Delete Search...
Dresdner Journal : 27.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187008271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-27
- Monat1870-08
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 27.08.1870
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
187« DresdnerÄurml 1b «xr. «mamü-Itz «t— tsorckck. lb U^ Sw«, Vo^-«E >: 1 U^r. Ltvwpvlw!-'!-!»« kkuri. U»wmvn»: Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. >ick Amtlicher Theil. u Telegraphische Nachrichten. des atrn werde». 'M eren gebackene ging tS nach llm- .i ü» Salle» lalle». ve- au. E.!. I« I» teilt 2 VüL. »s Sonnabend,' den 27. Auqnst.! lba».- « «; hlr^' '«'V bi-W. i« chkeit de« Antrags. Die mit der Prüi darüber im Klaren, da» der Feind den Abmarsch aufgegebeu und aas dem letzten Höhenlage vor Metz Position genommen habe. Di« ll. Armee wurde angewiesen, die Rechtsschwenkung ausjusühreE nud, rechts Verbind»»- mit der l. Armee haltend, ihr Ceutrnm und den linken Flügel auf Lerueville und Aman- villerS za dirigirro. — Der allgemeine Angriff sollte nicht eher beginnen, bis dir Bewegung völlig durchgesührt und dir Front der starken Posilio» gleichzeitig m der rechte» Flaake angegrif fen werden konnte. «um«. — tu rv ch.j !.L LL «»i e« td drl. si> Grafen Ehotek weder beschlossen, noch in Aussicht » genannte Blatt dementirt Gerücht von österreichischen irr« r> Ministerium de- Innern, II. Abtheil ung. Körner. Gdt. ose w» «tsml ^HtNl » N.M. eoftü; >meri> >dli»g Nichtamtlicher Theil. »'> Lederstcht. «o s.»a.k. - -"K "b. ß, -Ms« Sttt- la: » »Pak. irmsche »actie» >. »e« «.7»; Nv.bO; ü. M- I»»»r»te»pr«l«»r Ne ä-a Anw» ein« nvipnltaoou Leiloi 1^ Ngr. vntw- ,,Linr«nnSt'' äi, r«la: S Ngr. ' Ir«b«l»»»t - > Ninlied, mit Xnwnbm« äer Sonn- null koiortOEo, üdovck» ttlr Lon solxcnck«» l'u^ I» Narss. » »ä» - . iimco- . .. ü Hilr. i»>.rt>-b- l llblr. 1b«, NU» Sech- «er Ir» »le. '»sti »r vck- «4., -X. L ter: ihm Stiemandem eingefallen ist; er reqnirtrt schnell Eimer und ähnliche Gefäße, füllt sie mit frischem Wasser und giebt sie in die Wagen, damit sich die Seufzenden immer selbst ihre Verbandtücher anfeuchten und sich so eine große Erquickung bereiten können. — Ich veranschlage > nach den Angaben meiner Leute die Zahl der von uns (dem ersten 13 Mann starken Zuge) bi- heute früh so Verbundenen auf 250—300! rote Bildung, Leistungsfähigkeit und Equiptrung unsrer Leute bewährt sich trefflich! Indessen hatte der Tag noch andere Thätigkett gebracht! Ich besorgte mehrere Depeschen und Einkäufe und ging daun in da- „neue Eastno*, um mich nach den Leistungen unser- H., der die Nachtwache gehabt, zu erkundigen. Wie war ich glücklich! Die Oberschwester (eine Diakonissin auS Kaiserswerth) war sehr dankbar und die Offiziere baten, wir möchten ja da bleiben, „wenn sie jede Nacht solch' eine Nachtwache hätten, wären sie froh!" Sie konnten Das v. Corps stieb zunächst a»f vorgeschobene Abheilungen des Feindes. Legen >2 Uhr zeigte Gejchätzfeurr auS der Legend von Verneville «v, dab das Corps daselbst im Gefecht sei. Zufolge dessen wurde die l. Armee augewiesen, durch Nr- tillenefeoer den vor ihrer Front auf den Höben befiodlichen Gegner einstweilen zu beschäftige». Um HI Uhr eröffnete sie eiae langsame und gut gezielte Kanonade gegen die Höven von Le Point-d» jour, welche der Feind auS zahlreiche» Batterien ernnderte. Der Donner der Geschütze wurde übertönt durch da- selt same Geräusch der Mitraillease». Zwischen 2 and 3 Uhr begann der Jufanteriekamvf. Cs stellte sich heraus, daß der Feins mit alle» seine» Kristen aus dem Höhenzuge, welcher sich von St.