Delete Search...
Dresdner Journal : 02.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186805028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-02
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 02.05.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
: devorsteheu- ir Ht«. «sz »rSdors «ud ^100. IbmnumtMsvreiser l» »ar»». K»»»«; i»»!*-»—tritt MrUeL ^»drlick: S ?dlr. — ki^r I » rklr. Lt-wv-IxadiUrr, ^)»t>rlivk: I „ iS „ > «u»»«rli»It» »«»Konick, »loostlieü: — „ I» „ I Loock«» kott-uock Lilurelo« Koouo«ro: 1 „ i 8tswp«l«u,cl>I»gtüoLN. »nseratenprrtsr: kV« ck«o 8«oio «io«r e«»p«I eo«o 2«u«: 1 Kxr. Votsr ,,Liaxe»»oät" ckie L«U«: 3 Kxr. Erscheinen: l'Lssllcd, wit ^uso«bn>« ck«r 8voo- oock k>i»rt«g«, ^deoäs sür ckeo folgeoü«» 1°»^ Sonnabend? dm 2. Mai. — ' ' > ' - - > DresdnerMurnal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 1865. Lnseratrnannahme auswärts: l,«ip«!^: 8». <'omwi»«ioo1e cke» vre^nar ckoorn»!»; «denä»».: 8. Lvori« k'our; S»o»dar^->«rU»- Vi«o-I<«ip»ix-»»»«l -rr»i>tturr «. 8.: IIn»»»»r»i» t Voal.->r, L«rUo: O»oriv»'»«k« Suokk., L»r»o«e»»^s Lor«»o, Uvoorri« 31o»»«; Lr,»»,». L. 8c»r.or^s; Lr»»I»u: L,. 8r»»oiio'» Xnoooo«ukur«»u, Si^o L »'««rxv; »rxottort «.8.; ck»nox»'»ed« vorkk.; 851»: Lo. LLonrn, ?«ri«: L»»eie«, 8vi.i.i»» LOo., (8, ?I»o« cks l» öourae); kr»^: kx. L»»l.lc»', Loekk.; Vtxo: Xl.. Oeexl.i«. Hrrausgrdrr: 8LoixI. Lrpsäitioa cks» Oreackasr ckooroxt», vr«5ä«o, N»ri«o»tr«»»s Ko. 7. lwaarsn. kEll- , Sibel etc. chn^ ki'k, zbrckpreisen. ^öffnet. Uß ft «elbsr«, ft ' H . iß 'K°t> 8 «n Ab- s Ende » werden * adern: :rlauge , > ganze « wkaunt ) e vonk SS«8 - ten Verletzung > herum. DicW an seiner rechten Hand entstanden war, iundc, welche er sich bei der Ausmeißelung kme. incl.GlaS Vtslr. ßige Hy-- «8»ngen r. 3, H. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphische Nachrichten. Tagergrschichte. Dresdner Nachrichten. vermischte». Eingesandte». Statistik u. valttwirthschast. Feuilleton. Tagedkaleader. Inserate vörsennach- richte«. d-U. ü. Der Schwank „Monsieur Herkules" von G. Belly beendete die Vorstellung. C. Banck. f Bildhauer Hans Gasser ist nicht, wie irrthüm- lich berichtet worden, in einem Krankcuhause, sondern im Hause einer ihm befreundeten Familie zu Pesth ge storben. Ueber die Ursache seines Todes schreiben Wiener Blätter: „Gaffer schleppte schon seit mehrer» Jahren rin schweres Leiden, das aus einer ursprünglich leich- Tagesgeschichte. 0 verlin, 30. April. Gestern Abend wählten die Abtheilungen des Reichstags die Commission für die zu erwartende Vorlage über die norddeutsche Maß- und Gewichtsordnnng. Die Commision constituirte sich, sofort und wählte den Abg. v. Einsiedel (Sachsen) zu ihrem Vorsitzenden. — Die Fortschrittspartei des Reichs tags hat den Antrag gestellt: „den Bundeskanzler auszusordern: die Ausführung des Art. 4S der Verfassung, betreffend die Einführung des Ein pfennigtarifs auf den Eisenbahnen des Bundesgebietes sür den Transport von Kohlen, Cokes, Holz, Erzen, Stei nen, Salz, Roheisen, Düngungsmitteln und ähnlichen Ge genständen, baldigst zu veranlassen." — Motiv: Tas drin gende Bedürsniß der Landwirthschaft und Industrie der Con currenz des Auslandes gegenüber. Die Fractionsbildung des Zollparlameuts ge winnt festere Gestaltung. Die Süddeutschen aller son stigen politischen Farben haben eine Partei unter dem Namen der „Süddeutschen Fraction" gebildet. Dieselbe zählt incl. einiger Norddeutscher, wie des holsteinschen Grafen