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Dresdner Journal : 24.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-24
- Monat1866-10
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 24.10.1866
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1866 U 247 Mittwoch; »kN 21. Ocwkrr. Ätz mnce»mli, preise: 1» T»etL»«o: : 8HrIr.— ^j»krli«k: I „ 15 „ 41uu»Ui«:l>:— „ 15 „ Limwtoe Kuiomeri»: l „ Iw L»»l«>4. tritt po,t u. krt«"ni>el bioiu Iusttatenpreisr: düe 4»o K«»m einer nexpnitenev Lei!«: 1 d>ge. Unter „Linxe»»n«It" 4iu /eil«: S blgr Dres-nrrMurml. Erscheint«: Ttzgliob, mit Xu«n»bm« 4er konn un4 k'eiertkx«, ^t>«n<t» für 4eo fnlxeniien Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. — > - r«ser»1r»a«»ah»e «„ürts: LeixiiU: 4 » 8«t»o»e»e»r»», Comaii-sIouLe 4«, I)r»»4u«r 4onrn»I»; t «V«n4»,.: N «»al.», Kvaa» k'oae^ »»indnrA lerll»- Vte» rrenktnrt ». N.i Umii-e-i» st Voar.»» lerll». Oooelvl'eek« kuekk, KaeiAie«»'» Kure»»; Lr,»«»: L. 8o»l.oen; «r»»l»n: L,. 8vL»»i«n'»Xnnc>n<:«nt>llr«»«, 4»M>» t 8t»wl<»nLv»»» ; kreokfnrt ». N. : 4e«o»»',ot>« Nnodk., »öw. Xv. Sto»r»i»; knrtii I.^eeie», Vvi.l.1»» sr 60., <8, PI»o» 6« l» Hoar,«); krnbi W, Ln»l.,vn', Luvüb.; Vien: ^r.. ve>>»e.i». Hermlsgeder: Avulxl Lrpeäition 4«, vr«,4n«r ^onrnnl», l>r«,4«n, Klnrienetr»,^ Ko. 7. — Abonnements - Einladung. Rachbrstkllungkn auf da» „Dresdner Journal" für die Monate Ronember u. De- crmber werden für Dresden in unsrer Ex- pcdttion, für auswärts bei den zunächst ge- lcgene» Postanstalten angenommen. Mr Dresden und den Bereich der k. sächsischen Postverwaltnng beträgt der Preis auf diese beiden Monate I Thir. DieJnsertionSgebühren betragen beim „Dresdner Journal" für die Petit-me oder deren Raum im Jnseratentheile 1 Rgr., unter „Eingesandt" » Rar. Lömgl. Expedition des Dresdner Ionals. (Marienstraße Nr. 7.) 7. ' Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Handdarlebne betreffend. Die Annahme von Handdarlehnen bei der Finanz- Hauptkossc wird mit dem 30. dieses Monats geschlossen. Alle Zeitschriften der in §21 des Prrßgesetzes vom 14. März 1851 gedachten Art haben diese Bekannt machung rechtzeitig in ihren Blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 23. October 1866. Königliche LandeS-Commission. v. Falkenstein. Ikr. Schneider, n. Engel. Dresden, 6. Octoder. Der Privatdocent in der philosophischen Facultät lw. pkil. Johann Karl Friedrich Zöllner zu Leipzig ist zum außerordentlichen Professor bei genannter Facultät ernannt worden. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgrschichte. Dresden: Zum FriedenSschluß. Be richtigung. — Berlin: Der Abschluß des Friedens mit Sachsen. Cabinctsordre an General v. Werder. Friedensvertrag mit Meiningen. Vermischtes. — Hannover: Freisprechung der Prinzen v. SolmS. Deputationen nach Berlin. Disciplinaruuntersuchung gegen Wermuth. — Altona: Truppenaushebung. — Koburg: Samwer wieder angestellt. — Wien: Militärische Pensionirungen. Heercsergänzung. Die Kaiserin von Merico. Universität in Agram. — Olmütz: Zu: Anwrscnheitd Kaiser».