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Dresdner Journal : 20.05.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-05-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186605206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-05
- Tag1866-05-20
- Monat1866-05
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 20.05.1866
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114? 18««. Sonntag, den 20. Mai. Atwnnrmentsprttse: Io Sock»«»: Itkrlick: « Hile. — Kxr ^jkkclick: l „ iS „ Sioa»tIlcU:— „ IS „ Lin»«I»e Knnimecn: l „ Im Loiloog« tcltt I'n-t- o. 8tcmz>el- ro»ti,I»x kiura. Siseratcuprelsc: kür 6en K»um einer xe»p»Itsneo ^eNe: I I»xr. Unter „Linxe,»nät" äi« 2cil«: Z kixr. Erscheinen: l^ßliek, mit Xn»v»bm« 6cc 8onn- uns k'eiert«^«, Xd«v6« Nir äeo solxenäen DreMerMurM. Verantwortlicher Redacteur: Z. G. Hartmann. Vnseratrnannatzm» nnsvürts: I-«ip»t-: k'» k»L»o,r«rrs», Lommi»»I<>n»r 6«» Oresäoor ^ourv»I-j ebenä»».: II Diol.«», Lvo«, Do»r; L»wdur, L»rU»- Vi«o-?r»»1lellrt »N.: Iitt»>ill»rii» t Von».»»; LerUni tln<»rie»'»cke 8ucbk, Kr^cuir»«'» 8ore»u^ Nr«w«n: 8. 8cui.orr»; Lr.iion: I,. 8r»«o,»', ^vnoneenkur«»», L8»«xi,in»v»«xi kroottort ». N.: ^»»o««'»cb» Duebk.; Löln: Xo Ntvroi.» k»ri»: U.ro», I.orrir«, L t)o., (8, I'I»co 6s I» 8onr»s); kr»^ : D». Lni^ion'» öuebk.; Vt»»: Xi. 0>>e«l.l« Heransgrber: Kövixl. Lrpeäitiov 6e» Or«,6ner ^onrnnl», Oresäen, Slorieoitr»»», Ho. 7. Ämtlicher Thcil. Bekanntmachung, die Wollmärkte im Jahre 1806 betreffend. Die dießjährigen Wollmärkte werden Statt finden in Bautzen am II Juni, in Dresden am 12., 13. Juni, in Leipzig am 14., 15. Juni. Dir Wolle kann an den Tagen vor den Märkten ausgelegt werden. Dresden, am 30. April 1866. Ministerium des Innern. Abheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, vr. Weinlig. Fromm. Nichtamtlicher Theil. Ü» drrsichr Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Berliner Reform. — Vossischc Ztg. — L'Europe.) Taaesgeschichte. Wien: Militärische Ernennungen. Die Befestigung Wiens. Freiwilliges Alpcnjäger- corps. Gerüchte dementirt. — Meran: Italienische Spione. — Berlin: Militärisches. Gcschäftsstockun- gen. Verordnung bcz. dcrDarlehnskasscn. Vermischtes. Köln: Petitionen um Erhaltung des Friedens. — Trier: Cholera. — Elbing: Pfcrdeeinkäufe sistirt. — Stettin: Adresse an den König. — Köslin: Ercesse der Landwehr. — Görlitz: Einberufung des zweiten Aufgebots. — München: König Ludwig >. zurückgekehrt. Militärisches. — Schweinfurt: Lager errichtet. — Hannover: Die Stellung zu Preußen. Die preußischen Etappenstraßen. — Aus Kurhessen: Neuer Kricgsminister. — Karlsruhe: Zur Bundrsresormangrlegenheit. — Wiesbaden: Ständeversammlung vertagt. — Ko- burg: Das koburgerContingent. —Braunschweig: Transport preußischer Reserven. — Bern: Mili tärische Maßregeln. — Florenz: Angckündigter Ministerwechscl. Garibaldi. Die Freicorpsorganisa- tion. — London: Die Rinderpest in Irland. Par lamentsverhandlungen. — Damaskus: Tod des Emir Harfusch. Schleswig-Holsteil». (Oesterrcickischc Bagagrgegenstände nach dem Süden.) Dresdner Nachrichten. Prodinzialnachrichten. (Chemnitz. Grimma.) Statistik und Volkswirthschast. Keuilleta«. Inserate. Tageskalender. vörsennach- richten. Telegraphische Nachrichten. Frankfurt a. M., Sonnabend, 19. Mai, Rachm. (Directe Meldung.) In der heutigen Bundestagrsitz- ung wurde von den Regierungen von Bayern, Würt temberg, Baden, Großhrrzogthu« Hessen, Nassau, Sachsen-Weimar, Sachsen-Kobnrg-Gotha und Sachsen- Meiningen folgender Antrag eingebracht: „Die k. k. österreichische Regierung hat wiederholt sowohl in als außerhalv der Bundesversammlung bestimmt erklärt. daß sie den Bundessrieden im Sinne des Art. XI. der Bundes- actr streng wahren werde, und daß den Absichten Sr. Maj. des Kaisers Nichts ferner liege, als ein offensives Austreten gegen Preußen. Ganz in demselben Sinne hat sich die könig lich sächsische Regierung sowohl in ihrer Note vom 2». vorigen Monats, als in ihrem Anträge vom S. dieses Monats aus gesprochen. Von Seiten der königlich preußischen Regierung ist in den beiden Erklärungen ihres Gesandten in der Sitzung vom ü. dieses Monats ausdrücklich gesagt, daß ihre Rüstungen einen entschieden defensiven Charakter tragen, und wenn dabei eine Schlußwendung gebraucyl worden ist, welche nicht sowohl die BundeSvcrträge und insbesondere den Art. XI. der Bundes- acte, als vielmehr die europäische Stellung Preußens betont, so ist doch auf dre Verneinung offensiver Absichten um so mehr das entscheidende Gewicht zu legen, als es bekannt ist, daß die königl. preußische Regierung der k. k. österreichischen Regierung gegenüber osficicll und bestimmt erklärt hat. daß Sr. Maj, dem Könige Nichts ferner liege, als der Gedanke an eine Offensive gegen Oesterreich. Von den übrigen Bundesregierungen, welche sich inzwischen zn militärischen Maßregeln und Rüstungen veranlaßt gesepen haben, ist ebenso voiauszusetzen, daß denselben jeder Gedanke sern liegt, den Bundeösrieden zu brechen zu dessen Erhaltung alle Bundcsglieder gleichmäßig verpflichtet sind. Unter dielen Umständen erscheint die Frage nach der Pri orität der Rüstungen nicht mehr von cntsch.idenderBedeutung, und sie kann von Niemandem, der den Frieden ernstlich w,U, als ein Grund erachtet werden, um Kricgcrüstungen >n der Rich tung gegen Bundesgenossen aufrecht zu hallen. Vielmehr ei- giebt sich der auch von der königl preußischen Regierung selbst angeregte Gedanke der Entwaffnung, aber als eines gleichzei tigen Actes aller Bundesgenossen unter einander, als die noth- wendige Folge der allseitigen Friedenserkläruegen. Demgemäß stellen die (obengenannten acht) Regierungen den Antrag: Hohe Bundesversammlung wolle an alle die jenigen Bundesglieder, welche militärische, über den Friedens stand hinausgehende Maßnahmen oder Rüstungen vorgenommen haben, das Ersuchen rich ten, in der nächsten Sitzung der Bundesversamm lung zu erklären, ob und unter welchen Voraus setzungen sie bereit seien, gleichzeitig und zwar von einem in der Bundesversammlung zu verein- barendenTage an die Zurücksühruug ihrer Streit kräfte auf den Friedensstand anzuordncn. Die avtragstellcnden Regierungen hegen das Vertrauen, daß dieser Antrag umsomehr von allen Seiten bereitwilliges Entgegenkommen finden werde, als derselbe, wie auch in der Erklärung der k. preußischen Regierung vom 0. d. Mts. aus drücklich anerkannt ist, unzweifelhaft m der Competenz und Aufgabe der hohen Bundesversammlung liegt." Königreich Sachsen gab hierzu folgende Erklä rung ab: „Der Gesandte ist angewiesen, namens seiner hohen Re gierung dem eben vernommenen Anträge allenthalben bei- Hlstimmeu