Bandissin, 66 Mitglieder. Die sächsischen Ab geordneten der Volkspartei scheinen sich derselben nicht anschlicßen zu wollen Zu Vorsitzenden der süddeut schen Fraction wurde der baycrschc Reichsrath v. Thüngen und der Redacteur der „historisch-politi schen Blätter," vr. Jörg, gewählt. Der bayerschc Premierminister, Fürst Hohenlohe, ist derselben nicht beigetrcten. Gegen 20 andere Süddeutsche, vor zugsweise der bayerschen Fortschrittspartei angehörig und verstärkt durch einige Badenser, haben sich zu einem separaten Verein zusammengethan; sie verkehren jedoch mit ihren süddeutschen Landsleuten sehr intim. Aehnlich freundschaftlich ist das Verhältniß der süddeutschen Fraction sowohl zu den norddeutschen Mitgliedern, die bisher unter der Führung des Abg. v. Bockum-Dolffs und v. Carlowitz im Reichstag die sogenannte „freie Vereinigung"bildeten, als zu dcn„Bundesstaatlich-Con- stitutionellen." Die Verbindung aller dieser, theilweise verwandter Parteischattirungen unter einander wird durch deren Führer hergestellt. Die 6 bis 8 andern Süddeutschen haben sich den Nationalliberalen angc- schlossen. Sic sind es insbesondere, welche die schon einmal zurückgclegte Idee einer Adresse wieder hcrvor- gesucht haben. Die übrigen Süddeutschen widerstrebten auf das Heftigste diesem Projekt. Um die National- liberalen hiexvon abzubringen, schickten sie zu deren gestriger Abendversammlung einige bayerschc Fort- schrittsleutc, die die gemäßigter» Nationalen, wie v. ' Forckenbcck u. A. bewegen sollten, ihre weiter avan- cirjern Gesinnungsgenossen von einer Adresse abzuhal- ten. Jndeß vereitelten die Abga. Lasker und Braun- Wiesbaden dieses Vorhaben. Letzterer erlaubte sich gegen die Süddeutschen Ausdrücke, welche diese sehr verletzten, und als er sah, daß die Abneigung derselben gegen die Adresse eher zu- als abnahm, rief er ans: „Wir werden die Einheit Deutschlands auch ohne die Bayern fertig bringen." Dieselben zogen sich hierauf zurück; ihr Bericht brachte auf die süddeutsche Frak tion die Wirkung hervor, daß viele Stimmen dahin laut wurden: daß sie bei Annahme einer Adresse, die etwas gegen die Gesinnung der von ihnen vertretenen Länder enthielte, sofort en mass« austreten würden. Ob unter solcher Lage der Dinge die Nationallibera- lcn, wie Bluntschli-Badcn, Mch-Hessen, Braun und Lasker nicht schließlich das Bedenkliche dieser Adrcß- demonstration erkennen werden, bleibe dahin gestellt. Sicher ist, daß die Conscrvativen bis heute ganz ent schiede» gegen jede Adresse sind. Da nun aber noch außerdem viele Mitglieder der Linken gegen die Adresse sind, so ist das schließliche Schicksal derselben unzwei felhaft. Zu beklagen bleibt cs immer, daß die ernsten Aufgaben des Zollparlaments durch solche Demonstra tionen unterbrochen werden sollen. — Die Ausschüsse des Zollbundesrathrs sind in der angestrengtesten Thätlgkeit. Man hofft, die beiden wichtigsten Vorla gen, Tarifnovclle uno Tabaksbestcuerung- spätestens an fangs nächster Woche dem Zollparlamcnte vorlegen zu können. In welcher Gestalt die Tabaksbesteuerungs frage aus dem Plenum des Zollbundcsrathes hervor- gehen wird, läßt sich nicht übersehen; wirthschaftlich getrennt und scheinbar sehr schwer zu vereinigen stehen sich Nord und Süden gegenüber. Es ist nicht unmög lich, daß, wenn es im Zollbundesrathe zu keiner all- skittgen Verständigung kommt, erst im Zollparlamcnt die letzte Entscheidung getroffen wird In diesem Falle ist aber das schließliche Schicksal der