-Marieaux-Cheaes, St. Ail über da- Boit-de la-Cuffe »ach dem Straßenknoteu von Point-L» joar erstreckt, Stellung genommen hatte. Lie Position war eine außerordentlich starke, ihre Haltbar keit noch durch fonifiialonsche Werke und etagenweise anfge- worfeue Echnyeugiäbcn vermrhtt; an einzelnen Stellen hatte sie ein vollständig festungsähnliches Aussehen- Ihr Angriff konnte nicht früher erfolgen, da die Armee- führuug die schwierige Aufgabe hatte, ihre Maßregel» so ein- »»richten, daß die gesammten Truppen sowohl zur Schlacht gegen Norden, wie gegen Osten bereit waren, und der Angriff r» letzterer Direktion erst beginne« konnte, nachdem es sich her- auSgcttelll, daß der Feind de» Abmarsch ausgegebeu habe. So war eS auch nicht ausführbar, die umfassende Bewe gung des feindliche» rechte» Flügels völlig d»rchzusühre», u»d H. nicht genug loben und unter ihnen war Einer, der den Schwestern durch seine Forderungen so viel Mühe gemacht hatte, daß st« ganz betrübt waren. — In zwischen hatten wir erfahren, daß im Dorfe Spich große Noth sei. ES gelang uns den schönen Auftrag für uns zu erwirken, die Verwundeten im Dorf« mit r dnwmttuln zu versehen, dieselben zu beschaffen und 2 Wagen zu requiriren; Letztere» geschah mit großer Mühe. Am Nachmittag brachen wir auf. Wir brachten mit uns: Chlorkalk und Eisenvitriol zum Desiuficiren, waS sehr Roth that, Stechbcckeu, Klystirspritzen, aller lei wichtige chirurgisch« Instrumente, ferner 60 Brode, 5 Schinke«, Speck, Neis, Kaffee, Erbsen, Gräupchen, - " ' Wein u. s. w. u. s. w. So , selbe. Wir sahen die Stellen der verschiedenen deutschen und französischen Positionen. Die Eroberung des SplchercnbcrgcL ist wirklich eine telegraphische Nachrichten. ? KrirgSuachrichte«. (Berlin. Pont s-Monsson. AuS dm Haupt quartiere dcS Obercommaudanten der M, Amcr. Kehl. Akaris. Brüssel.) ragkögeschichte. (Berlin. Altenburg. Wien. Prag. Prag. Brüssel. Bern. Florenz.) SNttLnuv-e«, Versetzungen rc. 1« sffentt. Dienste. Dresdner Nachrichten. Proviuzialnachrichteu. (Ehrmultz. Großenhain.) vermischtes. Betriebsausweis der Staatsrisenbahneu pro Juni. KnliLrt-n. Inserate. Lage-kalender. Börsen- l Nachrichten. Brüssel, Donnerstag, 25. August, Rach«. (W.T.B.) Ja der heutigen Sitzung der Reprä- sevtantenkammer erklärte der Minister Baron d'Lnethan auf eine Anfrage Dnmortier'S: ES sei unrichtig, daß dle belgischen Grenzen feiten der kriegführenden Mächte verletzt worden seien. Keine fremde Truppenabthetlung habe belgischen Boden be treten. ES habe also auch kein bewaffneter Zusammen stoß stattgefunden. Von deutscher Seite habe man darum nachgesucht, deutschen und französischen Ver wundeten die Passage durch Belgien zu gestatten, da die Anhäufung derselben in Saarbrücken Krankheiten Hervorrufen könnten. Die belgische Regierung habe darauf erwidert, daß sie darin keine Verletzung der Neutralität sehe, ater vorher die französische Regierung um ihre Ansicht befragen wolle. Bon Paris sei dar auf geantwortet Wordm, daß eine derartige Erlaubniß als Verletzung der Neutralität betrachtet werden würde. Infolge dessen habe die belgische Regierung die Auto risation versagt und kein Zug mit Verwundeten habe Belgien passirt. London, Freitag, 26. August. (W. T. B.) „Daily News" dementirt die Nachricht von äugen» blicklich stattfivdeuden Bermittelungsversuchen des englischen Staatssekretärs de- Leußern, Earl Granville. Das britische Cabinet wisse wohl, daß LrrmittelungSversuche vorerst illusorisch wären. Lekarmtmachmt- des Ministerium- der Innern, die Jagdkarten auf da» Jagdjahr 1870/71 betr. Das Ministerium des Innen» bat beschlossen, die ZzMten auf das Zagtjahr 1870/1871 in hell- «tner Farbe mit dem zeilherigen Muster auSqrben a stsse« und bringt die», zugleich zur Nachachtung sv diejenigen Beamten, welchen nach - N deS Ge stus vom 1. December 1864, die Ausübung der Jqzd hclttfftnd, die AufsichtSsührung über die j fölMg der Vorschriften dieses Gesetzt- »»rch zur öffentlichen Kenntniß. « Lrerdeu, am 4. August 1870. Rüstungen. Las „Eorrespoudeuzbüreau" erklärt, da» in hiesigen Morgenblättern erwähnte Gerücht, daß der Besuch des Großfürsten-Thronfolgers von Nuß» land am hiesige« Hofe bevorstehe, entbehre feder Begründung. — Auch die Gerüchte einer angebliche« MivtsterkrifiS werden von derselbe« Seite al» voll, ständig au« der Luft gegriffen bezeichnet. LV.Offictell.) Ans MmudolShet« »»« heutigen Lage, Morgens V Uhr, wird gemeldet: Seit de« N. Sbmds wird Stadt und Festung Straßburg »oa Kehl au» mit Belagerungsgeschützen beschossen, voll der Güdftontt aus de» Nachts mit Ketdartil» ' lerie, von der Rordseite au» seit vorgestern früh ? i«it Belagerungsgeschützen. Unsre Vorposten stehe« 500 bis 8 Vst Schritt »»» der Festung. Der Schaden in Straßb«- ist Last geflogen, die Citadrlte, Magazine und viele Behände st,he« in Flammen. Die diesseitigen Lerluste find sehr gering. Karlsruhe, Donnerstag, 25. August.U(W. T. B.) Urber die Belagerung Straßburgs wird geaeldet: Der Artilleriekampf währte gestern den zauzeu Tag und setzte sich Abend», sowie die Nacht hindurch, bi» heute Morgen um 5 Uhr zunrh» amd fort; der Erfolg war gut. Die rechte Seite der Eitadelle ist abgebrannt uud da» Arsenal voll» end- ausgebrannt. In der Stadt waren verschie dene Feuersbrünste wahrnehmbar. Lon den Mör° serbatterien ist eine zum Schweigen gebracht. Unsrer- seit» kein Verlust, dagegen Kehl neuerdings stark beschidigt; es fiud dort abermals 20 Häuser abgr- drauut, andre bedeutend beschädigt. München, Donnerstag, 25. August, Nachmit tags. (W. T. B.) Die liberale» Theologen der Hochschule« München, Bon«, Breslau und Prag kommen heute i« Nürnberg zusammen, um über ihre Haltung gegenüber den Beschlüsse« des Con- cils, besonders in Betreff der Unfehlbarkeit, zu be- ratheu. Lien, Donnerstag, 25. August, Abends, (W. l 8.) Gegenüber der Mittheiluug, daß der öfter- rnchische GePndte am russischen Hofe, Graf Lhotek, sich in diplomatischer Sendung nach Berlin bege- veu habe und auch in da» deutsche Hauptquartier zehen werde, ist die „Wiener Abevdpoft" zu der Erklärung ermächtigt, daß eine derartige Reise de» Feuilleton. Die sächsischen Felddiakoae« auf dem Krieg«- > schauplatze. (Schluß au- Nr. ISS.) Drr Bahnhof zu St. Johann bot ein lebhafte» Bild: Hier kniern 2 Diakonen am Lager eine» ganz schwer Verwundeten, dem da» Bein zerschossen ist, dort einer vor einem Andern, der eine» Schuß im Schenkel hat, dort stehen einige entblößte Krieger, dieser hat mehrere Schüsse in Arm und Brust, jener im Unter leib, überall helfen Diakonen und dabei so zart, daß man von ihren Pfleglingen weniger Wehrufe hört al- von Andern. Einer holt frische Wäsche au- dem De pot oder tränt leichter Verwundeten, die im Waggon geblieben, Charpie zu, damit sie sich selbst helfen, Einer trägt Korrespondenzkarten auS, von denen mehrere Hunderte im Laufe