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Dresdner Journal : 08.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186612088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-08
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 08.12.1866
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December. Seine Königliche Majestät haben dem GeneralstaatSanwalte 0r. Friedrich OSkar Schwarze, seitherigem Inhaber de» Ritterkreuze« de» Verdirnstorden», da« Comthurkreuz zweiter Klasse die se« Orden« zu verleihen huldreichst geruht Dresden, 7. Decrmber. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, Allerböchstihrem Oberstall» meister Obersten ». d. A. »on Thielau Rüssing, den Charakter eine» Generalmajor« ,. d. A. deizulegen, sowie den Eammandanten de« Garde-Reiter Regiment«, Obersten Grafen zur Lippe, zum Generalmajor, unter Befehligung zur Dienstleistung beim Command» der Rei terei, den Oberstleutnant Krug » on Nidda »om Garde- Reiter-Regimente zum Obersten und Eammandanten diese« Regiment«, den Rittmeister »on Tro Sky des 1. Reiter-Regiments zum Major, den Oberleutnant »onWuthenaude» Garde-Reiter Regiment« zum Ritt meister, die Leutnants von Globig des ll. und Edler »on der Planitz I. de« Garde-Reiter-Regiment« zu Oberleutnants zu ernennen. Bekanntmachung. Da« Kriegs-Ministerium hat beschlossen, daß von jetzt an ein Theil des Korn- und Haferbedarf« für die Königlich Sächsische Armee und zwar Ersterer bei den Militär-Magazinen zu Dresden und Leipzig, Letzterer bei den Militär-Magazinen zu Dresden, HubertuS- burg und Freiberg, so wie in den Standquartieren der Cavallerie-Regimenter und der reitenden Artillerie-Bri gade, erkauft werden soll. ES wird dies andurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß die erkauften Quantitäten, sofort nach er folgter Uebernahme derselben, »on den betrrfsende» Ver waltungsbehörden, baar bezahlt werden. Vorstehende Bekanntmachung ist in allen in tz. 21 deS Preßgrsetze« vom 14. März 1851 bezeichneten Zeit schriften zum Abdruck zn bringen Dresden, den 6. December 1866. Kriegs-Ministerlum. v»n Fabrice. Dachsel. Nichtamtlicher Theil, s Übersicht. Telegraphische Nachricht»». TageSgeschichte. Dresden: DeputativnSbericht der Ersten Kammer über den Gesetzentwurf betreff« Er füllung der Militärpflicht. — Berlin: Der Kron prinz von Dänemark angekommcn. Ordensverleihung an Generalleutnant ». Briesen. Officiöse Stimmen über den Norddeutschen Bund und über die jüngsten Kammerbeschlüssc. Hessen-Darmstadt und der Nord deutsche Bund. Vom Landtage. — Hannover: Allerhöchster Erlaß. Einführung de« preußischen Mi- litärstrafgesetzbuchs. Vermischte«. — Kassel: Ein quartierungsangelegenheit. — Kiel: Eiseubahnbau- concession. Journalistisches. — Frankfurt a. M.: Zusammentritt der Subcommissioneri. Bürgererklärung betreff- des Magistrats. Die Militäraushebung. — Hamburg: sBürgerschaftSsitzung. — Wien: Der preußische Gesandte zurück. Kaiserliche Handschreiben und Auszeichnungen. Annahme der allgemeinen Wehr pflicht. — Troppau und Innsbruck: Landtags- Verhandlungen. — Pcsth: Von der Deputirtentafel. Journalistische«. — Pari«: Officielles über Merico. Der „Abend Moniteur" über die römische Krage. — Florenz: Die Verhaftung der Admiral« Persans. Die Armeereorganisationscommission. — London: Beschlüsse der Reformdemonstration. Fenische Agi tation in Irland. — Valparaiso: Englisch-fran zösische Friedensvorschläze im Conflict mit Spanien. LandtagSverhnndlungrn. (Sitzung der Zweiten Kammer vom 6. Decemder.) Prsvinzialnachrichtrn. (Leipzig. Pirn«. Königstein.) Feuilleton. Dresden. DsnnerStag, den 6. December, gelangte die fünfactige tragische Oper „Rienzi",der Letzte der Tribunen", von Richard Wagner, zur Aufführung. Th. Uhlig, der schon