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Dresdner Journal : 02.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186609020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-02
- Monat1866-09
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 02.09.1866
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203. 1866 Sonntag, den 2. September. Ld„atmr>u,prttse: l» ckllkelick « rble — IS^e. l-sLb-Ii-k- I ., lö „ Uoii»tlivt> „ lk „ Lio»«lu« kiummero; 1 „ »nseratrnpretsr: kllr a»v 8»nm «io«r ll»»p»It«o«n L«il«: 1 Kxr. U»t«e „Lin^«!,»»at" äl« L«il»: S klxe. Lrschtttlrn: IRgNck, mit An«>»bm« äse Sonn- ovä ^«lert»Ea, Ab«»ä» kilr ä«o kol^enä«» 'Hx I« so«l»Q<t» »ritt?<„» ». 8»«mp«I »uuvbl»» duc»»- DresdnerIMmat. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Snseraitnanaahmr auswürts. 1'» tj«^xcm»rrn», OomMi«»lon»» ä«» vrsicknoe ckonro»!«, ,b«n<l»«.: 17 »al.,«, Lv«»» l'»»''! S»rod»rx L«rlt» Vii» knurktart » N : Ilt»,»«»r»i» öt Voor.»» S«r>i» (jxoi-ivi'itt-bs ttnebk, Kur»»»»»»'» tturv»u; Lr«m»»: L. kosl-o-rr»; Lr»»I»a: r,.8r»»u»»'»^lin(>nv«odur«»u, ^»»»» L 8»»i«iuu»v»»i,; kr»»irkarl ». >l.: ^»o»»',od» Luobb. i Lil»: Xv. 8to»x»»;k»ri». Uava», I-auuivu, Lvl.l.1»» L6c»., (8, ?I»o« äs I» Lourss); kr»x: K» Lll»l.icll'i Lucbk.; Visu: Al. O»e»l.t»_ qrrausgrdrr Ldvlxi. L»p«äitioo äs« Orssällsr ckonevsl», vessäs», I1»riso»tr»»»« Ho. 7. Ämtlicher Theil. Bekanntmachung, die AuSloosung königl. sächsischer Staatspapiere betreffend. Dir anderweit« öffentliche AuSloosung der planmäßig für den 1. April 1867 zur Zahlung au-gesetzten Sprocentigrn landschaftlichen Obligationen vom Jahre 18Z0, 4procentigen StaatSschuldenkassenscheine vom Jahre 1847, und 3procentigen Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1856 wird den 2V. September ds». Jahre» und folgende Tage, BormittagS von 10 Uhr an, im hiesigen Landhause I. Etage vorgenommen werden, auch soll die Auszahlung der besage der Ziehungslisten vom 19. beziehendlich 21. März a o. im Termin Ostern 1866 ausgeloosten, bevorstehenden 1. October d. I. fälligen Kapitalien der obgedachten Obligationen und StaatSschuldenkassenscheine, sowie der mit dem Buch staben L. bezeichneten, in der Bekanntmachung vom 1. März 1866 angegebenen, auf je 46 Thlr. —- —- lautenden unzinSbaren Kammerkreditkassenscheine, nicht minder der am 1. October d. I. fälligen Zinsen von den eingang-erwähnten Staatspapieren den 24. jetzigen Monat» ihren Anfang nehmen, und «können von diesem Tage an die zahlbaren Kapitalien und Zinsen gegen Rückgabe der betreffenden Scheine und Zinscoupon« bei der hiesigen Staatsschuldenkasse sowohl, als auch bei der königl. Lotterie-Darlehnskasse in Leipzig in Empfang genommen werden. Endlich wird noch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß von den unzinsbaren mit l,it. k. bezeichneten Kam- merkreditkalsenscheinen Nr. 10414, 10569, 10572, 10892, 11170, 11440, 11466, 12552, auf je 46 Thlr. lautend, für den 1. April 1867 zur Zahlung ausgesetzt wor den sind. Zugleich wird die Beachtung der den jedesmaligen Ziehungslisten im Interesse der Säumigen beigefügten Verzeichnisse in frühern Terminen ausgelooster, aber unerhoben gebliebener Kapitalien hierdurch wiederholt dringend anempfohlen. Dresden, den 1. September 1866. Der Landtags - Ausschuß zu Verwaltung der Staatsschulden. Pfotenhauer. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichtr. Dresden: Ankunft des Prinzen Friedrich Karl von Preußen. Eisenbahnangelegenheit. — Berlin: Der ratificirte Friedensvertrag. Militär angelegenheiten. LandtagSverhaudlungcn. Audienz der Kasseler Deputation beim Könige. — Wien: Kaiserliches Handschreiben an Gras Degenfeld. Aus zeichnungen für Verdienste in der Schlacht bei Lissa. — Prag: Austausch der ratificirtrn Friedens- Verträge. — Te plitz: VerkehrSangrlegenheit. — München: Kammerverhandlungen. Die Militärcon- vention mit Oesterreich. DaS EigenthumSrecht an der Düsseldorfer Galerie. Feuersbrunst in Westheim. — Hannover: Waffenablieferungsbefehl erneuert. — Schwerin: Die Einberufung des Landtags. — Kassel: Personalveränderungen. Rückgabe der Bür gergardenfahnen. — Hamburg: HolsteinscheS Kriegs material confiscirt. — Paris: Der Kaiser. Der Deutsche Bundestag. Chevalf. LiSboa. Der türkische Gesandtschattsposten. — Turin: ZeitungsconfiSca- tion. — London: Militärverstärkungen nach Ca nada. — St. Petersburg: Der Polenaufstand in Feuilleton. K. Hoftheater. Freitag, den 31. August fand da« Concert zum Besten des Pensionsfond» für den Singechor de» königl. Hoftheater- statt. Leider war diese Musikaufführung sehr schwach besucht, waS wegen deS Zwecke» derselben gewiß aufrichtig zu bedauern ist; aber wir können auch nicht die Meinung unterdrücken, daß bei einer andern Gestaltung de« Programms mög licherweise ein zahlreicheres Publicum im Hause er schienen wäre. WaS von un» schon wiederholt bezüglich der alljährlich während der Sommermonate wieder- kehrenden Mufikfrste gesagt wurde, nämlich daß die Darbietungen den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht entsprechen, möchten wir auf da» vorliegende Con cert, vor Allem aber auf die erste und Hauptnummer de» Programm» anwenden. Wir unterschätzen den Werth deS Haydn'schen Oratorium» „dir Jahreszeiten", von welchem der „Herbst" und der „Winter" zur Aufführung gelangten, wahrlich nicht und sind ebensowenig gewillt, die Qualität der Leistungen der Mitwirkenden (die Chöre waren verstärkt worden durch dir „Dresdner Sing akademie") herabzusetzen; aber den hierbei vereinigten Kräften müssen ohne Zweifel höhere Aufgaben gestellt werden, al» die Reproduction eine» Werke», welche» jeder tüchtig geleitete Chorgesangverein zu bewältigen im Stande ist. Von einem solchen mag r» recht hübsch und anerkennenSwerth sein, wenn er sich dem Studium und der Wiedergabe der „Schöpfung", der ,Hahre»- zeiten" rc. unterzieht; bei einem Kunstinstitute, wie da« königl. Hoftheater ist, verlangen wir aber mehr, al- derartige, noch dazu bruchstückweise verabreichte Gaben. Di« reichen und hervorragenden Kräfte, über welche Sibirien. Actiengesellschaft bestätigt. Die amerikanische Gesandtschaft. — Konstantinopel: AuS Kandia und Cypern. — Athen und New-Bork: Neueste Post., Schleswig-Holstein (Die Militärpenstonsangelegen- heit. Die Herzogthümerfrage im austro-preußischen Friedensvertrage. Landwehrmannschaften ertrunken.) Lre-duer Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Ehrenfriedersdorf. El terlein.) Vermischte». Eingesandte». Statistik und Boltrwirthschaft. Aeuilleton. Inserate. TageSlalender. Vörsrnnach» richten. Telegraphische Nachrichten. München, Freitag, 31. Außust, Abends. (W. T. B.) Die Kammer der ReichSrathe hat den, dem Gesetze betreff» de» Anlehen» drigrsügtrn Antrag der Abgeordnetenkammer bezüglich des Anschlusse» an Preußen (vergleiche unter „Tagesgeschichte") ab gelehnt. Nach Erledigung der Regierungsvorlagen (Genehmigung de» Friedensvertrages und Zustimmung zu dem Gesetzentwürfe