Delete Search...
Dresdner Journal : 15.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186710155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18671015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18671015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-15
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 15.10.1867
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
rander iedrich Mo^ ner. am >. H. ärk, sch, eine Ab. ar vk« Tblr. vhna» Qu aket kete n geb. , Pau- mb sie- 'lr., H- Wür1- nstadt »r. M. as den Marie Math Hana» i«weit Ngr., erysch iebert M. >ern. yuer ul: >a- K- ud lr. ar n- ad ntisch tlller t der cOt- ciude eiude einde i. H. iiaket A. S. lr Ngr., tt S., Kauf- : und anter. mir I >er l Tblr. >r. Se- h Ngr. aoscha, Thtr. oderitz, lr. 4^ ß Ngr. totzlwe. Tblr. „Deut- buugS- rg (o>mid- Thlr., ., St. v. H. n»le u. . Frdr. ket S.. jjlauitz Tblr.. lr., B. »I-, em Tblr-, südd. >. W., S. auer, '» er ei »- » » 240. Dienstag, den 15. Oktober. 1867 Ädamnmaunrrtse: 1» ^tkrliok! arktr. -Hxr. ^MrUod: 1 „ 15 „ . „ 15 „ LW»»la»dtnMm«rl»: 1 „ . i» -»»>»»-» tritt ko«t- » «a»odl»x diuro. . >»s«atnwretsr: rllr ä«o K»om einer ^Spelten« , Heils: 1 n^r. Unter „Lioss«,»oät" 6io /.eile: L K^r. Srschetnni: ^R^lied, mil Xaimndins äer 8sna- vvä i^elvrte^e, ^daaäo kür ä«a kolben«!«» DresdnerImrml. Zuserateuanuahmr aa»»t«H 6oauM»^oatr äs» vr«»ä»«r aoarosl»; «b«oä», N Ünal.»», Lvo»» ko»,; S»wd»r,-L«rU»- Vl,» kr»»Lkil«».N.: L Vool.»»; Lerlt» Oiluriv» »cd» Nuedd , Kur»»»»»»'» Kore»«: Nr»»«» L 8cai.orr»; Nr»»1«u> L,.8r«»«»»Hnuolleeildur«»i», I«»», L 8«»»loa«v»»»i Nr»»Irkllrt » U.b ^L»o»»'»ed» 8ncdd , W-I» Xo. LLv»uii»,r»ri»: I.^rrir», Lorr.!» X Oo , (8, ?l»e» <l» I» 8o»r»«); kr»U k» Luur-r«!» » 8aodd , Vi»»: Xl vreur.ru Verantwortlicher Redacteur: I. M. Hartmann. Hermmardrr Lüulxl KrpoälUoa cks» vr»,äo»r ^onril»l« vr»»a«u, dt»rt»n^»«» kk». V. Nichtanttlicher Theil. Ueberficht. Lrle-eaphischr Nechrichte». T«,e»grschichte. Berlin: ReichStagSbericht. Vom königl. Hose. Prinz Reuß. AuSschußsttzung im BundeSrathe. Verurtheilung. — Hannover: Die hannöverschen Flüchtlinge in der Schweiz. Beschlagnahme von Klvpp's Schriften. — Frankfurt: Hohe Gäste. Die Pferde verweigerung an Herrn v. Madai. — Wien: Der Kaiser zurück. Zur ConcordatSsrage. ReichsrathS- Verhandlungen. "«uSschußberathungen. — Pesth: Gesetzentwurf bezüglich der politischen Rechte. — München: Lom Hofe. Prinz Humbert. Confc- renzcn wegen Ulm. — Stuttgart: Zur Reise dcS Kaiser- von Oesterreich. Dementi. —Karlsruhe: Kammcrverhaudlungen. Die Rede deS Fürsten v. Ho henlohe. Der neue Kirchenstreit. — Parrs: Kai serliche- Einladungschreiben nach Wien. Tagesbericht. Florenz: Rattazzi und Cialdini. Ein Brief Gari baldi'-. — Rem: Eine diplomatische Note bezüglich der Insurrektion. Stand der päpstlichen Armee. Ver mischte-. — Madrid: Geburtstag der Königin. Er nennung.— London: Parlamentseröffnung. Schnei- terstrike beendet. Sammlungen für gefangene Fenier. Erplosion in Edinburgh. — Kopenhagen: Verur- thetlung. — Konstantinopel: Aus Teheran. — Bukarest und Ba kau: Die österreichschc Waffen angelegenheit.— Athen: Aus der neuesten Levante post. — New-Bork: Vermischte-. AuS Valparaiso und Haiti. Ernrnnungk«, versrtzunge« re. im öffentlichen Dienst. Dresdner Nnchrichtrn. Proviazialnachrichten. (Leipzig. An- dem Voigtlande.) Eingesandte». Statistik und Votttwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Bärsennach, richte». UtieqrnMsG Nachrichten Leipzig, Montag, 14. Oktober, Nachmittag» 43 Uhr. (Tel. d. Dresdn Journ.) In der Pridat- klagrsache de» Redakteur» der „Deutschen Allgemeinen Leitung" gegen die Redartian der „Leipziger Zei tung" rrsp. deren verantwortlichen Redakteur In spektor Rahm, wegen Beleidigung, ist nach von Letz- term erhobknem Einsprüche vom königlichen Bezirkr- grricht al» zweite Instanz die Verurtheilung Röhm'» in 15 Thaler Geldstrafe nicht bestätigt, vielmehr der Angeklagte straffrei gesprochen worden. Wien, Montag, 14. Oktober. (W. T. B.) Dem „Tageblatt" zufolge überreicht heute dem Kaiser dir Deputation de» Wiener Grmeinderath» dieProtestadresse de» lrtztern gegen die bischöfliche Adresse. Baden-Baden, Montag, 14. Oktober. (W. T. B) Dir Kronprinzessin von Preußen, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, sawie der Prinz und die Prinzessin Ludwig von Hessen werden über morgen (Mittwoch) hier einlreffen. Der Geburtstag de» Kronprinzen von Preußen wird nächsten Freitag im engsten Familienkreise gefriert werden. Pari», Sonntag, 13. Oktober, Morgen». (W. T. B.) Der „Eonstitutionnel" dementirt die neuer dings in Betreff einer Krankheit des kaiserlichen Prinzen kirrulirrnden Gerüchte. Pari», Sonntag, 13. Oktober, Abend». (W. T B.) Die „Patrie" will den Gerüchten von dem Einmarsch der italienischen Truppen in den Kirchen staat keinen Glauben schenken, spricht sich aber gleich zeitig dahin aus, daß Italien, wenn seine Truppen römischen Boden betreten sollten, sich Frankreich, wel chem e» seine Unabhängigkeit und Einheit verdanke, feindlich gegenüber stellen würde. — Die „Franre" erklärt, daß der Einmarsch italienischer Truppen in den Kirchenstaat eine Verletzung der eingtgangenen Verpflichtungen sein würde, welche unverzüglich den Protest und die Intervention Frankreichs hrrauSsor- dern dürfte. Pari,, Montag, 14. Oktober. (W. T. B.) Der „Moniteur" meldet, daß der Kaiser und der kaiser liche Prinz gestern einer Revue in Bayonne beige- wohnt haben. Ferner bringt das amtliche Blatt rin kaiserliche» Dekret, wklche« Kerminy zum Präsidenten der immodilidre" ernennt. Florenz, Sonnabend, 12. Oktober, Abend». (W. T B.) In einer Proklamation verheißt Garibaldi seine bevorstehende Ankunst auf dem InsurrectionS- ichauplatze und ernennt bi» dahin seinen Sohn Me- notti zum Eommandantrn. Die päpstlichen Truppen wurden in mehreren Ge fechten geschlagen und über die Grenze auf königlich italienische» Gebiet gedrängt, woselbst sie zwangsweise entwaffnet worden sind. Die Munieivien von Lodi und BreSeia haben eine Subskription für die verwundeten Insurgenten er öffnet. Die Pariser „Patrie" schreibt: Nach hier rin- gctrossrnrn Depeschen au» Floren; hat die italienische Regierung seit gestern weder über dir Bewegungen der Insurgenten, noch au» Rom Nachrichten. Die Verhaftungen an der Grenze dauern fort. Rom, Sonnabend, 12. Oktober. (W. T. B. Ueber Paris.) Eine Jnsurgentenschaar hat, während die päpstliche Garnison aus einem Streifzuge durch da» umliegende Gebiet begriffen war, die Stadt Subiara besetzt. Die Gendarmerie mußte sich auf das Schloß zurückziehen. Die Päpstlichen nahmen darauf die Stadt wieder ein. Der „Osservatore Romano" dementirt die Nachricht, Mgr. Franchi sei in einer politischen Mission nach Biarritz gesandt. Da» gestrige „Giornale di Roma" meldet: In Torre-Alsina, Monte-Alfino und Prokeeno haben sich zahlreiche Insurgentenschaaren wiederum vereinigt, die noch fortwährend Zuzug und AuSrüfiungSgegenstäude empfangen. Eine andere Abtheilung der Garibal- dianrr in der Stärke von etwa 1060 Man« hat van Neuem Nerola besetzt und dort Requisitionen von Le bensmitteln ausgeschrieben. Die päpstlichen Truppen marschiren gegen die Insurgenten. Garibaldi hat eine neue Proklamation erlassen, in welcher er bi» zu seinem Eintreffen auf dem Schau plätze drr Insurrektion die Leitung de» Unternehmens auf seinen Sohn Menotti überträgt. — In Rom dauern die Verhaftungen fort. An riner Proklamation aus Rom vom 9. d. M. erklärt der römische Comitsi, daß er die Leitung der Bewegung wieder übernommen habe, und fordert die Römer auf, Vorkehrungen zu treffen, um den Auf stand in der Provinz zu unterstützen. Rom, Sonntag, 13. Oktober. (W.T B.) Anden Grenzen dauern die Bewegungen der Insurgenten fort. Kein neues militärisches Ereigniß ist vorge- fallen. Absolute Ruhe herrscht im Innern. London, Sonntag, 13. Oktober, Morgens. (W. T. B.) Der Dampfer „TaSmanian" ist aus West indien in Plymouth eingetroffen. Gegen denselben ist Quarantäne angrordnrt worden, da unterwegs an Bord da« Fieber auSgebrochen war. Seit vorgestern sind zwei Personen gestorben. Kopenhagen, Sonnabend, 12. Oktober, Abends. (W. T. B.) Der König und die Königin von Däne mark werden nicht nach St. Peter»burg zur Hachzeit de» Königs von Griechenland reisen. Baron v. Bille-Brahe, bisher dänischer Gesandter in Brüssel, reist heute von dort nach Florenz, um Feuilleton. Historische Literatur. „Archiv für die sächsische Geschichte, herauSgegeben von vr. Karl v. Weber. Sechsten Bandes zweites Hest. Verlag von Bernhard Tauchnitz. Leipzig. 1867." Da» neueste Heft dieser historischen Zeitschrift enthält den Schluß einer inter essanten Abhandlung de» RegierungSrath» v. Wttzleben: „Die Verhandlungen über den norddeutschen Bund 1806." Im Gegensatz zu der neuerdings hervortreteuden Be hauptung, daß 1806 in Sachsen von Frankreich auS mit Erfolg gegen da» Zustandekommen jener Union intrigutrt worden sei, weist der Verfasser auS den Acten de» k. sächs. Archiv» nach, daß die Differenz der da maligen politischen Anschauungen de- preußischen und sächsischen TabinetS, von denen da» erste eine Art von Mediatistrung der kleinen norddeutschenStaaten zuGunsten Preußen», Sachsen» und Kurhessen», da» andere blo» «in Vertheidigung»bündniß unter dem Schutze dieser drei Regierungen wollte, so wie da» Schwanken und die Zwei deutigkeit der damaligen preußischen Politik den Ab schluß de» Bunde» vor der Katastrophe verhinderte. ES wird dem Proftflor Ustngrr in Gretf-walde über« laffrn bltiben müssen, seine Ansichten gegen diese Doku mente zu vertheidigen. Prof. vr. Knothe gtebt wieder rin höchst danke-werthe» Zeugntß seiner gründlichen Speeialstudt«« in dem Nachwei» der in der Obtrlaufltz liegenden früher« Besitzungrn de» BtSthum» Meißen mit ihrer Geschichte bi» 1869, wo diese Güter Kurhtffen zu fiele«. Burkhardt in Weimar theilt au» archiva lischen Notizen Einige» über Otto Gericke und Sa Heer ». Sahr, au» einer römischen Privaibibliothek einen Brief de» österreichsche« Diplomaten Eobe«zl vom Jähre 1686 über de« Kurfürsten August mit. »r Literatur. E. M. Oettinger, „Boniteur <l«, «la»es" XXI livr. September. Die vorliegende Lie ferung deS Oettinger'schen Datenwerkes (SS. 65—96) beendigt den Buchstaben kt und faßt außer 0 noch den Anfang von k in sich, so daß wir nun circa zwei Drittel de» GesammtwerkeS vor uns haben. Von den Artikeln dlodiU— ?«ssi, welche die vor mir liegenden 8 Bogen deS IV. Bandes überhaupt enthalten, zeichne ich die folgenden auS: dioslile, Ovttmgen, Orloff, Osleo-Socken, Otto, ?,Im. ?»ppv»beim. Die Noten enthalten viel Interessante-, z. B. erfahren wir auS S 68, Ar tikel öioiirmiomu,, daß nach der Prophezeiung dieses Man ne» im Jahre 1886 die Welt untergehen wird, was die jetzige Generation wenigsten» von der Besorgniß befreien wird, bei diesem unangenehmen Schauspiele in passivem Zustande mit austreten zu müssen. S. 68 lesen wir, daß die berühmte Geliebte de» Petrarca, Laura de Nove», eine Stumpsnase hatte, 8. 75, daß sich die berühmte englische Schauspielerin Olner Oldfield ge schminkt und im höchsten Putze beerdigen ließ, um auch todt noch zu gefallen, und S. 80, daß die Annahme, die Gräfin OrselSka, eine natürliche Tochter König August'» de» Starken, sei eine Jugendliebe Friedrich'» de» Großen gewesen, vollständig irrig ist. Ja derselben Lieferung lesen wir, war Bielen zu wissen interessant sein wird, daß der berühmte Verfasser de» „Aoniwae <i«, zu BreSlau am 19. November 1808 geboren ist. Wir gra- tultren ihm im Borau» zu seinem bevorstehenden Ge burtstage und wünschen von Herzen, daß er diesen Tag «och ost wiederkehre« sehen mag. vr. G r Lß e. f Die „N. Allg. Ztg." berichtet: Am 3. Oktober versammelten sich zu Hallt, im Anschluß an die Sitzun gen der Philologen, die Mitglieder der „deutsch«« Daat«g«stllschaft" ««ter de« Präsidium de» -eh. den Posten des dänischen Gesandten bei drr italie nischen Regierung anzutreten. St. Peterrdnrg, Sonntag, 13. Oktober, Nach mittags. (W. T. B.) Der Kaiser ist, von Livadia zu- rückkehrend, heute Nachmittag hier eingetroffen. Gutem Vernehmen nach hat Rußland seinen Bei tritt zur Genfer Convention vom 22. August 1864 erklärt. Tngesgcschichte. ». Berlin, 12. October. Die 18. Reichstags- sitzung brachte ein ziemlich reichhaltiges Material zur Erledigung: die Schlußabstimmung über den LaSker'- schcn Antrag über Aushebung der Wuchergesctze und einen Anirag auf Aushebung der Schuldhaft, die Be- Beschlußfaflung des sogenannten Flaggcngesehes, die ge gen 3 Slimmen erfolgende Annahme des Budgels deS Norddeutschen Bunde- in letzter Lesung und die Erle digung des ersten Pelitionsberichtes. Se. tgl. Hoheit der Kronprinz von Preußen wohnte in der tzosloge dcr Sitzung geraume Zeit bei. Ueber daS Flaggenge- setz habe ich meinen Bericht ziemlich kurz gefaßt, da dasselbe für ein Binnenland wie Sachsen ein entfernte res Interesse nur hat, und die Debatte selbst sich haupt sächlich nur um mccklenburgsche Schifffahrt-Verhältnisse drehte. Zunächst trägt der Präsident den Lasker'schcn Entwurf eines Gesetzes über Aushebung der Zinsbe- schränkungcn in seinem Zusammenhänge nach den in der letzten Sitzung gefaßten Beschlüssen vor. Der Reichstag genehmigt diesen Antrag definitiv und erklärt alle hierzu eingegangencn Petitionen für erledigt. Es entspann sich nunmehr eine sehr ausgedehnte Gcschäsls- ordnungSdebatte darüber, ob eS zulässig sei, ersten-: über den Antrag v. Blanckenburg's, den Bundeskanz ler um Vorlegung eines Gesetzes über Aufhebung der Schuldhaft zu ersuchen, noch einmal zu dcbat- tircn, und zweitens, ob der Reichstag befugt sei, einen Theil der auf die Tagesordnung gestellten Gegenstände, rcsp. hier die Abstimmung über den Blanckenvurg'fchen Antrag, wieder von der Tagesordnung abzusetzcn? Die Nationallibcralcn, von der Ansicht ausgehend, man könne über eine so wichtige Frage, wie die Aushebung der Schuldhaft, nicht so er „Kr»pto Beschluß fassen, wollten eine Debatte über diese Frage für zulässig erklä ren; die Eonscrvativcn aber begegneten sich mit dcr Fort schritt-Partei (Wagener mit Waldeck) in dcr Ansicht, daß, da sie beide für Aufhebung der Schuldhast seien, eine Debatte formell unzulässig sei, der Gegenstand auch nicht von der Tagesordnung abgesctzt werden dürfe. Neber den materiellen Inhalt dieser Frage wurde so mit in Gestalt einer sehr langwierigen formellen Ge- schäft-ordnungsdebattc entschieden und zwar zu Gunsten der vereinigten konservativen und der FortsLrittspartei. Der Antrag auf Ersuchen um Vorlegung eine-Gesetzes über die Aufhebung der Schuldhast wurde angenommen. — Sodann schlug dcr Präsident vor, das Gesetz, betr. die Organisation der BundcSconsulatc, durch eine Com mission von 14 Mitgliedern begutachten zu lassen. DaS HauS trat dem bei. — ES folgte sodann die General debatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Natio nalität dcr Kauffahrteischiffe und ihre Besugniß zur Führung der Bundesflagge. Hierüber hat eine Commission durch den Abz. Lesse rincn Bericht ausarbcilcn lassen, dem Folgendes entnommen wer den möge: Art. 54 und 55 der Lundcsversassung lauten: „Die Kauffahrteischiffe oller Bundesstaaten bilden eine einheitliche Handelsmarine. Dcr Bund Hal die Ausstellung der Schiffscertisicate zn regeln. Die Flagge der Krieg-- und Handelsmarine ist schwarz- weiß roth." Diese Bestimmungen zur Aut- und Durchführung zu bringen, ist der Zweck dieses Gesetze-, In dem Ge setze wird bestimmt, daß die BundcSslagge allein al» Natronal- oder Landcsflagge der Staaten des Norddeut schen Bundes anzuschcn ist, wa- eine große Anzahl Vortheile, theilS völkerrechtlicher, theils vertragsmäßiger Natur mit sich führt. Man bedürfte eines BundeSgc- JustizrathS Pros. l)r. Karl Witte. Da der Sänger der göttlichen Comödie auch als Begründer der Philologie der romanischen Sprachen angesehen werden muß, so dürfte sich die diesjährige Tagsatzung seiner Verehrer wohl unmittelbar an den eben geschloffenen Philologcn- congreß anreihrn, wie denn auch der Sccretär dcr Ver sammlung, Prof. vr. Eduard Böhmer, al» Programm eine Abhandlung „über Dante - Schrift <l« vulgär, eto qimMia nebst einer Untersuchung der Dante'schcn Can- zonrn" lHallc, Verlag der Buchhandlung deS Waisen hauses) HerauSgegeben hatte. Der Präsident eröffnete den Dantetag mit einer Ansprache, in welcher er dcr feit dem EtiftungStage verstorbenen Mitglieder, Giov. Tamburini'- in Imola, Ludwig Blanc'S (j 18. April 1866) und Gerhard - in Berlin (1 12. Mai 1867) gedachte und zwei von Frl. Josepha v. Hosfingcr in Wien (welche die Commedia vollständig übersetzt hat) rtngesandte Gedichte „Vor Dante'- Bild" und „Auf Dante'- Gattin" vortrug. Später gab er eine Art von Dante'schem Hierozorkon, d. h. eine Zusammenstel lung mannichfacher Gleichnisse, welche Dante der Thier- welt entnommen. Inzwischen hatte Prof. Gustav Wolf auS Berlin e» zu rechtfertigen gesucht, daß Dante den Heiden Cato zum Pförtner de- Purgatorio gemacht und nicht in die Hölle verwiesen habe. ve. Rotter au» Stutt gart, der seit langrrZeit an seinerCommcdiaverdeutschung arbeitet, reeitirte die Stelle von FranceSca da Rimini (Inferno V.) «. ve. Krigar eine von ihm versuchte Utber« setzung der Ugolinostelle (Inf. XXXIII ), Prof. Schanz au» Como verlas eia von ihm verd««tschte» Gedicht Zrndrini'A (Professor» in Puada) au» dessen Ghirlanda di Ca«ti auf Dante. Ueber rin« n«ue holländische Ueber- setzung de» Jnfrrno von Vo. Hacke van Myndcn er- Oattete Vr. Herm Grieben t« Köln einen gedruckten Bericht, und ve. Theodor Paar in Görlitz legte eine setze-, durch welches einerseits die BundeSflagge al- die ausschließliche National- oder Bundesflagge der Kauf- sahrteischlffe aller Bundesstaaten proclamtrt wird, an dererseits über die materiellen und formellen Erforder nisse der Nationalität der Kauffahrteischiffe, sowie übcr die zum Ausweis dcr Nationalität dienenden Papiere, insbesondere zum Zweck der Sicherstellung des den Na- tivnalitätsurkunden im internarionalen Verkehr unent behrlichen Ansehens, die nöthigen übereinstimmenden Vorschriften gegeben werden. Daß der vorliegende Ge setzentwurf geeignet sei, diesem unzweifelhaften Bedürf nisse abzuhclsen, ist von dcr Commission cinstimmig an erkannt worden. Vielfacher Debatte unterlag K 2 des Gesetzes, welcher in der ursprünglichen Fassung so lautete: 8 2. Zur Führung der Bundesflagge sind die Kausfahr- teischlffe nur dann berechtigt, wenn sie 'n dem ausschließlichen Eigeulhnm solcher Personen sich befinden, welchen das BuudeS- indigenal (Art. 3 der Bundesverfassung) znfteht. Diesen Personen sind gleich zu achten die im Bundesgebiet errichleten Actievgesellschaslen und Commanditgesellschafteu auf Aclien, sofern sie innerhalb desselben ihren Sitz haben und zu gleich bei den Actiengcsellschaslen allen Mitgliedern deS Vor standes, bei den Commanditgesellschafteu aas Actien allen per sönlich hastenden Personen das Bnnbesindigeuat zufteht. Die Commission hat eine andere Fassung vorgeschla- gen, welche jedoch im Lause der Debatte verändert wurde. Vielfach kamen bei diesem K 2, welcher daS Princip de» Gesetzes enthalt, die Verhältnisse der mecklenburgschen Kauffahrteiflotte, die Beiheiligung fremden Capital» an brutschen Marineuntcrnehmungrn und andere die Rhe der« betreffende Fragen zur Debatte. Dieselbe wurde durch den Referenten Lesse cingeleitet. Der mccklenburgsche Abg. Wigger» verwendet sich leb haft für ein von Abg. Harkort gestelltes Amendement, statt „in dem ausschließlichen Eigenthum solcher Per sonen" zu sagen „mindesten» zu Drei Vierthrilea im Eigenthnm solch« Personen"; Beide, wie auch Abg. Harkort hofften dadurch eine Schonung dcr Flotten- verhältniffe Mecklenburg-; der BundeScommiffar ve. Pape weist die Befürchtungen dcr Mecklenburger al- unbegründet und übertrieben zurück. Noch bctheiligten sich an der Debatte: Rost (Hamburg), Meier (Thorn), Schleiden, Waldeck und Aczibi. In der Specialdebatte wi>d 8 2 unverändert angenommen, nachdem ein dazu gestelltes Schlciden'schcs Amendement gefallen war. Bei § 2 entspinnt sich wiederum eine, wesentlich die Ge- ncraldebatlc recapitulirende Debatte, wobei da» Amen dement Harkort lebhaft von den Mecklenburgern aller Farben befürwortet wird. Die Abstimmung ergiebt di« Annabtnc de- 8 2 in folgender Kaffung: Zur Fuhrnng der Buodcsflagge sind die Kauffahrteischiffe nur dann berechtigt, wenn sie m dem ausschließ ichcn Elgen- thume. solcher Personen sich befinden, welchen das Buudes- iadigenat (Art. 3 der Bundesverfassung) zufteht Diesen Personen siad gleich zu achten die >m Bundesgebiete «richteten Actiengeselljchasten und Commanditgesellschafteu auf Actien, in Preußen auch die nach Maßgabe des Gesetzes vom 27. März 1887 eingetragenen Genossenschaften, soferu diese Ge sellschaften und Genoffenschastcn mnerhalb des Bundesgebiete» ihren Sitz haben nad zugleich bei den Actieugksellschasten and Genoffenlchaften der Mehrheit der Mitglieder des Vorttavdes, dei den Commanditgesellschasten auf Acticu allen persönlich haf tenden Mitglied«« das Bundesindigenat znfteht. Damit ist da» erste Alinea nach der Fassung der Regierung und das zw.'itc nach einer vom Abg. Schulze «„gebrachten Fassung angenommen. Die übrigen Paragraphen dieses Gesetzes werden fast ohne alle De batte angenommen, cntgegcnstchcndc Anträge abgclrhnt. Von Wichtigkeit ist besonder- der zu 20 von der Commission gemachte, von dem BundeSrathe gebilligte und vom Reichstage genehmigte Zusatz, wonach zur Schonung dcr mecklenburgschen Marine als Uebergang in die durch das Gesetz geschaffenen neuen Verhältnisse bestimmt wird, daß dieses Gesetz erst nach Jahren in Geltung treten soll. Dies« § 20 lautet: Gegenwärtiges Gesetz tritt mit dem >. April >888 in Wirk samkeit. Für die Schiffe, welche gegenwärtig die Mtcklenbar-schwe- rinsche Landesflagqe zu sühren befugt sind, trete» die Vor- fchristen des 8 2 über die Eisordermfse der Rationalität erst am >. April >88N in Geltung. Witter gehende Anträge, welche drS Jahr 1873 zum Eintritt Mecklenburgs in diese Verhältnisse bestimmen Abhandlung über Francceca da Rumni und kcrcn Ver wandtschaft nach Dante'e Commedia und nach geschicht lichen Zeugnissen vor. Au» London schreibt man: Ein Fund, der in divsen Tagen in Lamport in Northamptonshire auf dem Gute CharlcS Jvham's gemacht wurde, macht unter den ShakcSpearefreunden Aufsehen und große Freude. E» ist ein alt« Band, unscheinbar ohne alle Drckenbezeich- nung, enthält ein Eremplar de» im Jahre 1599 ohne Erlaubniß dcS Dicht«» erschienenen „Passionatc Pil grim", eine Sammlung von Gedichten und Bruchstücken, sowie eine di- 6,to unbekannte Ausgabe von „Venu» and Adonis", ebenfalls auS dem Jahre 1599 * Heinrich Laube wird, nachdem er die Direktion dcS Wikner HosburgthcatkrS niedcrgelrgt, da» Rrferat über diese Bühne im Feuilleton der „Neuen freien Prrffe" besorgen. DaS genannte Blatt hat weben mit der Pnbli- cation einer Serie von Artikeln begonnen, welche i« der Form einer Geschichte deS BurgtheaterS von 1848 bi» 1867 al» eine Art Rcchenschaftbericht Laube'» gelte« dürften. * Au» Flentburg wird da» am 10. d. erfolgt« Ab leben dc» al- Philolog und Literarhistoriker bekannten Schuldirektor» vr. W. Lübker gemeldet. « Au» Oldenburg wird da» am 10. d. erfolgte Hin- scheiden Iuliu» Mosen'» (geb. am 8. Juli 1803 zu Marienry im Voigtlande) -emeldet. Ein zwanzigjäh rig«» schwere» körperliche» Leiv««, welche» die besten Kräfte eine» bedeutenden Dichter» aufrieb, und ein ernst«», rdle» Str«ben hab«n durch den Tod ihren Abschluß g«. fanden. * Gaetano Bor«lli, der früh«« Dtr«rtor tz«r Tele graphie i« Italien und Erfind« de» trlegraphtfche« Apparat», welch« seine« Name« führt, ist am 3. Ottbr. -rftorben.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview