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Weißeritz-Zeitung : 01.09.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190309010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19030901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19030901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1903
- Monat1903-09
- Tag1903-09-01
- Monat1903-09
- Jahr1903
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 01.09.1903
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Meißmtz-Ieitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zn Dippoldiswalde. 69. Jahrgang. Dienstag, den 1. September 1903. Nr. 102. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhne. — Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Mit achtfettige« „Illustrierten Unterhattungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Jnlerate, welche bel der bedeutenden Auflage der Blattes 'Ine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden mit 12 P'g., solche aus unserer Amtshaupt- mannschast mit 10 Psg die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — La- beklarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Ausschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten zeile 20 Psg. Die „Weiheritz-ZeUnng« erscheint wöchentlichdrei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Psg-, zweimonatlich 84 Psg-, einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Psg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Lieferung von Braunkohlen betr. Die für die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschast auf die Heizperiode 1903/04 erforderliche Lieferung von ca. 400 Zentner Ossegger Braunkohlen (Mittel I) soll demnächst vergeben werden. Bewerber darum wollen ihre Gebote bis »um IO. Lepiembei- <1. verschlossen mit der Bezeichnung „Kohlenlieferung für die Königliche Amtshauptmann schaft" an die diesseitige Kassenverwaltung abgeben, woselbst auch die näheren Lieferungs bedingungen einzusehen sind. Die Bewerber sind bis 20. September d. I. an ihre Gebote gebunden. Dippoldiswalde, am 26. August 1903. Königliche Amtshauptmannschast. Lossow. Edrs. Ncuaufnahmc »er Flur Dippoldiswalde vetr. Nachdem die Lrntearbeiten nunmehr nahezu beendet sind, werden die Besitzer der in hiesiger Flur gelegenen Grundstücke unter Hinweis auf die bereits erlassene gleiche Bekanntmachung vom 24. März d. I. — „Weitzeritz-Zeitung" Nr. 36 vom 26. März c. — hierdurch nochmals aufgefordert, etwa noch nicht beseitigte Mängel in der »e- rainung ihrer Grundstücke nunmehr unverzüglich und längstens bis zum 20. Sep tember d. I. in der vorgeschriebenen Weise abzustellen bezw. abstellen zu lassen. Die Unterlassung oder ungenügende Befolgung der angeordneten Matznahmen verwirkt die in der obengedachten Bekanntmachung angedrohten Strafen und Nachteile. Dippoldiswalde, am 29. August 1903. Der Stadtrat. Voigt. England in der zollpolitischen Klemme mit seinen Kolonialstaaten. Der so grotz und stolz angelegte und von der eng lischen Regierung in Szene gesetzte Versuch, durch einen Kongretz der englischen Handelskammern die hochwichtige Frage zu klären, ob das englische Mutterland durch Ein führung von Schutzzöllen seine eigene wirtschaftliche Lage wie auch diejenige seiner Kolonialstaaten, zumal Kanadas, verbessern kann, hat mit einem tragikomischen Fiasko ge endigt. Die in voriger Woche in Montreal in Kanada versammelten Kongreßmitglieder sämtlicher englischer Handelskammern sind nämlich über „Meinungsverschieden heiten" nicht hinaus gekommen und haben den Kongreß mit schönen Phrasen gegenseitiger Wertschätzung und Loyalität geschlossen. Es geht dies unter anderem aus der gewundenen Erklärung hervor, mit der der von der britischen Regierung entsandte Vertreter und Leiter des Kongresses, Lord Brassey, die Verhandlungen schloß. Er meinte, daß sämtliche Delegierten über die loyale Stim mung, welche die Verhandlungen des Kongresses durch weht hätten, sowie über die allenthalben kundgetane imperialistische Strömung überaus erfreut sein müßten. Kanada habe alles getan, um das Mutterland über seine Produktionsfähigkeit aufzuklären, trotzdem aber könne auch nicht der unbedeutendste Wechsel in einer Fiskalpolitik, die seit einem Halden Jahrhundert bestanden und unter deren Herrschaft die erstaunlichsten Fortschritte gemacht worden seien, ohne die sorgfältigste Ueberlegung vorgenommen werden. Das Projekt, ohne Verteuerung der Lebensfüh rung im Mutterlands irgend etwas auf dem Gebiete der Zollgesetzgebung zur ferneren Entwickelung Kanadas zu unternehmen, begegne zahllosen Schwierigkeiten. Diese Anschauung der britischen Regierung, welche sie durch den Mund ihres Vertreters zur allgemeinen Kenntnis brachte, veranlaßte denn auch den Vertreter Kanadas, Sir Willsried Laurier, die sich von selbst ergebenden Kon sequenzen zu ziehen. Es ist, so sagte er, in Großbritannien wie in den Kolonien der Wunsch vorhanden, engere wirt schaftliche Beziehungen zwischen dem Mutterlande und seinen Besitzungen zu schaffen, und nach Annahme des Herrn Chamberlain ist dies möglich, wenn es gelingt, zwischen den sämtlichen Kolonien des britischen Reiches «ine Art Freihandel herzustellen. Die Verhandlungen des nunmehr beendeten Kongresses haben jedoch gezeigt, daß das unausführbar ist. Die Bevölkerung des Mutterlandes weigert sich, von einer Zollpolitik zu lassen, unter der das Land außerordentlich prosperierend gewesen ist, anderer seits haben auch die meisten Kolonien keine Neigung, von der innerhalb ihrer Grenzen bisher geltenden Zollpolitik abzugehen. Nun hat man den Vorschlag gemacht, einen einzigen Zolltarif für sämtliche Teile des Reiches aufzu stellen, aber auch das hat sich als unausführbar erwiesen, weil das Mutterland dem Freihandel huldigt, während die meisten Kolonien mehr oder weniger ausgeprägt sich für Schutzzölle begeistern, wenn es «euch Tatsache ist, daß nicht in zwei Kolonien völlig die gleichen und überein stimmenden Zolltarife bestehen. Soweit Kanada in be tracht kommt, möchte Sir Willfried betonen, daß man dort sehr stark für die Gewährung von Vorzugszöllen seitens Großbritanniens für die Erzeugnisse Kanadas schwärme, «ine Konzession in dieser Hinsicht müsse aber vom Mutter lande ausgehen und könne von Kanada nicht verlangt werden. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die diesjährige amtliche Haupt- konferenz der Lehrerschaft des Jnspektionsbezirkes Dippol diswalde findet, wie schon mitgeteilt, am Montag den 21. September vormittags Vrl I Uhr im Saale des hiesigen Rathauses statt. Auf der Tagesordnung stehen u. a. ein Vortrag des Herrn Kantors Busch-Pretzschendorf: „Die Ge schichte unserer Heimat, ein wichtiges Mittel zur Weckung der Heimatliebe", und ein weiterer des Herrn Kantors Helm-Possendorf: „Die Bedeutung der Heimat für die Entwickelung der Persönlichkeit und unsere Lehrerpflicht im heimatlichen Unterrichte". Die Herren Koinspektoren, Orts schulinspektoren, Geistlichen, Schuloorsteher, sowie sonstige Freunde der Schule sind zum Besuche der Konferenz ein geladen. An dieselbe soll sich ein gemeinsames Mittags mahl schließen. Dippoldiswalde. Auch an dieser Stelle sei auf die heute abend stattfindende Versammlung des Gewerbe vereins hingewiesen. — Herr Bezirksschulinspektor Vang wird während seines am 31. d. M. beginnenden zweiwöchigen Urlaubes durch Herrn Schulrat l)r. Prietzel aus Dresden vertreten. — Die Polizeiwache befindet sich nunmehr für beständig im Rathause, im Parterre rechts im ersten Zimmer, wo früher das Anmeldezimmer, welches 1 Treppe in die sogenannte alte Sparkasse gelegt worden ist, war. Nunmehr dürfte der Wunsch vieler Bürger, daß die Wache ins Rathaus in die Nähe der städtischen Kassen gelegt werden möchte, in Erfüllung gegangen sein. Kipsdorf. Die neueste Fremden- und Kurliste Nr. 6, bis 25. August reichend, weist eine Gesamtsumme von 3059 Kurgästen und 1244 Durchreisenden nach. Rabenau. Der Attentäter, der jüngst einem 19- jährigen Mädchen auf dem „Semmelsteig" ein Paket ent rissen hat, ist in der Person des Arbeiters Künzel aus Niederhäslich ermittelt und verhaftet worden. Dresden. Nachdem erst kürzlich zu Königs Geburts tag eine Verordnung herausgekommen war, der zufolge die übliche Tanzmusik abgesagt werden mußte, ist jetzt seitens der Schulbehörde die Weisung ergangen, datz am 2. September, dem eigentlichen Sedantage, die plan mäßigen Schulstunden zu halten seien, während in un mittelbarer Nähe von Dresden die Kaiserparade statt- findet. Es ist sehr verständlich, wenn die „Dr. N." in einer Zuschrift dazu bemerken: „Am diesjährigen 2. Sep tember findet in unserer Nähe eine Kaiserparade statt, ein Schauspiel, welches unserer Jugend sobald nicht wieder geboten wird. Der Kaiser weilt in unseren Mauern, und während sonst allerorten aus solchem Anlaß die Schulen geschlossen werden, da sollen unsere Schüler ihre plan mäßigen Unterrichtsstunden absitzen. Das dürfte wohl dem Patriotismus unserer zukünftigen Vaterlandsver teidiger wenig entsprecht n, und es ist gewiß zu hosfen, datz das hohe Kultusministerium sich noch entschlicht, diesen 2. September freizugeben, damit es unserer Jugend er möglicht wird, das seltene Schauspiel einer Kaiserparade zu genießen." Dresden. Der Kronprinz von Preußen und Prinz Eitel Friedrich werden den Kaiser bei seinem Besuche in Dresden begleiten. — Am 5. September tresfen Kaiser Wilhelm und König Georg in Leipzig ein. — Infolge einer leichten Erkältung war König Georg verhindert, am 28. und 29. August an den Manövern teilzunehmen. Infolgedessen konnte der König auch am Sonntage der Enthüllung des Bismarckdenkmals nicht beiwohnen. — Von, Ministerium des Innern ist als Zeitpunkt für die Abgeordnetenwahl zum sächsischen Landtage der 15. Oktober in Aussicht genommen morden. Die Wahl männerwahlen werden um den 23. bis 25. September stattfinden. — Der sächsische Photographenbund hat an die Re- gierung in Dresden eine Eingabe gerichtet, in der er sich gegen die Ausübung des Photographen-„Handwerks" durch die Warenhäuser wendet und ein Verbot von Zu gaben jeder Art auf dem Wege einer besonderen Gesetz gebung fordert, weil sonst der Mittelstand ruiniert werde. — Der Deutsche Feuerwehrausschutz in Dresden be- schlotz grundsätzlich seine Auflösung und die Gründung eines Reichsverbandes deutscher freiwilliger und organisierter Pflichtfeuerwehren. — Auf den sächsischen Bergrevieren werden jetzt Untersuchungen wegen der Wurmkrankheit angestellt. Dresden. Im Königreiche Sachsen scheint man nun auch staatlicherseits den Kampf gegen die Trunksucht auf nehmen zu wollen, was nicht zuletzt eine Folge der ener gischen Arbeit der Mätzigkeits- und Enthaltsamkeitsvereine, sowie der Bekämpfung der Trunksucht durch einige Ge meindeverwaltungen sein dürfte. Das Kgl. Ministerium läßt zurzeit Ermittelungen darüber anstellen, welchen Um fang die Trunksucht in Sachsen hat und ob hierüber bereits Statistiken vorhanden sind. — Rekruteneinstellung. Das Generalkommando des 12. Armeekorps hat die Einstellungszeiten der Rekruten und Mehrjährig-Freiwilligen für 1903 wie folgt fest gesetzt. Es sind einzustellen: am 1. Oktober die Rekruten für die Bezirkskommandos, die als Oekonomiehandwerker und Militärkrankenwärter ausgehobenen Rekruten, am 3. Oktober die Rekruten für die Kavallerie, reitende Artillerie und Train, am 15. Oktober die Rekruten für die Regi menter 101, 103, 108, 177, 178, Feldartillerie-Regimenter 28 und 64, am 16. Oktober die Rekruten für die Regi menter 100, 102, Feldartillerie-Regimenter 12 und 48, Jäger-Bataillone 12 und 13, Pionier-Bataillon 12. Die Rekruten des Infanterie-Regiments Nr. 105 in Straßburg kommen am 15. Oktober zur Einstellung. — Die sächsische Regierung beabsichtigt die Ver staatlichung der Zittau—Reichenberger Bahn, die schon seit Jahren von der Generaldirektion der sächsischen Staats bahnen verwaltet wird, und hat zu diesem Zwecke Ver handlungen mit der österreichischen Regierung eingeleitet. Die Gesellschaft, deren Betriebsleitung bereits den sächsischen Staatsbahnen untersteht, betreibt die 26,6 Icm lange Eisen bahn Zittau—Reichenberg (Böhmen) und hat ein Grund kapital von 10,89 Millionen Mark, wovon sich bereits 10,62 Millionen Mark im Besitze des sächsischen Staates befinden. — Geflügelte Rebläuse treten zurzeit in Sachsen auf. Es ist das erstemal, datz man sie in unserem Lande beobachtet. Die Gefahr der Weiterverbreitung ist dadurch erheblich gewachsen. — Der Töpfer streik in Dresden ist durch Ver mittelung des Oberbürgermeisters Beutler beigelegt worden. — Ein Dresdner Arzt war bei der Untersuchung einer Vürgerschülerin erstaunt, an der Stelle der linken Brust, wo das Herz zu liegen pflegt, keine Herztöne zu hören. Es stellte sich heraus, datz das Mädchen, sonst normal und gesund, das Herz auf der rechten Seite hatte. Obwohl das Kind von Geburt an diese rechtsseitigen Herz schläge gehabt, mutzte der Hausarzt die Eltern auf den seltenen Fall aufmerksam machen, daß ihr Liebling das Herz nicht auf dem rechten Flecke hat. — Nach einer Entscheidung des Oberlandcsgerichts dürfen Photographen in ihren Ateliers an Sonntagen nach 3 Uhr nachmittags photographische Aufnahmen nicht mehr vornehmen, wenn sie sich nicht strafbar machen wollen, vorausgesetzt, daß sie nicht im Atelier selbst ihre Wohnung haben. — Der Markthelfer eines Dresdner Spiegelgeschäfts veruntreute mit Hilfe des Hausmanns viele Hunderte von Spiegeln. Die Sache kam heraus, sogar die Abnehmer wurden entdeckt und der Händler erhielt so den größten Teil seiner Waren wieder.
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