—Prag:TagcS- bericht. Die Eisenbahn nach Wildenschwert. — Pesth: Abschiedstelegramm des FürstprimaS an den Kaiser. — München: Vermischtes. — Paris: Der Hof zu rück. Thouvenel'S Leichenbcgängniß. Handelsvertrags- Verhandlungen mit Oesterreich. Vermittelung zwischen Spanien und Peru. — Brüssel: Schützenbanket. — Haag: Auszeichnung für Herrn v. Bosse. Wahl- bewegung. Nachrichten aus Batavia. — Turin: Deputation aus Venedig. Die Uebergabe Venetien-. — London: Die Wegnahme de» „Tornado". — St. Petersburg: Nachrichten auS Turkestan. — Feuilleton. Bess re Väter giebt eS nicht! Ein Gruß aus der Heimath, Sr. Majestät dem zur Zeit in Karlsbad weilenden Hönig von Sachsen ehrfurchtsvoll gewidmet. (Aus dem „Karlsbader Wochenblatte".) Wie der Lenz mit frischen Halmen Wieder Feld und Flur geschmückt Und der Lerche erste Psalmen Unser Herz und Ohr entzückt, Zog ich, nahe schon dem Sinken, Fort mein herbes Leid zu trinken, Zu den Quellen Karlsbads. Jetzt ist Herbst; die Blätter färben Allgemach sich gelb und roth, Und sie welken und sie sterben, Angehaucht von Grab und Tod, Und zur Heimath ziehen wieder, Die der Schmerz gebeugt danieder, Bon den Quellen Karlsbads. Und da bald die Letzten ziehen, Kommst Du erst. — Wa» ist Dein Leid? Die Natur ist im Verblühen, Und Du meinst, eS sei noch Zeit? Seufzt der Leib in jenen Wehen, Die im Herbste noch zergehen Vor der Quellen Wunderlrast? Bukarest: Anerkeunung des Fürsten. — New- Hork: Aus der neuesten Post. Bericht über die Thätigkeit der Johanniter in Sachsen. Drr»»»rr «achruhlr». Pr»»t»zt«l»achrichlr». (Leipzig. Zwickau. Löbau.) Eingesandt»». Statistik und VoU»wirthschast. «euilleto». Inserate. Lage»taUnder. «örsr»»»ch- richte». LtltgraplMje Nachrichten. Wien, Dienstag, 23. Oktober. (Directe Mel dung) Heute früh find 4 Extrazügr mit den Spann fuhrwerken der k. sächsischen Armer von Hetzendorf adgegangen. Dieselben werden morgen Abend in Bodenbach eintreßrn und nach Pirna fahren. Hannover, Montag, 22. Oktober. Der An schluß der Telegraphenlinie der Renter'schen Tele- grammeompagnie in London an die Landleitungrn ist heute hergestrllt worden. Hannover arbeitet mit Lon don direkt. Die Signale sind ausgezeichnet und schnell. Kiel, Montag, 22. Oktober, Abends. Sine aller höchst Ordre, betreffend dir MilitärauShebung für die Hrrzogthümer zum 1. Januar, sowie Bestimmungen über die Organisation, ist hier eingetroffen. (Vgl. TageSgrschichte unter „Altona".) Hamburg, Dienstag, 23. Oktober. (W. T B.) Der „Hamburger Korrespondent" erklärt sich in den Stand gesetzt, dir drn „Hamburger Nachrichten" (au« Wien telegraphisch) zugtgangene Nachricht, daß zwi schen Preußen und dem Erbprinzen vor Augusten burg Verhandlungen wegen Verzicht» deS Letzter» auf seine Erbansprüche gegen Entschädigung in vollem Zuge seien, für unbegründet zu erklären. Wien, Dienstag, 23. Oktober. (W. T. B.) Die „Neue freie Presse" vernimmt al» positiv (?), daß Frhr. v. Brust wahrschrinlich demnächst zum Minister de» Auswärtigen ernannt werden soll. AlsWnie»i- scher Geschäftsträger ist, demselbeu Blatte zufolge, Graf Rati-Appizzoni hier eingetroffen. Karlsruhe, Dienstag, 23. Oktober. (W.T.B.) Die „Karlsruher Zeitung" meldet: Auf Fürsprache Sr. Majestät des König» von Preußen hat Se. kgl. Hoheit der Großherzog den ehemaligen Studiosus OSkar Becker mit der Bedingung amnrstirt, das Land sofort zu verlassen und nie mehr da» Gebiet eine» deutschen Staate» zu betreten. (OSkar Becker, 1839 rn Odessa geboren, machte bekanntlich am 14. Juli 1861 in Baden - Baden einen Mordversuch auf den König Wilhelm von Preußen, wurde infolge dessen zu 20jäh- riger Zuchthausstrafe verurthcilt und befand sich bisher in der Strafanstalt zu Bruchsal.) Florenz, Montag, 22. Oktober, Abends. (W. T. B.) General Mcnabrea geht nach Venedig und er wartet dort den König, dessen Eintreffen auf den 4. November festgesetzt ist. Oesterreich sendet Herrn v. Bruck als Geschäftsträger nach Florenz, der hier bleibt, bis die Ernenung eines Gesandten und bevoll mächtigten Minister» erfolgt ist. Madrid, Montag, 22. Oktober, Abends. (W. T. B.) Soeben find tönigl. Dekrete erschienen, welche die Gesetze über die Befugnisse der munieipalen und provinziellen Verwaltungen abändern und die gegen wärtigen provinziellen Deputationen auslösen. Tie Neuwahlen werden für drn 25. November ungeordnet. Die Motive zu diesen Dekreten sprechen sich dahin au», daß die Munikipalitäten die ausübende Gewalt der Revolutionspartei geworden seien. Vater, Du mußt ander- leiden! Deine Kinder sühlen's ganz, Und mir will'S das Herz zerschneiden, Seh' ich Deinen Nautenkranz. Herbstfrost liegt auf seinen Blättern, Und der Sturm will ihn zerwettern — Vater, sieh, daS ist Dein Leid. O wie mag doch jede Fiber Deiner treuen Vaterbrust Beben, schauest Du herüber, Wo Du Glückliche gewußt! Nicht für unk nur, Theurer, zittern Wir bei all' den Ungewittern, Nein, wir zittern auch für Dich! Werden denn der Quellen Tropfen, Dran Du weilst, Dir auch den Quell Deiner Sorgenlast verstopfen, Daß sich Trost zum Schmerz gesell'? Wir kredenzen Dir den Becher, Und die Liebe ist nicht schwächer, Al- der stärkste Wunderborn. Trinke! Deine Lippen schlürfen Eitel DankeSthränen ein, Und die, greiser Vater, dürfen Wir doch liebevoll Dir weih'n, Wa» Du immer uns gewesen, Eine ganze Welt soll'» lesen: Beff're Väter giebt e» nicht. Soll ich's einzeln ihr erst sage»? Auch im Böhmerlande weiß Jeder, wie da» Her» geschlagen Dir, der Sachsen KönigSgrei». London, DirnStag, 23. Oktober. (Nordische« Te- legraphenbüreau.) Vom I. Novrmbrr an fetzt die Ge sellschaft de» atlantischen Telegraphen die Gebühr für Telegramme von England nach Nordamerika von 20 auf 10 Pfund Sterl, pro Telegramm von 20 Worten herab. St. Peterburg, Montag, 22. Oktober. (W. T. B.) Der Uebertritt der Prinzessin Dagmar zur ortho doxen Kirche findet am 24., Verlobung und Ring- Wechsel am 25. d. M. statt. Der frühere Generalgouvrrneur von Wilna, Ge neral v. Kauffmann, erhielt al» Grneraladjutant einen Nmonatlichen Urlaub. Die Zeitung der Adelspartri „Wjest" meldet, daß wichtige Personalvrränderungrn in den höchsten verwaltungSkreisen in konservativem Sinne devor- stehrn. Nach demselben Blatte wird die „Moskauer Zeitung" ihren osfiriösen Eharakter verlieren. TageSgrschichte. Dresden, 23. Octobcr. Se. Ercellenz der Herr Staatsminister Freiherr v. Friesen ist vorige Nacht von Berlin hier eingetroffen und hat sich heute Mittag zu Sr. Majestät dem König nach Teplitz begeben. Ec. Ercellenz der Herr wirkt. Geh. Rath Graf v. Hohen- 1hal ist in Berlin geblieben behufs der Auswechselung der Ratificationen des Friedensvertrags, die schon in den nächsten Tagen daselbst erfolgen dürfte. Dresden, 23. October. Die königliche Lande-com- misston erläßtunterm heutigenTage eine Bekanntmachung, wvnach die Annahme von Handdarlehen bei der Fi- nanzhauptkaffe mit dem 30. dk. MtS. geschlossen wird. (Die betreffende Bekanntmachung befindet sich im amt lichen Tbeile unsers heutigen Blatter.) — Die Rückkehr der Spannfuhrwerke der kgl. sächs. Armee erfolgt morgen Abend. (Vergl. die Tele gramme.) Dresden, 23. October. Die hiesige „Const. Atg." läßt sich aus Ratzeburg berichten: „Wie in Preußen selbst, ist nun auch für Lauenburg die sogenannte Prin- zessinsteucr (Ausstattung bei Heirathen) aufgehoben worden," — welcher Meldung die Redaction in Pa renthese dir Bemerkung beigefügt hat: „Eristirt in Sachsen auch noch." — Zur Richtigstellung dieser Angaben mag hier erwähnt sein, daß für Lauenburg die Prinzesfin- stcuer keineswegs „aufgehoben" ist, sondern der des- sallsige Erlaß Sr. Maj. des Königs von Preußen (vgl. Nr. 240) nur bestimmt, daß auf Anlaß der Vermäh lung Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Alerandrine „die in demHcrzogthumLauenburg von alterS hergebrachte Prinzessinsteuer, jedoch ohne Folge sür die Zukunft, nicht erfordert werden soll". — In Sachsen „eristirt" allerdings die Prin- zesstnsteuer „auch noch"; Se. Majestät der König haben indessen bei der Vermählung sämmtlicher Prinzessinnen Seine» Hauses ebenfalls jedes Mal anzuordnen geruht, daß dieselbe „nicht erfordert" werden soll. Brrlin, 22. October. (B. Bl.) Gestern Abend ist hier der Frieden mit Sachsen abgeschloffen wor den. Säcksischerseits waren dabei thätig der bisherige sächsische Gesandte Graf Hohenthal und der Minister v. Friesen, preußischerscits »er wirtliche Geh. Rath und Unterstaatssecretär v. Thile und der wirkliche Geh. Rath v. Savigny. Heute wurden die sächsischen FrirdenSbe- vollmächtigten, Minister v. Friesen und Graf Hohenthal, von Sr. Majestät empfangen. Der Geh. Rath v. S a- vigny gab am Sonntag tm „Hotel Royal" den säch sischen Friedensbevollmächtigtcn ein Diner. — Der neu ernannte österreichische Gesandte am hiesigen Hofe, Graf Wimpfifen, zuletzt in Kopenhagen, ist bereits hier an- tzekommen. — Die neuesten Nachrichten aus Putbus über das Befinden des Ministerpräsidenten Grafen v. Bismarck lauten überaus günstig. Die Zunahme der Mag der SiegSruhm immer gelten. Auch der Feind kann Dich nicht schelten — Beff're Väter giebt es nicht. Laß die Würfel immer rollen; Dein Gewissen spricht Dich frei; Laß das Schicksal immer grollen; Deine Sachsen find Dir treu. Wie'S die Zukunft auch gestalte, Unsre Liebe bleibt die alte — Beff're Väter giebt'« ja nicht. Näher wolltest Du un» rücken Näher rückten wir Dir schon. Vater, laß an« Herz Dich drücken, Kehr' zurück auf Deinen Thron Sammt dem Herzen »oller Liebe, DaS die Tage, rauh und trübe, Engeltreu mit Dir -rtheilt. 'S ist ein Brunnen, daraus Frieden Selbst bei allem Kriege quillt; Sprudelt er auch nicht hinirden, Gott ist'«, der die Becher füllt. Er fitzt noch im Regimente; Nehm' Er denn in seine Hände Dich, Dein Hau» und un«, Dein Volk. Br. Ä. Gr. j Theater. A»f der Berliner Hofbühne ging am 18. October ein neue« Lustspiel von Iuliu« Ro sen: „Nullen" in Scene, dem da» Publicum eine be sonder- kritische Stimmung entgegenbrachte. Talent und künstlerische Absichten sind da, eine größere Sorg samkeit in der Au«arbeitung, eine strengere Selbstkritik Kräfte ist täglich zu bemerken. — Der Civiladministra- tor Staatsminister a. D. Frhr. v. Patow ist a»S Frankfurt hier eingetroffen. — Die aus der Stadt Han nover hier anwesende Deputation ist am Sonn abend von Sr. Majestät dem Könige empfangen worden und hat, wie wir hören, eine sehr huldvolle Aufnahme gefunden. Gestern und heute wurde die Deputation von den Ministern empfangen. — (St.-A) Sr. Ercellenz dem Generalgouvernenr von Hessen, General der Infanterie v. Werder, ist heute nachstehende allerhöchste LabinetSordre zuge- gangen: -Nachdem die Publikation der Besitzcrgreifungspatentc für das vormalige Kursürftenthum Hessen, das vormalige Herzoa- thum Nassau und die vormals Zreie Stadt Frankfurt erfolgt ist, habe Ich verfügt, daß der RegierungSprasideul » Möl ler als Clvrladministrator an die Spitze der Eivilverwaltung von Hessen und der Staatsminister a. D. v. Patow in alei- cher Eigenschaft an die Spitze der Livilverwaltuug von Nassau und Frankfurt treten soll. Ich entbinde Sie demnach von Ih rer Stellung als Generalgouvcrneur des vormaligen Kurfür stenthums Hessen, soweit solche die Civilverwaltung berührt. In Äetreff des militärischen Theils Ihrer bisherigen Stellung wünsche Ich, daß Sie die betreffenden Geschäfte noch in der bisherigen Weise so lange fortfükren, bis die in Aussicht ge nommenen Formationen neuer Truppentheilc vollendet sind und die Uebersührung der vormals hessischen Truppen in Meine Armee ins Werk gesetzt sein wird. Ich lege besonder« Werth dar- auf, daß die defnntlve Ordnung der militärischen Verhältnisse unter Ihrer Oberleitung geschieht, und habe dem Krregsmiuifte- rium, sowie dem Generalleutnant v. Plonski davon Kennt- viß gegeben, daß alle die Organisation der hessischen Truppen betreffenden Angelegenheiten bis ans Weiteres von Ihnen res- sortiren Berlin. l7. October 1868. gez Wilhelm — Der „H. B.-H." wird von hier officiö« be richtet: „Die Arbeiten für den Staatshaushaltetat pro 1867 sind schon so weit gefördert, daß die Vorlegung desselben Wohl schon am 12. November mit dem Wieder beginn der Verhandlungen wird erfolgen können. Be sonderes Interesse wird der Militäretat wegen der Ver mehrung des Heere- durch die neuen Provinzen in An spruch nehmen. Man glaubt, die Durchberathung des Etats bis zur Weihnachtswoche, also in etwa 5'^ Wochen, ermöglichen zu können, dennoch wird eine Fortsetzung der Arbeiten nach der Festwoche sich schwerlich vermeiden lassen. Der Beginn der Verhandlungen deS Norddeut schen Reichstag« ist kaum vor Anfang März zu erwar ten. Mit Bestimmtheit ist zu melden, daß die Berathungen entweder im Sitzungssaale deS Abgeordneten- oder in dem de« Herrenhauses stattfinde« werden, in beiden ist für die Versammlung, welche bekanntlich aus 291 Mit gliedern besteht, bequem Platz. Der Ausbau deS Sitz ungssaales der Abgeordneten, welcher infolge der Er weiterung ihrer Zahl durch die Vertreter der neue« Provinzen nothwendig wird, soll erst im künftigen Sommer beginnen." — Die „N. A. Z." ist in den Stand gesetzt, den zwischen Preußen und Sachsen-Meiningen-Hild burg Hause n am 8. d.M. abgeschlossenen Friedensver trag, nachdem der Austausch der Ratificationen desselben stattgefunden hat, nachstehend mittheilen zu können. Der Vertrag lautet mit Hinweglassung des Eingangs: Artikel I. Se. Hoheit der Herzog vou Sachsen Meiningen- Hildburghausen, indem er die Bestimmungen des zwischen Preußen und Oesterreich zu Nikolsburg am 26. Juli 1866 geschloffene» Präliminarvertrages, soweit sie sich aus die Zukunst Deutsch lands beziehen anerkennt und acceptirt, tritt seinerseits und für das Herzogthum den Artikeln I. bis VI. des am 18. Angast d. I. zu Berlin zwischen Sr. Maj. dem Könige von Preußen einerseits und Sr. königl. Hoheit dem Großherzog von Sachsen- Weimar und andern norddeutschen Regierungen andererseits geschloffenen Bündnisses bei und erklärt dieselben für sich und daS Herzogthum Sachsen-Meiningen-Hildburghausen in allen ihren Bestimmungen verbindlich, sowie Se. Mazestät der Kiuig von Preußen die in diesen Artikeln enthaltenen Zusagen eben falls aus Se. Hoheit den Herzog vou Sachseu-Memingen Hild burghausen auSdehnt. Artikel II. Die zwischen den hoben koutrahirenden Ther- len vor dem AuSbruch der Feindseligkeiten bestandenen Verträge und Uebereinkünstc, namentlich die ZolloereiulgungSverträge vom 27. Juni 1864 und vom 16. Mai >865 und die damit in Ver bindung stehenden Vereinbarungen, treten vom Tage des Aus tausches der Ratificationen des gegenwärtigen Vertrage« wieder in Kraft, soweit und so lange sie nicht durch die im Artikel I. erwähnten Bestimmungen, durch den Zutritt Sr. Hoheit des Herzogs zum Norddeutschen Bunde und durch die in lctzterm eiuzuführenden Einrichtungen berührt oder abgcändert werden. würde die ungelenken Formen geschmeidiger machen, vor Allem den Dialog reinigen; ein tieferes Eindringen in den modernen Geist die Tragweite der Comödie ver doppeln. — Ueber eine Aufführung von Goethe'» „Egmont", die kürzlich im k. Schauspielhause in Ber lin stattfand, äußert sich ein dortige» Blatt in folgen der Weise: „DaS königl. Schauspielhaus brachte in die ser Woche Goethe'» „Egmont" mit mannichfach ne»er Besetzung. Vollkommen auf der Höhe ihrer Aufgabe stand nur die Claque; auch die Nachclaque, welche meh rere „Recensenten" bilden, leistete Befriedigende-." — Da- Hoftheater in Mannheim brachte in diesen Tagen Shakespeare'« „Cimbeline" in der Lindner'sche» Bearbeitung zur Aufführung. Diese Aufführung ist die erste in Deutschland nach dieser Bearbeitung, welche in Mannheim eine sehr günstige Ausnahme de« Stück» bewirkt haben soll. — Wie man ferner au« München schreibt, ist Director Engelken, der bisherige technische Leiter de» dortigen ActienvolkstheaterS um seine Ent lassung eingekommen und hat dieselbe erhalten. Die Münchner TageSpresse soll dem Herrn das Leben sehr sauer gemacht haben. — Da« jüngste Drama Fr. Halm» „Wildfeuer" kam in voriger Woche auf dem Wie ner Burgtheater zur ersten Aufführung und hatte, Wie ner Blättern nach, bi« zum 4. Acte einen vollständigen Erfolg. Da» Publicum war schon nach dem sorgfältig gearbeiteten 1. Act in angeregter Stimmung, und diese steigerte sich bi« zum Höhepunkte der Handlung. Mit dem 4. Acte wich die Theilnahme der Zuschauer leise zurück und schien den sich nun abwickelndrn Fäden kein lebhafte» Interesse mehr zuzuwenden. Da» Stück ist, wie dir „Pr." sagt, eine» der schönsten, welche Hal« gedichtet, und e» wäre in seiner Art vollkommen z» nennen, wenn der künstlerischen Gliederung der erste» Acte nicht so künstlich abgezirkelte Schlußwendnage»
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