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Neues lausitzisches Magazin
- Bandzählung
- 79.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903
- Sprache
- German
- Signatur
- Hist.Sax.F.167
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id316151742-190300004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id316151742-19030000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-316151742-19030000
- Sammlungen
- Saxonica
- Lusatica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- III. Literarische Anzeigen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Sonstiges
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Neues lausitzisches Magazin
- Autor
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III. Literarische Anzeigen. Ur. Franz Tetzner. Die Slawen i» Deutschland. Beiträge zur Volks kunde der Preußen, Litauer und Letten, der Masuren und Philipponen, der Tschechen, Mährer und Sorben, Polabcn und Slowinzen, Kaschnben und Polen. Mit 215 Ab bildungcn, Karten .und Plänen, Sprachprobcn und 15 Melodien. Braunschweig. Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn. 1902. SS. XX und 520 in 8° Preis 15 Mark, gebunden 16 Mark 50 Pf. In diesem so umfangreichen und mit viel Geschick und Liebe zur Sache ver faßten Buche tritt uns ein Werk entgegen, das würdig ist auch im Lausitzer Magazin angezcigt und besprochen zu werden, zumal es ja auch von nuferen Lausitzer Wenden oder Sorben, wie sie der Verfasser nennt, eingehend handelt. Der Hauptzweck des Tetzner scheu Werkes ist, die deutschen Leser mit den Stammeseigentümlichkeiten ihrer unter und neben ihnen wohnenden nichtdcutschen und zwar in der Hauptsache slavischen Mitbürger im Osten von Deutschland auf eine anregende Weise näher bekannt zu machen. Diesem Zwecke dienen auch vortrefflich die zahlreichen originellen und höchst gelungenen Illustrationen, die in einer Fülle geboten werden, wie sic kein anderes derartiges Wert anfzuweisen vcrniag. Glücklich gewählt sind die gebotenen Volks lieder (meist in ansprechenden deutschen Uebertragungen) mit ihren charakteristischen Melodien (darunter der einzigen erhaltenen Lüneburgisch wendischen), und tadellos sind die 192 Abbildungen von Volkstrachten, Bauernhäusern, Geräten der bäuerlichen Kleinkunst und dergleichen teils im Text teils auf besonderen Beiblättern. In jedem der 12 Abschnitte behandelt der. Verfasser: 1. die einschlägige Literatur, und zwar möglichst vollständig, insoweit sie in deutscher Sprache geschrieben ist- 2. das Sprach gebiet und die Geschichte des betreffenden Bolksstammes- 3. seine Siedelung (Dorf anlage, Gehöft, Hausinschriften)- 4. Kleidung, Beschäftigung, Hausgeräte- 5. Feste und "Spiele, Sitten und Gebräuche- 6. Aberglauben, Götter und Geister- 7. Musik, Tanz und Gesang, Lied und Spruch- 8. Literarhistorisches, Sprachliches, Sprach proben (neben anderen durchweg das Vaterunser). Besonders wohltuend wirkt dcr ruhige objektive Ton, in dem der Verfasser von den behandelten Bolksstämmen spricht, und das Streben nach möglichst genauer Zeichnung ihrer gegenwärtigen nationalen und sozialen Verhältnisse. Besonders interessant für uns ist senw ein gehende Beschreibung der Sorben beziehungsweise Lansitzer Wenden auf SS. 282 bis 345, und wenn i'hm dabei auch manche Versehen und Unrichtigkeiten unterlaufen sind, so sind dieselben doch wenig störend und lassen sich bei einer 2. Auflage des trefflichen Werkes leicht berichtigen. Angenehm berühren muß jede» Wenden, der sein Volkstum liebt, das gerechte Urteil des Autors auf S. 288: „Wenn gewisse deutsche Kreise die wendische Sprache nusrotten wollen, trotzdem die Wenden sich stets durch Loyalität ausgezeichnet haben, so beruht dies auf falschem Patriotismus- aber die Zahl der Wcndenfeinde ist wohl eine ganz geringe". Ja, wenn sie cs nur auch in den Lausiken wäre! — Den meisten Raum hat der Verfasser der volkkund- licheu Seite gewährt, und darin ruht entschicdeu auch der Hauptwert seines so ver dienstvollen Werkes, die Hauptanziehungskraft aber üben aus die so originellen und treffenden Illustrationen. Die Darstellung ist gewandt und gefällig und frei von trockener, ermüdender Gelehrsamkeit trotz der vielen eingestreuten statistischen Einzel heilen, wie z. B. über, das Schwinden der einzelnen Sprachen aus Schule, Kirche und Gemeinde. Der Verfasser hat es verstanden, durch sciu Werk daS Interesse der deutschen Leser für das Volkstum ihrer slavischen Mitbürger zu erregen, sein Buch muß uud wird jeden interessieren, der überhaupt Interesse und Verständnis für- ethnographische Fragen hat. Und so verdient Ur. Tetzner für seine mühevolle Arbeit unsere volle Anerkennung und unseren wärmsten Dank. Ur. E. Mucke.
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