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Dresdner Journal : 25.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187702255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18770225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18770225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-25
- Monat1877-02
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 25.02.1877
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1877 LonntaA den 25 Februar DresdntrÄurnal Verantwortlicher Nedacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. NMilmNilbtr Theil Teleyraphische Ilachrichte« Otto Banck. wird. L»iol»o tritt ?o«t »Q<t 8towpsI»a«:l»I»^ di»»». hasten Element und ihrer roh naturalistischen Behand lung weder nach der charakteristischen, noch ergrcisenden Seite hin eine Spitze gewann. Viel lieber mag man sich der Hoffnung hingebcn, dass diese Prüfung den gesunken Kern, der in dem Gaste steckt, nicht schädigen, sondern durch Sclbsterkenntniß fördern und uns schon in einer kurzen Reihe von Jahren sein Fortschreitcn auf natürlicherem Wege außerhalb des Dilettantismus zeigen KMrlio», »Skt. tO kt. Feuilleton. Redigirt von Otto Vanek. abzusehen. Wenn Jemand in Sprachkunst, Mimik, Spiel noch so viele interessante Studien durchzumachen hat, wie sich das bei dem Gaste nöthtg zeigt, um sich mit dem schauspielerischen Handwerkszeug zugleich auch eine höhere Stütze, einen geschmackvollen Stil, zu errin gen, so ist es zweckmäßig, ein wenig von unten anzufangen. Dem jugendlichen Ehrgeiz, der den Bau seines Hauses am liebsten gleich mit dem obersten Stockwerke beginnen möchte, mag diese Resignation schwer genug ankommen; doch sie ist zur Sicherung des Fundamentes unerläßlich. Dir moderne, mit Eifer gepflegte Me thode, das Fundament zu vernachlässigen, bringt zugleich Kunstvernachlässigung, ungesunde Carriörcu und höch stens aus kurze Zeit blendende Resultate hervor. Für schwache Reiter haben große Rollen mit großen Pser- den die Fatalität gemein, daß der Besteigende sie auf der einen Seite mit Mühe erklimmt und auf der anderen ohne Mühe wieder hinabrutscht. Im „Othello" ist in der Brabantio- und Montano rolle gewiß sehr viel zu lernen, ebenso im „Kauf mann von Venedig" in der Partie Tubal, während der alte Gobbo schon große genrebildliche Schwierigkeiten bietet und mehr technisches Material verlangt. Von einem warm für die Schauspielkunst begeisterten Talente, zwar mit bester Absicht, aber ohne dir nölhigen Vor studien oder gar Mittel, jene gewaltigen Aufgaben Herunterspielen zu sehen, die zu den letzten und höchsten Zielen aufsteigender Künstlerkraft gehören (wir z. B. Othello, Shylock, Richard Hl.), das ist ein Eindruck, drssen Zergliederung etwas NiederschlagrndrS hat und sich als Dissonanz übel mit drr Stimmung einer wohl wollenden Kritik verträgt. Jene Zergliederung darf man sich zum Vesten drs Gaste- ersparen bei seiner trockenen, noch unbehilflich ausdrucksarmen Shylockrolle, die bei ihrem Philister Freitag den 23. Februar fand im Saale des Ge- wcrbehauses das fünfte Tymphonieconcert tzer k. Kapelle unter Direction des Herrn Kapellmeisters Schuch Statt. Zur Aufführung kamen eine 0 äur- Symphonie von I. Haydn, L-äur-Symphonie von R. Schumann, Becthoven's Leonorcn - Ouvertüre Nr. 2 und zum ersten Male der Traucrmarsch aus dem Musik drama „Götterdämmerung" von Richard Wagner. Für die scenische Situation, welcher derselbe zugehört, waren dem Programm mit Recht erklärende Worte beigrgcbrn. Es bleibe ihnen noch Folgendes als wesentlich beizu fügen. Während des mit dem Gcleitzuge der Leiche Siegfried's beginnenden Marsches senkt sich allmählich der Vorhang und zeigt, wenn er sich wieder hebt, Gunther'- Königshalle, in die der Zug eintritt. Mit dem Niedersetzcn der Leiche schließt der Marsch, in die folgende Musik übergehend. Er verbindet also zwei Scenen, indem er die Phantasie der Hörer an dir in» zwischen fortgehende Handlung fesselt. Mit dieser Auf gabe ist er selbst eng an die scenische Darstellung ge bunden und kann an sich nicht als Concertstück auS dem großen Rahmen deS Dramas gerissen werden, ohne an seinem vollen, aus der gewaltig eingreifenden Situation strömenden Eindruck zu verlieren. Den noch bleibt dieser bedeutend genug. Der musika. Pir Lon «ia»r pstitrail» 20 bk Ouwr lti« /sil« 00 Kt. Liebst»«»» LizUod mit k'oiart»^« sür Uev tolKeoäs» 1»^. * Adrianoptl, 14. Februar. Ein Schreiben, wel ches der neuesten „Polit. Corr." von hier zugeht, er wähnt das Bestreben des neuen Großwesirs Edhem Pascha, die Bundesgenossenschaft drr Griechen durch weitgehend: Eoncessionen zu gewinnen. Als einstweilige Bethätigung dcr griechisch-türkischen Annäherung soll die bevorstehendeFormirung von gemischten griechisch- türkischen Legionen anzusehen sein. Weiter heißt es: Bei uns ist eine lebhafte militärische Be wegung. Seit dem Beginne des türkisch-serbischen Krieges sind nicht so viel Truppen verschiedener Waffen gattungen durch Adrianopel durchpassirt, wie es seit einigen Tagen dcr Fall ist. Nach Sofia und Nisch werden Infanterie, Cavalcrie und Artillerie dirigirt. In militärischen Kreisen wird versichert, das Armee corps, das zwischen den genannten Städten dislocirt ist, soll auf 65,OW Kombattanten gebracht werden. Daß nicht die Dinge in Serbien diese Truppen concen- tration veranlassen, ist gewiß. Athen, 21. Februar. Laut einem Telegramm der „Jnd^pendance belgr" hat die Deputirtenkammer vorgestern die Discussion des Recrutirunqsgesctzes be gonnen und den die Stellvertretung aufbebenden Para graphen angenommen. Die Verhandlungen dürften sich die ganze Woche hindurch verlängert Haden. Im Ver laufe der Debatte erklärte der Ministerpräsident Komun- duros: Wir müssen uns für den Monat Mai vorbc- reiten. Sie müssen Opfer bringen, denn unsere Ehre kann wie im Jahre 1868 compromittirt werden. Wir sollen unsere Rechte sichern und vertheidigen. Wir ver langen nicht nach Eroberungen, aber wir wollen nicht unter Montenegro, Serbien und andere inferiore Staa ten gestellt sein. Wir werden den Fremden nicht das Recht einräumen, zu sagen, daß König Georgios nur Erinne rungen habe. Die Idee des Vaterlandes ist die Idee der Ausopferung. tn«or»teuL»»Lliw« »u»reLi-t«r l»Ip,lx: Lran^«eetter, LommixswllLr äoi I>rr»<jn«r ^ourv»t8; /saare-iÄnn L woA/kr,' L»rllll-Vi»u «amdurx »«rim: ü'. Xornied, Schotte,- LlanAen'r Oüreav, cdsw^itü: kranktiu-t : L. u. LrrrmaE'scde tiuckd., OorUti: Znv -1)., S-uulovor: c. Äc/iE/rr/ k»ri,-»«rUll-rr,oUllrl ». /laub, L »»wbiirx: / Vi«v Iterausxoker: LSvi^I. LipeUiUoo lies OresUoer ^ourvLl», Oresüvu, dlo. 2V. auf das „Dresdner Journal" sür den Monat FUy werden zu dem Preise von 1 Mark 50 Pf. angenommen: für Dre-deu bei der unterzeichneten Expedi- tion (Zwingerstraße Nr. 20), für «uSwärtS bei den betreffenden Post- anstalten. Inserate im „Dresdner Journal" werden sic die Jnseratenzeile mit 20 Pf., unter „Einge- sandteS" mit 50 Pf. pro Textzeile berechnet. In Dresden - Reustadt können Abonne» mentsbestellungen aus da- „Dresdner Journal" abgegeben werden in der Kunst- und Musikalien handlung de- Herrn Adolf Brauer (Hauptstraße 31), woselbst auch Inserate zur Beförderung an unser Blatt angenommen werden. Löuigl. Expedition des Dresdner Journals. Nr. 15) Bekanntmachung vom 27. Januar d. I., di^ Bewilligung einer in den revidirtcn Statuten der privft legirten Scheibenschützengescllschaft zu Dresden enthal tenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; Nr. 16) Bekanntmachung vom 30. Januar d. I., die Bewilligung einer in dem Regulative der Striesener Sparkasse enthaltenen Ausnahme von bestehenden Ge setzen betreffend; Nr. 17) Verordnung vom 8. Februar d. I, die Beaufsichtigung von Dampfkesseln durch Uebcr- wachungsvereine betreffend; Nr. 18) Bekanntmachung vom 9. Februar d. I., eine Anleihe des Vereins für Gasbeleuchtung der Stadt Zwickau betreffend; Nr. 19) Bekanntmachung vom io. Februar d. I., eine Verein barung mit der großherzoglich hessischen Negierung wegen gegenseitiger Durchführung dcr Schulpflicht be treffend; Nr. 20) Bekanntmachung vom 10. Februar d. I., die veränderte Benennung der Forstcandidaten betreffend; Nr. 21) Verordnung vom 14. Februar d. I., die Vertretung der amtshauptmannschaftllchen Sportel kassen im Processe betreffend. * Berlin, 23. Februar. Der Bericht des officirllen „D. R.-A." über die Bundesrathssitzung vom 21. Februar, in welcher der Präsident des Rcichskanz- leranites, Staatsminister Hofmann, den Vorsitz führte, lautet: Nach Feststellung des Protokolls der vorigen Sitzung wurden Vorlagen über n) eine Meinungsver schiedenheit zwischen Preußen und Königreich Sachsen wegen der Berlin-Dresdener Eisenbahn, 6) den Ent wurf eines Gesetzes wegen Feststellung des Reichshaus- haltSetats für das Etatsjahr >877/78, c) die Aenkerung der Instruction sür den Rechnungshof aus Anlaß der Verlegung des Etatsjahres, ei) den Zuschuß des Reichs zu den Kosten dcr elsaß-lothringischen Grenzzoll- rc. Verwaltung den betreffenden Ausschüssen überwiesen. Ausschußberichte wurden erstattet über die Etats des Neichskanzleramts, der Verwaltung dcr Eisenbahnen, des auswärtigen Amts, dcr Reichsjustizvcrwaltung und des Rcichscisenbahnamts. Die Etatsentwürse wurden mit einigen Aenderungcn genehmigt. — Der Ausschuß des Bundesraths für Rech nungswesen trat heute zu einer Sitzung zusammen. — Die Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Ver kehr und sür Justizwesen haben dem Bundesralh den von ihnen durcdberathenen Entwurf eines Patentgesetzcs zur Beschlußnahmc vorgelcgt. — Der von dem Buu- desrath in der Sitzung vom 19. d. M dem betreffen den Ausschuß überwiesene Antrag Bremens lautet: Der Bundesrath wolle die Entwerfung cines Gesetzes be schließen, durch welches die Meldepflicht der Führer deutscher Kausfahrteischiffe bei den Reichsconsuln ge regelt wird. — Wie die „N. A. Z." schreibt, haben die Bemüh ungen um eine gemeinsame Organisation dcr conser- vativcn Gruppen im Reichstage einen erfreu lichen Fortgang. Es ist begründete Aussicht vorhanden, daß die frühere conjervative Fraktion des Reichstages mit den neugewähltcn Deutschconservativen zu einer deutschen conservativen Fraction zusammcnlreten werde, der auch namhafte Parteigenossen aus Sachsen und Süd deutschland sich anschließen dürften. T.. Berlin, 23. Februar. Die heutige Sitzung des Reichstags wurde durch den Alterspräsidenten v Bo nin mit dcr Anzeige eröffnet, daß sämmtliche Anlagen des Reichshaushaltsctats eingegangen seien, mit alleiniger Ausnahme des Militäretats, dessen baldige Üb ersendung zugleich mit dem Hauptetat in einem Schreiben des Reichskanzlers verheißen werde, und daß außerdem ein- gcgangen und bereits gedruckt vertheilt seien der in der vorigen Session unerledigt gebliebene Gesetzentwurf, be treffend die Untersuchung von Seeunfällen, und ein Gesetzentwurf, betreffend die Landesgeietzgebung von Elsaß, Lothringen. Ferner wurde mitgetheilt, daß die Abtheilungen sich constituirt und zu Vorsitzenden bcz. deren Stellvertretern gewählt haben: I. Abthcilung: Albrecht (Osterode), Dickert, II. Abthcilung: Or. v. Schwarze, Frhr. v. Arctin (Ingolstadt), III. Abtheilung: spielgebend sür die Schauspielkunst erwiesen, wie die entzückende Fähigkeit, als DeSdemona das Interesse der Zuschauer zwischen Jago, Othello und dem Opfer des Letztem geistig zu theilen, wie es in drr poetisch-psycho logischen Tendenz des erhabenen Dichters lag. Von solchen instinctiven Thaten des wunderbar begabten Ta lentes ist uns nur noch die wehmüthige Erinnerung verblieben, dieser krystallne Sarg für die so rasch und unfixirbar dahinschwindcndrn Schöpfungen dcr Schau spielkunst. In die Gcnrerolle des alten Gobbo hatte sich Hr. Löber recht brav hineingearbeitet und wurde chm dabei von Hrn. Hagen alS Lanzclot fleißig secundirt. Frl. Ba st 6 sollte zwar ihre verliebte Jessika romantisch belebter auf- faffen, doch paffen ihre Mittel für diese Rolle recht er freulich. Ueber Hm. Neville ist nach seinem ersten Auf treten als Othello mit einem eingehenden Entgegenkom men und einem Wohlwollen qeurtheilt, welches auch in der ganzen übrigen Presse Dresdens dem Gaste scho- nungSvoll zngewandt wurde, ohne doch das ungünstige Thatsachrnergebniß zu verschweigen- Wenn es nicht angezweifelt werden darf, daß die aufrichtige Wahrheit eine oft bittere, aber nützliche Arznei ist, so empfiehlt cs sich wohl, damit nicht zu lange hinter'm Berge zu hal ten. Diese Pflicht der Offenheit wird um so dringen der, sobald man wirklich glauben darf, rin mit Ernst strebendes Talent vor sich zu haben, das die falsche Schonung resolut zurückweisen muß, ihm in Selbsttäu schungen die kostbare Zeit verloren gehen zu lasten. Da ich Hrn. Neville für ein solches Talent halte, so kann ich eS für ihn nach seiner zweiten Rolle al- Shylock in bester Ueberzeugung nur für das Rathsamste erachten, auf ein befchridcnrS Engagement bei eincr guten kleinen Bühne hinzuarbeiten und vorerst von großen Rollen A. Hostheater. — Altstadt. — Am 23. Februar: „Der Kaufmann von Venedig", Schauspiel in 5 Acten, von Shakespeare. Nach Schlegel's Ueber» srtzung von Ed. Devrient für die Bühne eingerichtet. (Herr Neville als Gast.) Von Setten unser- TheaterprrsonalS wurde die Vorstellung mit vielem Fleiß» und lebendigem Geiste durchgeführt. Diese- Leben der inner» schauspielerischen Theilnahme vrrbreitet sich stet- wohlthätig über den Gr- sammteindruck der beabsichtigten scenischrn Illusion. Mitwirkend sind dabei besonder- die haltung-vollen, mit Noblesse au-gestatteten Leistungen drr Herren Porth und Dettmer al» Antonio und Bastanio und dcS Frl. Haverland in drr Porziarollr. Die so selten auftretendr Künstlerin überließ sich dem poetischen In halt derselben mit unbefangener voller Hingabe ihrer regen Phantasie und eine- warmen Tone-, über den Frl. Haverland gerade in einfachen Aufgaben am glück lichsten zu bcrrfchcn vermag. Drr durch die äußrrr Erschrinung so glänzend gehobrnr Srsammteindruck wird rinrm ftilvollrn künstlerischen Rrsultat noch viel näher treten, wenn da- Feuer de- Temperament- zum Vortheil einer vornehmen wribltchrn Grazie und Anmuth etwa- mehr zurücktritt, in diesem Sinne maßvollere Gesten und Körperbewegungen mit sich dringend. E- würde ein Jrrthum sein, anzunrhmrn, daß hierin zugleich ein unwillkommener Dämpfer der schalkhaften Laune und froh erregten Serienstimmung liegen muß. Dir mög lich« vollendete Bereinigung beider Etgrnschasten hat dereinst Frau Bayer an unserer Bühne rdeuso bei- Greazwächtern besteheubrt Detackrment nahm IS auf frischer rhat brtroffene Türken, darunter 1 Soldaten, gefangen uud tödtete 2 andere Unter den Letzter« befand sich rin Beamter au- Rust« schuk, der die Plünderung leitete. Washington, Freitag, 23. Februar, Lor- mittags. (W T. B.) Die müudlichrn Ausfüh rungen der Anwälte der Parteien vor der Fünf- zehvercommisfion find zu Ende geführt; die Com- misfion wird in Bezug auf die Wahlstimmen von Oregon noch heute ihr Urtheil abgeden. In Sachen der Aussendung einer neuen Nord- polexpedition und der Gründung einer Eolonie, von wo aus die Rordpolforscher ihre Fahrten an- treten können, hat die mit der Angelegenheit de- auftragte Cowmisfion deS Repräsentantenhauses einen dem Unternehmen günstigen Bericht er stattet Versailles, Freitag, 2S. Februar, Abends. (W. T. B.) In der heutiarn Sitzung drr Den»- tirtenkammer suchte das Miuisteri»« um dir Er- mächtiguug «ach, de« Deputaten Paul de Eassag- «ae »egeu mehrerer von demselben her rührende« Artikel, ta denea die Republik »»«griffe« wird, »ur gerichtliche» Verantwortung zieyea z« dürfen. Der Aatrag »nrde an die vnreaur verwiese«. Latsant von der Linken brachte eine» Antrag ei», der bara«f abzielt, die Militärdieustpflicht auf 3 Jahre hcrad»usetzea. Die Versammlung beschloß, obschon der Tonseilspräfident den Antrag bekämpfte, denselben in Betracht zu ziehe«. Rom, Freitag, 23. Februar, Nachmittags. (W. T. B) Vie Präliminarbestimmungen zur Regelung künftiger Covclaves find nunmehr sämmtlich festgestrllt und de» Papste heute vor- geleal worde«. Durch dieselben wird das Wesen der Eoaclaves nicht berührt, sondern nur dir Ce remonir vor de« Zusammentritt der Eardiväle abgeändert. London, Freitag, 23-Februar, Abruds. (W. T. B.) I« Overhause kündigte heute drr Lord Strathrde« für uächstrn Montag eine Resolution an, i» welcher die Aanahme solcher Maßnahmen beantragt werden soll, die geeignet find, den Aus bruch von Feiudseliakeitev in Europa zu verhiu- der«, dir Aufrrchterhaltuug der Verträge von 1856 in de« Maße, wie 8e 1871 hcrgcstcllt worden find, zu ficheru und die Wohlfahrt der der Türkei unterworfenen Völkerschaften zu fördern Bukarest, Freitag, 23. Februar, Nachmittags. tW.T. v.) Ein Trupp Türken, unter welche» auch Soldaten waren, fand sich gestern auf der Insel Gurumat rin und begann zu plündern Ein gegen deaselbr» ausgrsendetes rumänisches, aus «Zur orientalischen /rage. Belgrad, 22. Februar. Eine Privatdepcsche dcr „Allg. Ztg." meldet: In Schabacz und Semendria sieg ten bei den Wahlen zu dcr großen Stupschtina die Rcactionäre, in Kragujcwacz und Jagodina die Nadi- calen. Im Allgemeinen sind die Wahlen im Sinne dcr Negierung ausgefallen. Bemerkenswert!) ist, daß nur wenige Abgeordnete, welche in der vorigen Versammlung für den Krieg stimmten, wiedergewählt wurden. Belgrad, 23. Februar. Der „Polit. Eorr." geht nachstehendes Trlcgramm zu: Die Wahlen für die große Skupschtina sind bcendrt. Sie bedeuten keinen Sieg für da- Ministerium Stcftscha-Ristic. Wohl haben die Hauptstadt und einige andere Städte die officirllen Eanvid.rtcu gewählt. Dagegen siegten die Conservativen und Sccialisten in Kragujevacz. Jagodina, wie iu meh reren anderen Kreisstädten. Die SociaUsten dürsten 30 Mann durchgebracht habe». Tie Majorität dcr Ge wählten besteht aus Conservativen. Die Majorität wird unzweifelhaft den bis dahin festgestcllten Friedensvertrag ratificiren. Damit wird aber die Aufgabe der Skupschtina erschöpft sein, und die Regierung würbe verfassungs mäßig dieselbe nach Hause schicken können. Allein alle großen Skupschtinas haben noch „Volkswünschc" zu äußern gehabt, und diese „Wünsche" können allerdings eine für das Ministerium Strftscha-Ristic unangenehme Richtung nehmen. Stürmische Debatten und auch weit- greifrnde Beschlüsse sind nicht unwahrscheinlich. Am Montag tritt die Skupschtina hier zusammen. — Ueber die Nachfolger des jetzigen Ministeriums coursiren verschiedene Angaben. Man nennt ein Ministerium Marinovic-Zenic als das wahrscheinlichste. Wohl ist aber auch em jung-conscrvativcs Cabinet möglich. Als Chcss der Jung-Conservativen gelten Pirotscbanacz, Zumic, Bogitschevic (ein Cousin des Fürsten), Mijato- vic und General Protic. — Im Monate März werden die seit dem l.Juni 1876 geschlossenen Schulen wie der eröffnet werden. — Die Verhandlungen in Be treff eincr Anlcihe von 1 Million Ducaten habcn bis jetzt zu keinem endgiltigen Resultate gesührt. — Die Freiwilligenlegionen sollen unverzüglich aufge- l ö st werden. Die Bataillonscommandanten werden eine Abfindung bekommen. Die erste Klaffe der Mili; wird am 10.März entlassen werden. — Die Grenzbefesti gungen werden aufgelassen werden. Odessa, 23. Februar. (Tel.) Nach hier eingegangcncn Nachrichten ist die Einfahrt in den Hafen von Bala klawa ohne vorherige Anzeige den Schiffern untersagt worden. — An drr Küste zwischen Sukum Kalch uud Fort Nikolai sind Torpedos gelegt worden. Russische Lootsen sind angewiesen worden, das Fahrwasser zu zeigen. ölMZatllhichlt. Dresden, 24. Fcbruar. Se. Majestät der König, sowie Ihre Majestät die Königin Maria nnd Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzes sin Georg wohnten gestern dem Symphonieconcerte der k. musikalischen Kapelle im Saale des Gewerbe hauses bei. Dresden, 24. Februar. Den Kamme rherrn- dienst übernehmen aus die Zeit vom 25. Februar bis 10. März bei Sr. Majestät dem König der Kammer herr v. Leipziger, bei Ihrer Majestät der Königin dcr Kammerherr v. Schönberg auf Mockritz. Dresden, 24.Februar. Se. Majestät drr König hat m letzterer Zeit nachstehende Herren in Parti- cularaudienz zu empfangen geruht: Freiherrn v. Mannsbach, Regierungsrath v. Döring, Gutsbesitzer und Landtagsabgeordneten Riedel, geh. Regierungs- rath v. Haufen, Ortsrichter Hüttig und Bürgermeistcr I)r. Georgi. Dresden, 24. Februar. Vom Gesetz- und Ver ordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 3. und 4. Stück vom Jahre 1877 in der Aus gabe begriffen. Das 3. Stück enthält lediglich Nr. 11) Verordnung vom 29. Januar d I., zu Ausführung des Gesetzes vom 22. August 1876 über die Gymnasien, Realschulen und Seminare. — Das 4. Stück enthält: Nr. l2) Verordnung vom 2. Januar d. I., die Taxe für Patente betreffend; Nr. 13) Verordnung vom 13. Januar d. I., die Behandlunq nachgemachter und ver fälschter Reichsbankuoten betreffend (abgedruckt in Nr. 18 deS „Dresdn. Journ."); Nr. 14) Bekanntmachung vom 18. Januar d.J., dir dem erbländischcn ritterjchaftlichcn Crrditvcrcinc, sowie dem landwirthschaftlichen Crcdit- vercine im Königreiche Sachsen wegen der Stempelab führung zugestandenen Vergünstigungen betreffend;
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