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Dresdner Journal : 28.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187012289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-28
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 28.12.1870
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'M «870 Mittwoch' den 38. December I» <» tritt jddrlwd Dres-nerZourM Mi-lioN r Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. MSMWM Lroebot»«»» HUstjed, mit ä«r 8oyn- nnä I'oierti^», Xdomi» Nir ävo solg«v<l«» 1'»». I»»«r»t»proi«»r Pllr so» !t»vm «»« 2«il«: 11t Nssr. Vater „Livb—»»at" -i« » tissr. laaeratnnaaiuidme »m^rLrl»» />. OowmimiooLr <1s« Dresdner Journal,; «Kea6»>.: Ln-ier, H-rt n. L - «-» dorU-N-rll» Vi«v I.«tp»ix I—l-Lr,^»v-rr»attvr1 ». «., //aa»ra»t<in L»rU».Vi«a-SewduiU-rnu»t- tart ». U.-Aü»«L«»: ^uri , L-rlio: /? ^Udrecüt. Lr-o>-»' Sr«»1»u: /,. Lilreau u. /k. rr»i>Uvrt ». «.: L' ». d'. //rrr«,a»»a'»el,« 8nodk., <« 6a. kr»U: H. » Lucbd.; vv-»»1t«: I-> ^»1^. v«ri«: La/itt«, <t 60., Vt«»i va«L« «s 60. A«r»a,xed«rr lürpackitiov äei Vrexiovr lonraal», Or««lt«o, Zt>»rb»r»ttl«ab»»»« klo. 1. Im Hort«. LaaL«: - —— , ' , I1»lr. , 1^tr. 8t»mp«4«bNtur, XjttuUed: 1 "kUr. 1b li»r. »«—rv»1v 6s» «orcktt. /ouatUok- . . . 15 ri^. 8aaä« ?o«- xior«la« liommerv: 1 Hssr. 8t«mx«Iiv»cN!»^ taa». Aöonnemmls - Einlösung. Auf das mit dem I. Januar -egirmen-e neue vierteljährige Abonnement der „Dresd ner Journals" werden BesteRunaen für auswärts bei allen Postan-alten, für Altstadt-Dresden bei der Unterzeichne ten Expedition, für Reustadt, Antonstadt, die Oppelvorstadt und Reudorf in der Bach'schen Buch handlung (Hauptstraße 22) angenommen- Der Preis beträgt im gauzen Gebiete des Norddeutschen Bundes jährlich « Lhlr., wozu in Prmßen noch 2 Thlr. Gtempelge- büdr tritt, r Ankündigungen aller Art finden im Dresd ner Journal"* Ane sehr geeignete Berbrettnng. Die Jnsertionogebühren werden i» In- seratentheile mit LV« Rgr.für die gespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Inse rate unter der Rubrik „Gingesandtes" find die Jnsertionsgebühren auf » Rgr. pro Aelle fe-gestellt. Kältst. LrpMiim de» Aresd»er Zosnal». Amtlicher Theil. Dresde», 27. December. Seine Königlich« Ma- jcstLt haben dem Prästrenten dr- Appellation-gerichts zu Leipzig, Friedrich Rodert von Erlegern, lvwie de« Präsidenten de- Appellai i»u-gericht- z» Dresden, Anton von Weber, daß Komthurkreu» zwetter Klasse vom Verdient»orden, unv dem DiceprästderNe» de-Ap- pevatton-gericht« zn Dresden, Robert Emil Pernihsch, dos Ritterkreuz des Verdienstordens zu verleihen aller- tznädtgst geruht. Bekanntmachung. Die hier drtinirten krieg-gefangenen Offiziere de Eombarel, Antouat, Capital« vv« 81. Linie«- Regiment, »- — - -. ---» BvScary, Moritz Lieutenant v. 81. Linien-Regt., Hrnnequtn, Feux, v. 6l. - - Falle, Eduard, SouS-Lievtrnt v. 40. - * Gilardont, Friedrich, SouL Lieutcnt. v. 19. Jäger- Batail., Bozonnat, Victor, Sou- Lieutcnt. v. 36. Linien- Regmt. haben ihr schriftlich geglbenr» Ehrenwort, Dresden ohne Eilaubuiß der Mtltiär-Behörde nicht verlassen zn wollen, gebrochen und find am 25ten dtrsts Monats von h er aus desertirt. Dresden, den 27. Drcember 1870. General - Gouvernement, von Aabrice. Bekanntmachung. Die planmäßige Einzahlung de» Restes de» Sub- scriptiouspr-iseS auf die fünsprocrnttge Anleihe de» Norddeutschen Lunde», v. I. 1870, wird, insoweit die Zeichnung hier erfolgt ist, nebst den davon zu leisten» den Stückzinsen, am 28. d. MiS. in den Stunden von Vormittag» 9 Uhr bi- Nachmittag» 3 Uhr allhier angenommen. Dresden, am 27. Drcember 1870. Königliche Finanz-Haupt-Kgsse. Hoffmann. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphische Rachrichte«. Krießsnachrichteu. (Bcrltu. Le Vertgalant. Versailles. Vou der 11. Brune. Von der Loire. Bern. Douai. Lyon. Tagetgeschichte. (Beilin. Köln. Malchin. Altenburg. München. Bern. Luxemburg. Florenz. London. Kv- pnhagen.) Dresdner Stachrichte«. Prodinzialaachrichten. (Leipzig. Meißen. Frohburgs Telegraphische Nachrichten. Dresden, 27. December. Laut anher gelangter telegraphischer Rittheilung des Generaleommandos des mobilen XII. (k. fach- fischen) Armeecorps hat vor Paris die Be- schießung des Mont-Avron heute Morgen begonnen. Berlin, Dienstag. 27. December, Mittag». (W. T. B.) Lom Geueralquartirrmeister v. Pod- bielski ist nachstehende officielle Meldung einge- gavaea: Versailles, 26. December. Gestern (Sonn tag, den 25.) erreichte General v. Manteuffel, i« der Verfolgung der feindlichen Nordarmee, Albert» wobei Gefangene eingebracht wurden. — Bor Paris unterhielt der Feind heute (Montag, dru 26 ) ein wirkungsloses Feuer aus den Korts. Bordeanx, Montag, 26. December. (W.T.B.) Eine officielle Depesche des Generals Faidherbe über die Schlacht vom 28. d. bei Amiens meldet: Der Kampf danerte von 11 bis 6 Uhr. Die Fran zosen hatten eine vortheilhafte Position a« einem Nebenflüsse der Somme zwischen Vaovrs undConty. Während des Kampfes wurden verschiedene Orte genommen und wieder verloren. Gegen 5 Uhr fand eia erfolgreicher Bayonuettavgriff statt, jedoch gelang es den Preußen, unter dem Schutze der Dunkelheit sich in mehrer« Dörfer« im Somme- thale frstzusetzeu. Die Franzosen bivouakirtru i« ihren Positionen. (Bergt. Berlin umer»Kriegs« nachrtchicn*.) Brüssel, Dienstag, 27. December. (W.T.V.) Aus Lyon vom 23. d. wird gemeldet, baß öffevt- licho BeosammInnge« und politische Manifestationen von Seiten der Behörden verboten worden find. Ans Lille vom 26. d. geht die Meldung eia, daß St. Quentin wieder von den Prenßen besetzt ist. Bukarest, Sonntag, 25. December. (W T v.) Infolge der Adreßdebatte und nachdem die Kam- mrr die sofortige Botiruug des Anleihegesetzes ver weigerte, hat das Ministerin« seine Demission ge geben. Bukarest, Montag, 26. December. (W.T. B.) Di« Nachricht von einer Eircularvote, in welcher mitgrtheilt werde, die Negierung wolle die Frage über die Unabhängigkeit Numäatens der Londoner Eonferenz unterbreite», wird officiell als vollstän dig erfanden bezeichnet. Die rumänische Negierung hab« niemals daran gedacht» die Baude, welche das Land mit der hohen Pforte vereinigen, zu zerreiße«. Kriegs «Ruchrichte». * Berlin» 26. Dccembcr. Ein heute hier ringe- troffenrS Telegramm Sr. Majestät de» König» aus Vrrsaille» vom gestrigen Tage melket, daß bi» dahin vor Pari» nicht» Erhebliche» vorgefallen, Laß der Feind bet 9 Grad Kälte aber immer noch mit Mafien vor seiner Ostfront btvouakirte. — Der Kampf mit der französischen Nordarmee bet Amtens ist am ersten Sqlachttage nicht ganz beendet worden, und die Angabe cu» Bordeaux, daß die Franzosen am Abend des 23. December .Herren de» Schlachtfeldes* geölte, br« seien, wird nicht ganz unrichtig sein, sofern sie sich auf einen Theil de» GrfechtstcrratvS beziehen soll; denn au» einer ganzen R ihe von Ortschaften, die am 23. da» Schlachtfeld bildeten, waren sie bereits a« Abend dieses Tage» von unsern Truppen geworfen. Wie ein heute etngetrofiene» Telegramm drS General- quaxttrrmetster» v. Podbieltkt meldet, versuchte am 24. Drcember der Feind zur Deckung seiurs Rückzug» verschiedene Offensivftöße gegen Geuerai v. Manteuffel, w«d« aber zurückgeworfen. Urber 1000 unverwuu- drte Mannschaften find bi» jetzt in unseren Händen. Am 25. früh meldet General v. Manteuffel, daß die geschlagene Rordarmee in nordöstlicher Richtung, nach Arra» zu, von ihm verfolgt wt»d. — Die „N. A. A* schreibt: Aus einer Reihe von LDnsachen, wie sie tu den au» Frankreich rtngegan- gälcn Telegrammen vorltegen, geht hervor, daß der vfst«kundigste Erfolg, den bi» j tzt die verzweifelten A«str.uzungen Gambetta'», einen Volkskrieg zu ortzmrffiren, in Wirklichkeit gehabt haben, tu steigender sttMcher Verwilderung der Station und in mehr und mehr um sich greifender Lösung aller Bande der Ord* nuug besteht. Wie eS bet der Aimee steht, beweisen dt» Mittel, welche angewandt werden, um Anführer uwh Soldaten immer wiedcr in den Kampf zu treiben, der sich nur noch als eine allmähliche Srldstvernichtung dewstellt. Erschießungen wegen Aufruhr und Feigheit vor dem Feinde sind an der TageSordnnng Wer mit einem Befehle betraut ist, weiß, »aß bei jeder Operativ«, di« dem sich al» obersten KrtegSleiter gerirenden Ad» vo«ten mißfällt, eine Art vou Inquisition seiner war tet »nd seine Absetzung und Strafe gewiß ist. Um die Soldatm tu Reih und Glied zu erhalten, wird die stationäre Gendarmerie aufgeboten, um im Rücken der HeenSabtheiluugru eine Aufstellung zu bilden, durch welche Ausreißer und Verfprmgte wieder an ihre Po- ftm zurückgetrteben werden. Man vergleiche auch die «»» Lyon telegraphisch gemeldeten, haa»sträubenden Dinge. Da» ist also da- Frankreich der Republikaner! Aa» die Verwaltung betrifft, so gab die gestern er- «ihut: Eingabe deS Lyoner MnniciptumS bei der Re gierung in Bordeaux hinlänglichen Aufrchluß, wie es damit bestellt ist. Die Maßregeln aber, welche dieser Municchalralh gegen da» Urbel ergreifen will, bewei« stzn, daß die Kopflosigkeit desselben bereit» die Gren- zm überschreitet, wo überhaupt noch von Zurechnungs fähigkeit die Rede sein kann. Um der Regicruug in Borceaux auf die Beine zu hklf.n, soll Garibaldi zu sWw^Mttgliede ernannt werden, und in Lyon hat mau eine Eommi'sion ernannt, die darauf .finnm* soll, wie kaS Vaterland zu retten ist. Wenn man die» Alle» liest, läßt sich die Situation wirklich nur in dem einen Worte zusammenfaficn: Ganz Frankreich ist veriückt geworden. Zwar finden sich noch «inzelne vernünftige Männer, wie z. B. der alte Guizot, der eine Ein berufung der Nationalversammlung dringend betont, aber er war e» ja selbst, der da» System inaugurtren half, welches Frankreich der Republik, dann de« Kaiser reich und endlich dem Wahnsinn überantwortete. — Von verschiedenen Seiten wird der .K.Z.* au» autrr Quelle mitgetbeilt, daß man in Versailles die Nachricht hat, Gambetta und die Delegation in Bordeaux neigten sich jetzt ernstlich zum Frieden, aber ihre Trnkmzrn scheiterten an dem Willen Trochu'S, drr seinerzeit drc Stelle eines Mitgliedes der proviso rischen Regierung nur angenommen, resp. behalten, wenn man die Verpflichtung einginge, nie ohne ihn Frieden zu schließen. — Von Paris weiß man mo mentan nur, daß man dort wegen Mangels an Kohlen und Holz an faust, stark au der Kälte zu leiden. Seit einigen Tagen ist auch die letzte der Pariser Gasflam men erloschen; die GaSbereitung hat ebenfalls müssen eingestellt werden wegen Marge!» an Kohlen. Die höhrrn Klaffen und die untersten leiden bi» jetzt noch am wenigsten unter dem Drucke drr Belagerung. Die Reichen können sür Geld noch genug zu leben haben; Feuilleton. Literatur. K. Simrock. Die Quellen des Shakespeare in Novellen, Märchen und Sa gen. Mit sagengeschtchtltchenNachwetsungeu. Bonn, Marcu» 1870. Zweite Auflage. 2 Bd< i« 8. (XII und 372 SS. und 346 SS.) Da- obige wichtige Werk war im Jahre 1831 zum erste« Male erschienen und b ldete die drei ersten Bände der von den HH. Simrock, Echtermeyer und Henschel unternom menen Bibliothek der Novellen, Märchen und Sagen de» Au-laude»: e» frhtte schon seit langer Zett im Buchhandel, und gewiß wird jeder Freund de» Shakespeare unserm berühmten Land-mann dankbar sein, daß er sich der Mühe unterzogen hat, eine neue Au»gabe diese» höchft interessanten Buche-, in welcher namentlich bei den in den Anmerkungen angrstrllteu Untersuchungen über de« Ursprung der mitgetheiltcn Sagen und die «ucktttelbaren Quellen de- Dichter- allen neuern, au- sorgfältigerer Sagenvergleichung hervorgegangene» Er- gedntffrn Rechnung getragen ist. Bekanntlich hatte in England zurrst Mistreß Len nox*), Fielding'- scharfsinnige, aber geschmacklose Schwe ster ein eigene- Werk abgesaßt, welche- die Quellen Shakespeare'» zusammrnftellte» allein ihr Hauptzweck war der gewesen, nachzuwetsrn, daß alle Schönheiten de» großen Dichter» aut ihnen erborgt seien, und um einen Zusammenhang jener Quellen mit der eigentliche« Sage hatte sie sich ebenso gekümmert, als Eschenburg, der bet seiner deutschen Uebersetzung in dem zu jede« Stück gehörigen kritischen Anhänge ebenfalls die vom Dichter benutzten Quellen besprach. Erft Simrock und ') p—r« ill*«tr»t-ä. 17»»—04. b LHlt. i, ». seine oben genannten Mitarbeiter faßten ihre Aufgabe von einem andern Standpunkte auf, denn sie thnitcu nicht blo» die nächsten Quellen de- Dichters in ge lungene« Uebersrtzungen mit, sondern sie suchten in den Anmerkungen deren Zusammenhang mit der Sage und dem Volksglauben der Zeit und Vorzeit darzustel len, weil Shakespeare au» letzterem nicht selten seine unmittelbaren Quellen ergänzte und bereicherte. Daß ihnen die» gclang, geht daraus hervor, daß Herr Halli well die Nachweisungen Simrock'» für die Shakespeare- grsrllschaft übersetzte, und mit ewigen nicht sehr erheb lichen Zusätzenvermrhrte**). Gleiche Tendenz hatte die von dem berühmten Shakespearrkritiker Payne Eollirr***) unternommene neue Zusammenstellung der Quellen Shakespeare'», allein auch diese ließ alle Forschungen über den Ursprung der zu Grunde liegenden Sagen bet Sette, und wenn auch nebenbei nach S. W. Singers) und vollständiger L. La- rew Hazlittss) sogar noch einen Abdruck der möglicher weise von ihrem großen LandSmann gekannten und be nutzten, zu seiner Zett in England beliebten Schnur ren- unb Anrkdotensammlungrn veranstalteten, so kam man im Ganzen doch in diesem Zweige der Shakespeare- ") 'N», r«m»rk« ok L. kimrook oa tk» plot» ok 8K. Wltk oote, »oä »ääit. d/ O L»Ili»«U. kooäon 1800. « 0. 8k»k«>p*»r,', k,idr«i^, » oolleoUon »k lk« rv»»o- «l«. a»-ck »«M ürit »oU—-to. L»»- 6.» 184». 2 Lhlt. i> 8. s) 8kok—Look. Lkiiviok 1814—1». 3 THAlt. W 8. ss) 8k«k„p—r« Look», r«prl»w o« lk« »oä r»r« öcx>k» -oppo-,6 to d»*« k««v o»«L dv 8d. 1^>o »o, 1804. » vd«. in 8, »,d dazu di« «o Hr. O«st«rlev »och einem vollständig»» Exemplare der Eöttiuger BibUvid-k v«- anstaltrle »ene -lulgade der »o-x toi—. LonSo» 18«. tu 8. krtttk nicht viel «eittr. So bleibt denn Herrn Simrock'» Werk Immer noch da- Hauptwerk für Jede«, welcher einen tiefer« Blick in die Werkstätte de» Shakespeare'- schen Gentu» werfen und die geheimen Verrichtungen seine» Geiste- belauschen will. Die in obigen beiden Bän den näh:r besprochenen Siücke sind folgende: „Romeo und Juli«*, »Hamlet*, »Gleiche- mit Gleichem*, ,Othello*, „Kaufmann von Venedig*, „Cymbeltue*, »Lusiigc Weiber von Windsor*, „Gezähmte Keiferin*, »Ende gut Alle- gut*, »Viel Lärmen um Nichts*, ,Wtn« termarchen*, »Die beiden Veroneser*, „Was Ihr wollt*, .Perikir»*, „König Lear*, „Macbeth*, »Wie e- Euch gefällt*, .Locnne*, »Cromwell*, „Sturm* u. ^Walpur» gtSnachttraum*, über welche- letzter« Ursprung ich jedoch anderer Ansicht al- Herr Simrock bin und meine Mei nung hierüber schon früher tu diesen Blättern näher entwickelt habe. Recht gute Erklärungen zu diesem Stücke gab auch Hense in Vtrhof'- Archiv Band X. Sette 181. XI. Sette 145. 319. XII Seite 52. 278. Im Uebrigen halte ich meine Behauptung, daß »Ende gut Alle- gut* au» dem Roman <la comt« <t'4r»oi, eutstauden sei, wie ich die- zuerst in meincr Recenston dr- Simrock'schen Werkt- in Ruge'- und Echtermeyer'- Hall. Jahrd. 1842 S. 258 und in meiner Hdbch. d. Lit. Grsch. Bd. IV. S. 377 bereit» au-ein- avdergesetzt habe, heute noch vollständig aufrecht. Wir können übrigen» blo» noch den Wunsch aus sprechen, daß diese neue Ausgabe de» vortrefflichen Buche» so vitle Freunde finden möge, al» die erste, wenn auch gerade drr Zeitpunkt seine» Erichcmcn« nicht drr günstigste sein wag. vr. Grüße. j- Süddeutsche Blätter melden den in Gray plötz lich erfolgten Tod de- Hofmaler» und Professors an der Karlsruhtr Kunstschul«, Feodor Dietz. Der die Annen, kaum an gute Nahrung gewöhnt, werben, ohne zu arbeiten, von Regierung wegen erhalten; nur der kleinere Mittelstand ist schlimm daran. k ^V. 8« Vert galant, 23. Dec. Nich zuverlässi gen Nachrichten wird in den allernächsten Lagen die Beschfi ßung bc» Mont-Avron durch unste Batterien beginnen; wahrscheinlich wird diese Beschießung dann auch die znnächstltegenden Fort- mit berührt» — Heute ist Gefechtsbereitschaft angeordnet, da Bewegungen auf der Sette de- Feindes wiederum sich auf rtaen beab- stchtigtw Ausfall gegen die preußischen Garden deuten lassen. Auch preußische Landwehr passirt soeben unter meinem Fentzer, nachdem seit dem ersten Morgengrauen schon Artillerie- nud Sanität-colonueu dir gefrorene Landstraße erdröhnen machten Der Nordwind hat etwa- an Heftigkeit nachgelassen, doch ist eS empfindlich kalt; dabei klarer Himmel. Die Jnuneallonen, welche einen Theil unsrer und bcr prevßtichen Defcnsivstellung bilden, sind zugefroren, uns dieser Umstand ill jeden falls die Veranlassung der auf einen Ausfall deutenden Truppenansammlungen. Da» Et» wird jedoch über Nacht aufgehackt werden. Der Feind h.rt heute aber mals eine RccognoScirung nach der M^rne z« vorge nommen, ohne sie, gestört von einigen Granatschüfieu, weiter zu verfolgen. Versailles, 22. December. (Wes -Z.) Der hiesige« Commandaotur und namentlich dem Fel Polizeivircrtor vr. Stieber war es ausgefallen, daß man am 20. bet den Einwohnern Versailles genau instruirt war, daß die Franzosen am 21. einen Ausfall zu machen beab sichtigten und große Hoffnung hegten, denselben glück lich zu bestehen. ES war auch verrarheu worden, daß die Einwohner im Falle eines glücklichen Gelingen» de» Kampfe» eine Revolte beabsichtigten, und daß sich eine geheime Gesellschaft in Vrrsaille» gebildet habe, welche da- gesummte Hauptquartier aufzuheben beabsichitg«. WaS an dieser Meldung wahr ist, weiß ich nicht, That- fachr ist, daß di« Garnison, 3 Bataillone cer R.gtmen- ter Nr. 58 und 59 und 2 Escadron- Dragoner, gegen 2 Uhr Nachmittags auf der Place-d'Armes alarmirt wurden. Mittlerweile hatte die Artillerie dr- V. Corps 3 Geschütze abgrprotzt und deren Mündungen nach den drei parallel laufenden Avrnues-de-Pari-, St. Cloud und Sceaux gerichtet. Punkt 2 Uhr erschien der Com« Mandant v. Voigt--Rhetz nnd der Feldpoltzeidirector vr. Stieber mit drei Poltzeiinspectoren auf der Place- d'SrmeS, wo die 4000 Mann Truppen ihrer Befehle harrten. Die Wachen hatten inzwischen die Ordre er halten, die Thore der Stadt zu schließen und k ine« Menschen htnanSzulafien. Sämmtliche Straßen uad Plätze d< r L 'a l wurden sofort besetzt jede Person, di« sich auf drr Straße blicken ließ, nach ihrer Legiti mation befragt. Als ich um ^4 Uhr Nachmittags meine Briefe zur Post bringen wellte, wurde ich von zwei Soldaten de» 59. RegimmtS ««gehalten und halte Mühr loSzukcmmen. Als ich in der Rue-St. Pierre anlangte, fand ich fast jede- Hau- von Soldaten be setzt, auf den Straßen liefen heulende Weiber umher, die ihre Männer in allrn Richtungen suchten. I« 30 Mann mit einem Offizier hatten den strengcn Befehl rrhalten, alle Häuser, vom Keller bis zum oberste« Stockwerk, genau zu revtdiren, alle in d n Woh nungen Vorgefundenen Waffen mit Beschlag pl belcgen, die betreffenden Perscnen sofort zu verhaften und in daS Palats-de-Justice oder in da- nebenan stehende Prison abzuführen. In der Stadt herrschte die größte Aufregung, während der Durchsuchung der Häuser waren die um die Nack Mittagsstunden gewöhn lich belebten Avenuen wie auSgestorbrn. Ich begegnet« außer mehrrrn Trupps Soldaten, welche in ihrer Mitte immer einen Gefangenen brachten, 22 eingefangenen Mobilgardisten, die sich in den benachbarten Wäldern heruwgetrttbea hatten. Unter den Verhafteten be findet sich eine Masse hergelaufenen Gesindels, da- sich über seine Beschäftigung nicht auSweisen konnte. Der Erfolg der Haussuchung war, daß gegen 150 Gewehre, Pistolen, Säbel, Uniformen rc. vorgefunden und der ' — Verstorbene hatte sich mit Eifer dem humanen Werke der Pflege und des Transportes der Verwundeten ge widmet; auf einem solchen Gange hat ihn auf fran zösischer Erde der frühe Tod ereilt. Dietz war ein namhafter Historien-, namentlich Schlachtenmaler. * Der „Schw. M.* meldet aus Stuttgart den am 22. d. erfolgten Tod drr Frau Agnese Schebrst, der einst hochgefeirrten dramatischen Sängerin, später Gattin des vr. D. F. Strauß. Die Verstorbene war LS Zähre alt. * Vom Neujahr an erscheint im Verlage von S. Hirzel in Leipzig eine Wochenschrift sür da- Lebe« dr- deutschen Volke- in Staat, Wissemchaft und Kunst, welche „Zu, neuen Reich* betitelt ist und der Gust. Freytag seine journalistische ThätigKit au-schließlich widmen wird. Der Hrrau-grber und verantwortliche Redacteur ist vr. A. Dove. * Aus Moskau wird eine neue Zeitschrift, welche mit dem Beginn des nächsten Jahre- in mo natlichen Heften unter dem Namen.Befijeda* (Unter haltung) in Moskau erscheinen soll, angekündigt. Der Redactrur und Herau-geber, C. A. Jurjew, wünscht, daß sein Journal ein Organ der wirklichen For derungen de- praktischen Leben» werde, und fordert alle Diejenigen, denen die Entwickelung de» russischen Volke- theuer ist, zur Theilnahme auf. * Die »Geschichte der deutschen Dichtung* von Gervin«» erscheint gegenwärtig in fünfter gtnzlick vmgearbetteter Auflage. * «.Freiherr v. Weyhe-Eimke, der sich bereit, durch eine Schrift über Max Piccolomini im Schiller schen »Wallenstein* bekannt gemacht, hat g-gcnwärH auch eine Quellenstudie über Octavio Piccolomini ver öffentltcht.
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