de» Tage» vertheilt werden, viele derselben werden gleich von den Diakonen be schrieben, dabei fällt manch tröstende- Wort, obschon zum Reden im Wagen kaum Zett ist. E» wird Nacht. Ich weiß nicht, wachsen meine Leute au» dem Boden? Drin im Verbavdsaat sehe ich welche thätig, auf dem Verbandplätze im Freien wieder welche, und dennoch schließen sich 4 meiner Fackel an uud tragen nach, wo in den Waggon- so schwer Verwundete liegen, daß sie nicht weiter nach ihrer Heimath besördert werben kön nen, sondern iu Saarbrücken bleiben müssen. Da melden sich Manche ober Andere sagen eS für den Armen, der nicht mrhr sprechen kau«. Di« Leute tragen sie mit herbeigrzogruer Hilfe Anderer, die sich wie von selbst un» unterordneu, au» dm Eisenbahn - vagen zu de« Verbaudsaale, wo sie die Reihe der Se- «allen voller Weh« mehren. Und wieder eia Anderer kommt auf einen trefflichen Gedanke«, der aber vor blieb uichtS Andere- übrig, al- die Front der formidable» Po sitiv» an ^»greisen Lange und schwer wogte der Lamps aa den »erschitd«»«» Puukteu. Aus dem linken Flügel kämpfte« die Sachse, »ad das Gardecorps um St. Marie anx»Lh«aeS, dann »m de» da hinter sich erbebende» steile» Hany von St. Privat-la-Montaan« und nm dieses Dorf, wie um Roucoart. Recht- davo» bei St. Ail und weiter über Habonville, dem Boi--de-la Cuffe uud Berorville bis über die nördlich voa Metz nach Verdun lüh- reude Straß« «Heils Garde- theils V. Armeecorps. Bei Gra» vrlotte, im Bois-de Vaux bi» zur Mosel bin das 8. und 7. Corps, und auch vom jenseitigen Molelufer her griff eine Sri» gade des l. Armeekorps i» das Gefecht rin. Ebenso betheilig- teu sich noch einzelne Abtheiluugeu de« 3. und w. CorpS s»or- zugsweise Artillerie). Feiadlich-rseits war die gesammte französische Hauptannee engogirt, selbst die anfänglich zn Eeeerpediiwoeu bestimmten Trupren, mit Ausnahme der bei Metz nicht befindlichen Lb» tbeiluugen Mac Mahon's und de» größern Theils des Lorps Failly. Ter unübertrefflichen Bravour uasrer Truppe» gelang e- bei eiubrechender Dunkelheit, die Höheupositionen z» erstürme» und den Feind auS ter ganzen Llme z» werfen, wobei ans dem reckte» Flügel »och da» seit r Uhr früh im Marsch befindliche 2. Armeecorp» in entscheidender Weile eiogriff. Die Schlacht endete gegen Uhr bei völliger Dunkelheit. Im Laase der Nacht zogen sich die geworfeoeu feindliche» Trap» pen in da» verschanzte Lager von Metz zurück; zahllose Ber- wnndete »ad abgekommeue Adtheilunge« desselben irrte» »och in der Nähe des Schlachtfeld«» umher- Se Majestät der Lv»ia, welcher die Schlacht zuletzt vo» der Höhe von Gravelotte geleitet hatte, nahm sei» Hauptquar tier rn Rezonville. Die Verluste — wie bei einem derartige» Kampfe nicht anders möglich — mußte» sehr bedeutend sei»; di- jetzt laste» sich dieselben noch nicht annähernd deziffcr», ebensowenig die Zahl dec gemachte» Gefangenen und sonstigen Trophäe». I» Bezog aof letztere steht, wie bei alle» Kämpfe» »m Metz, eine größere AaSbeole nicht in Aussicht, da bei der Näh« der Festung eine Verfolgung nicht möglich war. So bildete die « chlachl den Abschluß der bisher um Metz erfolgte» strategische» B w^ungen. DaS Resoltat ist: daß die feindliche Hanpiarmce zur Zeit von alle» ihren Verbindung«» mit Pari- abgeschoitten ist. Erfreulich ist, daß aa diesem ersolgreiche» Tage gleichzeitig die Waffenbrüdersckast der preußischen, sächsische» »ud hessische» Truppen blutig besiegelt wordro ist. AuS Pont-ä-Moussoa, vom 21. August wird der „N. Pr. Z." über