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Weißeritz-Zeitung : 24.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190701248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19070124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19070124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-24
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.01.1907
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DK tag und Sonnabend und wkv anden vorhergehen- denAb enden au^egeben Preis viert eijährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich S4Pfg., einmonatlkch 42 Mg. Einzelne Nummern «Psg- Me Postan ftaltem Postboten, sowie mHereAusträgernehmen Bestellungen an. Weißeritz-Ieitung. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate» werden mit 12s PK., solche aus uns««, Amtrhauptmannschqt mit 10 Psg die Spaltzeiik oder deren Raum berechn i net. Bekanntmachung«« auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 30bez. 25 Psg. Tabellarische und komplizierte Inserat», mit entsprechendem Auf schlag. Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pfg. AmlsbtaH für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Mppoldiswalde. Mtt achtsettigem „Illustrierten Unterhattnngsblatt". Mit land- und hauswirtfchastllcher Monats-Beilage. Kür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Aedakteur: Paul Jehnr. - Druckt und Verlag oon Carl Jehne in Dippoldiswalde. . Nr. 11. Donnerstag, den 24. Januar 1907 73 Jahrgang ! T ---i.. ... l > >1.17 in - — i I I -I.' Die für die bevorstehenden Reichslagswahlen ernannten Wahlkommlssare sind vom Ministerium angewiesen worden, auch schon das vorläufige Wahlergebnis unverzüglich telegraphisch zu melden. Um hierzu in der Lage zu sein, muh ihnen aus allen Wahlbezirken ihres Wahlkreises — nicht etwa rloh au, denjenigen Wahlbeznken, die zu ihrem politischen Verwaltungsbezirke gehören — dar oerläusig ermittelte Wahler ebnis mitgeteilt werden. Zu diesem Zwecke ist den amHichen Ersuchen der Wa lkommissare nicht bloh seitens der Wahl- Vorsteher, sondern seitens aller zum Wah kreie gehörigen Verwaltungsbehörden zu entsprechen. Dresden, am 10. Januar I9b7. Ministerium des Innern. Die Reichstagswahl betreffen». 28. Mai 1870 Die im Reglement zur Ausführung des Reichstagswahlgesetzes vom 2g ^—,1 >YO3 vorgeschriebene Ermittelung des Wahlergebnisses wild für den 6. Wahlkreis des König reich Sachsen «I«n 28. «kiese» ^ski»e», von vormittags 10 Uhr an im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, Kanzleigätzchen l, ll stattfinden. Die Ermittelung ist öffentlich. Dresden, am 18. Januar 1907. Der Wahlkommissar für die Reichstagswahl im 6. Sächsischen Wahlkreise. Krug von Nidda, Amtshauptmann. Auf Blatt 1 des hiesigen Vereinsregisters ist heute der ,,Berkehrsverein für Kreisch« und Umgegend" und als Sitz desselben der Ort Kreischa eingetragen worden. Dippoldiswalde, den 22. Januar 1907. l ä. Keg 5/07. Königliches Amtsgericht. Spartaffe zu Dippoldiswalde. Die Zinsen für das 2. Halbjahr 1906 sind nunmehr sofort bei Vermeidung d« Verzugszinsen anher abzuführen. Dippoldiswalde, am 21. Januar 1907. Die Sparkassen-Verwaltung. Wählen ist nicht blos das Recht, sondern noch die patriotische Pflicht eines jeden Staats bürgers. Wer diese Pflicht versäumt und ohne ausreichenden Grund von der Wahlurne fern- bleibt, der versündigt sich am Vaterland und verwirkt seinen Anspruch aus volle bürgerliche Achtung. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 21. Januar. Die gestrige von sozial demokratischer Seite noch dem Echützenhauje hier einbe rufene Wählervenammlung war von ca. 600 Personen, vorwiegend Angehörigen der nationalen Parteien, besucht und der Saal dermatzen besetzt, datz noch vor Eröffnung -er Versammlung die polizeiliche Absperrung erfolgen mutzte. Der als Referent erschienene Kandidat der soziat- demokralischen Partei, Redakteur Horn, bezeichnete es in der Einleitung seiner Wahlrede — der Veranstalier der Versammlung hatte bei der Eröffnung darauf hingewiesen, -atz der Gegenkandidat, Or. Bassenge, zur Versammlung eingeladen sei, es aber abgelehnt habe, zu erscheinen — zunächst als ein erfreuliches Zeichen, datz die Verjamm- lungen seiner Partei jetzt auch oon Angehörigen der Ord- nungsparteien zahlreich besucht würden. (Seine Genossen schienen aber diese Freude durchaus nicht allenihalben zu teilen); Referent sprach zuerst über die Ursachen der Reichs- tagsauflösung. Der langen, langen, von