Dresdner Journal : 25.01.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-01-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187001256
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700125
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-01
- Tag1870-01-25
- Monat1870-01
- Jahr1870
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- Dresdner Journal : 25.01.1870
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1870 P 1» MmMg de» 25 Im»ar ättomwmnN^rrtstr Dres-llerIounml »ilrrnuprrls«: Verantwortlicher Redactevr: I. G. Hartmann I» >«r44 MkrUvk: SDüIr. ^MrUel>: l „ IS Hoo»tllcS: - „ IS „ I»7r»L««» tritt jlkrile^ > Dülr. 8t«mp«I^«diiSr, »u»«rk»Id a«» kkorüä. vo»-!«» ?o»t uoä 8t« «»p« i»io«M »vsknilknmnialfmr a»»wän, t » 8»-»o»r»w«», 6vmwi»«t<,QU» ä«» vr«»eln«r ^ooro»I»; «druck»».: 8. L»oi.»», Loo«» t'o»Vi N»wdarU-I,rU». Vi«»-I,«ix»i^-L»»»I-Ur»»dS»rt ». N Vom.«», >«rlio. k?norin«'»rk« N'irkk., kir»»««»»', Karo«», kovotpo krowoa L. 8cna<^rr»s kr«»I»a: I, 8r«xa>r»'r Annonrsll^urs-u, ^«»««, ki»» Sr 1'««v»i»i kr»vLNrrt ». H.: kaokd.; NSI»r ^v. Kto««««. k»ri,: tttv»«, le«r«ir«, 8vr.r.i«» tOo., (S, kl»o» ä« I» kour»«>; kr«^ k» 8aai.ro«'« voodU.» Vi«» Xi. qerausgrder: Löui^I. Lipoäitioa ck«« Vroiäaor ^oaraai«, vrsiäoo, ll»ri«a«tr»»,o lio. 7. Vot«r „Lia^emaat" <ti« Leil«: S lk^r Lrsqnnr»: lA^Iiok, Mit Laiaadia« <i«r 8oaa ouck d'«i«rt»I», Ldoack» kür ä«o koixoack«» D»U Feuilleton. Dresden, 23. Jan. Gestern hatte die Dreyßi g'schc Singakademie im Saale des „Hotel de Saxe" zum Besten deS hiesigen, unter dem allerhöchsten Protccto- rate Ihrer Majestät der Königin stehenden „Frauen« Vereins" ein großes Concert veranstaltet, unter ge fälliger Mitwirkung der Frau Bellingrath-Wagner, der Herren Hofopernsäuger v. Witt und Mitter - wurzrr, sowie der k. musikal. Kapelle unterDirectivn drSHrn.HofkapcllmetstcrS vr.J. Rietz. Zum ersten Male wieder nach längerer Pause trat die Akademie und zwar vor einem zahlreich versammelten Hörerkreise in selbst ständiger Weise vor die Oeffentlichkett. Sie hat gestern bewiesen, daß sie diese Oeffentlichkett nicht zu scheuen braucht. Das Programm bot zwar keine besondern Schwierigkeiten für den Chor, doch konnte dieser hin reichende Beweise ablegen von einem sorgsam vorbe reiteten Studium der betreffenden Werke, ein Verdienst, welches zum großen Theil dem jetzigen Dirigenten deS Verein-, Herrn Hoforganisten G. Merkel, zuzuschreiben ist. Die Chorltistungtn zeichneten sich durch gute In tonation, präctses Eintreten und geschmackvolle Vor tragsweise aus. Auch die Solisten boten Vorzügliches. Namentlich hatte Frau Bellingrath vielfache Gelegen heit, ihre prächtigen Stimmmittel zu entfalten und durch ihren schwungvollen, lebrnswarmen Vortrag schön zu wirken. Die erste Nummer de- Programm-: „Die Kreuz fahrer", dramatische- Gedicht von C. Andersen, für 3 Solostimmen, Chor und Orchester compontrt von N. W. Gade, war für Dresden neu. Da- Stück zer fällt in 3 Abteilungen: 1) In der Wüste. 2) Armide. A) Gen Jerusalem. Ohne un- auf eine Beurtheilung dr- AmtLicher Theil. Dresden, 23. Januar. Seine Kaiserlich Könialiche Hoheit der Erzherzog Carl Ludwig istheutcNach- mtttaq H5 Uhr nach Berlin abgereist. Dresden, 22. Januar. Seine Majestät der König ^»ben zu genehmigen geruhet, daß der Hofmarschall Kammcrherr Graf Vitzthum von Eckstädt das von Seiner Königlichen Hoheit dem Großhcrzog von Meck lenburg-Schwerin ihm verliehene Groß - Comthurkreuz de- HauSorden» der Wendischen Krone annehme und trage. Dresden, 13. Januar. Seine Königliche Majestät haben den Hülfsrath bei'm Appellationsgericht zu Leip zig, characterisirten Appcllationsrath Konrad Robert Rüger zum etatmäßigen wirklichen Appcllatioiisrathe bet diesem Appcllationsgrricht zu ernennen allergnäbigst geruht. Dresden, 18. Januar. Seine Königliche Majestät haben deck gewesenen Ortsrichter Johann Sigismund Weber in Zietzsch die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen huldreichst geruht. Dresden, 24. Januar. Se. Königliche Majestät haben die von dem Premierlteutenant der Landwehr der Cavallerie von Blum erbetene Entlassung aus Allerhöchsten Militärdiensten allergnäbigst zu bewilligen geruht. Drcoden, 24. Januar. Se. Majestät der König haben dem Obersteiger Kirbach von den Hänichencr Steinkohlcnwerken die goldne Medaille des Verdienst ordens, dem Sergeant Büttner und dem Ober-Pion- nier Jacob der 1. Compagnie des Pionnier-Bataillons Nr. 12 die goldene, dem Unteroffizier Berger der 4. und dem Pionnier Schulze II. der 2. Compagnie genannten Bataillons die silberne Medaille des Albrechts- ordens allergnäbigst zu verleihen geruht. Dresden, 22. Januar. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hat dem Schmiedemeister Adolph Hermann Hildebrandt hierselbst das Prädicat: „Hof-Schmiede- meister Sr. König!. Hoheit des Kronprinzen Albert von Sachsen" zu ertheilen geruhet. Telegraphische Nachrichten. BreSlau» Montag, 24. Januar. (W. T. B.) Zufolge einer Depesche, welche der „Schlrs. Ztg." aus Waldenburg zugeht, ist der Strike in Wal denburg als beendet anzusehen. Die Rückkehr der Sinkenden zur Arbeit erfolgte heute so massen- Haft, daß eine genaue Zahlangabe vorläufig un- möglich ist. Wien, Sonntag, 23. Januar, Nachmittags. (W. r. B.) In Abgeordnrtenkreisen verlautet, daß Präsident v. Kaiserfeld den Eintritt in daS Ca- binet abgelehnt habe. GiSkra und dessen College» sollen die Erneuerung ihres DrmisfionSgesuchS be absichtigen. Nichtamtlicher Theil. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Waldenburg. Ru dolstadt. AugLburg. Karlsruhe, Wien. Pesch. Pari-. Madrid. London. St. Petersburg. Konstantincchcl. Bombay. Hongkong.) Grnrnnungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. EiugesandteS. Statistik und LolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalevder. Börsen- «Hckrichtev. G Beilage. Landtagsverhandlungen. (Sitzung dcr Ersten Kam mer von» 22. Januar.) Inserate. Berlin begeben. Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg geleiteten den hohen Gast nach dem Leipziger Bahnhofe. Von feiten der hiesigen k. k. Ge sandtschaft war der Legationsrath Frhr. v. Gravcnegg (Freiherr v. Werner ist erkrankt) im Bahnhofe anwe send, welcher Sr. k. k. Hoheit auch bereits am Tage der Ankunft bis Bodenbach entgcgengereist war. Dresden, 24. Januar. Der Bundesrath de ¬ in ihrem ersten Theile beiwohnen können und nach er folgter Vorstellung dcr neuernannten Ritter rc. vor Beginn dis Gottesvienstcs wegen Unpäßlichkeit sich zu rückgezogen. Bei dcr k. Tafel im weißen Saale brachte im Auftrage des Königs Se. k. Hoheit dcr Kronprinz den Toast auf das Wohl der neuen Ritter aus und nach Aufhebung der Tafel geruhte Ihre Majestät die Königin die Cour der eingelacenen Ritter uno Inha ber von Orden und Ehrenzeichen anzunebmen und daraus die Versammlung huldvollst zu entlassen. Das Bcizcichnitz der mit Orcen und Ehrenzeichen decorir- teu Personen füllt fast 15 Spalten des amtlichen Blat tes; unter denselben befinden sich u. A.: der k. Ge sandte in Dresden Herr v. Eichmann (Kroncnorden ll. Kl. mit dem Stern), der Commandant der Festung Königstein Generalmajor v. Nohricheidt (rotyer Adkr- or den U. Klasse mit Eichenlaub), Oberposimeistcr Noentsch in Leipzig und Telegraphendircctor Schmidt in Dres den (rviher Adlerorden lV. Klasse). " Berlin, 22. Januar. Für die heutige Sitzung des Hauses der Abgeordneten bildete den alleinigen Gegenstand der Tagesordnung die Vorberathung des Entwurfs der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien Tagesgeschichte. Dresden, 23. Januar. Se. k. k. Hoheit der Erz. Specialdiscussion über den Abschnitt 4. „Von den Amlsbczirken und dem Amie des Amishauptmanns". (ßß 39—60.) Der zunächst zur Discussion stehende 8 39 lautet im Entwürfe: „Die mit dem Besitze eines Gatt verbundene polizeiobrig- kertliche Gewalt wird aufgehoben. Die Ausübung der bis herigen Gerechtsame derselben ist fortan ein königliches Amt." Verhandlungen verhindert, Dresden schon jetzt zu ver lassen. Derselbe wird sich daher voraussichtlich erst nach Schluß des Landtags nach Berlin begeben kön nen, bis dahin aber durch den k. sächsischen Gesandten daselbst, Herrn v. Könneritz, im Bundesrathe ver treten werden. Dresden, 24. Januar. Vorgestern ist das nach stehende königl. Decret an die Stände, die Beschleu nigung der ständischen Verhandlungen betref fend, an die Kammern gelangt: „Da, wie vorauszusehen ist, die Einberufung des Reichs tags des Norddeutschen Bundes in wenigen Wochen, vielleicht schon gegen die Mitte des künftigen Monats, erfolgen dürfte, ein gleichzeitiges Tagen des sächsischen Landtags und deS Reichs tags aber jedenfalls thunlichst zu vermeiden sein wird, so ist es wünschenswerth, in Zeiten daraus Bedacht zu nehmen, daß die Verhandlungen deS Landtags noch vor dem Zusammentriiic des Reich-tags zum Abschlusse gelangen Mit Rücksicht hierauf geben daher Ee königliche Majestät den get cucn Ständen den Wunsch thunlichstcr Beschleunigung der Verhandlungen über die noch nicht erledigten Beraihungegegenstände zu erktnnen und verbleiben denselben in Huld und Gnaden stets wohl bei- gelhan. Dresden, den 20. Januar 1870. Johann. Johann Paul v. Falkenstein." — Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung die Abtheilung ll (Pos. 76 bis 83) des Ai.s- gabebudgets, den Pcnsionsetar umfassend, erledigt und sodann die Bcrathung des Dcputationsb.richts über das k. Decret, Eisenbahnen betreffend, begonnen. Beim Schluffe unscrs Blattes dauert die Sitzung noch fort. Paris, Sonntag, 23. Januar, Nachmittags. (W. TB.) Au» Creuzot wird heute l Uhr Mif- tagS telegraphisch gemeldet: Leit gestern Abend hat sich kein Zwischenfall ereignet. Die Oefen und Hammerwerke find im Betriebe. Man hofft, daß die Ruhe heute andauern und die Arbeit morgen im Gange bleiben wird. Inzwischen versuchen die Führer und die noch feiernden Arbeiter die Agi tation fortzusetzen und die zur Arbeit geneigten Arbeiter einzuschüchtern. Paris, Montag, 24. Januar. (W. T. B.) Der „RSveil" veröffentlicht ein Schreiben Ledin-Rol- lin'S an LouiS Noir, in welchem derselbe eS ab lehnt, für die Familie Noir zu vlaidiren, weil die» eine Anerkennung der kaiserlichen Richter eia schließen würde. Der „Figaro" meldet aaSCreuzot Folgendes: Obgleich die Werkstätten von Creuzot Sonntags gewöhnlich feiern, sind die Arbeiter gestern beinahe voll zählig an die Arbeit gegangen. Andere meldeten ihre Rückkehr zur Arbeit für heute (Montag) an. Ein Drechsler, welcher zu den Waffen rief, wurde vorgestern (Sonnabend) verhaftet; zwei andere Individuen, welche zum Widerstande ausforderten, wurden gleichfalls sest- gcnommen. Der Präfect vertagte gestern eine öffent liche Versammlung. In einer darauf abgel altrnen Pri- vatvcrsammlung soll beschlossen worden sein, den Strike fortzusetzen, ohne die Ordnung zu stören. Das Ver hältnis der zur Arbcit zurückgekehrten Arbeiter zu den Feiernden ist -- 82 :18. „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Im 8 30 nach den Worteu „königliches Amt", zu setzen: dasselbe kunn als Ehrenamt (8 7) dem fruheru Polizeiherrn oder dessen Nachfol ger im Grundbesitz, in seinem ehemaligen Umfange auf Zeit übertragen werden." b) Die Abgg. Miquel und Genossen: .Das HauS der Abgeordneten wolle beschließen: l) Im 8 39 stakt des Absatzes 2 zn setzen: „die Ausübung der Polizei ge schieht fortan un Namen des Königs." An dcr Speciald^battc betheiligtcn sich die Abgg. v. Saitzwcdcll, v Mitschke - Collande, Witt, Graf Bethusy-Huc. Der § 39 wurde mit dem Amendement des Abg. Miquel mit 186 gegen 161 Stimmen an genommen. 8 40 lautet: „Behufs der Verwaltung der Polizei unst anderer öffent lichen Angelegenheiten wird jeder Kreis, Mit Ausschluß der Siädte, in Amtsbezirke gelbeilt, welche eine Einwohnerzahl von 20ito bis etwa >0,000, im Durchschnitt 4000 bis Moo Seelen, je nach dcr Dichtigkeit der Bevölkerung, enthalten sollen. Die Bildung kleinerer als 2 00, unl größerer a,s lo.ooo Einwoh ner umfassender Amtsbezirke ist in einzelnen, durch besoudere örtliche Verhältnisse bedingten Fällen zulässig." Hierzu lagen folgende AbändcrungSanlräge vor: 1) vom Abg. Miquel und Genossen: „Zum 8 40. ») Den ersten Absatz wie folgt zu fassen: Behufs der Verwaltung der Polizei und anderer öffentlicher wie communaler Angelegenheiten wird jeder Kreis, mit Aus schluß der Städte, in Amtsbezirke von 2000 bis 5000 Eiu- wohner gelheilt, b) Im Alinea 2 statt ,10,000" zu setzen: „booo", «) In demselben Absatz das Wort „örtliche" zu streichen " 2) vom Abg. Groschkc: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: In 3 40 Dresden, 23. Januar. Vom Bundesgesetzblatt Norddeutschen Bundes ist das 2. Stück vom Aal re 1870 beule hier eingetrvffcn. Dasselbe enthält: Nr 411) Verordnung vom 19. Januar 1870, die Ein- herufuieg d«s BumeerathcS des Norddeutschen Bundes zpm 27. Januar d. I. in Berlin betreffend; Nr. 412) Ernennung des Kaufmanns Koch zu Reval zum Vicc- consul des Norddeutschen Bundes. Berlin, 23. Januar. Der heute Abend ausnahms weise erschienene „St. A." berichtet ausführlich über die heutige Feier des Krönungs- und Ordensfestes. Seine Majestät der König hat der Feier, welche in dcr üblichen Welse im k. Schlosse vor sich gegangen, nur Norddeutschen Bundes ist auf den 27. d. M einberu- fen worden. Wie wir hören, ist der erste k. sächsische Hierzu hatten beantragt: ») der Abg. v. Mitschke Bevollmächtigte, Staattminifter Freiherr v. FriesenT^^llande: » durch die demnächst bevorstehenden wichtigen Landtags- °°" S-!>'-mch D-iSd-« , S-chl-tt Da- Haus b-Wi» lunächjl ,ur Bc. h-uk Nachmittag m» ttch ub« Rwnau nach Ä.fchattr,°Ts di! NW- L, 104—106 und 111—118 der Krcisordnungscommission zur Vorberathung zu überweisen. Hierauf begann die deS Entwurfs Zeile 3 und 4 des Alinea 1, sowie daS Alinea 2 zu streichen, und dafür zn setzen: deren Umfang nud Zusam mensetzung, unter möglichster Berücksichtigung der bestehenden VerhaUniffe nach dem Bedülsniß der Einwohner des Bezirks und einer zweckmäß gen Verwaltung zu bemessen ist." 3) von dcn Abgg. Dr. Glaser und v. Denzin: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Im Falle der Nichtannahme des Abändcrungsantrags Groschke: >) § 10 Absatz 1 statt der Worte: „von 2i 00 bis etwa 10,000, im Durch schnitt 400 » bis »tooo Seelen" zu setzen: „500 bis etwa 10,000 Seelen". 2) z 40 Absatz 2 statt „einzelnen" zu setzen: „den". 4) vom Abg. Hoffmann: „Dem 8 40 hinter den Worten: „mit Ausschluß der Städte" hinzuzusügen: „und der im § 39 bezeichneten Ortschaften (Flecken). — Dem 8 40 am Schluffe als besonderes Alinea hinzuzusügen: „Auf Antrag der Vertretung einer Fleckengemeinde (8 39) kann dieselbe einem Amtsbezirke einverleibt werden (8 44)." Bci der Abstimmung wurde das Amendement des Abg. Groschkc abgelehnt, das des Abg. Miquel mit 184 gegen 167 Summen angenommen: Der 8 40 wurde hierauf mit dieser Abänderung angenommen. 8 41 lautet: „Inwieweit die Vereinigung der zu e mm Amtsbezirke ge- hörigen Gemeinden und selbstständigen Gutebezirke zu einem besondern Communalverbande in Ansehung solcher Angelegen heiten, welche für sie ein gemeinsames Interesse haben, statt- finden kann, wird durch Gesetz bestimmt werden." Hierzu lag der Antrag des Abg. Miquel und Ge nossen vor: „Den 8 4l so zu fassen: DaS Amt bildet einen Commuual- verband mit den Rechten einer Corporation. Seine Zustän digkeit wird durch dieses Gesetz und im Uebrigen durch die zu erlassende Landgemeindeordnnng geregelt." An dcr hierüber eröffneten Debatte bethetligten sich die Abgg. v. Kardorff, Miquel, Scharnweber, vr. Vir chow, Graf zu Eulenburg (Dcutsch-Cronc). Bei der namentlichen Abstimmung wurde das Amendement Mi quel mit 189 gegen 177 Stimmen vom Hause angenommen. (Bei dcm Aufruf des Namens Wagener (NmstetÜn) ruft das gcsammte Haus: fehlt, fehlt immer I) Z 42, wozu eine große Zahl Abänderungsvorträge vorliegt, wird nach kurzer Bemerkung des Abg. Lampugnani in folgender von dem Abg. Miquel vorgcschlagenen Fassung angcnommcu: „Gemeinden von mindestens 1500 Einwohnern sollen einen Amtsbezirk für sich bilden, sofern nicht die örtlichen Verhält nisse di« Zulegung kleinerer Gemeinden oder Gutsbezirke durchaus erforderlich machen." Desgleichen wird § 43 ohne weitere Debatte nach dem Anträge dcr Abgg. Miquel und Genossen in fol gender Fassung genehmigt: „Der Amtsbezirk soll ein räumlich zusammenbängendes Flächen- gebiet umfassen. Außerdem ist bei Abgrenzung desselben neben der Rücksicht auf angemessene Größe und Abrundung möglichst darauf zu achten, daß einerseits Gemeinde- und Gutsbezirke, welche bisher unter einer gemeinschaftlichen Polizeiverwaltung standen, nicht von einander getrennt, und andererseits, die innerhalb der Kreise bestehenden Verbände (Kirchspiele, Schul- velbände, Wegebaubizirke, Feuerlöschdistrictc u. s.M.) nicht zerrissen werden. Unbeschadet der vorstehenden und der Bestimmungen des 8 42 soll der AmlsbezirW>unl>chft durch Zusammenlegung von Gemeinden und GutsbeRrken ge bildet werden." l 8 44 wird ebenfalls ohne Debatte mit einem Ab- änderungsantragc dcr Abgg. Miquel und Genossen an genommen und lautet danach wie folgt: „Die Bildung der Amtsbezirke erfolgt aus Vorschlag der Kreil- Versammlung durch königliche Anordnnng. Künstige Verän derungen dcr Amtsbezirke erfolgen in gleicher Weife, jedoch nach Anhörung der betheiligtcn Amtsverlrelungen." 8 45 wird nach dem Anträge Miquel und Genossen in folgender Fassung angenommen: „der Vorsteber des Amtes (Amtshauptmann) verwaltet die Polizei im Amtsbezirke und die sonstigen Eommunalangelegen- heilen des Amtes unentgeltlich nach näherer Vorschrist diesc- GesctzeS und der Landgcmeindeoronung." Tue §8 46—49 enthalten in der Regierungsvor lage die Bestimmungen über den Amtshauptmann, der durch den König ernannt werden soll. Dazu liegen die Anträge dcr Abgg. Miquel uud Genossen vor, welche die Amtsbezirke und die Besugniß der Amts- vertrctung regeln, sowie fcstsctzcn, daß die Amtshaupt leute, sowie derer, Stellvertreter unter der Leitung des Landraths von der Amlsvertretung nach Maßgabe de- anliegendcn Wahlrcglcments auf drei Jahre gewählt werden sollen. — Eine Debatte über diese Paragraphen Gedichts einrulasjcn, sei nur bemerkt, daß der berühmte Tondichter sich dem Stoffe gegenüber doch etwas auf fremdem Boden bewegt. Die Romantik dcs Mittel alters und die gluthvolle, dämonische Sinnlichkeit Ar- mtdcns scheinen ihm nicht geläufig; in der Schilderung der nordischen Heimath ist Gade glücklicher. Der Com- ponist nimmt zwar hier und da einen höhern dramati schen Anlauf, ohne ihn jedoch zur nöthigen Steigerung und zum Abschluß zu bringen. Dcmungcachtet bietet das Stück viele musikalische Schönheiten dar, nament lich in Bezug auf melodtfche Erfindung, interessante Modulation, auf Instrumentation und Knappheit der Form. Dasselbe ist allen gemischten Gesangvereinen zur Ausführung wohl zu empfehlen. Die Lconorew Ouvertüre (Nr. 3) Brethoven's und das Finale dcs ersten Actes der unvollendeten Oper „Lorelcy" von Mendelssohn sülltcn als willkommene Zugabe den zweitcn Theil dcs Concerts. Daß die k. Kapelle unter ausgezeichneter Leitung deS Herrn vr. Rictz dir Begleitung der Gesangsstücke sehr dtScret und die Ouvertüre schwungvoll aussübrte, mag noch dankbar erwähnt sein. —v— -j- Dresden. Am gestrigen Abend begann der „Prcstidigttateur Sr. Maj. deS König- von Preußen" Herr Bellachini im Saale des „Hotel de Saxe" einen Cyklus seiner magischen Soireen. Dem Gebiete der Taschcnfpielerkunst sind seit BoSco und Döbler kaum noch neue Geheimnisse abzulauschen. Allein der Vortrag, er macht nicht nur, wie Goethe meint, deS Redners, sondern auch, wir wir zu paraphrastren un- erlaubrn, deS Taschenspieler- Glück. Wenn r- sich darum handelt, die vielfach daaewrfrnrn Probleme mit weltmännischer Eleganz und überraschender Gewandt heit zu tnfcentren und executiren, so muß man den Leistungen Bellachini's die vollste Anerkennung zollen. Ohne augenblendcnde Apparate arbeitet er rasch und präcis. Lein meisterhaftes Volteschlagen mit einer Hand erinnerte an Mr. dc Caston, der sich vor einigen Jahren in Kartenkunststücken hier producirte. Nicht weniger bcwundernLwerth ist seine Escamotage. Noch wurde in dcr Vorstellung ein interessantes Werk dcr Mechanik, die gelungene Lösung eines Problems, das schon viel Kopfzerbrechen verursacht hat, gezeigt, näm lich ein sprcchendcr Automat oder eine Sprechma schine. Die originelle Debütantin erzählte selbst, daß sie eine Nordamerikanerin und daß ihr Vater dcr Pro fessor Faber sei. Nach verschiedenen Eprachprobcn wird sie von ihrem Besitzer, der eine zwcckcntiprcchende Erläuterung giebt, entkleidet und ihr Skelett bloßgelegt. Da gcwahrt man denn einen e nfachcn, vierbeinigen Tisch, über dcm sich zwei kleine Pfeiler mit einer äußer lich sehr einfachen Mafchincrie erheben. Der vordere Pfeiler hat einen Mund, der freilich nicht cbcn zum Küssen geformt ist. Der Hintere Pfeiler ist mit einem kleinen Blasebalg versehen, der durch ein Pedal bewegt wird. Fünfzehn Tasten, von einer Dame gehandhabt, welche die ganze Maschine in Thätigkeit setzt, liegen über dcr freien Seite des Tischcs, und diese Tasten dienen dazu, den Hauch des Blasebalgs zu regeln, die Lippe und die künstliche Zunge in Bcwcgung zu setzen und dadurch die sämmlUchen Laute aller europäischen Sprachen hervvrzubringcn. Der Hauch des Blasebalgs wird durch eine Röhre gestoßen, die genau nach dem Vor bilde der menschlichen Stimmritze construirt sein soll. Die Sprrchferligteit der Maschine ist überraschend, man vermißt eben nichts als die Modulation, und man sühlt nichts al- ein gewisse- Grauen, aus dcm trockenen Holze eine deutliche menschliche Spracht zu vernrhmen. Dit Sprechmaschine wäre also da, nun bleibt nur noch die Erfindung einer Dcnkmaschine übrig, ebenfalls ein längst und dringend gefühltes Bedürfntß. f Der 10. Jahresbericht der deutschen Schillerstiftung ist erschienen. Derselbe schließt die zweite, einen Zeitraum von 4^ Jahren umfassende Verwaltungsperiode seit der Begründung dieses National- Instituts ab. Dcr Verwaltungsrath dcr Stiftung schickt daher, ehe er zu den Ergebnissen des letztverflossenen Jahres schreitet, eine summarische Uebersicht des Stan des und der Wirksamkeit dcr Stiftung für die ganze Vcrwaltungspcriode vom 1. Juli 186ö bis zum 31. De- cember v. I voraus, iusbefondere was die finanzielle Gcbahrung betrifft. Die Einnahmen betrugen dem nach w bst dem vom Jahre 1864 übernommenen Saldo: 68,562 Thlr. und l2,220 Fl. Die vergleichende Ucber- sicht der Beitragsquotcn von Seiten der Zweigstiftungen ergicbt eine, wenn auch nicht wesentliche, doch allmählich steigende Erhöhung der Einkünfte, die jedoch Haupt- fächlich unr in der umsichtigen Verwaltung der StiftungS- capitalien ihren Grund hat. Auch werden nur zwei neue Zweigstiftungen, Brünn und Salzburg, aufgeführt Zu den Ausgaben übergehend, so betragen die aus dcr Centralkasse und die von den Zweigstiftungrn gewährten Unter stützungen im Zeiträume von fünf Jahren zusammen: 69,880 Thlr. und 57l5 Fl.; im Durchschnitt für jedvS Jahr also 13,976 Thlr. und 1143 Fl. Die Central- kasse schloß am 1. Januar 1870 mit einem Baarvor- rathe von 3794 Thlr. und 2076 Fl. ab. Die letzte Generalversammlung, die zu dcm Zwecke berufen war, für die nächsten fünf Jahre die Verwaltung zu ernen nen, hatte bet diesem Anlasse zum ersten Male Ge legenheit, von den ihr durch die neuen Satzungen etn- geräumten Rechte, lebenslängliche oder auf mehr ab- fünf Jahre zu bewilligende Pensionen au-zusetzen, Ge-
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