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Weißeritz-Zeitung : 29.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190409297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-29
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.09.1904
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Weißkch-Ieitlllig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche "Amtsgericht und dm Sladtrat zu Mppoldiswalde. Nr. 113 70. Jahrgang Donnerstag, den 29. September 1904 K. 5/03. königliches Amtsgericht. unter der sicheren und gewandten Anleitung des Hilfslehrer Ziegler und der Sprachlehrerin Frl. schon recht erfreuliche Fortschritte gemacht haben. Selekta sind schon aufs nächste Jahr neue Schüler meldet worden. Herrn Hieke Zur ange- — Bei dem am Dienstag stattgefundenen Dresdner Künstler-Konzert war insoweit eine Personalveränderung eingetreten, als an Stelle der Herren Klietmann und Kranz für Violine und Klavierbegleitung die Herren Voß- hard und Krüger eingetreten waren. Letzterer eröffnete mit gewandtem und klaren Spiel des Spinnerliedes aus dem Fliegenden Holländer das Konzert und begleitete dann die beiden Damen, Frl. Fischer-Garry und Frl. Pekrun in Sopran- und Altsolis und Duetten, die von beiden mit volltönenden, gutgeschulten Stimmen und fein nüanziertem Vortrage dargeboten wurden. Stimmlich mar eine Bravourleistung von Frl. Fischer-Garry der Ge sang „Die Nachtigall". Stimmungsvoll wirkte auch das Zusammenspiel der Violine und des Klaviers zu der „Serenade" von Gounod. Frl. Pekrun erfreute die Zu hörer noch mit einigen ganz vorzüglich vorgetragenen Deklamationen, und Herr Voßhard wußte seine Violine mit großer Gewandtheit zu beherrschen. Von den Dar bietungen waren gewiß alle Konzertbesucher voll be friedigt. Sadisdorf. Hier ist jetzt der eigentümliche Fall vor gekommen, daß Wespen, durch den Saft aus einer Obst presse in einen Vorraum gelockt, nach und nach in ein Türschloß gekrochen sind und beim Aufschließen mit dem Schlüssel festgedrückt den Jnnenraum des Schlosses so sehr verstopft haben, daß zuletzt der Schlüssel sich nicht mehr drehen ließ. Das Schloß mußte durch einen Schmiede meister abgenommen und förmlich ausgebohrt werden, wo bei sich genannte Ursache ergab. Dann war es wieder so brauchbar wie anfänglich. Possendorf. Am Sonntag fand die Monatsversamm lung des Eo. Arbeitervereins zu Possendorf und Umgegend statt. Nach Begrüßung der Anwesenden hielt Herr Apotheker vr. Bräutigam seinen zugesagten Vortrag über „Die Bedeutung der niederen Pilze in Haus und Ge werbe". Der geschätzte Redner sprach über die Forni und die Fortpflanzung, insbesondere der Spaltpilze oder Bakterien, sodann über ihre Bedeutung im Haushalte der Natur, im Leben und Gewerbe der Menschen. Bei seinen hochinteressanten Ausführungen, die die Zuhörer bis zum Schlüsse fesselten, zeigte sich Herr l)r. Bräutigam als Meister in der Bakteriologie, der auch einer der ersten mit gewesen ist, die auf diesem Gebiete der Wissenschaft ge arbeitet haben. Lebhafter Dank wurde ihm durch Erheben von den Plätzen zum Ausdruck gebracht. — An hiesiger Schule haben die l4tägigcn Michaelis- ferien am vergangenen Montag begonnen. Glashütte. Der hiesige Turnverein hielt vorigen Sonntag vorm. sein Abturnen, verbunden mit Schauturnen. Nachmittags war eine Partie nach Dittersdorf, woselbst auf Ansuchen des Vereins die König!.Amtshauplmannschast noch Genehmigung zur Tanzabhaltung erteilt hatte unter der Bedingung, daß die selbigen Tag kommnnizierenden Rekruten nicht teilnahmen. Unter derselben Bedingung hatte auch die unter Leitung des Herrn Kaufmann Harig stehende Sängcrvcreinigung die Tanzgenehmigung zu ihrem im Gasthof zur Sonne abgehaltenen Stiftungsfest erhalten. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Vergangenen Freitag fand in hiesiger Selekta Prüfung in Latein, Französisch und Eng lisch statt. An den flotten und munteren Antworten der Schüler und Schülerinnen war zu merken, daß dieselben Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtseltige» „Illustrierten Anlerhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monat,-Beilage. die 500000 Mann neuer Truppen auf den Kriegsschau platz werfen, aber an solche Leistung glaubt man doch wohl in Tokio selber nicht. Jedenfalls ist anzunehmen, daß sich auch in Japan, wie schon in Rußland, baldigst Stimmen für einen endlichen Friedensschluß vernehmen lassen werden, an der Regierung des Mikado würde es dann sein, durch maßvolle Forderungen den Beginn von Friedensunterhandlungen zu erleichtern. Zur Friedensfrage zwischen Rußland nnd Japan. Obwohl Rußland wie Japan anscheinend entschlossen find, den zwischen ihnen nun seit fast dreiviertel Jahren im Gange befindlichen Krieg mit allen Kräften weiterzu führen und sich daber alle Vermittelungsversuche von dritter Seite energisch verbitten, so ist doch trotzdem die Möglichkeit eines baldigen Friedensschlusses zwischen den beiden feindlichen Mächten keineswegs als gänzlich aus- geschlossen zu erachten. In Rußland wenigstens macht sich eine von einflußreichen Kreisen ausgehende Friedens- ftrömung immer mehr bemerklich, welche durch die für das Zarenreich so empfindlichen wirtschaftlichen Rückschläge des ostasiatischen Krieges eine zweifellose Kräftigung er fährt. Auch beginnt man sich in diesen Kreisen immer ernstlicher die Frage vorzulegcn, ob denn die Festhaltung der Mandschurei wirklich der vielen und schweren Opfer, welche Rußland zu diesem Zwecke bereits gebracht hat, und auch noch weiter wird bringen müssen, auch wert sei, und inan kommt zu dem Schlüsse, daß dies keineswegs der Fall sei. Wenn man allerdings japanischerseits im Ernste gesonnen sein sollte, an solchen Friedensbedingungen festzuhalten, wie sie kürzlich aus Tokio gemeldet wurden, dann könnte frei-ich von einer Verständigung zwischen der russischen und japanischen Regierung zur baldigen Herbei führung des Friedensschlusses noch auf lange hinaus keine Rede sein. Denn derartige Forderungen, wie das Pro tektorat Japans über Korea, die „Verpachtung" Port "Arthurs und Wladiwostocks an Japan, die Wieder abtretung der Mandschurei an China usw. könnte Ruß land schwerlich bewilligen, ohne sein Prestige, das durch den für die Wassen so wenig glücklichen Verlaus des Feld zuges so schon bedenklich gelitten hat, vor aller Welt auf das Empfindlichste zu schädigen. Indessen treffen derartige großsprecherische Forderungen Japans wohl auch weniger den Kern der Sache, sie scheinen vielmehr lediglich dazu bestimmt zu sein, die zweifellose Tatsache zu verschleiern, daß auch das Reich des Mikado mehr und mehr das Be dürfnis empfindet, dem Ringen ein Ziel gesetzt zu sehen. Die starken Verluste, die die japanischen Streitkräfte bei den letzten Kämpfen in der Südmandschurei erlitten haben, find auch seitens Japans nicht verdeckt oder beschönigt worden. Man darf annehmen, daß diese Verluste den gleichen Prozentsatz erreichten wie diejenigen der deutschen Truppen in den Kämpfen vom 16. bis 18. Aug. 1870, ohne daß doch Japan Erfolge davontrug, die den großen Opfern voll entsprochen hätten. Dazu erfordert die Be lagerung von Port Arthur den Einsatz von zahlreichen Menschenleben seitens der Belagerer, ohne daß der Fall der Festung in unmittelbare Nähe gerückt wäre. Man wird also nicht verkennen dürfen, daß auch Japan an fängt, Opfer und Erfolge des Krieges gegeneinander ab- zuwägen und dabei zu einem für sich selbst nicht allzu- erfreulichen Schlüsse zu gelangen. Hierdurch würde die Wahrscheinlichkeit, daß beide kriegführende Mächte aus sich selbst heraus ihre Friedensbedürfnisse plötzlich betätigen könnten, nur vermehrt werden. Ein Entgegenkommen Rußlands aber, durch das es sich selbst als Besiegten stempeln würde, ist wie gesagt,um so weniger für wahrscheinlich, als noch jüngst eine dem Sinne nach durchaus für glaub haft angesehene Äußerung des Zaren kolportiert wurde, wonach Kaiser Nikolaus den Krieg gegen die Japaner fortsetzen wolle, so lange noch ein russischer Soldat übrig bleibe und noch ein Rubel im russischen Schatze sei. Setzen sich gleichwohl hervorragende Persönlichkeiten in Rußland für den möglichst raschen Friedensschluß ein, so kann solches nur in der Erwartung geschehen, daß Japan wenigstens auf halbem Wege entgegenkommt. Hierzu hat aber dieser Staat ungeachtet seiner bisherigen glänzenden Wassen- «rfolge zu Wasser und zu Lande alle Ursache, seine finan zielle Spannkraft erscheint bei einer noch längeren Fort dauer ebenso in Frage gestellt, wie seine Fähigkeit, immer neues Menschenmaterial für diesen mörderischen Krieg aufzutreiben. Zwar versichern Meldungen von japanischer Seite hochtönend, Japan könne unter Umstünden noch an Eine Anzahl Mitglieder des Liebstädter Gesang-Vereins war erschienen, um gemeinschaftlich echte Sangesfröhlichkeit zu pflegen. Sayda i. S. Von den Toten auferstanden ist der Gulsbesitzer Ernst Börner aus Friedebach. Er war verunglückt und in das Chemnitzer Krankenhaus überge führt worden. Verschiedene Zeitungen meldeten bald darauf, daß er seinen Verletzungen erlegen sei. Die Folge davon war, daß den „trauernden Hinterbliebenen" von auswärtigen Bekannten und Freunden zahlreiche Beileids kundgebungen zugingen. Jetzt wurde der Totgesagte aus den, Krankenhause geheilt entlassen und war nicht wenig erstaunt, von seinem Tode zu lesen und bei seinen Ange hörigen die Trauerkundgebungen vorzufinden. Dresden. In dem Befinden des Königs, das am vergangenen Sonntag noch ein verhältnismäßig so gutes war, daß er an der Familientasel teil nehmen konnte, ist leider ein bedenklicher Rückschlag eingetreten. Das am 27. September in Pillnitz ausgegebene Bulletin lautet: „Seine Majestät der König verbrachte die Nacht vom Sonntag zum Montag verhältnismäßig ruhig," gegen Morgen traten jedoch mehrfach Anfälle von Atemnot und Beklemmung ein, die durch starken Hustenreiz vermehrt wurden. Die Körperwärme war dabei nicht erhöht; der Puls be schleunigt, aber regelmäßig. Die Ursache zu diesen Krank- heitserscheinungen ist in der Hauptsache durch eine krank hafte Veränderung der Herz- und großen Körperschlag adern bedingt. Im Laufe des gestrigen Tages steigerte sich die Atemnot und nahm wiederholt einen krampfartigen Charakter an, der durch dargereichte Mittel nur vorüber gehende Linderung erfuhr. Die vergangene Nacht war im allgemeinen unruhig, der letzte Teil derselben etwas ruhiger." — Der die Hebung des Fremdenverkehrs in Sachsen fördernde Verband Sächsischer Verkehrsvereine hielt in Dresden Mne Jahresversammlung ab, in welcher, wiebe richtet wird, auch die Angelegenheit der seitens der General direktion ider Sächs. Staatsbahnen allerdings abgelehnten Einführung einer Landesfahrkarte erneut zur Sprache kam. Aus der Mitte der Versammlung wurde der Wunsch ausgesprochen, daß man die Angelegenheit noch nicht als abgetan betrachten, sondern neues Material hierzu be schaffen möchte. Überhaupt sei es angebracht, wenn sich der Gesamtvorstand des Verbandes mehr mit den sächsi schen Eisenbahnangelegenheiten beschäftigen wollte, da Sachsen infolge seiner Lage von den Verkehrswegen anderer Staaten umgangen werde. Die Versammlung nahm einen diesbezüglichen Antrag einstimmig an. Dann gelangte u. a. auch das Projekt einer Straße auf dem rechten Elbufer von der Landesgrenze an nochmals zur Besprechung. Der Gesamtvorstand wird ein nochmaliges Gesuch in dieser Sache an die König!. Staatsregierung richten. — In der Friedrichstadt sind jetzt Schritte unter nommen worden zur Errichtung eines DenkmaR. Es wird beabsichtigt, auf der sogenannten Hirschwiese im Ostra-Ge- hege einen fünf Meter hoher Erinnerungsobelisk aus Granit zu errichten, der folgende Inschriften erhalten soll: 1813: Paraden Napoleons l. über seine Garden, 1831 — 1849: Exerzierplatz der Dresdner Kommunalgarden, 1866 Durch preußische Truppen errichiete Schanzen, und 1900: Seine Majestät König Albert eröffnet das 13. Deutsche Bundesschietzen. Am Sockel des Obelisken sollen vier Wappen, und zwar das kursürstlich sächsische, das könig lich sächsische, das Reichs- und das Dresdner Stadtwappen angebracht werden. — Saaten stand im Königreich Sachsen. Während der Berichtszeit — Mitte August bis Mitte September — — hat im allgemeinen- die Trockenheit angehaltcn. Es ind zwar, namentlich in der ersten Hälfte des September, öfters Niederschläge gesallen, die jedoch nur im Gebirge zum Teil ergiebig waren. Einen nennenswerten Einfluß auf die Entwicklung der Pflanzen haben sie im Norden und Osten des Landes nicht hervorzurufen vermocht. Im Vogtlande und im Erzgebirge haben sich dagegen die Pflanzen etwas mehr erholt, von einem wesentlichen Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Gastwirts Karl Wilhelm Schulze, früher in Kipsdorf, jetzt in Dresden, wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Dippoldiswalde, den 23. September 1904. Dle Merb«rltz-Zeltu«-» «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- -tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- benAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 35 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg- Einzelne Nummem »0 Pfg. - Alle Postan- Aalten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Inlerate, welche bei de» bedeutenden Auflage de» Blattes -Ine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden mit 12 Ptg^ solch« aus unserer Amtshaupt- Mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten- zelle 2V Pfg.
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