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Dresdner Journal : 03.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187009030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-09
- Tag1870-09-03
- Monat1870-09
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 03.09.1870
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O 20». SommbcO' den 3. Skptkmber. 187«. Im »oria. «-»«-: Mrlivdr . . . 0 Ullr. ^brlwk: 1 Hür. 1» KooLtUod: ... 1b t'.w>eloe^»wwer»: Io r»-«-««» tritt jährlich 7 l'Ur. 81empvlb«hühr, »»««rh»Id cis» Xaräd. Luoäv» kost- uuä 8tcwpel«o»chl«x dioru. Ill»er»1e»pr«l»«r für öev koum einer eespsitenell 2eile: 1X ^^r. vuter „Lioxewout" äie Zeile: S Uxr. Lrsedelns»» ILsIiek, mit XusnLkm« 6er Sonn- ovck keiert»^», -1deo6» für äeu kolxsuäen 1^. Nrrs-nerIomMl. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. loieroteoonookwe »u««Lrt«: Lelpel,: Lra»i<1»tettrr, LauimntmeoLr «I«« vr«lluer ^ouiiull-; »h»nU», : A L»al-r, Ho«, ^'art u. L Lmo- toiA->erU»-t7i«i-li»tv«1»->»»»I-Lr««I»«-rr«okt>ir1 ». ».: ^a«-cn^ei» ct ^09/cr,' LerUv -Vi,a - S»wbvr^ - kr-vic- wrl ». U.-»ü»«d«»: Lo«e, lerUo: Le^ep»?-, /k . Lrew«: L kr»»1»u: L. Liam«««'» Üüreou u. L ^e»ie, kr»»he«rt ». N: L ^acyer'-cv« 0. V A«rr»ann',cl>e 8uchh., Danüc <« t7o./ ?r>» H. H«r/icä'i SnodL.; vd»m»U»: H ^o»Al k»rt»: ^ar«et, LuMer et <7o., 771«»: ^1 OxPe?>t, «t»r»a»rt: Da«-« et Co. kerouexederr Dü»i«I. Lrpeäiüon 6«, I)rv«6nor ^o»«»I«, vr»«t«», tl»rb»r»tk«nx>uui« K». 1. Kriegs-Rechrichte«. * Berlin, 1. September. AuS de« Hauptquartier Er. Majestätde» König», Clermont-en-Argonne, 28. August, bringt brr „SS.-A." folgenden Bericht: Neber di« am 26. bet dem Dorfe Epeuse zwischen Der» Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. lelegraphische Nachrichten. KttegSnachttchten. (Berlin. Clermont. Saarbrücken. Münchens Tagesgeschichte. (Berlin. München. Nürnberg. Tü bingen. Prag. Brünn. Paris. Bern. Genua. Ma drid. Lissabon. St. Petersburg.) Dresdner Nachrichten. Prvvinzialnachrichten. (Leipzig.) Statistik und LolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. LageSkalender. Börsen- nachrichte«. Stuttgart, Donnerstag, 1. September, Nach- «itt. (W. T. B.) Der „StaatSaazeiger für Würt- trmb." meldet, daß der König die vachgesvchte Entlassung des Ministers v. Barabüler von der Verwaltung seiner Ministerien sowie vom Präfi. dinm deS geheimen RatheS unter Bezeugung der allerhöchsten Anerkennung der ausgezeichneten Dienste angenommen und zum interimistischen Nachfolger den Grafen Taube eruauut hat. Stuttgart, Freitag, 2. September. (W.T.B.) Der wurttemdergschen Armee find in Anerkennung ihres tapfer» Verhaltens bei Wörth (am 6. August) von Sr. Majestät de« König von Preußen eine Anzahl Eiserne Kreuze übermittelt worden. Brüssel, Donnerstag, 1. September, Mittags. (W.T.B.) Gutem Vernehmen nach haben die an der französischen Grenze ausgestellten Truppen die strengsten Instructionen erhalten, um jede eventuelle mtrung der Offiziere erkennen, und als der Haufen nicht stand, wurden sofort einige Granaten auf den selben geworfen und dann durch einen determinirten Choc deS schleSwig-holsteinschen UlaneurcgimrntS Nr. 15 gegen 800 Mann gefangen genommen, welche den Choc in QuarröS formtet und mit sehr lebhaftem Feuer empfingen, sodaß sich der vollständige militärische Cha rakter dieser Truppe nicht verkennen ließ. Die Mann schaften schossen dann ihre Gewehre theil- in den Bo den ab, thrilS warfen sie dieselben weg, theilS aber vertheidigten sie sich, wobei der Major v. Friesen so schwer verwundet wurde, daß er am Tage darauf starb. Zwei Ulanen und ein Trompeter desselben Regiments wurden nur verwundet. Den Transport dieser Ge fangenen übernahm eine Schwadron des schlcswig hol- steinschen Husarenregiments Nr. 16, hatte aber bei dem selben mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, da beim Passtrrn der Ortschaften die dort auSgrhobenen Mann schaften zu entkommen suchten und von den Einwohnern darin unterstützt wurden. Bei der großen Zahl der zu TranSporttrenden mußte die größte Entschlossenheit und Strenge gegen wiederholte Versuche zur Selbstbefrei- ung angewrndet werden, um die Gefangenen durch die Ortschaften, aus denen sie einberufen waren, zu brin gen. — Gestern, am 27., hatte das 3. k. sächsische Reiterregiment, eine Schwadron vom 18. Ulanen Amtlicher Theil. DreSde«, 29. August. Seine Königliche Majestät haben dem Advokat August Schreck in Großenhain das Ritterkreuz deS AlbrechtSordenS zu verleihen aller- -nädtgst geruht. Bekanntmachung. Gegenüber den vielfach berechtigten Nachfragen An gehöriger der im Felde stehenden K. Sächsischen Trup pen muß das Kriegs-Ministerium hiermit erklären, daß die Verlustlisten über Unteroffiziere und Mannschaf ten bei der Schlacht von Metz am 18. boj. bi- jetzt noch nicht ringetroffen sind; — sobald selbige eingrhen, wer- den sie durch das Krtegsministcrium sofort veröffent licht werden. Dresden, den 1. September 1870. Kriegs-Ministerium. v. Fabrice. München, Donnerstag, 1. September, Rach- mittags. (W.T.B.) Beide Bürgermeister und zehn Vorstände der BettrkSvereine Münchens sowie die hier anwesenden liberalen Abgeordneten habe« sich dem Aufrufe der Berliner Rotabilitäten gegen die Abwehr jeder fremden Einmischung (vgl. die „Tages- geschichtr" unter Berlin) angefchloffen und dies te legraphisch dem Oberbürgermeister Seydel in Ber lin mitgetheilt. Gleichzeitig haben dieselben an den König Ludwig telegraphisch eine Adresse im Sinne deS Berliner Aufrufs abgesandt. Diese Adresse haben außer den Bürgermeistern, devzehn Vorständen der Bezirk-Vereine and den in Mün- chr« anwesenden liberalen Abgeordneten noch die Bevollmächtigten der Gemeinde, die Mitglieder der Handelskammer, deS GewerbevereiuS, der Industrie- bank, deS Ausschusses der Wahlmänuer der Fort schrittspartei und viele Andere unterzeichnet. Dem bayerschen Kriegtministeriu« ist folgendes Offizieren, welche ans belgisches Gebiet gedrängt wurden, haben ohne Weigerung dir Waffe» nieder gelegt; Mafien von Verwundeten find gleichzeitig aufs Dringendste der Menschenfreundlichkeit empfoh len worden. Berlin, Freitag, 2. September, Nachmittags '^r Uhr. (W. T. ». Officiell.) LuS St. Barbe bei Metz vom 1. September, Abends Alv Uhr ist vom General v. Manteuffel folgende Meldung hier eingetroffen: Seit gestern (Mittwoch) früh ist Ba- zaine mit seiner ganzen Armee im Kampfe gegen daS I. ArmeecorpS und die ihm zugetheilte Division Kummer, bei Tage uud in der Nacht, gewesen und ist gestern Nacht und heute überall siegreich zurück- < geschlagen worden. Die Franzosen haben mit gro- ßer Tapferkeit gefochten, mußten aber der ostpreu- ßischen weichen. Prinz Friedrich Karl hat gestern und heute dem I. ArmeecorpS seine Anerkennung und seinen Glückwunsch zu beiden Siegen ausgesprochen. Die 4. Landwehrdivifion hat au dem heutigen Siege ruhmreichen Antheil. Fulda, Donnerstag, l. September. (W.T.B.) Die Conferenzen der Bischöfe find heute geschloffen worden. Die