und zugleich zu erklären, daß die königl. Regierung bereit ist, ihre Streitkräfte aufdenFrre- densfuß zurückzitführen, sobald unter den hohen Regierungen von Oesterreich und Preußen Einigung wegen gegenseitiger Abrüstung erfolgt ist.' Die Abstimmung über diesen Antrag wurde für nächsten Donnerstag vereinbart. Oesterreich spricht mit Bezug aus die Verhand lungen zwischen Preußen und Hannover die Erwar tung aus, daß jene Regierungen keine Verbindlich keiten eingehen, die mit der BundeSvrrsaffung im Widerspruche stehen. Tie niederländische Regierung beantragt die Ent lastung Limburgs aus dem BundeSverhältniste, und wird über die geschäftliche Behandlung dieses Antrags in der nächsten Sitzung abgestimmt werden. Wien, Freitag, 18. Mai, Abends. Die „Wiener Abendpost" bemerkt in Bezug auf die Gerüchte von einem Verkaufe Venetiens, daß dieselben, wie eigentlich ganz selbstverständlich sei, völlig unbegrün det seien. Altona, Sonnabend, 19. Mai. Tie „Schles wig - Holsteinsche Zeitung" meldet: Während des ganzen gestrigen Tages sand die Fortsetzung der Ver ladung österreichischer Bagage statt. Tie öster reichischen Ofsiziersfamilien bereiten ihre Abreise vor. Paris, Freitag den 18. Mai, Abends. Ter „Abend-Moniteur" meldet, daß heute eine Ministcr- und GeheimrathS-Sitzung stattgesunden hat. „La Feuilleton. L Literatur. „Die Thespiade, oder: die kleine Breterwelt. Von A. Haßwehr. Berlin, Verlag von R. Wegener. >866." Ein Roman in gebundener Rede, in welchem das Comödiantenwanderleben nach seiner lustigen und traurigen Seite mit großer Sachkenntniß beschrieben wird, wobei aus hundert kleinen Zügen zu ersehen ist, daß der Verfasser aus eigener Anschauung berichtet. Wie cs die Natur der Sache erheischt, geht es bei der Darstellung dieser Erlebnisse nicht immer sauber zu; aber der Erzähler giebt manche beherzigens- werthe Wahrheit und zeigt in den vielen Citaten eine ungewöhnliche Belesenheitsbildung. In Bezug auf „die kleine Breterwelt" heißt es u. A. im Prolog: Ja, sic sei hier im Gedichte preisend aus den Schild erhoben, Denn Das, was die Welt verachtet, das darf ost der Dichter loben. Bühnengötter ersten Ranges, Götter, die sich selbst besingen, In Journalen, „Käseblättern" nach bezahltem Lorbeer ringen, Lebenslänglich engagirte Hostheater-Coriphäen, Gastspiel-Virtuosen, welche mit erkaufte« Ruhm sich blähen, — Diese sind zu allen Zeiten hochgeehrt im deutschen Lande, Jene Ändern bald vergessen und bedeckt mit Nacht und Schande; Ja, es fällt „ein Ascheregev der Verachtung auf sie nieder, — Ach, wo sind die Thespishelden? Ihre Zeit kehrt nimmer wieder! Kaum erwähnt man dieser Armen noch im müß'gen Tag'S- aeschwätz, Wo sind sic und ihre „schönen Tage von Aranjuez?" In dem Lärm der Eisenschieneu ist ihr Name bald verklungen, Wenn kein Dichter sich gefunden, der begeistert sie besungen. Der mit Flammenzügen zeichnet in die Breterweltaeschichte Ihre Thaten, sie verherrlicht in unsterblichem Gedichte. Darum laß' o hohe Muse, von den kleinen Breterhelden Mich ein Bild, ein hehres, singen, ihre großen Thaten melden. Dresden. Dienstag, den 22. d. M., wird Herr Emil Devrient auf dem k. Hofthratrr wieder einen Gastrollencyklus und zwar mit seiner berühmten Dar stellung des „Hamlet" beginnen. -f Nach dem Jahresberichte des britischen Mu seums (für 1865), welcher kürzlich dem Parlament vorgelegt worden, ist auf das Museum während des vergangenen Jabres 101,808 Pfd. St. 14 Sh. 6 Pce. verwendet worden und eine gleiche Summe wird für das laufende Jahr gefordert. Der Bericht enthält über die Benutzung des Museums und seine Bereicherungen während deS vorigen Jahres eine Fülle interessanter Details, denen wir die Folgenden entnehmen. Das Museum ist, die Leser abgerechnet, von 369,967 Per sonen besucht worden (eine Ziffer, welche hinter der jenigen der vier vorhergehenden Jahre zurückbleibt); die Zahl der Leser war 100,271, oder 349 täglich, die Durchschnittsziffer der täglich benutzten Bücher 4158, so daß auf jeden Leser täglich ungefähr ein Dutzend Bücher kommt. Manuscripte wurden den Lesern im Ganzen 2311 verabreicht. Die Bibliothek wurde um 29,686 Bände ver mehrt, darunter 19,335 Ankäufe, 915 Geschenke und 8394 Pflichtexemplare; 1121 Nummern, darunter 699 vollständige Werke, stoffen der Bibliothek infolge inter nationaler Verträge zum Schuhe des Verlagsrechts zu. Die Manuscriptensammlung ist um 1177 Dokumente und 231 Siegelabdrücke vermehrt worden. Die An- tiquitätenabtheilung hat bedeutende Bereicherungen durch Ankäufe von Signor Castellani aus Neapel, aus der Pourtalts'schen Sammlung, sowie durch Geschenke er fahren, der numismatischen Abtheilung ist die große bisher in der Bank von England befindliche Sammlung von Münzen und Medaillen einverleibt worden. Nicht minder beträchtlich sind die Bereicherungen der natur wissenschaftlichen Abtheilungen, sie betragen für Zoolo gie 16,700, für Geologie 10,079 und für Mineralogie France" glaubt, daß sich dir Stimmung für den Frieden verringrrt habe, und berichtet, daß der preu ßische Botschafter, Graf v. d. Goltz, eine lange Audienz bei dem Kaiser hatte. Ter „Presse" zufolge, wäre die vom „Abend-Moniteur" gemeldrte Sitzung de» Geheimenraths wegen Italien veranstaltet worden. Italien und Preußen hätten das Congreßprogramm acceptirt; ob die» von Seiten Oesterreich» geschehen werde, sei fraglich, da für Oesterreich die Annahme de» ConAreffeS den Verlust Venetien» und der Elb- herzogthümer bedeute. Dir „Patrie" will wissen, da» die Congrrßnote de» Herrn Trouyn de Lhuys be reit» nach London und St. Petersburg gesandt wor den sei. Aus Pari« meldet ein Telegramm dre „Wande- rer": In der am 17. d. stattgrhadten Sitzung der Donaufürstenthüinrrronferen; habt Hrrr Drouyn de Lhuys das Resultat der Wahlen in den Donausür- stenthümern notifirirt und der Botschafter der Psorte hiergegen protrstirt, indem er den Antrag stellte, daß die Eonseren; bei fortgesetzter illoyaler Haltung der provisorischen Regierung Rumäniens selbst dir provi sorische Einsetzung eines von ihr gewählten Hospo dar« decretircn möge. Die Eonserrn; habe diesen Vor schlag angenommen. * Brüssel, Sonnabend, l9. Mai. Der Abschluß eines Vertrags zwischen Preußen und Italien wird hier als Thatsache betrachtet. Der Vertrag, welcher mit dcn Worten beginnt: „I'our In pnix <I« I'knrttpc-," soll Italien den Besitz Venetiens zu- sichrrn, während Preußen eine Entschädigung durch nordösterreichisches Gebiet in Aussicht gestellt würde. Florenz, Freitag, 18. Mai. Ter Finanzmini- ster Seialoja hat seine bereits gegebene Demission wieder zurückgezogen. Tie „Gazzetta uffieiale" bringt ein königliches Derret, welches dir Flotte unter dem Titel Operationsarmee in drei Geschwadern constituirt. Man will wissen, daß der Gouverneur von Malta, Sir Alezander Paget, dem Könige Franz II. von Neapel Malta als Residenz angeboren habe. London, Freitag, 18. Mai, Nachts. In der heu tigen Sitzung des Unterhauses erwiderte auf eine In terpellation Sandford s der UnterstaatSserretär deß Auswärtigen, Layard: England, Frankreich und Ruß land verhandelten über da« Zustandekommen eine« Congreffe», der nach Paris berufen werden solle. Mehrere« darüber mitzutheilen sei unstatthaft. Im Oberhaus» theilte der Earl Clarendon osficiell mit, daß confidentielle Communicationen wegen eine« CongrefseS stattfinden, welche aber kaum Negociationen zu nennen seien, und erklärte: Er wolle nicht die Hoffnung wachrusev, daß dieselben den Frieden herbciführten, obwohl bei Erreichung des Congresse« für sämmtliche Mächte friedliche Resultate zu erhoffen seien. Die englische Regierung glaube, daß auch der Kaiser Napoleon sein Möglichste« sür Erhal tung de« Frieden« thuc. Dresden, 19. Mai. Die „Berliner Reform" vom 17. Mai enthält folgende Notiz: „Wie es heißt, hat die preußische Regierung dem Tuileriencabinet in authentischer Weise das Vorhan densein eines Separatvertragcs zwischen Oester reich und Sachsen dargethan, nach dessen Abmach ungen dem Königreich Sachsen im Falle des Sieges eine Vergrößerung auf Kosten Preußens zugesagt wird." Wir sind ermächtigt, diese Nachricht für unwahr zu erklären. Es besteht kein derartiger, überhaupt kein Separatvertrag zwischen Oesterreich und Sachsen. 3623 Nummern. Den merkwürdigsten Zuwachs hat die Sammlung von Meteorolithen erfahren durch die Ankunft der großen meteorischen Eisenmasse aus Mel bourne, die unter dem Namen von Bruce's Meteoro- lith bekannt ist. Sie ist über 3^ Tonnen schwer, also wohl die größte meteorische Masse, die sich in einer Sammlung der Welt findet. « Am 17. Mai ist nach langen Leiden der Pro fessor an der Berliner Universität, Or. Adolph Bern hard Marr verschieden. Durch seine musikalischen Werke, durch seine Lebensbeschreibungen Gluck s und Beethoven's, neuerdings auch durch die Darstellung sei ner eigenen Erlebnisse in den weitesten Kreisen ge kannt, geschätzt und geachtet, ist er seinen zahlreichen Freunden und Bekannten durch die Liebenswürdigkeit seines Wesens, die Lauterkeit seines Lebens und die Tapferkeit seiner Gesinnung lieb und werth gewesen. *-f Die geschästsführende Section des „Allgemeinen deutschen Musikvereins" macht bekannt, daß die pro- jectirte Tonkünstlerversammlung in Koburg im Hinblick aus die Zeitverhältnisse vertagt worden ist. Literarische Neuigkeiten. L. Uhland: Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage. Zweiter Band. Stutt gart, Cotta. — Karl Siebel: Gruß aus Rheinland. Neue Blüttzen rheinischer Dichtkunst. Elberfeld, Rein hardt. — Ludwig Ett müller: Hcrbstabende und Win ternächte. Gespräche über deutsche Dichtungen und Dich ter. Zweiter Band. Stuttgart, Cotta. - 0-. Daniel Schenkel: Ernst Moritz Arndt, ein politischer und re ligiöser deutscher Charakter. Elberfeld, FridcrichS. — Julius Voigt: Goethe's Faust. Gcmeinsaßlich darge- stellt. Berlin, Mittler. — Prof. Oe. Heinrich Neu mann: Ueber Lear und Ophelia. Ein Vortrag. Bres lau, Korn. — i'r. F. Pachler: Beethoven und Marie Pachler-Koschak. Beiträge und Berichtigungen. Berlin, Die Berliner „Vossische Zeitung" bringt, aus Bamberg datirt, Folgendes über die dasige Minister« conferenz: „Graf Mcnsdorff hat mit dürren Worten in DreSdeu an- aesragt, wessen sich wohl Oesterreich bei einem Kriegt mit Preugen von den Mittel- und Kleinstaaten Deutschlands za versehen habe. Herr v. Beust für seine Person hätte nun wohl ohne Umschweife erwidert: engstes Bündniß mit Oester reich und Krieg bis zur tiefsten Demüthigung PrenßenS: aber er war sich seiner Sache in Bezug aus die Minister der übrigen Staaten nicht gewiß, und da Oesterreich wenig daran gelwen sein konnte, dog allem die Armee des Königreichs Sachsen chm auf alle Fälle zur Seite stehe, so mußte sich der sächsische Pre mier dazu bequemen, seinen bayerschen Collegen, den Herrn v. d. Psordten, zu einer Erklärung aufzufordern, die eben nicht ganz im Sinne des sächsischen Gewalthabers ausgesalleu ist, indem dieser der Stellung, ivelche Bayern elnzuuehmca ge denke, den Namen „bewafsnete Neutralität" beilegte, was er auch auf eine Anfrage aus Wien geantwortet hatte. Herr v. Beust konnte nichts weiter bei dem bayerschen Premier durch setzen, als daß dieser sich bereit erklärte, eine allgemeine Tag- layung mit allen <mittelstaatlichen) Ministern hier (in Bam berg) abzuhalten. Herr v. Beust stellte nun in Bamberg zu nächst den Antrag, daß sich die Mittel- und kleindeutscheu Staaten zu einem gemeinsameuHandeln verpflichten sollten. Dazu erklärten sich Alle ohne Weitere» bereit, wenn da» Pro gramm der Gemeinsamkeit ihren Wünschen entspräche. Hier sand sich aber der Punkt, wo sich zeigte, baß die Uebereinstim- mung auf sehr schwachen Füßen stand. Herr v. Beust soll mit großer Lebendigkeit seme Lanze gegen Preußen eingelegt und den Vernichtungskrieg gegen dasselbe gepredigt haben. I-dvch seine Worte prallten von seinen Collegen ab, welche die Sache mit größerer Besonnenheit betrachteten, von denen mehrere nicht undeutlich zu verstehen gaben, es würde das Gescheidtefte für Kleindeutschland sein, wenn es ruhig abwartend zusähe, daß sich Preußen und Oesterreich gegenseitig abmatteten. Hierin würde für die Mittel- und Kleinstaaten ein unberechenbarer Vortheil liegen, der schließlich noch dadurch gesteigert werden könne, daß sie die Vermittlung übernähmen uud dafür Sorge trügen, daß keiner von den beiden kriegführenden Staaten den andern unterdrücke. Jo diesem Sinne erklärte sich namentlich Herr v. d. Psordten, nnd dessen Summe fällt mehr als die Beust'schc ins Gewicht. Bon anderer Seite wurde die Sache mehr allgemein deutsch-patriotisch ausgefaßt und als die Auf gabe des übrigen Deutschlands hingestellt, dahin zu wirke«, daß ein deutscher Bruderkrieg nicht eutitehe. Ein Beschloß ist noch nicht gefaßt, aber so viel steht schon jetzt fest, daß Herr v. Beust nichts Tröstliches nnd Erfreuliches nach Wien wird zu melden haben. Hieraus darf man aber die Hoffnung schöpfen, daß man am österreichischen Hose zu der Ueberzeugung kommen wird, wie die in Aussicht gestellte deutsche Hilfe auf em unbelaag- reiches Minimum zusammenschrumpsen küuote. Diese Ueber- zeugung könnte aber noch in der letzten Stunde Oesterreich zu einer Verständigung mit Preußen leiten, die, wie mau hier versichern hört, nicht allzu schwer sem würde, da von diesem erhebliche Vorschläge za einer Ausgleichung gemacht sei« sollen." Diese angebliche Bamberger Korrespondenz ist von Anfang bis zu Ende unwahr. Weder hat Graf Meus dorfs eine derartige Anfrage nach Dresden gerichtet, noch Staatsminister v. Beust in Bamberg Reden gegen Preußen gehalten, wie solche in der „Voss. Ztg." ihm in den Mund gelegt werden. Wenn übrigens in einigen andern Zeitungsberichten gesagt wird, Herr v. Beust habe in der Bamberger Conserenz sich lebhaft für eine gemeinsame Action gegen Preußen ausgesprochen, sei aber damit nicht durchge drungen, indem sämmtliche übrige Conferenzmitglieder sich für „bewaffnete Neutralität" erklärt hätten, so können wir mittheilen, daß das Verhältniß gerade umgekehrt richtig ist. Die „bewaffnete Neutralität" ist nämlich in Bamberg nur von einem einzigen Conferenz- mitgliede angeregt und befürwortet worden, während die sämmtlichen übrigen Mitglieder sich gegen dieselbe erklärten. Die, wie es scheint, vielseitige Frankfurter „Eu- rope" bringt in einem Berliner Briese folgende Er zählung: „In der Nacht des 5. Mai 1849 schlief Hr. v. Sa» vigny, königl. Commiffar bei dem preußischen Corps, welches gekommen war, um den durch die Revolu tion vertriebenen König Johann wieder auf den Thron zu sehen (Herr v. Savigny war damals, wenn wir nicht irren, Secretär bei der preußischen Gesandtschaft in Dresden), in den Umgebungen von Dresden, das noch von den Insurgenten besetzt war, unter dem nämlichen Zelte mit Herrn v. Beust, dem einzigen sächsischen Minister, welcher seinen Collegen nicht bei Behr. — Jacob Falke: Geschichte des modernen Ge schmacks. Leipzig, Weigel. — Karl Aug. He igel: No vellen. Berlin, Gerschel. — K. v. Holtei: Haus Treu stein. Roman. Breslau, Trewcndt. — Hans Wachen- Husen: Der Mann in Eisen. Roman. Berlin, Janke. — Franz Leibing: Natur, Kunst und Menschen in Oberitalien und der Schweiz. Psychologische Skizzen. Leipzig, Fritsch. — Robert Immisch: Die slawischen Ortsnamen im Erzgebirge. Bautzen, Schmaler. — Prof. C. F. W. Held: Moderne Weltanschauung und Christen thum. Ein Vortrag. Breslau, Mälzer.—Fr.J.Knecht: Das moderne Antichristenthum. Seine Ursachen und seine Waffen. Freiburg, Herder. — Dom. Leitmeier: Apologie der christlichen Moral. Darstellung deS Ver hältnisses der heidnischen und christlichen Ethik. Ge krönte Preisschrift. Augsburg, Kranzfelver. — Semi nardirector I. A. Köhler: Stoffe und Entwürfe zu biblischen Geschichts-, Liederspruchkatechesen rc. Grimma, Gensel. — Hosprediger vc. Rüling: Grüße an die Gemeinde. Predigten. Leipzig, Hinrichs. — Julius Frauenstädt: Das sittliche Leben. Ethische Studien. Leipzig, Brockhaus. — Prof. Oe. E. Meuß: Das Weih nachtsfest und die Kunst. Vortrag. Breslau, Mälzer. — K. Nagy: Die Sonne und die Astronomie. Leip zig, Brockhaus. — August Encke: Das Pfarrhaus ei» Missionshaus. Eine Betrachtung. Gotha, Perthes. — Albert Rheimer: Kritische Analyse der Medici« und Kosmologie. Stuttgart, Schober. — Fr. Cl. Gerke: Die Naturheillehr« deS Joh. Schroth. Berlin, Grieben. — Alerander Mayer: Der Zweikampf ehedem und beute. Wien, Seidel u. S. — Ludw. Schröter: Di« Hausgärten. Ein Handbuch für Gartenbesitzer und an gehende Gartner. Leipzig, Oörffling und Franke. — Ida Frick: Abschied. Zwei Novellen. Wurzen und Leipzig, VerlagScomptoir.
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