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Dresdner Journal : 07.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187012078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1552 als Seite 1544 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-07
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 07.12.1870
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>870 282 den 7. December Mittw Dres-MrIMmal k. I«. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. NichlalnUicher Theil. - > l«n. IS ung unmtt- ^ten und noch jetzt dm we- an . l<lO «eh ». ».S.L . v. », In er—-» tritt slbrütt» 8 1Ur. 8^u^>-^'> dtldr, —rk»1d 6— Aoräck. , S-k- 1 Ub' leg- WS, aux itmil ».-DU., Reichttagtfitzuug vom 5. December. 3«ftrat«. Nacht zum S. d. die Etadt Orleans besetzt. Lu 40 Geschütze >nd viele Lausend Gefangene befin de« sich jetzt in unsern Händen. Der Feind wird unausgesetzt verfolgt. Diesseitige Verluste verhält- N'.ßmäßig. AuS Argneil, Montag, 5. December, wird gemeldet: Von der 1. Armee hat daS VIII. Armee ar. ageu-». Magen- Typbut M L, r Uc. »7,2. E. iOS, U, >3, ». C- 103, 3. i, 9. L- -Mu».- Amtlicher Theil. Dresden, 2. December. Seine Königliche Maje- ßit haben geruht, den Wtrthschaftsdtrector Christian Setchels Stecher bei der i'andesanstalt VriunSdorf zum Friedensrichter tm Amtsbezirke Freiberg zu er- Lkuuen. dcr Belagerung von Paris noch nicht vorgekomne«. Da das Geschützfeuer auch am Morgen des 30. mit i derselben Stärke fortgesetzt wurde, so war man bis zwischen 10 und 11 Uhr eine- Angriffs auf der Süd seite g'wärtig. Man bemerkte, daß im Laufe des vor mittags die sämmUichen BrfesttguugSwerke auf der ganzen Enceinte vor Paris an der Beschießung Theil nahmen und gegen 11 Uhr wurde in dem großen Hauptquartier Er. Majestät, wir tu dem Sr. k. Hoheit sentltchstrn Grundbesitz der Familie bilde«. Nach Ver äußerung auch der etwas später erworbenen Ortschaften Reibersdorf und Htrschfelde rc. theilte sich tm 16. Jahr hundert die Familie in die Heide« Haupttinim Gieß- mavvSdorf, von der sich die Nebenlinien Friedrrsdorf, Ger-dors vud Trattlau abzwrtgten, «nd in die böh mische Hauptlinte, welche Arnsdorf, Berzdorf und Albrechtttz besaß, aber diese Güter 1627 infolge ihres protrstauitschen Glaubens aufgebev mußte und 1701 auSstarb. Eine dritte Hauptlinte auf Kemnitz bei Bernstadt nebst der Zwetaltaie vtrawalde leitet der Verfasser von jener meißnischen Linie der Kyrc v. Ku- deschsw ab. Mit Interesse wird man die ausführliche Bwqraphie des bekannten sächsischen Grnerallteutenants Friedr. Wilh. Freiherr« v. xwaw, Commandantm der 4 Rei- , Rhen- i, W.S, L-, >4. Lgerbat. bat- I-, :bat.ir. >07, , Rhen- »eg, », Meaux. ..Re«, Meaax. L. , 8. E. Meaax. gemeldet: Vo« der L. Armee hat da-VIIL. Ärmee- corps am 4. verschiedene glückliche Gefechte nord- östlich von Rouen gehabt. 1 Geschütz «nd 400 unvrrwnndete Gefangene wurden genommen. Die-- fettiger Verlust 1 Lodter und 10 Verwundete. t. Art.- !. Naa- 7. «., Mea»r. 0, M-> keaur LL. 3. L. -. >02, »r- luv, s. gemacht, daß die seit Mitte des 14. Jahrhunderts vor- kommende meißnische Familie ,Kyrc v. Kudrschvw", d. h. auf Kauscha bei Dresden, eine Nebenlinie derer v. Khaw war, wie außer dem Namen auch noch da- ganz gleiche Wappen crwrist. Diese meißnischen v. Ku- drschow waren übrigen- ein streit- und fehdelufttgeS Geschlecht. Schon die Stammmutter Elisabeth, die Wtttwe Jenchtn'S v. Kudeschow, erscheint als excom- muuicirtj; ihr Sobu Kaspar erschlug 1362 den Abt Johann von Altzelle, wa- dem ganzm Lande die Ver hängung deS JnterdictS zuzog, und auch KaSpar's Söhne und Enkel suchten wiederholt durch Fehde, end lich durch Processe die inzwischen verloren gegangenen Familiengüter wieder zu erringen. In der Oberlauf treten dir v. Khaw ebenfalls nach Mitte de- 14. Jahr hunderts zuerst auf und besaßen daselbst Hainewalde, Antheil von Oderwitz und Spitzkunner-dorf, genau die selben Güter, welche, nachdem sie über vierlbalbhundert Jahre in fremdem Besitz gewesen waren, 1778 wieder trrittrenden Aufgaben. Herr Schubert ja», zeigte sein Talent wieder tm eleganten gefälligen vortrage einer virtuosen Ptdce von Beriot. Außerdem wurde da-Cou- cert auch «och vou Fräuliin Theodore Schmid unter- stützt. Ihre jugendlich frische Stimme scheint noch nicht völlig reif, da- kleine Volumen derselben begünstigt sehr wohl eine Ausbildung namentlich zur Koloratur, die auch mit guter Unterweisung begonnen hat «ad dem strebsamen Fleiße der jungen Sängerin «etter empfohlen sei. Hiermit sei die Theilaahme der Mllfikfrennde zu gleich auf da» diesen Donnerstag stattfindende Eovcert d«S Herrn Müller, Mitglied- der k. Kapelle, hin- gewiesen. Herr Müller ist durch die Munificenz Sr. Majestät de- König- in den Stand gesetzt, sich ein Jahr lang ausschließlich der AuSbtldnug tm Btoltnsptel unter Leitung Joachim'» zu widmen, uud wird demnächst zu diese« vehufe nach Berlin gehen. E. Baack. gewandelten Ringwällen) eingenommen hat, und baß die andern CorpS bereit waren, heute, Montag, die Stadt selbst zu nehmm. Aus de« Hauptquartieren in Versailles, 30. No- vember, bringt der „St.-Anz." einen Bericht über tie Ausfälle der französischen Streitkräfte au- Part-, dem wir Folgendes entnehmen: Da» gestrige Gefecht stand besonder» in den Dörfern L'Hay und Chevillv, wohin Besatzung«!truppen au» dem Fort von Btllejutf uud den angrenzenden Tranche en vordrangeu. In L'Hay empfingen Truppenabtheilungeu deS VI. preu ßischen Corp» (General von Tümpling) die Franzosen in den Häusern und Gehöften. An fünf bis sechs Punkten kam eS zu einem harten Bayonnrtkampf. Der Widerstand, dem die Angreifer an beiden Orten be- Feuer kamen, Ducrot, ihr -i- den Gefangene«, deren 260 nach Villeneuve-le-Rot tran-portirt worden sind, befand!« sich ältere 8e- rufSsoldaten, Männer von über 40 Jahren, welche die Feuilleton. vresde«. Montag, b. December, fand tm Saale deS »Hotel de Saxe" da- Concert für die jugend liche Elavierspielertn Paula Swab unter Mitwir kung dcr Frau Clara Schumann statt, die so liebens würdig war, demselbm durch ihre Vorträge eine außer ordentliche Anziehungskraft zu geben. Die oft bespro chenen vorzüglichen Eigenschaften dieser geschätzten Künst lerin, die nur durch die Musik selbst und uie durch vir tuose Effecte uud Manieren wirkt, bedürfen keiner spe- Tours, Montag, 5. December. (W. T. B.) Die Negierung veröffentlicht die nachstehende« Nach richt«« von der Loirearmee: In der Nacht vom 3. zum 4. d. Mts. erklärte Gc- reral AurelleS de Paladine für uiihtg, Orleans zu räumen und den Rückzug aus daS linke Ufer der Loire auzutrelen. Die Regierung war der Ansicht, Orleans zu halten, da aber AurelleS bei der Nothw ndigkeit deS Rückzug- verblieb und versicherte, die Truppen würden nicht Stand halten, ließ man ihm volle Freiheit der weguna, Accentuation, phantastische Färbungen, beredte, feine Details de» Vortrag-, So empfingen wir vou ihr unter vortrefflicher Mitwirkung de- Herrn Concert- meister- Schubert die Ausführung der Sonate für Pianoforte und Violine «m. 30 (Nr. 2) vou Beethoven, da- v »oN-Gcherzo von Chopin, eines Scherzo (aus op. 16) von Mendelssohn uud zweier Piscen (Ro- mauze uud Nachtstück) von R. Schumann, die an sich nicht für den Concertsaal beftimmt, doch durch voll endete stimmungsvolle Wiedergabe höchst fesselnd wirk te«. Die kleine Paula Swab producirte tu einer Reihe von Stücken, woruuter auch deren von Vach, Schu mann, Chopin, Serling rc. ihr mit große« Fleiß ent- wtckeltrs Talent recht wacker und lobenSwcrth Es ist für fi« jetzt rathsam, die Au-btlduvg ihres Spiels unter tüchtiger wustkalischcr Leitung «etter zu pflegen, ohne sich darin eine geraume Zeit laug dmch ein öffent liches Auftreten zu unterbrechen. Denn dies hat, zu ,rühzeitig ausgrübt, immrr rinen störenden Einfluß auf das Studium, verleitet gewöhnlich, «te auch diesmal ersichtlich, z« überschweren und dadurch in der Technik Die Streitkräfte, welche General Trochu am 30. ent- wickelte, waren so überlegen, daß dte Möglichkeit selbst nicht ganz ausgeschlossen bleibt, er habe sich mit der Armee durchschlagen und dem Herre an der Loire ver einigen wollen, um dann Pari- seinem Schicksale, d. h. derUebergabe. zu überlasten. Obwohl ihm auch dieser immerhin mögliche versuch nicht gelingen sollte, so war doch, waS dte Anzahl der Streitkräfte betrifft, General Trochu in solcher Ueberzahl, da» Terrain andererseits aber ihm so günstig, daß eS ihm wohl gelingen mußte, t« ersten Anlaufe dte südöstlich und östlich von der Halbinsel St. Maur liegenden Ortschaften Bonueuil, Champigny, VillterS, Brie uud Notsy thrilwet- z« nehmen; trotz der erwähnten Vorthetle und obwohl ihm volle 24 Stunden Zett geblieben war, in diesen Positionen sich zu befestigen, vermochte er dieselben in den Kämpfen deS 2. December doch nicht zu be haupten. Der feindliche Angriff wurde nicht nur durch et« starkes Geschützfcuer au- den beide« Fort- und dm Befestigungen von St. Maur, sondern auch durch Ge- wehrfcuer von der gleichnamigen Halbinsel und dem linken Marneufer unterstützt, während andererseits so gar gepanzerte Eisenbahnwaggons und dte Kanonen- doote auf dem Flusse in daS Gifecht sollen etngegrifien haben. — Während nach dieser Richtung der Cerat- rungSltuie hin ein bedeutender Kampf stattfand, ver suchte auch an andern Punkten der Feind mehr oder mipder energisch unternommene Ausfälle, unter denen der im Norden gegen Epinay einer der bedeutendere« war; dieses Dorf liegt an der Seine und Meile westlich der Befestigungen von St. Dents und soll an fangs vom Admiral la Ronciöre genommen worden sein. All' diese AuSfallSgefechte vom 30. November waren mit bedeutenden Verlusten verknüpft, infolge deren am nächsten Tage die Waffen ruhten. Am 2. December jedoch wurden dir vom Feinde 24 Stuudm inneaehabten Positionen bereits mit Tagesanbruch vou dm Unsrtgm wieder genommen, speciell Champigny und Brie-sur. Marne zurückerobert. In der zehnten Vor- mtttagSftunde desselben Tage- versuchte General Trochu einen abermaligen uud wiederum mit überlegenen Kräf ten unternommenen Angriff gegen die diesseitigen Ber- theidigungSstellungen zwischen Seine und Marne, ohne daß eS demselben gelang, in einem achtstündigen Kampf demXII, II.Armeecorps und der württrmbergschenDivi- flo« dte zurückerobetten Positionen wieder abzugewtn- nda. ES ist somit zu constatiren, daß dem General Trochu trotz guter Dispositionen und der größten Be- Anfügung durch die Lerratuvrrhältuisie eine Coope ration oder gar eine Vereinigung mit der Lotrearmee nicht gelungen, daß vielmehr jede dahin zielende Ope ration seinerseits mit den größten Opfern verbunden, von tatsächlichem und nachhaltigem Erfolge aber nicht begleitet gewesen ist. — Dte »N. A. Ztg " schreibt: Heute aus Pari- eingetroffene militärische Nachrichten sprechen mit Bewunderung von dem Heldenmuth, mit welchem die württembergschen Truppen in Gemein- schast mit ihren Waffenbrüdern aus Pommern und dem Königreich Sachsen in den Kämpfen bei den Ausfällen der Franzosen am 30. v. MtS. und 2. d. Mt». sich den 80,000 Feinden entgegenwarfen und sie aufs Haupt schlugen. Die württembergsche Infanterie und Ca- Valerie fochten mit gleicher Auszeichnung und gleichem Erfolge. Von der erster« verlor ein einziges Regi ment 35 Offiziere, während die letztere todeSmuthtg feindliche Carräs sprengte und niederhieb.— Während ein Bericht auS ToarS vom 4. d. daS „Zurückgehea der französischen Lotrearmee in die festen Posi tionen vor Orleans" meldet, bringt rin Telegramm Sr. Majestät deS König- schon dir hocherfreuliche Kunde, daß nach der zweitägigen Schlacht, welche die II. und die mecklenburgsche Armee dem Feinde geliefert, das IX. ArmeecorpS (18. Division, v- Wrangtl, und die 25., großh. hessische, Division) gestern, Sonntag, den 4. d., Abend- die Vorstadt St. Jean und den Bahn- Hof von Orleans (jene im Nordwesten, dtes.r im Nor den der Stadt, beide dicht an den zu Boulevards um- kW ck« «arm» «wer 1H Hgr. v»tar Ul» 2«il»r » Hgr. Kraedotna»» IHzliob, mit ä-r So»»- unit kmmtag», Xdeittl» kUr Ueo kolgevssu , Literatur. „Familienchronik des adeligen und fretherrltchev Geschlechts v. Kyaw. Nach authentischen Quelle« von Heinr. Rad. v. Kyaw." (Leipzig, Teubner. 1870.) — Dies soeben erschienene Buch reiht sich in würdiger Weise jenen Arbeit« über einzelne adelige Geschlechter au, wnche nicht, wie einst üblich «ar, die Glonsicatton der betreffenden Familie bezwecken, sondern neben dem rein genealogische« Ma- tertal auch werthvolle Beiträge zur Orts-, Landes- und Sittengeschichte lieferu. MU großer Mühe, obgleich ohne positive« Erfolg, hat der Verfasser zu ermitteln gesucht, aus welchem Lande, ob au- Pole«, Böhmen, Mähren, Oesterreich seine Familie stamme, tudem sich tu äs' dies« Länder« tbeil- Orte, nach denen dieselbe genannt sei« könnte, thetl- auch adelige Familien gleichen Namen- finden. Hierbei hat er die Entdeck»»« gegneteu, veranlaßte die Führer, da- Gefecht rasch ab- zubrechen. Dte Regimenter, die sranzöstschersett- in» , gehörten zu der Armee de» Grneral- DivisionSgeueral ist de Mändhuy. Unter ctrllen Erwähnung. Geist, Phantasie und Empfind' gehen mit regster Lebhaftigkeit und inner« Impuls um telbar tu ihr Spiel über in musikalische Gestaltung, vr- Feldzüge in der Krim, t« Italien und Mexico mttge- macht hatten, auch rinige von der Besatzung in Rom. Sie schildert« den Dienst in den Traucheen, denen sie zum Theil seit beinahe 3 Monaten abgelegen habe«, al- höchst beschwerlich und beklagt« sich über ungleich mäßige Vertheilung deS Kriegsdienstes, da deu Mobtl- garden, die meist zwischen den Fort- an den Wällen der Stadt cantonnirt seien, der Zugang rach Parts tu keiner Weise erschwert werde, während dte Truppe« deS activen Heere» in den letzten zwei Monate« fast ohne Unterbrechung in den FortS consignirt gewesen seien. Ueber Mangel an Leben-Mitteln hatten sie nicht zu klagen. Denn obwohl au- ihren Erzählungen her vorging, daß dte Fleischrationen, zuletzt nur noch an- Pferdefleisch und gesalzenen Fletschwaaren bestehend, ieit einiger Zeit von 200 Gramme- ('/, Pfand) aaf 150 Grammes herabgesetzt wurden, so ergab sich doch zugleich, daß die übrigen Lieferungen, besonder» die an Brod und Wein, tn entsprechendem Maße erhöht worden sind. Wie alle kriegerischen Unternehmungen, so ist auch der Ausfall vom 29. erst weutgc Stund« zuvor den Soldaten angekündigt worden. — Der MaffenauSfall, den Pariser Zeitungen und Privatbrtefe bereit» seit 14 Tagen vermuchen ließen, ist heute un- teruommen «ordeu. De« partiellen, gegen L'Hay nutz Ehrvilly gerichteten Angriff vou gestern folgte heute eia Vorstoß, der alle bisherige« au Zahl der engagirten Truppe« u«d an Terrainumfang bet Weitem übertraf. Da» Bombardement auS den südlichen Fort» war wäh rend der Nacht vom 29. und 30. mit einer Intensität unterhalt« n worden, wie sie tn den etwa 70 Tage« deS Kronprinzen gemeldet, daß dte Franzosen von ver schiedenen Richtungen her im Anmarsch seien. Soviel sich bis jetzt mit Bestimmtheit angebea läßt, war der Hauptstoß gegen denjenigen Theil der EeruiruugSltuie gerichtet, den die Württemberger besetzt hielten. Etwa 40,000 Framvsen debouchtrten gegen dte Krümmuagrn, welche dte Marne btldet, bevor sie bei Eharento»-le- Pont in die Seine fällt. Da dte Württemberger bet der Annäherung der ihnen an Zahl weit überlegene« Streitkräfte sich zurückziehev mußt«, so setzte« dte Frauzosen sich tn dm Besitz der vcrlassmen Orte Btl- lier», Champigny uud Bouueuil-sur-Mame. Nach dem Action. Am Mittai de» 4. d. t-legraphtrte AurelleS, er habe seine Ansicht geändert und wolle tn Orleans Widerstand leisten. Der KrteaSmtnister fuhr nun nach Orleans ab doch mußte der Zug bet la Chapelle (IH Stunde südwestlich von Orleans) halten, da preußische Cavalerie auf den Zug schoß. Der Minister kehrte um 3 Uhr Morgen- nach Tour- zurück und fand eine Depesche de» Genera»- PalltsreS vor, daß der Feind dis Räumung von Orleans verlangte, widrigenfalls dte Stadt beschossen würde. Pallisre- gestand im Na men AurelleS' die Räumung von Orleans zu. Um Mitternacht wurde die Stadt von den Preußen besetzt. Von AurelleS find der Regierung keine weitern Nach richten zugegangen. Ber«, DienStag, <. Deee«ber. (W. T B.) Ei« Lelegra«» des „vuud" aus Pruutrut vo« ge- strigen Lage meldet. Siegreiches Gefecht der Pre» -e« mit Arauctireurs bei Moutbsliard. Delle abermals von den Preußen besetzt. Bei Belfort lebhafte Kanonade. Florenz, Montag, S. December, Abends. (W. T. B.) Die Session des Parlaments wnrdr beste mit einer Thronrede eröffnet. Die Thronrede erwähnt die Erlangung RomS al» Hauptstadt Italien-, wodurch Italien frei und einig geworden sei, und gedenkt weiter deS Kampfes zwischen Frankreich und Preußen, dem gegenüber Italien, wel che» an beide Länder durch jüngste wohlthättge Allianzen geknüpft sei, streng neutral sich verhielt. Betreffs der Stellung zum Papste sagt die Thronrede: Wir erlegte» un» die feierliche Bcrpfiichtuna auf, die Freiheit der Kirche und die völlige Unabhängigkeit de» päpstlichen Stuhle» tn Ausübung de- religiösen Dienste- und tu Beziehung »um SatholtciSmu» zu schützen. Nachdem sodann die Rede dte Vorlegung mehrer Gesetzentwürfe angekündigt hat, erwähnt dieselbe schließlich mit größ- 1er Befriedigung dte Erwähluug deS Herzog- v. Aosta zum Könige von Spanien. St. Petersburg, Montag, S. December. kW. T. B) Dat bevtige Amtsblatt enthält in seiner Beilage die Erklär««», es liege keine Nothwrn digkrit vor, die Subseriptio» für die Errichtung einer Flotte i« schwarzen Meere z» autormren, da Ausgaben für die Bertheidlgnag her Küsten ans dem Staatsbudget bestritte» werde« müßten. Kriegs-Rachrichte». * Berli«, 5. December. Der ,St.-Anz." enthält heute eine übersichtliche Mittheilung über die Aus fälle au- Dart- am 29. und 30. November, welche einen Einblick tn die französischerseitS beabsichtigten wettern militärischen Operationen gewähren, indem sie den Beweis liefern, daß dte Generäle Trochu und Aurell«- de Paladine tn Verbindung standen und tn Gemeinschaft zu opertrrn gedachten. Der Angriff am 29. richtete sich gegen die Stellungen deS VI. (schlesischen) CorpS, der bedeutendere am 30. gegen dte der würt- temberqscheu Dtvtston, welche von dem XII. (k. säch sischen), d«m II. (pommerschev) und VI. Corps unter stützt wurde. DaS amtliche Blatt schreibt dann weiter: Es wurden zu diesem letzter« Ausfälle namentlich zwei Hauptcolonnen bestimmt; die eine, die von Fort Cha- reaton auS sich südöstlich auf Bonneuil, die andere, welche von Fort Nogent aus mehr östlich gegen Cham- ptgny dtrigtrt wurde. Zwischen dies« bridln Dörfern uud um dieselben herum bis VillterS und Gouuylly wurde der Kampf vom 30. au-gesochten. Deutscherseits hielten demselben zunächst dte württembergscheu Trup pen mit hervorragender Tapferkeit und bet großen Ver lusten Stand, bis Truppentheile deS XII. (kgl. sächst- schev), deS II. (pommrrschen) und VI. (schlesischen) Corp» den eistern Unterstützung zu bringen vermochten. Orv-ckuvr : A Lnak«-, n. 7? «»» türt ». Il.-Ila»«!»«-: A/n««, L«rU»: 77 , vr«»,»: L Schotte, vr,«!»»: L. Liana«»'« V<ire»v u. L. Vn»»n»r1 «. X: L n. 6' /sarrmann iod« Luekd., DavL, <7o., vr», - L>. » Lucbd.; 0l>«»»»lt»: 7-> v^«://ar«, La/ttt«, L«K»«-ck^o., wi,»! ^11 »t»tt,«rt: Da«L« Oo. Lvuial. kipertitioi» ä« Vr««jovr Orvxtsu, bl»rir»retl>oojx»«E lko. 1. Telegraphische Nachrichten. Berli«, Dienstag, s. December, Mittags. (W. T. B. OfftctellI Von Sr. Majestät de« Könige iß »« Ihre Majestät di« Köutgi» das folgende relegra«« augelaugt: Versailles, Montag, S. December. Orleans iß »och i» dieser Nacht besetzt worbe», also ohne Sttir». Gott sei Dank! Wilhelm. Ferner fi»d »o«Ge»eralq»artier«eister v.Pod. bielski folgende Meldungen eiugegaugen: Versailles, Montag, S. December. General- feldmarschall Prinz Friedlich Karl hat nach drei tägige», stets siegreiche», vorschreitenden Kämpfcn und nach Grstürmnng de» Bahnhofes und der Vor städte von Orleans am Abend de- 4. und in der llebersicht. Lklegraphische Nachrichten. Kriegsvachrichte». (Berlin. Au- den Hauptquar tiere« in Versailles. Dijon. Toar». Husum ) ragesgeschichte. (Berlin. Stuttgart. Mannheim. Darmstodt. Wieu. London. Konstantinopel.) Dresdner Nachrichten. Sächsische Lazurethlisten vermischte». Statistik «ad »olkswtrthschast. Ei^esaudtes. ' - zeutlleto». Inserate. Tageskaleuder. Börsen- vachrichtt». »Ulritcd: . . . « 0 Vblr. ^jztlrUob- » llttr. gMUNobr . > - IS Iftpe. ttrwck«, ko«t noä di»,«. Eintreffen der vom II. und VI. Corp» entsandte» Verstärkungen kam der Kampf zum Stehe» uud endete mit der Zurückwerfung de» Feinde» tu die Fort- bet Festung Königstein, lesen, über dessen originellem Wese« seine militärische und persönliche Tüchtigkeit bisher dte gebührende historische Würdigung meist nicht gesunde» > hat. Neben gewissenhafter Ausbeutung der reichhaltig«« « Literatur und zahlreicher sächsischer und böhmischer Ar chiv« hat der Verfasser wenigsten» au» dm letzten Jahr hunderten auch zahlreiche Familteapaptere und Tage-: dücher benutzen können und durch geeignete Einschaltung '' sittengrschichtlichrr VUdcr da» rei» genealogische Ma-. tertal zu beleben gewußt. Eiu Anhang enthält 18 der 1 ältesten und wichtigsten, «eist noch ungedrucktea Ur kunden über die Familie. ». , — * La Mara hat kürzlich eine Stadie über G. Ros-' stnt veröffentlicht, der hier eine Stelle über dir Oper' „Der Barbter vou Sevilla" entlehnt sein möge, nach hatte sich Rossini dem Dtrrctor de- laotro seil» lorre ärgvnttn, in Rom gegenüber für et» Ho» von 400 Scudi verbindlich gemacht, jeden von di gewählten Text auch tu kürzester Frist i» M»flk setzen, die Proben uud ersten Borstellungm zu letten, wie endlich bet Nichterfüllung et»er dl Bedingungen eine beträchtliche Coaventionalstrafe zahlen. Aber nicht allein der Impresario, viel» noch dte römische Cmsur sorgte dafür, daß dte Compovtsteu gewährte Frist möglichst eingeschränkt > Bon all' dm Ltbretto-Euttvürfm, dte der Erstere Spruche der Audem unterbreitete, fand kein die Zustimmung der strengen Richter und Zett bereit- auf- Anderste drängte, als der schon vor der Thür stand, ertheilte die Behörde d« Lustspiel Beaumarchais', da» einst auch Paisirllo Musik zum Süjet gedient, ihre Genehmigung, indessen dringendste Eile geboten war, m» die noch während de- Carurvals, der einträglichst« als
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