Vorlage gar nicht zu berechnen. * Vertin, 30. April. Bei den königl. Majestäten fand gestern im Palais eine musikalische Abendun terhaltung statt. Außer den Botschaftern am königl. Hofe und den zu dem Zollbundesrathe gehörenden Ge sandten und Ministern waren der Fürst Hohenlohe und viele Vertreter der snddcntschcn Staaten, sowie die Her zogin v. Manchester und andere Fremde anwesend. — Tic Rückreise Ihrer königl. Hoheit der Frau Kron prinzessin von Gotha ist durch Unwohlsein Höchst- dersklbcn aufgeschobcn, jedoch in den nächsten Tagen zu erwarten. — In der gestern stattgcfundencn Ple narsitzung des Bundesrathcs des Norddeutsche» Bundes, welcher der Bundeskanzler bis zu Ende bei- zuwohncn verhindert war, wurden die von dem Reichs tage zu den Gesetzentwürfen wegen Aufhebung der po lizeilichen Beschränkungen der Befugniß zur Eheschlie ßung, sowie betreffend die Erhebung einer Abgabe von der Branntwcinbereitung in den hohenzollern'schcn Lan den beschlossenen Aendcrungen genehmigt. — Ter im Reichstage cingrbrachte und angenommene Gesetzent wurf wegen Nichtverfolgbarkcit der Mitglieder der Land tage wurde einstimmig abgelchnt. — Die Anträge des Reichstags wegen Aufstellung von Entwürfen eines gemeinsamen Strafrechts und Strafprocesscs, sowie be treffend die Anknüpfung von Verhandlungen wegen der Freiheit des Privateigentums zur See in Kriegszci- tcn wurde» den betreffenden Ausschüssen überwiesen. einer Büste geschlagen, heilte nicht mehr, und sie nahm, immer bedenklicher werdend, all seine Lebenskraft fort." * Kurze Zeit vor der Vermählung Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Margarethe von Genua mit dem Kronprinzen von Italien sandte der auch i» Deutsch land rühmlichst bekannte italienische Dichter Bernar dino Zendrini, Professor der nordischen Sprache» und Literaturen an der Universität zu Padua, ein poetisches Manuscript zur Begutachtung an seinen Uebrrscher, Prof. Jul. Schanz. Dieser fand sich von der ihm mitgctheilten Dichtung, die den Titel führte: „Der künftigen Königin", so angesprochen, und lebte sich sofort dermaßen in dieselbe ein, daß er dem Autor nach 24 Stunden statt eines kritischen Gutachtens eine vollständige Uebersetzuna des 63 Strophen zäblendcn Werkes übersandte. Professor Zendrini, selbst ein air-gezeichneter Uebersetzrr und als solcher in Italien und Deutschland anerkannt, war hingerissen, als er diese literarische That vor sich sah, und richtete an Prof. Schanz ein Schreiben, worin er die von dem selben gefertigte Urbersetzung „ein Wunder von Ge nialität und Anschauungsvermögcn" nennt (in mtescola ckingegoo e s'iowisiooe). „Ihre Urbersetzung", schreibt er an Schanz, „ist ein Beweis eine- Titanengenies; Amtlicher Theil. Drrsde», 2t. April. Se. Königliche Majestät ha ben dem Hofschauspieler und Ehrenmitglied des königl. Hottheaters Emil Devrient zu gestatten geruht, das von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Coburg- Gotha ihm verliehene Prädicat als Hofrath in hiesigen Landen zu führen. Dresden, 30. April. Se. Majestät der König ha ben dem Director des historischen Museums Karl Con stantin Krau kling die erbetene Versetzung in den Ruhestand mit der gesetzlichen Pension zu bewilligen geruhet. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Freitag, 1. Mai, Mittags. (Tel. des „Drcsdn. Journ ") Die Nationalliberalen haben gestern Abend nach Ablehnung eines weitgehenden Adreßrnt- wursS von Metz beschlossen, einen gemäßigter» Avrrß- rntvurf ». Bennigsen'- der andern Frartionrn vorzu- schlazen. verlin, Freitag, 1. Mai, Nachmittags 3 Uhr. (W.T.B.) Ter heutigen Sitzung de» Zollparlament» »ahnten in der Diplomatenioge die Botschafter Frank reich» und Rußland» bei. Ter württewbergische Mi nister Larnbüler ist gestern eingetrofsen und hat im Hause auf der Rechten seinen Platz genommen. Präsident vr, Simson zeigt an, daß nächsten Mon tag ein Trauergottesdienst für den verstorbenen Frhru. v. Aretin in der katholischen Kirche stattfindet. Metz, Bamberger, Bluntschli und 60 Genossen bringen den Entwurf zu einer Adresse auf die Thron rede ein. Ueber die Behandlung soll Beschluß gefaßt «erde» nach erfolgtem Druck de- Entwurfs. Das Haus beschließt, die vorgelegte Zollordnung durch Vorbrrathung, den Handelsvertrag mit Spanien durch Schlußberathung zu erledigen. Es folgen Wahlprüfungrn. Harnier verliest einen Protest gegen die Wahlen in Württemberg. Die Ab- theilung beantragt, der Vorsitzende des Bundesrathcs möge Urbereinstimmung zwischen dem Wahlgesetze des Norddeutschen Bundes und dem württcmbergschen Wahl gesetze Herstellen. Die übrigen Abtheilungen stellen ähnliche Anträge. Mittnacht rechtfertigt das Ver fahren Württembergs; auch der Norddeutsche Bund mache das active Wahlrecht von der Staatsangehörig keit abhängig. Der Wahlprotest hätte sich gegen be stimmte Wahlen, nicht generell gegen alle richten müssen. Braun (Wiesbaden) rechtfertigt den Wahlprotest. Wien, Tonnerttag, 30. April, Abend. (W.T.B.) Da» Herrenhaus nahm in seiner heutigen Sitzung da» Gesetz, betreffend dir Aufhebung der Schuldhaft, in derselben Faffung an, in welcher e» demselben vom Abgeordnetenhaus! zugegangen war. Pari», Donnerstag, 30.April, Abend». (W.T.B.) Die „Patrie" demrntirt die Nachricht, daß die fran zösischen Kriegsschiffe in den jopanefischrn Gewässern sür den Taikun und gegen dir Daimio» Partei er griffen hätten. Die vüreaux de» gesetzgebenden Körper» haben die Interpellation Bramr'S, betreffend die Handels politik Frankreich», zur Di-eusflon in der Kammer zugelassen. cs ist der Flug eines Cäsarischen Adlers. Ich kam, ich sah, ich siegte: konnten Sie als Motto darüber schrei ben. Für Andere würde ein Tag kaum genügt haben, die Ode zu lesen und zu verstehen: Sie haben sofort den Grundton derselben begriffen. Wie edel ist der Gang Ihrer Verse! Man sieht, daß der Wind, der mich dahin trägt, einen Gegenwind gefunden hat. Sie sind ein echter Dichter." (k.» vottra rersione s pror, ck iaxsssoo tiwaic»; s rola ä'agnila cessrea. Veoi, vj<ii, rici; pvteto ssrue il vostrn mottv. ^<1 altri, an giorno saredbe appena baswto a leggere l ocke e a capirls. V oi n avete topo »Iker- ratn il tuona. ()u»alo s nobili l'impeso ckei vostri rersi! Oa voit gae le vent gui m empörte, vent » Iraverse. Voos ötes UN rrsi poste.) Das Werk selbst wird vom italieni sche» Journalismus als das bedeutendste bezeichnet, was in der Fluth von Widmungen an das junge prinz- liche Paar aufgetaucht ist. Das Rectorat der Univer sität zu Padua hat Zendrini's Ode als Festgabe feiten der Universität überreichen lasten, während die Ueber- setzung demnächst in einer Dresdner Buchhandlung (wenn nur recht unterrichtet sind, bei Hrn. Julius Hnnzr) erscheinen soll, sodaß sich unsre Leser spater in den Be sitz der eleganten Gesammtausgabe setzen können. , * Wie der „Ungarische Lloyd" meldet, hat sich die (vom Telegraphen übermittelte) Nachricht von dem Tode des ungarischen Dichters Tompa, die auch in unserm Blatte Eingang fand, als unbegründet herau-- gcstrllt. * Die seit dem Tode Bunsrn'S mit Spannun erwarteten Memoiren werden demnächst im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig erscheinen. Sie ent halten nebst der Lrbensgrschichte Bunsen'- namentlich eingehende Mitteilungen über seine langjährige diplo matische Wirksamkeit in Rom und London, sowie au- srinrr ausgedehnten Corrrspondenz mit den bedeutend» Feuilleton. K. Hofthrater. Donnerstag, 30. April, wurde K. Blum's nach dem Italienischen des Alberto Nota frei bearbeitetes Lustspiel „Ich bleibe ledig" neu ein- studirt gegeben. Fräulein Große vom Stadttheatcr in Frankfurt a. O. gab als Gast das junae Naturkind Karoline, welches durch die aristokratischen Sonder- lingslaunen eines vorweltlichen Vaters in blindem Ge horsam und gezwungener Unschuld erzogen ist und seine Bildung durch adelige Grschlechtsregistrr, geographische und botanische Studien empfange» hat, trotzdem aber natürlich um so hartnäckiger heimlich liebt. Eine be sonder- gelungene Darstellung dieser Copie der Kctzc- bue'schen „Gurli", die einst für Fräulein Charlotte v. Hagn geschrieben wurde, war von Fräulein Große natürlich nicht zu verlangen. Sie ist eine »och sehr lunge Anfängerin, deren Bühnenthätigkeit nach Mo naten zählt, und der Eindruck ihres Spiels und ihrer Rede entbehrt noch aller künstlerischen Freiheit und in dividueller Ursprünalichkcit; selbst der naive Accent hat noch mehr vom Ausdrucke de- Eingelernten, als vom frischen, anziehenden Reiz« de- Naturells und der eige nen Empfindung und Intention. Aber Fräulein Große ist durch eine sehr angenehme Erscheinung begünstigt, auch durch löblich reine Aussprache, die nur durch einen etwa- scharfen, spitzen und trockenen Klang des Or gan- leidet und durch einen zu hoch argriffenen Eprech- ton. Lebhafte- Temperament und Humor scheint ihrem Talent eiaen, besten Fortbildung fleißige Studien in guter Weste fördern mögen, und da- — im Falle eines Enaagemrnt- — der wohlwollenden Beachtung de- Publicum- empfohlen sei. K. Blum hat sich in seinen Lustspielen, die fast sämmtlich Reproduktionen find, nie durch Erfindung Dasselbe geschah mit den Vorlagen des Präsidiums, betreffend den Entwurf eines Gesetzes über die Rechts verhältnisse der Bundcsbeamten und die Befreiung der norddeutschen Kauffahrteischiffe von Entrichtuna der all gemeinen Consulatsgcbühr in de» Bundesscehäfen; des gleichen mit dem Anträge Hamburgs, betreffend den Erlaß einer allgemeinen Strandungsordnung. — Das Präsidium theilte mit, daß die Bundesflagge ferner an erkannt worden sei von China, Japan, Siam, Chili, Peru, Ecuador, Guatemala, Costa-Rica, Panama, Haiti, Hawai und Zanzibar, und zwar unter der Zu sage, daß den unter der Bundcsflagge fahrenden Kauf fahrteischiffen diejenigen Rechte zustehen sollen, welche den Kauffahrteischiffen der Bundesstaaten ringeräumt wären. — Ferner wurden genehmigt die Vorlagen des Präsidiums, betreffend den Gesetzentwurf wegen Auf hebung der Schuldhaft auf den Bericht des Ausschusses für Justizwescn (Referent: Pape) sowie betreffend den Gesetzentwurf wegen Ucbernahme einer Garantie für die Anleihe der Schiffbarmachung der Sulinamündung auf den Bericht des Ausschusses für Rechnungswesen. Eine Anzahl von Petitionen wurde erledigt. — Der Präsident des Bundeskanzleramtes theilte die Liste der jenigen Orte mit, an denen Bundesconsulate errichtet sind; es wurde beschlossen, die bethciligten Bundes regierungen um Einziehung der an diesen Orten be stehenden Landesconsulate zu ersuchen. —Aus Polnisch-Wartenberg, 24. April, schreibt man der „Schl. Ztg ": Nachdem am 3. April d. I. der Gerichtsscholz Brust „wegen Vernichtung liberaler Wahl- zcttcl in seiner Eigenschaft als Wahlvorsteher und Sub- stituirung derselben durch andere, die auf den Prinzen Biron lauteten", zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt worden war, standen heute der Förster Eckert und Lehrer Mücke unter der Anklage, als Wahlvorsteher, resp. Protokollführer, die Wabl insofern gefälscht zu ha ben, als sie im Laufe des Tages ein Paket Zettel (auf Prinz Biro» lautend) in die Urne geworfen und dann beliebige Kreuze in die Liste gemalt haben. Eckert wurde freiaesprochen, der Lehrer Mücke dagegen zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt. Gotha, 28. April. (Fr. F.) Vor der heutigen Ta gesordnung beschloß der Landtag, dem Herzog das das allgemeine Bedauern des Landes über das verab scheuungswürdige Attentat auf das Leben des Printen Alfred, der durch unser Staatsarundgesetz zum künfti gen Regenten des Herzogthums Koburg-Gotha bestimmt ist, in einer Adresse auszudrückeu. Sodann genehmigte der Landtag einstimmig die unter den obwaltenden Verhältnissen nicht zu umgehende Contrahirung einer Staatsanleihe von 850,000 Thlr., die in au-poeteor- Schuldbriefcn ä 100 und 500 Thlr. mit 4*4 Proceni Verzinsung ausgegebcn und von 1872 an mit 's Proc. der zur Verloosung gelangten Schuldbriefe gedeckt wer den ^oll. Von dieser Anleihe sollen bestritten werden: IW,WO Thlr. sür Militärbedürfnisse, wobei 59,700 Thlr , welche Gotha für daS Herzogihum Koburg vorstrcckt; 50,000 Thlr. zur Deck- mig deS Denctts infolge dcS Bezugs der indirekten Steuern von der Bulldcskasse; 272,000 Thlr. sür die Gotha-Leinefelder Eisenbahn als Coursverlust und zur Verzinsung des Bauca- pitals; 100 000 Thlr. zur Deckung des Ausfalls an den Er tragen der Domänensorsteu, sowie eines eventuellen CourSver- lusteS bei der Ausgabe der neuen Schuldbriefe; 127,500 Thlr. zum Abtrag der schwebenden Schuld rc. Obgleich diese Anleihe den Kopf der Bevölkerung mit 7 Thlr. belastet, so beweist doch der Referent der Finanzcommission, daß der Credit unsers Landes nicht im Mindesten dadurch gefährdet werde, indem die Erträge der Acliva den zur Verzinsung und Tilgung der Pas siva erforderlichen Betrag noch weil übersteige«. München, 30. April. (Südd. Pr.) In der heutigen Sitzung dcr Abgeordnetenkammer wurde vom k. Staatsminister des Innern ein Gesetzentwurf bezüglich des Petitionsrcchtes dcr Kammern cingebracht, durch welchen die zwischen beiden Kammern über den Um fang des Petitionsrcchtes in Bezug auf Abänderungen der Verfassung bestehende Controverse auf vcrfassungs- ntäßigcm Wege geregelt werden soll. Die Kammer schritt sodann zur Berathung des Gesetzentwurfs, einen außerordentlichen Credit für Militärbedürfnisse in den Jahren 1868 und 1860 betreffend. P«ri», Freitag, I. Mai. (W.T.B.) Der heutige „Moniteur" meldet, daß der Kaiser und dir Kaiserin gestern den russischen Botschafter, Varon Budberg, in Abschiedraudienz empfangen haben. Florenz, Donnerstag, 30. April, Nachmittag». (W. T. B.) Der htniige Einzug de» kronprinzliche« Paare» war sehr glänzend; eine ungeheure Menschen» mässe empfing dasselbe mit begeisterten Zurufen. Genua, Donner»tag, 30. April, Nachmittag«. (W. T. B.) Der Prinz Napoleon ist hier eingetrofie» und reist noch heute weiter nach Frankreich. London, Donner»tag, 80. April, Abend». (T.v. f. N.) In