vor einer langen Reihe von Jah ren sich, wie nur Wenige, in die musikalische Sprache des Tondichters vertieft hatte, sagt einmal (im Jahre 1851) bei Besprechung der Tannhäuserouvertüre: „Ein 'für alle Mal erkläre ich hier, daß, wenn ich »on Wag ner im Allgemeinen spreche, nie der Komponist deS „Rienzi", sondern der deS „Tannhäuser" und de» „Lohengrin" gemeint ist, und daß nur der „Fliegende Holländer" den später» Opern Wagner'« sich würdig anreiht." Von streng-musikalischem Standpunkte au» hat diese« verdammende Urthetl gewiß vollkommene Be rechtigung; aber daS Werk gehört wahrlich nicht zu den schlechtesten seiner Art. E» ist mehr al» eine Deco- ration»oper, die, wa« Otto Jahn sogar noch vom „Tann häuser" behauptet, ihre Wirkung auf da» Publicum hauptsächlich durch „äußere, materielle Mittel" erreicht. Der glänzende Erfolg, den „Rienzi" bei der hiesigen Jnscenirung findet, ist Bewei» genug hierfür. Dage gen acceptiren wir für den „Rienzi" gern, wa» Jahn in seiner Kritik de» „Tannhäuser" über Wagner sagt: „Ohne alle Frage hat Wagner mehr Sinn für da» Poetische und mehr Feinheit de» Geschmack» al» Meyer- beer; er wählt daher seine Stoffe bester, und die ein zelnen Effecte, die bei Jenem wie «ufgenagelt auf eine glrichgiltige Unterlage erscheinen, weiß er geschickter au» seinem Stoffe herzuleiten; auch in der Instrumentation ist er ihm dadurch überlege«, daß er kühner und freier in» Volle greift und nicht so gar ängstlich wie Meyer« beer mosatctrt. Aber alle» Diese», und wa» »an hier noch Verwandte» hrr»»rheb«n möchte, find doch nur Uelegruvhischr Nachrichten Wien, Freitag, 7. December. (W. T. B) Die „Neue freie Presse" meldet, daß die Schlußverhand- lungev de» österreichisch-franzöfischen Handelsvertrag» beendet seien. Dir französischen Sommistare Kerbet, Barbier, Ozernr u. Gaver» würden in der nächsten Woche von Wien abreisen. Der Beginn der Wirk samkeit de» Handelsverträge« sei aus den I. Januar 1867 festgesetzt. Pesth, Donner«tag, 6. December, Nachmittag». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de» Unterhausr» wurde der Ndrrßantrag Tisza « nach namentlicher Ab stimmung verworfen, während der Antrag Deal'» (vergl. Nr. 27S) mit großer Majorität ,ur Annahme gelangte. Morgen wird die Wahl der Adreßcammis- fion stattfinden. Florenz, Donnerstag, 6. December, Abend». (W.T.B.) Der „Jtalie" zufalgr geht der Staattrath Tonello (nicht Ochcllo, wle »er Telegrapd irrthümlich meldete) noch vor dem 1«. d. M. mit den versöhn lichsten Instructionen nach Nom. Nom, Donnerstag, 6. December, Abend«. (W. T B ) Der Papst hat den von dem Gen..al Mon- tebrllo vorgestellten sravzöfischen Offizieren vor ihre« Weggänge von Nom eine AbschiedSaudievz erthrilt. Der Erzbischof von Neapel, Cardinal Niani - Ssana (vgl. die TageSgeschichte unter „Paris"), ist dorthin abgereist. Der Herrog »on Saldanha, der neuernannte portugiesische Botschafter, ist hier eingetrosfen. Tagesgeschichte. Dresden, 7. December. Heute ist der Bericht der ersten Deputation der Ersten Kammer über da« kö nigliche Decrrt, den Entwurf zu einem Gesetze über Erfüllung der Militärpficht betreffend (Referent: Bürgermeister Hennig), im Druck erschienen. Die De- putatisn, v»n der Ansicht ausgehend, d«ß «ucd diese« Drcret eine nothwendigc Esnsequrnz de« unterm 21. Oc- tober d. I. abgeschlossenen Friedensvertrag« und insbe sondere der Grundzüge der Bundesverfassung »om 10. Juni d. I. sei, hat nicht für rathsam gehalten, ih rerseits wescrttliche Abänderungen zu den einzelnen Be stimmungen in Vorschlag zu bringen. Die wenigen Abänderungen beziehen sich jedoch nicht auf die Haupt- prtncipien de« Entwürfe«. Auch soll ein Z 103, da« Recht der bisherigen Dienstreser»isten und Zurückgestell- tei. u. s. w. auf Stellvertretung betreffend, zwischen tz. 102 und 103 de« Entwürfe« eingeschaltet werden. Der Deputationsantrag geht dahin: „von einer speciellen Berathung der einzelnen Paragraphen des Entwurfes abzusehe«, denselben vielmehr mit den bean tragten Abänderungen und Ergänzungen unverändert an- zunehmen." Berlin, 6. December. Sc. kgl. Hoheit der Kron prinz »on Dänemark ist heute früh hier eingetrof- frn und im königl. Schlöffe «bgestiegen. — Der „St.- A." meldet, daß Se. Majestät der König dem Gene ralleutnant z. D. v. vriesen, bisher erstem Komman danten »on Dresden^ den Stern zum rochen Adlcror- den zweiter Elasse mit Eichenlaub verliehen hat. — In Bezug auf den Norddeutschen Bund bemerkt die ministerielle „Provinzial-Correspondenz" heute u.A. Folgende«: „In den alten und in den neuen Provinz«» der Monarchie ist da» Wahlgesetz für da« Parlament de« Norddeutschen Bundes verkündet, und alle Vorbereitungen find getroffen, um daS Parlament im Februar berufen zu können. An die verbündeten Regierungen ist die Aufforderung ergangen, ihre Be vollmächtigten zur Feststellung de« VerfaffungSentwurfS zum 15. ds. M. nach Berlin zu entsenden und gleich zeitig mit Preußen die Wahlen zum Parlamente »nzu- ordnen. Fast alle Regierungen haben, der Aufforde rung entsprechend, schon ihre Bevollmächtigten bezeichnet und die erforderlichen Einleitungen zu den ParlamenIS- wahlen getroffen. Inzwischen hat unsre Regierung be reit« die Grundzüge der Verfassung entworfen, welche Verschiedenheiten dem Grade nach, und geben wir be reitwillig zu, daß im Einzelnen in drastischer Charak teristik Biele» gewagt und Einige« gelungen sei, so ist au« diesen Elementen doch nimmermehr rin Kunstwerk zu gestalten, da- den Anforderungen auch nur der Ge genwart genüge." Man sieht, Otto Jahn, der be kannte Interpret Mvzart'«, läßt Wagner immer noch mehr Gerechtigkeit widerfahren, als dessen übrige Gegner, welche ihm auch nicht eine gute Note lassen. Wir erwähnen nur eine Aeußcrung de» Musikrefcren- ten der „Nationalzeitung", der dieser Tage erklärte: „Die „Afrikanerin" de» vielgeschmähten Meyerbeer, seine schwächste Arbeit, sieht man lediglich auf die Frische und Ursprünglichkeit der Production, »erhält sich immer noch zum „Lohengrin" wie das gesegnete Indien zu einer nordischen Haide." Solche Urthcile und Schmer- zen»schreie über „grausamste Gebote der Referenten- pflichl" richten sich selbst. E« sind eben die letzten Aus brüche erbitterter Ohnmacht, wenn der citirte Recensent de» Berliner Blatte« schreibt: „Seit dem Engagement de« Herrn Niemann nimmt die Wagner'sche Oper einen ungebührlichen Platz in unsrer Tagesordnung ein. E« geht kaum mehr eine Woche vorbei, ohne daß unsre Bühne unter den schweren Schritten de» „Rienzi" und „Tannhäuser" erdröhnte, und al« Dritter hat sich ihm nun „Lohengrin" angeschloffen." Interessant dürste aber auch noch heute die Aeußerung de« entschiedensten literarischen Vorkämpfer« für die Wagner'sche Richtung über seine „frühere Stellung zu den Wagner'sche« Pro- ductionen" sein. Fr. Brendel schrieb, ebrnfall« 1.1. 1851, in der von ihm redigirten und »on Rvbert Schumann begründeten „Neuen Zeitschrift für Musik" Folgende«: „Ich lernte Wagner'« „Rienzi" durch die Aufführung in Dresden kennen. DaS Werk interesstrte mich lebhaft und stieß mich zugleich ab; m allgemein künstlerischer den Beratungen mit den Bevollmächtigten »orgelegt werden sollen. Der Entwurf wird in großen und festen Zügen vor Allem dem Slreben und Bcdürfniß nach ein heitlicher Macht und gemeinsamer nationaler Entwicke lung zu entsprechen haben. Die unerläßliche Verstän digung der Regierungen bi« zu dem nahen Zusammen tritt deS Parlament« wird hierdurch und auf jede Weise zu fördern sein. Während die Regierungen den Ver fassungsentwurf gemeinsam beraten, werden gleich- »eitig überall die Wahlen in Vollzug zu bringen fein. Unmittelbar nach dem Schluffe der jetzigen Landtagsscsfion wird da« preußische Volk seine Ab geordneten zum Parlament de» Norddeutschen Bunde« lu wählen haben."—In Bezug auf die letzten Kammer- brsLlüsse schreibt da« »fficiösr Blatt: „Sv bedenklich die Verweigerung »e« unumgänglich nötigen Fvnd» an und für sich ist, so war doch der Inhalt und Ton ein« zelner Reden, welche bei dieser Gelegenheit und in einer frühern Sitzung gehalten worden, nvch bei Weitem be fremdlicher. Die Hoffnungen aus ein wirklich ersprieß liche« Zusammenwirken der Regierung und der Lande«- »erttetung werden »on einem Theil der Abgeordneten geradezu freventlich zu Schanden gemacht. Je milder, entgegenkommender und versöhnlicher die Minister auf- treten, desto abstoßender, heftiger und leidenschaftlicher, wird ihnen vvn jener Seite begegnet. E» ist, al« wollte man jede Möglichkeit der Versöhnung und de- innern Frieden« schan im Keime »ernichten. Da» Auf fälligste ist dabei, daß die bittersten Anfeindungen gegen die Regierung gerade von einzelnen Mitgliedern jener neuen sogenannten „nationalen" Fraction ausgehcn, die sich angeblich die Unterstützung der Regierung in ihren großen Aufgaben für Deutschland zur Pflicht ge macht hat. E» ist geradezu unbegreiflich, wie Männer von Einsicht einen solchen Zweck erreichen zu können vermeinen, indem sie ihr ganzes Bestreben daran setze», die pre»ßische Regierung in ihre« ganzen Streben und Wirken herabzuwürdigen und zu verdächtigen." — Wie die „N. A. Z." meldet, hat nun auch die Regierung »on Hessen-Darmstadt sich bereit erklärt, ihren B«»ollmächtigten für die Berathung de« Entwurf« der Verfassung des Norddeutschen Bundes zum 1^. December hierher zu senden und die Wahlen s« anzuordnen, daß das Parlament zum 1. Februar ein berufen werden könne. Berlin, 6. December. (N.-Z.) Vvr der Tagesord nung brachte in der heutigen Sitzung de» Abgeord netenhauses der Finanzminister einen Gesetzentwurf rin, betreffend die Zahlung von einer Million Entschä digung an den Grvßherzog »on Oldenburg auf Grund des Vertrags »om 27. September d. I.; derselbe wird der 13. Commission überwiesen Der Handelsminister brachte die von der Donauschifffahrtscommission festge- stellten Grundsätze über die Donauschifffahrt zur Ge nehmigung ein, indem dieselben die Natur eines Han del»- und Schifffahrtsvertrages an sich haben. — Auf der Tagesordnung stand zunächst der Bericht der Do tationscommission. Der Referent Abg.Stavenhagrn fügte dem Berichte eine kurze Betrachtung hinzu. E» handle sich um die Vollziehung eines historische» Acte», der in unmittelbarem Zusammenhänge stehe mit dem allerdings größern durch unsre siegreiche Armer vollzogenen histo rischen Acte, es handle sich darum, der Armee in ihren Führern die Anerkennung de» Landes zu beweisen. Wenn die Prinzen trotz ihrer hervorragendsten Verdienste nicht genannt seien, so bedürfte das ebenso wenig einer Er läuterung, wie die Aufnahme des Grafen » Bismarck. Er habe einmüthige Annahme erwartet, sehe sich in dieser Hoffnung aber durch daS Amendement v. Hoverbeck ge täuscht. Er wünsche nur, daß der heutige Act ebenso zur Ehre und Freude de» Vaterlandes gereichen möge, wie der von der Armee vollzogene Act. Micheli» (Allerftein) beantragt Wiederherstellung der Regierungsvorlage Abg. v Hoverbeck will sein Amendement (Streichung der Namen ». Roon und v. Bi»marck) »ur kurz motivircn: er liebe nicht Dotationen in Geld, statt i» Grundbesitz; auf den Ausspruch deS Danke» an „Heerführer" durch Dota tionen gehe er gern ein, er »erlange aber, daß die Mi- Hinsicht hielt ich e» für »orzüglich, in musikalischer Be ziehung war ich weniger befriedigt. E» »ar zunächst die Wahl diese» prachtvollen Stoffe-, e» war die auf richtige Begeisterung Wagner'» dafür sowohl in der Dichtung, wie in der Musik, welche gewinnen mußte. Dit Oper enthielt wirklich in Dichtung und Musik Momente, wobei Einem das Herz aufging. Die Ab wesenheit in der Gegenwart Tonsetzern und Publicum zur zweiten Natur gewordenen Opernunsinn», dies, daß ein Mensch der Neuzeit wirklich mit Theilnahme diesen Vorgängen folgen konnte, daß substantielle Interessen geboten wurden, nicht Tand und Albernheiten, wie ge wöhnlich, mußte in Wahrheit begeistern. Neben dieser Frische und Gesundheit erschien mir die Oper aber we sentlich unter Pariser Einflüssen entstanden, ich fand keinen bestimmt ausgeprägten Stil, keine Richtung, keine consequente Gesinnung, ich glaubte sogar Meyerbrcr'sche Wege zu entdecken, ein derartige», ganz äußerliche» Effectstreben, und ich wußte mir so den Widerspruch zwischen Inner« und Aeußerm, zwischen gesundem Leben im innersten Kerne des Werke» und Ungesundhcit in seiner Erscheinung nicht zu r> klären. Ich war nur im Stande, in einem Zuge einige Acte anzuhören, e» litt mich nicht länger bei der Darstellung, und die Folge war, daß ich Wagner wohl für einen geistreichen, auch musikalisch begabten Mann hielt, von ihm aber eine reinigende und »rredelnde Einwirkung auf unsre Opern- zustände nicht erwartete. Ein andere» Werk »on .hm, welche» ich um dieselbe Zeit kennen lernte, bestärkte mich in dieser Ansicht, und so folgte ich seiner Entwicke lung nicht weiter und wurde erst wieder aufmerksam, al» sein „Kunstwerk der Zukunft" erschien." — Nach diesen Abschweisungen mögen noch einige Worte über die dicS- maligr Ausführung folgen. Herr Tichatscheck feierte in der Titelrolle wieder einen wahren Triumph, wie ihn nister nicht al« Heerführer betrachtet werden. Minister» im Dienste könne er unter keine» Umständen Dota tionen bewilligen. E» entspreche nicht dem Gefühle de« Lande-, wenn Minister Dotationen für Minister bean tragen. Außerdem haben die gegenwärtigen Minister die Dotation noch nicht verdient. Die bewilligte Indemnität sei Straflosigkeit für die Vergangenheit, außerdem aber noch Nationalbelohnungen für sie zu bewilligen, sei er nicht im Stande, weil die Versöh nung noch nicht vollendet sei. Die Debatte wird hierauf geschloffen, eine Specialdebatte findet nicht statt. Da» v. Hoverbeck'sche Amendement wird mit allen gegen c«. 30 Stimmen verworfen. Uebe, den Commissi,«Santrag (dessen Wortlaut wir in Nr. 281 mitthrilten) findet namentliche Abstimmung statt, die selbe ergiebt Annahme mit 219 Stimmen gegen 80 Stimmen; 2 Mitglieder (Dahlmann und Harkort) ent hielten sich der Abstimmung. — Abg. Michaeli« (Stet tin) motivirte hierauf als Referent in der Schlußbera« thung über den Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung der Rheinschifffahrtsabgaben, die Genehmigung desselben. In der Debatte brachten die Abgg. Virchow und Hoppe die Aufhebung der Elbzölle zur Sprache. Der Finanz- minister erklärte, daß die Regierung da« Mögliche zur Herbeiführung diese» Ziele» thun werde. Der Entwurf wurde hierauf einstimmig angenommen. Ueber den Ge setzentwurf, betreffend die Herabsetzung und Aufhebung de» GrrichtSkosteuzuschlag» fand hierauf eine längere Debatte statt. Abg. Bering begründete ein Amende ment, welche« die Termine der Herabsetzung resp. Auf hebung beschleunigen wollte, zog dasselbe jedoch zurück, al« der J»stizmi»ister und der Finanzminister nachwie- scn, daß das Budget auf die allmähliche Herabsetzung wie sic im Entwürfe vorgesehen, berechnet sei. Der Entwurf wnrde unverändert angenommen. Nach Er- l.digung einiger Wahlprüfungen ging da» Hau« hier auf zur Berathung de» Etat» de» Cultn»ministerium» über. Die sämmtlichcn Titel -er Einnahmen diese» Etat» wurden eiledigt. Angenommen wurde bei Titel 4 der Antrag de» Abg. Richter (Berlin), betreffend die Anwendung de» 4u, auf die ehemals sächsi ¬ schen Stifter Merseburg, Naumburg und Zeitz. Hannover, 5 December. Die Gesetzsammlung bringt heute den (in vor. Nr. telegraphisch nach der „Weser- Ztg." seinem Wortlaute nach mitgetheilten und auch bereit« im „St.