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Dresdner Journal : 18.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187011185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-11
- Tag1870-11-18
- Monat1870-11
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 18.11.1870
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1870 O267 Freitags den 18. November sida»»«»«»wpr«l»o r 7>t»U Dres-nerIourM l l Ulsr. 8towp«ttu»«tll»» di»». Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. il,-d- > 0»- a»-. Reisebriefe vom Kriegsschauplätze. Metz, >r «.mmber 1870. 3 >v. Meinem Versprechen gemäß send« ich Ihnen > ö«» R«»m einer se,p»lt«»«» 2eü«: lit v»t«r »vat" äi« 2«i1»r I > kroevol»«»« ir-Iicd, mit SuivLdm« ä«r 8ovv- vnä keiorisg«, ^d«uä» für äen kolbSLäsQ 1^. eine so schnöde Mißachtung deS ihrem Landt «ewtda meten Inter« sses bekundet, daß nunmrhr jeder Bnsuch einer weitern Einmischung rollend» ausgeschlossen sein -Vi» «1ltr S»r., «-« 0 L4 » dv. I» tritt jLdrlled r rßlr. ktemi!-!. »»»«rluUd liv» Kontü. Lonä« ko«t- uoä Die sranrösischen Machthaber verwahrten sich gewisser maßen gegen jeden Gedanken, al» ob sie den Frieden begehrten; mit beispiellosem Uebermnih und Trotz suchte» sie die Verhandlungen so zu wenden, al» ob wir de» Waffenstillstand brauchten und ihnen Zugeständnisse dafür machen müßten.... Die einzige Vorau-setzun- also, unter welcher unsre Regierung, wenn auch mit geringem Vertrauen, in die Waffen stillstandsverhand« lungM hatte ei«tret«» können, die Voraussetzung, welche den Schritten England» zu Gründe gelegen hatte, vir Hoffnung auf ein wirkliche» FriedensbedÜrfntß »ntz Bekenntniß Frankreichs — ist von N mm al» voll ständig irrtümlich erwiesen: eS liegt vor oller W lt zu Tage, daß der alte Wabn und Ueb rmuth in den Kreisen, welche Frankreich beherrschen und ve'gewalti gen, noch in voller Kraft stehen, und daß e» noch der lltzten niederschmktternden Schläge bedürfen wird, um da» unglückliche Land zum Bewußtsein seiner Lage und der unabwendbaren Folgen derselben zu bringen. Unsre Regierung hat auch bet diesen Verhandlungen eine so große Mäßigung und zugleich eine so bereitwillige Rücksichtnahme auf die FriedenSbestrebungen ter fremde« Mächte, ^ie Machthaberin Frankreich dagegen habe» »u »lbm, «07 z Nbrr» «» t. V brau, »!«ev lerikoi.'/ Kerreichi iläÜL-Ie -d« L»»s, uattaM. o. .Zitt.to a - b».; - — »> achs.Suk ikact. - »Z.; »ei »er Lu,, lreditaa «°,kucn Eroat, «kelln U Brauer^' Komspir,. lam»ssch.n. blevusM. ieri»»»,pk Feinm- 17b »s.«.!' »dai«« i »Sm.- ibard. »d Uz. t«i. i d, «,k d». K»,b> jeru. im 3<O alle ,nut^ er, — r« Krt. Si nn. »'s» - »; wird. Die rücksichtsloseste Kriegführung allein karr« die Einkehr richtiger Erkenntniß unv dt» schließliche» Friedlnsbedürfnisses an Frankreich erzwingen: noch de« Falle von Metz ist Alles bereit, um dem unglückliche« Lande bald zum Bewußtsein zu bringen, daß seine Re gierung nationaler Verthtidtgung nichts Andere» ist, al» eine Regierung zur nationalen Zerrüttung, und daß eine Wiederaufrichtung nur durch eine rückhaltlose Anerkennung der absoluten Niederlage zu gewinn« ist. — Die „Pro».