über da« Anlehen und die Pa- piergcldausgabe) sind beide Kammern vertagt worden. Der Wiederzusammentritt derselben findet wahrschein lich im Oktober statt. Pari«, Freitag, 31. August, Abende. (W.T.B.) DaS „Avrnir national" meldet: Die Formalitäten für die Cession Venetien» find beendet. Die Oester- reicher verlosten da» Festung-Viereck vor dem s. Sep tember, an welchem Tage der König Vietor Emanuel in Venedig seinen Einzug hält. Die „Patrie" mel det, daß der preußische Votschaster, Graf v. d. Goltz, auf 14)Tage nach Berlin geht. Au» Mexico bringt der „Etendard" folgende Nachrichten: Tampiro ist am 1. August von den Re publikanern genommen worden. Die Kaiserlichen ha ben sich in das Fort Casamata zurückgezogen und ver weigern, sich zu ergeben. Eine Korvette und zwei Kanonenboote wurden zu ihrer Rettung abgeschickt. >- Pari», Sonnabend, 1. September. (W. T B.) Der Kaiser machte gestern einen Spazierritt im Parke von St. kloud. Die Kaiserin und der kaiserliche Prinz sind heute nach Biarritz abgereist. Der heutige „Moniteur" schreibt: Kraft eine» zwischen Oesterreich und Frankreich unterm 24. August abgeschlossenen vertrage», der die Cession Venetiens regelt, erfolgt die Uebergabe Venetiens und de» FestungSvirreck» durch einen österreichischen an einen französischen Bevollmächtigten, der dann mit den Be hörden Venetien» sich verständigt, um da» Besitzrecht zu übertragen. Die Bevölkerungen find aufzusor- vern, sich über ihr Schicksal auszusprechen. Der Kai ser richtete unter dem 11. August an den König Vietor Emanuel ein Schreiben, in dem e» heißt: Ich habe mit Vergnügen gehört, daß Ew. Majestät dem österrrichisch-preußischen Waffenstillstände beige- trrten ist und darum wahrscheinlich eine neue Frie- drnSära für Europa eröffnet hat. Ew. Majestät weiß, daß ich vknetien annahm, um unnützes Blut vergießen zu vermeiden und damit Italien von den Alpen bis zur Adria endlich frei sei. Herr seiner Bestimmungen, wird Venetien bald durch allgemeine Abstimmungen seinen Willen auSdrücken. Ew. Ma jestät kann hieraus erkennen, daß die Handlungen Frankreich» nach Gunsten der Humanität und Volk»- unabhängigkeit ausgeübt worden sind. New-Bork, Donnerstag, 30. August. (W.T.B.) Präsidknt Johnson ist hier eingetroffen und enthu siastisch empfangen worden. — Eine am 22. d. M. stattgehabte Petrolrumexplofion hat einen Schaden von einer Million Dollar» verursacht. dasselbe verfügt, finden so selten Gelegenheit, sich con- certirend vorzuführen, daß, wenn dies einmal geschieht, wohl einige Auswahl und einige Vorbereitungen am Platze sein dürften. Werke, wie Echumann's „Faust musik", Liszt'« „Legende der heiligen Elisabeth", ja selbst die Frithjofscenen von Mar Bruch würden gewiß eine ganz andere Anziehungskraft ausgeübt haben. Wenn das Publicum für die Förderung und Hebung der Kunst thätig ringreisen soll, so brachte man andererseits auch diejenigen moralischen Verpflichtungen, die jede« reich dotirte Institut der Kunst gegenüber hat, und begnüge stil nicht mit billig verdientem Applaus. Wir für unsere Person wagen nicht, Künstlern von dem Range der Frau Jauner-Krall sowie der Herren Schild (au« Leip zig) und Scans noch ein besondere» Kompliment da für zu machen, daß sie die Partien der Hanne, deS Luka- und de« Simon vortrefflich zur Geltung gebracht haben. Die Kapelle fand wenigsten« Gelegenheit, in Beethoven'« X äm- Symphonie sich einer ihre« Range- würdigen Mission zu entledigen, und auch Herrn Con- certmeister