Bischöfe haben die Stadt verlasse», und werden feiten derselben, wie man vermuthet, in nächster Zeit Hirtenbriefe erlassen werden. Telegraphische Nachrichten. Dresden, 2. September. Beim k. KriegSministe- rium ist folgende (für Dresden bereits durch ein Extra blatt von uns veröffentlichte) telegraphische Meldung ringraangen: Berlin, Freitag, 2. September, Vormitta-S lv Uhr. Herrn KriegSmimster v. Fabrice in Dres den zur Nachricht vom Genrralltevtenavt v. Hann»- feldt, daß von Sr. Majestät dem Könige an Ihre Majestät die Königin daS folgende Telegramm hier tingeaangen ist: „Aus dem Schlachtfelde von Sedan, den 1. Sep tember A4 Uhr Nachmittag-: Seit A8 Uhr fieg- reich fortschreitende Schlacht rund um Sedau. Garde, IV., V., LI., XII. CorpS und Bayern, ^ein^fast ganz in die Stadt zurückgeworfen. Berlin, Freitag, 2. September, Mittags. (W.T.B.) Aus Vrudresse vom L1. August wird gemeldet: Die Folgen deS gestrigen Sieges über Mac Mahon werden bei der großen Auodchnung erst allmählich bekannt. Bis jetzt ist conftatirt, daß einige 2V Kanone«, 11 Mitrailleusen, sowie ungefähr 7000 Gefangene in unsern Händen find. (Benbresse liegt 3 Stunden süvwestlich von Sedan, 2 Meilen südöstlich von MezioreS.) Brüssel, Freitag, 2. September, Mittags. (Telegramm deS „Dreoon. Journ.") Ein heute hier eingetroffeneS officielleS Telegramm auS Bouillon bestätigt, daß das Resultat der sehr blutigen Schlacht von gestern (DonvetStag) für die französische Ar- mee ein unglückliches gewesen ist und daß sich dieselbe in der Richtung auf MeziSreS zurückzieht. Die deutscheu Truppen habe« Givone (? Gtvouan, zwischen Sedan und der belgischen Grenze) besetzt. Etwa 1000 Maun französische Truppen mit ihren Verletzung der Neutralität Belgiens zu verhindern. Namentlich sollen, falls Kaster Napoleon den Wunsch zu erkennen giebt, die belgische Grenze zu überschreiten, Adjutanten ihm vorher den Degen abfordern. Kerner hat die Regierung längs der Grenze an den Uebrrgangsstraßen Pfähle mit der Aufschrift „Neutrales belgisches Gebiet" anbringen lassen. Die belgischen Truppen «nteruehmrn fort gesetzt RecoguoSciruuge«. DaS „Echo du Parlement" berichtet auS Bouillon vom 31. August: Die preußischen Truppen rücken auf Sedan loS, um die Festung einzuschließe». DaS erste französische CorpS wird heute in Sedau er- wartet. Die Ortschaften Mouzou und BazeilleS find theilweise in Braud gesteckt. AuS Paris wird gemeldet, daß GrafPalikao den Pariser Blättern erneut die Weisung hat zu- grhen lassen, sich bei Strafe der sofortigen Unter drückung ^jeder auch der geringsten Nachricht über Abgang, Marsch oder Richtung von Trnppentheilen zu enthalten. Die Demolirung der in dem Rayon der hauptstädtischen Festungswerke gelegenen Bau lichkeiten ist nahezu vollendet. Brüssel, Donnerstag, 1. September, Abends. (W. T B.) An der belgischen Grenze bei Bouillon wurden 250 Franzosen gefangen genommen und entwaffnet; es btfanden sich dabei 50 Pferde. Kopenhagen, Donnerstag, 1. September, Nachmittags. ;W. T.B.) Die ftanzöfische Paazer- fregatte „Armide" und die gepanzerte Batterie „Nochambeau" haben auf der hiesigen Rhede Anker geworfe». dun und Cbölons stattgesundr« Gefangennehmung von ca. 800 Mann französischer Mobtlgarde, welche zwar noch nicht uutformitt, aber bewaffnet und von 20 Offizieren geführt, wahrscheinlich nach Chölon- auSwetchen wollten, Hörl man jetzt Näheres. Die Ca- valeriedivifion de» Herzog» Wilhelm von Mecklenburg Dem bayerschen Krieg,Ministerium ist folgendes befand