-Anz." »om 7. d. publicirten) aller höchsten Erlaß vom 3. December d. I., betreffend Vorschriften im Interesse de« öffentlichen Dienste» und der öffentlichen Ordnung, der vo« Grafen BiSmarck contrastgnirt und an den Generalgou»erneur v Voigts- Rhetz gerichtet ist. Der erste Theil de« Erlasse», schreibt man der „Nat.-Ztg ", scheint gegen Beamte gerichtet zu sein, welche im Sinne der ritterschaftlichen Erklärung vom 7. v. M. gegen die neue Ordnung agittren, wäh rend der zweite durch entschiedene Maßnahmen den Widerstand und die Aufhetzungen gegen den Eintritt in da» preußische Herr benehmen soll. Der Schluß endlich ist veranlaßt durch die fortwährenden Beleidigungen und Neckereien, denen trotz aller Abwehrungen da» preußische Militär hier und an andern Orten au»gesetzt ist. So ist in den letzten Tagen nach Bekanntmachung der Polizeidirection m Celle ein preußischer Soldat Abends auf dem Wege nach seinem Quartier ohne jeden Anlaß von drei Männern überfallen, theil» mit seinem ihm adgcnommenen Seitengewehre, thett» mit einem Messer mehrfach verwundet und durch Abhacken eine-Dau men» für seine Lebenszeit zum Krüppel gemacht worden. — Ferner e»thält die heutige Gesetzsammlung eine Ca- binctSordre, welche in den neuen LandcSthrilen unter Aushebung der dort bisher auf Militärpersonen in Kraft gewesenen Straf- und DiSciplinargesrtze in Kraft setzt das Strasg esetzbuch für das preußische Heer von 1815, die Abänderung-gesetze und die Ausführungsver ordnungen zu demselben, die Verordnungen über Ehren gerichte und über die Bestrafung der Offiziere im Zwei kampfe, sowie die Bestimmung über die Disciplinar- bestrafung in der Kriegsmarine. Zugleich wird verord net, daß diejenigen Personen in den neuen LandeStheilra, nur rin in jeder Hinsicht bevorzugter Künstler erringen kann. Würdig stand ihm Frau KrebS-Micha le si (Adriano) zur Seite, wenn schon die Natur die Etim«mittel dieser trefflichen Sängerin nicht in glei cher jugendlicher Krischt und Kraft erhalten hat. Die dramati>chen Intentionen des Komponisten gelangen durch die hiesigen Vertreter der beiden Hauptpartien zum entschiedensten Ausdruck. Frau Blume (Irene) sand sich mit ihrer nichts weniger al« dankbaren Partie in befriedigender Weise ab. Ebenso konnten die übrigen Mitwirkrnden, die Herren Eichberger (Colonna), Mittervurzer (Orsini), Freny (Raimondo), Weiß (Cecco) und Rudolph (öaroncelli), sowie Frl. We ber (Friedensbote) genügen. Die Chöre gingen fast ausnahmslos vortrefflich, und das Orchester wurde nicht minder seiner Aufgabe gerecht. -f Salzburg hat durch den Neubau eine- Bade- und ConversationShauseS, zunächst dem Schlöffe Mira bell, einen neuen Reiz gewonnen. Ueber da» «ufge- führte Gebäude wird sehr vortheilhaft berichtet und das selbe al» mustergiltig für derartige Anlagen bezeichnet. Der zweckentsprechende Bau, deffen Kosten, incl. der mechanischen Einrichtung 100,000 Gulden nicht über steigen, ist im italienischen Renaiffancestil auSgeführt. Der Bauplan ist ein Werk de» Architekten Bever in Wien, bekannt «l» der Erbauer der dortigen Schwar zenbergbracke u. s. w. » Nach dem „biographischen Umrisse", den jüngst Emil Zschokke über seinen Großvater veröffentlicht, soll Heinrich Zschokke (gest. 1848) nicht zu Magdeburg, wie bi» jetzt allgemein angenommen wurde, sondern z« Frankfurt a. O. geboren sein.
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