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Dresdner Journal : 02.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186809020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-02
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 02.09.1868
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1868 203 Mittwoch, den 2. September DrcMerÄMrM VerantwoMcher Redacteur: I. G. Hartmann. I»Lr«u»«» tritt jLkrUed , 8-«p<-lL-d«kr, »o»»«rd»ld a«> rioraa. Su»ä«» ?»«t »»8 kio»«. Inseratmannadme auswärts: Latpil^: t» ü»L»v»r»rr»», Cownusaloolr äe» l)r«»<ii»«r ^our»»I»; Lvo»» ko»r; U»mdnrx-I«rU»- wl»a- rrmUckmk ». N.: Voaaa», >«rULi Qaorivi'sck» kiiekk., Lu^mi, ttvooi-r» >Ios»»; Lr-m«»: L. 8c»l.or»», Xoooocsobar««», SiLL L Lmiv>io; kruttutt ».H : ^»o>li>'»eks Lavdd.; «SUn Xv. Stoin», ?mt«: LvLi.iL» L6o., (8, Ll»o« ck« I» Lour»«); Lr»x: L». Lam.iv»'» L»ekh.z Vt«»! ^i.. Orrri.1». Herausgrder: Lvaixl. Lrpoättio» äs» vresäasr ^ouraal», Vrsaäea, H»ri«L»tr»»»» Ko. 7. Hibrlick: «rUr— tL)Ikrllol>! i „ ld „ w»v»»Iiet>: — „ 18 „ Ttltgraphische Nachrichten Lütt«, M»«t«g,31.R»^st,N«ch«ittas». (W.T.B.) Der Pri», Napale«» iß »»ter de« Na»e» eine« Druse» FeuMeton. Die Orß»»ls»ti<» der weibliche» Krankenpflege. I» Beziehung auf die Jutentioaeu deS AlbertvereiuS Es ist jetzt viel die Rede von der Hebung der Frauenarbeit und ihrer volkswirthschaftlichen Ver wendung. Die Bedingung einer gedeihlichen Verwen dung ist aber Die, daß der Frau nur Arbeitsgebiete angewiesen werden, welche ihrer Natur zusagen und zu ihren Kräften und Geschicklichkeiten passen. Andern falls, wenn dir Frauen zu allen Arbeiten der Männer sich drängen, werden ihre Leistungen natürlich oft un- befriediaend auSfallen. Die Anlagen der männlichen und weiblichen Natur sind so verschieden, daß sie uns sofort darauf Hinweisen, eine Theilung der Arbeit je nach der besvndern Befähigung für bestimmte GeschäftS- zweige vorzunehme«. Sehen wir unS darauf hin die Eigenschaften der Frau recht an, so finden wir, daß daS Feld der Krankenpflege ihren Fähigkeiten so vollkommen entspricht und ihren Tugenden einen so angemessenen Spielraum eröffnet, wie fast kein anderes. DaS Weib ist im Allgemeinen schwächer und ver mag weniger große Kraftleistungen au-zuführen. ol der Mann. Dieser ist mehr activ und producirrnd, die Frau mehr passiv, mehr conservati» und erhaltend, ordnend und pflegend. Der Mann arbeitet und schafft, reißt AlteS rin und baut Neue- auf; die Frau sammelt und erhält sparsam und haushälterisch. Der Mann ist eueraisch, er hat entschlossenen Muth und kühne Thatkrast; die Frau ist genügsamer und ausdauernder, sie »«tat eine zabcrc Ärinisnast, eine größere Stand- dastigkeit und Beharrlichkeit bet' alle« Anstrengungen, sie besitzt «in« unermüdliche Geduld und Ganftmuth. Ist der Mann emsig forschend und klug erfindend, l». Atsch und gründlich, s» P die Frau anstelltger und zier- bebaut wird, eignet sich ganz vorzüglich dazu, all' die vortrefflichen Eigenschaften der Frau, welche dieser eigenthümlich sind und dem Manne mehr oder weniger abgrhen, zur vollkommensten Verwendung und Aus nutzung zu bringen. Arbeiten sollen Alle, so Männer wie Frauen. Ar beit ist Macht, Arbeit ist Ehre. Unsre Bedeutung in der Welt und unser Werth für Andere beruht nicht auf Dem, waS wir wissen und gelernt haben, sondern auf Dem, waS wir können und leisten. Nicht unsre Gelehrsamkeit, sondern unsre Arbeit verschafft unS Gel tung. Deshalb ist es für Jeden, der etwas Tüchtiges gelernt und zu leisten versteht, das drückendste Gefühl, feiern und die Hände träg in den Schooß legen zu müssen, die so gern sich rühren und schaffen würden. Wer Kraft und Lust zur Arbeit in sich hat, dem ist der Mangel an Arbeitsgelegenheit die peinlichste Noth. In diese wird aber gerade die bescheidene und schüch terne Frauenwelt bei dem hastigen Geschäststreiben der Jetztzeit am leichtesten gerathen. Und doch, wir viel unbebaute Gebiete der Arbeit giebt eS noch, welche der tbätiaen Hände harren, dir sie bebauen sollen. Auch die Krankenpflege ist solch ein Gebiet, welche- wohl an manchen Stellen herrlich angebaut ist, aber nur stück weise: im großen Ganzen ist e- noch ziemlich un- cultivirt. Deshalb hat sich nun der Albertvrrein für die Zeit de- Frieden- dermalen die Aufgabe aufgestellt, geschulte weltliche Krankenpflegerinnen, welche sich ein Lebrn-amt aus diesem Berufszweige machen, auszu bilde«. Er will ein Krankenhaus begründen, in welchem die Pflegerinnen selbstständig in allen Zweigen der Kranken pflege unterrichtet und geübt werden sollen, in welchem dieselben aber zugleich auch ein Asyl besitzen werden, i» daS sie sich zurückziehen, wenn sie sich nicht in aus wärtigem Dienste befinden. (Forts, folgt.) » Meudo» hier eiugetroffen »ad i« Hotel „zur Stabt Ha«b»rg" abgesttegen. Nachmittag» machte der Pein; eine« Ausflug «ach Travemünde. (Vgl. die „Tagek- geschichte" unter Hamburg.) wie», Die»»taa, 1. September. (Corr.-B.) Die „wiener Ztg." deraffentttcht Verordnungen de» Mi nister» de» Innern betreff» der Regelung der Lam peten, der vehörde» i» Angelegenheiten, wklche bis her i» erster Instanz den Krei»behördeu zustande», sawie dir Behandlung der Rekurse i« Angelegenheiten der patttischen Verwaltung. Pari», Montag, 3i. Augnst, Nachmittag». (W. T. B ) Der „Patrie" zafalge soll die Abreise de« Kai ser» nach dem Lager von Lhalau» wiederum um einige Lag« verschoben worden sei». Die Reise de» Kaiser» und der Kaiserin nach viarritz ist »nf den 25. Sep tember festgesetzt. StaatSmiuister Rauher begab sich heute nach Foatainrbleau. Dufaure hat die ihm von Toula» ongrbateae Lau« didatur zum gesetzgebenden Körper aageaommea. Vester« fand im voi»-du-«efi«et (bei Pari») ei« Duell zwischen Paul Dränier (de Lassaguar) und Lis- saauroy, dem Redakteur de» i» Auch erscheinende« „Avenir" statt. Liffagaray wurde schwer verwundet. Pari», Dienstag, 1. September. (W. T. B.) Der „Moniteur de l'Ar»4e" dementirt eine Pariser Lorrespoudenz de» Brüsseler „Nord", welche behauptet halte, daß Bestellungen feldz»g»maßiger Ausrüstung»- gegenstaude und augenblickliche llrlaublbtschräakungen stattsäadeu. Da» officielle Orga» de» KriegSminister« sagt: Riemal» wurden so viele Urlaube ertheilt, al- gerade jetzt. Manöver finde» autschlicßlich in de» Lagern von Lhalon» und Linarmazo« (Pyrenäen) statt. Brüssel, Montag, 3l. August, Nachmittag». (W. T. B ) Da» eben veröffentlichte Bülleti» lautet: Der Kronprinz hat eine schlechte Nacht gehabt. Auch dr« Morgen» war der Zustand weaiger befriedigend. Florenz, Montag, 3l. August, Abend». (W. T. B) Heute wurde im Senate und in der Deputate»« kammrr ri» königliche« Dekret verlesen, welche« die Auflösung der Kommer anorduet. Der österreichische Gesandte, Frhr. v. Kibrck, ist »icht nach Wien brrufrn morde», sondern nach Lurru gereist. Wie versichert wird, hat der Minister dr« Inner« sei« Sutlaßung eiugereicht, »nd wird diese» Depar tement zunächst interimistisch vo» dem Senator Can telli verwaltet werden. Die oppositionelle Bolk»versam«ln«g in Neapel wird bestimmt im Laufe de« nächsten Monat» statt- habe«. Die MandatSniederlegung Garibaldi'» »1» Ab geordneter steht zu dieser Volksversammlung in keiner Beziehung und soll lediglich dem Wunsche entsprun gen sein, den öffentlichen Angelegenheiten fern zu bleiben. proceßcommission des Bundesraths des Norddeut schen Bundes hat, wie der „St.-A." meldet, mit dem heutigen Tage ihre Arbeiten wieder ausgenommen und ist (in ihrer 86. Sitzung) in die Berathung über den spectellen Theil des Entwurfs eingetreten. — Die jetzt abgeschlossene Militärconvention mit Meck lenburg-Schwerin gestattet bekanntlich eiste Versetzung aller Offiziere des mecklenburgschen ContingentS (7 Ba taillone Infanterie, 10 Schwadronen Dragoner und 4 Batterien Artillerie) in die preußische Armee und umgekehrt. Mit Bezug hierauf wird jetzt der „Köln. Ztg." aus Mecklenburg gemeldet, daß bereits zwei preu ßische Generäle zu Brigadecommandeuren der mecklen burgschen Cavalcrie- und Jnfanteriebrigade und ein preußischer Oberstleutnant zum Commandeur des meck lenburgschen Grenadierregiments Nr. 89 ernannt wor den, ein mecklenburgscher Major der Cavalerie aber in preußische Dienste übergetreten ist, dem mehrere Stabs offiziere und Hauptleute der Infanterie bald folgen werden. — Wie die „Voss. Ztg.* meldet, ist den darm städtischen einjährigen Freiwilligen gestattet wor den, cvent. ihrer Dienstpflicht in preußischen Truppen- theilcn zu genügen; ebenso können preußische Freiwillige bei hessischen Regimentern ihr Jahr abdienen. — Die königliche Verordnung vom 12. September v. I. wegen Einführung der Kreisverfassung in die Provinz Hannover soll, der „Köln. Ztg." zufolge, nun zur Ausführung gelangen und der Zusammentritt der dor tigen Kreistage in der zweiten Hälfte kommenden Mo nats bevorstchen. Die diesfälligen Weisungen an die dabei mitwirkenden Behörde« sind bereits ertheilt wor den. — Bisher war die Gewährung einer Steuerver gütung für Bier auf daS „in Fässern" ausgehende Bier beschränkt. Nach einem Beschlusse des Bundcs- raths kann fortan auch für das „in Flaschen" aus gehende Bier eine Steuervergütung bewilligt werden, welche indeß an folgende Bedingungen geknüpft ist: DaS Zugeständniß darf „nur zuverlässigen" und in steuerlicher Beziehung unbescholtenen Brauern gemacht werden. Dann kommt die Bereitungsweisc und die auszuführcnde Menge in Betracht; für letztere gelten 216 Quart als Minimum. Die Flaschen müssen in der Reael gleich groß sein, oder die gleichartigen Flaschen einen gltzichen Rauminhalt haben. Zu der Anmeldung ist ein genau vorgeschriebenes Formular zu benutzen. Mit An meldung desselben ist durch die Revision die Größe der Flaschen, deren Zahl und Rauminhalt rc. festzustellen. Die probeweise Feststellung, bei welcher jedoch, mit ge höriger Umsicht, behuf- Ermittelung der Menge und Beschaffenheit verfahren werden muß, ist zulässig. Die Zahl der Flaschen, welche in jedem Falle zum Zwecke der Revision zu öffnen sind, hängt von dem pflicht- mäßigen Ermessen der Abfertlgurgsbeamten ab. Das Zugeständniß ist überdies jederzeit widerruflich und übrigens nach den Vorschriften über die Ausfuhr von Bier in Fässern zu verfahren. — Diejenigen Waaren, welche auf Bestellung oder zum Commisstonsverkaufe nach dem Auslande gesandt, von dort zurückkommen, die sogenannten Retourwaaren, haben bisher in dem Zollvereine eine verschiedene statistische Behandlung er fahren. Zur Herbeiführung eines übereinstimmenden Verfahrens bei der Anschreibung derselben in den Com- merzialstatistikrn hat der Bundesrach des Zollvereins die nöthigen Anordnungen getroffen, welche die Ein zelstaaten in Ausführung, und zwar schon von dem laufenden Jahre ab, zu bringen haben. — Das Haus der Abgeordneten hatte früher einen Entwurf über die Pflichten der Handelsmäkler berathen «nd darauf hin der Handelsminister die Frage wegen Aufhebung des Instituts der vereideten Mäkler bei den Handels- vorständen zur Erörterung gebracht. Die Mehrzahl der letzter« hatte sich dafür, das Collegium der Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin, schon im Interesse einer richtigen Coursnotiruna, dagegen ausgesprochen. Das Berliner Gutachten scheint von Gewicht gewesen zu sein, da man an die Aufhebung des Instituts nicht gehen wird. Dieses letztere nimmt aber auch eine Stelle in dem allgemeinen deutschen Handelsrechte ein, und so Tagesgeschichte. * vtrli», 31. August. Se Maj. der König empfing gestern Vormittag de» königlichen Gesandten in Athen, Herrn v. Waaener, welcher sich verabschiedete. Heute früh um 7 Uhr wohnte der König dem Exerciren der 1. und 3. Gardecavaleriebrigade unter dem General major Grafen Goltz und hierauf dem Exerciren der Infanterie im Feuer bei. Um 5 Uhr war großes Diner, zu welchem die hier anwesenden, fremdherrlichen Offi ziere Einladungen erhalten hatten. Behufs Beiwohnung der zur Zeit stattfindendcn Herbstübunaen der Garde corps ist auch noch der k. italienische Generalleutnant Graf v. Pianell, Commandant der Division von Verona, hier angekommen. — Wie die „N. Pr. Z." vernimmt, werden die meisten jetzt auf Urlaubsreifen befindlichen Minister bis zum 15. September hier wieder eintreffen, so daß die Beratungen des Staatsministeriums um diese Zeit wieder beginnen können. — Die Civil- * Aus Weimar meldet die „W. Ztg." untcrm 28. August: In der heutigen Generalversammlung der Theilnehmer der deutschen Goethe st iftung erstatteten die erwählten Preisrichter: die Herren Drake aus Ber lin, Wittig aus Düsseldorf, Schilling aus Dresden und Zitek aus Prag (Herr Professor Preller hatte sein Gutachten schriftlich abgegeben) ihr Gutachten über die infolae der vor 3 Jahren ausgeschriebenen PretS- aufgabe sirr ein Relief über dem Eingänge eines Mu seums ringegangenen zwei Concurrenzarbeiteu. Es wurde keine des au- 1000 Thlr. bestehenden Preises für wür dig befunden. Infolge dessen beschloß die General versammlung, nicht erst für den 28. August 1871, son dern schon für den 28. August 1869 eine neue Preis aufgabe auszuschreiben und zwar für Entwürfe zur Ausschmückung des Treppenhauses dcS neuen Museums in Weimar. * vr. Christian Birch hat seine verstorbene Gattin Charlotte Birch-Pfeiffer nur noch wenige Tage über lebt. Er starb, schon seit Jahren leidend, am 29. Aug. zu Berlin 75 Jahr alt. vr. Birch hat sich als historischer Schriftsteller namentlich durch seine Geschichte LouiS Philipp'-, zu welcher er in Pari- das Material sam melte und die in mehrern Auflagen erschien, bekannt gemacht. Außerdem schrieb er eine „Dramatik oder Darstellung der Bühnenkunst", die ebenfalls solchen Erfolg hatte, daß 1856 eine zweite Auflage erschien. Auch al- Romanschriftsteller ist vr Birch mit Glück ausgetreten; eine seiner größern Erzählungen wurde von Charlotte Birch-Pfeiffer für die Bühne bearbeitet. Die letzte Arbeit der Heimgegangenen Schriftstellerin, ein fünfacttge- Oriamalichauspirl: „Wer ist sie?", kommt, wir man der „K Z" schreibt, demnächst im Berliner Schauspielhause zur Aufführung. Vuskratttwrets«: Lür L<» ««sm «lose »sipsltsnsv 2«U«r 1 ttssr. v»t«r nät" 8i«> L«U« » »«r- «rschrianr: mit äsr Soo» ooä ^slstt-r», «d-oä, Nie cksa kol««oä«o 1»««. ist es leicht möglich, daß die Sache im Reichstage zur Sprache und von da in das Ressort des Bundeskanzler amtes gelangt. Der Juristcntag in Hamburg hat sich bekanntlich ebenfalls, aber im entgegengesetzten Sinne, mit der Frage beschäftigt. — Wie die „Bk - u. Hand.- Ztg." erfährt, wird dem Afrikarcisenden Gerh. Rohlfs ein Bundesconsulat im Orient übertragen werden. — Aus Alexandrien wird gemeldet, daß der bekannte Aegyptoloye vr. Dümichen am 21. August dort rin- getroffen ist. Breslau, 31. August. Die „Schl. Z" schreibt: Im Laufe des gestrigen Tages sind zahlreiche weitere Anmel dungen zur Thetlnahme an dem volkswirthschaftli chen Congresse erfolgt, und die Mitgliederliste weist bereits an 160 Namen auf. Von Behörden und Korpo rationen haben u. a. das hiesige Obcrbergamt, der ober- schlesische berg- und hüttenmännische Verein, die Han delskammern zu Harburg und Chemnitz, der preußische Centralverein für das Wohl der arbeitenden Klaffen in Berlin, der Gewerbeverein von Stuttgart, der Ver ein österreichischer Industriellen Vertreter geschickt. Gestern Abend fand im großen Saale der neuen Börse eine Vorversammlung Ler Congreßgcnossen zum Zwecke der gegenseitigen Begrüßung statt. — Heute Vor mittag begannen die Berathungen des Congresics im . Saale der alten Börse. Das- „T. B. f. N." meldet hierüber Folgendes: Der volkswirthschaftliche Congreß wurde in Abwesenheit Lette's durch Braun (Wiesbaden) eröffnet, worauf der Bürgermeister vr. Bartsch den Kongreß in Breslau willkommen hieß. Nach Erledi gung einiger geschäftlichen Mittheilungrn constituirte sich die Versammlung; Braun (Wiesbaden) wurde zum Präsidenten, der Oberberghauptmann vr. v. Carnall (Breslau) und Graf Bethusy-Huc zu Vicepräsidenten, der Assessor Milch (Breslau), Regierungsaffeffor v. Packisch (Brcslau), Kanzlcidircctor Quandt (Berlin), vr. Dorn (Wien), Ur. Lang (Stuttgart) zu Schrift führern und Kaufm. Milch nebst vr. Rentzsch (Dresden) zu Revisoren erwählt. Beschlüsse sind heute noch nicht gefaßt, da die Debatte vertagt wurde. Die Annahme der Resolution des vr. Wolff und des Hrn. v. Behr, betreffend die Reform des Hypothekencredits im Sinne der wirthschaftlichen Freiheit, ist als gesichert zu bettachten. — Aus Beuthen wird gemeldet, daß bei der Reichstagswahl an Stelle des Grafen Henckel v. Donnersmarck, welcher s«in Mandat niedergelegt hat, der Graf Schaffgotsch ans Schomberg gewählt wor den ist. Wietbadev, 27. August. Dem „Mainzer Journ * wird von hier gemeldet: Das bischöfliche Ordinariat in Limburg hat die Vorschläge zur Besetzung von siebzehn Pfarreien nach Kassel gelangen lassen, so daß also vom 1. October an die meisten der erledigten Pfrün den wieder definitiv besetzt sein werden. Man ist dahin überein gekommen, bis zur ausgemachten Sache und unter einstweiliger Absehung von dem k. Patronate den zuletzt unter dem Herzoge Adolph vereinbarten Modus für Bestellung der Pfarrer beizubehalten; daher auch für diesmal schon die Präsentation der Bewerber statt- gcfunden hat. Die Verhandlungen mit dem geheimen OberregierungSrath Krätzig haben auch zur Folge ge habt, daß den Candidaten der Theologie der Tischtitcl nach w'e vor wird verliehen werden. Ebenso soll da nach die Zahl der in Limburg rcsidirenden Domcapi- tularc zunächst um zwei und späterhin um einen dritten vermehrt werden. Frankfurt ». M., 31. August Das „Fr. I." schreibt: Nächsten Mittwoch wird die Beeidigung des hiesigen Consistoriums auf die preußische Verfassung erfol gen. Es liegt in dieser Beeidigung jedenfalls indircct die Anerkennung des Consistoriums als einer legalen Staatsbehörde. Jedenfalls kann die Beeidigung des Konsistoriums auf die Verfassung nach keiner Richtung hin einen schädlichen Einfluß auf die Weiterführung der Verhandlungen wegen unsrer Kirchcnverfassungen ausüben, da der § 115 der preußischen Verfassung der evangelischen und römisch-katholischen, sowie jeder an- Amtlicher Theil. Dresden, 1. September. Seine Majestät der König sind heute Nachmittag ^3 Uhr von Ischl wie- der hier eingettoffen. Bekanntmachung, die Au-loosung könial. sächs. Staatspapiere betr. Die anderweite öffentliche Ausloosung der plan mäßig für den 1. April 1869 zur Zahlung ausge setzten 3proccntigen landschaftlichen Obligationen vom Jahre 1830, 4procenttgen Staatsschuldenkaffenscheine vom Jahre 1847 und 3procentigen StaatSschuldenkafsenscheine vom Jahre 1855 wird den 14. September diese» Jahre» u«d folgende Lage, vormittag» va« 1« Uhr a«, im hiesigen Landhause l. Etage Statt finden, auch soll die Auszahlung der besage der Ziehungslisten vom 18. beziehendlich 19. März d. I. im Termine Ostern 1868 au-geloosten, bevorstehenden 1. October d. I. fälligen Kapitalien der obgenannten Obligationen und Staatsschuldenkassenscheine, sowie der mit dem Buchstaben k bezeichneten, in der Bekanntmachung vom 2. März a. e. angegebenen, auf je 48 Thlr. lauten den, unztn-baren Kammerkreditkassenscheine, nicht min der der am 1. October d.J. fälligen Zinsen von den eingang-erwähnten Staatspapieren, schon den 14. de» laufende« Manat» ihren Anfang nehmen, so daß von diesem Tage an die zahlbaren Kapitalien und Zinsen gegen Rückgabe der betreffenden Scheine und ZinscouponS bei der StaatS- schuldenkaffe allhier, wie auch bei der königl. Lottertr- darlthntkasse iu Leipzig in Empfang genommen wer den können. Hierbei wird noch zur öffentlichen Kenntniß ge bracht, daß von den unzinsbaren, mit st». L. bezeich neten Kammerkreditkaffenscheinen für den Termin 1. April 1869 folgende, auf je 48 Thlr. lautende Nr. 4485. 4682. 5504. 5588. 5590. zur Zahlung ausgesetzt worden sind. Dresden, den 1. September 1868. Der LandtagSauSschuß zu Verwaltung der Staats schulden. - Pf»te»ha«er. Nichtamtlicher THE Uebersicht. Lekegraphlschr Nachrichte». Lagetgeschichte. Berlin: Vom Hofe. Militaria. Steuerangelegenheiten. Vermischtes. — Breslau: Volkswirthschaftlicher Congreß. — Wiesbaden u. Frankfurt a. M.: Kirchliches. — Koburg: Zur Anwesenheit des Prinzen Alfred von England. Re- gierungsverträge.—Lübeck: Der König von Preußen erwartet. — Hamburg: Ankunft d. Prinzen Napoleon. — München: Nahe Abreise der Kaiserin von Oester reich.— Mainz: Volksparieiversammlung. In Sa chen der katholischen Universität. — Wien: Tages bericht. — Prag: Vermischtes. — Paris: Revue vor dem Kaiser. Toast Böhic's. Verurtheilungen. Die mobile Nationalgardt. Arbeiterangelegenheit.— Rom: und Madrid: Tagesbericht. — Lissabon: Cortes geschloffen. — London: Albertdenkmal. Frauen als Wähler. Das französisch-transatlantische Kabel. — St. Petersburg: Militärbeurlaubung. — Bukarest: Aenderungen im Ministerium. Waf- sentranSporte. — New-Aork: Vermischtes. Re volution in Panama. Dr«»P»er Nachricht«». licher, sie vollbringt keine großen Thaten und Kraft- stücke, aber sie hat viel praktisches Geschick, eine große Sorgfalt in Einzelheiten und scharfe Aufmerksamkeit für Kleinigkeiten. Sie ist sehr gelehrig in feinen Hand arbeiten, pünktlich und gewissenhaft in den Nebensachen, sie ist ordentlich, reinlich und sauber; es kommt ihr überall mehr auf die Form an, wo der Mann mehr auf den Inhalt steht. Die Frau ist, weil schwächer, auch furchtsamer, ängstlicher, besorgter und vorsichtiger; der Mann ist gleichmüthiger, achtloser und kälter. Die Frau fühlt mehr daS Bedürfniß, sich an Andere anzu- schließen, sie ist mittheilsam und der Theilnahmr be dürftig, sie ist duldsam mit dienender Hingebung und gehorsam in fügsamer Liebe. Die Frau ist wahrhaft aufopfernd für Andere, sie ist glücklich im Glücklich- machen und beseligt durch den Dank deS Beglückten; der Mann ist tm Rechthandeln befriedigt, er sucht nur in der That selbst seinen Lohn und ist mit dem Be wußtsein de- eignen WertheS zufrieden. Der Mann ist ein Charakter, die Frau ein Gemüth. Der Mann sucht Achtung, daS Weib Liebe Der Mann verfährt konsequent, ja pedantisch nach System und Methode, die Frau eklektisch und empiristisch, improvistrend und ihrer Eingebung folgend. Der Mann ist universell, er generalistrt und idealtfirt; die Frau ist beschränkter in ihrem Gesichtskreis, sie specialistrt und individualistrt. Der Mann ist Kosmopolit, er liebt die Welt und die Menschheit; die Frau liebt die Welt nur in ihrem Mann und ihren Kindern, in ihren Pfleg lingen und Schutzbefohlenen. Der Mann will immer gerecht und billig sein; die Frau ist mitleidig und barmherzig. Ja, sie ist barmherzi . Und de-halb ist da- Hau» der barmherzigen Sch« er« die rechte Statte, wo die Vollendung sich rntfalten welche- hier
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