrid: Vermischtes. — London: Enthüllungen in der Fenicrangelegenheit. — Stockholm: Nothstand. Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentliche« Dienst. Dresdner Nachrichten. Beilage. Chrmuiher Gewerbe- ».Industrieausstellung. XXVII. Liste auigelooster GtaatSschuldenkaffrnscheiur. Lotteriegrwinuliste vom 1. Oktober. Inserate. Telegraphische Nachrichten- Berlin, Dienstag, 1. Oktober, Nachmittag» ^3 Uhr. (Tel. des Dresdn. Journ.) In der heutigen ReichStagSfitzung zeigte Präsident vr. Simson an, daß er heute Abend «ach Hoheazollerv abrrise« werde, am Sr. Majestät dem Könige die Adrrfte de» Reichstag» zu überreichen; eine Deputation werde der Kürze der Zeit wegen nicht «itgehrn. Hierauf beginnt die verathnng de« Marineetat». Contreadmiral Jachmann verlangt die Bewilligung deS Etat». Ern Gründung-plan für die Kriegsmarine liege nicht vor, jedoch eine Denkschrift über den Bau von Kriegsschiffen auf zehn Jahre hinaus. KriegShäfen an der Ostsee und an der Nordsee seien vorgesehen. Di« Anstellung «ineS kalholischen Marinepredigers sei für jetzt unnöthig. Abg. Harkort bemängelt den Marineetat; Abg. Francke die geringe Dotirung der Marineschifse. Con treadmiral Jachmann sagt die Fürsorge der Regierung für die Marineschifse zu. Gegen den Abg. Kratz bemerkt der Kriegsminister ». Roou: ES gebe fast keine kalholischen Matrosen, solle man deswegen auf einem engen Schiff einen protestan tischen und einen katholischen Geistlichen ctnschiffen? Abg. Meher: Heute werde die norddeutsche Bun- deSflagge zum ersten Male aufgehißt; er seinerseits Warde bewill gen und sich freuen, wenn bei dem Ma» rineetat der Reichstag zwei Anträge angenommen habe, daß vorzugsweise die vaterländische Schiffsbauindustric bei Schiffsbauten beschäfiigt und die Marineschule besser dotirt werde. I« der Spekialdebatte wird schließlich der gesummte Marineetat angenommen, drr Antrag auf Anstellung eines katholischen Geistlichen aber abgelrhnt. Hierauf genehmigt der Reichstag die einmaligen außerordentlichen Ausgaben für Konsulate, Posten, Telegraphen und Marine. Die Generaldebatte über die Einnahmen von den Zöllen und Steuer« wird durch einen Vortrag de» BundtSeommiffarS geh. Finanzraths v. Thümmel ein- ßelritrt. Abg. Schleiden verlangt Untersuchung, ob Altona Freihafrnstellung behalten oder in den Zoll- »erein eintreten soll. Präsident Delbrück erklärt, Al tona behalte für jetzt seine Freihafrnstellung. In der Spekialdebatte werdrn sämmtliche beantragten Steuern >«d Zolle genehmigt und damit die Sitzung geschloffen. Wie«, Montag, 3V. September, Abend». (D. T. B) Unter dem Namen „Club der Liberalen" hat sich htllte ei« Club im ReichSrathe ronstituirt, dessen Programm folgende Hauptpunkte enthält: Zustimmung zum Ausgleich mit Ungarn unter der Voraussetzung, daß die Quote der ungarischen Länder an dem Rrichs- budget und an der Staatsschuld nach drr bisherigen gleichmäßigen, indirekten Besteuerung in beiden Reich»- Hälften bemessen werde; Herstellung de» Budgetglrich- aLwichtrr; rin selbstständige» Ministerium für die im Reich»rathe vkrtretenen Lander; DerfaffungSauSbau i« Siuue drr Frriheit; Beseitigung de» Conrordatr». Wien, Dienstag, 1. Oktober. (W. T. D.) Dir „Presse" drmeutirt die Gerüchte von dem Rücktritt de» österreichischen Botschafter» beim päpstlichen Stuhle, Frhrn. v. Hübner. Die „Presse" vernimmt viel mehr, daß derselbe Instructionen betreff» der Revision de» Conrordat» erhalten habe und demnächst auf seinen Botschasterposte« nach Rom zurücktehren werde. Karlsruhe, Montag, 30. September, Abends. (W. T. B.) Die Abgeordnetenkammer nahm heute mit allen gegen eine Stimme das Gesetz betreffend dir nächste Aushebung der KriegSdienstpflichtigen an. Rach diesem Gesetze sollen die KriegSdienstpflichtigen aus dem Jahrgange 1847 schon auf den 1. November d. I., statt am 1. April 1868 einberufrn werden, und wird da» StellvertrrtungSrecht für diesen Jahrgang su«- prndirt. Stockholm, Montag, 30. September, Nachmit tag». (W. T. B ) Der König von Schweden hat heute glücklich ri«e Fisteloprration bestanden. Der Zustand de» König» ist befriedigend. Tagesgeschichte. v Berlin, 30. September. Die 11. Plenarsitzung de- Reichstags, welche über 6 Stunden währt«, bracht« die Annahme des Gesetze- über Erhebung einer Abgabe vom Salz und deS Paßgesetze-. Letztere- wurde unverändert, ersteres mit einer Resolution angenommen, welche den Bundeskanzler zu einer allmählichen Herab setzung deS SalzpreiscS ausfordrrt. Die BundeScom- miffare sagten dieselbe im Principe zu, wie auch der ganze Reichstag in diesem Grundsätze übereinstimmte. Die Fortschrittspartei wollte diese Herabsetzung am 1. Ja nuar 1878 unbedingt eingesührt sehen. Gegen diese Feststellung eines Termin- erklärten sich die BundrS- commissare, weil dadurch die betreffenden Verträge mit den süddeutschen Staaten zerrissen würden. Dir Ansicht der Linken fand nur 50 Anhänger. (Wir bemerken, daß durch dieses nunmehr beschlossene Bundesgesetz an ter jetzt bestehenden sächsischen Gesetzgebung über die Besteuerung des Salzes nichts geändert wird, da der letzte Landtag bereits die nunmehrigen BundeSnormen beschlossen hat.) Beim Paßgesetz fand die hauptsäch lichste Debatte bei tz 3 statt. Wir verweisen auf den folgenden Specialbericht. Am Tische der BundeSrom- missare waren außer dem Bundeskanzler anwesend: der Präsident deS Bundeskanzleramtes, wirkt. Geh. Rath Delbrück, Contreadmiral Jachmann, wirkl. Geh. Rath v. Pommer-Esche, Ministerialdirector Günther, General postdirector v. Philipsborn, AdmiralttätSrath Jakob-, geh. Regierungsrath Graf zu Eulenburg, Capitänleut» nant v. Schleinitz, Staatsminister v. Friesen, Geh. Rath ve. Weinlig, geh. Finanzrath v. Thümmel, geh. Lega» tionsrath Hofmann, Generalmajor v. Bilgurr, Staat»» rath Buchholtz, geh. Legationsrath v. Liebe und die Se natoren ve. Curtius, Gildemeister und Kirchenpauer. Der Reichstag tritt sofort in die Generaldebatte über das Gesetz, eine Abgabe vom Salz betr., ein. Hierzu liegen folgende Anträge vor: 1) derjenige der Commission: den Gesetzentwurf unverändert an zunehmen; 2) der von konservativer Seite gestellte Antrag: der Reichstag wolle nach Annahme deS Gesetzes, betreffend die Erhebung einer Abgabe vom Salz, beschließen: den Bau deskanzler anszofordern, auf möglichst schleunige Herabsetzung der Transportpreise für das Salz aus den Eisenbahnen i« Gemäßheit des Art. 45 Nr. 2 der Bundesverfassung, sowie auf eine allmähliche Herabsetzung der Salzsteuer Bedacht zu nehmen; 3) der von national-liberaler und bundes staatlich-konstitutioneller Seite so formultrte, ähnliche Antrag: der Reichstag wolle nach Annahme d«s Gesetzes, betreffend die Erhebung einer Abgabe vom Salz, beschließen: den Bun deskanzler ausznfordern, auf eine allmähliche Herabsetzung der Salzfteuer Bedacht zu nehmen; 4) der von Ler Fortschrittspartei gestrvte Antrag: der Reichstag wolle beschließen: den Anfang deS 8 2 zn fassen: 8 2. Das zum inländischen Verbrauche bestimmte Salz unterliegt bis längstens zum 31. December l877 einer Abgabe von rc. (weiter wie die Vorlage); 5) ein vom Abg. Reincke eingedrachter Gesetzent wurf, welcher die sofortige Aufhebung jeder Salzfteuer fordert und folgendermaßen kautet: der Reichstag wolle beschließen, dem Gesetzentwurf folgend« Fassung zu geben: 8 >. Das ausschließliche Recht des StaateS, den Handel mit Salz zu betreiben, so weit solches zur Zeit besteht, wird ausaehoben. 8 2. Das zum inländischen Verbrauch bestimmte Salz, gleichviel ob es im Inland« gewonnen oder aus andern als den zum Zollverein gehörenden Laudern eiugeführt wird, unterliegt keinerlei Abgaben. 8 3. Für den Transport von Salz wird der Ein-Pfenaig- tarif eingeführt. 8. 4. Der Slcnerausfall im Betrage von 7,856,700 Thlr. wird dis zur Einführung ,jaes Einkommensteuergesetzes sür den Norddeutschen Bund durch Matricularbeiträge gedeckt. Referent Grumbrecht: Der Entwurf hebt das Salz- monopol auf und setzt an seine Stelle eine Abgabe vom Salz im Betrage von 2 Thlr. pro Centner. Der Entwurf (über dessen Entstehungsgeschichte sich der Redner verbreitet) muß unverändert angenommen werden, da die süddeutschen Staateu die vertragsmäßige Verpflichtung haben, auch in ihre» Länder« dieses Gesetz unverändert zu pudliciren. Der Entwurf stimmt fast ganz überein mit dem preußischen (auch sächsischen) Ge setze. Die Commission, die den Eatwurf prüfte, fragte sich, ob nicht ähnliche Anträge auf Herabsetzung des SalzpreiscS von ihr zu stellen seien, wie jetzt von allen Seiten kommen; sie derneiute aber diese Frage, weil man nicht in einem Zeit punkte, wo man die Steuer einsührt, Anträge ans Herabsetzung stellen darf, weil man nicht weiß, wie man den Ausfall, der durch Herabsetzung entstände, decken würde Aber darin war man allseitig einig, daß das Salz in Deutschland zu theuer fei. In Frankreich zahlt der Kopf für Salz «H, in Deutschland gegen lO Sgr ; in England besteht gar keine Sal,steuer. Nach Feuilleton. Der Albert - Verein im Königreich Suchst«. Kegen den Krieg zu Felde ziehen zu wollen, wäre ein eitle», vergebliche- Bemühen, leider werden immer Kriege die menschliche Gesellschaft heimsuchen; aber ein gut Th«il seine- Stachel- läßt sich ihm nehmen und ein erreichbare-, hohe-, der Aufbietung unsrer besten Kräfte würdige- Ziel ist: die Schrecknisse zu mildern, welche der Krieg im Gefolge hat. Laut und «indringlich trat in dem letzten Kriege diese Mahnung an un» heran, und flehendlich klang sie au» all den herzzerreißenden Scenrn wieder, welche in Wort und Schrift un» Zeugen der böhmischen Schlachtfelder geschildert haben. Jene Mah nungen dürfen nicht spurlos verhallen, die Vorgänge de» letzten Jahre» sie dürfen nicht vergessen