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Dresdner Journal : 26.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186801262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-01
- Tag1868-01-26
- Monat1868-01
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 26.01.1868
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21. Sonntag, dm 26. Januar. 1868. Id«mr»e»t-vrr<sr: I» «»nur ^»krli-k: S'rklr. — !tzMr>ieI»: I ., l» „ Moo«tIi«:I»:— „ l» „ Kimela.KuiQwer» 1 », tritt ZSKrlick r 7klr. 8t»»>l>«le«küt>r, »u»»«rt>»lk a«» «orcka. vuwä.» Port uo<i 8tewj»«I»«>»ctil»IUiac«. r«serate»»retsr: kilr ck.o lt»om eurer x«,p»iteveu 2«U«: 1 KLr. Vater „Liaxeeeaät" <U« Leile: S kixr. Lrschcinra: 1A,iieb> mit Xu»o»I»we cker 8om>- unck k'elertex», ^deoä, sur 6eo svlxvoäea r»x. Dres-nerMurnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »«strlnuwmchmr «u-msrl«: l^ixei«: 0^»»»r«»r»,, oEmlMtmUlr ä«» vr«»a»«r ^ourlurl»; eben«!»» : V. k»ol.i«, Vvoei, ko»r; L»»d»rU->««IK»» Vie- - - I—l - rnmlttert x M: ikn»»»»r»i» t Vval.ni,, LerU». 6«vriv,'»ei»s »oekd., Lor«»», Iivovi.ru Aveiuj >r.»«: L. 8v»l.orr»; «r.^»o: l, Srmaru'» X»uoac«oöor»»u, ck»»»», Nr»l. L t'uevro; Vr»»keort ». M.: ck»»o»»'«<1>« S»«M» ; NU»: Ltoruui«. kurt«: U»v»», L»»»i»», Svr.i.1«» «6»., (8, LI»e« äe l» üvurss); kr»^: k'». L»,l.lv»', SaetlU.; Visu: Xt.. Vrr«t.l». qerausgrdrr: KLoixl. L»pe6itioa 8e» Vrexiuer ckouro»!«, vreeäeu, U»rieo»tr»»»« H». 7. Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die beiden Mo nate Mßnl-r und März werden für Dre-den zu dem Preise von 1 Thlr. in der unterzeichneten Expedition angenommen. Für auswärts sind die Bestellungen an die Postanstalten zu richten und müssen auf das volle lausende Quartal (Preis 1 Thlr. 15 Ngr.) lauten. Köllig!. Lrpe-Mo» des Dres-ver Zosnals (Marienstraße Nr. 7.) Amtlicher Theil. Dretden, 24. Januar. Se. Majestät der König haben heute in einer dem Großherzoglich und Herzog lich Sächsischen Minister-Residenten, Oberhosmerster und Kammerhern von Löwenfels ertheilfen Parti- cular-Audienz das Schreiben entgegenzunehmen geruht, durch welches Derselbe in gleicher Eigenschaft Seiten Seiner Durchlaucht des Fürsten zu Schwarzburg-Ru dolstadt an Allerhöchst-Jhrem Hofe beglaubigt wird. Drei den, 24. Januar. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem bisher in Wartegeld gestandenen Obersten Freyberg von der Artillerie den erbetenen Abschied aus allerhöchsten Kriegsdiensten mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, zu bewilligen. Nichtamtlicher Theil. Ueberficht. Telegraphische Nachrichten. Tageogeschichte. Dresden: Kammervcrhandlungen.— Berlin: Gesandte beim Norddeutschen Bunde accre- ditirt. Hofnachricht. Kammerverhandlungen. Schul bildung in der preußischen Armee. General v. Pritt-, witz. Zur Spielbankangelegenheit. — München und Karlsruhe: Kammerverhandlungen. — Wien: Vertagung des Reichsraths verlängert. Rinderpest in Mähren erloschen. Vom Budgetausschuß der reichsräthlichen Delegation. Armeeoberkommando auf gelöst. Dementi. Ordre an preußische Offiziere. — Pesth: Einsturz der Leopoldstädter Kirche. — Agram: Landtagsverhandlungen. — Paris: Die Senats - Commission über das Armeegesetz. Journalangelegenheiten. Dementi. — Florenz: Bon der Deputirtenkammer. Aus Neapel. — Lon don: Hofnachrichten. Fenisches. Zur abessinischen Expedition. — St. Petersburg: Fürst B. Dol- aoruki f. — Athen: FürKandia.— Hongkong: Aus der neuesten Ueberlandpost. — New-York: Agitationen gegen England zu Gunsten des Fenier- thums. Aus Canada und Mexico. Ernennungen, Versetzungen re. im iiffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. «ingesandte«. veil a g e. Landtagtvrrhandlungen. (Abendsitzung der Zweiten Kammer vom 24. Januar.) Inserate. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend, 2b. sJanuar, Mittag». (W. T. B.) Hn der heutige« Sitzung de« Abgeard- nrtenhausk» überreichte der Handeltminister Graf d. Itzenplitz eine Negierungsvarlage, betreffend die Ablösung der vaanrechte in den neuen Provinzen, «ud ersuchte um rasche Erledigung dieser Vorlage, welche eine vararbrit für die der »achsten Session de» Reich»tag» vor,«legende Gewerbeordnung sei.«l»duu« trat da» Hau» in die vorbrrathung de» Etat» de» E«ltu»wiuifferi«m» ein und «ahm zu dem Etat»titel „Berliner Mnsee«"rine« Antrag dr»Abg. Tweste« a« a«s Einsetzung einer Commission von Sachverstan» digeu für neue Ankäufe und Restaurationen. Der An tragsteller wie» auf ei« jüuste» Vorkommniß mit einem Gemälde Andrea del Sarto'k hin. Der Rrgierung»- eammiffar verhieß die ernsteste Erwägung der Ange legenheit. Wien, Freitag, 24. Januar. (Tel. d. Boh.) Die russischen Gesandten haben die Weisung erhalten, ausdrücklich zu erklären, daß Rußland die Erhaltung de» Frieden» wünsche und denselben nirgendwo bedroht erachte. Wien, Sonnabend, 25. Januar. (W. T. B.) Die heutige „W. Ztg." enthält in ihrem amtlicht« Theile einen kaiserlichen Erlaß, welcher den Erzherzog Albrecht zum Atmeeeommandanltn ernennt, dem künftig die Jnspirirung der Armee und die Stellung der ans die kriegStüchtige Ausbildung der Armee bezüglichen Vor schläge an das ReichSkriegSministeriu» obliegt. (Vgl. unter „Tagesgeschichte".) Reichenberg, Freitag, 24. Januar. (Tel. d. Boh.) Ein Schlaganfall hat heute Rächt dem Herrn Johann Liebieg Sprache und Besinnung geraubt; e» herrscht die größte Vesorgniß um die Erhaltung de» berühm ten Industriellen. Pari», Freitag, 24. Januar, Abend». (W. T. B.) Gutem vernehmen nach hat Griechenland seinen Bei- tritt zum internationalen Münzvertrag erklärt. Der „Etendard" meldet, daß er per Stadt- Post ein heimliche» Journal, „Lu köpudliqne" be titelt, empfangen habe, welches heftige Artikel enthalte. Amsterdam, Freitag, 24 Januar, Abend». (W. T B.) Die Resultate der Rruwahlrn zur Zweiten Kam mer sind jetzt fast vollständig bekannt; das Berhältniß der Parteien ist nur wenig geändert, doch haben die Liberalen einige Stimmen gewonnen. Florenz, Freitag, 24. Januar,Abend». (W. T. B.) Die Deputirtenkammer verwarf in ihrer heutige« Sitzung den Antrag auf Vertagung der Schlußobstim- mung über dos Einnahmebudgrt, bi» nach beendigter DiSrussion de» AuSgabebudgetS. Der Finanzminister Graf Cambrah-Dignh brachte einen Gesetzentwurf ei«, betreffend die provisorische Weitrrbrwilligung de» Bud get» auf einen Monat. Der Abg. Villa zog alsdann seine Interpellation über die Ernennung Gualtrrio'S zum Minister de» königlichen Hause» zurück, da der Minister Cadorna erklärte, daß die Regierung die In terpellation nicht für zulässig halte, indem dabei die Person deS König» in die Debatte gezogen würde. Im weitern verlaus der Sitzung erklärte der Finanz- Minister, er beabsichtige behufs Deckung de» Deficit» eine weitere Operation de» Kirchengüterverkaus» in der Höhe von 400 Millionen. Die Papiergeldemission solle nicht erweitert werden. Schließlich nahm dir Deputirtenkammer da» Einnahmrbudget mit 201 gegen 87 Stimmen an. Zu Artikel 5 wird eine vom Mi nisterium gebilligte Modifikation genehmigt, wonach die Emission der Schatzbon» auf 3t>0 Millionen er weitert wird. Der Antrag de» Abg. Oliva auf eine Untersuch ung «egen der Schlacht von Custozza ist von der Ma jorität der Kammerbüreaux (7 gegen 2) verworfen worden. Zwischen den Deputirten Rirotera und Assanfs?) hat ein Duell stattgefundrn. Rirotera wurde in dem- selbtn leicht verwundet. Kopenhagen, Freitag 24. Januar, Rachmittag». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de» Lolkrthing» erklärte der Consrilpräfident, er könne dir Mitthei- lungen über die vrrhandlungrn, betreffend die Ab tertung brr westindischen Inseln, nicht schließen, ohne srine wärmste Anerkennung für die loyale u«d ent- gegenkommrnde Haltung der Regierung drr vereinig te« Staate« i« dieser Angelegenheit au»zusprechrn. Tagesgeschichk. Dre»de«, 25. Januar. Die Zweite Kammer hat gestern in einer AbendsitzunA die Berathung des Berichts ihrer Finanzdeputation über das allerhöchste Decret, den Gesetzentwurf über weitere Abänderung und Ergänzung der Gewerbe- und Personalsteuer be treffend, begonnen und die allgemeine Debatte darüber zu Ende geführt. Der ausführliche Bericht über diese Sitzung befindet sich in der Beilage unsers heutigen Blattes. In der heutigen Sitzung wurde sodann die Spe- cialberathung der Regierungsvorlage begonnen und beendigt und ist bei der Schlußabstimmung der Gesetz entwurf mit den beschlossenen Abänderungen von der Kammer einstimmig angenommen worden. * Berlin, 24. Januar. Der „St.-A." bestätigt, daß Se. Majestät der König bei der den Gesandten Oesterreichs und Italiens gestern ertheilten Audienz aus deren Händen die Schreiben ihrer Souveräne ent gegen genommen hat, wodurch dieselben in gleicher Eigenschaft zugleich beim Norddeutschen Bunde be glaubigt worden sind. — Gestern Abend fand bei Ihren königlichen Majestäten iu den Paradekammern, in der Bildergalerie und im weißen Saale des königlichen Schlosses hiersclbst Cour und nach derselben Con- cert statt. — (N.-Z.) Im Abge ordnetenhause wurde heute die Vorbrrathung des Etats des Kultusmini steriums fortgesetzt. Bei dem Abschnitt „Katholischer Cultus" erklärte Abg. Rohden, daß er nach der gestrigen Ablehnung des Bieck'schen Antrags auf Erhöhung der Gehalte der evangelischen Geistuchen von einer ähn lichen Forderung zu Gunsten der katholischen abstcben wolle, jedenfalls müsse ein solcher Anspruch in minder allgemeiner Weise erhoben werden, wenn er Aussicht auf Erfolg haben solle. Dagegen müsse er fragen, wgrum die Regierung von den katholischen Geistlichen einen umfassendern Eid verlange als von den evan gelischen. Diese Abweichung von dem Grundsätze pari tätischer Behandlung müsse beseitigt werden. Regie- rungscommissar Lehnert erbat sich eine genauere For- muurung dieser Beschwerde, vorläufig. könne er nur versprechen, sie zur Kenntniß seines Chefs zu bringen. — Zu dem Abschnitt „öffentlicher Unterricht" baben die Kommissare des Hauses die Absetzung von 1500 Thlr. für einen der beiden Provinzialschulräthe für Holstein und Schleswig beantragt. Die Vertreter der Regie rung stimmten diesem Anträge bei, das Haus des gleichen. Zu dem Abschnitt „Universitäten" beantragen 1) die Commissare des Hauses die Errichtung land- wirtbsckastlicber Lehrstühle in Konmsberg, Breslau uud Kiel, ferner die Erhöhung der Minimalsätze der Ge halte für die Universitätslehrer. 2) Virchow die Ver bindung der Forstlehranstalten mit den Universitäten und die Zuwendung dcr Jmmatriculationsgcbühren zu den Anschaffungen der Universitätsbibliothek in Berlin. 3) Lesse die Errichtung eines Lehrstuhls für Handels recht zum Mindesten an der Berliner Universität. Abq. Schmidt widersprach dem ersten Virchow'schc» An träge: Forstlehranstalten müßten in der Nähe großer Wal- dnügen errichtet werden, damit die Eleven praktische Leute wür den. — Abg. Lesse motivirtc seinen Antrag durch den ver arößerten Kreis, den das all gemeine deutsche Handelsgesetzbuch für handelsrechtliche Interessen geschaffen und dadurch, da« ge mischte Handelsgerichte von Juristen und Nichtjuristen in nicht ferner Aussicht stünden. An Kollegien über Handelsrecht fehle es nicht, aber diese Disciplin verdiene und verlange als Spe cialität, nicht als eine Nebenbeschäftigung für Romanisten uud Germanisten behandelt zu werden. — Regierungscommiffar Lehnert trat den Auffassungen Leffe's in der Hauptsache bei. versprach sorgfältige Erwägung seines Antrags, rieth aber, sich einstweilen mit den vorhandenen Lehrkräften zu begnüacu, waS ohue Schaden geschehen könne. I» Betreff des ersten Vir chow'schen Antrags denke er, wie dcr Abg. Schmidt, eventuell jedoch werde Marburg die Universität sein, mit der eine Forst anstatt in Verbindung gesetzt wervm könne. Die Vereinigung aller Erzichungs - und Fachanstaltcu unter der Leitung deS Unterrichtsministeriums, wie Aba. Karste» Ke empfehlt, sei überaus schwierig, afficire die voncknedciMen RcffortS, auch da» KriegSmiNlfterium, und könne daher nicht in Aussicht gestellt werden. — Abg. Ellisse» empfahl Gattuiacn der befander» Berücksichtigung der SlaalSregieruna Die Gehalte snen un zulänglich, geringer als früher i es fehle an verschiedenen wich tigen Baulichkeiten und Anstalten, z. B. au einer Augenklinik. — Die Errichtung der letzter» noch im Laufe dieses 2wbm» sagte Regierungscommiffar Knerk sofort zu. — Ada. Förch - hammer beantragte emen Musikdirektor für die Univerfität Kiel.— Abg. v. Hoverbeck empfahl den zweiten Birchow'sche» Antrag, die Universitätsbibliothek betreffend, und Regieruugs- commiffar Knerk sagte zu, ihu in Erwägung zu nehme», wah rend später dcr andere Eommiffar, Herr Lehnert, sich ein wenig abweichend äußerte und davor warnte, die Stubircnden durch die gar zu leichte Befriedigung ihrer literarischen Bedürfnisse nicht zu verwöhnen. — Abg. Gneist erklärte sich entschieden gegen den Leffe'schen Antrag: das Bedürfniß sei vollkommen befriedigt und die Bevorzugung von Specialitäten, deren man noch viele andere und manche dringlichere nennen könnte, als gerade das Handelsrecht, sei ein Abfall von dem universelle« Charakter der höchsten Lehranstalten, der gleichzeitig die kleinen Universitäten, welche die Kosten einer solchen Arbeitstheilnag nicht bestreiten könnten, zum Absterben verurtheilen würde. Abg. Lesse zog seinen Antrag zurück und das.Haus genehmigte die beiden Anträge seiner Commissare, den zweiten Virchow'schen und den Fvrchhammcr'schen auf Anstellung eines Musikdirectors an der Universität Kiel. Zu Tit. 21 des Etats wurde der gestellte erste An trag der Commissare, die Regierung aufzufordern, im Budget für 1869 den Normaletat für die Gymnasien vollständig zu erfüllen, mit großer Majorität ange nommen. An der Specialdebatte über den zweiten An trag der Commissare, der die Errichtung höherer, den Bedürfnissen der katholischen Bevölkerung Posens ent sprechender Lehranstalten der Regierung dringend em pfiehlt, betheiligten sich die Abgg. Lesse, Kantak, Witt, v. Tempelhof, Birck und v. Hennig. Der betreffende Antrag wird mit überwiegender Majorität angenom men, worauf der Abg. v. Hennig seinen Antrag zurück zieht. Es folgt die Debatte über Tit. 22 und 23 (Elementaruntcrrichtswesen), wobei die Abgg. Harkort, Schlichting und Graf Renard das Wort ergriffen. Die Debatte wird alsdann vertagt. — Nach einer dem Abgeordnetenhause soeben vor- gelcgtcn Uebersicht der bei der preußischen Armee 1866—1867 eingcstcütcn Ersatzmannschaften mit Be zug auf ihre Schulbildung waren von 99,716Ein gestellten 89,431 mit Schulbildung in der deutschen Sprache, 6485 in der Muttersprache (zusammen 95,916), ohne Schulbildung 3800 — 3,«Procent. Die Provinz Posen stellte zu dem Cvntingentsatz ohne Schulbilduvg 15,»v Procent, Preußen 12,-» Prvcent (der Regierungs bezirk Danzig 16,-> Procent, Marienwerder 15,» Pro cent), die neuen Provinzen 3,»» Procent (Hannover 2,r», Schleswig-Holstein 2,«, Lauenburg 1,»«, Hessen 0, L«, Nassau und Frankfurt 0,» Proc.), Schlesien 3,«, Westfalen 1,«, Pommern 1,w, Brandenburg 0,« (Berlin nur 2 Mann, O,rr), Rhein O,«?, Sachsen 0,>7 Procent. Von den zur Marine eingestellten 1144 Mannschaften waren 1106 mit Schulbildung in der deutschen Sprache, 19 nur in der Muttersprache, 19—1,« Procent ohne Schulbildung (Provinz Preußen 4,7«, Posen 3,«», Pom mern 1,rr, Hannover 1,<u Procent). — (N. A. Z.) Der General v. Prittwitz, der jetzt seiner Hast in der Festung Glogau entlassen ist, hat diese Haft nicht, wie in hiesigen Blättern gesagt wird, wegen Herausgabe einer Schrift über militärische Angelegenheiten, sondern wegen einer bei Gelegenheit der Wahlen veröffentlichten politischen Flugschrift ver büßt. — In der Angelegenheit der Spielbanken war es nicht nur vorzeitig, wenn von Wiesbaden aus gemeldet nuckde, daß bereits ein Vertrag zwischen der Regierung und den Spielbank-Interessenten abgeschlossen sei, der die allerhöchste Zustimmung erhalten habe, son- es werden jetzt, nachdem die vom Staatsministerium in dieser Sache angencmmenen Grundsätze von Sr. Majestät dem Könige genehmigt worden sind, erst die definitiven Verhandlungen mit den betheiligten Gesell schaften eingeleitet werden und von dem Ergebniß der selben wird es abhängen, ob auf dem Wege des Ver trages die Erledigung dcr Angelegenheit zu ermöglichen Feuilleton. Der Beruf der weibliche« A»«ke«pffrse i» Frieden ««d i« Felde. (Eine Ansprache an Sachsens Frauen und Jungstauen.) (Schluß aus Nr. 2V.) Begeisterung und guter Wille sind eine schöne Sache, sie ersetzen aber nicht die für die praktische Thätigkeit un erläßliche Schulung. Man soll keine Pflicht übernehmen, der man nicht gewachsen ist. Wer möchte die Gesin nung verkleinern, welche in dem Kriegsjahre so viele edelherzige Frauen und Jungfrauen antrieb, sich in die vollen Lazarethr zu drängen und dem schweren Dienste der Krankenpflege sich zu unterziehen! Allein dieser Opferwilligkeit lag keine klare Anschauung dcr wirk lichen Verhältnisse zu Grunde, und der weibliche Sinn ist nur zu leicht geneigt, auch diejenigen Zustände mit einem Scheine von Romantik zu umkleiden, deren trau riger Realismus den direktesten Gegensatz zu unsrer sonstigen Gewöhnung bildet. Ich weiß es recht aut, gerade die geduldigen Frauen sind zur Krankenpflege im Allgemeinen viel tauglicher, als die unruhigen Män ner, und deshalb hoffe ich auch, daß sich durch die Be- strrbunarn des AlbertSvcreins auS den höher« gesell schaftlichen Kreisen für den Dienst der Krankenpflege tüchtige Kräfte gewinnen lassen werden. Ein unüber legte» Unternehmen bleibt es aber für alle Damen, deren Gewohnheiten der ganzen sonstigen Lebensfüh rung den Gegensatz zu den Ansprüchen wirklicher Pfle gerinnen bilden, plötzlich und ohne Vorbereitung in den Dienst ^tnzutreten. Der Dienst der Pflege Kranker erfordert, wenn er den Leidenden nutzen und den Pfleger selbst nicht aufrriben soll, eine Abyärtung, eine Gewöhnung und Routine, welche Str, verehrte Frauen, nicht besitzen. Vergessen Sir nicht, daß gr- rade die praktische Thätigkeit der Krankenpflege ohne die Gelassenheit und den Gleichmuth, welchen allein die Sicherheit in der Ausführung derselben verlecht, keinen Segen bringt. Hingebung an eine freiwillig übernommene Pflicht, sittlicher Ernst und geistige Bil dung können Schweres leisten nnd ertragen helfen: aber wenn die Entschlossenheit zu vielerlei peinvollen Arbeiten immer wieder von Neuem aus einer Art von moralischem Anlauf und innerer Selbstüberwindung ge wonnen werden muß, so geht der beste Segen dcr Arbeit darüber verloren, nämlich der unbefangene Sinn und die trostvolle Freundlichkeit, welche ihre erwärmenden Strahlen in den von tausendfachen Kümmernissen er füllten Herzen der Kranken fallen läßt. Fragen wir die Aerzte der Kriegsspitälcr um ihr aufrichtiges Ur theil über die Thätigkeit aller der Damen, welche her- zuströmten, so sagen sie uns, daß die Einrn überhaupt unfähig waren zu helfen, weil ihnen Ekel und Schrecken nur Ohnmächten zuzogen, daß Andere nur geschadet haben, indem sie den Kranken verbotene Speisen zu- steckten, aufregende Unterhaltungen führten und sie mit Fragen quälten; daß wieder Andere bei dem auf richtigsten Willen durch ungeschickte HandreiHungrn nur störten und, da sie ihren Posten nicht pünktlich und nicht ausdauernd ausfüllten, trotzdem eine siedende Pflegerin nötbig machten und mehr im Wege als zur Hilse waren, daß endlich die Meisten, wenn drr Reiz der Nruhrit vorüber war, abgespannt und lässig wur den, unzuverlässig erschienen und endlich von selbst wtgblieden. Wahrhaft hilfreich und nützlich war rigent lich nur die Thätigkeit drr Frauen, welche nicht so wohl im Krankensaal als vielmehr in der Küche, der Wäschkammer nnd dem Depot ihre Dienste leisteten, denn hier waren sie ganz an ihrem Platzr. Zn der Zett deS Bedarfs und der Noth, verehrte Frauen, können Sie sich nicht erst einüben, das muß vorher geschehen. Sind Sie aber eingeübt und ge schult, so wird Ihre Hilfe dann von unberechenbarem Werthe sein. Nach einer blutigen Schlacht ist schnel ler Beistand Das, was vor Allem noth thut. Die körperlich rüstigsten und kräftigsten von Jbnen können dann mit ins Feld in die ambulanten Lazarethe gehen; diejenigen von Ihnen, welche social abhän giger und von Familienpflichten an den Heimathsort gebunden sind, können abcr in den siebenden Hospitä lern ihrer Stadt Pstegerdicnftc thun, sei es, daß sie ganz im Hospital wohnen oder zur Unterstützung der ständigen Pflegerinnen und Schwestern zu be stimmten Stunden daselbst diese in ihreuz Dirnst ab lösen, oder auch, indem sic Kranke in ihre Privatwoh nung aufnehmcn nnd hier selbst pflegen. Durch die Eisenbahnen ist ja das Zcrstreuungssvstem der Ver wundeten jetzt vcrl leichter ausführbar geworden und damit wird auch mehr Gelegenheit allerwärts geboten, an Ort und Stelle Krankenpflrgerdienstc zu leisten. Für die Mindertüchtigen unter Ihnen aber, ver ehrte Frauen, welche keinen Krankenpflegerdienst zu leisten verstrhen odcr zu schwach dazu oder sonst behin dert sind, für diese eröffnet sich gleichwohl noch ein weites Feld nützlicher Tbätigkeit. Ich zähle hier dir hauptsächlichsten Gegenständc auf, zu deren Besorgung Sie hilfreiche Hand leisten können. Es sind das die Beschaffung des nöthigrn Verbandmaterials, der Leinwand, drr Binden, der chirurgischen Utensilien; die Beschaffung von Nahrung»- und ErquickunaS- mitteln, von Arzneien, die Bereitung der Speisen und dir AuSthrilung derselben an dir Kraukrn, dir Beschaffung von Klridungsstücken, von Leib- und Bettwäsche, Leibbinden, Decken, Bettstellrn, die Beschaffung von Lvilettegegenständen, als Seife, .Kamm, Spiegel, die Führung von Korrespondenzen, das Vorlrsen von Briefen, die Beschaffung von Lectüre, von Bretspielen, Pfei fen zum Rauchen, von Blumen und dergl. endlich die Beschaffung baarer Geldmittel. Das ist es, verehrte Frauen, was ich Ihnen in der Hauptsache übcr das Amt der Krankenpflege zu sagen hatte. Nun prüfen Sie sich und urtheclen Sie selbst, ob Sie sich zum Eintritt in drn Albert-Verein für geeignet und berufen halten. Sie sehen auf der einen Seite, das Amt der Pflegerin ist rin schwrres und gewiß Jede muß einen innern Beruf dazu in sich fühlen, sonst bleiben Sie lieber fern. Das hnßt: Sie müssen den festen Willen in sich tragen, Ihren Nebenmen- schen zu nützen, Sie müssen erkannt haben, daß der beste Lohn alles Fleißes und dir schönste Ehre aller Arbeit in dem erweiterten Wissen und drr erhöhtrn Leiftungs- kraft lirgt. Sir müssen also Ihre Pflicht thun, weil es Ihrem eigenem Brgrisie von Dem, was Recht und Gut ist, genügt, Sie müssen eine wirkliche Vorliebe für diese Beschäftigung haben, ein Gefühl, als ob die eigene Glückseligkeit mit der Genesung Ihrer armen Kranken und Verwundeten verbunden sei. Sie sehen andererseits aber auch, welch' schöner und erhabener Dienst die Krankenpflege ist. Der Ge genstand des Pflegeramtes ist dc.selbe wie der des ärzt lichen Berufes, und er ist der höchste, den Sie irgend haben können: der Mensch selbst. Der leidende« Menschheit werden Ihre Dienste geweiht sein. Durch gewissenhafte und Irene Pflichterfüllung werde» Sie z» einer der Grundlagen des Wohle- des Staates, näm lich zu gesunder Bevölkerung, wesentlich beitragen und überhaupt viel Nutzen stiften. Ob die Pflegerin nun
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