sich auf dem Marsche nach Westen als auf dem Zwei Geschütze vom 1. Jägerbataillon erobert, zahl reiche Gefangene. Anläßlich der neuesten Siege prangt die Stadt in Fahnenschmuck; eine große Volksmenge durch zieht mit Musik die Straßea, patriotische Lieder singend. Feuilleton. K. Hoftheater. Donnerstag, 1. September, wurde Shakespeare', Lustspiel »Die Comödie der Ir rungen", mit Benutzung der Uebrrsetzung de» Gra fen v. Baudisfin, von K. v. Holtet für die Bühne eingerichtet, neu etnstudtrt gegeben. Der große Dra matiker fordert in diesem redenden ideellen Schwank unsern Glauben an seine Fabel als ein freiwilliges Geschenk vou uns, um un- dafür seine unerschöpfliche ErsindungSkraft und Laune als ein viel größeres Ge- gengrschenk zurückzugeben. Der alte, auf Verwechse lung ähnlicher Gestalte« beruhrude und schon von Plau- tus bearbeitete Stoff, hier durch rin zweite- Zwillings- paar zu einem tollern Durcheinander überboten, ist niemals wieder mit so viel Geist, Porste und Witz be handelt. Shakespeare schloß von seinem Thema, welche» „ Irrungen" heißt, alles Andere auS und bewegt sich m seinem eugeu Rahmen als Genius von GottrS Gna. den, der die ergötzliche Variation der Verwechselungen und Situationen so weit treibt, daß sich die Darsteller der AntipholuS- und Dromiorolleu selber zusammen- nehmen müssen, um endlich noch zu wissen, wer sie denn eigentlich find uud mit rvrm sie gegenwärtig eigentlich redrn. Die gegebene Darstellung ist, bi» auf einige wenige Stockungen im Zusammenspiel, als eine trefflich« anzurrkrnurn uud sei der Theiluahme de» PubltcumS empfohlen. Eie war besonder» vertreten durch die Herren Dettmer und Koberstein (die bei den AntipholuS), Dessoir uud Kramer (die bei- den Dromto), Winger (Aegrov) uud durch die Kräul. La«genha«n, G»ina«d und Frau Bayer (Adriana, Luciana, Aemtlia), welche ihre Rolle» thrtl» vorzüglich, theil« sehr genügend uud mit künstlerischem Eifer auSsührten. Eine deso»dere Schwierigkeit bleibt für die Zwillingspaare die Aehnlichkeit der Stimmen. Hrn. Koberstein tsi in dieser Hinsicht mehr Maßhalten in der Tongebung zu empfehlen, und für die beiden Dromto» bliebe eine künstlich erstrebte größere Klang- Verwandtschaft der Organe wümchcnswerth. Diese letzt- genannten Partim wurden übrigens sehr richtig mit leichter Behandlung der Rede, mit Humor und erhei ternder drastischer Wirkung ohne zu gröbliche Komik ausgrführt. Es folgte, ebenfalls nm einstuditt, da- früher viel- gegebene Lustspiel „Ein Arzt", dem aber diese Folge nach Shakespeare zu ungünstig ist uud bei solcher Zu- lammenstellung viel besser der Beginn de- Abend» übrr- lassm bliebe. Herr Jauner gab tu der Charakteristik d«S englischen Splccnheld?» Durwvod ein sehr hübsch au»gefühttes Genrebild; die herzlichen und überströ- mmden Gefühlsäußerungen namentlich wirkten wahr. Nur verfitl er zu sehr dem Drange activrr Komik, währmd in dieser Figur gerade naiver Emst und Noblesse die feine Komik in der charakteristischen Wir kung ergeben. C. Banck. De« deutsche« Frauen"). Die ihr da» heilge Fmer hütet, Ihr deutschen Frauen, boch und rein, Jetzt, wo deS Kriegt- Flamme wüthrt, Mußt ihr gleich unS auf Posten sein; — Auf Posten in dm schwerm Stundm, Die über Deutschland eisern zieh'n, Auf Posten, wenn vor Tod und Wunden De» Hause» stillt Wo«nen flith'n. An» dem »euest« Heft« der „Eomelia", AlStter ft» haaslrche Erzieh««. Leiv»,«, Wmta'sche Brchbmdlmi,. Im Nordrn ihr, tu SüdlandS Marken, Ihr, deren Heimort an der See, Die weichen Seelen laßt erstarken, Schöpft Heldenmuth aus Gram und Weh! Ob ihr daS reichste Glück verlöre», Tragt stumm uud stolz den herben Schmerz! All-Deutschland wird auf- Reu geboren, Die Pflicht ist größer al» der Schmerz. Bi» eure Gatten wiederkehren, Bon blut'grr Arbeit ruht die Hand, Sollt ihr die lieben Kleinen lehren, Wie schön und groß da» Vaterland; Wie wnnderberrltch seine Strecken, Wie e» an Ruhm und Ehren reich, Wie schlachtgewaltig seine Recken, Wie wuchtig deutschen Schwerte- Streich. Erzählt den Kleinen von dem greisen Feldherr» und seinem weißen Haar — Er ruft, und Deutschland klirrt in Eisen, Siegreiche Schwingen spreizt der Aar. Erzählt vom Grün des Rautenkranzes Und von Johann'- erlauchte« Haupt, Dem Dante'- Lorbeer milden Glanzes Die königliche Stirn umlaubt. Erzählt von allen deutschen Stämmen, Wie jeder hält am Rhein die Wacht, Von deutscher Berge wald'gen Kämmen, Bon deutscher Ströme Rebevpracht! So — während unsre Heere ringm — Sm deutschen Herd ibr edlen Frau'n, Helft ihr ein ZukunftSwerk vollbringen, Helft ihr an Deutschland- Größe bau'». Legt jede Mutter tu die Seelen Der Kleinen solche- Samenkorn, regiment und die rettende Batterie Zeuker bet Buzancy rin glänzend siegreiche-Gefecht gege»6Schwa- dronen französischer Chasseur»- ä cheval, bei welchem in eine« läugern Handgemenge uud Einzrlkawpfe der fran- zvfische Counnandrur, Lieutenant-Colonel de la Potte, ichwer verwundet und gefangen wurde, sowie Mann schaften und Pferde theilS todt, theilS vnwuubet in unsere H^de fiele». Diesseits wurden der Rittmeister v. H«rlt«g (5. Schwadron) und einige Retter ver- wunRt. — Nach den hier au» Part» bekannt gewor dene» Nachrichten befand «an sich dort am 2V. noch in vollständiger Unkenvtaiß der eigentlichen Lage, oder affectttte die Regierung eine solche dm gesetzgebende» Körperschaften und dem Publicum gegenüber. E» er scheint fast unglaublich, daß die Regierung über die allgemeine Lage des Marschalls Bazatne — des wenig- sten» noch nominellen Oberbefehlshaber» der ganz« französischen Streitmacht — in Metz ganz ohne Kevvt- niß fern sollte, denn diese liegt klar aller Welt vor Augm. Daß es über die spectellen Verhältnisse nicht der Fall ist, dafür ist fetten der preußischen Armee ge sorgt. Allerdings hat Bazatne seit nun 8 Tagen kei nen Bettuch gemacht, dir ebenso starke als vollständige Einschließung von Metz zu durchbrechen, um irgendwie mit der, unter seinem Befehle stehenden Truppmmacht in die Operationen einzugreifen, aber selbst diese U«- thättgkeit und der hermetische Abschluß aller Verbin dungen zwischen Paris und Metz sollte der Pariser Regierung doch gesagt haben, daß Marschall Bazaine eben durch die Einschließung in Metz außer Stand ge setzt ist und bis zu diesem Augenblicke außer Stande erhalten wird, activ im offenen Felde zu erscheine«. Die Erklärung de- Ministeriums Palikao, Marschall Bazaine sei wohl ,trop oecops", um einen Bericht über seine Armee an das Gouvernement gelange» z» lasse», reicht doch wohl für ein sachverständiges militärische» Uttheil nicht auS. — Heute wurde hier eine Procla- mation publtcttt, welche in der Uebrrsetzung de» „St^ Anz." lautet: .Der Oderbefthlsbaber bringt »or Lemetmß der E«»»b- mr de« ArrondifftmeM«, dab jeder Gef«,,«»«. der al« Üriezcgesangenkr bckaadklt sei» »ill, Sber iei»e Ei«e»- schäft al« srauzdsischer Soldat darch ei« so» der dnetz- lich-n v,Hürde rileffene uad a» seine Persau ^richtete Ordre, de, Nachwei« ,o fahre«, daß er zur Fah« eiaSeruftu «w «, die Lift« ei»e« durch die fran,öftsch« Armer«« »iluärisch «- ^»rsirteil Corps eiugetraz« ist. Gleichzeitig auch die milttL- ri'che Stella«,, in welcher er sich bei der Armee befiadet, durch militärische uud glrrchsürmrge Abzeichen kenmlich gemacht sein, di« von feurer Ausriismuz »«treaubar nad dem »ubewaßaet«, ANge E Ipewekrschllsw-lte sichtbar find. Individuen, welche mit Hiutausetzuug einer dieser Beding, ung« die Waffen ergriffen haben, »erden nicht al« Krie^» gefangene betrachtet. Sie werden durch ein Srre,«gericht abße- urtherlt und, wenn sie sich nicht einer Handln», schuldi, ge- macht haben, die eine strengere Strafe nach sich zieht, zu lv Iabreu Strafarbeit verartherlt uad bis nach Verbüß»»g dttfer Strafe in Deutschland detioirt werden." — Weiter fchreibt der ,St.-A.": Nachdem Mar schall Mac Mahon seine günstige Position bet Chs- Ions aufgegebrn und nicht gewagt hatte, den deutsch«» Heeren tu einem Terrain gegenüber zu trete», ta de» seine eigenen Truppen ganz besonder- gut Bescheid wissen mußten, konnte derselbe nur sich entweder ans Pari- oder aber nordwärts gewendet haben. Erstere» würde Bazaine unweigerlich seiner eigenen Kraft über lassen, der Hauptstadt aber wenigsten- vier Armeecorp» di-ciplinttter Truppen zugefühtt haben; letztere» kau» man nur al» einen Versuch ansehen, durch welchen der Herzog v. Magenta unsre Strategie zu einem bedeu tenden Fehler, der Theilung ihrer Kräfte, herau-zufor- dernbestrebt war. Die Recogno»ctruagtpatroutl- len, dann die Avantgarde selbst de» Kronprinzen von Sachsen hatten seit einigen Tagen bereit» tu der Gegend von Stenay, Varenne», Buzaucy vud Boucq die Gewißheit erhalten, daß Mac Mahon in der Thal die Entsetzung des Marschall» Bazaine, also den Durch bruch durch die deutschen Streitkräfte bi» miudestenS Verdun beabsichtige. Unter diesen Verhältnissen schlos sen sich die auf Pari- vorrückendr» Heere nach Norden zu dichter zusammen, deckten, vrrmuthlich durch die Wird e- an Helden utemal- fehlen Und, dräut der Feind, an deutsche« Zorn, So wird die heilge Glut gehütet Von deutschen Frauen, hoch und rriu — So wird, vom Sturm de- Krieg» u«wüthet, DaS deutsche Weib auf Poften sein. Neuschönefeld-Leipztg, im August 1870. Eduard Ka»ffer. -s Unter den zahlreichen poetischen Ergüsse», welche an die politischen Ereignisse der Gegenwart anknüpfen, befindet sich auch eine beachten-wetthe kleine Samm lung von Sonetten und vaterländischen Gesäugen »o« Han- Minckwitz. Dieselbe ist in gefälliger Aus stattung, unter dem Titel: „Deutschland- Traum, Kampf und Sieg" im Verlag von M. G. Prteber in Leipzig erschienen. Der Reinertrag ist für die ver wundeten und Hinterbliebenen deutscher Krieger be stimmt. — Bon dem Lieferung-Werke „Lieder zu Schutz und Trutz", auf dessen Erscheinen im Brr- lag von F. Lipperheide in Berlin wir kürzlich auf merksam machte», ist gegenwärtig da» zweite Heft au»- gegebe» worden. Dasselbe enthält Origmalbetträge von I. Grosse, K. Gutzkow, K. v. Hottet, I. Lingg und andern namhaften Dichtern. -f Lord Parmouth, Marqui» v. Hettford, der bekannte excentrische Gentleman, welcher eine stehende Figur btt den Pariser Kanstautttonen war und seine mit Gold ausgewogenen Kuustschätze sorgfältig verpackt in Dachkammern aufsprichette ist am 26. v. Ml», in hohem Aker i» Patt» gestorben. Er hinterläßt etuen natürlichen Sohn als Erben seiner wetthvollerr Kuust» sachen wie seine» unermeßlichen Vermögen».
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