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Dresdner Journal : 18.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187011185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-11
- Tag1870-11-18
- Monat1870-11
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 18.11.1870
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Aus b M°» I S«, heute Mittag gemeldet: Die heute eingekommrnen Schiffe, worunter auch norddeutsche Segelschiffe, haben von der Flotte Nichts gesehen L Stad Druck Dre« Berich dir V winnl an de dir di wenn fass»» alle der i steria Die gium l) t » Si«t>trLgI schw< Kats i? dedeu - 8. v. - r bed bürtig und wirkte einige Zett als Lehrer an der hie sigen k. Kunstakademie, die ihn später zu ihrem Ehren- Man T Dd Mau A am Soldat F 8. r. taichtiat bei t ra. e aus »Lott b. B P< lttteross. Gardrst ' berg Bau Bardist toll Pat Gardist Tagesgeschichte. Dresden, 17. November. Heute früh nach 6 Uhr verkündeten 101 Kanonenschüsse den Bewohnern der Residenz daL freudige Ereigniß der Geburt eines königlichen Prinzen (vergl. oben die amtlichen Nachrichten). Der hohe Vater dcS ncugebornen Prinzen, Se. königliche Hoheit der Prinz Georg, steht be kanntlich mit den deutschen Heeren als Höchstcomman- direnler des XII. ArmeecorpS vor Paris und wird in seinem Hauptquartiere zu Le Vert-galant durch ein Telegramuz Ihrer Majestät der Königin, seiner durch lauchtigsten Mutter, die Kunde von diesem glück lichen Familienereigniffe ungcjähr zu derselben Stunde empfangen haben. Möge demselben recht bald ver gönnt sein, seinen ncugebornen (dritten) Sohn nach glücklicher Rückkehr von dort au sein Vaterherz drücken zu können! Die Taufe des ncugebornen Prinzen wird morgen Mittag stattfinden, lieber das Befinden der hohen Frau Wöchnerin und des Neugeborncn wird von heute an, Nachmittags von 1—^3, indenBilder- zimmern der ersten Etage des königlichen Schlosses, rin Büllctin, in der bei ähnlichen Veranlassungen üblichen Weise, ausgelegt werden. * Berlin, 16. November. Die Frage wegen der Einberufung des Reichstags ist nunmehr dc- kaum zu verwundern ist, wenn Einzelne diesem Gc- fühle nachgeben. Der „Ntcderrheinische Courier", daS alte Straß burger Prcßorgan, war wenige Tage vor meinem Ver weilen daselbst aus den Händen dcS frühern Besitzers desselben, G. Silbermann'-, in diejenigen Moritz Schauen burg'- übergcgang-n, bekanntlich der Herausgeber deS „Lahrer hinkenden Boten." Wie eS heißt, hatte B. Auerbach für Eotta auf daS Blatt reflecttrt, kam aber zu spät. Ein früherer Pfälzer Flüchtling, Prof. Grün, besorgt einstweilen die Redaction, doch fragt sich'S, ob seine Gesundheit für die Arbeit anSrctchen wird. Doch ich verweile länger bei Straßburg, als meine Zeit eS gestattet. Wie allenthalben in den occupirten LandeStheilen fahren auch hier die wenigen Bahnzüge nur am Tage, und ob ein oder zwei Züge abgehcn, hängt vor der Hand von dem Maße der militärischen Verkehrsansprüche ab. ES stiebt Indessen keinerlei Paß- Plackereien, man hat 1., 2. und 3. Klasse und sogar eine Anzahl aus Deutschland herbeigeschaffter wirklicher Schaffner. Im Ucbrigen ist die Gesellschaft cire sehr buntgemischte und namentlich dte jüdischen Armeeliefe ranten fehlen in keinem Coup«. So geht eS nach Nancy, der schönen, freundlich ge legenen Stadt, woselbst der Straßburger 8 Ubr-Mor- gcnzug um etwa H2 Uhr Nachmittags tintrifft. -f Am 14. November verstarb in München, an einem qualvollen Herzleiden, im 67. Lebensjahre, Ju lius Cäsar Thäter, einer der tüchtigsten Kupfer stecher Deutschland-. Thater war aus Dre-den ge tircul» rrtirt- L Ut8°nn -ertrag'» te« Mää S-rtrage» kttfinden Münz« -MUNg M »Ul i ttre Gra Aschen ivld derP detnstrnd, ! »öltet h< Mn ! loillMtN < LMnq > Londe spricht siet de» Par -sS, daß I Pariser S I lilrkei d I.Mornin^ I M Sinh I I scheir Cir I »Lhltcn j I d wird t I sojortigcn I ebenso wi I mit Engl Stoö I gen Cons I Lulßadt I «in btz'e I Wahl bei I der Unir I Ewegisi I ist hier a I Weise zei I wieder hl k Belg D in den g I und an < I icn eine I irn ein a I sind bere 1466 Verzicht auf da» Bombardement und die bloße voll- ständig sichere Aushungerung der „heiligen" Stadt tudtcirt sein würde, daß eS dagegen allem politische Gründe sind, welche dazu rathen, diesem unvermeid- ltchen inneren Procrß in Pari- im gegebenen Zett- punkte mit einigen artilleristischen Grüßen nachzuhrlfm. Wir glauben, daß da- Publicum sich vollständig be ruhigen kann; r- wird zur rechten Zett Alle- richtig besorgt werden. möchte daher daran zur Zett zweifeln, obschon e» ge wiß ist, daß er in voriger Woche dte Absicht dazu erklärt hatte. Seine Lage erscheint überhaupt al» eine verzweifelte, und er wird gewiß bald über die schweizer Grenze gedrängt werden, von den Vogesen her wird er ebenfalls wenig Zuzug mehr erhallen, und wenn auch in lcpter Woche' wieder mehrere aus dem Elsaß gebürtige Soldaten au- dem Spital zu Straßburg entflohen sind, und man daselbst sogar eine Art Werbebüreau für FranctireurS cntdeckt hat, so sind doch alle Maßregeln getroffen, um solche Zuzüge auf vereinzelte Personen zu beschränken. Bern, 15. November. (Wrs.-Z.) Laut heutiger Drplsche deS Obercommandanten der schweizerischen Grenztruppen au-Pruntrut an da- eidgenössische Mt- litärdepartement beabsichtigen dte französischen Truppen einen Angriff zwischen Blamont und Fahy. Am Freitag kam ein Bataillon Zuavcn in dem von den Deutschen wieder verlassenen Delle an, wrlche- sich für die Avantgarde der Corps Garibaldi'S und General Michel'- auSgab. In Pruntrut bereitet man sich auf die Aufnahme von Verwundeten vor. Tour-, 15. November. (Tel.) Der „Moniteur", da» offictellc Blatt der Delegation von Tours, enthält das Decret, welche- die Organisation einer Ar mee in Toulouse angeordnet. Die Hauptbestim mungen desselben sind folgende: In Toulouse wird rin Jnstructionelagrr gebildet, in welches sofort die den Depots angehörenden Mobtlgarden, die mobtlisirten Nativnalgarden und die FretcorpS der Departement» Haute-Garonne, Tarn-et-Garonne, GerS, Hautes« Pyrenöcs, Ariöge, Aude und Tarn berufen werden. Zum Obercommandanten dc» Lager- wird Demay, ehemaliger Zuavencommandant und Oberbefehlshaber der Nattonalgarde, ernannt. Lifsagaray, der bekannte Journalist, und Georg Perrin, ehemaliger Präfect, werden ihm zur Seite gestellt. Die beiden Letzteren hängen nur vom Kriegsminister ab und sind genöthigt, die Truppen in di- Schlacht zu begleiten. Der oberste Commandant (Demay) und die beiden Kommissare (Lifsagaray und Perrin) werden zugleich mit weit gehenden Vollmachten für die Organisation rc. ausge stattet und können sogar dte Offiziere der neuen Armce ernennen. — Wie aus Toulouse (über Brüssel) oemeldet wird, verfügt ein Erlaß deS dortigen Kommissars der Republik, daß diejenigen Beamten, welche Mttglirdcr der nach dem Staatsstreiche eingesetzten gemischten Com missionen gewesen find, als unwürdig zu betrachten seien, fernerhin Recht zu sprechen. Infolge dessen wurde Degrand, Präsivent des Tribunals in Toulouse, trotz der Bestimmungen dcZ Gesetzes über dte Unab setzbarkeit d r richterlichen Beamten, abgesetzt. — Die „Union liberale" meldet aus Cherbourg, das Pakctboot „Vigilant" sei au» London mit großen Vorräthcn an Waffen und Krtegsmunttion an gekommen.- ES sei dies die dritte derartige Sendung innerhalb dcS Z-.itraumeS von 12 Tagen. * Hamburg, 16. November. Die „Börsenhalle" enthält folgende amtliche Mittheilungen: Die nord deutsche Brigg „Theresia", von Sunderland kommend, wurde heute von einem französischen Aviso bis Akadimie und Konservator am k. Kupfersttchcabtnet bis zu seinem Tode thättg war. Al» Kupferstecher war er einer der bedeutendsten Vertreter des fogenannten Car tonstiches, welcher in Dürer und Marc Anton seine Vorbilder sucyt; eine künstlerische Richtung, der frei lich unsre Zett nicht eben günstig ist. Seine Haupt- blätter sind Stiche nach Corneliu», Schnorr, Schwind. Dem trcffltchen Charakter Thätrr's hat Rietschel in seiner Setbstbiographie ein schönes Denkmal gestiftet. Aus Leipzig meldet man den, am 16. November in Gohlis erfolgten Tod drS Dichters Adolph Bött ger. Er war am 21. Mat 1815 in Leipzig geboren worden. „Mit ihm — heißt cs in den „Lpzg. Nachr." — cndete ein reiche» Dtchtcrlebcn, das den Kampf zwischen Idealismus und Realismus oft bis in die schroffsten Gegensätze hinein zu bestehen hatte. Er war ein edler Mensch, rin hochaulttebender Geist, — Friede sei mit ihm!" s Mit dem Eintreten der kühleren Jahreszeit wur den die Arbeiten in Pompeji wieder ausgenommen. Jetzt gräbt man in der Richtung de- Amphitheater- und in einem, wie eS scheint, gerade nicht von der pompejanischen Aristokratie bewohnten Stadtth ile. Die betnffiudrn Straßen mögen sehr belebt gewesen sein, wenigsten» sind dte Mauern mit Inschriften bezüglich der Wahlen, Ankündigungen von Schauspielen u. dgl. bedeckt. Der einzige Gegenstand von Bedeutung, wel cher in den lctzten Tagen aufgefunden ward, ist rin Wandgemälde der Kindesliebe. DaS von L. v. Wangirow in Bremerhaven her- au-gegebene „Münzenbuch", welche» dir im Welt verkehr« coursireudeu, gängigsten Gold» und Silber- münzeu aller Länder in ltthographtrten Abbtleungen enthält, erscheint gegenwärtig lieferungsweise in zwei- ter »ud verbesserter »Auflage. Orleans verlautet nicht- Neue-. Dte Unsern, nahezu 50,000 Mann stark, stehen seit dem 10. November noch inToury. DtefranzöstscheLotrearmee war ihnen heute (12.) bis zwei Eisenbahnstationen nahe gerückt. Sie befand sich in Artrnay, dem Orte, in welchem ge- radr vier Wochen früher der «rste Zusammenstoß zwt- schen dem Tannschrn Corp» und der damaltgrn Loire- «rmee stattgefunden hatte. Man erwartet eine Schlacht. — Da- H. Armeecorp» ist unter dm Ober befehl Sr. königlichen Hoheit deS Kronprinzen ge stellt. Der Kronprinz hat bei dieser Gelegenheit fol genden Armeebefehl erlassen: Soldaten deS H ArmeecorvS. ES ist daS erste Mal, daß ich Luch im Felde unter meinem Kommando sehe, nachdem eS mir viele Jahre dr« Frieden« hin- durch besch'eden war, Euer