werden, nicht ungenutzt der Vergangenheit anheimfallen. Und unsre tapfrrn Krieger, welche für König und Vaterland bluten, unsre verwundeten Brüder und Kinder fie dürfen in einem kommenden Kriege am Abend einer Schlacht nicht abermal» im mitleidslosen Elend verschmachten, nicht abermal» nach Verlauf von 4 oder 5 Tagen noch hilflo» auf dem öd«n Feld« zwischen L«ich«n umhtrirren, unverbunden und zerrissen von Schmerzen. Die dahin» zirleudea Bemühungen de» Staate» sördernd zu unter stütze», heißt eine Pflicht gegrn da» Vaterland erfüllen und zugleich den Interessen drr Menschheit diene«. E» fehlte tu dem letzte« Kriege nicht an freiwilligen Hilf», Verein««, welche diese« Pflichten aachkamen; von Männern aber vorz«g»wris« gebildet, «ar ihr Hauptaugenmerk baupNLchUch «ur auf di« Beschaffung von mat«rtell«a Hilf»- oder Erquick««g»mittela gerichtet. Nicht hierin allei« ist da» Heil z« erkennen, «a» werkthätige Me«« schenlteb« zu stiften vermag, soader« e» ist auf einem höher wiegende« Feld« zu suche«, a»f de« der Kranken- pflege. Daß dieser von Gott geweihte Dienst in allen seinen von einem düster« Ernst umschatteten Mysterien, in seiner ganzen Schwere am besten von Frauenhäaden und mit dem Sinn und Herzen der Frauen au»geübt werden kann, da» ist eine alte, unumstößliche Wahrheit. Wer sich jemals auf eia Krankenlager geworfen sah, der weiß am besten, welchen Zauber da» Wort: „weib liche Krankenpflege" birgt und wa» diese gottgesegnete Pflege an jedem Kranken- und Schmerzen-lager zu be deuten hat. I« dieser Richtung machte sich im letzten Kriege eine Lücke fühlbar, eine Lücke, welche zunächst auSzufüllen sein dürfte; sie ist e», welche selbst der Staat trotz seiner umfangreichen Hilfsmittel nicht zu schließe« vermag. Erst der neuern Zeit war e» Vorbehalten, daß zu dem Krankenbette de» armen verwundeten Soldaten jene edle und schöne Krankenpflege schwesterlicher Liebe ihren Weg fand. Während die barmherzigen Schwestern die Verwundeten und Kranken de» französischen Krimhee re» verpflegten, sahen die Ruffen und Engländer auf» opferung»volle KrankeawLrtrrinnen von Nord und West herbetkommrn. Die Großfürstin Helene Paulowna von Rußland sandte au» St. Peter»burg gegen 300 Damen für de« Spttaldienst. Sie traten zu «iuer Gemeinschaft von Schwestern zusammen unter dem Namen „Kreuz» erhöhung"; eine Gemeinschaft, welche den Krieg über» lebte und deren Schwester« jetzt zw i Militär» und drei Vürgerspttäler bedienen. Außerdem brstehe« in St. Peterüburg und Moskau «och die „ Dttw«n der Barm herzigkeit , die ebenfalls «t««n rdelmüthtgen Antheil a« de« Lazarcthditnst tu der Krim nahmen. Die se» ««»reiche Wirksamkeit der Miß Florence Nithingale im Dienst« d«r l«id««drn Morschheit i« der Krim ist be« ka»nt. Ebenso steht ««» Da», »a» die freiwillig« Kran- kenpfltg« brr Schwrstrrschaften t« lttzten d«»tschea Kriege leistete, zu nahe noch, als daß eS nöthig sei, darüber zu sprechen „Eie sind", lesen wir hierüber in einem diesen Gegenstand behandelndem Werke, „am Krankenbette unersetzlich, keine andere Pflege war mit der ihren zu vergleichen." ES waren nach einer unge fähren Berechnung gegen 4500 Schwestern der katho lischen und gegen 300 der evangelischen Kirche in Thä» tigkeit. Wie sehr sich aber auch diese Diakonissen al- Krankenpflegerinnen bewährt haben, so ist doch ihre Zahl für die protestantischen Länder eine so kleine, daß eS hier alles Ernste- gilt, auf Mittel zu sinnen, um diese» Mißverhältniß zwischen Angebot und Bedarf auS» zugleichrn und gleichsam neben der geistlichen Diakonie noch eine weltliche zu stellen, welche in Hinsicht auf Krankenpflege sich die gleichen Ziele stellt und dieselben mit gleicher Aufopferung zu erreichen bemüht ist. Le gen wir rüstig Hand an dieser durch di« Zeit gebotene Werk. Seien wir um cine Hilfe bemüht, auf welche in der Stunde der Bedrängniß mit Sicherheit zu rech nen ist, beschaffen wir wenigsten» «inen Theil dieser Hilf« au- rigner Kraft und stellen wir dieselbe in der un- gegönnten Zeit Ler Ruhe fest. Mit einer frei willigen Hilf«, die sich erst in dem Augenblicke der Roth und von ihr bewogen entwickelt, ist wenig ge- than. Sie wird saft niemals zur rechten Zeit und am rechten Ort sich finden lassen. Wenn ihre Vorberei tungen am Ende, ist e» auch die schwerste Noth. Steht e» fest, daß die weibliche Krankenpflege die beste ist, so ist fie «S doch nur dann, wenn fie geschult und wohl organifirt wurde. Um da» zu bewirken, bildeten sich bereit» i« ver» schirdenen Ländern Vereine, welche fich di« Lufgab« stell««, zu Verbesserung der Krankenpflege überhaupt und zur Hilfeleistung bet Epidemien und in Krieg»zet- te« besonder« Krank«npfl«grr «nd Krankenpflegennnen aukzubildrn. Dieselben werden in geeigneten Heilan stalten unter ärztlicher Leitung auf Vereinskosten in der Krankenpflege unterrichtet und kehren dann zu ihren Familien zurück, deS Rufes gewärtig, der ihre Hilf« beansprucht. Ein derartiger Frauenverein besteht in Baden seit dem Jahre 1860; ebenso hat sich ein Frauen» verein zu diesem Zwecke im Großhcrzogthum Hessen ge» bildet. In England Ist die Betheiligung der Frauen aller Stände an der Krankenpflege auf Anregung der edlen Miß Nithingale fortgesetzt im Wachsen begriffen. Auch SachsenS edle Frauen und Jungfrauen werden nicht zurückbleiben, sich an den auf Verbesserung der Krankenpflege und die Hilfeleistung in den Nothzufiän» den des Krieges gerichteten Bestrebungen zu bethetligea und, sei e- durch persönlicheAntheilnahme an der Kranken pflege und den damit verwandten HilfSzweigen, oder sei e» durch Geldsammlungen u. s. w., zur Lösung der hohen Aufgaben, welche in unsrer Zeit der freiwilli gen HilfSthätigkeit gesetzt find, nach ihren besten Kräf ten zu wirten. Und sicher wird «in Frauenverein will kommen sein, der in Dresden für da» Königreich Sach sen unter dem Protektorat und der obersten Leitung Ihrer königl. Hoheit der Frau Kronprinzessin von Sachsen zu diesem Zweck« sich grbildrt hat. Der ver» rin, welcher den Namen „Albert-Verein" trägt, stützt sich auf die Principien de» Genfer internationalen ver ein». Nähere- über Bildung und Zweck ist au» dem veröffentlichten Prospekt und Statuten zu ersehen. Möge der in diesen Tagen von seitcn de» Direktorium» de» „Albert-Verein»" in diesem Blatte (s. Inserate in der Beilage) erlassene Aufruf zum Eintritt in den Berel« «inen «armen, begeisterten Wiederklaag finde«.
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