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Weißeritz-Zeitung : 14.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190705146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19070514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19070514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-14
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.05.1907
- Autor
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Dienstag, den 14. Mai 1907. Nr. SS. Inserate werde» mit 18 Psg., solche aus unserer Amtshauptmamlfchaft mit 10 Psg. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 30 bez. 25 Psg. - Tabellarische und tomplizicrteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pfg. 73. Jahrgang. Die Melßeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal : Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhcrgehen- denAbendenausgegeben. Preis viertelsährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 34 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern lOPfg. - Alle Pvhaw stalten, Postboten, sowie unsereAusträger nehmen Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monats-Beilage. Kür die Aufnah,ne eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Zehne in Dippoldiswalde. Wkentz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für di- Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Ktadtrat zu Dippoldiswalde. Berufs- und Betriebszählung am 13. Juni I907 In Gemäßheit des Reichsgesetzes vom 25. März 1907 (Reichsgesetzblatt Seite 87) ist, wie hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird, nach dem Stande vom 12. Juni dieses Jahres eine Vvrvl8- Ullä volrtabrrLdluue und in Verbindung damit eine Zählung derjenigen Personen, für die zu der reichsgesetzlichen 1llVLUtivLV«r8ivds- ruvL LvltrüßS entrichtet werden und welche aufgrund der Reichsgesetze UlllsU- oder beziehen, sowie der Mlvvll und Vsisbll vorzunehmen. Die vom Königlichen Ministerium des Innern hierzu erlassenen Aussührungsbestimmungen sind in der Verordnung vom 30. April 1907 (Gesetz-und Verordnungsblatt Seite 95) enthalten. Die Erhebung hat hiernach einesteils die ort8LUVa8vuäS0, sowie die vorübsrkvdsllti aus ihrer Wohnung 8dv»80llävll k«r80llvo, andernteils die l8llävlrt8vdLttUodoo und 1or8tvlN8vd»ttUoIl»ll, sowie die xovordllvdvo Svtrlvdv zu umfassen, die Aus führung der Zählung erfolgt für jeden Gemeindebezirk, vtll8vdHoüItvK der selbständigen Eutsbezirke, durch die Gemeindebehörden oder einen von den letzteren eingesetzten be sonderen Zählungsausschub, vnlor Mtnklrblllle ckor Ürl8v1llwodvor. Die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände haben sich UllVvrrüßUvIl mit ihren Obliegenheiten, wie sich solche aus der erwähnten Verordnung, beziehentlich aus der ihnen bereits zugegangenen „Anweisung für die Gemeindebehörden" (Drucksache bl) ergeben, vertraut zu machen. Dafern die Bildung eines besonderen 2äd!nll88LU8- 8vdl>88S8 für erforderlich erachte! werden sollte, hat dies bis zum 22. Mai zu geschehen (vergl. § 2 der gedachten „Anweisung"). Alsdann wird und zwar bis spätestens rum 3V. Hat die Einteilung der Gemeinde in ULdldvrirKs und die Bestellung von LäKIvrll nach Maßgabe von 88 5 und 6 der „Anweisung" vorzunehmen, auch für deren Be lehrung — am besten im Wege gemeinschaftlicher Besprechung — Sorge zu tragen sein. Die erforderlichen Zählpapicre werden den Gemeindebehörden nebst einer Anweisung für die Zähler demnächst zugehcn; ein etwa sich herausstcllender Mehrbedarf an Zähl formularen wolle ungesäumt angezeigt werden. Die Königliche Amtshauptmannschaft hat schließlich noch auf die Wichtigkeit der Zählung sowie daraus hinzuweisen, daß über die bei derselben gewonnenen, übrigens nur zu statistischen Zwecken zu benutzenden Nachrichten das Amtsgeheimnis zu wahren ist; auch wird hierbei der Erwartung Ausdruck gegeben, daß sich die Bewohner des Bezirks nicht nur bei Ausfüllung der Zählsormulare größte Gewissenhaftigkeit angelegen sein, sondern sicy auch gern bereit finden lassen werden, die Gemeindebehörden auf deren Zur Feier -es NurtstUs Sr. Muj. -es Achs soll Sonnabend, den 25. Mai, nachmittags 5 Ahr, ein ksslmskl Ersuchen bei der fraglichen Erhebung als Zähler zu unterstützen. Nach 8 5 des oben bezeichneten Reichsgesetzes vom 25. März 1907 wird m,t Geldstrafe bis zu 30 Mark bestraft wer die aufgrund dieses Gesetzes an ihn gerichteten Fragen wissentlich wahrhelts- widria'beantwortet, oder diejenigen Angaben zu machen verweigert, welche ihm nach diesem Gesetz und den zur Ausführung desselben erlassenen und bekannt gemachten Vor schriften obliegen. . c- « Übrigens wolle noch darauf Bedacht genommen werden, daß Veranstaltungen, die den Stand der ortsanwesenden Bevölkerung vorübergehend wesentlich verändern können, wie öffentliche Versammlungen, Fest- u. s. w., am 11. und 12. Juni, wenn irgend tunlich N?524 v'.^Königliche Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 10. Mai 1907. Die Bekanntmachung in Nr. 55 dieses Blattes, die Beurlaubung des Herrn Be- zirksarztes vr. Endler betreffend, hat sich erledigt. Kgl. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am U. Mm 1907. im hiesigen Sternsaal abgehalten werden. Indem die Unterzeichneten die Herren von Stadt und Land mit d-r Bitte um zahlreiche Beteiligung zu dieser patriotischen Feier nur hierdurch einzuladen sich erlauben, richten sie zugleich an alle, welche daran teilzunehmen gesonnen sind, das Ersuchen, ihre Namen bis spätestens den 23. Mai in die im Hotel „zum Stern" ausliegende Liste einzuzeichnen bez. Herrn Gastwirt Heinrich hiervon zu benachrichtigen. Preis des Gedecks einschließlich der Musik 3M. — Pfg. Dippoldiswalde, am 10. Mai 1907. Amtshauptmann vr Nokvvrt. Bürgermeister vr. VaiüdLvd. WMe Atzing kr AMvemWm zil JiMWwM Heute Moatse, ätzll 13. »al 1007, abends s Uhr, im Sitzungszimmer des Rathauses. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Zur Beurteilung des ueueu deutsch- amerikanischen HundelsMonnnens. Wieder ertönt in der deutschen Presse aller Partei schattierungen dis Klage, daß bei dem neuen deutsch- amerikanischen Handelsverträge abermals die Interessen der deutschen Ausfuhr nach Nordamerika nicht genügend berücksichtigt worden seien und die Nordamerikaner auch durch diesen neuen Vertrag ein besseres Geschäft als die Deutschen machen würden. Diese Urteile über den neuen Vertrag sind richtig, aber trotzdem muß derselbe als ein Vorteil für den deutschen Handel mit Nordamerika ange sehen werden, da er einen vertragslosen Zustand und die Gefahr eines Zollkrieges mit Nordamerika beseitigt und die bisherigen amerikanischen Zollplagen zu mildern ver spricht. Es ist und bleibt die Aufgabe der deutschen Re gierung, später mit Nordamerika noch einen günstigeren Handelsvertrag durchzusetzen. Die Mehrheit des Reichs tages dürfte sich, wenn sie dem jctzt abzuschließende», wahrscheinlich wieder provisorischen Vertrage ihre Zustim mung gibt, denselben Wunsch äußern und vielleicht auch betonen, daß die deutsche Reichsregierung mehr erreicht haben würde, wenn sie von Anfang an die erforderliche Entschiedenheit gezeigt hätte. Wir würden es auch für zweckmäßig halten, wenn man Lie Vertreter der verbün deten Regierungen darüber interpellierte, ob nicht den Amerikanern gewisse Zugeständnisse in Aussicht gestellt worden sind, die im Verwaltungswege ohne Zuziehung der gesetzgebenden Faktoren gemährt werden können. Aber das sind alles Kritiken und Wünsche und Begleiterschein ungen, die nur zeigen, daß die deutsche Handelswelt und alle deutschen Industriellen und Landwirte von dem neuen Vertrage nicht erbaut sind. Im ganzen trägt das Ab kommen eben das Gepräge des Notbehelfs. Es macht den Abschluß endgültiger und umfassender Vereinbarungen nicht überflüssig. Einstweilen genügt es, um einen unheil vollen Zollkrieg zwischen beiden Neichen oorzubcugen, auch einzelnen Schikanen und Mißständen abzuhelfen. Von diesem Standpunkte ist das Werk z.l beurteilen. Daß es weit hinter berechtigten Wünschen zurückbleibt, darüber ist nur eine Meinung und Besseres muß noch erstrebt werden. Wenn man den Inhalt des neuen Vertrages auch als einen Schritt vorwärts aus dem Wege zu einem künftigen befriedigenden Handelsvertragsoerhältnis anerkennen muß, so wird man doch stets im Auge behalten, daß in dieser Richtung noch viel zu tun übrig bleibt, bevor mir mit den Vereinigten Staaten zu einem Vertrags-Verhältnisse ge langen, das der Bedeutung Deutschlands als Abnehmer amerikanischer Waren in volleni Maße Rechnung trägt. Vorläufig wird die Genugtuung überwiegen, daß die Ge fahr eines vertraglosen Zustandes beseitigt ist, daß die Zollpraris entgegenkommender gestaltet weroen soll und daß auch aus amerikanischer Seite offenbar das Bestreben vorhanden ist, mit Deutschland ein befriedigendes Verhältnis aus handelspolitischem Gebiete anzubahnen. Lokales und Sächsisches. — Verhaftet wurde in Pirna ein von der Königl. Staatsanwaltschaft Dresden wegen Betrug gesuchter 43- jähriger Reisender aus Dresden, der auf gefälschte Legi timation reiste. Man scheint in ihm auch den Täter der in Bischofswerda und Dippoldiswalde ausgeführten Diebstähle von Grammophonplatten erwischt zu haben, da er auch hier solche bei sich führte und zum Kauf ange boten hat. — Vom Spargel. Eines der beliebtesten frischen Gemüse, dessen Vorzüglichkeit auch der raffinierteste Fein schmecker zu schätzen weiß, ist der Spargel. Seine Kultur ist noch gar nicht alt, denn erst seit dem 16. Jahrhundert wurde die Wanze bei uns eingesührt, deren eigentliche Heimat das Kopland bildet. 1565 stellte man in der württembergischen Hofgärtnerei die ersten Versuche mit ihrem Anbau an, welche großen Erfolg hatten. Schon bald wurden in Ulm ausgedehnte Spargelanlagen er richtet, doch ließen die vielen Kriege zur damaligen Zeit eine sachgemäße Kultur dieses Gemüses noch nicht auf kommen. In Norddeutschland finden wir den Spargel (und zwar den Ersur-er) erst im Jahre 1660 aus dem Markte. Braunschweig, dessen Sorten selbst jetzt noch be sonders vorzüglich sind, folgte, bis sich endlich die wohl schmeckende Pflanze ganz Deutschland eroberte. Heute sind Darmstadt und Metz als beste Lieferanten berühmt, während von dem Ausland vor allen, Holland und Frank reich in betracht kommen. Wenn man bedenkt, daß noch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ein Pfund Spargel 15—20 Mark kostete, dann kann man sich nicht genug wundern, daß infolge des reichlichen Anbaues jetzt die Preise so niedrig sind, daß auch ein Minderbemittelter Uch hin und wieder diese Delikatesse leisten darf. Während der Spargel heule als feines Gemüse, das in verschiedenen Zubereitungen genossen wird, gilt, betrachtete man ihn früher als Arzneipflanze. Er enthält nämlich eine wirk- same Substanz, das sogenannte „Asparagin". Bei Gicht, Wassersucht und Steinkrankheit übt dieses einen mildernden Einfluß aus. Es wurde in Form von Syrup, sowie eines weingeistigen Aufgusses verschrieben. Noch heule verordnen manche Ärzte den Neroenleidcnden eine Spargelkur, ebenso wie auch bei Herzaffektionen seine besänftigende Eigenschaft anerkannt wird. Gering dagegen ist der eigentliche Nähr wert. Größtenteils besteht der Spargel aus Wasser mit geringen stickstoffhaltigen Verbindungen, Eiweiß, Fett und Zellulose, aber das hindert nicht, daß er ein gesundes, leicht verdauliches Essen bildet, das als Zuspeise beim Mittagstilch anregend auf die Geschmacksneroen wirkt. Sparsame Hausfrauen wissen außer dem Spargelgemüse und Salat, aus dem Wasser, in dem er gekocht war, in Verbindung mit den gesäuberten Abfällen eine angenehme Suppe herzustellen. Biel Sorgfalt muß auf das Schälen verwendet werden. Man fange unterhalb des Kopfes an und entferne die oberste Haut vollständig mittelst eines scharfen Messers. Da sie unten dicker wird, heißt es, dort mehr fortschneiden, dann erst wird der Spargel von oben bis unten gleich zart sein, sodaß er ohne Rückstand ver zehrt werden kann. — Die lästigen Fliegen. Das summt und brummt um uns her, wo wir auch sein mögen, es scheint fast, als ob sich Rachegeister an unsere Fersen heften, denn die Fliegen in mancherlei Gestalt verfolgen uns, wo wir auch sein mögen. Schon frühmorgens weckt uns solch ein Böse wicht gerade im schönsten Schlafe, wenn wir in einem besonders angenehmen Traume befangen sind, und just unsern Gesichtserker hat sich „das Vieh", wie wir es in ge rechtem Zorn betiteln, erwählt, wahrscheinlich, um von dieser Vergesspitze aus eine weite Aussicht zu genießen. Beim Ausstehen setzt es sich in das Waschbecken, aber die leise Hosfnung unsererseits, es möchte dort den Tod des Ertrinkens sterben, erfüllt sich natürlich nicht. Frisch und wohlgemut entsteigt es dem Bade und treibt seine Possen weiter. Auf Spaziergängen umschwirren uns zahlreiche seiner Brüder und Vettern, kitzeln oder stechen uns im Gesicht, an den Händen, kurz, wo immer ein Stückchen Menschensleisch sie lockt, beim Miltagsmahle verderben sie uns den Appetit, indem sie plötzlich in die Suppe fallen oder in den guten Braten unk das saftige Gemüse, das sie auch kosten wollen, eine Absicht, deren Ausführung wir nur durch sofort angestellte Fangversuche vereiteln können. Krieg bis auss Blut schwören wir den lästigen Fliegen, welche uns keinen Mittagsschlaf gönnen, die uns jeden ruhigen Augenblick vergällen und im Zimmer, wie draußen, zur Qual werden. Gibt es denn gar keine Abhilfe gegen d ese unsere Feinde? Die bunten Fliegentütcn beseitigen
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