commaodirender Gcxeral gewesen za sein. Ich beiße Euch herzlich unter meinem Befehle will kommen Eure ruhmvollen Thatrn bei Gravelotte und die standhaft ertragenen Auftreuguuge» während der Belagerung von Metz baden mich mit Stolz erfüllt. Ich erwarte mit Za- verficht, daß wir gemeinschaftlich, wie im Dienst der Heimalb, so auch vor dem Feinde die erneute Zufriedenheit unter« aller- gnädigsten Köniz« uns erw-rben werden. Versailles, de» 1?. November lü'v. Friedrich Wilhelm, Kronprinz. Generalseldmarschall und Oberbefehlshaber der III. Armee. — (Wes.-Z) Während die großen Actionen im Norden und Süden dieser Tage mit voller Kraft be ginnen werden, ist der Winter hercingebrochcn und hat uns bereits mit Schnee bcschcert. Naturgemäß mehren sich die Krankheiten und das Lycec, das Ho spital in der Nuc-de-la-Bibliothöque liegen voll Kran ker. Da Mangel nicht nur an wollenen Decken, sondern auch anderen Utensilien rc. anfängt, sich fühl bar zu machen, hat das Obercommando, durch die Nothwendigkcit gezwungen, sich an den König mit dem Wunsche gewandt, von nun an alle für die Armee nothwcndigen Gegenstände aus dem Wege der Requi sition in Versailles auftreiben zu können. Wie bekannt, ist vorzugsweise die Stadt Versailles auf ausdrücklichen Befehl des Königs und des Kronprin zen von jeder Requisition verschont geblieben. Die durch den anhaltenden Regen der vergangenen Tage aufgewcichtcn Chaussäen und Landstraßen, die massen haft gesprengten Brücken verhindern unsere Proviant- colonnen an dem schnellen Transport des für die Armee, und namentlich des Hafers für die Pferde, heranzuschafsenden Proviants. Durch diesen Umstand wird das Obercommando gcnöthigt, in nicht zu langer Frist auch in dieser Beziehung mit Requisitionen be ginnen zu müssen. Die Umgegend, die Dörfer und Flecken sind noch nicht durch diese Maßregel berührt und daher noch leistungsfähig. Einige Aussicht für ein rascheres Heranschaffen des Proviants gewährt der Umstand, daß die Eisenbahnbrücke bei Trilport und die Chaussdebrücke bei Meaux, die beide vom Feinde gesprengt waren, Dank unserer unermüdlichen Pionnicre beinahe vollständig restaurtrt sind. Die Eisenbahn linie, tie bi- zu diesem Augenblicke nur bis Nantcuil, in der Nähe von Chateau-Thierry fahrbar ist, dürfte bis Lazny hrrzustellen fein. Für unsre ganzen TranS- portverhältnisse wäre dies von Wichtigkeit, die Hälfte sinitiv entschieden: Der heute Abend erschienene .tz« R A." veröffentlicht dte allerhöchste Präsidtalverordvw7W dattrt aus Versailles vom 12. November, durch w.tiA W der Reichstag de- Norddeutschen Bunde- „bmlsnl W wird, am 24. November d. I. tu Berlin zusagmeg, D zutreten." Nach der heutigen „Prov.-Conesp.", welchir V Übrigen» bei ihrem Erscheinen der Tag de, ktadr, W rufung noch unbekannt war, liegt es nach wie vor KW der Absicht, außer der Bewilligung eine- Credit» zur V Fortführung de- Kriege- die Ausdehnung de» Nord deutschen Bunde» auf die zum Beitritt entschlossenen» süddeutschen Staaten zum Gegenstände der Benutzung s des Reichstag» zu machen. — In Bezug auf dte tzr- ß kläruna Rußland» bezüglich de» Pariser Vertrag» I von 1856 sagt die „Prov.-Corresp.": „Die Mitcheilunz 8 deS wichtigen Entschlusse- der kaiserlichen Regie.» rung hat, wie zu erwarten war, bei den nächst- i bUheiligten Mächten einen lebhaften Eindruck gemacht; V doch scheint sich nach dea bisher vorliegenden N,ch I richten keine derselben der ernsten Erwägung der Au. i gcmrssenheit einer Abänderung de- iu Rede steheudru t Vertrages durchaus entziehen zu wollen." Welter ent. s hält das vificiöse Organ noch die Mittheilung, daß f Se. Majestät der König ungeachtet derunauSgesetz'rn preßen Anstrengungen sich fortdauernd deS besten Wohlsetrs erfreut. — Nach der „N. A. Ztg." betrug der Bestand der in Preußm intrruirten französischen Kriegsge fangenen am 1. November 3400 Offiziere, 99,M Mann, in den Staatcn deS Norddeutschen Bundrs 90 Oifizfiro, 11,460 Mann; in Summa 3490 Offiziere und 111,260 Mann. Hierzu kommen nuumehr nrch die b:t dcr Capitulation von Metz in Gefangenschaft gerathencn Offiziere und Mannschaften, welche in fol genden Festungen untergebracht worden sind: Königs- berg 4000 Mann, Graudenz 700, Danzig 8000, Thorn 800, Stettin 9000, Kolberg 4000, Torqau 6000, Spandau 2000, Küstrin 1000, Magdeburg 15,000, Wittenberg 2000, Erfurt 5000, Posen 4000, Glatz2000, Kosel 3000, Glogau 6000, Minden 5000 Wesel 11,000, Köln 9000, Koblenz 10,000, Jülich 1500, Rendsburg 1500 und Mainz 14 000 Mann. — Nach dem „St. A." hat her Comit» zur Be schaffung von Liebesgaben für dte mobilen Feld postbeamten, bestehend aus den Herren: geh. Conn merzieurath G. Bleichröte:, Regievungsrach a. D. v. Unruh, Commerzienrath W. Conrad, geh. Ober- hofbuchdruckereibesitzer R. v. Decker, Bankier G J. F. Arndt, Kaufmann I. Berkheim und Postrath Sachle, in einer gestern stattaehabtin Beratdung sich dafür entschieden, die zur Zeit zur DiSposiltou stehenden Mittel (er. 4000 Thlr.) zur baldigen Absendung eines ersten Transportes von Liebesgaben (iuSbefondere Cigarren, stärkende Getränke, wollene BekleidungS- gegenstände u. s. w.) zu verwenden. Da c» sich bet diesem aus dem Kreis: dc- Publicum» hcrvorgegan- genen Unternehmen zugleich darum handelt, den Fel», po.ibcamtrn in ihrem mühevollen, täglich Hunveit- tausenden nützenden und dem ganzen Publicum so nahestehenden Beruf einen Ausdruck der Theiluahme und de» freundlichen Gedenkens aus der Heimath zu brthätigen, so werden jene Gaben in diesem Sinne der Bet heiligten besondere» willkommen sein. Zu bemerkm ist noch, daß diese Liebesgaben ausschließlich >ür mobil» Feldpostbeamte bestimmt sind, welche in ihren Bezüger lediglich den mobilen Militär» gleich stehen und KL- besondere keine Diäten erhalten. München, 15. November. (A. Z.) Ein ausführ liches Schreiben des König» ist vor einigen Drzm an den Grafen Bray nach Versailles abgegaugru, welches auf dte weitern Verhandlungen bestimmend eur- wirken dürfte. — Durch soeben publicirte königliche Verordnungen sind mehrere Personalveränderuugen im Stande dcr Generäle und Stabsoffiziere erfolgt, dte deihalb von Interesse sind, weil dieselben im Felde befindliche Offiziere betreffen. So wird der Geueral- adjutant Generallitutenaru Karl Graf zu Pappenheim „aus Gesundheitsrücksichten" der Stelle als Comman dant dcr 2. Armecdiviston enthoben und der General major Mailltnger, bisher Brigadier, zum Gmeral- lirutenant und Commandantcn dcr 2. Armeedtvisiou besördert. Stuttgart, 16. November. Der Kriegsminister v. Suckow und der Justtzminister v. Mittnachtsind gestern Nachmittag mittelst Eondcrzugs »on Versailles hier eirigetroffcn. Wie der „St -A." meldet, empfing der König heute die Minister v. Mittnacht und v. Suckow, welche auf kurze Zeit hierher kamen, um über dte Versailler Verhandlungen Vortrag zu er- statten- * Wien, 16. November. Gestern war hier sowohl an der Börse, al- auch in andern Kreisen da- fast zur stehenden Combinaiion gewordene Gerücht verbreitet, der Reichskanzler Graf Beust habe seine Entlastung geg.ben und für ihn, dcr als Botschafter nach London gehe, wo zur Zeit al- solcher Graf Apponyl fungirt, sei der ungarische Ministerpräsident Graf Antrasty Mi- nister dcs Auswärtigen geworden. Die heutigen Mor- genblätter bezeichnen dieses Gerücht aber übereinstim mend al- sehr unwahrscheinlich resp. unrichtig. Die „N. fr. Pr." weist bet dieser Gelegenheit darauf hin, baß im Augenblicke die cirleithanische MinisterknsiS noch eine latente sei, da dte AdreßdebaUen de» RcichS- raths erst den Impuls zum Mtnisterwechsel geben dürf ten, und der Eintritt des Grasen Andrassy in da» aus wärtige Amt also nur eine entschieden antr-russtsche Po litik Oesterreichs bedeuten könne, Graf Beust habe sich aber über das provocatorische Auftreten Rußland- tu einer „selbst dte Türket höchst brfrtcdtgenden" Art au»- gesprochen. — Die heutige „W. Z." meldet in ihrem amtlichen Thetle dte Errichtung eines die griechtsch- ortentalischen Glaubeu-genossen der dalmattner Be- ztrke Cattaro und Ragusa umfassenden griechisch- orientaltschrn Btsthums mit dem Bischofssitze tu Cattaro. Rom, 14. November. (Corr. Bür.) Gestern fanden die Wahlen der 60 Räiye uad 12 Provinziaträth« statt, c» herrschte vollstäudige Ordnung; da» genaue Resultat ist noch nicht bekannt; man versichert, daß die Hälfte der eingetragenen Wähler gestimmt hab« und im Allgemeinen Anhänger der gemäßigten Partei ge» wählt wurden. — Die Gesundheit di- Papste» ist eine vortreffliche; nicht- läßt anuehmm, daß er Rom zu vrrlasseu gedenke. — (Pr.) Dte Regierung nahm im Batte au etae groß: Menge Waffen alter Ari weg, darunter viele Kanouen. Loudou, 15. November. (N. fr. Pr.) Dte Lut wort Lord Granville'- auf dte Gvrtschakvw'sch LersMes, 12. November. Urber die Kämpfe bet Orlean- entnrhmcn wir einer Correspoudrnz de- „St.-Anz." Folgende»: Seit der Einnahme von Orleans hatte sich die Aufstellung und Truppenvrr- theiluna beim I. bayerschen Corp- wenig geändert, da «tu wettere- Vordringen über dte Loire htnau- zunächst nicht beabsichtigt wurde. General von der Tann stand mit einer Division in Orlean-, dte Vorttupprn über dea Fluß vorgeschoben, so daß Beobachtungen bi- Bloi- und in der Richtung auf Bvurge- geführt wer den konnten, khateaudun, als ein unhaltbarer Posten, war diesseits nicht besetzt, sondern nur durch Cavalerie beobachtet. General von der Tann hatte außer sei nem Corp- zwei Cavalericdtvisionen zu seiner Ver fügung. Dte zweite Division diesc- Corp» war zwi schen Orleans und Chateaudnn ausgestellt, um die Verbindung mit der 22. Tioiston bet Chartres, an der Linie der Eure, zu unterhalten. E- war dem Feind gelungen, die früher zerstörte Loircbrücke bei Beau- aency, ca. 25 Kilometer von Orleans und 32 von BloiS, wieder herzustellen. Die französische Streit macht war, wie die Cavalerie meldete, im Anrücken von Tour- (Dtp. Indre-et-Loire) und von Le ManS (Dtp. Sarthe) gegen Chateaudun. Die Absicht, zwi schen ChartreS und Orleans durchzubrechen, war hier nach nicht zu verkennen. General von der Tann war angewiesen, im Falle der Entwickelung überlegener feindlicher Streitkräfte Orleans zu räumen, um sich mit der Division deS Generals Wittich zu vereinigen und einer Division vom 13. Corps, dte unter dem Groß- Herzog von Mecklenburg von Versailles her im An marsch war. Im Sinne dieser Weisungen handelte General v. d. Tann, als er Orleans vor einem um daS Doppelte überlegenen Feind: räumte und «sich nach Lrtenay, 2H Meilen von Orleans zurückzog. Sein Plan war, bet Tomy, 4H Meilen von Orleans, die Vereinigung mit der 22. Division von Chartres her zu bewirken. Ungefähr auf der Mitte d?s Weges aber, bei Coulmier, traf er die Franzosen, die sogleich -um Angriff übergingen. Es kam zu einem Treffen, t» dem tu 7 stündigem Gefecht das bayrische Corps wacker Stand hielt. Im Centrum wurde der Angriff drei Mal, auf dem rechten Flügel vier Mal abgeschla gen, und wurde dcr Kampf erst abgebrochen, nachdem dcr Feind sich mit seiner ganzen Heeresmaste engagirt hatte. Dieselbe bestand aus 8 Infanterie und 2 Ca- valeriebrigaden, erreichte also jedenfalls die Ziffer von 80,000 Mann. Da dte sranzöstschm Truppen sämmt- lich aus Linienregimrntern zusammengesetzt waren, so erhellt, daß dcr Feind vielleicht dte ganze reguläre Armee, über dte er im Süden noch verfügt, jedenfalls aber die Hauptmacht derselbe», sür diese Expedition an der Loire zusammengebracht hat. Daß namentlich Streitkräfte von Lyon mit hineingezogrn worden sind, ergiebt sich «u- der auffallenden Stärke dcr feindlichen Avttllerie. Er gebot an diesem Tage über 120-1-0 Geschütze, welche ihm das tu Lyon gebildete Arsenal — e- besteht aus den von den südfranzösischen Hafen städten, namentlich Marseille und Toulouse, hrrbetge- schafftrn und durch Marinejoldaten bedienten Kanonen — geliefert hat. General v. d. Tann wich der Uebermacht der Franzosen, nachdem er erkannt, daß er denselben bedeutende Verluste beigcbracht. In der Nacht vom 10. zum 11. crfolgte in Toury dte Vereinigung mit dem General v. Wittich, und am Vormittag dc- 11. traf aus Angervill: dte Meldung ein, daß der Großherzog von Mecklenburg mit der 17. Division daselbst angelangt und als ältester General nuumehr d:n Oberbefehl übcr die gesamm- ten Truppen übernommcn habe. Der Umstand allciu, daß der Feind, obglcich er diesmal da- Gefechtsfeld behauptete, die Verfolgung nicht einmal einleitete, ließ darauf schließen, daß cr schwere Verluste erhalten la ben mußte. Nach rtnrm genauen Berichte, den Sc. kgl. Hoheit der Kronprinz heute Abend H9 Uhr vom General v. d. Tann empfing, verlor da- bayersche ' Corp» an Verwundeten^und Todten zusammen 42 Of fiziere und 667 Mann. General AurclleS de Paladine commandtrte als General «u cbok und unter ihm die Generäle PolhöS und Barral. Aus einer auf-rfangnen französischen Depesche geht hervor, daß der Feind bei Coulmier mit großen Schwierigkeiten für die Ernäh rung seiner Truppcn zu kämpfen hat. — (2-Ztg.) Ueber die Operationen nördlich von Straßburg angesiedrlten norddeutschen Buchhändler red.n zu hören, dessen deutsche Gesinnung sich merkwürdiger Weise in jener verhältnißmäßig kurzen Aufenthalts dauer an den Gedanken, daß Straßburg französisch bleiben müsse, vollständig gewöhnt hatte und dcr auch jetzt nur mit Bedauern sich in dte neue Sachlage sügte. Nach seinen Aussagrn war die belagerte Bevölkerung di- zum letzten Augenblicke in einer weit friedlichem Lage gewesen, al- man sich draußen die Sache »orge- stellt hatte, natürlich die wenigen wirklichen SchrcckcnS- tage abgerechnet, wie sich ja allerdings auch dte ur sprünglich auf einige Tausende abgeschätzten Todesfälle von Ctvilpersonen auf, ich glaube, etliche 400 heraus- gestellt haben. Mit geringerer Achtung sprach er dem nächst von der Energie det übrigens ehrlichen Generals Uhrtch, wogegen der Commandant der Artillerie als schr tüchtig belobt wurde. Die Erzählung von den Möbeln deS MaireS, um derentwillen die Bibliothek nicht im bombenfesten Keller untergebracht worden sei, hielt er für eine Erfindung und versicherte, man habe allenthalben Master in Bereitschaft gehalten und sich eingebildet, daS genüge, um etwaigen UnglückSfällen , ausreichend vorzubeugen, wobei noch erwähnt wurde, daß dte Behörden auf da» Bombardement durch An schläge aufmerksam gemacht hätten. Diese Angaben , erklären wenig, wie ja auch auf der andern Seite r icht verständlich bleibt, warum dte Bibliothek zur Etnäsche- z rung verurthetlt wurde. Au- den Aeußerungen, welche des per Achse zurückzulegendcn WcgrS würde dadurch erspart werden. Wie ich höre, werden in dcr Nähe , _ , , . , , , - « i - des Bahnhoft« Nanteuil große Barakenzclte zur' Kriegs- Aufnahme neuer Gefangenen errichtet. Man bereitet sich befinden. Aus Kuxhaven wud von sich b:reit- mit vollem Recht auf zwar noch unvollendete Thatsachen vor. — (K. Z) Seit einigen Tagen tritt man mit rigen- thümlichcr Strenge gegen hier weilende Journali sten und Fremde, namentlich Amerikaner, auf. So wurde Hr. O'Sullivan, früher nordamerikanischer Ge sandter in Lissabon, gerade 24 Stunden nach einem Diner ausgewiesen, zu welchem er vom Kronprinzen einzeladen worden war. Hr. O'Sullivan scheint von der Manie ».fallen gewesen, auf eigene Hand Vcr- mittrlungSpolitik „im Interesse der Humanität" zu trei ben. — Es ist in diesen Tagen noch ein dritter Ballon mit zwei Insassen von den Unsern gecaprrt worden. Dcr Eine der lctztern soll cin Sohn deS Pariser Damenschneiders der baute rolöe, Hrn. Worth, sein. Er sitzt im hiesigen Polizeigewahrsam vorläu fig ftst- Lom Oberrhein, 14. November. (A. Z) Die Festung Neu drei fach selbst hatte noch nicht viel ge litten, mehr dagegen dte Stadt, und die Ucbcrgabe erfolgte hauptsächlich deshalb, weil in kürzester Frist rin Sturm hätte bewerkstelligt werden können. DaS Belagerung-corps läßt Abteilungen in mehreren Städten des ObrrelsasseS zurück, um mobile Colounen davon vuszusenden, zieht aber in seiner Mehrheit gegen Bclfort, um die Cernirung zu verstärken und jeden Entsatz zu verhindern. Von einem Herannahen Garibaldi'S habe ich gestern weder in Mühlhausen, noch in Basel etwas Bestimmtes erfahren können, und E ein junger nicht ungebildeter Artillerist gegen mich in ' Bettest de- Münsters that, muß ich freilich schließen, ( baß eine velagerunzsarmee diejenigen etwaigen Ziel- punkte, welche sich ihr mit einer gewissen herausfor dernden Deutlichkeit unablässig darbietrn, allmählich ..... r »U höchst ärgerlichen Blicken anzusehen beginnt und miigliede ernannte. Im Jahre 1849 folgte er einem . haß bei her Schwierigkeit, jede Kugel -« conttolireu, Rufe nach München, wo er, al- Plosestor an der
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