der heutigen Sitzung de» Unterhauses inftr- pellirte Reardcn den Minister de» Innern, Hardy, *b er zu befürworten beabsichtige, daß die Hinrichtung tze» zum Tode verurtheilten Fenier» Barrett (vgl. unter Tagcsgeschichte") ausgesetzt werde. Hardy sprach sein Bedauern au», daß rin Mitglied de» Hause» eine solche Frage an ihn richte, und verweigerte e», darüber eine Auskunft zu geben. Rcarden erklärte, daß er am Montage noch einmal dir Aufmerksamkeit drSHause» sür diese Frage in Anspruch nehmen werde. London, Freitag, 1. Mai. (W.T.B.) Ja der gestrigen Sitzung de» Unterhauses wurde die Debatte über die irische Kirchenfragr fortgesetzt und dauerte dieselbe bis Mitternacht. Dan» sprach der Antrag steller Gladstone. Schließlich wurde die erste Reso» lution Gladstone'», welche r» für nothwendig erklär^ daß die irische Staotskirche al» Staatskirche zu rxisti« ren anfhöre, mit 330 gegen 265 Stimmt» angenom« mtn. Der Lordschatzkanzltr DiSrarli bkantragte wtgtN de» dit Lage de» CabinetS verändernden Abstimmung»» rrsultat» dte Bertagung de» Parlament» bi» künftigen Montag. Uubrglaubigte Gerüchte von einer Auflösung de« Parlament» eirtuliren. Der Hochdrrrathsproeeß gegrn die Fenier Burke, Shaw und Casey ist gcstern beendigt worden. Dte ersteren Briden wurden zu 15, resp. 7jahriger Zucht hausstrafe verurtheilt; Casey ist freigesprochen «ordra. und höher» Gehalt ausgezeichnet, aber durch geschickte, bühnenwirksame Behandlung und dankbare Rollen. Seine Personen wirken nur durch menschliche Schwächen, und diese müssen daher möglichst originell, wahrscheinlich und liebenswürdig gezeichnet werden. Herr v. Leman ist gern als ein solid durchgebildeter, gut geschulter Schauspieler anerkannt, der seine bereits sehr geschwäch ten Mittel noch mit Geschick zu verwenden weiß. Aber seine öftcrn Gastrollen haben auch erwiesen, daß seine Darstellungsweise höchst monoton, seine Charakteristik und Komik wenig ausgiebig und sein Rollenkreis sehr beschränkt ist. Die nun wohl seit einem Menschen alter schauspielerisch feststehende Charakteristik des Hip- polit von Bieberstein, dieses närrischen reichsunmittrl- baren Repräsentanten aristokratischen Wesens aus dem vorigen Jahrhundert, verfehlte er vollständig; sogar in der äußern Haltung. Er gab ihn durchaus bür gerlich. Herr Jauner spielte den blastrten Ludwia mit belebender Frische und Beweglichkeit, aber auch mit einer Uebertreibung darin und mit einer so aus schweifenden Stärke dcs Sprechtons, daß man in Lud wig nicht mehr einen Baron, ein Mitglied der feiner» Gesellschaftskreise erkennt. Herr Winger würde den Baron v. Rautenkranz vortrefflich geben, wenn dieser ein behäbiger, gemüthlichrr alter Onkel wäre, aber er ist rin alter, noch leichtfertiger Lebemann, dessen Cha rakteristik sich für den geschätzten Künstler nicht eignet. Fräul. Allram als Katharine hielt sich löblich, mög lichst vom Possenhaften fern; eine, trotz ihres Alters so gefallsüchtige und hcirathslustige Dame noch in teressant zu zeichnen, ist mit der steigenden Abnutzung dieser Figur auf der Bühne immer schwerer geworden. Herr Koberstein al- zaghafter, melancholischer Gustav Donner und dte andern Mitwirkenden leisteten Be friedigendes. rk. r-Minde- Grafsch. G«faop- t den be- ,«ch»c- -,S»ol-, vädec» «reinigt, e»e Jn- rden ist ste« An- ttnngcn d am I. ung mit «g sind b«r-Me >d Phy- n Herrn hten. lwaffer, Kastellan >««. «S8. kitt. »Kit cretion,
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview