Delete Search...
Dresdner Journal : 02.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186809020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-02
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 02.09.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
dern Neligionsgcscllschast die Ordnung ihrer innern Angelegenheiten freigiebt.;—^Auch soll im Laufe dieser Woche noch die Beeidigung der Klassenlehrer unsrer städtischen Schulen auf die Verfassung erfolgen. ff K«h»rg, 30. August. Se. k. Hoheit Prinz Alfred von England, Herzog von Edinburgh, ist in diesen Tagen von hier wieder abgeretst und hat sich nach Darmstadt begeben. Da die- die erste Anwesen heit de- Prinzen in hiesiger Stadt nach dem Attentat in Australien gewesen ist, so nahm der hiesige Ma gistrat die Gelegenheit wahr, um persönlich durch eine Deputation die Teilnahme der Stadt über die glück liche Rettung des Prinzen demselben gegenüber auszu sprechen. — Durch das neueste Regierungsblatt ist die Ministerialbekanntmachung publicirt worden, betreffend den zwischen der Staatsregicrung der Herzog- thümer Koburg und Gotha und der Staatsregicrung deS Fürstenthums Reuß ältere Linie einerseits und den Staatsregierungen des Grvßherzogthums Sachfen-Wei- mar-Etsenach, ingleichen der Fürstenthümcr Schwarz - burg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, sowie des Fürstenthums Reuß jüngere Linie andererseits, wegen Anschlusses der Hcrzogthümcr Koburg und Gotha und des Fürstenthums Reuß ältere Linie an das Appellativnsgertcht in Eisenach abgeschlos senen Vertrag. Dieser Vertrag tritt vom 1. October d. I. an in Kraft. Das Appellationsgericht selbst be steht von da an aus einem Präsidenten, einem Vice präsidenten, zehn Rächen und vier Secretären, einem Oberstaatsanwalt und einem Gehilfen desselben, sowie aus dem erforderlichen weitern Hilfspersonale. — Wegen der in Eriminal- und Polizeiuntersuchungen erwachsenen Kosten ist zwischen der herzoglich sachsen- koburg-gothaischen und der großherzogl. sachsen-wei- marschen Staatsregicrung eine Uebereinkunft abge schlossen worden. Lübeck, 31. August. (Tel.) Stach hier eingetroffenen Rachrichten hat der König von Preußen die Ein ladung, die hiesige Stadt zu besuchen, angenommen und wird sich von Schwerin aus, wo die Truppdn- besichtigungen nach dem 10. September beginnen, hier her begeben. Auch die Stadt Hamburg dürfte auf die ser Reffe den-königlichen Besuch empfangen. * Hamburg, 31. August. (Tel.) Der Prinz Na poleon, der gestern im strengsten Jncognito auf seiner Dampfyacht „Jerome Napoleon" im hiesigen Hafen ein getroffen war, besuchte auch Altona und fuhr Nach mittags nach Lübeck, von wo er heute zurückerwartet wird, um seine Reise nach der Weser fortzusetzen. (Auf das Erscheinen dieser Lustdampfyacht dürfte eine Eor- respondenz der „St. Pr. Z." aus Norderney zurückzu- führen sein, welche von dort unterm 28. August meldet, daß ein französisches Kriegsschiff vor Emden angekom men sei und vor dem holländischen Hafenorte Delfzyl Anker geworfen habe.) München, 3l. August. Die „Südd- Pr." schreibt: Ihre Maj. die Kaiserin von Oesterreich wird in den ersten Tagen der nächsten Woche die Ufer des Starnbergersees wieder verlassen und direct nach Wien zurückkehren. Es wird demnach Ihre Majestät bei der am 14. September stattfindenden Vermählungsfeier der Herzogin Sophie in Possenhofen nicht anwesend sein, und auch der Kaiser Franz Joseph nicht kommen. Mainz, 31. August. Das „L. B. f. St." meldet aus Rüsselsheim: Gestern hat hier eine Versamm lung von 200 Vertrauensmännern derVolkspartei aus dem Großherzogthum Hessen, dem frühem Kur fürstenthum Hessen, dem frühern Herzogthum Nassau und Frankfurt stattgefunden. Es wurde ein Organi- sationscomite von 5 Personen gewählt; ferner wurde der Beschluß gefaßt, monatliche Volksversammlungen avzuhalten, und für die Stuttgarter Delegirtenver- sammlung die Anerkennung des Jacoby'schen Programms gefordert. — Man schreibt dem „Fr. I.": Bekanntlich haben die im vorigen Jahre zu Fulda versammelt gewesenen Bischöfe die Gründung einer katholischen Univer sität in Deutschland unter ihren besonder» Schutz ge nommen. Wie es nun scheint, sollen die bis jetzt dis ponibel» geringen Mittel einstweilen in rentabel» Im mobilien angelegt und so der Anfang zu der künftigen Jmmobildotation gemacht werden. Als Ort dieser Ope ration und der künftigen Hochschule wurde Münster bezeichnet. Die vorsorglich an Vas preußische Cultus- ministerium gerichtete Anfrage, ob die Errichtung einer derartigen Universität keinen Hindernissen im preußi schen Staate begegnen würde, ist indessen ungünstig beschieden worden. Wie», 31. August. Das „T. B. f. N." meldet: Heute fand die Eröffnung der zehnten deutschen Künstlerversammlung statt. Der Eultusmtnistcr Hasner betonte in seiner begrüßenden Ansprache den Umstand, daß gerade Wie» es sei, das den Versamm lungsort der Künstler bilde, indem er darin ein an erkennendes Zeugniß erblickte, welches die Künstler dem regen, freien Geiste in Oesterreich ausstellten. — Heute wurde auch die 26. Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe eröffnet. Der Ackerbauminister Graf Potozli begrüßte die Versammlung, indem er er klärte, die Erfahrungen der Versammlung seien will kommen, denn wir ergreifen freudig jede Gelegen heit zum Fortschritt. — Die „Abendpost" spricht die Erwartung aus, daß die preußischen Blätter von der Erklärung der Augsburger „Allgemeinen Zeitung" Act nehmen werden, welche nunmehr in Abrede stelle, daß Graf Bloome der Verfasser des ofterwähnten Artikels dieses Blattes über die Gasteiner Convention sei. — (Boh.) Das Ministerium hat der Commun Wien die Umwandlung der Militärpolizei in eine Communalpolizei bewilligt. — Statthalter Graf Go- luchowski ist in Wien angelangt. — Der Handels minister v. Plener äst unwohl; die Aerzte haben ihm Ruhe und Luftveränderung angerathen. Prag, 31. August. (Pr.) In Blanik hat trotz Ver bot am Sonntag ein Meeting stattgefnnden, bei wel chem 2000 Personen »anwesend waren. — Die Tsche- chendeclaratiou wird einen Regierunasbeschctd zur Folge haben, der Sta tthalter reist deshalb im Verlauf der Woche nach Wien. — Der Fürst Johann Adolph Schwarrenberg begte sein Landtagsmandat nieder; dieser Schritt, der h ter Aufsehen erregt, wird dem Ein flüsse deS Cardinal- Erzbischofs zugeschrieben. * Pan», 30. August. Der Kaiser hat heute in Begleitung des kais erlichen Prinzen über die Regimen ter, welche die Garnison von Fontainebleau bilden, eine Revue abgel-altrn. — Anläßlich eines Bankets, welches der Generalrath deS Departements „Bouches du Rhone" gab, brachte der Minister Böhic einen Toast auf den Kaiser, in weichem er hervorhob, daß der Kaiser für dir innere Politik sich von, lluzer Ini tiative und maßvoller Kühnheit letten lasse. Dieser doppelte Charakter der Zurückhaltung und Festigkeit finde sich auch in der auswärtigen Politik wieder. .Die kaiserliche Politik — sagte der Minister — ist eine Politik deS Frieden»; unsre Nachbarn wissen eS, daß der Kaiser den Frieden will und ibn ohne Ehrgeiz, aber auch ohoe Schwache nach Maßgabe der Ehre d«S Lande» aufrecht erhalten wnd. Wenn Frankreich Da«, wa« ihm in militärischer Beziehung noch fehlte, ergänzt hat, so weiß Jedermann, daß die« nur zu dem Zwecke geschah, die Aufrechterhaltung de« Frieden« ge wisser und leichter zu machen, indem e« mit Opfern, die ihm selbst uoerwüuscht waren, da« nicht durch seine Schuld gestörte Gleich gewicht zwischen den betreffende» Streitkräften der Rationen wiederherstellte." — Ein schon lange schwebender Proccß zwischen dem Director (Eigenthümer) und dem Chefredacteur des officiösen „Etendard" ist in erster Instanz zur Ent scheidung gekommen. Sich auf seinen noch auf mehrere Jahre lautenden Contract stützend, wollte der Chrf- redacteur Herr Vitu sich nicht vom Platze drängen lassen, aber das Gericht hat ihm aus verschiedenen Gründen Unrecht gegeben und auch keine Entschädigung bewilligt, da er 20,000 Francs Vorschuß erhalten hatte. — Das Kricgsministerium hat, der „N.-Z " zufolge, jetzt angeordnet, daß man mit der Organisation der mobilen Nationalgarde rasch vorwärts gehe; den militärischen Behörden in der Provinz sind die noth wendigen Instructionen zugegangen, um die Organi sation bis zum October zu beenden. Für jedes Ar rondissement wird ein Bataillon von 2000 Mann er richtet und jeder Canton liefert nach seiner Größe 2000-3000 Mann. - Der Präfect von Marseille hat den Mitgliedern des internationalen Arbeiter vereins gestattet, sich zu versammeln, um einen Dele- girten für den Brüsseler Congreß zu wählen. Früher war der Pariser Comits wegen Beschickung dieses Con- gresses verurtheilt worden. — Gestern begann in Nimes der Proceß gegen die Mitglieder der Privatversamm lung, die bekanntlich von Soldaten auseinander ge sprengt worden; 150 Zeugen wurden vernommen. Jules Favre hatte die Vcrtheidigung übernommen und bewies, daß nicht die Mitglieder der Wahlversammlung, son dern die Behörden das Gesetz verletzt haben. Der Gerichtshof von Nimes hat heute sein Urtheil in der Wahlversammlungsänge legenheit gesprochen. Der Mann, welcher das Local herlieh, wurde zu 500 Frs. Geldstrafe, und einer der Organisatoren der Wahl versammlung zur nämlichen Strafe verurtheilt. Der dritte Angeklagte wurde freigcsprochen. Rom, 29. August. (Tel.) Der französische Botschafter Herr v. Sartiges wird am 6. September an Bord eines ihm zur Disposition gestellten Staatsschiffes ab reisen. — Das Lager in Rocca-di-Papa soll wegen des ungünstigen Gesundheitszustandes der Truppen un verweilt aufgehoben werden. — Aus Rom über Marseille eingetroffene Briefe mel den: Gegen Cardinal v. Rcisach, welcher nach Magliani gekommen war, um als Nachfolger des Car dinals Andrea den dortigen Bischofssitz einzunehmen, hatte die italienische Regierung, da v. Reisach das Exe quatur für dieses, theilweise auf italienischem Gebiete belegene Bisthum nicht eingcholt hatte, einen Ver- haftsbefehl erlassen, sobald der Cardinal das italie nische Gebiet betreten würde. Dieser Fall trat ein, der Cardinal erhielt jedoch von dem Verhaftsbefchl vorher Kenntniß und kehrte wieder auf das römische Gebiet zurück. Madrid, 30. August. (Tel.) Die Demission des spanischen Botschafters in Rom, Grafen de San Luis, ist angenommen. — Ein Depot von Pulver und Waffen ist zu Villen» (Provinz Valencia) entdeckt worden. — Mehrere bewaffnete Bauden, jede von etwa 60 Mann, sind in den Bergen nahe bei Toledo erschienen. Lissabon, 28. August. (Tel.) Die Cortes sind durch königliche Verordnung bis zum Januar 1869 geschlos sen worden. * London, 30. August. Die Arbeiten an dem großen Albertdenkmat (dem größten, welches England auf zuweisen haben wird, der Kostenanschlag beträgt 100,000 Pfd. St.) schreiten rüstig vorwärts. Der Unterbau ist nahezu vollendet und von allen Seiten langen große Marmorblöcke für die einzelnen Statuen, welche es umgeben sollen, an. Indessen werden wohl zwei bis drei Jahre vergehen, ehe das »Monument völlig fertig gestellt ist. — In verschiedenen englischen Wahlbezir ken haben sich bis dahin etwa 1200 Frauen als Wähler registriren lassen. — Der „Great-Eastcrn" ist für die Legung des französisch-transatlanti schen Kabels gechartert; der Bau des Bassins für die Aufnahme des Kabels an Bord hat bereits begon nen. In wenigen Wochen verläßt der „Great-Eastcrn" Jersey zum Zweck der Kabclexpedition. St. Petersburg, 31. August. Das „T. B. f. N." meldet: Heute ist ein kaiserlicher Ukas veröffentlicht, der den Soldaten aller Heeresgattungen, welche bis zum 1. Januar 1868 13 Jahr gedient haben, einen terminlosen Urlaub, denjenigen dagegen, welche 10 Jahr gedient haben, einen beschränkten Urlaub ertheilt. Ausgenommen sind nur die zum Warschauer Militär bezirk Gehörigen, deren Beurlaubung erst nach dem Kaffermannöver stattfinden soll. Sukarrst, 25. August. Man meldet der „Presse" nachstehende Aenderungen im Ministerium: Der Kriegsminister Oberst Hadrian ist von seinem Posten zurückgetreten, wurde aber zum General befördert. Joan Bratino, welcher seit der langen Beurlaubung deS Mi nisterpräsidenten Nikolas GoleSko außer dem Conseil präsidium die Portefeuilles des Innern, der auswär tigen Angelegenheiten und der Finanzen in seiner Hand vereinigte, hat ein neues Zeichen seiner Vielseitigkeit gegeben, indem er provisorisch auch die Leitung des Kriegsministeriums übernahm; dagegen hat er sein eigentliches Departement, die innern Angelegenheiten, provisorisch an den Justizminister Arivn abgegeben. Wie ich Hörr, soll Beisadeh Leiyrtcr Ghika, welcher gegenwärtig noch im Auslände weilt, bestimmt sein, das Portefeuille des Innern zu übernehmen, um das gegenwärtige Cabinet noch vor der Eröffnung der außer ordentlichen Kammersrssion zu verstärken, da Demeter Ghika, obgleich schon seit längerer Zeit nicht mehr zu der Opposition der Bojarenpartei gehörend, dennoch unter den Bojaren einen nicht ganz unbedeutenden Einfluß genießt. Damit diese wichtigen Veränderungrn vorgenommen «erden können, ist eS nothwendig, daß General Golesko, welcher, wenn auch nur dem Namen nach, Cabiuetschef ist. auch einmal wieder in Bukarest, das er schon vor zwei Monaten verlassen hat, erscheine, und wurden demselben die diesbezüglichen Wünsche deS Fürsten Karl telegraphisch mitgrtheilt. — Ferner be richtet die „ Pr.": Ein sehr bedeutender WaffentranS- Port für die Donaufürstcnthnmrr ist über Rußland aus Preußen in der Moldau tingetroffen. Derselbe soll auS mehr al- 50,000 Zündnadelgcwehren mit dazu gehörender Munition bestehen. «tw-Pmk, 13. August. Mit der „Scotia" ist der Herzog Wilhelm von Württemberg (österreichi scher General und Gouverneur von Triest) nebst einem jüngrm Prinzen, Neffen de» Herzogs, in New-Uork etnaetroffen. Dieselben beabsichtigen eine Vergnügungs reise nach dem Obern See, von dort den Mississippi entlang über New-Orlean- und Westindien nach Costa Rica zu machen. — Der in Baltimore durch den Wolkenbruch an Straßen und Brücken entstandene Schaden wird auf 124B00 Dollars bemessen, dürfte aber bet den jetzigen Arbeitspreisen nicht unter dem doppelten Betrag zu repariren sein. Auf dem Schiffe „Esmerald Isle", welches mit 871 Mormonen und einer Mannschaft von 47 Mann an der Quarantäne ankam, war der Typhus ausgebrochcn. 37 TodrS- fälle, meist von Kindern, kamen während der Fahrt vor, und etwa 30 Pasiagiere wurden nach dem Hospi tal auf Ward's Isle geschafft. Die „E-merald Isle" ward an der Quarantäne zurückgehalten, um einen Dcsinficirungsproceß durchzumachen. — Die britische Brigg „Eunice" wurde in Philadelphia vom Hafen - collector wegen Uebertretung der gesetzlichen Vorschrif ten mit Beschlag belegt. — Jefferson DaviS, der ehemalige Präsident der Südstaaten, ist (wie verschiedene Zeitungen melden) nicht zum Vergnügen, sondern wohl mehr in Geschäf ten nach Europa gereist. Er tritt als Associe in die Liverpooler Baumwollenfirma Fraser, DaviS u. Comp. und wird dieselbe in New-Orleans vertreten. — In Panama ist, wie der Pariser „Moniteur" in seinem Bülletin mittheilt, in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli eine Revolution ausgebrochrn. Die Regierung wurde gestürzt, der Präsident Diaz gefan gen genommen und eine provisorische Regierung ein gesetzt, ohne daß außerdem irgend ein Exceß zu bekla gen gewesen wäre. Die Erhebung hatte den Zweck, der conservativen Partei, welche in den letzten Wahlen die Majorität erhalten hatte, die Regierungsgewalt zu entreißen. Präsident der neuen Verwaltung ist Gene ral Ponce. Nach den neuesten Nachrichten war ein Vertrag zwischen diesem und der conservativen Partei zu Stande gekommen, demzufolge die letztere die Ge setzlichkeit der neueingesetzten provisorischen Regierung anerkannte. General Ponce seinerseits sollte eine all gemeine Amnestie zu Gunsten aller Derer, die sich seiner Einsetzung widersetzt, verkündigen. Dresdner Nachrichten vom 1. September. — Der Rath hat soeben die Uebersicht des com- munlichen Haushalts u. Vermögensabschlusses der Stadt auf das Jahr 1867 veröffentlicht. Hiernach haben die Einnahnien des vorigen Jahres die Höhe von 605,176 Thlr. erreicht (was gegen den Voranschlag ein Mehr von 42,176 Thlr. beträgt), während die Aus gaben mit 591,992 Thlr. beziffert sind (was gegen den Voranschlag ein Mehr von 36,705 Thlr. ergiebt), so daß im Jahre 1867 die Einnahmen die Ausgaben um 13,184 Thlr. übersteigen. Der Vermöaensabschluß weist einen Vermögensbestand von 1,908,133 Thlr. nach, wovon 1,643,500 Thlr. als Subftantialvermögen und 264,633 Thlr. als Betriebsvermögen auSaewiesrn ist. (Ende 1866 betrug der Vermögensbestaud 1,873,804 Thaler.) An Staatsabgabcn sind im Jahre 1867 durch die städtischen Einnahmebehörden erhoben und an die k. Einnahmcstellen abaeliefert worden: an Grundsteuern (Einheitssteuern): 149,371 Thlr., an Gewerbe- und Personalsteuern: 295,495 Thlr., und an Brandkassen- beiträgen: 61,020 Thlr., in Summa: 505,886 Thlr. (gegen 172,056 Thlr. mehr als im Jahre 1866). — Zur Förderung der Zwecke des hiesigen pä dagogischen Vereins wird die „Liedertafel" mit Unterstützung des Musikchors vom Grenadierregiment Nr. 101, unter Leitung des Herrn Musikdirectors Trenkler, nächsten Freitag, den 4. September, im Park beim Waldschlößchen ein Concert veranstalten. — Die Einladung zu dem, nächsten Sonntag auf der Festung Königstein stattfindenden Concerte zum Besten des Albertvereins ist un Jnseratentheile unser- heutigen Blattes enthalten. — Im Laufe dieses Monats wird Herr W. Luöz einen Cyklus von Vorlesungen Shakespeare'scher Dramen in deutscher und englischer Sprache eröffnen. ProvinMnachrichten. Leipzig, 31. August. Das „L.Tgbl." schreibt: In der 6. Abendstunde des gestrigen Sonntags ist in dem benachbarten Orte Stünz ein Mord verübt worden. Der Flurschütz Hauffe, gebürtig aus Brandis, welcher beim Hausbesitzer Trebs in Stünz zur Miethe wohnt, hat gestern Abend um die erwähnte Zeit Letzter» nach seiner im Parterre befindlichen Wohnung zu kommen veranlaßt, um angeblich Etwas mit ihm zu besprechen. Trebs, nichts Arges ahnend, begirbt sich sogleich in Hauffe's Wohnung und wird von diesem über eine Aeußerung zur Rede gesetzt, welche Trebs sich bezüglich seiner, Hauffe's, Familienvcrhältnisse erlaubt haben sollte. Darob hat nach einem kurzen Wortwechsel Hauffe die Flinte ergriffen und mit einer kurzen Be merkung (deren Inhalt noch nicht ermittelt worden) Trebsen in das Gesicht geschossen, dergestalt, daß der selbe sofort eine Leiche war. Noch am gestrigen Abend ist deshalb Hauffe arretirt und zunächst in die Frohn- veste des Schlosses Pleißenburg, heute früh aber in die des königl. Bezirksgerichts gebracht worden. Am heutigen Morgen hat sich bereits die königl. Staats anwaltschaft sammt den Gerichtsärzten rc. an Ort und Stelle des Verbrechens verfügt und die Aufhebung des Leichnams bewerkstelligt. Der Thäter Hauffe wurde dazu mit vorgeführt. — Von anderer Seite geht dem „L. Tgbl." darüber noch Folgende- zu: In Stünz hat am Sonntag Abend ein ehemaliger Soldat, der jetzt verheirathet und als Feldwächter angestellt war, seinen Hausherrn erschossen, mit dem er noch kurz zuvor an scheinend friedlich aus dem Wirthshaus nach Hause ge gangen war. Wie es heißt, geschah die That auS Eifersucht. Kurz vor derselben soll der Thäter seinem Hauswirth zweimal zugerufrn haben, er solle sein Zim mer verlassen, sonst werde er ihn erschießen, worauf dieser erwidert hätte, er solle nur zuschteßen. Beim Schuß, welcher bei der Enge de- Zimmers au- nächster Nähe geschah, war nach dem Berichte eine- Augenzeugen, der infolge de- Schreiens der hrrausstürzruden Kinder ins Hau- eilte und den Knall in nächster Nähe gehört hatte, die Kugel durch dm Mund und zum Hinterhaupt wieder hmausgeernngm. Der nur noch wenige Zuck ungen kundgebende Erschossen« lag mit dem Haupt über die Schwelle rurückgefallen, da- Gesicht mit Pulver ge schwärzt, während ihm ein dicker Älntstrom an- dem Munde quoll. Die Rettungsversuche, die man vor läufig durch Waschungen mit Essig und Wasser mit ihm anstellte, erwiesen sich al- unnütz, da der Ver wundete wenige Minuten später seinen Geist aufgab. Der Thäter hatte sich ganz ruhig wieder aus einen Stuhl gesetzt, da- Gewehr zwischen dm Knien, und ließ sich später auch ohne Widerstand die Hände fesseln und in gerichtlichen Verwahrsam führen. — Einem weitem Berichte des „L. Tgbl." zufolge sind der Hausbesitzer TrebS, ein schon bejahrter Mann, und der Flurwächter Hauffe, rin Mann von 39 Jahren, bei dem gestrigen OrtSerntrseste zusammen in ein Gespräch gerathen, das bei ihren gegenseitigen feindlichen Gesinnungen bald in Hader und Zank auSartete. Noch erhitzt von dem Streite, möglicherweise auch angeregt vom Genüsse geistiger Getränke, verlirßen Bride zusammen die Schenke und begaben sich nach Hauffe's Wohnung, in dessen Stube der kaum beendete Streit sich emeuerte und TrebS eS einfallm umßte, seinen Mieth-mann au Be zahlung rückständigen MiethzinseS zu mahnen. ES ist noch nicht aufgeklärt, in welcher Art dies geschah, und ob vielleicht schon hierdurch Hauffe zum äußersten Zorn gereizt wurde; sicher ist aber, daß die Ehefrau Hauffe's sich in den Disput der Männer mengte und dafür von Trebs in, wir Hauffe behauptet, ehrenrührigster und beleidigendster Weise zurückgewiesen wurde. Chemnitz, 31. August. Das „CH. Tgbl." meldet: Gestern überreichte Herr Amtshauptmann v. Könneritz dem Dtrector der k. höhern Gewerbeschule, Herrn Prof. Böttcher, das Ritterkreuz des Verdienstordens. Herr v. Könneritz hob in seiner Ansprache die Verdienste des Herm Böttcher um das vaterländische Gewerbe- und Schulwesen hervor und entledigte sich seines Auftrags mit dem herzlichsten Glückwünsche. Auch sämmtliche Lehrer der Anstalt, denen vorher vertrauliche Mitthri- lung gemacht worden war, hatten sich zu der Feierlich keit eingesundm, um gemeinsam dem Vorsitzenden deS Collegiums zu der ihm gewordenen Auszeichnung Glück zu wünschen. — Heute Abend kurz vor 8 Uhr melde ten die Sturmglocken ein entstandenes Schadenfeuer. Es brannte das vor ungefähr drei Jahren bereits ab gebrannte Seitengebäude der den Herren Mettler und Zipper gehörenden Fabrik am Altchemnitzer Wege. Das Feuer soll auf dem Heuboden herausgckommen sein und hat nach Einbruch der Decke die unmittelbar unter dem Heuboden gelegene Klemm'sche Zwimerei zerstört. Die Entstehungsursache ist zur Zeit noch unbekannt. Awickan, 29. August. (Wbl.) Gestern ist der Wirth Delling von Ehrenberg jedenfalls dadurch auf der Bahn in der Nähe von Paditz bei Altenburg verunglückt, daß derselbe einem entgegenkommenden Zug ausweichend auf das andere Gleis gegangen und daselbst von dem aleichzettig kommmden, nach Leipzig gehenden Eilzug überfahren worden ist. Wieder ein Fall, welcher dar- thut, wie gefährlich es ist, auf der Bahn zu gehen. j. Plane», 30. August. Das Plavienser - Er- innerungSfest, welches gegen 200 Theilnehmer aus allen Gegenden des Vaterlandes herdeigeführt hatte, wurde am 27. d. M. Morgens 9 Uhr mit einem Fest- actu» im frühern Gymnasium begonnen. Nachdem die Feier mit Gesang eröffnet worden war, bewillkommnet der Vorstand des Festcomits-, Herr ArchidtakonuS K Fiedler, die Versammlung aufs Herzlichste, den jetzigen blühenden Zustand der Schule gegen den unsichern von 1836, wo das erste Plavienscrsest stattfand, hervor hebend. Nach dem Gesänge: „Dies ist der Tag des Herrn" hielt Herr Kirchenrath vr. Zapf aus Zwickau die Festrede, welche durch vollendeten Vortrag und Jdeenretchthum die Versammlung fesselte. Den Schluß machte der Gesang des Verses: „Unsern Ausgang egne Gott", worauf sich der Festzug unter Mu- ikbegleitung an den Stätten der frühern lateini- chen Schulen vorbei über den Markt nach dem gegenwärtigen, äußerlich und innerlich geschmück ten Gymnasium begab. Hier wurde die Feftfeter in der Aula ebenfalls mit Gesang eröffnet, und nachdem der Primaner Jenke in einem lateinischen Gedichte die Versammlung begrüßt hatte, bewillkommnete Herr Prof, vr. Döhner dieselbe in einer länger» lateinischen Allo- cution, in welcher er den Werth und die Bedeutung der humanistischen Studien behandelte, worauf Gesang des Gymnasialchors die Feier beschloß. Nachmittags fand rin Festmahl statt, dem gegen 180 Commilitonen und Festgrnossen beiwohnten und bet welchem Herr Profeffor vr. Tischendorf aus Leipzig unter allgemeiner Begeisterung den Dvast auf den allverehrtcn Landes vater ausbrachte, dem noch in reicher Abwechselung ernste und heitere Toaste, Musik und Gesänge bi- zum Abend folgten und der ganzen Erinnerungsfeie reinen freundlichen Abschluß gaben. Vermischtes. * Wie in Wiener Blättern zu lesen ist, werden die ungarischen Bahnzüge seit einiger Zett von fahrenden Jndustrterittern mit großer Hartnäckigkeit zum Schau platz unverschämter Gaunereien autersehen. Galanterie, Höflichkeit und Zuvorkommenheit einerseits, anderer seits betäubende Mittel, als Schnupftabak rc., werden von diesen Leuten dazu benutzt, um die Brusttaschen der Reisenden mit vieler Kunstfertigkeit herauszuschnei- den. Kürzlich ist ein Kaufmann auS Kaschau in Wien eingetroffen, der in einem Coup« der zweiten Klasse mit seinem Reisegefährten sich unterhielt, und auf der Strecke zwischen Ungarisch-Neudorf und Preßburg etn- schlief. AIS er erwachte, vermißte er seinen Reisege fährten und zugleich auch feine Brusttasche, in welcher sich eine Baarschaft von 2000 Fl. befand. Die Brust tasche hatte der Dieb herausgeschnitten. * Bekanntlich hat das Wiener Landesgericht nach erfolgter Rechtskraft deS gegen die Eberaenyt gefällten UrtheilS die Insignien dieser ehemaligen SttfSdamc dem Brünner Stift ausgeantwortet, und hatte die Regentin desselben die Kostbarkeiten einem Geistlichen mit der Weisung übergeben, sie zu verkaufen und aus dem Er löse dir Kosten einerSeelenmesse für die ermordete Gräfin Chorinski zu bestreiten. Der glückliche Ersteher dirserJn- stgnien ist inzwischen ein Enaländer, DouglaS, geworden, welcher auS Liebhaberei 200 Fl. darauf verwendet hat. Statistik und Votkswirthschast. Kt»ftHch sichstsch, Lrfin»,,,«patente L»f » Jahre ertheilt: am b. Argust t«« dem Herr» Eduard Pohl tu eiv,iq aas ei»e» eifer»«» Maschiurutreibgurt; am >0. Aimiift de» Herren A. Winckler und Oomp. i» Buchdoi, auf einen Slosst-bm-idealworal; den Herren Edmund Ikode und Knoop in Druden fttr die Herren <-»-«»« Hnret ». Fnt» m - Loms Debra»« i» Vari« auf «i»e «Kracket», f»r die ein^keen mit Reida»,«coneu ^<ri«d«t« Spmdel» der -wnnuiaichm.m verschiedener «ttr am t< tk-nst de» Herm, Wirth «, LE. » .... war»» de« L Stinu det ha »itz » ein »« Stick» r reSver Sep le Stadt halt a ticheu die R «ilgti recht«, wird i die da gehdri hörige werkel « , di «i» cz «eiste, »« »a we«l« lli) r Komp, ») «ei ditda» ruaa l Stadt sich m «vrdu Mit i dieSfal (»udes zeit«« worbe, lauge» Gerne, zu bri A»dah Errrch amte, U Deuts Rückk Bergs neu I Herr« sunde über liefert gehör, nach j währ« stellt. lieg« vr» gehör Ncuz. lichke Lani »atz» von Thlr. Verg Aktie eine« zu e bcgr send. Stg« v K>» Un «nt
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview