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Dresdner Journal : 19.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186711192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18671119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18671119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-11
- Tag1867-11-19
- Monat1867-11
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 19.11.1867
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1867 e. erlassen« » GrLfl. Stoiber, a sind eiuge- ne Kiste mit Hrn. Ernst remeu durch ). T. BorS« Ngr. d Pf., >. E. Bor». Ld. I3Z. 1; i» Summ» zia; 2 Thlr. Ngr. au- d. Pst Samml. lr. lo Nar. loldeu S. W. Büraern iu zu Borna: - Thl Hru. vr. Pütt», fchaft Chemnitz: > 140 Thlr. 2» Nx ) W Tblr. au» d< Sammlung in le: 1 Thlr. v P, od I« Ngr. iu dH lr. 2 Ngr. S chlr. «7 Ngr. v . v Pst voo b-dir. Müller di lr. 14 Rar. b P arch d. Expeditio r Postreftauratio >amml. durch d terstü-ang-co wch die Expedition cebuitz durch Anzemeblatk ?gr. Ertrag rcrrteS durch den Hrn. Buchhalter orgius iu Frank- Ngr. s Pf. iu d. er Gem. Wahnitz I üh u. Röschel io r. vom Bildung,? Pieper; IS Ngr. 8 Ngr. Samml.. 1 Thlr. 10 Ngr. lammt. i« d. K. elbst; ll2Thlr, , 10 Thlr. von tahl inWeißen- üderu Beoairer e. b Pf. Ertrag ürgerm. Kinder- tz durch die Ex- die Expedition eS KreiSblattes lieinert allhier; lpzig! > Thlr. thlr 22 Nar. v Ngr. 6 Pf. Vst Sammlung wer; 3 Thlr. Ä; 10 Thlr. Sammlung in die Expedttion rch den Stadt- >th zu Zittau; . durch dessen lode Stangen- stgr.; von der darf b Thlr. innde Jüden- I kgr., vou der I rann in RüS- ürstl. Schöu- 2 Pf. vo« Verein" iu abgeseudet: südd. chuld» »richt «» Schmerz hnen in !, durch seiner >g er« ffit» -«ie ßi-eu , der ..ftlr ehm- dtem bei hrer be« 1. uil. », di« «e r» 4»m«rnmn*pitt>«- Albrli«^ «l-dlr.-rt^ ^Mrliod- I „ lb mauatliok:— „ lb „ L1n««lu«k1uiom«ro: 1 „ 1» -o»l»»a» > tritt k-u»t a. 8tsiop«l «ueclilag biaru »nseratniprcise: r>Se öen kaum einer geepelteoen Xeilo: 1 dtgr Unter „Lingeeenät" Ns Leile: S Xgr Erscheinen: IRgUot», mit ttneoekm« üer 8oun nnü d'eierteg«, ^denä» Nir äen tvlgeaüen "Hx. DrrÄntrAo>mml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. raleratenannaiM» auomärt». l^txetU. Kn^nvever,»», LooualeeionU» äo» vreeäner Journals; eben«!»» ! N Lnoe» k's»,; >««»- Vte» rrenUIUrt N. Hnen»,rein L Voai.»«; LerU». Veorive'eed» Snedd , ttnreunr»»'» Lnreeu; >r«»e» L. Soni-or^r»; Ireete», L..8rL»e»i,'iXnn<>ne«ndnr«»n, L 8e»i«lan^l>i«><, rrenilNirt'». U.: Luekd , LSI»: ^o. Llio»«re,r»ri»: 8vi.r.l»» -l 6o., s», kleo« ä« I» Lonree); kreU-k'» Lnnl.iou'1 ünedd., Vie»- ^1. Orr»i.i« Hrrnusgebrr LVnigt Lxpeäition äe» vreeckner ^vurnei», vreeäen, dt»r»«n»1r»«, 7 Amtlicher Theil. Dre-den. Se. Königliche Majestät haben dem Ehausseegeld-Einnehmer Lehmann zu Burk die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen geruht. Bekanntmachung, die Aufhebung des landesherrlichen Salzverkaufs« rechtes und den Betrieb bei den fiskalischen Salz« Verkaufsstellen betreffend. Mit Bezug auf da» Gesetz de» Norddeutschen Bun« de», betreffend die Erhebung einer Abgabe vom Salze vom 12. October 1867 (Bundesgesetzblatt de» Nord deutschen Bunde» Nr. 6) wird hierdurch Folgende- bekannt gemacht: 8 1- Vom 1. Januar 1868 ab treten alle zur Zeit im Königreiche Sachsen bestehenden gesetzlichen Bestimmun gen über da» landesherrliche Salzverkaufsrecht außer Kraft und steht rS Jedermann frei, nicht allein mit Salz aller Art zu handeln, sondern auch seinen Salz- brdarf zu beziehen von wo e» ihm beliebt. 