wenig Beifall begleiteten Rede kurzer Sinn war ungefähr folgender: Es ist eine Phrase der Ordnungsparteien, wenn die Ablehnung der Kolonialvorlage als ein Verbrechen an -er deutschen Nation, an der deutschen Wafsenehre, be zeichnet wird. Es gibt kein schwarzrotes Kartell. Das Zentrum habe nur 9 Millionen, die Sozialdemokratie aber -ie ganze Kolonialsorderung abgelehnt. Wenn die Re gierung die Debatte noch um einige Tage hinausgezogen hätte, würde das Zentrum schon noch der gesamten Vorlage zugestimmt haben. Sandwüsten ohne jeden zeitlichen noch künftigen Wert find die deutschen Kolonien. Nur ein Dernburg könne sie loben und nur vr. Bassenge alle Tage sagen, wie schön es da drautzen aussteht. Aus ellenlangen Briefen wollte Referent den Beweis für seine Behauptungen erbringen. Geduldig hörte die Versammlung die Vorlesungen an, ohne allerdings begeistert und überzeugt zu werden. Das schien auch der Vortragende zu fühlen und so mutzte denn schwerere» Geschütz herbei. Die folgende 1 >/2 Stunde hörte man weiter nichts, als Erzählungen über die Grausam keiten, die die Kriegführung in Südwestafrika gezeitigt haben soll. Alle Schandtaten einstiger Kolonialbeamten wurden auf» Tapet gebracht, um damit in der üblichen Weise Stimmenfang zu treiben. Nur das Grotzkapital habe ein Interesse an der Ausbeutung Südwestafrika». (Ls mutz also doch etwas auszubeuten sein, wie dies Herr Horn hier zugab. D. N) Er griff dann die Regierung an, die von der Unterwerfung der Bondelzwarts noch vor Auflösung der Reichstage» grwuht habe und stellte skrupel- lo» die Verschlechterung de» Reichstage» in Aussicht. Also nicht» al» Verleumdungen und Verunglimpfungen der Regierung und der nationalen Parteien. Kurz und gut, etwa» neue» war auch von Herrn Horn nicht zu er fahren, abgesehen von vielen Versprechungen, wa» die Sozialdemokratie angeblich aller noch gute» schassen will. In der.Drbatte verteidigte sich zunächst Herr Lehrer Hennig-Kreischa namens der Bezirkslehrerschast energisch gegen die Vervächtigung des Sozialdemokraten Liebe- Dresden, die Lehrer würden sozaldemokcatisch wählen und hiernach ergrisf Bezirksschulinspektor Bang das Wort, um den Ausführungen des Referenten entgegenzutreten. Er wendete sich zunächst gegen die unwahre Darstellung des Verlaufs der Versammlung am 13. Januar in der „Arbeiter-Zeitung". Dann wies er darauf hin, wie sehr doch die sozialdemokratischen Wahlredner (Obergen. Horn eingeschlossen) bei ihren Ausführungen auf die Leicht gläubigkeit ihrer Parteigenossen rechnen. Als er in seinen völlig sachlichen Aussüyrungen mehrmals durch ganz ge- hästtge Bemerkungen von sozialdemokratischer Seile unter brochen wurde, gab er seinem Befremden über die viel besungene Art der unbeschränkten Redefreiheit bei der sozialdemokratischen Partei Ausdruck und legte dann dar, welch überaus dürftige Gründe, die Sozialdemokratie zur Moti vierung ihres ablehnenden Verhaltens gegenüber der Kolonialoortage vorzubringen vermöge. Ferner wies Be- zirksschulinspektor Bang die Verdächtigung, datz die Re gierung sich der Verschleierung schuldig gemacht habe, und die Angrtsfe auf Kolonialdtrektor Dernburg und Ober lehrer vr. Bassenge erfolgreich Zurück und schlotz mit einem von den Nationalen begeistert und mit Betsallsfturm aus genommenen warmen Appell an die Wähler, sich am 25. Januar nicht unter der roten und nicht unter der schwarzen, sondern unter der schwarz-weitz-roten Flagge wieoer- zufinben. Hierauf sprachen noch ein sozialdemokratischer Redner und auch von den nationalen Parteien noch mehrere Herren, darunter Schuldirektor Burkhardt, der es von dem Versammlungsleiter richtig stellen lietz, weshalb Or. Bassenge sem Erscheinen in der Versammlung abgelehnt hatte. Wahrend des Schlutzwortes des Referenten leerte sich der Saal immer mehr, und die, die nach Hause gegangen sind, haben auch nlch»s versäumt. Obergenosse Horn lehnte es ab, auf die Entgegnungen des Bezirksschutinjpeklors Bang und der übrigen Redner der nauonalen Parleien einzugehen und seine übrigen Worte boten wenig Neues und Interessantes. Was speziell unsere Redaktion anbetrifft, so können wir über die Angriffe des Herrn Horn auf ein „Einge sandt" in unserer Zeitung ruhig hinweggehen. Die Ver dächtigungen des Versammlungsleiters weisen wir aber ganz energisch oon uns. Wir können hier nur bestätigen, datz in der Fachpresse der betreffende Fall bisher noch nicht berichtigt worden ist; was die sozialdemokratische Presse schreibt, kommt aber für uns nicht in Betracht. Dippoldiswalde. Die durch die Zeitungen gegangene und auch oon uns übernommene Meldung, am Tage der Reichstagewahl würden die Volksschulen Sachsens ge schlossen, beruht auf Unwahrheit. Wahr ist nur, datz das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts den Schulinspektionen die Mitteilung zugehen lietz, datz es gegen den Schulfchlutz am genannten Tage nichts einzu wenden habe, wo die Lehrer etwa als Wahlleiter, Protokollant usw. am Wahlakte beteiligt seien. Unser Schulausschutz, dem diese Angelegenheit in seiner letzten Sitzung zur Ent scheidung vorlag, beschlotz, datz am Wahltage der Schul unterricht wie gewöhnlich gehalten werden soll. — Wie alljährlich, so veranstaltet auch diesmal der hiesige K. S. Militäroerein zur Feier des Geburtstages des Kaisers ein ösfentliches Konzert und zwar nächsten Sonntag in der Reichskrone. Die Veranstaltungen des Verein» haben bisher immer den Beifall der Bewohner schaft der Stadt und Umgebung gefunden. Auch für die bevorstehende Festlichkeit sind die sorgfältigsten Vorbereitungen getrosfen worden, weshalb wiederum ein zahlreicher Besuch der Feier zu erwarten ist. < — Am Dienstag abend hielt der Turnverein „Jahn" einen Familienabend, verbunden mit Verlosung und Tanz ab, der die zahlreich Erschienenen in heiterster Laune zu sammenhielt, beinahe „bis datz der Tag anbricht!" — Der hiesigen Bewohnerschaft können wir die ge- witz allseitig freudig begrützte Mitteilung machen, dich einige hiesige Geschäftsleute gewillt sind, die Gründung eines Rabattsparvereins am hiesigen Platze in dl« Wege zu leiten. — „Das ist Wahrheit" betitelt sich ein Flugblatt, dar der heutigen Nummer beitiegt und das wir unsern Lesern angelegentlichst zur Lektüre empfehlen. — Innerhalb weniger Stunden hat sich das Regeu- und Tau weiter der vergangenen Woche in strenge Kälte verwandelt, und zeigt das Thermometer, das morgens auf 16 Grad steht, auch tagsüber noch 10 Grad. Verschiedent lich werden Zugsverspätungen wegen Radreifenbrüchen oder Schienenglätte gemeldet. Riederfrauendorf. In der am letzten Sonntage im hiesigen Gasthofe abgehaltencn sozialdemokratischen Ver sammlung, der zahlreiche Besucher, zur reichlichen Hälfte der Ordnungsparteien angehörten, sprach Herr Beinkämpeu- Dresden über die Reichstagswahl und die Parteien. Nach der in sozialdemokratischen Versammlungen üblichen ab fälligen Besprechung unserer Kolonien und ihrer Verwal tung mutzte die Steuergesetzgebung als Opfer herhalten. Insbesondere gotz der Redner die Schale seines Zorne» aus über die Schutzzölle für die Landwirtschaft. Herr Lehrer Günther-Reinholdshain trat in der anschlietzenden Debatte dem Redner in verschiedenen Punkten entgegen. Er ver- mitzte in den Ausführungen eine' bestimmte Stellungnahme zu den Forderungen der Landwirtschaft und des Hand werks. Besonders verwies er darauf, datz die ersten Führ« der sozialdemokratischen Partej jederzeit der Vernichtung der selbständigen Landwirte und Handwerker, auch d« kleinen, das Wort geredet, dagegen im Reichstage nie für die Gesetze gestimmt haben, welche den Schutz dieser wich tigen Wirtschastsgruppen bezwecken sollten und datz es da- her von ureigensten Interesse aller Landwirte und all« Handwerker liege, am 25. Januar ihre Stimmen Hern» Oberlehrer vr. Bassenge zu geben. In ironischer Weise erwiderte der Referent in seinem Schlutzworte. Glashütte. Der beim Mühlgraben-Tunnelbau des Herrn Kommerzienrat Lange vor. Woche durch einen Sprengschutz verletzte Arbeiter, ein Kroate, ist am Sonn tage im Carolahause zu Dresden seinen Verletzungen er legen. Es ist dies bereits der 2. Fall mit tödlichem Aus- gang bei diesem Baue. — Vor. Sonntag feierte der Zitherverein „Erato" sein 25jähriges Stiftungsfest mit Konzert, Tafel und Bal. Herr Zitherlehrer Voigt aus Dresden, welcher seit lang« Zeit mit dem Verein in freundschaftlicher Verbindung steht, war mit einer Anzahl Mitglieder seines Vereins er- schienen. Dieselben wirkten auch im Konzert mit. Einige humoristische Soloszenen in sehr gelungener Ausführung gaben eine gute Abwechslung. Der Mitbegründer, lang jährige Dirigent und Vorsteher des „Erato", Herr Uhr macher A. Klotz, erhielt vom Verein ein Ehrendiplom. Herrn Zitherlehrer Voigt, welcher schon längst Ehrenmit glied des Vereins ist, wurde ein silberner Taktstock über reicht. Die Gräber mehrerer verdienstvoller Mitglied«
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