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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 28.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192510284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251028
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-28
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mii L-schwiher Anzeiger : St--«»«» Vr«d«, «eokofi« Maf«w«tz Ak. «p «Laich «« d« D««o-«, »vm. » ÄW-sLÄo« .«» «^-^^'»«'3^' m«aN^1^ »»ch Mittwoch, den 28. Oktober 1S2S 2S2 ^»-Nekenmg Dr««L >.Fr«l ' al»s«ptt0« Ta-e-zeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. Dieses Bratt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Bates zu Dresden für die Stadtteile Blalemitz. Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, «ochwitz und Laubegaft <L und w. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach- ' «itz, Biederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Sächsische DmWN » SUMM patt«« p<ttt.Zeile mtt 20 Golbpfennigea berechnet, Reklam« die 4 gespalten« Zett« Zeigen »- ^eklamen mtt Platzvorschriften und schwierigen Satzart« werd« mtt so? Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme Vorm. 11 Uhr. Für da« Erschein« d« Anzeigen <w besYmmtenTaa« oder plähm, sowie für telephonisch« Aufträge wir» geleistet. InsertionSbeträge sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenprei« in Anregung gebracht. Tlabattanspruch erllscht: b.verspät. Zahlung, Mag« od. Kontur« d. Auftraggeber«. Rücktritt des französischen Kabinetts Oie Deutsche Dottspartei hinter Luther und Stresemann Nachdem der Parteivorstanb und der Vor stand der ReichstagSfraktton der Deutschen VolkSparlei gestern gegen Abend über die po- Mische Lage beraten hatten, fand die schon vor der Regierungskrise anberaumte Sitzung -er ReichstagSfraktton Ler Deutschen Volks- vartet statt, die auch von Vertretern der Land- tagsfraktion besucht war. Der Vorsitzende der Reichstagsfraktion, Abg. Dr. Scholz, referiert« zunächst über die allgemein« Lage. Ueber die Sitzung der Deutschen VolkSpar- tei wurde ein Kommunique ausgegeben, in dem es u. «.heißt: Parteivorstand und Reichs, tagsfraktion der Deutschen Bolkspartei sind einstimmig zu folgender Auffassung gelangt: Das VeriragSwerk von Locarno, daS durch die berechtigte und notwendige Jnitia- ttve zustandegekowm-n ist. entspricht tu allen wesentlichen Punkten dem Grund- gedanken der deutschen Antwortnote vom 2l). Juli 1928 und somit auch den Richtlinien der Deutschen Volkspartei vom 2. Juli. Die deutschen Lebensnotwendigketten werden da- rin nicht pretsgegeben. Artikel 1 des Westpaktes verzichtet auf den Angriffskrieg, läßt aber das Selbst- bestimmungsrecht der Völker und alle anderen Möglichkeiten friedlicher Entwicklung affen. Artikel 6 enthält keine Anerkennung des Versailler Vertrages. Auch die Voraus- Setzungen für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund werden nach den in Locarno ge- trossenen Vereinbarungen gewahrt bleiben. Endlich sind auch im Osten durch di« Be- seitigung der französischen Garantie für die SchiedSvertrage und die Zurückweisung der polnischen und der tschechischen Forderungen nach der Erweiterung der öffentlichen Der- träge zu Stcherbeitspakten die deutschen Jn- terellen gewahrt. Wenn der Vertrag von Locarno, wie es alle Veteilkaten zum Ausdruck gebracht haben ein Werk dauernden Friedens sein soll, lo must dieser FriedenSzustand sich aber auch iw besetzten Gebiet auswirken. DaS ganze Werk darf somit erst dawn in Kraft ttet-n, wenn nicht nur die alsbaldige Räumung d-r ersten Nh-sps^n-z-ne nnahhänaiq von der Bereini gung der Entwaffnunasfraae sicheraestellt ist sondern auch die beteiligten Mächte den münd- lichen Zusicherungen ihrer DelegationSfsihrer entlnrechen, im übriaen beseel-« Gebiet als bald einen Zustand berbeizulsibren der eine grundlegend- Aend-eung des B-satzunaS- reaimeS und den Anfang der endgültigen Räumung darst-st. Obne solche ent scheidende Maßnahmen der Ver tragsgegner kg"« der Deutsche Reichstag den Vertrag von Lo- carno nicht annehmen. Es ist Pflicht der politischen Organe des Reiches und des Volkes, mit allen Kräften auf solche Ergänzungen und sofortige Auswirkun gen und Vereinbarungen von Locarno hinzu- arbeiten Diese aubenpolitische Ausgabe steht im Vordergründe. Ihre Erfüllung wird durch daS Verhalten der Deutschnationalen Volk». Partei gefährdet. Statt mit uns und mit den anderen Parteien an der Durchführung der von ibr selbst bisher verfolgten Politik mitzuarbeiten, bat sie kurz vor Erreichung des Zieles sich von der w-iteren Mitwirkung selbst auSgeschaltet. Für die aussen, nnd innenpoli. tischen Folgen trägt sie di« volle Verantwor tung. Oie Snttckeiöuna lieai beim Rei^siag (Von unserem Berliner Vertreter.) Wie wir hören, dürfte das Kabinett Luther etwa siegen den 20. November nor den Reichstag treten und die Entschei dungsschlacht über die Fortführung der Locarno-Politik durch eine Erklärung er öffnen, in der darauf hingewiesen werden soll, daß die Nichtannahme der Paktver- träge mtt ernsten außerpolitischen A«M M I« ARjO» jklM! Aus Syrien wird berichtet, daß die Stadt Damaskus nach einem Ueberfall der Dru- sen von den Franzosen 50 Stunden lang bombardiert wurde. Anstatt den Gegnern entgegenzutreten, begannen die Franzosen von der Zitadelle aus die Beschießung. Der größte Teil der Stadt wurde zerstört und Tausende von Eingeborenen sind obdach los. Einem unbestätigten Gerücht zufolge soll auch das britische Konsulat zerstört worden sein. Ein ungeheures Blutbad Reuter meldet aus Kairo: Obwohl die Nachrichten über die letzten Ereignisse in Damaskus auseinandergehen, ist es doch ersichtlich, daß die Stadt zwischen dem 18. und 20. d. M. eine furchtbare Heimsuchung erlitten hat. Am Tage vorher war ein Bandenftthrer in eines der Stadtviertel eingedrungen, mit dem Rufe, daß die Dru sen da wären. Er forderte die Einwohner zum Aufstand auf. Darauf wurde ein Po lizeiposten angegriffen und ein franzö- sischer Offizier erschossen. Die Einwohner schlossen sich daraufhin den Ein^edrunge- nen an. In dem Gefecht, das sich entspann fielen 100 Franzosen in tapferem Kampfe. Die französischen Kommandos warfen Tanks und Panzerautos ins Gefecht, die den Aufständischen schwere Verluste zu- 'ügten. Diese setzten trotzdem hinter Bar rikaden ibr Feuer fort und steckten ver schiedene Stadtviertel in Brand. Die fran- »ösische Beschießung der Stadt dauerte von Sonntag nacht bis Dienstag. Viele öffentliche Gebäude wurden zerstört. Die Zahl der auf den Straßen liegenden Leichname wird auf mehrere Hundert ge schätzt, während unaefähr 2000 unter den Trümmern verschüttet liegen müssen. Es wird behauptet, daß die Aufständischen in der Umgebung von Damaskus geblieben seien und daß mit weiteren Kämpfen zu rechnen sei. Englische Empörung Das Vorgehen der Franzosen in Damas kus hat in der englischen Oeffentlichttit viel stärker gewirkt, als vorausgesehen werden konnte. Sämtliche amtlichen Stellen sind ge radezu entsetzt. Im Publikum herrscht große Empörung über das beispiellose Vorgehen des französischen Militärs. W MWe LsiNSkus Folgen für Deutschland verknüpft wäre. Der Reichskanzler und der Außenminister beabsichtigen dabei, die Beweggründe dar zulegen, die sie veranlaßt hatten, die Ver handlungen über den Sicherheitspakt zu eröffnen und das Werk von Locarno zu paraphieren, das keinerlei Preisgabe wichtiger Lebensinteressen des Reiches darstelle, sondern vielmehr den Weg zu der Fortführung -er Politik des fried lichen Wiederaufbaues frei machen werde. Der Wunsch der Sozialdemokratie geht allerdings dahin, den Reichstag so schnell wie möglich einzuberufen, und die Regie rung Luther vor die Vertrauensfrage zu stellen. Dieser Plan birgt jedoch gewisse Gefahren in sich, da mit ziemlicher Sicher heit mit einem Sturz -es Kabinetts zu rechnen wäre und dadurch die pünktliche Unterzeichnung dSr Locarno-Verträge ge radezu unmöglich gemacht würde. An scheinend arbeitet die Sozialdemokratie mtt Rücksicht auf den Ausfall-er Berliner Stadtveror-netenwahlen und der badi schen LanbtagSwahl auf die Auflösung und die Neuwahl des Reichstages hin, von der sie sich einen starken Ruck nach links verspricht. Mit großer Spannung erwartet man nunmehr die Entscheidungen, die letzten Endes tm Reichstag selbst fallen werden. ^Hon jetzt läßt sich voraussehen, daß die ^^ere Entwickelung der Dinge nicht «»Ae p«l«»«»tarifche Kämpfe vor sich gehen wird. Die Sozialdemokra ten stehen nämlich auf dem Standpunkt, daß das Ausscheiden der Deutschnationa len aus der Regierung nicht ohne innen politische Konsequenzen bleiben darf, und daß die Regierung Luther eine geradezu unmögliche Zumutung an die Parteien der Linken stelle, indem sie jetzt an die Loyalität dieser Parteien appeliere und mit deren Unterstützung die außenpoliti schen Aufgaben unter Dach und Fach zu bringen suche. Die Sozialdemokratie könne von sich aus nicht die Einwilli gung dazu geben, daß das Hauptmaß der Verantwortung, das die Deutschnationa len für ihre Partei abgclehnt haben, von den außerhalb der Regierung stehenden Parteien übernommen wird. Sollte der Reichstag vor dem Dezem ber vor die Entscheidung gestellt werden, ob die Regierung Luther das Vertrauen der Mehrheit der Parteien besitzt, so kann man jetzt damit rechnen, daß Demokraten und Sozialdemokraten gegen die Regie rung stimmen werden, und daß damit die innere Krise der Regierung zum Aus bruch kommen wir-, die durch den gestri gen Beschluß des Reichskabinetts vor übergehend gelöst zu sein schien. Aller dings ist bei den Parteien der Linken das Bestreben erkennbar, die Regierung Lut her zu veranlassen, einer Regierung der groben Koalition Platz zu machen, deren Zustandekommen die Notwendigkeit einer ReichStagSauflösung vermeiden würde. Aach Deutschland Frankreich Paiulev^ überreichte am Dienstag nach mittags L Uhr dem Präsideuteu Doumer gue die Demission des Kabinetts. Nachdem dieser Schritt von Painlevs er folgt mar, ist folgendes Kommunique ver öffentlicht worden: Der Sabiuettsrat, der iu feiner letzte» Sitzung mit der Prüfung des vom Finanz, Minister Caillaux ausgearbeiteten Sanie» rungsplanes begönne« hatte, hat diese Diskussion, die keine wesentliche« Mei nungsverschiedenheiten unter den Mit gliedern des Kabinetts zutage trete« ließ, »«ter-roche«, um sich -er politische« «»- der parlamentarischen Lage, so wie sie in den verschiedenen Sundgebnugen der Par teien zntage getreten ist, anznpafie«. Da von überzengt, daß die -ringende« A»- strengnngen zu« nationalen Ausgleich nicht unternommen werden können, ohne daß man im voraus die Gewißheit einer stabile» Mehrheit hat, hat die Regier««« einstimmig beschlossen, dem Präfideate« der Republik ihre Demission z« übermit teln. Wie HavaS berichtet, wird in den Wan delgängen der Kammer erklärt, Painlevö habe Herriot das Anerbieten gemacht, in sein Kabinett einzutreten, wenn dieses wiederhergestellt werden sollte. Herriot habe nach dem gleichen Bericht sich jedoch geweigert im Augenblick eine Antwort zu geben. Er soll sich vorbehalten haben, die Lage zu überprüfen. Annahme der Demission -nrch Doumergue. Der Präsident der Republik hat die De mission des Kabinetts Painlevs angenom men und im Laufe des Nachmittags be reits mit dem Kammer- und Senatspräsi- dcnten über die durch die Ministerkrife ge schaffene Lage verhandelt. * Oie Ursachen des Rücktritts Bedeutete die deutsche Regierungskrise ein« Aeberraschung, so war man auf den gestern erfolgten Rücktritt des französischen Kabi netts durchaus vorbereitet. Während bei uns die Gründe außenpolitischer Ratur sind, ist in Frankreich di: immer beklemmender wer dende Finanzkalamität die Ursache für die Demission der Regierung. Die französische Krise ist ursprünglich in der Hauptsache eine Caillaux-Krise gewesen, man wollte Cail laux draußen haben, nicht nur weil er die auf ihn gesetzten Hoffnungen als Finanz minister enttäuscht hat, sondern vor allem auch deshalb, weil seine Kollegen wie die Regierungsparteien in ihm den Sprenger der bisher herrschenden Mehrheit erblickten: diese aufrechtzuhalten, war aber seit dem Radikalen-Kongreh in Nizza beschlossene Sache. Das Ihre, den Sturz Caillaux zu beschleunigen, tragen weiter bei der Mißer folg der französischen Konversionsanleih«, die statt der erwarteten 60 Milliarden Franken deren 6 ergab und das ungenügende Ergeb nis seiner Anleiheverhandlungen in Amerika. Was seinen Sturz entschieden hat, war seine ablehnende Haltung in der Frage der Kapitalsabgabe, die von den Sozialisten be fürwortet wurde. Als Caillaux keine Mög lichkeit sah, seine Stellung zu halten, ging sein Kampf in kmn letzten Wochen dahin, den Gesamtrücktritt des Kabinett« zu erzwingen;
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