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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 20.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192705201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-20
- Monat1927-05
- Jahr1927
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Sächsische i ÄUArung der I Redaktion nnd Srpeditioa —i «ÄLI Vlasewtz, Tolkewther Stt^ >1 ü-enichm. 89. Jahrgang ' Dresden Freitag, de« 20. Mat ^S27 Ar. 417 1 mit Loschwttzer Slnzeiger La-es»eKun- für das Mche OnSde» »ad sei« Parotte. deine , Set späterer 3<chlung wird der em: gerächt. Kavassanspnu-erllscht: d. Peilt-Zetle »M 20 ». Aettame» M1 I« WM » WM: AM» MI IW MM Schon wieder Parlamentsferien) Reichstag und sächsischer Landtag erholen sich bis zum L4. Juni - Eine peinlich« Situation: Englands Innenminister muß die Erklärung wegen -er Arcos-Durchsuchung wieder verschieben — Der Urheber der Kasseler Slraßenbahnkataflrophe noch nicht ermittelt) «in Junge hat di« Bremse nicht gelöst El chetnt täglich mit d« S-Nag«, Sra»-«"I Sei unverl.eing-sandt.Manuskripten istRückpattob« Jemspr. aufgeged werden, könn. wir eme Verantwort, i en,l . nicht übernehm. «r»« «iMM di« mntlichen veRanntmachungen d«, Rat— ,« Dr««d«« für di« StadtteN« weiker Kirsch, »ühla«. «schwitz und Laub«gast (II. und M. verwaltung,b«,irk) der «emeind«, wach. Llasewltz, Lotchwitz W.,tz«r vw«Li« und Schvntld. ,°wt« d« ««whauptmannichaft Dr-den. . . Lenmn« S«er » «s v»sa»««vf—<4- - SwMtwnMch « L-n— «erl Drach, für d« »ei»« ImßM «»«., ». »er »1» w Vee»«. Verlag: ElhgawSnchormkeee« »p , ... ... - -- Worüber sich England und Frankreich einig sind Präsident Doumergue und Außen minister Briand haben London verlassen. Alle Kommentare der britischen und fran zösischen Blätter beschäftigen sich bei der Besprechung der über den Londoner Be such der Franzosen hcransgegebenen Lom- muniquös vor allem mit der Gtv»«»g-4«L Heide« westenropäische« Großmächte z« Rußland. Auffällig ist. daß die französischen Blätter — und mit ihnen auch die Times — sich bemühen, die Veröffentlichungen so auS- zulegen, als sei die alte Entente cordiale nicht erneuert und in keinem Falle vor die Locarno-Verträge getreten. Die Times unterstreichen vor allem, daß England und Frankreich gemeinsamdie Verantwor tung für viele Dinge in Europa trügen. Aus dem gestern herausgegebenen C^>m- munigus gebt deutlich als wichtigstes Er gebnis der Beratungen die Festlegung der Axti-R«sse«,Front hervor. England, so meint die Westminster Gazette, habe die Führerschaft in einer Campagne größten Stils gegen Sowjet- Rutzland begonnen. Rußland foll zuerst diplomatisch und dann ökonomisch isoliert werden. Oie -eutfchenOflbefestiguugen sind zerstört Die ZerstSruugsarbeite« a« de« ve- festiguuasaulage» längs der deutschen Ost grenze sind beendet. Sämtliche 88 Unter stände -er Festung Königsberg sind «ach de« i« Genf übernommenen Verpflich tungen gesprengt. Diese Arbeite« sollten bekanntlich bis Ende Mai -urchgesührt sei«. General Pawelß, der gegenwärtig «och im Oste« «»eilt, wird i» Berlin er wartet. Das Kabinett hat «««mehr darüber z« entscheide», in welcher Form es den frem den Mächte« das Ergebnis der Zerftö- rnngsarbeite« Mitteilen will. Die -e«t- sche Regierung wird voraussichtlich den Berliner Botschafter« eine» schriftlichen Bericht zugehe» laste«. Was tst's mit -«m Ausmarschplan? Die Gerüchte über den geheimnisvollen Dokumentendtebstahl im englischen Kriegsministerium, die mit der ergebnis losen Durchsuchung der russischen Handels gesellschaft in London in Zusammenhang gebracht werben, sind gestern in verstärk ter Auflage im Reichstag aufgetaucht. Immer noch wird mit aller Bestimmtheit behauptet, das gestohlene Dokument ent halte einen Aufmarschplan der General- stäbe in London und Paris gegen Sowjet- rußland, wobei der zwangsweise Durch- marsch durch deutsches Gebiet ausdrücklich vorgesehen wäre. Trotz eifriger vemü- Hungen, war e» bisher noch nicht festzu- stellen, welch« Stelle an der Verbreitung dteser Llarmgerüchte interessiert ist. Die Sachverständigen wamen: Man überschätze -ie Besserung -er Wirtschaftslage nicht! Vt« Weltwirtschastskoaferenz hat ihre Aufgabe begriffen Anläßlich seiner Berliner Tagung ver anstaltete der Hanfa-Vund ein Festbankett, auf dem nach BcgrüßnngSworten -es Präsidenten Dr. Fischer Reich-Wirtschafts- Minister Dr. Curtius eine Ansprache hielt, in der er nach einem Rückblick auf die Ge schichte der deutschen Hansa u. a. ausführte: Die Notwendigkeit, unseren Erport zu entwickeln, liege auf der Hand. Die Lang- samkeit unserer Fortschritte dürfe nnS nicht abschrecken. Die WcltwirtschaftS- konferenz habe nur die Aufgabe, Ansätze und Wege für spätere praktische Arbeit zu finden und die Atmosphäre zu schaffen, die eine wirklich interaastonale Wirtschaftspolitik begünstige, eine Politik, die bewußt die na türliche weltwirtschaftliche Verpflichtung als den entscheidenden Faktor für die Ent wicklung der nationalen Wirtschaften er kenne und bejahe. Die Arbeiten der Han delskommission hätten sich erfreulicher weise dahin entwickelt, ernstlich gegen das Anschwellen des Protektionismus und Wirtschafts-Nationalismus seit dem Krie- ge angehen zu wollen. Einer der prak tisch bedeutsamsten Schritte sei in der Fra ge der Zvllnomenklatur getan worden und zwar ganz in der Richtung der von Deutschland vorgelegten Denkschrift In der Frage des ZollabbaueS könne man von der Konferenz naturgemäß nur Nicht- linien allgemeiner Art erwarten. Der Au-gang der deutfchfranzSsifchen Handelsvertrags» Verhandlungen werde richtunggebend sein. Den Wirt- schaftsverhandlungen mit unseren öst lichen Nachbarn lägen noch Steine im We ge, die die Politik und Diplomatie besei tigen müsse. Gelinge ihre Beseitigung, so träten alle beteiligten Minister an die Aufgabe heran, mit dem Wunsch und Wil len, im Interesse unserer Wirtschaftsbe ziehungen zum Osten auch «nter de« t«-«strielle» landwirtschaftliche« Opfer«, soweit sie irgend verantwortet werden könnten, einen Handelsvertrag zustande zu bringen. Neben dem Ausgleich der Interessen der Wirtschaftszweige müsse der Ausgleich der Klassen und der Ausgleich z«ikchen Kapital und Arbeit erstrebt werden. Der Minister unterstrich zum Schluß die Bedeutung des Neichs- wirtschaftSrateS, der berufen fei, den Aus gleich der Interessen der Wirtschaftsgrup pen untereinander, vor allem aver -wischen Kapital und Arbeit, zu fördern, und der diese Aufgabe in den vergangenen sieben Fahren erfolgreich erfüllt habe. Das Ziel -es Hansabun-es Der Präsident de» Hansabuube», Dr. Ft- scher, führte in seiner Festrede au»: Nach Iah- rcn schweren Niedergänge» seien wir jetzt in Deutschland in elne Periode la«gsamen Wle- drrausstiege» «tngetretcn. Die äußerlich gün- stigen Zeichen des Wirtschaftsjahre» LV2S Lürs- ten nicht überschätzt werde». Schwer ringen wir i» »nserer Wirtschaft »« die Wiederei»glleder»ug »nserer Pro» duktio» in die Weltwirtschaft. Schwer ringen wir um die Wiederherstellung der Kaufkraft des inneren Marktes. Schwer ringen wir um die Ausgleichung der sozialen Gegensätzlichkeiten. ES sei für die Gesetz gebung schwer, hier immer den richtigen Au», gleich zu finden. Aber er habe die feste Zuver. sicht, daß daS Zusammenwirken zwischen Staat und Wirtschaft bargestellt durch die gesetzgebenden Kürperschas- ten und die wirtschaftlichen Verbände, auf Grund de» gleichgerichteten Willen» nach Wie- Lerherstellung unserer vollen inneren und äußeren Freiheit doch unser Vaterland in stetigem Ausstieg zu einer glücklicheren Zukunst führen werde. * Forderungen -er In-uftrie Der HauptauSschuß de» RetchSverbandeS der Deutschen Industrie trat gestern zu einer stark besuchten Sitzung zusammen. Geheimrat Kastl ging in seiner groß angelegten Rebe auf die schwebenden Fragen der Wirtschaft», und Fi nanzpolitik ein und erörterte eingehend die aktuellen handel»., verkehr», und steuerpoliti. schen Probleme. Seine Ausführungen liefen auf eine War»»«g vor Neberschästnng -er -eutsche» Wirtschaftslage hinaus. Bei der Darstellung der steuerpoliti schen Situation trat er stark für eine Verein, heltltchung unseres Steuersnstems ein und ver. langte ans der AnSnabenseite mit besonderem Nachdruck eine kritischere Einstellung der g«. setzgebenden Organe, insbesondere der Reich»., Länder, und Gemetnbeparlamente, deren ve- willtgungSfrendlgkett bt»her großen Schaden angerichtet habe. Geheimrat von Vorsig unterzog da» ArbeitSzcitnotgeset, einer ei«gehen-e« wobei er ans die vielen Unklarheiten de» G«. setze» und seine mangelhaste gefetzc»technischc veschafsenbeit besonder» hinwie». Er schloß seine Ausführungen mit einer Betrachtung der Sozialbelastung, die gegenüber dem Frieden mit l.r Millionen Reichsmark eine Höhe von t.S Millionen Reichsmark einschließlich der Er- werbSlosennnterftützung erreicht hab«. Er b«. tonte unter Anerkennung der sozialen versiche- rungSgesetzgebung die Rotwen-igkeit el»er Entlastung -er Wirtschaft auf diesem Gebiete und sorberte, daß zum min desten auch im Interesse der Arbeitnehmer ein wettere» Ansteigen -er Soziallaste« vermiede» werde»» müßte. WM 6M M MM- Wie B Da» heißt der paritätische» Schul«, l» denen der Religionsunterricht den Schüler» jede» anerkannten Bekenntnisse» getrennt, aller übrige Unterricht gemeinsam erteilt wir; . Die bevorstehend« Beratung der Ausstich- rungsgesetze» zu Artikel 146 der Weimarer Verfassung wirst überall ihre Schatten vor- au». So hat jetzt auch der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei fein« Sachver ständigen zusanrmenberufen, um die Schul politik erneut festzulegen und dadurch em» Unterlage für die Stellungnahme der Nb-» geordneten zu schaffen. Bemerkenswert ist an dieser Kundgebung die wohlwollende Ve- Handlung der Simultanschule*), die bei den Beratungen der Schulparagraphen in der Nationalversammlung seitens der Sozial demokratie wesentlich geringschätziger behänden wurde. Auch jetzt hält zwar die Partei offiziell cm ihrem Ideal der welt lichen Schule ohne konfessionellen Religions unterricht fest. Aber sie hat sich inzwischen durch die Erfahrungen der letzten Jahre wohl davon überzeugt, daß im deutschen Volk für dieses Ziel außerhalb der materiali stisch orientierten Sozialdemokratie wenig Stimmung ist. Die vorhandenen weltlichen Schulen haben sich an kleineren Orten wegen zu geringer Beteiligung der Elternschaft al- unmöglich erwiesen und stellen selbst in der Großstadt nur einen geringfügigen Prozent satz der Schulen dar. Zu beachten ist außer dem, daß keineswegs etwa alle weltlichen Schulen gleichzeitig auch im Sinne der päda gogischen Reform als fortschrittlich zu bezeickmen sind. Ein großer Teil von ihnen ist lediglich erne Wiederholung der sonst üblichen Volksschulen, nur daß eben der kon fessionelle Religionsunterricht ausgeschattet ist. Vielleicht wären schon die Schulverhand lungen in Weimar besser gelaufen, wenn die sozialdemokratischen Vertreter bei den Unterhandlungen auch da bereits der Simul- tanschule vorurteilsloser gegenübergestanden hätten. Sie liehen sich aber durch die Be zeichnung der Simultanschulen als ..christ licher" Schulen kopfscheu machen. In der Tat haben ja die bestehenden Simultan- schulen in Baden, Hessen und Nassau, wie übrigens auch — was im Zusammenhang mit den deutschen Schuldebatten nicht ver- gessen werden sollte — in Oesterreich den konfessionellen Religionsunterricht, für welchen allein die sonst gemeinsam unter richteten Klassen geteitt werden. In dieser Form kann dann selbstverständlich auch für den jüdischen und für den freidenkerischen Religionsunterricht mit Leichtigkeit gesorgt werden. Mit dieser Form der Vereinigung des interkonfessionellen, nationale.nbeitlichen Charakters der Schule mit den Sonderwün schen der einzelnen Konfessionen sind fett Jahrzehnten die beiden christlichen Bekennt nisse in den betreffenden Ländern durchaus zufrieden gewesen, auch die starken katho lischen Mehrheiten in Baden uno Oesterreich. Möglich ist also offenbar eine Derständi- gung auf dieser Grundlage. In den Tagen der revolutionären Siedehitze aber habe« di« radikaleren Elemente auf der sozialisti schen Sette die Oberhand gewonnen und
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