8 2 Vom nämlichen Zeitpunkte an werden die Stations verkäufe der Salzverwaitereien in Erimmitzschau, Reichenbach, Wurzen, Zschöllau, Riesa, Cöln-Meißen, Großenhain, Mittweida, Waldheim, Döbeln, Pirna, Bischofswerda und Löbau eingestellt- Dagegen soll der Verkauf von Koch- und gemahle nem Viehsalz bet den fiskalischen Niederlagen und Ver kaufsstellen zu Leipzig, Zwickau, Plauen, Schneeberg-Neustädtel, Schwarzenberg, Glauchau, Chemnitz, Freiberg, Dres den, Budisstn und Zittau noch so lange fortgestellt werden, als sich ein Bedürf- niß dazu kund giebt. 8 3. Der seither bei den Niederlagen Leipzig und Dres den, beziehentlich Zwickau, Chemnitz, Freiberg N^d Budisstn stattgehabte Vertrieb von Secsalz, Krystallfalz und Biehsalzlecksteinen hört auf, sobald mit den vor handenen Beständen geräumt sein wird. 8 4. Gewerbesalz wird bi» auf Weitere» nur noch bei den Niederlagen zu Leipzig, Dresden, Freiberg, Chem nitz und Zwickau debitirt werden. 8 5. Bei den fiskalischen Verkaufsstellen wird das Salz nur nach ganzen und, wo thunlich, halben Aollcentnern abgegeben. 8 6. Zur Entnahme des Salze» bedarf eS weder der Bei bringung eine» SalzpasseS, noch einer sonstigen Legi timation. §7. Die bei den verschiedenen Verkaufsstellen einzuhal- tendrn Verkaufspreise werden seiner Zeit von den be treffenden Salzverwaitereien besonder» veröffentlicht werden. § 8. Da» Salz wird bei den fiskalischen Verkaufsstellen nur gegen baare Bezahlung verabfolgt. 8 9. Die Crholer haben die Säcke oder sonstigen Gefäße, in welche das Salz verpackt werden soll, mit zur Stelle zu bringen. Auf Verlangen werden dir Säcke, nachdem sie ge füllt find, von den Salzverwaitereien mit Bleiverschluß versehen werden, wofür eine Gebühr von fünf Pfenni gen für jeden Sack zu entrichten ist. 8 io Wünschen einzelne Erholer Salz durch die Eisen bahn oder Post unmittelbar von einer fi-calischen Ver kaufsstelle zu beziehen, so haben sie sich deshalb schrift lich unter portofreier Einsendung deS Preise» und der Feuilleton. K. Hastheater. Am 16. November ging hier zum ersten Male „Der Schulz von Altenbüren", ein vieractige» Schauspiel von Mosenthal, mit mehr An theil für die treffliche Darstellung, al» für da» Stück selbst über die Bühne. Der begabte Dichter hat sich darin da» Verdienst einer für den Schauspieler ausgiebigen, oft wirkungs vollen Rollenschöpsung erworben, nicht so da» einer wahren poetischen Charakteristik und dramatisch glück lichen Compvfition. Immerhin verlängern schon wir kungsvolle Rollen da» Bühnenleben eine» an sich schwa chen Werke». Dasselbe spielt auf der jetzt in Mode gekommenen rothen Erde Westfalen», die un» von zahlreichen Ro manen al» Ersatz für den Auerbach'schen Schwarzwald mit literarischer Liebhaberei unterbreitet wird. Der Verfasser hat sein Schauspiel au» solchen Dorf- geschtcht»rlementen zusammeugebaut, wie sie jetzt al» fer tige Typen und literarische Werkstücke in Aller Händen find. Dieser Mangel an originaler schöpferischer Er«, findung rief vielleicht auch den an poetischer htnreißrn- Wärme und an Gedankenkraft hervor, erleichterte aber ebenso in den ruhigen, sowie trivialen und derb komi schen Scenen den Effect eine» durchsichtig einfachen, natürlichen Dialog». Bon den Seenen erregterer Stirn- 'mung läßt sich dieser Vorzug nicht rühmen, den« in ihnen tritt für di« gesunde tiefe Herzen»empfind«ng und für di« wirklich« Leidenschaft die geschwollene Phrase und da» leere Patho» der Rhetorik al» trübe» Surro gat ein. Da» Stück, welch«» sich auf d«n st«if«n conservati- »«« Sttrraacken d«» am Alten hängenden g«burt»ftolzen Westfälische« Freibauern stützt, will dessen trotzige Ab« in § 9 erwähnten PlombirungSgcbühr, sowie unter frachtfreier Zusendung genau zu bezeichnender Säcke und gc» p > Angabe der Adresse und der Eisenbahn station, beziehentlich deS Postorte», wohin das Salz spedirt werden soll, au die betreffende Verkaufsstelle zu wenden, worauf ihnen das bestellte Salz unter Blei verschluß und gegen Nachnahme der Spesen für die Beförderung desselben bis zur Bahn oder Post mittel- Frachtbriefe» oder Postadresse übersandt werden wird. 8 11- Rücksichtlich der zum Zweck der Erhebung, Ucber- wachung, Sicherstellung und Creditirung der Saltsteuer vom inländischen und der Abgabe vom ausländischen Salze in Obacht zu nehmenden allgemeinen Regievor- sch-i.sten, wird auf die deshalb ergehenden besondern Verfügungen und Erlasse verwiesen. 8 12. Vorstehende Bekanntmachung ist in Gemäßheil K. 21 deS Gesetze» die Angelegenheiten der Presse betreffend vom 14. März 1851 in sämintlichen Amtsblättern zum Abdruck zu bringen. Dresden den 12. November 1867. Finanz«Ministerium. Freiherr von Friesen. Schäfer. Nichtamtlicher Theil« U-dersichr. Tclegraphische Nachrichten. TagcSgeschlchte. Dresden: Kammerverhandlungen.— Berlin: Jagdrcise des Königs. Vom Landtage. Twesten vom Amte suspendirt. Entschädigungsklage de» PostfiScuS. Zur Schleifung Luxemburgs. Ver eidigung der Justizbeamten in den neuen Lande-- theilen. — Hannover: Konfessioneller Hader. — Frankfurt: Trennung des StaatS- vom Stadthaus- Halte. — Oldenburg: Der Großherzog zurück.— Hamburg: Anklage. — Wien: Die preußische Ant wort auf das Rundschreiben vom 1. November. Ab reise des griechischen KönigSpaares. Militärehrenge richte. Vom ReichSrathe. Dementi. — Hermann stadt: Wiedereröffnung der sächs.Nationsuniversilät.— München: Vermischte». — Stuttgart: Dementi. — Paris: Tagesbericht. Anleihe der Stadt Paris. Manifestationen der Linken. Telegraphcnangelegen- heit. Broschüre. Nachträgliches zu den Verhaftun gen. — Florenz: Zur Conferenzfrage. Nigra. — London: Verzögerung der westindischen Post. Zum Hochverrathsproceß in Dublin. KohlengrubenungiückS- statistik. — Athen: AuS der neuesten Levantepost. — New-Uork: Die Insel Tortola. Congreßzu sammentritt. AuS Mexico. LandtagSverhandlungen. (Sitzung der Zweiten Kammer vom 18. November.) Srilranungen, Versetzungen rr. im öffentliche« Dieuft. Dr«»dner Nachrichte«. Provinrralnachrrchien. (Leipzig.) vermischte». MtyravoiM Mäsrichtert Berlin, Montag, 18.Novbr., Nachmitt. (W.T B.) Die betreffenden Ausschüsse de» BundrSrathS find heute zu einer Berathung über da» Hypothrkeubankwesea sammrngrtreten. Frankfurt a. M., Montag, 18. November. (W. T. B.) Dem vernehmen nach hat die großherzoglich hessische Regierung Fraukreich bevachrichtigt, daß fir der Conserrnzeinladung Folge leisten werde. Wien, Sonntag, 17- Rov. (Tel. d. Boh.) Oester reich stimmte der Konferenz unbedingt zu, aber mit dem nicht mißzuverftcbknden Ausdruck der Hoffnung, daß die weltliche Herrschaft deS Papstes auf einer festen Grundlage fichergrstellt werde. Pari», Sonntag, 17- November, Morgen». lW. T. B.) Der heutige „Moniteur" sagt in seinem viille- neigung gegen allen Fortschritt bis zum Tragischen hin enthüllen und die Art zeigen, wie da» Licht der Auf klärung auch in diese Finsterniß eindringt. Der In halt läßt sich nur kurz andeuten, da feine Entwickelung nicht wesentlich auf dramatisch fortschreitender Handlung, sondern auf GefühlScindrücken und persönlichen Auf fassungen beruht, welche sich einander wieder auSzureden die Betreffenden nachher Gelegenheit nehmen. Der Hofschulz Nahloper, ein warnende» Beispiel de» starren Bauern der „rothen Erde", lebt als Pa triarch und ^au-tyrann mit seinem Weibe Gertrud und seiner Tochter Martina in Bauernglück und irdischem Segen freundnachbarlich neben dem alten Frhrn. ». Spie gel al» Hofschulz. Die Tochter, welche sich bereit» in einen ihr begegnenden Fremden verliebt hat, weist mit dem Vater zugleich den Heirath»antrag eine» zum Ober förster creirten Jäger» vom Freiherrn gebührend ab. Inzwischen erscheint der Fremde, Weigand, welcher sich al» der S»hn einer eben verstorbenen Schwester Nah- lvper'S auSweist, die mit dem Vater diese», die neue F«rtschritt»zeit vertretenden jungen Manne» nach Ame rika ging und al» treulos der „rothen Erde" von ihrem fanatischen Bruder verflucht wurde. Nachdem seine» Herzen» Ei»rinde gebrochen, nimmt der Schulz de« Wei gand al» vermächtniß der rrutg verstorbenen Sün derin an. Schon im folgenden Acte sehen wir die Heirath Martina'» und Weigand'» besten» vorbereitet, welche» der Alte seinen Hof übergeben will. Diese Uebergabe soll jedoch im Walde in einer Versammlung von Frei bauern stattfiadeu: «ine alte Form au» den lagen der Freigericht« und d«r Drhme. von ditsem lhingplatzr au» übersteht man zum Un glück ein Roggenfeld, da» sich Weigand gepachtet, um die nrurrn Errungenschaften der Agrikultur zu zeige«. tin bei Besprechung der preußischen Thronrede unter Anderm: Der König von Preußen constatirt, indem er in seiner außerordentlich friedlichen Rede die auswärtige Politik berührt, wie sehr seine Zusammenkünfte mit den Souveränen mit dem freundschaftlichen Charakter über einstimmend waren, welchen seine Regierung mit^allen Mächten aufrecht erhält. Indem der „Moniteur" dar auf die Stelle der Thronrede über die italienische An gelegenheit resümirt, constatirt er, daß der König so wohl den Interessen seiner katholischen Unterthanen, als den aus den politischen Interessen und internationalen Beziehungen Deutschland» erwachsenden Pflichten genü gen wolle. Der König sehe in der Lösung de» seiner Regierung unterbreiteten Problems keine Gefahr für den Frieden. Nach Berichten au» Madrid ist der vrlagerung»- zustand in allen spanischen Provinzen nunmehr auf gehoben. Florenz, Sonntag 17. November, Abend». (W. T. B.) Maa versichert, daß die Mission Lamarurara'» nach Pari» al» gescheitert anzusehen sei. Der König hat. da» Drrret unterzeichnet, welche» da» Parlament für den 9. Drcember zusammenberuft. Der französische Gesandte, Baron Malaret, ist gestern Abend hier wieder eingrtroffe«. Florenz, Montag, 18. November. (W. T. B.) Die „Gazz. usfiz." meldet, daß die Zahl der im Römischen gefangenen Garibaldianer 176s beträgt. — Gerüchtweise verlautet, der Municipalrath in Neapel werde aufgelöst werden. — Nach der „Opin." wäre Varon Malaret zum französischen Gesandten in Rom defiguirt. — Man erwartet, daß England wegen der bei Odo Russell in Rom stattgrfundenen Haussuchung Protest uiederlegen werde. St. Petersburg, Sonntag, 17. Nov., Abends. (W. T. B.) Dir für dir Rrsorm drr Tcrife nirder- gesrtzte Commission hat hrutr untrr Zuziehung aller HandelSerprrten ihre erste Sitzung geholten. Bei Er öffnung derselben forderte drr Präsident die Mitglie der der Commission in einer kurzen Ansprache auf, bei den Berathungen weniger die Principfragrn z» berücksichtigen, al» die praktischen Detail» der einzel ne» Theile des Tarife» zu erörtern. Bukarest, Sonntag 17. November, Abends. (W. T B.) Dem „Monitor«!" zufolge besagt der, der Auslösung der Kammer vorangegangrne Ministerial- bericht: Die gegenwärtige Teputirtenkammer war un fähig, eine Majorität zu bilden, und richtete Angriffe auf da» Ministerium, anstatt dir Regierungkvor!agrv zu discutiren. Drr Srnat verwarf die wichtigsten Vorlagen. Dadurch wurden die Administration, die Justiz, die Finanzen und der LandeSrredit geschädigt und im Auslande der Glaube erweckt, daß Rumä nien zur Selbstregierung unfähig sei. Tagesgeschichte. Dresden, 18. Novembcr. Di« Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung zunächst den Gesetzent wurf: die Aufhebung der nach Vorschrift des VercinS- zolltarifs zeitber erhobenen Gebühren für Begleitscheine und Bleie betr., genehmigt, sodann der mittelst aller höchsten Dekrete» vor gelegten, auf Grund § 88 der Derfassungsurkunde erlassenen Verordnung vom 23. Juli d. I. wegen Steuervergütung bei der Ausfuhr von in ländischem Bier die nachträgliche Zustimmung erthcilt, und schließlich eine Petition des Abg. Weidauer, das Jmmobiliarbrandversichcrungswesen betrffd., erledigt. (Den ausführlicher» Bericht siehe umstehend.) Berlin, 16. November. (B. Bl.) Se. Majestät der König werd sich am Montag mit den königlichen Prin zen zur Jagd nach Mecklenburg-Schwerin begeben. Die Jagden finden dort am Dienstag und Mittwoch statt, und am Donnerstag gedenkt Sc. Majestät von Schwe rin wieder abzurciscn und Nachmittags in Berlin ein- zutreffen. — Auch in das Herrenhaus find aus den Gerade im feierlichen Momente deS Handschlags erblickt der junge Mann in seinem Roggen einen fre,herrlichen Eber, welchen der eifersüchtige Oberförster aus dem Wild park Hinausgelaffen, und gerälh darüber so au» allem Gleichgewicht, daß er das Thier mit der Pistole er schießt. Der Oberförster stürzt aus dem Hinterhalt her bei, ihn al« Wilddieb gefangen zu nehmen; der ent rüstete Hofschulz sagt sich von seinem Neffen lo». Dennoch entkommt dieser in das Haus de» OhmS, und da er von demselben dort ausgewiesen wird, wollen Tochter und Mutter mit ihm nach Amerika ziehen. Am folgenden Tage tritt eine rasche Wendung ein: der Alte ist ge brochen, der Bräutigam hält eine Rede, leider eine Ten- denzrede in den Hochgestimmtesten Phrasen, der alte Frei herr kommt dazu und bringt,die Nachricht von Mün ster, daß viele alte Gerechtsame für Westfalen aufgehoben und die neue Zeit vor der Thüre stehe. Er will Wei gand al» Verwalter anwerben, der indessen seine Braut schon vorher beredete, beim Vater zu bleiben und ihn allein ziehen zu lassen, der Schulz fühlt sich überwun den «nd die Versöhnung erfolgt. Richt sowohl in der Einfachheit, die sehr löblich sein kann, al- in der Unbehilflichkeit dieser Handlung bt« ruht da» Wtrkung»lose. Der Autor wollte eine« Con- flict zwischen der stabilen Reaktion und zwischen der Aufklärung in Nahloper, dem westfälische« Stand- bauer, und Weigand, dem Lertrettr drr neuen freien Zeit, zum Au»trag bringen. Da muß plötzlich der Eber- schuß die Gelegenheit machen, aber auf Kosten Wei gand'» und drr Dramatik. Dir» ist «iur srhr schwach» Strllr, dir man, wi« «auch« audrrr Schwachhrit de» Stücke», vrrzrihta köuntr, wenn darauf nicht deffe« ganz« Ptripeti« brruhtr, dir «tnzigr Wrndu«g zum Ernsten, drohrnd Tragischen, ohne deren Herbeiführung da» Stück schon nach halbrm verlaufe mit einer heiter« Hochzeit neuen Provinzen mehrere Mitglieder berufen worden. - Erbliche Sitze find verliehen dem Grafen Münster, Erb- landmarschall in Hannover, und dem Freiherrn Riedesel zu Eiscnbach, Erbmarschall in Hessen. Ferner find lebens länglich berufen auS Hessen die Herren Waitz v. Eschen und v. Schutzbar, genannt v. Milchling; aus Hannover die Grafen Knyphausen und Borries; au» Holstein Graf Reventlow-Farwe als Verbitter zu Itzehoe. An Stelle deS verstorbenen Grafen Krockow v. Wickerode ist vom alten und befestigten Grundbesitz in Nordpom» merellen Herr v. Bandemer zur Berufung in das Herren haus präsentirt worden. Der Stadtrath von Kassel hat einstimmig beschlossen, den Oberbürgermeister Nebelthau als Mitglied für daS Herrenhaus zu präscntiren. — Nach der „Nat.-Atg." ist gegen Herrn Twesten be- bereits unter dem 14. d. MtS. infolge deS Criminal» erkenntniffes vom 11. durch da» Präsidium de» Stadt gericht» die Suspension vom Amte für die weitere Dauer des ProcesieS verfügt worden. Während der Amtssutpenflon beziehen Beamte nur die Hälfte ihre» GehaltS. — Dex PostfiSrus hat nun auch gegen die Urheber deS auf dem Potsdamer Bahnhof« Lurch die bekannte Explosion entstandenen Unglücks auf Ent schädigung geklagt. Er berechnet für den angerich teten Schaden, alS: Zertrümmerung der Postwagen, Fen sterscheiben und GaScandelaber, und — für die Be erdigung der Leichen rc. die Summe von 422 Thlr. Das Stadtgericht hat den beantragten Arrestschlag auf da» Inventar der Herren Knappe und Wander in Höhe obiger Summe beschlossen und bereit- vollstreckt. — Der Umstand, daß die Arbeiten zur Schleifung der Werke von Luxemburg noch immer nicht vorgenom men werden, beginnt die Aufmerksamkeit des preußischen Cabinels auf sich zu ziehen, da hierdurch eine offene Vertragsbestimmung umgangen wird. Der Art. 5 be stimmt, daß die Arbeiten unmittelbar nach dem Abzüge der preußischen Truppen vorgenommen werden sollten. Dieser hat bereits am 9. September d. I. stattgefunden. — Der „St.-A." publicirt einen Beschluß de» könig lichen Staatsministerrums vom 31. Oktober und all gemeine Verfügung des Justizministers vom 11 No vember, betreffend die Vereidigung der Justiz- beamten der neu erworbenen Landestheile. * Berlin, 16. November. DaSHerrenhaus hielt heute Mittag eine kurze Sitzung, in welcher der Prä- fident die Resultate der Wahlen in den Abtheilungen zur Kenntniß tzrS Hause» bringt. ES sind gewählt in der l. Abtheilung: die Herren v. Meding, Vorsitzender, Graf zu Solms-Baruth, Stellvertreter, Dcnhard, Schrift führer, und Frhr. v. Romberg, Stcllvertreter; in der II. Abtheilung: die Herren v. Plötz, Vorsitzender, vr. Götze, Stellvertreter, Graf Bork v. Wartcnburg, Schrift führer, Graf Hardenberg, Stellvertreter; in der lll. Ab theilung: die Herren v. Franckenberg-Ludwigsdorf, Vor sitzender, v. Kleist-Retzow, Stellvertreter, v. Brincken, Schriftführer, und Graf v. d. Gröben-Ponarien, Stell vertreter; in der lV. Abtheilung: die Herren Uhden, Vorsitzender, v. Beurmann, Stellvertreter, De. Tell- kampff, Schriftführer, und Hobrecht, Stellvertreter; in der V. Abtheilung: die Herren Prinz Hohenlohe, Vor sitzender, Graf Rittberg, Stellvertreter, Hasselbach, Schrift führer, und Haußmann, Stellvertreter. Der Prä sident ernennt für die Dauer der Session Hrn. v. Rabe mit dessen Zustimmung zum Quästor de» Hause- und theilt mit, daß Vorlagen der StaatSregierung jetzt noch nicht eingegangen seien. Sobald dies geschehen, werde er sofort eine Sitzung anberaumen. — Auch die Ab- theilungen des Abgeordnetenhauses haben sich heute Vormittag constituirt und zwar tn folgender Weise: 1. Abtheilung: Vorsitzender Abg. ve. Waldeck, Stell vertreter Abg. v. Bennigsen, Schriftführer Abg. Bahl mann, Stellvertreter Abg. Sachse, ll. Abtheilung: Vor sitzender Abg. ». Denzicn, Stellvertreter Abg. Lieck, Schriftführer Abg. Thilo, Stellvertreter Abg. v. Waa genheim. lll. Abtheilung: Vorsitzender Abg. v. Boni« (Genthin), Stellvertreter vr. Braun (Wiesbaden), Schrift führer Abg. Scharnwcber, Stellvertreter Abg. v. Sal bern. IV. Abtheilung: Vorsitzender Abg. Frhr. v.Vincke enden würde. Eine soche Herbeiziehung muß nothwen dig natürlich, muß unabweislich sein. Der Ederschuß de» Heinrich Weigand ist aber eben so antiamerikanisch, als leider auch antimännlich. Wir haben durch diese That keinen Helden mit eivilisatorischem Weitblick, wie eS einzig und allein für die Tendenz de- Stücke- paffe« würde, sondern einen unreifen, jungen Menschen vor un», dessen Uebereilung da- Hauptsächliche vom Neben sächlichen nicht zu trennen vermag. Wenn ein Schwie gervater und Ohm, der zugleich eine gewaltige, sehr reizbare Respektsperson ist, uns unser LebenSglück der ganzen Zukunft in einer Versammlung von Männern übergeben will, so find wir solchem Acte wenigsten» formelle Achtung und anständige Würde schuldig. Daß diese Männer dumme Bauern find, die rin wenig Behm- gericht und VolkSthing spielen, ändert nicht». Nach die sem durch die gejammte majorenne Menschheit gehende« Gesetze hatte Weigand diese» Schwein in seinem Probe roggenacker, drr von rinrm rinzigen Ebrr nicht gleich vernichtet werden kann, ruhig wühlen zu lassen, um e» nachher zu verscheuchen. Hier ist eine bessere Motivt- rung nvthig, da selbst ein ganze- Rudel Wildschwein« diese noch nicht bieten würde. Allerdings wird Jeder eine solche Uebereilung bei einem heftigen, kurzsichtige« Natnrrll, da- wi« ein sogenannter kleiner Topf leicht überkocht, für möglich halte«, — doch leider ist weder solche- Naturell, noL „alle» Mögliche", da» ihm Paffi- re« kann, dramatisch, und nicht» Schlimmere» kann einem dra«attschtn Heldra brgrgnrn, al» wrn« rr sich auch nur riar» Augrnblick lächrrltch und tactlo» zeigt. Und noch etwa» Andere» stört de» Eindruck. Weua die Weltanschauung eine» ungebildeten, auf Geburt »ud Stande»vorrechte stolzen Adel» in unsrer Zeit mehr Mitleid al» Verachtung gegen diese zum billige« Pri vatvergnügen erhobeae Albernheit erweckt, so wirkt da-
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