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Dresdner Journal : 26.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187008264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-26
- Monat1870-08
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 26.08.1870
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^doo-omooteprol»« r Ku»«»: In r-nm—- ttitt jtbrlle« . « rlür. » Hür. St«mp«Ia»d<ll>r, ür. 1b X«r. »«M«r>uad «lv« Uvr^ä. . 1» Kgr. «uoäv, kvot um! «n»rtX«r. l 8t»wp«l>u«:t>lo» düuu. Oü.' irtU' «YL1 «rw.» 31» «.; st°üt«m SwLi «« -! »r «; eeß«- '»fr»,» b»-« - Li »mmm- >.»ritu Sö'Ä «al. Sv». .ha-^ ichs-Bak lim v. -L; ds.M-Ich, »« »; >. » tt« Bim. «um. V>ixilUl -»<«»: e l«^. d »hrl« lanlad. scrw.<t Arrtii« .r Soitts ; Dr«Ki. Lhlr.^ "«KE; IMK, -ramsch», ch« Vodci. rr. Eich«. H.Lxs« L Loose m, stuttE >S"K Li Mt.— m ». 3. !rnichische üb». ü «Mt. taliemsche »ahavvai i do. im Itt.wj I «7.W, St. ». m. Seil z. _ .tzdüirn- Prior/otz »^Li b —L "»^Li »er ««,. reditvl« Vallkvüei Eociüii». »leier M >. - Li Witzer d,. ampsschij- amvW. »l-kpiijit- -tiltjicha Feuer»«' mbaidische alij. Sets. ; di. «« Hw. Sind. odeuMtz« >o«. »m 3°«,^ p.«ll«r<iz 'M 7«H M- rL und da- Korn wuchs zu den Säcken heraus. Von dort nach Landstuhl reisten wir mit 200 Ochsen, die von einem Meißner Viehhändler unserm ArmeecorpS zuge- führt werden sollten, auch daS Vieh litt natürlich unter dem langen Aufenthalt im Wagen. Hier in Lautern sollten wir auch schon ein Stücklein Diakonie ausüben können: ein Schaffner, der mit uns sprach, hatte in seiner Wohnung einen sächsischen Soldaten (Wittich auS Meerane, er ist sehr gut aufgehoben) ausgenommen, welcher durch den Marsch offene Wunden am Fuße und geschwollene Füße hatte, der Schaffner hatte ihn in wirklich edler Weise bereit- 14 Tage beherbergt, behan delte ihn aber, da ärztliche Hilfe nicht am Platze war, in aller Gutmüthtgkrit grundfalsch, die Diakonen gaben ihm nun sofort verständigen Rath. Mit der vöthigru Energie rcqutrirten wir hierauf vom Bürgermeister einen Leiterwagen für unser Gepäck, ich eroberte einen Platz in der vorüberfahrrvden Kutsche eine- bayrrschen BaurathS, der die durch die Truppentransporte arg geschädigten Chausseen inspicirte, und kam gegen 8 Uhr nach Homburg, wo ich Quartier sür die Andern machte, die zu Fuße gegen 11 Uhr, natürlich tüchtig ermüdet, ankamrn. In aller Frühe rrqnirtrten wir schnell zwei Leitern-,gen, einen für unS und einen für daS Gepäck, und fort gtvg'S nach Saarbrücken. Unterwegs trafen wir eine Abtheilung Sachsen, die au- dem Homburger Lazareth wieder zur Armee ginge», und da wir noch einen Wagen requiriven konuten, nahmen wir dir über daS Zusammentreffen hocherfreu ten LandSltutr bei unS ausi In St. Ingbert atzen wir trefflich zu Mittag und dann ging'- über die Grenze; am Nachuurtage waren wir auf dein Bahnhöfe St.Johann (Saarbrücken). Hier hatten wir die Freude, mit Herrn Pastor Fröhlich aus Dresden zujammenjutreffn,, der mit 10 Diakonissen auf den Zug »ach Remtlly wartete. (Der Anschluß an rin einzelnes ArmeecorpS hat sich auch Fröhlich als m pnvei zunächst unmöglich erwiesen). Hier gab eS natürlich sofort Allerlei zu thun, und unsre Leute, obwohl sehr ermüdet, griffen wacker zu. Einer übernahm sogleich die Nachtwache bei 6 preußischen Offizieren, die im neuen Easino liegen. ES giebt hier nicht dloS viele Lazarethe (in den ersten Tagen näch dem Saarbrückener Gefechte war jeder Hav eln Lazareth), sondern eS ist Saarbrücken auch der eigentliche Sammelpunkt aller freiwilligen Kranken- Pfleger; mehrere EorpS haben hier ibr Standquartier, Johanniter zählte ich gegen 30, unter ihnen auS Sachsen die Herren v. Carlowitz und v. Metzsch, Alle unter der Führung des Grafen SolmS. Ich nahm bter Gelegen heit, um Schritte zu thun, welche die Nachberufung unserS gesammte» EorpS bezweckten; ich hoffe, dieselbe» sind geglückt und da- EorpS ist nicht wehr in Dres den, wenn diese Zellen dahin gelangen. Unsre Thätig« kett dauerte bi- gegen ^12 Uhr Nacht-. Am ander« Tagt mußten wir hier bleiben, wo wir auch zur Zell (den 19. August) un- noch aufhaltrn. Wir find hier völlig abhängig von den wettern Weisungen der Jo hanniter Bereits gestern (am 18. d.) hat unser EorpS eine Thättgkrit entfaltet, welche die Augen aller Bethriligten auf dasselbe zog. Ich wollte, e- hätten einige Gegner unsrer Sache zugesrheu, — fie wären verstummt. Wir erklärten nämlilb, daß wir gern, wenn e- nicht ander- möglich sei, hier bleiben wollten, aber nicht ohne thätig zu fein. Die Thättg- kett fand sich. Hatten einige von den Leuten schon am Tage vorher (17.) bis in die Nacht hinein vereinzett Verwundete tragen helfen, so stellten sich nun gleich 2 Rolt n von je 4 Mann «soviel find ollcmal nvthtg) t» diese« Dienst. Diese haben am gestrigen vormtt- Die sächsische« Kelddiakonen auf dem Kriegs schauplätze. Bei der großen und anstrengenden Thätigkett, die alle Mitglieder unsrer sächsischen Felddtakonie zu ent falten haben, und bet der Kürze der Zett, die seit dem Abrücken de- ersten Zuge- vergangen ist, kann e- nicht Wunder nehmen, wenn ein osficieUer Bericht über da» Leben und die Thätigkett dieses EorpS zur Zett noch fehlt; da unS aber Privataufzeichnungen eine- Dia konen vom ersten Zuge zugekommen sind, so glauben wir durch deren Veröffentlichung unsern Lesern einen Dienst zu erweisen, einmal, weil eS einen beruhigenden und erhebenden Eindruck macht, mitten im KrtegS- tumulte rin Werk de- Frieden- sich entfalten zu sehen, und sodann, weil diese Notizen sehr wohl dazu ange- than erscheinen, eine Skizze vom jetzigen Zustande de» Kriegsschauplatzes der verflossenen Tage und rin an schauliches Bild der regen Thättgkrit unsrer Felddiakouie zu geben. Unser Gewährsmann berichtet: NachtS 2 Uhr kamen wir in Kaiserslautern an; wir wurden hier mit einem Teller voll Graupen und Fleisch gespeist und entdeckten dabet, daß unS ein wich tiger Gegenstand fehle (dir Nachrückenden mögen ihn sich ja anschaffen), nämlich — ein Löffel. Unser Nacht quartier schlugen wir im Wartrsalon auf, wo un- mehrere Soldaten au- Matrazrn und Tragbahren, die für den Transport Verwundeter dienten, ein Nachtlager bereiteten; früh wuschen wir unS gemeinsam auS einem großen Eimer und gegen 10 Uhr fuhren wir weiter. Eine Stunde später hielt unser Zug in Landstuhl, end lich kam die Depesche, daß rr bi- zum andern Nach- nltttage hier liegen bleiben müsse. Die TrauSportzüge stockten über die Maße. Nach Lautern waren wir mit einer für unsre Armee bestimmten Getreidesendunz ge fahren, infolge de- Regen- «ar viel davon verdorben Feuilleton. s. Hoftheater. Mittwoch, den 24. August, gastirte in G. Frettag'S Lustspiel »Die Journalisten" Herr Brock vom Stadltheater in Königsberg als Kon rad Bolz. Sein Spiel besitzt Anstand und Routine, die Führung de- Dialog- zeigt Gewandtheit, Fluß und Temperament. Eine gediegene, feinere Ausbildung in Behandlung der Rede, rin geistig entsprechender, scharf ausgeprägter und wohlbeherrschter Ausdruck, wie ihn Bolz, dieser Matador deS Talent- und Glück-, verlangt: bleiben dem Gaste noch zu erwerben. Konrad Bolz mit seinem ausgelassenen Humor, seiner übrrmüthig regen Lust am Scherz, seiner Wahrheit im Ernst, er- fordert rin gewisses Bravourspiel der Geistreichtgkett im Borlrage. Auch der warme, treuherzige GcmüthS- ton genügte nicht, der bisweilen versöhnend die forctrte Verwendung dc» WttzeS und der Ironie mildern muß, womit der Dichter oft auch Momente innigen Gefühl» und zarter Empfindung zu parodiren beliebt. Die Er- zählung im dritten Acte an Piepenbrink bewies, wie wenig Herr Brock noch die Kunst de» Bortrag- inne hat. In der Aussprache vermißt man klare und reine vocallfation. Wohl aber entwickelte der Gast offenbar Talent und Intelligenz, so daß man nach fleißig er langter weiterer künstlerischer Durchbildung von ihm eine erfreuliche LeistungSsähtakeit erwarten darf. In der gelungensten Scene deS Stücks (dritter Act) zeich nete sich Herr Dessoir durch eine vorzügliche charak- lmstlsche Darstellung de- Wetnhändler» Piepenbrink an». Außerdem seien noch Herr Winger (Oberst Berg), Herr Jauner (BellmauS) und Herr Meister (Schmock) hervorzehobeu. E. Banck. .... —" NeulleS auf vuzy vorpoussiirt ward, um die Straßen von Metz auf Verdun und auf Etat« zu beunruhigen und möglichst aufzuNSren. Obwohl bei diesem Vorgehen, welches einige wichtige Gefangene einbrachte, nur auf einzelne französische Patrouillen gestoßen wurde, die sich schnell zurückzogen, so dürfte doch das Erscheinen so bedeutender Rcitrrmassen, welche andere Truppen hinter sich habe«, beziehentlich nur maSkiren konnten, auf der RückzugSlinte nach Elain die Franzosen zur äußersten Vorsicht bet einem Vorstoß ermahnt haben. Letzterer unterblieb jedoch ganz. Se. Majestät der BundcSfeldherr entschied sich, wie die bereits veröffent lichten Berichte d«S Nähern enthalten, am 18. August für einen allgemeinen Angriff auf die französische Armee. Nach der, feiten deS Obercommandauten Ler II. Armee, Prinzen Friedrich Karl k. H., welchem daS k. sächsische EorpS zugetheilt war, au-gegebenen Disposition hatte da» k. sächsische EorpS auf dem äußersten linken Flügel, rechts neben sich da- k. pceuß. Gardecorps, nach Jarny vorzurücken. Es stellte sich jedoch bei rem allgemeinen Vorrücken der II. Armee heraus, daß die französische Armee nicht, wie man geglaubt, in der Richtung auf Paris-abmarschirt war, sondern, daß dieselbe eine über aus starke Stellung auf dem Höhenzuge von Ron- cvurt —St. Privat-la-Moutagne — AmauvillerS bezogen hatte, welche nahezu in der rechten Flanke der II. Armee lag; e» erging daher seilen des Oberkom mando- der Armee der Befehl, gegen diese Stellung zum Angriff« vorzugehcn; letzterer konnte erst nach Ausführung der Frontveränderung wirksam werden und legte durch den vorher au-zuführenden Marsch besonder- dem sächsischen Corps bedeutende Anstrengungen auf. - Der Vormarfch des k. sächs. CorpS von Puxieux auf Jarny begann etwa um 6 Uhr mit der I. In fanteriedivision im ersten Treffen, gefolgt von drrCorps- artlllerie und mit der II. Infanteriedivision im zweiten Treffen. Um 12 Uhr war Jarny erreicht und wurde der Marsch über Giraumont-Batilly angrtretcn, die I. Division auf dem linken Flügel mit der Direk tion auf Cotnvtlle, die ll. Division auf dem rechten Flüge l mit der Richtung auf St. Marie - aux - Chönes. Letzterer Ort wurde gegen H4 Uhr von der k. sächs. 411. Jnfanteriebrigade (5. und 6. Jnfantkrieregiment) gleichzeitig mit der I. k. preuß. Gardetnfantrriedivision im ersten Anläufe genommen, und datirt von diesem Zettpmikt« an da» bereits in osfirieller Weise bestätigte Ciugreifen de- XII. Armeecops in die allgemeinen Schlachtverhältnisse. Der wettere Angriff auf die feindliche Stellung in dem nur leicht gewellten Terrain wurde durch die vollständig dominirendr Lage des Stützpunktes derselben St. Privatla-Montagne sehr erschwert und be stimmte Se. königl. Hoheit den Kronprinzen (von Sachsen) zu einem Flankenmaniver über Monta iS gegen Roncourt, mit der III. Jnfanteriebrigade in St. Marie-aux-ChöneS als Pivot, unter dem Schutze der vereinigten Artillerie. Der I. Division war hierbei noch die IV. Jnfanteriebrigade sür die Umgehung und den Angriff auf Roncourt unterstellt worden. Die gesammte Corpsarttllerie wurde nördlich vou St. Marte-aux-EhöneS in Position gebracht und bereitete durch ihr wohlgenährtes und präciscs Feuer den Angriff auf Roncourt außerordentlich wirksam vor, so daß die Franzosen, wie sich später herausgestellt hat, dadurch zum Abzug gezwungen worden waren. Unter dem Schutze dieses Feuers etwa gegen ^6 Uhr begann die I. Division ihren Vormarsch von Aubouö auS und traf über MoutatS und Roncourt um 7 Uhr vor St. Privat-la-Montagne ein, gegen welches bereits daS k. preußische GardecorpS den Angriff ein- geleitet hatte und daS durch da- Feuer der sächsischen Artillerie mehrfach in Brand geschossen war. Das trotzdem hartnäckig vrrtheidigte Dorf wurde im ersten Anläufe mit großer Bravour aber auch mit großen Verlusten (hier war es, wo Generalmajor v. Craus- haar an der Spitze seiner Brigade fiel) und im Verein 1870 V IS« Nres-MrIMmal Nichtamtlicher Theil. Ueberficht. Telegraphische Rachrichte». Kriegtoach richten. (Dresden. Berlin. München. Stuttgart. Karlsruhe. Paris. Danzig) Tagetgeschichte. (DrcSdcn. Berlin. Königsberg. Stet tin. Hamburg. Karlsruhe. Wien. Prag. Pesth. Brüssel. Karratschi.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Kamenz. Pirna.) Vermischte». Eingesandt»». Kriegs-Nachrichten. Dresden, 25. August. Ueder die ehrenvolle Theil - nähme deS königl. sächsischen ArmeecorpS an der Schlacht bei Metz am 18. August geht unS auS gut unterrichteter Quelle nachstehende Notiz zu: ,Am 16. August, am Tage dcr Schlacht bet MarS- la-Tour, stand das königl. sächs. Armeecorps noch in zweiter Linie, auf Lem linken Moselufer die Cavalerie- division weit vorgeschoben bis Ronsard, während daS Hauptquartier in Pont-ü-Mousson verblieb. Noch in der Nacht vom 16. zum 17. Aug. wurde das sächs. EorpS zur Unterstützung der im Gefecht gewesenen III. und X. königl. preußischen ArmeecorpS beordert, da man wahrscheinlich schon zum 17. Aug. einen Vor stoß dcr französischen Armee ewartrte, die »S versuchen mußte, die verlorene Verbindung mit EHSlonS über Verdun wieder hrrzustrllen. Im Laufe drs 17. Aug. traf, dem ertheilten Be fehle gemäß, daS k. sächsische CorpS bei MarS-la- Tour ein und bezog Bivouac bei diesem Orte und Puxieux, während die Cavaleriediviston über Vig- Amtlicher Theil. Bekimntmckchuna. Die Generaldirrction hat mit'Rücksicht aus den durch die gegenwärtigen Zeitverhältnisse eingetretenen mminderten Besuch deS Königlichen Historische« MuseumS beschlossen, den öffentlichen Eintritt in dasselbe an de« Wochentagen Montag, Lten-taa, Don- »erttag und Freitag bis auf Weitere» auf die Stunden »v« 10-1 Uhr zu beschränken. Der Wiedereintritt der gewöhnlichen Eröffnung-- stunden von 10—4 Uhr wird seiner Zeit bekannt ge macht werden. Dresden, am 28. Juli 1870. Teneraldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft. v. Kriese«. mit der k. preußischen Garde vou der I. Und IV. In- fanteriebrtgade genommen. Die Einnahme von St. Privat bildete den Schluß deS Kampfe» am 18. tm). auf dem linken Flügel der ganzen Schlachtenlinte. Von der Cavaleriediviston waren die beiden Ulanen- regimeuter zur Beobachtung auf den beiden Straßen nach Verdun zurückgelassen worden, während dir beiden schweren Reiterregimenter gegen '^5 Uhr auf dem Schlachtfelde eintrafen, ohne jedoch infolge deS Ter- ratnS zur Action gegen feindliche Truppen zu komme«; es gelang aber zwei entsendeten EscadronS dieser Re gimenter wenigstens vorübergehend, die Eisenbahn von Metz nach Thionville in der Gegend von M«ziere» unbrauchbar au machen. Die Verluste des k. sächsischen ArmeecorpS in der siegreichen Schlacht vom 18. August betragen, soviel sich nach den bekannt gemachten Verlustlisten übrrsehen läßt, 92 Offiziere und ca. 2000 Mann, iaelomv« 17 Offiziere und ca. 200 Mann todt. Die k. sächsische Armee aber hat an diesem Tage, an der Sette der k. preußischen Garde ihre alte Tüchtigkeit bewährt; ein stimmig ist das Urtheil, daß sich sämmtliche Comman- deurc durch musterhafte Führung und alle Truppen durch außerordentliche Tapferkeit und Ausdauer hervor- gethan haben, und ist cs dem Armrccorps auf diese Weise möglich geworden, eine — dem Vernehmen nach noch am Abend des Schlachttages vom Obercommando der ll. Armee dankend anerkannte — entscheidende Wendung der Schlacht zu geben." — Welch großen Schwierigkeiten die Aufstellung der Verlustlisten auf dem Kriegsschauplätze begegnet, geht am deutlichsten daraus hervor, Laß dir neueste, mit dem preußischen „St.-A." hier eingrgan- gene »Verlustliste Nr. 3", welche die bis zum 22. August in Berlin cingcgangenen Verluste enthält, erst die Ver luste eine- einzelnen Regiments aus drin Gefechte bei Weißenburg (am 4 August) und den Verlust an Offizieren aus der Schlacht bei Wörth (6. August) bringt. * Berlin, 24. August. Im .St.-A." liegen vom Kriegsschauplätze folgende Nachrichten vor: Am Morgen deS 19. d. M. wurven der Obrrstlieutenaut v. VerLy und der Hauptmann ».Winterfeld — Beide vomGeneral- stabe Les großen Hauptquartiers Er. Majestät deS Kö nigs — alt Parlamentäre nach Metz entsandt. Es sollten Brief« höhn« französischer Aerzir, welch« auf dem Schlachtfeld« zurückgeblieben waren, dort ab- gegrbev und Verabredungen getroffen werd««, in wel cher Weise das Schicksal der verwundeten Franzosen durch Heranziehung von ärztlichen Kräften auS der Festung erleichtert werden könnte. Sobald die vorge nannten Grneralftabsoffiziere unsre Vorposten passttt hatten, ritten fie im Schritt, vor sich einen Dragoner mit wehender weißer Fahne und einen Trompeter, der in kurzen Zwischenräumen Signale blieS. Sehr bald näherte sich von links eine feindliche Husarenpatroutll«, welche dann unsre Parlamentäre cotoyirend beobachtete. Nachdem diese Patrouille bis auf 100 Schritt heran war, gab sie Feuer. Der Oberstlieutenant v. Verdy ließ sofort halten, die weiße Fahne schwenken undSlgnale bl-sen. Die Patrouille sprengte i« Galop in der Richtung auf Metz davon. Die Parlamentäre ritte« wiederum im Schritt und unter strenger Beobachtung der oben angedeuteten Formalitäten vor. Ein fran zösischer Jnfanterieposten an einem Gehöft unweit Lon- grau an Ler Metzer Straße war jedenfalls von ihrem Erscheinen durch die erwähnte Cavalerirpatrouille be nachrichtigt worden. Dieser Posten, welchem da-Ter rain während geraumer Zeit das Herankommen der Preußen zu sehen gestattete, konnte über die friedlichen Absichten dcr langsam Vorrettendeu unmöglich tnZweifel sein. DietsettS wurde man diese- Posten- erst auf 80 Schritt gewahr. Oberstlieutrnaut v. Berty befahl so fort zu halten, das betreffende Signal zu blasen und die Fahne zu schwenken. Die Franzosen beantworteten diese friedlichen Zeichen durch wiederholte Schüsse. Alt nun endlich sogar eine Sektion autschwärmte und zu London, Donnerstag, 2S. Lug«-. (W.T.B.) Die „Time-" erklärt, da- et« Briefwechsel zwi schen der Kaiserin Eugenie und der Königin Lie- toria bezüglich einer Vermittelung der Letzter« nicht stattgefavden hab«. Sugeblicke Meinung»- Lußeruvgen de- britischen Cabinrt» in Bezug auf FrirdeuSbrdinguugen seien unwahr. Ebenso sei die angebliche Aeußerung de- Premier» Gladstone, England müsse Sorge dafür tragen, da- der Er oberer nicht zu mächtig werde, unwahr. Telegraphische Nachrichten. Durch die hiefige BundeStelegraphendirection ist beute Vormittag folgende vfficielle Meldung vom Kriegs schauplätze — die uns gleichzeitig durch .Wolst'S Tel. Bür." zuging — mittrlsi Anschlags veröffentlicht worden: Bar-le-Duc, Mittwoch, 24. August, Abend» S Uhr. CHLlou» vom Feinde geräumt. Unsere Spitzt darüber hivau». Armee setzt ihren Lor- »arsch fort. Köln, Mittwoch, 24. August, Rachm. (W. T. B.) Dit „Köln. Ztg." meldet vou der algrrisch-marok- kaoischeu Grenze vom 17. August, daßdie Rachricht »,» de« Siege« der Preußen bi- z« de» n»»adi« sirenden TribaS der kleinen Sahara und de» Lel- gtdruugen ist und daß eine allgemeine Erhebung d»r Araber zur Abschüttelung de- srauzöfischeu Zoche» nicht unwahrscheinlich sei. Dasselbe Blatt meldet ferner, da- gestern Abend wieder 13 Wagen auö Pari- vertriebener deutscher Arbeiter mit Weib und Kiud in Köln eivgetrosseu find, größtentheil» Hessen und au» de« Bezirke Trier. Pari», Mittwoch, 24. August, Abend». (W. T B ) In der heutigen Sitzung de» gesetzgebenden Körper» brachte die Regierung einen Gesetzentwurf ein, wonach alle ehemaligen Soldaten zwischen 25 und 35 Jahre«, verheirathet oder nicht, eivberufen «ndtn; ferner alle ehemaligen Offiziere bi» z« W Jahren und alle taugliche» Generäle bi» zu 7V Jahre«. Die Dringlichkeit wurde vom Hause angenommen. Dit Jnitiativcommisston schlägt vor, den Anttag Ferry's wegen provisorischer Freigabe der Wasims»- Dilation zu verwerfen. Der Kriegsmi ntster Graf Palikao kündigt an, daß die Regierung gestern 40,000 Gewthrc in Eng land angekanft hat, welche in 3 resp. 8 Tagen abzu- liefern sind. Eugen Pellet an schlägt vor, daß alle mit Jagd scheinen versehene Jäger Freikorps bilden. Der Minister de- Innern, Chevrran, erklärt, die Bildung von Freicorp- sei gestattet. Mit Erlaub« F>. KttMtlÄeee«»', t'oiowEouSr äs» : 2k Uzi«-, ^»«-1 u. A L«- tk NerllN -Vi«» - 8» m kurz - tdi« ». »Kuck Ako««, B«rU»: ck k/. Lrsw«» - L KcAkotte, dr«»I»v ck. ttcir«»u u. K. ». L » . ck 6. öuekü., Daud« ck t7o.,° Vr»» K>. Kkrkitk'» kwedk.; kdrumtt»: K>. Vo<A», «««'««, - ckaMe, k7o., Vien: ck! t-xpettH, Daud« «S 6'0. künial. krp«6ition vre^nar dl». 1. nißschtinen des KritgSminister» versehene Freicorp- seien al- Soldaten zu behandeln. Thiers schlägt namens der Commission zur Be- rathung de- K^ratry'scheu Antrag-, wonach 9 Depu- tirte dem VerthrtdtgungScomtt«- von Pari- beigeordnet werden sollten, die Verwerfung deS Antrags vor, da rin Einverständniß mit der Regierung nicht zu erzielen sei. Der Krieg-miu ist er Graf v. Palikao erklärt, um siine Versöhnlichkeit zu beweisen, 3 Deputirte zu Mitgliedern deS Vertheidigungscomttös zu «r»ep«e« und der Kammer dadurch einen Beweis seine- Ver trauen- zu geben. Der Handel-minister DuvernoiS bekämpft den Antrag Keratry's. JuleS Favre erklärt, da» Unglück de» Lande- käme von der verhängnißvollen Leitung desselben. Die Kam mer müsse sich erklären, ob da- Land für die Aufrecht erhaltung der Dynastie kämpfen solle. (Tumult.) Buffet sagt, die einzige Frage sei gegenwärtig die Vertreibung der fremden Heere. Dcr Antrag Keratry's wird bei der Abstimmung mit 206 gegen 41 Stimmen verworfen. Auf eine Anfrage Gambetta - über bie vom Kriegsschauplätze ringetroffenen Nachrichten erwi dert der Minister de» Innern, Chevreau: Bazaiue sei zu beschäftigt, um Berichte eiuzuseuden. Heute wurde kein neue» Engagement gemeldet. Preu- -ische Plänkler sind in den Departement» Marne und Aube erschienen Nähere» darüber ist nicht bekannt. Die französischen Truppen verließe» Chü- lo«», um die Vertheidigung de» Lande» zu sichern. Pari-, DonuerStag, 25. August. (W.T.B.) Da- „Journal officiel" kündigt an, daß die La- leihe von 75V Millionen Arc-, gedeckt ist. Die Subskription wurde geschlossen. Brüssel, Donner-tag, 25. August. (W.T.B.) Der „Jnd6peudance beige" zufolge vefiudet sich der Kaiser Napoleon in CourcelleS. Da» Lager von ChulonS wurde verbräunt; Verhaue sind errichtet worden. Der Maire von ChülonS forderte die Bevölkerung auf, Feindseligkeiteu gegenüber de« Feinde sich zu enthalten. Preußische Plänkler zeigten sich vor Troye- (circa 12 Metten südlich vou Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. ' sinsi ALrüeb: .... 0 I^lr. I TLIr. 1b X^r. R<«tlicd: . . . IS Xzr. Lo»!»« Amom«» r t ttr «i»«r 2«1o: 11t Kgr. Vater „Lio-o-mat" <ii« S Lroodvlve»» Nziiok, mit ä«r 8oao- voä kslarws», Xdsoö» äsu kol^snäeu 1^.
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