Lauterbach war e- vergönnt, vurch den Vortrag de« Spohr'schcn Violincvncert« in Form einer Gesang-scene seine Meisterschaft zu bewähren, deren spectelle Eigenschaften gerade in dieser Komposition sich in besonderm Glanze entfalten konnten. Die musikalische Direktion der Aufführung befand sich in den Händen de« Herrn Hofkapellmeister« Kreb«. Sp»re« von Luvwiß Leichhardt. Von der Erfor- schung-rrise Mc. Jntyrr«, der bekanntlich in da- Innere von Australien aufgebrochen ist, um die Spuren unser- berühmtenLand-manv-, Ludwig Leichharht'S, aufzusuchen und womöglich die irdischen Reste der verschollenen Ex pedition diese» hervorragenden Australienforscher« zu fin- Tagesgeschichte. Dr»»den, 1. September. Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich Karl von Preußen traf gestern Abend 4t 6 Uhr, zunächst von Aussig kommend, per Dampfschiff hier ein, wurde am Landungsplätze von Sr. Ercellenz dem Herrn Generalgouverneur General v. Schack, und dem Herrn Civilcommissar v. Wurmb empfangen, und auch von dem vorgestern bereit- hier eingetroffenen Kommandanten des ersten Reservecorps, Herrn Generalleutnant v. d. Mülbe Erc., daselbst be grüßt, worauf sich der Prinz nach seinem Quartiere (an der Bürgerwiese Nr. 16) begab. Wie wir hören, wird Sc. königl. Hoheit einige Tage hier verweilen. — Wie wir vernehmen, ist bei der Verwaltung der ö stlichen Staatsbahnen die Nachricht eingegangen, daß die Zurücksendung der Betriebsmittel dieser Bahn, soweit sie nicht bereits erfolgt ist, im Gange sich befin det und daß auch die Transportwagen in den nächsten Tagen hier eintreffen werden. Berlin, 31. August. (N. A. Z.) Die Ratifica tionsurkunden zu dem preußisch-österreichischen Frie densinstrument sind gestern in Prag ausgcwechselt worden. Der Friedensvertrag enthält, wre wir hören, auch einen Artikel, durch welchen dre beiden Regierungen sich die Zusage machen, Niemanden der beiderseitigen Staatsangehörigen, welcher durch seine Haltung wäh rend de« Krieges zu Mißfallen Anlaß gegeben, deshalb zur Rechenschaft ziehen zu wollen. In dem Vertrage ist auf den Wunsch des Kaisers von Oesterreich die Inte grität des Königreichs Sachsen zwar gesichert, Preußen hat sich aber die Regelung seiner Beziehungen zu Sachsen und die Stellung dieses Staates im norddeutschen Bunde durch eureu besondern Vertrag mit dem Könige Johann Vorbehalten. — Nach den über den Rückmarsch der preußischen Truppen ergangenen Bestimmmungcn wird Böhmen etwa am 18. September vollständig von denselben geräumt sein. Auf den Eisenbahnen werden vom 5. September ab zurückkehren: das 1. Armeekorps von Oderberg aus; das 2. über Görlitz; das 4. von Brünn über Prag; das 8. über Nürnberg und Aschaffen burg; die 14. Division über Gera, Zeitz, Kassel, Han nover; das 2. Reservecorps von Hof aus. Zu Fuß mar- schiren zurück: das Gardecorps, welches in Berlin nicht vor dem 15. September wird eintreffen können; das 5. und das 6. Armeecorps. Die Mainarmee bleibt vorläufig noch in ihren Stellungen. — (N.'A.) Dieser Tage ist der Befehl zur De- mobilisirnng des Hauptquartiers erlassen wor den und wird selbige nächsten Sonnabend stattfindcn. Die Entlassung der zeitweise dazu commandirtrn Offi ziere und Stabswachcn steht demgemäß bevor. — Es ist der Befehl erlassen worden, daß die Litern zu den Fahnen einberusencn Aerzte entlassen werden. Die Ausführung dieser Maßregel hat auch bereits ihren An fang genommen. — (St. A.) Gestern sind hier Briefe von Sr. Ma jestät Schiff „Dineta", ä. ä. Valparaiso, den 14. Juli, eingegangen, welche die verschiedensten Meldungen und Berichterstattungen, aber Nichts von einem Zusammen treffen mit der Korvette „Dandalo" bringen. Somit ist es unzweifelhaft constatirt, daß die damalige Depesche aus Triest, welche ein für „Dandalo" siegreiches Ge fecht mit der „Vineta" meldete, erdichtet war. — Meh rere Zeitungen bringen die Mittheilung, es sei befohlen worden, die brauchbaren Mannschaften der allgemeinen Ersatzreserve von 1835 bis 1843 auszuererciren und sodann wieder zu entlassen. Ern derartiger Befehl ist nrcht ergangen. — (N. A. Z.) Die Commission des Abgeord netenhauses zur Vorberathung des außerordent lichen Credits von 60 Millionen setzte heute ihre Berathungen über den Gesetzentwurf in Gegenwart des Finanzminister« Freiherr» v. d. Heydt und der Regie- rungscommissare Mölle, Wollny und Hammer fort. Der Abg. Hagen stellte den Antrag: Uut>r Verwerfung der Regierungsvorlage vom 28. Juli 186«: „Entwurf eines Gesetzes, betreffend den außerordentlichen Geld bedarf der Militär und Murineverwaltung", folgenden Gesetz entwurf dem Hause der Abgeordneten zur Annahme zu empfehlen: den, sind neuere Nachrichten cingegangen. Mc. Jntyre schreibt am 30. März an Or. Müller in Melbourne: Am Neujahrstage waren wir auf einem schönen Platze an Cooper's-Creek gelagert, da aber der Zustand der Kameelr noch einen Monat Ruhe erforderte und die Eingebornen uns sehr beschwerlich fielen, so zog ich den Creek weiter auswärts, wo hinlänglich Futter und Wasser war, und errichtete eine Stockade (Barricade), so daß uns die Eingebornen,nicht mehr belästigen konn ten. Am 9. Februar brach ich auf, sämmtliche Mit glieder der Erpedition, 6 an der Zahl, befanden sich im besten Gesundheitszustände, unsre 12 Kameele und 3 Pferde sind gleichfalls im besten Stande und mit ungefähr 2 Tonnen Vorräthen bepackt. Am 1. März betraten wir den TrvpenkreiS. Am 18. März lager- terten wir uns am Ostufer des Gilliot-River, beinahe Fort Bowen gegenüber. Ich nahm einen meiner Ein gebornen, namens Welbo, mit, um zu sehen, ob in der Nähe eine Station sei. So kamen wir zu der Station des Herrn Morrisell, die ein paar Meilen von den mit b. 1. (Ludwig Leichhardt) bezeichneten Bäumen belegen ist. Herr Morrisell erzählte mir, daß jene Stelle, welche für rin alte« Lager Leichhardt'« gehalten wird, die ein zige Spur von demselben am Fluffe sei, von welcher er wisse oder gehört habe. Ich kehrte am 20. März nach unserm Lager zurück und habe seitdem mit dem Eingebornen Welbo nach andern gemarkten Bäumen oder Anzeichen von Leichhardt auf und nieder der Ufer de« Flinder«-River und quer durch die Gegend bi« zum Cloncurry-River gesucht, habe jedoch nichts der gleichen gefunden und bin ebensowenig mit Eingebor- nen zusammengrtroffen. Dir Kamrel«, obglrich sonst in gutr« Austandr, lridrn rtwa« aN wundrn Füßen und grbrauchrn deshalb rinige Wochrn Ruhe, bevor ich nach den westlichen Distrikten aufbrrchrn kann. Während - 8 '- Die durch den diesjährigen Krieg gegen Oesterreich uud m Deutschland entstandenen außerordentliche» Ausgaben werden, vorbehältlich der Rechnungslegung, hierdurch nachträg lich genehmigt. 8 2. Zur Deckung der Ausgaben (8 N, sowie der während der Fortdauer der Kr>eg«bereilschast noch ferner entstehenden Kosten der Militärverwaltung Hal der Finanzminister nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen die nöthigeu Geldmittel dem Kriegsminister zu überweisen. 8 3. Diese Geldmittel sind zunächst aus der Kriegscon- tribution und Kriegsentschädigungen, demnächst aus den Be ständen des Staatsschatzes, sowie aus den verwendbaren Mit teln der GeaeralstaatSkasse zu entnehmen, und im Falle des weitern Bedürfnisses endlich durch Verwerthung der verfügbaren Eisenbahneffecten der Staatskasse bereit zu stellen. 8 4. Insoweit die im 8 3 erwähnten Mittel nicht sogleich flüssig zu machen sind, wird der Finanzminister ermächtigt, sundirte verzinsliche Schatzanweisungen bis ^zur Höhe von 25 Millionen Thalern, längstens bis zum l. Juli I8V7 lautend, auszugeben. 8 5. Als Unterpfand für diese Schatzanweisungen (8 4) dienen die im 8 3 gedachten, im Besitze des Staates befind lichen, beziehungsweise durch den Berkaus der westfälischen Bahn in seinen Besitz tretenden Ersenbahaeffecteu, insbesondere der Köln-Mindner und der bergisch märkischen Bahn im Werlhe von pr. pr. 30 Millionen Thalern. § «. So wert die Versilberung der im 8 5 angegebenen Effecten erfolgt und der verbleibende Bestand nach seinem Cours- werlhe den Betrag der inzwiichen auSgegebencn Schatzanwei sungen nicht deckt, ist ein verhältnismäßiger Betrag der letzter», wieder einzuziehenden zu vernichten. 8 7. Die Ausgabe uud Tilgung der Schatzanweisungen wird durch die Hauptverwaltung der Staatsschulden bewirkt. Desgleichen liegt der leytern die Controle über den zu ihrer Sicherstellung als Unterpsaud vorhandenen Effectcubestand ob. 8 8. Die zur Verzinsung sowie zur Einlösung der Schatz- anweisungen erforderlichen Beträge sind aus den bereitesten Staatseinkünften an die Staatsschuldentilgungskaffe abzusühreu. 8 0. Die Zinsen auf Schatzanweisungen verjähren binnen 4 Jahren, die verschriebenen Capitalbelräge binnen lo Jahren nach Eintritt deS in jeder Schatzanweisung auszudrückendev Fälligkeitstermins. 8 >0. Dem Landtage ist bei der nächsten Zusammenkunft desselben über die Ausführung dieses Gesetzes unter bestimmter Angabe über die Höhe der erwachsenen Kriegslasten und die Höhe der eingezo^enen, beziehungsweise noch einzuziehenden Kriegsconlributlonen und KriegScntschadiguogeu Rechenschaft zu geben. Soweit die Ausführung alsoann noch nicht erfolgt, ist die Fortdauer der im 8 4 enheilten Ermächtigung von einer neuen gesetzlichen Anordnung abhängig" Zur Einleitung der GeneraldiScussion nimmt Referent Abg. Röpell das Wort, um die Vorlage unter Zugrunde legung der vom Ministerium übergebene» Nachweisung zu be leuchten. Ziehe man alle Deckungsmitlrl, wie sie der Finanz- Minister selbst angegeben, ,n Betracht, so stelle sich eigentlich nur ein sehr geringfügiger Bedarf heraus. — 7»r. Jacody hebt hervor, es seren die Fragen zu prüfen, ob eme Anleihe zweckmäßig und ob sie nothwendig sei. Zunächst müsse man aber untersuchen, ob die Umttäudc so beschaffen sind, daß die Möglichkeit einer Anleihebewilligung vorliegl Die Beantwor tung dieses Punktes hänge von der Stellung ab, die das Mi nifterium zu der Budgetsrage einnimmt, unv da richte er zu nächst die Frage an den Fluanzmilllsier, ob die SlaatSregleruog bei ihrer Ansicht über das Budget beharre oder nicht, d. h. ob die Regierung, falls ein Factor der Gesetzgebung dem Budget seine Zustimmung versage, sich oerpstichlel halte, vudgetlos fort- znreglerea, od sie also an der Lückenlheorie festhallt. Die Thronrede und die bisherigen Aeußerunge» des Ministers sprächen sich hierüber nicht deutlich auS, und die Antwort, welche der König der Adreßdeputatiou gegeben, stelle tue Noth- wendigkeit, über diese Frage Aufklärung zu erhalten, außer allen Zweifel. — Der Finanzminister Freiherr v. d. Heydt nimmt Bezug auf die Erklärungen i» der Thronrede und in der Vorlage. Ueber dl« Antwort des Königs könne er sich nicht äußern, und was in Zukunft zu thun sei, werde jedesmal der pflichtmäßigen Erwägung eines jeden Factors unterliegen. Abg. Virchow fragt: in wie weit der preußische Staat auch die künftigen Kosten des Kriegsbudgcis tragen solle. Er vermisse die Absicht, dem Lande die Lasten zu erleichtern, er vermisse auch jede Rücksicht auf die Interessen der neu anoectir- ten Länder. Habe er richtig verstanden, jo solle die Reorgani sation auch auf die annectirten Länder ausgedehnt werden, denn man wolle ja zwei neue Armeecorps errichten. Da könne doch aber von einer Erleichterung dec Lasten nicht die Rede sein. Nach dem beiaebrachten Nachweise zu urtheUen, scheine es, als od man die Kosten für die neuen Armeecorps auf das alte Preußen wälzen wolle. Redner erörtert die Frage, wem der Staatsschatz gehören solle, und zwar unter Hinweis aus die Bestände Kurheffeus, worüber bisher noch keine Antwort vou der Regierung erfolgt sei, obwohl in der ander» Commission das Recht der Eroberung, die Depossedirung der Landesfürsten und die Beseitigung der Verfassungen in den eroberten Län- dern von ihr betont worden sei. Der 8 t der Vorlage zieht den Anschein, als ob der Krieg noch zu führen sei. obgleich cs sich doch nur darum handle, eine nachträgliche Ermächliguuafür bereits gemachte Ausgaben zu cttheilen. Es sei eine Ver wirrung vou Dingen in einer und derselben Vorlage, wo eine dieser Zeit werde ich meine Nachforschungen fortsetzen und hauptsächlich Eingeborne dieses Distrikte» aufzu finden suchen, um von ihnen Auskunft zu erlangen und womöglich einige bewegen, sich der Erpedition anzu schließen. — Diesem, der allgemeinen deutschen Zeitung für Australien, „Germania" (Melbourne, d. 21. Juni 1866), entnommenen Berichte fügen wir die, einige Tage später eingetroffcne Nachricht hinzu, daß nach dem „Albury Banner" die Ucberreste Leichhardt'» wirklich aufgesunden sind. Diese« Blatt schreibt: „Wir sind einzig in der Lage, dieses Factum zu constatiren, ohne Einzelheiten geben zu können, die wir indeß stündlich erwarten." (Mitgelheilt vom Verein für Erdkunde.) ^Literatur. „Westermann's illustrirte deut sche Monatshefte" haben unberührt Vonden für li terarische Bestrebungen so ungünstigen ZeitvcrhLltnissen, ihre alte Bedeutung zu behaupten gewußt. Die drei letzten Hefte enthalten wissenschaftliche Aufsätze, die sich den besten Leistungen früherer Nummern der Monats hefte ebenbürtig anreihen, und Aehnliche« läßt sich von der Nooellistik sagen, welche in Erzählungen von Am«- lie Godin, Levin Schücking, K. v. Holtri, W. Raabe und O. August treffliche Vertretung findet. Daß man Aufsätze, wie „Galileo Galilei" von W. Bezold, „Un sre Urväter" von M. Schleiden, „Ueber Gradmcssun- gen" von I. H. v. Mädler, sowie die nicht minder werth- vollen Arbeiten über „Die neuere Literaturgeschichtschrei bung mit Rücksicht auf H. Hettner und I Schmidt" von W. Höffner oder „Ueber die Jn^el Santorin" von I. Nöggeralh, „Bajae" von F. Reber, „Da- physische Leben der Thiere" von Mar Perty u. s. w. sowohl in Bezug auf die Wahl de» Gegenstände» wie der Behänd lung, anerkennend nennen kann, wie auch, daß die Hefte eine Menge kleinerer Beiträge und gute Illustrationen > >
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