-Corr." meint in einer Betrachtung der Vorgänge an der Loire, daß, wenn auch Gam betta nach dem angeblichen Siege »ein allgemeines kräftiges Vorgehen zum Angriffe" verkündete, die ruhi gere Würdigung deS mtltiärischen Erfolge» bei Orleans doch einstwcilen von der Verwirklichung vteses Planes zurückgrhalten zu haben scheine. Dann fährt die.Pro». Corr." fort: .Unsre Heeresleitung dürfte dem geaeu- über in der Lage sein, sich völlig frei zu entschließen, ob sie zunächst das weitere Vorgehen der Lotrearmee abwarten, oder ihrerseits alsbald zum Angriffe Vor gehen soll Di« nächste Woche wird voraussichtlich wichtige Ereignisse aüf jenem Kriegsschauplatz» bring«. Im engsten Zusammenhänge mit den dortigen Pläne« und Vorgängen steht die Erwartung eines neuen grö ßern Ausfalls von Paris. Gcneral Trechu hat augenscheinlich im Hinblick auf bas Vorgehen her Lotre armee seit Wochen Alle» zu einem gleichzeitigen Aus fälle der umfassendsten Art vorbereitet. Er wird ver- muthlich in diesen Tagen das Heranvahen der ersehnte» Rettung erwarten und von dem vorläufigen MißUnge« schwerlich genügend unterrichtet sein. Unsre Armer« vor Part», welche nach der Entsendung einiger Abthet- lungen nach Orleans alsbald aidrrwetttgm Ersatz er halten haben, werden gewiß auch die letzten verzwei felten Versuch: ter Pariser Vertheidigung nachdrücklich zurückweiscn." — Von Garibaldi wissen wir nu« mit Bestimmtheit, daß derselbe in der Lhat am 10. b. in Autun rinzetroffen ist und dort vorerst sein Haupt quartier aufgeschlagen hat. Es scheint, daß dem Frei- schaarenführer der Auftrag geworden ist, von dem Mor- vangrbirge aus, dem Quellengebiete der Loire, da- obere Loirethal zu decken und gleichzeitig einen von Dtjoa im Saonethal gegen Lyon verrückenden Feind tu der Flanke zu bedrohen. — Die .Zeidl. Corresp." schreibt: Die Frage bes Bombardements von Part» wird noch rmmer i« der Richtung erörtert, als ob Pol tische Gründe eiae Verzögerung oder einen Verzicht auf da» Bombar dement herbeigcführt hätten. So wie wir die Sache kenne» und ansehen, glauben wir vielmehr versichern zu können, daß gerade aus militärischen Gründen et» lichen, der scharfe Gegensatz zwischen der niederrheini- schen Mundart und den westfälischen oder schleswt-- holsteinschen Lauten eines großen Theile» der Besatzung, — Alles kommt zusammen, um die Freude über die Wtedereroberung dieser ehrwürdigen alten Re chkstadt zu dämpfen. Daß sie aber innerlich deutsch ist, dies« seit so langer Zett übertüncht gewesene Etgrnariigkett ihre» Wesens liegt jetzt freilich klar zu Tage. Trotz ihrer französischen Sympathien hat e» nur de» Ver schwindens der französisch redenden Beamten, der frau- zöstschrn Besatzung und der heiter-eleganten Theile der Bevölkerung drdurst, um der druischm Art und Sitte wieder zu »ollem Ausdruck zu verhelfe». Nach dieser Sette empfängt der deutsche Besucher der eroberte» Stadt einen beruhigenden Eindruck. Was die ordnende und auf-äumende Thätigkett der Behörden betrifft, so hat dir Stadt alle Ursache, der neuen Verwalmng ihre Bewunderung zu zollen. So ziemlich allenthalben sind die Spuren der Verwüstung vom Pflaster verschwunden und auch die reparrrdar gewe senen Gebäude sin» bi- auf wenig« Ausnahmen wieder in guten Stand gesetzt. Daß der Münster in der Re paratur begriffen ist, habeu die Zeltungen schon ge meldet. Bet eimm Gebäude von so gewaltigen Dünen« stonen entziehen sich die einzelnen Beschädigungen be greiflicherweise durchaus dem Gesammteivdruck, und wenn da» Kreuz auf dem Thurme wieder lotbreebt stehen und die Orgel, deren Pfeifen zum großen Theil unversehrt find, herg-rtchtei sein wird, so darf mau hoffen, nach Vollendung des Dachbaur» und AuSbesse- rung der theilwetse beschädigten Eettenfeufter sich wie der ungetrübt der Freude über da- herrliche Bauwerk hingebrn zu können. Ueber die Zett der Belagerung und hatte ich Gelegenheit, einen seit Amtlicher Theil. DreSde«, 17. November. Ihre Königliche Hoheit ste Krau Prinzessin Marta Anna, Gkmahltn Sr. Königlichen Hoheit dcS Prinzen Georg, ist heute früh 21 Uhr von einem Prinzen glücklich entbunden worden. Dieses höchst erfreuliche Er« ngaiß wurde heute früh 6 Ubr der Residenz und um- - liegenden Gegend durch 101 Kanonenschüsse verkündet. Da» B« finden der hohen Wöchnerin sowohl, als de» neugebornen Prinzen ist, den Umständen nach, das nwünschtrste. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 13. Juli 1867 wird andurch zur öffentlichen Kenntntß gebracht, daß von der Großherzogltch Hessischen Kegierung der Termin, nach dessen Ablauf die auSge- gebenen Grundrentenscheine, welche bereit» seit dem 1. Juli 186-! ihre Eigenschaft als Zahlungsmittel verloren haben und nur nory bis auf weitere Bestim mung bei derGroßherzoglichrnStaatsschulden-Tilgungs- ksse eingelöst werden, allen Werth verlieren und einen Anspruch an den Staat nicht mehr begründen können, auf den 31. Decemder 187V festgesetzt worden ist. Setten der gedachten Regierung ist an die Inhaber von Großherzoglich Hessischen Grund- natenscheiurn d 1 fl., 5 fl., 35 fl. und 70 fl. die Auf- sorderung ergangen, dieselben jedenfalls vor dem l. Januar 1871 bei der Staatsschuldrn-TilgungSkafse in Darmstadt zur Einlösung zu präsentiren, da vom 1. Januar 1871 an eine Einlösung dieser gesetzlich werth- lo- gewordenen Scheine nicht mehr Statt finden könne. Dresden, am 1. April 1870. Ministerium de- Innern, Mheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, vr. Weivlig. Fromm. Feuilleton. Dresden, 17. November. ES ist gewiß bezeich nend für den hohen sittlichen Beruf der deutschen Na tion, daß sie, wiewohl mitten in einem der größten Kriege, welche jrmalt geführt worden, dennoch der Frie dens Heroen nicht vergißt, deren Werke den deutschen Namen mit den unvergänglichen Ehren der Kunst ge schmückt haben. In diesem Sinne rüstet sich, wie jetzt überall in Deutschland, auch da» Dre»dner Hof- 1 Heater zur würdigen Feier de» Tage», welcher vor hundert Jahren un- den größten musikalischen Genins — Beethoven geschenkt hat. Außer der Aufführung Btethoven'scher Werke wird an diesem Tage, 17. De- cember, ein Festspiel mit Chören: „Da» Erwachen der Künste" in Scene gehen, welche» Iuliu» Rodenberg im Auftrage der Grnrraldirectton der k. musikalischen Kapelle und de» Hoftheater- verfaßt hat. In seinem musikalischen Theile sich an Beethoven'- „Ruinen von Athen" anschließend, wird da- Festspiel der Würde de- Tage- entsprechend au-grstattet werden und befinden die Rollen de- rectttreuden Theil- der Dichtung sich in de» Händen der bewährtesten Kräfte der kgl. Hof- bühne. — Die in mehreren Blättern enthaltene Notiz, Herr Kammersänger Tichats check werde dem Ver nehmen nach am 23. l. M. mit der Rolle de- Jvanhoe seine theatralische Wirksamkeit an hiesiger königl. Bühne beenden, erscheint nach Erkundigung an kom petenter Stelle als eine verfrühte. Herrn richat- scheck's Verbindlichkeiten gehen erst mit 31. December l. I. zu Ende und ist bi- jetzt noch nicht darüber entschieden, wann und in welcher Rolle derselbe zum letzten Male auftreten wird. die Rote der russischen Regierung, betreffend die Lossagang von den auf da» schwarte Meer bezüg- licheu Gttpulatione« des Pariser »ertrag«», der Pforte übergeben. Madrid, Mittwoch, 16. November, Abend». (W. T. B.) Bei der feierlichen KönigSwahl, die heute durch die Corte» stattgrfunden hat, wurde mit 1S1 Stimmen für den Herzog v. Aosta gegen K7 Stimme« für den Herzog ». Montpensier ge stimmt. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Donner»tag, 17. November, Borm. (W. T. B.) Nach den bisher bekannt gewordenen über 4VV Wahlen zum Abgeordnetenhaus« dürfte sich da» BerhältuiK der Parteien annähernd etwa folgenderweise gruppiren: Couservative 140, Frei- konservative 40, Allliberale LO, Natiovallibrrale 110, Aortschritt»partei 40, Katholiken 40, Polen SO, Particularisten 10. Berlin, Donnerstag» 17. November, Mittag». (W.T.V. Osfictell.) Au» Le» Errue» vor Belfort vom gestrigen Tage meldet Generalmajor v. TrrS- kow: Heute (Mittwoch) früh machten 3 Bataillone mit 6 Geschützen einen Au»faL au» Belfort gegen Brffoucourt (östlich von Belfort). Der Feind wurde mit Verlust von LOO Tobten und Berwundete«, svwie von S8 Gefangenen zurückgewiesen. München, Mittwoch, 16. November. Rach- mittag». (W T B.) Die, »Corrrspoudeuz Hoffmann" schreibt: Heute Morgen ist rin Bericht vom Mi- nister Grafen Bray eivgetroffen, nach welchem der Stand der Verhandlungen zu Lersaille» rin be- friedigende» Resultat in Kürze in Au»ficht stellt. Karl»rvhe, Mittwoch, 16. November, Abend». (W T. B) Der „Karl»ruhrr Zeitung" wird anS Versaillr» von heute gemeldet: Man vernimmt, da- gestern der Vertrag zwischen dem Norddeutsche» Bunde und Hessen zur Vereinigung zum Deutsche» Bunde unter Annahme der nur in unerheblichen Punkten geänderten Norddeutschen Bundesver fassung unterzeichnet wurde. Wien, Mittwoch, 16. November, Abend», (W. T. B.) Im Herrevhause begann heute die Adre-- dedatte. Graf Falkenhayn spricht gegen, Hkfraih Unger und Fürst Carlos Auersperg für den Adreßent- wurf. Der Ministerpräsident Graf Potvzkt erklärt, seine ' Enttäuschung bei den Unterhandlungen mit den Tschechen sei der härteste Schlag gewesen, den er je erlitten. Er habe nur au- österreichischem Patriotismus gehandelt. Die srinerzetttge Auflösung des Reichsraths «ar an- gesicht» der drohendrn äußern Verhältnisse nothwendig. Graf Potozkt lehnt den Vorwurf der VeriassungSver« letzung ab und bezeichnet den Ausgleich als nothweu» dtg. Er werde niemals, so lange er Minister sei, davon abgehen. Schließlich ersucht der Ministerpräsi dent um baldige Vornahme der DelegattonSwahlen. Nachdem Fchr. v. LtchtenfelS und HofrathUnger auf die Ausführungen de» Ministerpräsidenten repli- cirt haben, erfalgt der Schluß der Generaldebatte. I» der heutigen Sitzung de- Abgeordnete». Hause» wurde der DringlichkertSantrag: die Ne-* girruug aufzufordern, erve sech»- bi» achttägige Vertagung der Eröffnung der Delegationen zu er- wirken, bezüglich der DriaglichkeitSform abgelehut, jedoch von der Drucklegung Umgang genommen und der Antrag auf dre morgige Tagesordnung gesetzt. Die „Correspondenz WarrevS' sagt in Bezug auf die Erklärung Rußland» betreff» de» Pariser Vertrag» von 18s6: Die Erklärung des russischen CabinetS, durch welche es wichtige Brstimmungen des Pariser Vertrags au- eigener Machtvollkommenheit aufhebt, hat eine prin- cipielle Tragweite der außrrordentlichsten Art. Der Wunsch der russischen Regierung bezüglich der da schwarze Meer betreffenden Stipulationen hätte auf dem Wege diplomatischer Verhandlung mit den übrigen Vrr- tragsmächten zu einem Resultate führen können. Der v:n Rußland betretene W.g der Selbsthilfe aber leitet zur Verletzung der Vertragsrechte und zurztiejsten Er schütterung des Rechtszuftandes, auf welchem der Friede des Orient- ruht. Durch die Note des Fürsten Gortschakow ist eine hochernste Situation geschaffen worden, welche für alle Pariser VertragSmäLte die Mahnung erstehen läßt, mit Festigkeit und Entschiedenheit sür da» bedrohte öffentliche Recht rinzutreten. Es handelt sich um eine das vitalste Interesse unsers Reiche- berührende An gelegenheit. Die Pariser Vertragsmächte haben alle Ursache, gemeinsame Abwehr eintreten zu lassen. Die „Correspondenz Warren»" meldet, der rus- fische Geschäftsträger habe gestern (Dienstag, 15.) Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. KttezSvachrichten. (Berlin. Versailles. Vom Ober« rhrtn. Bern. Tours. Hamburg.) kageSgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Stutt gart. Wien. Rom. London. Strckholm. Belgrad.) Lerlustliste de» (HI.) k. sächsischen Armeecorp» bis 7. November. Dresdner Nachrichte«. tzrovivzialnachrichteu. (Leipzig. Meerane.) äingesandte». Keutürton. Inserate. Tage»kalrvder. Börsen- »ach richte«. IB e i 1 a - e. Ernennungen, Versetzungen rc. i« öffevtl. Dienst«. vre»dner Nachrichten. Provmzialnachrichten. (Leipzig. Dippoldiswalde.) Statistik und Bolttwirthschast. Keuilletov. Inserate. einige flüchtige Mittheilungrn über meine Reise in» Hauptquartier deS XII. ArmeecorpS. Ich habe den Weg über Straßburg genommen, bin von dort per Eisen bahn nach Nancy gelangt und traf gestern Nachmittag ebenfalls per Eisenbahn tn Metz ein. Morgen gedenke ich Wetter zu reisen und zwar bi» zu dem berüchtigten Tunnel von Nanteuil, bi» wohin das Fahren auf Schienen überhaupt nur möglich ist. Von di.sem Punkte an beginnt die Herrschaft des Pferdefuhrwerk» und de» schrittweisen Verrücken» in aufgeweichtem Boden; ebenso hat man sich von da an selbst zu ver köstigen, sein Gepäck also mit Speise- und Getränke- vorräthen zu belasten, wobei e» fraglich ist, auf wie viele Lage und Nächte sich diese Lebensweise beschränken läßt. Alles Da» wird erst an Ort und Stelle tn- Klare kommen, denn nirgend- findet man mehr Un kunde über diese und andere Dinge, als inmitten der einzig mit ihren nächsten Reisezielen und Obliegenheiten beschäftigten Truppen selbst, und in dem Grade, wie ich dem Krieg-schauplatze näher rücke, vermindert sich der in den deutschen Hauptstädten jedem Zettung-lrser so geläufige Ueberblick über den Stand der Begeben heiten. Ueber Straßburg ist bereit» hinreichende- Ma terial tn allen Blättern zusammengetragen worden. Daß eine Novemberretse nicht gerade dazu angetban ist, ernste und düstere Bilder in rosiger Beleuchtung erscheinen zu lassen, brauche ich nicht erst hrrvorzubebeu. Rievergebrannte Stadtviertel, zerschossene Dächer; Kirchen, Bibliotheken und Kunsttemprl, deren Inhalt in Flammen aufgegangen ist, — alle diese Zeugen einer schweren Heimsuchung stehen angrsicht- de- herein- brechenden Winter- doppelt finster da. Daz» die zahl reichen Personen, welche nm verlorene Angehörige trauern, da- widerwillige Hinnehmrn de- Unvermeid- London, Douuerstag, 17. November. (W.T. B.) Die Erwiderung Lord Granville » vom 10. d. auf die russische Note erklärt: England könne de« augeküvdigtev russischen Schritt, welcher die Giltigkeit aller internationalen Verpflichtungen gefährde» i« keiner Weise sanctiovirev. E» könne »icht zugestrhen, da-, eine eiazelue Tractact»- »acht eigenwillig vom Vertrage, den sämmt- Uche Mächte unterzeichneten, sich loösage. Hätte Rußland beiden Machten begründete Vorstellungen bezüglich Tractatörevifioneu gemacht, so wären die selben nicht zurückgrwieseu worde». Die „TimrS" fordert die Zerstörung der ver tragswidrig im PontuS auftauchenden russischen Schiffe und daS Zusammenhalten aller Mächte gegen Rußland. Ein Kongreß sei gegenwärtig ««ausführbar. Krießs-Stich richte». * Berlin, 16. November. Auch die heute hier ein- gegangenen Nachrichten vom Kriegsschauplatz: sind nur negativer Natur; sie bringen nur die Gewißheit, daß gestern im großen Hauptquartiere sowohl vor Paris wie von der Loire her keine Meldungen über Bewe gungen de» Feinde» eingegangen sind. — Die „Prov - Eorrrsp." bringt heute an ihrer Spitze einen Artikel unter der Aufschrift „Waffenstillstand und Friede", in welchem sie u. A. sagt: Alle-, was über der jüngsten Waffeusttllstandsverbandlullgen bekannt gewor den ist, läßt rrkenaen, daß dieselbe« scheitern mußte«, weil die französischen Machthaber das einzige und alleinige Ziel, um tnssen willen der Waffenstillstand ernstlich ins Auge gefitzt werden konnte, den Frieden noch nicht woll n. Zu einem Waffenstillstand an und für sich, zu einer dlosen Pause tn der Kriegführung lag sür die deutschen H:ere im gegenwärtigen Augen blicke nicht der mindeste Anlaß vor. Wenn Graf Bis- mnck sich dennoch auf Waffenstillstand-Verhandlungen eingelassen hat, so konnte e» nur um der Möglichkeit willen geschehen, daß au» dem Waffenstillstanv der Frie den selbst hrrvorgtnge. In solcher Meinung und Ab sicht hatte auch England die Waffenstillstandsfrage den Kriegführenden nahe gelegt, und unsre Regierung war bereitwillig auf den Antrag eingegangen. . . . Inso weit ra- Ziel eines Kampfe-, wie der französische Ueber- muth ihn heraufbeschworen hat, für uns die möglichst große militärische und politische Schwächung de- Feinde» sein muß, hat die deutsche KciegSleitung ihrerseits keinen Grund, den Fortgang deS Krieges zu vemmen, so lange Frankreich nicht machtlo» und mit dem Bekenntniß seiner rlhr'macht daniederltegt. DaS Bewußtsein und Bekennt- niß der Niederlage kann aber nicht als vorhanden gelten, so lange nicht Frankreich selbst den Wunsch und die Bitte um Frieden vernehmen läßt, so lange daher rin Waffenstillstand nicht ausdrücklich und bestimmt mit der Absicht auf Friedrnsschluß erbeten wird, so lange end lich die Erkenntniß in Betreff der unvermeidlichen Opfer sür Erreichung des Friedens noch nicht vorhanden ist. In dem Auftreten Frankreichs bei dem jetzigen WaffenstillstandSantrage war von dem Allen keine Rede. Milicd: . . . . S Urlr, » l'Ur. IL dlgr. Iveuu-atsaannab»« »»reRrwr LMv-i«: (.'vmmttiioulw Ul souro»!,, «d»nä«.: A. L-iAk«-, H-«» Fbr< u. L / tart ». «.-«»»cd»-s/o««, v«r!U>: skei-me?«', u. N. »r-nveart «. L'. » 0. 8ueLd., 7)«,«/»« 6«.,- vr»U I>. ^ot, - /rar«, La/ttte, Lultter «S t7o., Vi»»> XI. i Daud« -S t7o. tt«r»mg-k«rr l^n el. k!rp<,äitiou ä«» vre»6»«r govmatt, Orsxlsu, A». 1. cH». XII- -chiMSn «ai 4», eta«. — Nk. ».rr e» d.». reichlich« bUlr. ». l)>c»leu! , Bna « 3>«- Ttekei aid»d- »taiilch« i, doooi ß. K-»r ^"/i. , KonS e KvdK. tvri- IT« . ldelede. e. !» Vectl.- ' ' ' -- Dreödr«. Auf die morgen, Freitag den 18. dS., Abend- 6 Uhr in der Kreuzkirche stattfindende von der Dresdner Singakademie (Ehorgesangveretn) unter Leitung d,S HrrrnMufikdirrctorS Pfretzschner ver anstaltete Gedächtnißfeter zu Ehren der gefalle nen Krieger unserer Stadt und zur Unterstützung für ihre hilfsbedürftigen Wtttwen und Waisen sei das Publtkum hiermit aufs Wärmste htngewiesen. Der pecuntäre Zweck derselben bedarf keiner Empfehlung. Aber eS sei auf die dankrnSwerthe Wahl der zur Auf führung bestimmten großen Komposition: „Ein deut sches Requiem" von Johanne- Brahm- aufmerk sam gemacht. Die kritischen Berichte darüber stimme« überetn, daß die- Werk nicht bloS durch seine geist reich gedachte neue Aufgabe, sondern auch durch die Ausführung derselben ungewöhnlich interessant und zu« Theil musikalisch bedeutend sei. Da» fragliche Ton- wcrk wurde vor einigen Tagen im Gürzentchsaale zu Köln, ebenfalls gelegentlich einer musikalischen Gedächt nißfeter für die tm Kriege Gefallenen, mit großem Er folge zu Gehör gebracht. Der musikalische Kritiker der „Köln. Ztg." vr. Franz Gchring, nennt die Compo- sitton „das bedeutendste Chorwerk, welche- tm strengen Ktrcheustil nach Beethoven geschaffen ist", da» Werk, womit die Prophezeiung Robert Schumann'- erfüllt sei: „Wenn Brahm» seinen Zauberstab dahtn senken wird, wo ihm die Mächte der Massen im Chor und Orchester ihre Kräfte leihen, so stehen uns noch wun derbare Blicke in die Geheimnisse der Gristerwelt bevor " C. B.
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