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Weißeritz-Zeitung : 10.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190412103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19041210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19041210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-10
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.12.1904
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MHeritz-Mmg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht «nd den Stadlrat zu Dippoldiswalde. 70. Jahrgang Sonnabend, den 10. Dezember 1904. Nr. 142. Druck und Verlag von Carl Irhrre in Dippoldiswalde^ Mit land» und hasswirtschastlicher Won«ts-Beilagr. Vrranlworüichrr Redakteur: Paul Jelpre. — Mit achtseitige« „Illustrierten Unterhaltung-blatt". Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wegen der am 2.^Weihnachtsfeier- tage oorzunehmenden Ergänzungswahl des Kirchen vorstandes der Parochie Dippoldiswalde liegen zur Zeit und zwar bis zum 18. Dezember auf der Ratserpedition, in der Superintendeytur, im Diakonat, sowie bei allen Kirchenvorstehern Anmeldelisten aus, in welche sich alle stimmberechtigten selbständigen Hausväter, welche 25 Jahre alt und gesonnen sind, ihr Stimmrecht auszuüben, ein zutragen bez. ihre Einzeichnung schriftlich oder mündlich zu beantragen haben. Auf Grund dieser Anmeldclisten erfolgt sodann die Aufstellung der Wählerliste. Wer die Anmeldung unterläßt, geht seines aktiven Wahlrechts ver lustig. Für Berreuth, Reinholdshain und Reinberg sind die Anmeldungen bei den Gemeindcoorsländen, Gemeinde- ältesten und Kirchenvorstehern dieser Ortschaften zu be wirken. Elend, Oberhäslich und Ulberndorf werden von der diesjährigen Ergänzung^wahl nicht berührt. Dippoldiswalde, 9. Dez. Der gestern hier abgehaltene Bezirkstag beschloß einstimmig die Umgestaltung der hiesigen Bezirksanstalt in ein Siechenhaus durch Anbauten an das Anstallsgebäude und die Aufhebung der in Dippoldis walde, Altenberg und Frauenstein bestehenden Natural- verpslegstationen vom l. Januar 1905 ab. Ein ausführ liches Referat über den Berlauf des Bezirkstags bringen wir in der nächsten Nummer. — Auf den heute Sonnabend abend im „goldnen Stern" stattfindenden Vortrag über Denkmalspflege und Stadterweiterungen sei auch hierdurch nochmals aufmerk sam gemacht und zu zahlreichem Besuche seiten der Bürgerschaft aufgefordert. Der Beginn ist, da die Dresdner Herren den letzten Zug benützen, bereits auf 7 Uhr fest gesetzt. — Über die Stellenbewegung unter der sächsischen Geistlichkeit berichtet der soeben im 37. Jahrgang er schienene Amtskalender für. die evangelisch-lutherischen Geist lichen Sachsens, daß in der Zeit vom I. September 1903 bis dahin 1904 137 geistliche Stellen zur Erledigung kamen, und zwar 70 Pfarrjtelien, darunter neubegründet die zu Pobershau, Röderau und zwei Stellen am neuen Landesgefängnis zu Bautzen, und zwar 6 durch Tod, 25 durch Übertritt in den Ruhestand, 4 durch Amts niederlegung, 31 durch Versetzung, 5 Archidiakonate, und zwar 1 durch Tod, 4 durch Verletzung, 34 Diakonate, darunter neubegründet das zu Falkenstein, Wittgensdorf bei Chemnitz, Dresden-Striesen und Dresden St. Andreas, und zwar 1 durch Tod, 1 durch Übertritt in den Ruhe stand, 2 durch Amtsniederlegung, 25 durch Versetzung, endlich 28 selbständige Hilssgeistlichenstellen, und zwar 19 durch Versetzung und 9 neubegründet, nämlich in Chemnitz St. Matthäi, Einsiedel, Möckern, Probstheida, Döbeln, Kleinzschachwitz, Liebethal, Plauen St. Johannis «nd Lößnitz im Erzgebirge. Besetzt wurden 131 Stellen, nämlich die 2 Superintendenturen Glauchau und Schnee berg, 77 Pfarrstellen mit 34 Pfarrern, 5 Archidiakonen, 18 Diakonen, 12 Hiljsgeistlichen oder Vikaren und9Preoigt- amtskandidaten, 4 Archidiakonate mit 3 Diatonen und 1 Kandidaten, 26 Diakonate mit 1 Pfarrer, 8 Diakonen, L Hilfsgeislichen oder Vikaren und 9 Kandidaten, 24 selbst ständige Hilfsgeistlichenstellen mit 8 Hilfsgeistlichen und 16 Kandidaten. Außerdem wurden 14 Kandidaten zu zeitweiliger Aushilfe bei Amtserledigungen oder bei er krankten Geistlichen berufen. Im ganzen sind 49 Kan didaten ins geiltliche Amt eingetreten, während im Hervste 1903 und im Frühjahr 1904 zusammen 52 Kandidaten die Wahlfähigkeit erlangt haben. Die Zahl der im Ruhe stand lebenden Geistlichen betrug am Anfang wie um Schlüsse des Jahres 1903 172; im Lause desselben gingen 17 mit Tod ab und ebenso viele traten neu hinzu. Am längsten, nämlich seit 1866, war I Geistlicher im Ruhe stand, der im Januar 1904 im Alter von 91 Jahren verstarb. Glashütte, 8. Dezbr. An der heute hier stattgefundenen Stadtgemeinderatswahl beteiligten sich von 249 stimm berechtigten Bürgern 147 (zirka 60 Proz.). Die Stimmen verteilten sich auf 40 verschiedene Namen. Gewählt wurden die Herren Posthalter Fischer mit 86, Uhrenzeigerfabrikant Paul Gläser mit 78 Stimmen für die Ansässigen und Uhr macher Hermann Göhlert mit 69 Stimmen als deren Stellvertreter, sowie Uhrenfabrikant Richard Gläser mit 116 Stimmen als Unansässiger und Schnittwarenhändler Hermann Kölbel als dessen Stellvertreter. Bon den An sässigen erhielten noch Fabrikant Alfred Lindig 33, Bau meister Pötzschke 29, Uhrmacherschullehrer Gustav Lindig 25, Braumeister Ulbricht 25, Kaufmann Werner 21, Uhr macher W. Weichold 20 Stimmen usw.; von den Un- ansässigen Uhrmacher Hugo Müller 38, Ührmacher Gössel 25 Stimmen usw. — Die Dezember-Versammlung des hiesigen Hand- werkerveretns brachte einen reichen Meinungsaustausch, so daß dieselbe erst nach Mitternacht beendet war. An Stelle des eine Wiederwahl bestimmt ablehnenden Vorstands Herrn Graveur Emil Gessner wurde Herr Schneidermeister Bernhard Fiebig gewählt. Die Wahl der anderen Vereins beamten brachte wenig Veränderung. Auf Antrag soll im Interesse des Kreditwesens die Vervollständigung der Liste derjenigen, welche den Ofsenbarungseid geleistet haben, vom König!. Amtsgericht Lauensein erbeten werden. Possendorf. Auch am diesjährigen Weihnachtsfeste wird unser Frauenverein, wie jedes Jahr, Armen und Bedürftigen des Ortes eine Weihnachtsfreude bereiten. Der hier seit mehreren Jahren bestehende Nähverein, der sich, wie der Frauenoerein in den Dienst der Wohltätigkeit stellt, wird den 18. Dezember Armen der Parochie durch die Gemeindeschwester bescheren. — Die am 1. Dezember hier vorgenommene Vieh zählung ergab 79 Pferde, 313 Rinder, 306 Schweine, 4 t Ziegen und 6 Schafe. Leipzig. Unter dem unrichtigen Titel „Spargelder" führen die von den Sozialdemokraten geleiteten Konsum vereine nach den Angaben ihrer Rechenschaftsberichte für Ende des Geschäftsjahres 1903/04 Bestände der von Mit gliedern und Nichtmitgliedern eingenommenen Gelder an, und zwar vom Plagwitzer Konsumverein 1 388676 M., Connewitzer Konsumverein 52187 M., Eutritzscher Konsum verein 162 322 M., Stötteritzer Konsumverein 62 860 M., zusammen l 666045 M. Diese Einnahmen mögen sich bei dem hohen Arbeitsverdienst vom 1. Juli an bis jetzt auf mindestens 2 Millionen Mark erhöht haben. Während bei allen öffentlichen Sparkassen eine Anlage in mündel- sicheren Papieren gefordert wird, entbehren bei diesen wilden Sparkassen diese Gelder des Charakters einer be vorrechtigten Forderung und sind nur als Darlehne zu betrachten, die im Falle eines Konkurses nur als gewöhn liche Forderungen, wie für Waren betrachtet werden. Vor allen Dingen fehlt, wie man den „Leipz. N. N." schreibt, eine behördliche Kontrolle über das Gebaren mit den Spareinlagen, insbesondere über die Art und das Maß ihrer Sicherstellung. Es ist hohe Zeit, daß die Aufsichts behörde eine Ordnung dieser Verhältnisse eintreten läßt, die noch dadurch verwickelter werden, daß man eigene Marken dieser Konsumvereine im Werte von 10 Pf. zum Aufkleben aus Sparkarten L 1 M., wie bei der städti chen Sparkasse für bares Geld ausgibt. Wie die Rechenschafts berichte ausweisen, dienen die sogen. „Spargelder" zur Stärkung der Betriebsmittel. Wildenfels. Während die 13 jährige Tochter des Bauunternehmers Fischer Wäsche rollte, spielten einige Knaben mit einer Patrone. Plötzlich explodierte diese und verletzte das Mädchen an den Händen so schwer, daß ihr zwei Finger amputiert werden mußten. Pirna. Von den hiesigen Männergesangvereinen soll nunmehr auf dem Grabe Julius Ottos d. I., das bei der Umwandlung des Nikolaifriedhoss in Promenaden erhalten bleibt, eine Steingrotte mit einer Stein- oder Vronzeplatte errichtet werden. Der Rat hat dazu die Ge nehmigung erteilt. Meinersdorf. Die zwischen Meinersdorf und Auer bach i. E. verkehrende Landpost stürzte dieser Tage inf.Ige Scheuwerdens der Pferde in Gornsdorf in den angeschwollenen Zwönitzsluß. Glücklicherweise konnten der Landvriesträger, der, im Wagen sitzend, vollständig unter Wasser war, sowie das Geschirr gerettet werden. Nur einige Postgüter sind fortgeschwommen. Lagesgeschtchte. Berlin. Die Kaiserin und Prinzessin Viktoria Luise sind, wie gemeldet wird, an Influenza erkrankt. Die Erkrankung ist nicht bedeutend und sowohl die Kaiserin als auch die Prinzessin befinden sich auf dem Wege der Besserung. — Der Baum wollpreis ist stark gefallen. In Bremen wurde dieser Tage das Pfund Baumwolle mit 41 Pfg. gehandelt, während cs zu Anfang des Jahres über das doppelte kostete. Der Preisrückgang hat leine Hauptursache in einer ungewöhnlich guten Baumwollernte in Nordamerika, das der erste Lieferant für Baumwolle i t. Dann ist auch zu berücksichtigen, daß die Preise von der Spekulation künstlich Hochgetrieben worden waren. Die Folge des Umschwungs sind bereits einige Zusammenbrüche von Baumwollfirmen, besonders im Auslande. — Zum Mordanfall in Heidelberg. Die beiden Kerle, die neulich das Ehepaar Messer im Schlafzimmer überfielen und beraubten, wurden durch die Kriminal polizei in Karlsruhe aufgegriffen und nach Heidelberg eingeliefert. Es sind ein zirka 28 Jahre alter stellenloser Fleischer und ein 20jährig«r Bäcker. Letzterer, der einer besseren Heidelberger Familie angehört, war mit der jetzt gleichfalls verhafteten Magd Meesers verlobt und wollte demnächst heiraten. Man fand bei den Übeltätern noch 800 M. vor, bei dem Bäcker außerdem eine wertvolle Kravattennadel, die seine Braut bei ihrer früheren Herr schaft entwendet hat. — Im Reichstagswahlkreise Kalbe-Aschersleben, wo infolge des Todes des sozialdemokratischen Abg. Schmidt demnächst eine Neuwahl vorgenommen werden muß, werden die bürgerlichen Parteien gleichfalls auseinander gehen. Der nationalliberale Kandidat Placke hat es ab gelehnt, sich auf die ihm vom Bunde der Handwerker vorgelegten Forderungen zu verpflichten. Der Bund hat infolgedessen beschlossen, einen eigenen Kandidaten auf zustellen. München, 7. Dezember. Aus Cham im bairischen Walde wird berichtet, gestern nacht wurde die Gendarmerie in das Haus der als Raufbolde bekannten Brüder Ludwig und Mar Reitmeier gerufen, weil diese angeblich die Ab sicht haben sollten, ihren Vater umzubringen. Kaum waren die Gendarmen in den unbeleuchteten Hausflur ge treten, so wurden sie von den Raufbolden mit Prügeln und Messern angefallen und fürchterlich zugerichtet. Der Stationskommandeur und ein Gendarm wurden so schwer verletzt, daß sie vom Platze getragen werden mußten. Einer der Brüder wurde von einem Gendarm ebenfalls tödlich verletzt, während der andere verhaftet wurde. Frankreich. Das „Petit Journal" meldet aus Peters burg, die allgemeine Ansicht in den politischen Kreisen gehe dahin, daß bei der augenblicklichen schwierigen Lage die Schwarzmeerflotte durch die Dardanellen passieren werde. 30 Schiffe nebst den erforderlichen Transport schiffen sollen aus diesem Wege zur Verstärkung der Flotte Rojestwenskijs abgehen. Die Operation werde sich ohne Protest der Türkei vollziehen; die Pforte erlaube die Durch fahrt infolge eines geheimen Vertrages zwischen ihr und Rußland, der die Durchfahrt unter der Bedingung gestattet, daß das betreffende Schiff nicht mehr zurückkehrt. London. Amtlich wird bekannt gegeben: Der Dampfer „Veybried", der am 30. November vom Laplatasluß im Londoner Hafen eintraf, hatte einen Kranken an Bord, dessen Krankheit dem Sanitätsbeamten verdächtig erschien. Die bakteriologische Untersuchung ergab, daß cs sich tat sächlich um Pest handelt. Der Kranke befindet sich im Hospital. Das Schiff liegt in der Themsemündung. Um fassende Dcsinfektionsmaßnahmen sind vorgenommen. Die Mannschaft wird überwacht. Varsichtsmaßregeln, darunter auch die Vernichtung der an Bord befindlichen Ratten, sind angeordnet. — Englische Blätter bestätigen, daß der letzte allge meine Sturmangriff auf Port Arthur mit einer voll- slänoigen Niederlage der Japaner endete. Italien. Prinz Albrecht von Preußen begab sich von der Gesandtschaft beim Heiligen Stuhle nach dem Vatikan, um dem Papste einen Besuch abzustatten. Die Audienz währte eine Viertelstunde, während der sich der Papst in der herzlichsten Weise mit dem Prinzen unterhielt. Vorher hatte der Prinz an einem Frühstück bei dem preußischen. Gesandten beim Päpstlichen Stuhle teilgcnommen, bei dem der Prinz zwischen dem Kardinalstaatssekretär Merry del Val und dem Fürsterzbischof Kopp saß. Später besuchte der Prinz den Staatssekretär Merry del Val und be sichtigte sodann die Petcrskirche. Rußland. Die russische Regierung kaufte für 60 Mill. Rubel Kriegsschiffe in Argentinien und Chile auf. Südamerika. In den südamerikanischen Raubstaaten hören die Mi ßhellig leiten nie auf. Neuerdings ist es der venezuelanische General Mantilla, der dem „Neuyork Her." zufolge eine aus 500 Köpfen bestehende Räuber bande gebildet hat und nun nach Gutdünken zu brand schatzen gedenkt Der alte, unverbesserliche Revolutionär, Die »«tißeritz.Zeitung» «scheint wöchentlich drei- «al: Dienstag, Donners- -Kg und Sonnabend und »ird an den vorhergehen- -enAbenden ausgegeben. Meis vierteljährlich 1M. N Pfg., zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern SV Pfg. - Alle Postan- Malten, Postboten, sowie «ufere Austräger nehmen Bestellungen an. Jnlerate, welche bei d« bedeutenden Auflage des Blattes -ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 P'g., solche aus unserer Amtshaupt- mannschast mit 10 Pfg, die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag.— Eingesandt, im redamo- nellen Teile, die Spalten« -eil? 20 Pfg.
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