die Schlacht vom 18. August berichtet: Dir Dispositionen dazu waren so getroffen, daß nicht blos ein Belästigen und Verhindern de- Ab märsche- der großen französischen Armee auf EhülonS, sondern rin vollständige- zur Seite- uud Hiuetnwerfm derselben in die Festung Metz, sowie deren Einschlie- ßuug der Zweck war. Dahin zielte — wie «S scheint, von den Franzose» nicht erkannt — die ganze Dispo sition zur Schlacht deS 18., welche übrigens erst um Mittag begann, als sämmtliche CorpS ihre Stellungen eingenommen und ihre Vorbcwegungen begönne« hatten. Die Franzosen hatten den Mtttelpunn ihrer Stellung in d:m Dorfe Gravelotte und auf den Höhen Chatel-St.-Germain und Rozerieulle, sowie in de« Wäldern St. Marcel, leS OignonS und de Vaux und die Pause am 17. benutzt, dieselbe durch Schützen gräben, Einschnitte, Verhaue und Verschanzungen aller Arten und Dimensionen so zu verstärken, daß fie mit Recht vertrauen konnten, entweder gar nicht angegriffen zu werden oder jeden Angriff an diesen natürlichen, durch Schnellfeuer veitheidigten Bollwerken scheitern zu sehen. Nach dem Augenschein und den Ergebnisse« scheint nun drr Plan folgender gewesen zu sein: Von Süden her link- sollte das 9. CorpS (Hessen, Schles wiger und Holsteiner) über Vtonville und Rezonville nördlich den Wald und das Dorf St. Marcel — recht- das 7. CorpS (Westfalen) und dar S. CorpS (Rhein länder) durch den Wald der OignonS Gravelotte und durch ddu Wald de Vaux Rozerieulle angretfen. Alle drei Eorps nicht ernstlich drängen, sonder« daS Ge fecht so lange Hinhalten, bis die Umgehung auf dem linken Flügel gelungen sei. Als Reserve war diese» drei Corps das 2. CorpS (Pommern) mit derselben Aufgabe zugetheilt. Zur Umgehung des feindlichen CentrumL bei Gravelotte und seine- rechten Flügels bei AmanvillrrS, war da- 12. (königl. sächsische) CorpS und daS Gardecorps bestimmt, denen als Reserve da- 3. und 10. Eorps, welche in dem Gefechte am 16. so Heldrnthat gewesen! Trotzdem daß eine Reihe Tage seitdem vergangen war, überall sahen wir die Zeichen deS blutigen Kampfe-: hier und da rin große- Grab, bald hier, bald dort verlassene öde Gehöfte voller Kugellöcher, über daS weite Feld zerstreut noch Tor nister, Pickelhauben, Käppi-, Granatstücke, Wagrntheile, Pferdeletchen, Kochgeschirr, Uniformstücke, EpauletteS n. s. w. Es fehlt die Zett ausführlich zu schildern! Denn da- elende Nest Spicheren mit seiner, wir man sagt, sehr bösrn Bevölkerung, auf den Gesichtern aber schauerliche» Elend, Hunger und Noth, so daß wir beim Anblick rintgrr Gruppen von Fraue« und Kindern hätten weinen und alle- Geld vertheilen mögen. Die Felder find so zermalmt und zerfahren, daß fie wie Chausseen au-sehr«, Steine mit Blut befleckt, einige Stellen ganz aufgewühlt; rS ist ein furchtbarer Kampf gewesen! In dem Dorfe lagen nun theils in der Schule, thetl- auf den Tennen von etwa 12 Scheunen die schwerst Verwundeten, während Prrußen die Wache hielten. Viele waren hier schon gestorben, alle TranS- portabeln waren schon fort und drunoch fanden wir noch über 100 hier und zwar alle, mit Ausnahme eine- Preußen, an dessen Arltern ich schreibe, Franzosen. Mit welcher Freude, welchem Danke wurden wir empfangen! Die Pflegerinnen sind katholische Schwestern und sechs Dresdner Diakonissen. Wir entlüde« unsere Wagen und eilten zu den Schwestern, deren eine sehr ange griffen war, fie hatte S ganz schwer Verwundete in Pflege, davon war einer den Tag ehe wir kämm, ge storben, einer wurde eben weggeführt, um amputirt zu werden, zwei lagen währendnvtt da waren im Ster ben. Die Franzosen find sämmtlich Katholiken und geistlich gut versorgt von 3 Priestern und 2 S«bul- schwepern. Nur einer der Verwundeten war evangelisch, er stammte aus Straßburg und hatte schon dm ganzen Kriegs-Nachrichten. * Berlin, 26. August. Der heute früh erschienene „St.-Anz." bringt den amtlichen Bericht über die Schlacht vor Metz vom 18. August, welcher zunächst hervorhcbt, daß die Kämpfe deS 14., 16. u. 18. August in einem innern Zusammenhänge stehen. Die amt liche Relation sagt dann weiter: Preußischerseit- wurde der 17. beuaht. um die erforderli chen Corps, wtlck« »heil» scho» weit über die Mosel vor waren, Weil- in der Nacht verschredeae Brücken über dielen Floß ober- bald Metz geschlagen batte», zur Sotscheiduua herao,»ziehe». Gleichzeitig wurden durch die Cavalerie die Bewegungen des Feindes so^sam überwacht. Se. Maieftät der König waren so lange zur Stelle, bi» die vorgerückte Tageszeit keiue Bewegung deS FeradeS mehr erwarten lieb. Am 18. konnte der entscheidende Schlag geführt werden. Man mußte bei der Direktion der Truppe» ebenso darauf ge- faßt sein, daß der Femd versuchen würde, auf den nördliche» Straßen auszuweichro, al» auch, daß er, die große Schwierig keit diese» Versacke- erkennend, e» vorzog, eine Schlacht un mittelbar vor Metz, mit dem Stücken uach Deutschland gekehrt, anzunehme». Sei» Verhalte» gegenüber deu bisherigen Operationen der de»tschen Armee» hatte de« Feinde keiue andere Wahl gelassen. Am Morgen des >8. August standen: die I Armee mit dem 7. Corps südlich vo« Gravelotte, Lem 8. CorpS und der l. Cavaleriedtvision südlich Rc- zonville. (Das l. CorpS uud die S. Cavalerirdivision verblieben auf dem rechten Mostlufer vor Metz ) Diese Armee erhielt zunächst den Anftrag, im BoiS-de Vaux und bei Gravelotte die Deckung der Bewegarg der H. Armee gegen «iueo etwaige« Vorstoß deS FeiudeS vo» Metz zu über nehme«. Die H. Armee rückte am Marge» mit Echelons vom linke» Flügel gegen die nördlich« Straße vor, rechtS die Verbind»»- mit der 1. Armee unterhaltend. Das 12. Corps erhielt die Direktion von Mars-la-Tonr auf Jaruy, das Gardecorp», zwischen MarS-la-Tour und Viou- ville vorgebend. auf Doncoart, das S. CorpS westlich Rezou- ville die Cd -ussse üb rschrriteud auf Caulre-Ferm (nördlich St. Marcel). Diese drei CorpS bildeten die erste Linie; waren die ange- «ebenen Paukte erreicht, so befand man sich im Besitz der nörd lichen Hauptstraße. Sächsische uud preußische Cavalerie gingen z»r Austlärung de« Lolonue« voraus. Sobald es sich hierbei ergab, daß der Feind nichtjim Ab marsch begriffen war, konnte derselbe nur vor Metz noch halten. Alsdann mußte mit diesen drei Corps eine große Rechts schwenkung auSgeführt uud mit beide» Armeea zu« Angriff Tag nach dem heiligen Abendmahl verlangt. Er konnte nur noch Stunden leben. Da durfte ich denn rintrete«. Während einer meiner Collegen herumging «ud Eon» cepte zu 25 französischen Briefen aufnahm, hirll ich eine herrliche Feier. Ein AbendmahlStisch war bald bereitet, vier Schwestern kamen herzu, dazu noch eine Anzahl preußische Soldate« vom Wachtposten, die Alle tief ergriffen waren. Wir sangen auf Wunsch deS Ster benden sein Liebling-lieb „Meinen Jesum laß ich nicht* VrrS 1 und 3 (Laß vergehen da» Gesicht), ich legte ihm dann, vom Zweck meiner Ankunft ausgehend, ganz kurz, in wenig Sätzen Joh. 6, 47 u. 48 aut, sprach Beichte, Vaterunser, segnete Brod und Wein und wäh rend gesungen wurde „Chrifte du Lamm GotteS* reichte ich ihm daS heilige Abendmahl, eS folgte daS „Danket dem Herrn!* und der Segen; darauf sangen wir ihm, der in seine Heimath Straßburg nicht wieder kommen wird, au» dem Liede „Laß mich gehen* den VerS „Wie wird- sein, wenn ich zieh' in Salem ein, in die Stadt drrgvldnenGassen!* O, eS war gar schön!-— Zurück ging» mttten über da» Schlachtfeld, e» war 8 Uhr ge worden, al» wir zu Mittag aßen und dann kam wieder die THLtiakelt auf de« Bahnhöfe. Ich kann nicht sa ge«, wie ich Gott dankte, daß er nn- soweit gebracht! Daß wir un» zuerst mit dem Tragen von Verwunde ten beschäftigt habe«, war sehr gut, nicht allrt« weil man so sah, daß wir alle» leisten können und auch von Herzen gern wolle«, sonder« auch, »eil wir wirk lich die Einzigen waren, welche kunstgerecht trugen, mit dem richtigen Schritte, dem sogeuanuten GebCq-schritte, der dem Kranken die Schmerze« sehr erleichtert, und mit stcherm militärischen Commaudo u s. w. Während ich, um ein wenig auSzuruhen, den Schluß meiner Notizen schreibe, arbettrn die Leute witder rüstig auf de« Bahnhöfe. ^»1e«,-reitng, 26. August. (W.T.B.) Gn- te« Lerueh«eu nach drückte da« Wiener Cabinet de« übrige« neutralen Mächten gegenüber de« Wunsch a»S, daß, fall« eine neutrale Macht einen Vermittelung-versuch unternehme, fie hiervon die auder« «eutrale« Mächte sofort verständigen möge, schote Wiener Eorrespondenz unter „TageSge- Di« „Torrespoudenz Warren«" meldet: Der österreichische Botschafter am britischen Hofe, Graf Apponyi, »nrde beauftragt, dem englischen Mini sterium de« Auswärtige« zn erklären, daß Oester- reich bereitwillig sei, unter keinerlei Umstän den ans der neutralen Haltung herauszutreten ohne vorgängige Mitteilungen an die ander« Mächte. Höchst wahrscheinlich werden auch alle andern europäischen Staaten Erklärungen iu diesem Sinne abgeden. t»«»r»t«»»»»»d»» r Lfanckt-tt«-, Cvnuiu»»i«-Lr cko« l)re»ckn«r lour»»!,; eben«!»«.: L«-«« Hxt u. I L»»- ». U.: turt ». N.-Nüvvü-a: Zfo««,- LvU»: ^l , Lr-w-o - L Sc-kotte, L. Sta«oex'» ttärcou u. N. L ^aeA«-'„üo ». tt. //er^ma«n'»ck« 8ucdb., Daube t^o., vr»»: /Äek«cb'» kvcbd.; Ärv«, /.a^tt«, Lu/kiee cs <7o.- Vieo: Oxxekit, Daub« <« Oo. kvinsl. Xipeclition äes vrescknoi- ^our»»l», Vramieo, kk». 1. lime folgte» daS 10. »»d S. Corps, »«d als . . . . - letzte Reserve das vo» Pout ä Mouffo» feü 2 Uhr früh im An ¬ der Milltärvorlage« marsch aof «»ribres befindliche 2. Armeecorp». traute Commisfivn des gesetzgebenden Körpers soll . Um übr war ma° darüber IM Klare«,.daß der Fti»d Vorschläge auf Einberufung aller Männer voa 2« bis 3s Jahre« vorbereiten. Pari«, Freitag, 2«. Avgnst. (W.T B.) Ei» Erlaß de« GouvernenrS von Paris, Division«- general« Lroch», verfügt die Austreibung aller In- dividueu a«S PaÄ«, di« ohne Eri-enzmittel find, z sowie solcher, die durch ibr Verweilen die vffent- j liehe Ordnung und die Sicherheit der Personen und des Eigenthums gefährden könnten oder Um triebe veramaffen könnte«, welche die getroffenen VerthcidigungSmaßregeln schädigen oder kreuzen. I« gesetzgebenden Kärper beantragte Mont- pepr-vr die Abschaffung drr Mobilgarde nnd die Einfügung derselben in die aetive Armee, wodurch hundert neue Regimenter geschaffen würden, die a»S Mobilgarden und gedienten Soldaten zusam mengesetzt feien. Da« Han« beschließt die Dring- »ittttim Sark«!, ocietitt- eller »i " E: 197. LI»»»»«»«»t»,r»bi« i
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview